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DAS EVANGELIUM AUS DER SICHT DES SPIRITISMUS
DAS EVANGELIUM AUS DER SICHT DES SPIRITISMUS
mit der
ERKLÄRUNG DER MORALISCHEN GRUNDSÄTZE CHRISTI IN ÜBEREINSTIMMUNG MIT DEM SPIRITISMUS UND IHRE ANWENDUNGEN IN DEN VERSCHIEDENEN SITUATIONEN DES LEBENS
von Allan Kardec
UNERSCHÜTTERLICHER GLAUBE IST NUR DER, DER ZU ALLEN ZEITEN DER MENSCHHEIT DER VERNUNFT GEGENÜBER TRETEN KANN.
VORWORT
Die Geister des Herrn, welche die Tugenden des Himmels sind, setzen sich wie eine unermessliche Armee in Bewegung, sobald sie einen Befehl erhalten, und breiten sich über die ganze Erdoberfläche aus; ähnlich den Sternschnuppen kommen sie, um die Wege zu erleuchten und den Blinden die Augen zu öffnen.
Wahrlich, ich sage euch, dass die Zeit gekommen ist, in der alle Dinge in ihrer echten Bedeutung wiederhergestellt werden müssen, um die Finsternis zu vertreiben, die Hochmütigen zu verwirren und die Gerechten zu verherrlichen.
Die großen Stimmen des Himmels hallen wie der Ton einer Trompete wider und die Chöre der Engel schließen sich ihnen an. Menschen, wir laden euch zum göttlichen Konzert ein; dass eure Hände die Leier ergreifen; dass eure Stimmen sich vereinigen und wie eine heilige Hymne sich ausbreiten und vibrieren vom Anfang bis zum Ende des Universums.
Menschen, geliebte Brüder und Schwestern, wir sind in eurer Nähe; liebt euch untereinander und sagt aus der Tiefe eurer Herzen, indem ihr den Willen des Vaters im Himmel tut: „Herr! Herr!“ und ihr werdet ins Himmelreich eintreten können.
Der Geist der Wahrheit
Bemerkung: – Die obenstehende Mitteilung, auf medialem Weg übermittelt, fasst zugleich den echten Charakter des Spiritismus und das Ziel dieses zusammen; deshalb wurde sie hier als Vorwort eingesetzt.
EINLEITUNG
1. Ziel dieses Werkes
Man kann den in den Evangelien enthaltenen Stoff in fünf Abschnitte teilen: Die allgemeinen Taten im Leben Christi; Die Wunder; Die Prophezeiungen; Die Wörter, die für die Festsetzung der Dogmen der Kirche dienten und Die moralische Belehrung. Während die ersten vier Teile Gegenstand von Erörterungen gewesen sind, ist der letzte Teil unangreifbar geblieben. Vor dieser göttlichen Lehre fügt sich die eigene Ungläubigkeit. Die moralische Belehrung ist der Boden, auf dem alle Glaubensrichtungen zusammenkommen können, die Fahne, unter der sich alle schützen können, so verschieden ihr Glauben auch sein mag; denn sie ist niemals Gegenstand von religiösen Auseinandersetzungen gewesen, die immer und überall durch die Dogmen hervorgerufen wurden. Falls die Religionen sie diskutieren würden, hätten sie übrigens in ihr die eigene Verurteilung gefunden, weil die Mehrheit derer mehr am mystischen Teil als am moralischen Teil interessiert ist, der von jedem die eigene Verbesserung erfordert. Die moralische Belehrung ist insbesondere für die Menschen eine Verhaltensregel, da sie alle Umstände des privaten und öffentlichen Lebens umfasst; das Prinzip aller sozialen Beziehungen, die auf strengste Gerechtigkeit gestützt sind. Sie ist schließlich, und vor allem, der unfehlbare Weg des zukünftigen Glücks, eine hochgehobene Spitze des Schleiers, der uns das zukünftige Leben verbirgt. Es ist dieser Teil, der das ausschließliche Grundthema dieses bildet.
Alle Menschen bewundern die moralische Lehre des Evangeliums; alle verkünden ihre Erhabenheit und ihre Notwendigkeit; aber viele tun es, vertrauend auf das, was sie darüber gehört haben, oder gestützt auf einige Maximen, die sprichwörtlich wurden; aber wenige kennen sie gründlich, und noch wenigere verstehen sie und können daraus die Folgen ziehen. Der Grund dafür liegt zum größten Teil in den durch die Lektüre des Evangeliums aufgezeigten Schwierigkeiten, die für die Mehrheit unverständlich sind. Die sinnbildliche Form, der absichtliche Mystizismus der Sprache bewirken, dass die Mehrheit es für die Beruhigung ihres Gewissens und aus Verpflichtung lesen, wie sie die Gebete lesen, ohne sie zu verstehen, was ohne Nutzen bleibt. Die Vorschriften der Moral, hier und dort verstreut, in der Gesamtheit anderer Erzählungen vermischt, bleiben unbemerkt. Es ist dann unmöglich, ihr Ganzes zu verstehen und aus ihr, getrennt, Gegenstand von Lektüre und Meditation zu machen.
Es wurden zwar Abhandlungen der moralischen Lehre des Evangeliums verfasst, aber die Anpassung an den modernen literarischen Stil entzieht ihr die ursprüngliche Einfachheit, die ihr gleichzeitig Zauber und Glaubwürdigkeit gibt. Dasselbe passiert mit den Maximen, die abgesondert auf den einfachsten sprichwörtlichen Ausdruck reduziert wurden, und die dann nichts anderes sind als Aphorismen, die einen Teil ihrer Bedeutung und ihres Interesses verlieren, aus Mangel an Ergänzungen und Umständen, unter welchen sie gegeben worden sind.
Um diesen nachteiligen Folgen vorzubeugen, haben wir in diesem Werk die Abschnitte zusammengefasst, die sozusagen einen Kode der universellen Moral bilden können, ohne Unterscheidung von Glaubensrichtungen. In den Zitaten bewahren wir alles, was von Nützlichkeit für die Entwicklung des Gedankens war, indem wir nur die Sachen, die dem Thema fremd sind, beiseitegelassen haben. Außerdem haben wir gewissenhaft die ursprüngliche Übersetzung von Sacy respektiert, sowie die Unterteilung der Bibelverse. Aber anstatt uns an eine unmögliche, chronologische Form zu binden, die keinen wirklichen Nutzen für solche Themen bringt, wurden die Maximen gruppenweise geordnet und gemäß ihrer Natur methodisch eingeteilt, so dass möglichst die einen die Folge der anderen sind. Die Angabe der Nummerierungen der Kapitel und der Bibelverse erlauben es, auf die übliche Klassifizierung zurückzugreifen, falls es für ratsam gehalten wird.
Dieses wäre nur eine sachliche Arbeit, die von sich aus nicht mehr als einen zweitrangigen nebensächlichen Nutzen hätte. Die Hauptsache war, das Evangelium für alle zugänglich zu machen, mit der Erklärung der unverständlichen Abschnitte und der Entwicklung all ihrer Folgen, hinsichtlich der Anwendung in den verschiedenen Situationen des Lebens. Das ist es, was wir zu tun versucht haben, mit der Hilfe der guten Geister, die uns zur Seite stehen.
Viele Stellen des Evangeliums, der Bibel und der heiligen Autoren sind meistens unverständlich und viele erscheinen unsinnig aus Mangel eines Schlüssels, der uns den wahren Sinn gibt. Dieser Schlüssel ist im Spiritismus vollständig enthalten, wie jene sich schon überzeugt haben, die ihn ernsthaft studierten, und wie man ihn später noch mehr anerkennen wird. Den Spiritismus findet man überall wieder, in der Antike und den verschiedensten Epochen der Menschheit. Überall findet man seine Spuren in den Schriften, in den verschiedenen Glaubensrichtungen und an den Denkmälern. Während der Spiritismus neue Horizonte für die Zukunft eröffnet, wirft er gleichzeitig ein klares Licht auf die Geheimnisse der Vergangenheit.
Als Ergänzung zu jeder Vorschrift geben wir einige Unterweisungen, ausgewählt unter denen, die von den Geistern in verschiedenen Ländern diktiert worden sind, und durch die Vermittlung verschiedener Medien. Wenn diese Unterweisungen aus einer einzigen Quelle entstanden wären, hätten sie einen persönlichen Einfluss oder einen solchen aus dem Milieu erlitten; während die Verschiedenartigkeit der Ursprünge beweist, dass die Geister ihre Lehren überall geben, und dass es niemanden gibt, der in dieser Hinsicht bevorzugt ist.*
Dieses Werk ist für den Gebrauch aller. Jeder kann daraus die Mittel schöpfen, um sein Verhalten in Einklang mit der Moral Christi zu bringen. Die Spiritisten werden außerdem in ihm die Anwendungen finden, die sie ganz besonders betreffen. Dank der von nun an auf eine beständige Art zwischen den Menschen und der unsichtbaren Welt hergestellten Mitteilungen, wird das evangelische Gesetz, das in allen Nationen durch die Geister selbst gelehrt wird, nicht mehr ein totes Wort sein, weil jeder es verstehen kann und unablässig aufgefordert wird, es in die Praxis umzusetzen, durch Ratschläge von seinen geistigen Führern. Die Unterweisungen der Geister sind wirklich die Stimmen des Himmels, die kommen, um die Menschen aufzuklären und sie zur Anwendung des Evangeliums einzuladen.
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* Wir könnten ohne Zweifel über jedes Thema eine größere Anzahl von Mitteilungen geben, die in einer Vielzahl aus anderen Städten und spiritistischen Zentren erhalten worden sind, als jene, die wir zitieren. Aber wir wollten vor allem die Monotonie der unnützen Wiederholungen vermeiden und unsere Wahl auf die begrenzen, die in ihrem Inhalt und in ihrer Form ganz besonders in den Rahmen dieses passen. Die, die hier nicht vorkommen, wurden für die späteren Veröffentlichungen reserviert. Was die Medien betrifft, haben wir sie nicht zitiert; größtenteils auf Grund ihrer eigenen Bitten und weil es nicht angebracht wäre, Ausnahmen zu machen. Außerdem würden die Namen der Medien in keinem Fall dem Werk der Geister mehr Wert hinzufügen. Ihre Erwähnung wäre nur eine Befriedigung der Eigenliebe, und die wahrhaft ernsten Medien interessieren sich nicht dafür. Sie verstehen, dass der Wert der Mitteilungen nicht im Geringsten ihren persönlichen Verdienst steigert, da ihre Rolle ausschließlich passiv ist und dass es kindisch wäre, auf eine intellektuelle Arbeit stolz zu sein, bei der sie nur mechanische Mitwirkung leisten.
Alle Menschen bewundern die moralische Lehre des Evangeliums; alle verkünden ihre Erhabenheit und ihre Notwendigkeit; aber viele tun es, vertrauend auf das, was sie darüber gehört haben, oder gestützt auf einige Maximen, die sprichwörtlich wurden; aber wenige kennen sie gründlich, und noch wenigere verstehen sie und können daraus die Folgen ziehen. Der Grund dafür liegt zum größten Teil in den durch die Lektüre des Evangeliums aufgezeigten Schwierigkeiten, die für die Mehrheit unverständlich sind. Die sinnbildliche Form, der absichtliche Mystizismus der Sprache bewirken, dass die Mehrheit es für die Beruhigung ihres Gewissens und aus Verpflichtung lesen, wie sie die Gebete lesen, ohne sie zu verstehen, was ohne Nutzen bleibt. Die Vorschriften der Moral, hier und dort verstreut, in der Gesamtheit anderer Erzählungen vermischt, bleiben unbemerkt. Es ist dann unmöglich, ihr Ganzes zu verstehen und aus ihr, getrennt, Gegenstand von Lektüre und Meditation zu machen.
Es wurden zwar Abhandlungen der moralischen Lehre des Evangeliums verfasst, aber die Anpassung an den modernen literarischen Stil entzieht ihr die ursprüngliche Einfachheit, die ihr gleichzeitig Zauber und Glaubwürdigkeit gibt. Dasselbe passiert mit den Maximen, die abgesondert auf den einfachsten sprichwörtlichen Ausdruck reduziert wurden, und die dann nichts anderes sind als Aphorismen, die einen Teil ihrer Bedeutung und ihres Interesses verlieren, aus Mangel an Ergänzungen und Umständen, unter welchen sie gegeben worden sind.
Um diesen nachteiligen Folgen vorzubeugen, haben wir in diesem Werk die Abschnitte zusammengefasst, die sozusagen einen Kode der universellen Moral bilden können, ohne Unterscheidung von Glaubensrichtungen. In den Zitaten bewahren wir alles, was von Nützlichkeit für die Entwicklung des Gedankens war, indem wir nur die Sachen, die dem Thema fremd sind, beiseitegelassen haben. Außerdem haben wir gewissenhaft die ursprüngliche Übersetzung von Sacy respektiert, sowie die Unterteilung der Bibelverse. Aber anstatt uns an eine unmögliche, chronologische Form zu binden, die keinen wirklichen Nutzen für solche Themen bringt, wurden die Maximen gruppenweise geordnet und gemäß ihrer Natur methodisch eingeteilt, so dass möglichst die einen die Folge der anderen sind. Die Angabe der Nummerierungen der Kapitel und der Bibelverse erlauben es, auf die übliche Klassifizierung zurückzugreifen, falls es für ratsam gehalten wird.
Dieses wäre nur eine sachliche Arbeit, die von sich aus nicht mehr als einen zweitrangigen nebensächlichen Nutzen hätte. Die Hauptsache war, das Evangelium für alle zugänglich zu machen, mit der Erklärung der unverständlichen Abschnitte und der Entwicklung all ihrer Folgen, hinsichtlich der Anwendung in den verschiedenen Situationen des Lebens. Das ist es, was wir zu tun versucht haben, mit der Hilfe der guten Geister, die uns zur Seite stehen.
Viele Stellen des Evangeliums, der Bibel und der heiligen Autoren sind meistens unverständlich und viele erscheinen unsinnig aus Mangel eines Schlüssels, der uns den wahren Sinn gibt. Dieser Schlüssel ist im Spiritismus vollständig enthalten, wie jene sich schon überzeugt haben, die ihn ernsthaft studierten, und wie man ihn später noch mehr anerkennen wird. Den Spiritismus findet man überall wieder, in der Antike und den verschiedensten Epochen der Menschheit. Überall findet man seine Spuren in den Schriften, in den verschiedenen Glaubensrichtungen und an den Denkmälern. Während der Spiritismus neue Horizonte für die Zukunft eröffnet, wirft er gleichzeitig ein klares Licht auf die Geheimnisse der Vergangenheit.
Als Ergänzung zu jeder Vorschrift geben wir einige Unterweisungen, ausgewählt unter denen, die von den Geistern in verschiedenen Ländern diktiert worden sind, und durch die Vermittlung verschiedener Medien. Wenn diese Unterweisungen aus einer einzigen Quelle entstanden wären, hätten sie einen persönlichen Einfluss oder einen solchen aus dem Milieu erlitten; während die Verschiedenartigkeit der Ursprünge beweist, dass die Geister ihre Lehren überall geben, und dass es niemanden gibt, der in dieser Hinsicht bevorzugt ist.*
Dieses Werk ist für den Gebrauch aller. Jeder kann daraus die Mittel schöpfen, um sein Verhalten in Einklang mit der Moral Christi zu bringen. Die Spiritisten werden außerdem in ihm die Anwendungen finden, die sie ganz besonders betreffen. Dank der von nun an auf eine beständige Art zwischen den Menschen und der unsichtbaren Welt hergestellten Mitteilungen, wird das evangelische Gesetz, das in allen Nationen durch die Geister selbst gelehrt wird, nicht mehr ein totes Wort sein, weil jeder es verstehen kann und unablässig aufgefordert wird, es in die Praxis umzusetzen, durch Ratschläge von seinen geistigen Führern. Die Unterweisungen der Geister sind wirklich die Stimmen des Himmels, die kommen, um die Menschen aufzuklären und sie zur Anwendung des Evangeliums einzuladen.
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* Wir könnten ohne Zweifel über jedes Thema eine größere Anzahl von Mitteilungen geben, die in einer Vielzahl aus anderen Städten und spiritistischen Zentren erhalten worden sind, als jene, die wir zitieren. Aber wir wollten vor allem die Monotonie der unnützen Wiederholungen vermeiden und unsere Wahl auf die begrenzen, die in ihrem Inhalt und in ihrer Form ganz besonders in den Rahmen dieses passen. Die, die hier nicht vorkommen, wurden für die späteren Veröffentlichungen reserviert. Was die Medien betrifft, haben wir sie nicht zitiert; größtenteils auf Grund ihrer eigenen Bitten und weil es nicht angebracht wäre, Ausnahmen zu machen. Außerdem würden die Namen der Medien in keinem Fall dem Werk der Geister mehr Wert hinzufügen. Ihre Erwähnung wäre nur eine Befriedigung der Eigenliebe, und die wahrhaft ernsten Medien interessieren sich nicht dafür. Sie verstehen, dass der Wert der Mitteilungen nicht im Geringsten ihren persönlichen Verdienst steigert, da ihre Rolle ausschließlich passiv ist und dass es kindisch wäre, auf eine intellektuelle Arbeit stolz zu sein, bei der sie nur mechanische Mitwirkung leisten.
2. Autorität der Spiritistischen Lehre
Universelle Kontrolle der Lehre der Geister
Wenn die spiritistische Lehre ausschließlich eine menschliche Anschauung wäre, hätte sie als Garantie nur die Kenntnisse desjenigen, der sie verfasst hat. Nun, niemand auf dieser Welt könnte den Anspruch erheben, allein die unumschränkte Wahrheit zu besitzen. Wenn die Geister, die sie offenbart haben, sich nur einem Menschen gegenüber kundgetan hätten, würde nichts ihre Herkunft garantieren, denn es wäre notwendig, dem Wort desjenigen Glauben zu schenken, der behauptet, von ihnen die Lehren erhalten zu haben. Erkennt man seinerseits absolute Aufrichtigkeit an, könnte er bestenfalls die Menschen in seinem Umfeld überzeugen. Er könnte Anhänger finden, aber es würde ihm niemals gelingen, alle zu vereinigen.
Gott wollte, dass die neue Offenbarung an alle Menschen durch einen schnelleren und glaubwürdigeren Weg herangetragen wird; deshalb hat ER den Geistern befohlen, diese von einem Pol zum anderen zu bringen, sich überall zu offenbaren, ohne jemandem das ausschließliche Privileg zu geben, ihr Wort zu hören. Ein Mensch kann getäuscht werden und er kann sich selbst täuschen, aber es wäre nicht so, wenn Millionen das Gleiche sähen und hörten: Dies ist für jeden einzelnen und für alle eine Garantie. Außerdem kann man einen Menschen verschwinden lassen, aber man kann keine Menschenmassen verschwinden lassen. Man kann die Bücher verbrennen, aber man kann nicht die Geister verbrennen. Würde man alle Bücher verbrennen, die Quelle der Lehre wäre nicht weniger unerschöpflich, weil sie sich nicht auf der Erde befindet. Sie taucht überall auf, und jeder kann daraus schöpfen. Wenn es an Menschen fehlen würde, um sie zu verbreiten, wird es immer Geister geben, die alle erreichen, die aber selbst von niemandem erreicht werden können.
In Wirklichkeit sind es die Geister selbst, die eigentlich den Spiritismus verbreiten mit Hilfe von unzähligen Medien, mit denen sie von allen Seiten Kontakt aufnehmen. Wenn es nur einen einzigen Vermittler gegeben hätte, so sehr dieser auch privilegiert gewesen wäre, wäre der Spiritismus kaum bekannt. Dieser Vermittler seinerseits, egal welcher Klasse er auch angehört hätte, hätte die Vorurteile vieler Menschen hervorgerufen. Er wäre nicht von allen Nationen anerkannt worden; während die Geister, die überall, allen Völkern, allen Religionen und allen Parteien Mitteilungen geben, von allen angenommen werden. Der Spiritismus hat keine Nationalität; ist von allen besonderen Glaubensrichtungen unabhängig und er ist von keiner sozialen Gesellschaftsschicht aufgezwungen, da ja jeder Mitteilungen von seinen Angehörigen und Freunden aus dem Jenseits erhalten kann. Es war nötig, dass es so ist, damit er alle Menschen zur Brüderlichkeit aufrufen kann. Wenn er nicht auf neutralem Boden geblieben wäre, hätte er die Diskussion aufrechterhalten, anstatt sie zu besänftigen.
Diese Universalität der Lehre der Geister bildet die Kraft des Spiritismus. Darin liegt auch die Ursache ihrer so schnellen Verbreitung. Während die Stimme eines Menschen, selbst mit Hilfe der Druckerei, Jahrhunderte benötigen würde * , bis sie alle Ohren erreicht hat, verschaffen sich Millionen von Stimmen gleichzeitig, auf allen Punkten der Erde, Gehör, um die gleichen Grundsätze zu verkünden, und sie an die Unwissendsten wie auch an die Gelehrtesten zu übermitteln, damit niemand benachteiligt wird. Dies ist ein Vorteil, den keine der bis heute erschienenen Lehren genossen hat. Wenn also der Spiritismus eine Wahrheit ist, fürchtet er weder den schlechten Willen der Menschen noch die moralischen Revolutionen noch die physischen Umwälzungen des Globus, weil nichts von diesen Dingen die Geister erreichen kann.
Aber das ist nicht der einzige Vorteil, der sich aus dieser außergewöhnlichen Position ergibt. Der Spiritismus findet darin eine allmächtige Garantie gegen die Spaltungen, die hervorgerufen werden könnten, sei es durch den Ehrgeiz einiger, sei es durch die Widersprüche von gewissen Geistern. Diese Widersprüche sind sicherlich eine Klippe, aber sie tragen – neben dem Bösen – in sich ein Hilfsmittel.
Man weiß,
– dass die Geister, infolge ihrer unterschiedlichen Fähigkeiten, weit davon entfernt sind, als Einzelne die ganze Wahrheit zu besitzen;
– dass es nicht allen möglich ist, gewisse Geheimnisse zu durchschauen;
– dass ihr Wissen entsprechend ihrem Reinigungsgrad ist;
– dass die niedrigen Geister nicht mehr wissen als die Menschen, sogar weniger als manche Menschen;
– dass es unter ihnen, wie unter den Menschen, Eingebildete und Schein-Gelehrte gibt, die zu wissen glauben, was sie aber doch nicht wissen, und Systematiker, die ihre eigenen Gedanken als Wahrheit annehmen;
– schließlich, dass die Geister höherer Rangfolge, die vollständig dematerialisiert sind, die Einzigen sind, die von irdischen Gedanken und Vorurteilen frei sind;
– man weiß auch, dass die betrügerischen Geister keine Skrupel haben, sich unter geliehenen Namen zu verstecken, um ihre Utopien aufzudrängen.
Daraus folgt, dass alles was außerhalb der ausschließlich moralischen Lehre ist, also die Offenbarungen, die jeder bekommen kann, individuellen Charakter haben, ohne Glaubwürdigkeit; und sie sollten als persönliche Meinung von diesem oder jenem Geist angesehen werden, und es wäre unvorsichtig, diese anzunehmen und leichtsinnig, sie als absolute Wahrheit zu verkünden.
Die erste Kontrolle ist unbestritten die Vernunft, der man alles, was von den Geistern kommt, ausnahmslos unterwerfen muss. Jede Theorie, die dem gesunden Menschenverstand, der strengen Logik und den positiven Angaben, über die man verfügt, widerspricht, auch wenn sie mit einem bekannten, ehrwürdigen Namen unterzeichnet wurde, muss abgelehnt werden. Diese Kontrolle ist aber in vielen Fällen unvollständig, infolge der Unzulänglichkeit der Kenntnisse von gewissen Personen und der Neigung von vielen, die ihr eigenes Urteil für den einzigen Schiedsrichter der Wahrheit halten. Was werden die Menschen in solchen Fällen tun, die sich nicht einmal selbst vertrauen? Sie übernehmen die Ansicht der Mehrheit, die ihnen als Richtlinie dient. So soll es auch sein hinsichtlich der Lehre der Geistwesen, die uns von sich aus die Kontrollmittel liefern.
Die Übereinstimmung in der Lehre der Geister ist deshalb die beste Kontrolle, aber es ist notwendig, dass sie sich unter bestimmten Bedingungen ereignet. Die unsicherste von allen ist es, wenn ein Medium selbst mehrere Geister über einen zweifelhaften Gesichtspunkt befragt. Es ist klar – wenn das Medium unter der Herrschaft einer Besessenheit oder wenn es mit einem betrügerischen Geist verkehrt – dass dieser Geist ihm die gleiche Sache unter verschiedenen Namen mitteilen kann. Es gibt ebenso keine ausreichende Garantie in der Übereinstimmung, die man von den Medien aus dem gleichen spiritistischen Zentrum bekommen kann, weil sie alle unter dem gleichen Einfluss sein können.
Die einzige ernsthafte Garantie für die Lehre der Geister liegt in der Übereinstimmung, die unter den spontan gegebenen Offenbarungen existiert, durch Vermittlungen zahlreicher Medien, fremd untereinander und an verschiedenen Orten.
Man versteht, dass es sich hier nicht um Mitteilungen hinsichtlich nebensächlicher Interessen handelt, sondern nur um die, die sich auf die eigentlichen Grundsätze der Lehre beziehen. Die Erfahrung beweist, dass wenn ein neuer Grundsatz eine Lösung bekommen muss, er spontan und zugleich an verschiedenen Orten auf die gleiche Art und Weise gelehrt wird, wenn nicht in der Form, so zumindest was den Inhalt betrifft. Falls es also einem Geist gefällt ein exzentrisches System zu formulieren, das nur auf seinen eigenen Ideen basiert und außerhalb der Wahrheit, so kann man sicher sein, dass dieses System begrenzt bleiben wird und angesichts der Einstimmigkeit der überall gegebenen Belehrungen abstürzen wird, wie schon bereits zahlreiche Beispiele gezeigt haben. Diese Einstimmigkeit ist es, die alle partiellen Systeme, die im Ursprung des Spiritismus erschienen sind, zu Fall bringt, während jeder auf seine Weise die Phänomene erklärte, bevor man die Gesetze kannte, welche die Beziehung der sichtbaren mit der unsichtbaren Welt lenken.
Das ist die Basis, auf die wir uns stützen, wenn wir einen Grundsatz der Lehre formulieren. Er entspricht nicht der Wahrheit, nur weil er mit unseren Ideen übereinstimmt; wir treten keineswegs als höchster Schiedsrichter der Wahrheit auf; wir sagen niemandem: „Glaubt an solche Dinge, weil wir es euch sagen“. Unsere Meinung ist vor unseren eigenen Augen nichts anderes als eine persönliche Meinung, die vielleicht richtig oder falsch sein kann, weil wir nicht unfehlbarer sind als die anderen. Und wir halten einen Grundsatz auch nicht für wahr, weil er uns gelehrt wurde, sondern weil er die Bestätigung der Übereinstimmung bekommen hat.
In unserer Position, in der wir aus etwa über tausend seriösen spiritistischen Zentren Mitteilungen erhalten, die über die verschiedensten Orte des Globus zerstreut sind, sind wir selbst dazu imstande, die Grundsätze zu erkennen, auf welche sich diese Übereinstimmung begründet. Es ist diese Beobachtung, die uns bis heute geleitet hat, und diese ist es auch, die uns in die neuen Gebiete führen wird, die der Spiritismus erforschen soll. Indem wir die erhaltenen Mitteilungen aufmerksam studiert haben, sowohl aus Frankreich als auch aus dem Ausland, haben wir durch die ganz besondere Natur der Enthüllungen erkannt, dass es eine Tendenz gibt, einen neuen Weg einzuschlagen, und dass der Moment gekommen ist, einen Schritt nach vorne zu machen. Diese Offenbarungen, manchmal durch verschleierte Wörter formuliert, blieben fast immer unverständlich für viele von denen, die sie erhielten; und viele andere glaubten, sie als einzige zu haben. Isoliert angenommen, wären sie für uns bedeutungslos; der Zufall allein gibt ihnen Ernsthaftigkeit. Nachher, wenn sie veröffentlicht werden, wird sich jeder daran erinnern, Anweisungen in dem gleichen Sinn bekommen zu haben. Diese allgemeine Bewegung, die wir beobachten und studieren mit der Unterstützung unserer Geistführer, ist es, die uns bei der Entscheidung hilft, eine Sache zu tun oder sie zu unterlassen.
Diese universelle Kontrolle ist eine Garantie für die zukünftige Einheit des Spiritismus, und sie wird alle widersprüchlichen Theorien annullieren. In dieser Kontrolle ist es, wo man in der Zukunft das Kriterium der Wahrheit suchen wird. Was den Erfolg der formulierten Lehre in den Büchern „Das Buch der Geister“ und „Das Buch der Medien“ gemacht hat, ist, dass überall jeder direkt von den Geistern die Bestätigung bekommen konnte, was in den Büchern enthalten ist. Wenn von allen Seiten die Geister diese bestritten hätten, hätten diese Bücher nach so langer Zeit das Schicksal aller Phantasieauffassung erlitten. Selbst die Unterstützung der Druckpresse hätte jene nicht vor dem Schiffbruch gerettet; während sie auch ohne diese Unterstützung einen nicht weniger schnellen Weg gehabt haben, weil sie diese von den Geistern erhalten haben, deren Bereitwilligkeit darüber hinaus das Übelwollen des Menschen kompensiert hat. So wird es mit allen von den Geistern oder den Menschen abgegebenen Ideen geschehen, welche der Prüfung der Kontrolle nicht standhalten können, deren Macht niemand bestreiten kann.
Nehmen wir also an, dass es einigen Geistern gefällt, ein Buch mit einem beliebigen Titel, im umgekehrten Sinn, zu diktieren; nehmen wir sogar an, dass in einer feindlichen Absicht und mit dem Vorhaben, die Lehre in Verruf zu bringen, die Böswilligkeit unechte Mitteilungen hervorrufen würde. Welchen Einfluss könnten diese Schriftstücke haben, wenn sie von allen Seiten durch die Geister widerlegt werden? Es ist die Zustimmung der Letzteren, deren man sich vergewissern soll, bevor man ein System in ihrem Namen herausbringt. Von dem System eines einzelnen zu dem System von allen gibt es die gleiche Entfernung wie von der Einheit bis zu dem Unendlichen. Was können selbst alle die Argumente der Verleumder gegen die Meinung der Massen bewirken, wenn Millionen befreundeter Stimmen, ausgehend von dem All, von allen Seiten des Universums kommen und sie im Schoß jeder Familie heftig angreifen? Hat die Erfahrung, in dieser Hinsicht, die Theorie noch nicht bestätigt? Was ist mit all jenen Veröffentlichungen passiert, die angeblich den Spiritismus zerstören sollten? Welche von ihnen hat wenigstens die Entwicklung aufgehalten? Bis heute hat man diese Fragen unter diesem Gesichtspunkt nicht betrachtet, ohne Zweifel eine der gravierendsten. Jeder hat sich auf sich selbst verlassen, aber ohne Berücksichtigung der Geister.
Der Grundsatz der Übereinstimmung ist immer noch eine Garantie gegen die Veränderungen, die die Sekten dem Spiritismus aufzwingen möchten, die sich seiner zum eigenen Nutzen bemächtigen und ihn nach ihrer Art und Weise anpassen wollen. Wer auch immer versuchen würde, ihn von seinem von der Vorsehung bestimmten Ziel abzulenken, würde daran scheitern aus dem einfachen Grunde, dass die Geister durch die Universalität ihrer Lehre jede Veränderung zu Fall bringen werden, die sich von der Wahrheit entfernt.
Daraus geht eine wesentliche Wahrheit hervor, dass jeder, der sich gegen die Strömung der wohlbegründeten und sanktionierten Ideen stellen möchte, eine kleine örtliche und vorübergehende Unruhe verursachen könnte, aber nie die Gesamtheit beherrschen würde, weder in der Gegenwart und noch weniger in der Zukunft.
Es geht weiter daraus hervor, dass die Belehrungen durch die Geister über die noch nicht aufgeklärten Punkte der Lehre, kein Gesetz würden, solange sie isoliert bleiben; und dass sie daher nur unter allen Vorbehalten und als Informationen angenommen werden dürfen.
Daher die Notwendigkeit, bei ihrer Veröffentlichung vorsichtig zu sein; und falls man glaubt, sie veröffentlichen zu müssen, ist es wichtig, sie nur als persönliche Meinung darzustellen, die mehr oder weniger wahrscheinlich sind, aber in jedem Fall bestätigt werden muss. Es ist diese Bestätigung, auf die man warten muss, bevor ein Grundsatz als absolute Wahrheit eingeführt wird, wenn man nicht des Leichtsinns oder der unüberlegten Leichtgläubigkeit beschuldigt werden möchte.
Die höheren Geister gehen in ihren Offenbarungen mit äußerster Weisheit vor. Sie behandeln die großen Fragen der Lehre stufenweise, sofern die Intelligenz fähig ist, die Wahrheit von einer höheren Rangordnung zu verstehen, und wenn die Umstände günstig sind, neue Ideen hervorzubringen. Deshalb haben sie nicht alles von Anfang an gesagt und bis heute auch noch nicht; indem sie niemals der Ungeduld der drängenden Menschen nachgegeben haben, welche die Früchte ernten möchten, bevor sie ausgereift sind. Es wäre daher überflüssig, der von der Vorsehung festgelegten Zeit für jede Sache zuvorkommen zu wollen, denn die wirklich seriösen Geister würden sich im positiven Sinn weigern zu helfen. Die leichtsinnigen Geister jedoch, die sich um die Wahrheit wenig kümmern, antworten auf alles. Aus diesem Grund ergibt es sich, dass es auf alle verfrühten Fragen immer widersprüchliche Antworten geben wird.
Die oben genannten Grundsätze sind nicht das Ergebnis einer persönlichen Theorie, sondern die unvermeidliche Folge der Bedingungen, unter der sich die Geister äußern. Es ist ganz klar, dass, wenn ein Geist eine Sache aus einer Richtung sagt, während Millionen von Geistern anderswo das Gegenteil behaupten, die Anmaßung der Wahrheit vielleicht nicht bei demjenigen sein kann, der allein da steht oder fast allein mit dieser Meinung. Es wäre also unlogisch zu behaupten, dass nur ein einziger gegenüber allen anderen Recht hat, ebenso von der Seite eines Geistes wie von der Seite der Menschen. Die wirklich weisen Geister beantworten eine Frage niemals auf irgendeine Art und Weise, wenn sie sich über diese Frage nicht ausreichend aufgeklärt fühlen. Sie erklären, dass sie dieses Thema nur aus ihrem Gesichtspunkt heraus behandeln, und sie raten dazu, auf dessen Bestätigung zu warten.
So groß, schön und gerecht eine Idee auch sein mag, es ist unmöglich, dass sie von Anfang an alle Meinungen vereinigt. Die daraus hervorgehenden Konflikte sind unvermeidliche Folgen der Bewegung, die vor sich geht. Sie sind sogar notwendig, um die Wahrheit besser hervortreten zu lassen, und es ist nötig, dass sie am Anfang stattfinden, damit die falschen Ideen sehr schnell geschwächt werden. Die Spiritisten, die irgendeine Furcht davor haben, sollen deshalb vollkommen beruhigt sein. Alle isolierten Ansprüche werden zwangsläufig vor dem großen und mächtigen Kriterium der universellen Kontrolle umfallen.
Man schließt sich nicht der Meinung eines Menschen an, sondern an die einhellige Stimme der Geister. Es wird kein Mensch sein, weder wir noch irgendein anderer, der die spiritistische Rechtgläubigkeit gründen wird; es wird auch kein Geist sein, der kommt, um sich durchzusetzen, bei wem es auch sein mag: Es wird die Universalität der Geister sein, die sich im Auftrage Gottes überall auf der Erde mitteilen wird. Darin liegt der wesentliche Charakter der spiritistischen Lehre; darin liegt ihre Macht und ihre Autorität. Gott wollte, dass sein Gesetz auf eine unerschütterliche Basis gesetzt wird, deshalb ließ ER es nicht zu, dass es nur auf dem schwachen Haupt eines einzigen ruht.
Es ist vor diesem höchsten Gerichtshof, der weder Gesellschaftsklatsch noch eifersüchtige Rivalitäten, weder Sekten noch Nationen kennt, dass alle Gegensätze, aller Ehrgeiz, alle Ansprüche an die individuelle Überlegenheit, zerbrechen werden. Dass wir uns selbst zerstören würden, wenn wir diese höchste Verordnung durch unsere eigenen Ideen ersetzen wollten. Er allein wird alle strittigen Fragen lösen, die Gegensätze zum Schweigen bringen und Unrecht oder Recht der zuständigen Person geben. Was vermag die Meinung eines Menschen oder eines Geistes vor dieser gewaltigen Überein-stimmung aller Stimmen des Himmels?
Weniger als ein Wassertropfen, der sich im Ozean verliert, weniger noch als die Stimme eines Kindes, vom Sturm gedämpft. Die universelle Meinung ist doch der höchste Richter, derjenige, der in der letzten Instanz spricht. Sie entsteht aus allen einzelnen Meinungen. Wenn eine von ihnen wahr ist, hat sie nur ihr relatives Gewicht auf der Waage; wenn sie falsch ist, kann sie nicht alle anderen überwinden. Bei diesem unermesslichen Zusammenwirken verblassen die Individualitäten, und dies ist ein neuer Rückschlag für den menschlichen Stolz.
Dieses harmonische Ganze nimmt bereits Gestalt an. Dieses Jahrhundert wird nicht vergehen, bevor es in seinem ganzen Glanz erstrahlt auf eine Weise, die alle Ungewissheit auflöst; weil bis dahin mächtige Stimmen die Mission bekommen werden, sich Gehör zu verschaffen, um die Menschen unter der gleichen Flagge zu vereinigen, sobald das Feld ausreichend gepflügt sein wird. Unterdessen kann derjenige, der zwischen zwei entgegengesetzten Systemen schwankt, beobachten, in welche Richtung sich die allgemeine Meinung bewegt: es ist ein sicheres Indiz der Richtung, in der die Mehrheit der Geister sprechen, an den verschiedenen Stellen, wo sie kommunizieren; dies ist ein nicht weniger sicheres Zeichen von jenem der beiden Systeme, das überwiegen wird.
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* Anmerkung der Übersetzerin: Dieses Buch wurde 1864 verfasst; wir haben den Text getreu übersetzt. Mit den heutigen Kommunikationstechniken ist natürlich eine schnellere Verbreitung möglich.
Wenn die spiritistische Lehre ausschließlich eine menschliche Anschauung wäre, hätte sie als Garantie nur die Kenntnisse desjenigen, der sie verfasst hat. Nun, niemand auf dieser Welt könnte den Anspruch erheben, allein die unumschränkte Wahrheit zu besitzen. Wenn die Geister, die sie offenbart haben, sich nur einem Menschen gegenüber kundgetan hätten, würde nichts ihre Herkunft garantieren, denn es wäre notwendig, dem Wort desjenigen Glauben zu schenken, der behauptet, von ihnen die Lehren erhalten zu haben. Erkennt man seinerseits absolute Aufrichtigkeit an, könnte er bestenfalls die Menschen in seinem Umfeld überzeugen. Er könnte Anhänger finden, aber es würde ihm niemals gelingen, alle zu vereinigen.
Gott wollte, dass die neue Offenbarung an alle Menschen durch einen schnelleren und glaubwürdigeren Weg herangetragen wird; deshalb hat ER den Geistern befohlen, diese von einem Pol zum anderen zu bringen, sich überall zu offenbaren, ohne jemandem das ausschließliche Privileg zu geben, ihr Wort zu hören. Ein Mensch kann getäuscht werden und er kann sich selbst täuschen, aber es wäre nicht so, wenn Millionen das Gleiche sähen und hörten: Dies ist für jeden einzelnen und für alle eine Garantie. Außerdem kann man einen Menschen verschwinden lassen, aber man kann keine Menschenmassen verschwinden lassen. Man kann die Bücher verbrennen, aber man kann nicht die Geister verbrennen. Würde man alle Bücher verbrennen, die Quelle der Lehre wäre nicht weniger unerschöpflich, weil sie sich nicht auf der Erde befindet. Sie taucht überall auf, und jeder kann daraus schöpfen. Wenn es an Menschen fehlen würde, um sie zu verbreiten, wird es immer Geister geben, die alle erreichen, die aber selbst von niemandem erreicht werden können.
In Wirklichkeit sind es die Geister selbst, die eigentlich den Spiritismus verbreiten mit Hilfe von unzähligen Medien, mit denen sie von allen Seiten Kontakt aufnehmen. Wenn es nur einen einzigen Vermittler gegeben hätte, so sehr dieser auch privilegiert gewesen wäre, wäre der Spiritismus kaum bekannt. Dieser Vermittler seinerseits, egal welcher Klasse er auch angehört hätte, hätte die Vorurteile vieler Menschen hervorgerufen. Er wäre nicht von allen Nationen anerkannt worden; während die Geister, die überall, allen Völkern, allen Religionen und allen Parteien Mitteilungen geben, von allen angenommen werden. Der Spiritismus hat keine Nationalität; ist von allen besonderen Glaubensrichtungen unabhängig und er ist von keiner sozialen Gesellschaftsschicht aufgezwungen, da ja jeder Mitteilungen von seinen Angehörigen und Freunden aus dem Jenseits erhalten kann. Es war nötig, dass es so ist, damit er alle Menschen zur Brüderlichkeit aufrufen kann. Wenn er nicht auf neutralem Boden geblieben wäre, hätte er die Diskussion aufrechterhalten, anstatt sie zu besänftigen.
Diese Universalität der Lehre der Geister bildet die Kraft des Spiritismus. Darin liegt auch die Ursache ihrer so schnellen Verbreitung. Während die Stimme eines Menschen, selbst mit Hilfe der Druckerei, Jahrhunderte benötigen würde * , bis sie alle Ohren erreicht hat, verschaffen sich Millionen von Stimmen gleichzeitig, auf allen Punkten der Erde, Gehör, um die gleichen Grundsätze zu verkünden, und sie an die Unwissendsten wie auch an die Gelehrtesten zu übermitteln, damit niemand benachteiligt wird. Dies ist ein Vorteil, den keine der bis heute erschienenen Lehren genossen hat. Wenn also der Spiritismus eine Wahrheit ist, fürchtet er weder den schlechten Willen der Menschen noch die moralischen Revolutionen noch die physischen Umwälzungen des Globus, weil nichts von diesen Dingen die Geister erreichen kann.
Aber das ist nicht der einzige Vorteil, der sich aus dieser außergewöhnlichen Position ergibt. Der Spiritismus findet darin eine allmächtige Garantie gegen die Spaltungen, die hervorgerufen werden könnten, sei es durch den Ehrgeiz einiger, sei es durch die Widersprüche von gewissen Geistern. Diese Widersprüche sind sicherlich eine Klippe, aber sie tragen – neben dem Bösen – in sich ein Hilfsmittel.
Man weiß,
– dass die Geister, infolge ihrer unterschiedlichen Fähigkeiten, weit davon entfernt sind, als Einzelne die ganze Wahrheit zu besitzen;
– dass es nicht allen möglich ist, gewisse Geheimnisse zu durchschauen;
– dass ihr Wissen entsprechend ihrem Reinigungsgrad ist;
– dass die niedrigen Geister nicht mehr wissen als die Menschen, sogar weniger als manche Menschen;
– dass es unter ihnen, wie unter den Menschen, Eingebildete und Schein-Gelehrte gibt, die zu wissen glauben, was sie aber doch nicht wissen, und Systematiker, die ihre eigenen Gedanken als Wahrheit annehmen;
– schließlich, dass die Geister höherer Rangfolge, die vollständig dematerialisiert sind, die Einzigen sind, die von irdischen Gedanken und Vorurteilen frei sind;
– man weiß auch, dass die betrügerischen Geister keine Skrupel haben, sich unter geliehenen Namen zu verstecken, um ihre Utopien aufzudrängen.
Daraus folgt, dass alles was außerhalb der ausschließlich moralischen Lehre ist, also die Offenbarungen, die jeder bekommen kann, individuellen Charakter haben, ohne Glaubwürdigkeit; und sie sollten als persönliche Meinung von diesem oder jenem Geist angesehen werden, und es wäre unvorsichtig, diese anzunehmen und leichtsinnig, sie als absolute Wahrheit zu verkünden.
Die erste Kontrolle ist unbestritten die Vernunft, der man alles, was von den Geistern kommt, ausnahmslos unterwerfen muss. Jede Theorie, die dem gesunden Menschenverstand, der strengen Logik und den positiven Angaben, über die man verfügt, widerspricht, auch wenn sie mit einem bekannten, ehrwürdigen Namen unterzeichnet wurde, muss abgelehnt werden. Diese Kontrolle ist aber in vielen Fällen unvollständig, infolge der Unzulänglichkeit der Kenntnisse von gewissen Personen und der Neigung von vielen, die ihr eigenes Urteil für den einzigen Schiedsrichter der Wahrheit halten. Was werden die Menschen in solchen Fällen tun, die sich nicht einmal selbst vertrauen? Sie übernehmen die Ansicht der Mehrheit, die ihnen als Richtlinie dient. So soll es auch sein hinsichtlich der Lehre der Geistwesen, die uns von sich aus die Kontrollmittel liefern.
Die Übereinstimmung in der Lehre der Geister ist deshalb die beste Kontrolle, aber es ist notwendig, dass sie sich unter bestimmten Bedingungen ereignet. Die unsicherste von allen ist es, wenn ein Medium selbst mehrere Geister über einen zweifelhaften Gesichtspunkt befragt. Es ist klar – wenn das Medium unter der Herrschaft einer Besessenheit oder wenn es mit einem betrügerischen Geist verkehrt – dass dieser Geist ihm die gleiche Sache unter verschiedenen Namen mitteilen kann. Es gibt ebenso keine ausreichende Garantie in der Übereinstimmung, die man von den Medien aus dem gleichen spiritistischen Zentrum bekommen kann, weil sie alle unter dem gleichen Einfluss sein können.
Die einzige ernsthafte Garantie für die Lehre der Geister liegt in der Übereinstimmung, die unter den spontan gegebenen Offenbarungen existiert, durch Vermittlungen zahlreicher Medien, fremd untereinander und an verschiedenen Orten.
Man versteht, dass es sich hier nicht um Mitteilungen hinsichtlich nebensächlicher Interessen handelt, sondern nur um die, die sich auf die eigentlichen Grundsätze der Lehre beziehen. Die Erfahrung beweist, dass wenn ein neuer Grundsatz eine Lösung bekommen muss, er spontan und zugleich an verschiedenen Orten auf die gleiche Art und Weise gelehrt wird, wenn nicht in der Form, so zumindest was den Inhalt betrifft. Falls es also einem Geist gefällt ein exzentrisches System zu formulieren, das nur auf seinen eigenen Ideen basiert und außerhalb der Wahrheit, so kann man sicher sein, dass dieses System begrenzt bleiben wird und angesichts der Einstimmigkeit der überall gegebenen Belehrungen abstürzen wird, wie schon bereits zahlreiche Beispiele gezeigt haben. Diese Einstimmigkeit ist es, die alle partiellen Systeme, die im Ursprung des Spiritismus erschienen sind, zu Fall bringt, während jeder auf seine Weise die Phänomene erklärte, bevor man die Gesetze kannte, welche die Beziehung der sichtbaren mit der unsichtbaren Welt lenken.
Das ist die Basis, auf die wir uns stützen, wenn wir einen Grundsatz der Lehre formulieren. Er entspricht nicht der Wahrheit, nur weil er mit unseren Ideen übereinstimmt; wir treten keineswegs als höchster Schiedsrichter der Wahrheit auf; wir sagen niemandem: „Glaubt an solche Dinge, weil wir es euch sagen“. Unsere Meinung ist vor unseren eigenen Augen nichts anderes als eine persönliche Meinung, die vielleicht richtig oder falsch sein kann, weil wir nicht unfehlbarer sind als die anderen. Und wir halten einen Grundsatz auch nicht für wahr, weil er uns gelehrt wurde, sondern weil er die Bestätigung der Übereinstimmung bekommen hat.
In unserer Position, in der wir aus etwa über tausend seriösen spiritistischen Zentren Mitteilungen erhalten, die über die verschiedensten Orte des Globus zerstreut sind, sind wir selbst dazu imstande, die Grundsätze zu erkennen, auf welche sich diese Übereinstimmung begründet. Es ist diese Beobachtung, die uns bis heute geleitet hat, und diese ist es auch, die uns in die neuen Gebiete führen wird, die der Spiritismus erforschen soll. Indem wir die erhaltenen Mitteilungen aufmerksam studiert haben, sowohl aus Frankreich als auch aus dem Ausland, haben wir durch die ganz besondere Natur der Enthüllungen erkannt, dass es eine Tendenz gibt, einen neuen Weg einzuschlagen, und dass der Moment gekommen ist, einen Schritt nach vorne zu machen. Diese Offenbarungen, manchmal durch verschleierte Wörter formuliert, blieben fast immer unverständlich für viele von denen, die sie erhielten; und viele andere glaubten, sie als einzige zu haben. Isoliert angenommen, wären sie für uns bedeutungslos; der Zufall allein gibt ihnen Ernsthaftigkeit. Nachher, wenn sie veröffentlicht werden, wird sich jeder daran erinnern, Anweisungen in dem gleichen Sinn bekommen zu haben. Diese allgemeine Bewegung, die wir beobachten und studieren mit der Unterstützung unserer Geistführer, ist es, die uns bei der Entscheidung hilft, eine Sache zu tun oder sie zu unterlassen.
Diese universelle Kontrolle ist eine Garantie für die zukünftige Einheit des Spiritismus, und sie wird alle widersprüchlichen Theorien annullieren. In dieser Kontrolle ist es, wo man in der Zukunft das Kriterium der Wahrheit suchen wird. Was den Erfolg der formulierten Lehre in den Büchern „Das Buch der Geister“ und „Das Buch der Medien“ gemacht hat, ist, dass überall jeder direkt von den Geistern die Bestätigung bekommen konnte, was in den Büchern enthalten ist. Wenn von allen Seiten die Geister diese bestritten hätten, hätten diese Bücher nach so langer Zeit das Schicksal aller Phantasieauffassung erlitten. Selbst die Unterstützung der Druckpresse hätte jene nicht vor dem Schiffbruch gerettet; während sie auch ohne diese Unterstützung einen nicht weniger schnellen Weg gehabt haben, weil sie diese von den Geistern erhalten haben, deren Bereitwilligkeit darüber hinaus das Übelwollen des Menschen kompensiert hat. So wird es mit allen von den Geistern oder den Menschen abgegebenen Ideen geschehen, welche der Prüfung der Kontrolle nicht standhalten können, deren Macht niemand bestreiten kann.
Nehmen wir also an, dass es einigen Geistern gefällt, ein Buch mit einem beliebigen Titel, im umgekehrten Sinn, zu diktieren; nehmen wir sogar an, dass in einer feindlichen Absicht und mit dem Vorhaben, die Lehre in Verruf zu bringen, die Böswilligkeit unechte Mitteilungen hervorrufen würde. Welchen Einfluss könnten diese Schriftstücke haben, wenn sie von allen Seiten durch die Geister widerlegt werden? Es ist die Zustimmung der Letzteren, deren man sich vergewissern soll, bevor man ein System in ihrem Namen herausbringt. Von dem System eines einzelnen zu dem System von allen gibt es die gleiche Entfernung wie von der Einheit bis zu dem Unendlichen. Was können selbst alle die Argumente der Verleumder gegen die Meinung der Massen bewirken, wenn Millionen befreundeter Stimmen, ausgehend von dem All, von allen Seiten des Universums kommen und sie im Schoß jeder Familie heftig angreifen? Hat die Erfahrung, in dieser Hinsicht, die Theorie noch nicht bestätigt? Was ist mit all jenen Veröffentlichungen passiert, die angeblich den Spiritismus zerstören sollten? Welche von ihnen hat wenigstens die Entwicklung aufgehalten? Bis heute hat man diese Fragen unter diesem Gesichtspunkt nicht betrachtet, ohne Zweifel eine der gravierendsten. Jeder hat sich auf sich selbst verlassen, aber ohne Berücksichtigung der Geister.
Der Grundsatz der Übereinstimmung ist immer noch eine Garantie gegen die Veränderungen, die die Sekten dem Spiritismus aufzwingen möchten, die sich seiner zum eigenen Nutzen bemächtigen und ihn nach ihrer Art und Weise anpassen wollen. Wer auch immer versuchen würde, ihn von seinem von der Vorsehung bestimmten Ziel abzulenken, würde daran scheitern aus dem einfachen Grunde, dass die Geister durch die Universalität ihrer Lehre jede Veränderung zu Fall bringen werden, die sich von der Wahrheit entfernt.
Daraus geht eine wesentliche Wahrheit hervor, dass jeder, der sich gegen die Strömung der wohlbegründeten und sanktionierten Ideen stellen möchte, eine kleine örtliche und vorübergehende Unruhe verursachen könnte, aber nie die Gesamtheit beherrschen würde, weder in der Gegenwart und noch weniger in der Zukunft.
Es geht weiter daraus hervor, dass die Belehrungen durch die Geister über die noch nicht aufgeklärten Punkte der Lehre, kein Gesetz würden, solange sie isoliert bleiben; und dass sie daher nur unter allen Vorbehalten und als Informationen angenommen werden dürfen.
Daher die Notwendigkeit, bei ihrer Veröffentlichung vorsichtig zu sein; und falls man glaubt, sie veröffentlichen zu müssen, ist es wichtig, sie nur als persönliche Meinung darzustellen, die mehr oder weniger wahrscheinlich sind, aber in jedem Fall bestätigt werden muss. Es ist diese Bestätigung, auf die man warten muss, bevor ein Grundsatz als absolute Wahrheit eingeführt wird, wenn man nicht des Leichtsinns oder der unüberlegten Leichtgläubigkeit beschuldigt werden möchte.
Die höheren Geister gehen in ihren Offenbarungen mit äußerster Weisheit vor. Sie behandeln die großen Fragen der Lehre stufenweise, sofern die Intelligenz fähig ist, die Wahrheit von einer höheren Rangordnung zu verstehen, und wenn die Umstände günstig sind, neue Ideen hervorzubringen. Deshalb haben sie nicht alles von Anfang an gesagt und bis heute auch noch nicht; indem sie niemals der Ungeduld der drängenden Menschen nachgegeben haben, welche die Früchte ernten möchten, bevor sie ausgereift sind. Es wäre daher überflüssig, der von der Vorsehung festgelegten Zeit für jede Sache zuvorkommen zu wollen, denn die wirklich seriösen Geister würden sich im positiven Sinn weigern zu helfen. Die leichtsinnigen Geister jedoch, die sich um die Wahrheit wenig kümmern, antworten auf alles. Aus diesem Grund ergibt es sich, dass es auf alle verfrühten Fragen immer widersprüchliche Antworten geben wird.
Die oben genannten Grundsätze sind nicht das Ergebnis einer persönlichen Theorie, sondern die unvermeidliche Folge der Bedingungen, unter der sich die Geister äußern. Es ist ganz klar, dass, wenn ein Geist eine Sache aus einer Richtung sagt, während Millionen von Geistern anderswo das Gegenteil behaupten, die Anmaßung der Wahrheit vielleicht nicht bei demjenigen sein kann, der allein da steht oder fast allein mit dieser Meinung. Es wäre also unlogisch zu behaupten, dass nur ein einziger gegenüber allen anderen Recht hat, ebenso von der Seite eines Geistes wie von der Seite der Menschen. Die wirklich weisen Geister beantworten eine Frage niemals auf irgendeine Art und Weise, wenn sie sich über diese Frage nicht ausreichend aufgeklärt fühlen. Sie erklären, dass sie dieses Thema nur aus ihrem Gesichtspunkt heraus behandeln, und sie raten dazu, auf dessen Bestätigung zu warten.
So groß, schön und gerecht eine Idee auch sein mag, es ist unmöglich, dass sie von Anfang an alle Meinungen vereinigt. Die daraus hervorgehenden Konflikte sind unvermeidliche Folgen der Bewegung, die vor sich geht. Sie sind sogar notwendig, um die Wahrheit besser hervortreten zu lassen, und es ist nötig, dass sie am Anfang stattfinden, damit die falschen Ideen sehr schnell geschwächt werden. Die Spiritisten, die irgendeine Furcht davor haben, sollen deshalb vollkommen beruhigt sein. Alle isolierten Ansprüche werden zwangsläufig vor dem großen und mächtigen Kriterium der universellen Kontrolle umfallen.
Man schließt sich nicht der Meinung eines Menschen an, sondern an die einhellige Stimme der Geister. Es wird kein Mensch sein, weder wir noch irgendein anderer, der die spiritistische Rechtgläubigkeit gründen wird; es wird auch kein Geist sein, der kommt, um sich durchzusetzen, bei wem es auch sein mag: Es wird die Universalität der Geister sein, die sich im Auftrage Gottes überall auf der Erde mitteilen wird. Darin liegt der wesentliche Charakter der spiritistischen Lehre; darin liegt ihre Macht und ihre Autorität. Gott wollte, dass sein Gesetz auf eine unerschütterliche Basis gesetzt wird, deshalb ließ ER es nicht zu, dass es nur auf dem schwachen Haupt eines einzigen ruht.
Es ist vor diesem höchsten Gerichtshof, der weder Gesellschaftsklatsch noch eifersüchtige Rivalitäten, weder Sekten noch Nationen kennt, dass alle Gegensätze, aller Ehrgeiz, alle Ansprüche an die individuelle Überlegenheit, zerbrechen werden. Dass wir uns selbst zerstören würden, wenn wir diese höchste Verordnung durch unsere eigenen Ideen ersetzen wollten. Er allein wird alle strittigen Fragen lösen, die Gegensätze zum Schweigen bringen und Unrecht oder Recht der zuständigen Person geben. Was vermag die Meinung eines Menschen oder eines Geistes vor dieser gewaltigen Überein-stimmung aller Stimmen des Himmels?
Weniger als ein Wassertropfen, der sich im Ozean verliert, weniger noch als die Stimme eines Kindes, vom Sturm gedämpft. Die universelle Meinung ist doch der höchste Richter, derjenige, der in der letzten Instanz spricht. Sie entsteht aus allen einzelnen Meinungen. Wenn eine von ihnen wahr ist, hat sie nur ihr relatives Gewicht auf der Waage; wenn sie falsch ist, kann sie nicht alle anderen überwinden. Bei diesem unermesslichen Zusammenwirken verblassen die Individualitäten, und dies ist ein neuer Rückschlag für den menschlichen Stolz.
Dieses harmonische Ganze nimmt bereits Gestalt an. Dieses Jahrhundert wird nicht vergehen, bevor es in seinem ganzen Glanz erstrahlt auf eine Weise, die alle Ungewissheit auflöst; weil bis dahin mächtige Stimmen die Mission bekommen werden, sich Gehör zu verschaffen, um die Menschen unter der gleichen Flagge zu vereinigen, sobald das Feld ausreichend gepflügt sein wird. Unterdessen kann derjenige, der zwischen zwei entgegengesetzten Systemen schwankt, beobachten, in welche Richtung sich die allgemeine Meinung bewegt: es ist ein sicheres Indiz der Richtung, in der die Mehrheit der Geister sprechen, an den verschiedenen Stellen, wo sie kommunizieren; dies ist ein nicht weniger sicheres Zeichen von jenem der beiden Systeme, das überwiegen wird.
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* Anmerkung der Übersetzerin: Dieses Buch wurde 1864 verfasst; wir haben den Text getreu übersetzt. Mit den heutigen Kommunikationstechniken ist natürlich eine schnellere Verbreitung möglich.
3. Historische Hinweise
SAMARITER – Nach dem Schisma (Kirchenspaltung) der zehn Stämme, wurde Samaria die Hauptstadt des andersgläubigen Reiches Israels. Mehrmals zerstört und wiederaufgebaut ist sie unter der römischen Herrschaft der Verwaltungssitz Samarias geworden, eine der vier Gebietsteile Palästinas. Herodes, der Große genannt, hat sie mit prunkvollen Denkmälern verschönert und um Augustus zu gefallen, hat er ihr den Namen Augusta gegeben, auf Griechisch „Sébaste“.
Die Samariter führten fast immer Krieg mit den Königen Judäas. Eine tiefe Abneigung, beginnend mit der Zeit der Trennung, bestand zwischen den beiden Völkern ständig fort, die alle Formen der gegenseitigen Beziehungen vermieden. Um das Schisma (Kirchenspaltung) noch tiefer zu machen und nicht nach Jerusalem zur Feier der religiösen Feste gehen zu müssen, bauten sich die Samariter einen eigenen Tempel und führten einige Reformen ein. Sie erkannten nur den Pentateuch an, der das Gesetz Moses enthält, und lehnten alle anderen Bücher ab, die ihm später beigefügt wurden. Seine heiligen Bücher waren in hebräischen Schriftzeichen der höchsten Antike geschrieben. Für die orthodoxen Juden waren sie ketzerisch, deshalb wurden sie verachtet, verflucht und verfolgt. Der Antagonismus der beiden Völker hatte also als einzige Ursache die religiösen Meinungsverschiedenheiten, obwohl ihr Glauben den gleichen Ursprung hatte. Sie waren die Protestanten dieser Epoche.
Noch heute befinden sich Samariter in einigen Gebieten des Orients, insbesondere in Nablus und in Jaffa. Sie befolgen mit mehr Strenge das Gesetz Moses als die anderen Juden und sie heiraten nur unter sich.
Die Samariter führten fast immer Krieg mit den Königen Judäas. Eine tiefe Abneigung, beginnend mit der Zeit der Trennung, bestand zwischen den beiden Völkern ständig fort, die alle Formen der gegenseitigen Beziehungen vermieden. Um das Schisma (Kirchenspaltung) noch tiefer zu machen und nicht nach Jerusalem zur Feier der religiösen Feste gehen zu müssen, bauten sich die Samariter einen eigenen Tempel und führten einige Reformen ein. Sie erkannten nur den Pentateuch an, der das Gesetz Moses enthält, und lehnten alle anderen Bücher ab, die ihm später beigefügt wurden. Seine heiligen Bücher waren in hebräischen Schriftzeichen der höchsten Antike geschrieben. Für die orthodoxen Juden waren sie ketzerisch, deshalb wurden sie verachtet, verflucht und verfolgt. Der Antagonismus der beiden Völker hatte also als einzige Ursache die religiösen Meinungsverschiedenheiten, obwohl ihr Glauben den gleichen Ursprung hatte. Sie waren die Protestanten dieser Epoche.
Noch heute befinden sich Samariter in einigen Gebieten des Orients, insbesondere in Nablus und in Jaffa. Sie befolgen mit mehr Strenge das Gesetz Moses als die anderen Juden und sie heiraten nur unter sich.
NAZARENER – Der Name wurde im alten Gesetz den Juden gegeben, die ein Gelübde ablegten, sei es für das ganze Leben oder nur für einige Zeit, eine vollkommene Reinheit zu bewahren. Sie verpflichten sich zur Keuschheit, zur Abstinenz von alkoholischen Getränken und zur Erhaltung ihrer Haare. Samson, Samuel und Johannes der Täufer waren Nazarener.
Später gaben die Juden diesen Namen den Ersten Christen, in Anspielung auf Jesus aus Nazareth.
Dies war ebenfalls der Name von einer ketzerischen Sekte der ersten Jahrhunderte des christlichen Zeitalters, die ebenso wie die Ebioniten, von denen sie gewisse Grundlagen annahmen, die mosaischen Praktiken mit den christlichen Dogmen vermischten. Diese Sekte verschwand im vierten Jahrhundert.
Später gaben die Juden diesen Namen den Ersten Christen, in Anspielung auf Jesus aus Nazareth.
Dies war ebenfalls der Name von einer ketzerischen Sekte der ersten Jahrhunderte des christlichen Zeitalters, die ebenso wie die Ebioniten, von denen sie gewisse Grundlagen annahmen, die mosaischen Praktiken mit den christlichen Dogmen vermischten. Diese Sekte verschwand im vierten Jahrhundert.
ZÖLLNER – Man nannte so, im alten Rom, die Ritterpächter der staatlichen Gebühren, die Beauftragten zur Eintreibung der Steuern und Einkommen aller Art, sei es in Rom selbst oder in anderen Teilen des Reiches. Sie waren vergleichbar mit den allgemeinen Steuereinziehern (fermiers généraux et traitants) im alten Regime Frankreichs, und mit denjenigen, die noch in einigen Gebieten existieren. Die Gefahren, denen sie ausgesetzt waren, ließen die Augen verschließen vor dem Reichtum, den sie erwarben, und der bei vielen die Erträge aus Erpressungen und anstößigen Gewinnen waren. Der Name Zöllner wurde später auf alle anderen ausgeweitet, die mit staatlichem Geld umgingen und auf ihre untergeordneten Agenten. Heute wird das Wort verächtlich benutzt, um gewissenlose Geschäftsmänner und Makler zu bezeichnen; manchmal bezeichnen wir jemanden als: „gierig wie ein Zöllner oder auch: reich wie ein Zöllner“, wenn sein Vermögen dubioser Herkunft ist.
Unter der römischen Herrschaft waren es die Steuern, die die Juden am schwersten hinnehmen konnten und die die meisten Verärgerungen unter ihnen verursachten. Sie riefen mehrere Revolten hervor, und es wurde daraus ein religiöses Problem gemacht, weil sie als gesetzwidrig angesehen wurden. Es bildete sich sogar eine mächtige Partei, angeführt von einem gewissen Judas, auch „Gaulonite“ genannt, der die Ablehnung der Steuer zum Prinzip erhob. Die Juden verabscheuten folglich die Steuer, und infolgedessen auch diejenigen, die mit der Steuereintreibung beauftragt waren. Dieses ist das Motiv ihrer Abneigung für die Zöllner aller Klassen, unter denen geschätzte Menschen sein konnten, aber die aufgrund ihres Amtes verachtet wurden, zusammen mit all den Menschen, mit denen sie verkehrten, alle wurden in die gleiche Ablehnung mit einbezogen. Die hochgestellten Juden glaubten ihren Ruf aufs Spiel zu setzen, wenn sie mit ihnen enge Beziehungen unterhielten.
Unter der römischen Herrschaft waren es die Steuern, die die Juden am schwersten hinnehmen konnten und die die meisten Verärgerungen unter ihnen verursachten. Sie riefen mehrere Revolten hervor, und es wurde daraus ein religiöses Problem gemacht, weil sie als gesetzwidrig angesehen wurden. Es bildete sich sogar eine mächtige Partei, angeführt von einem gewissen Judas, auch „Gaulonite“ genannt, der die Ablehnung der Steuer zum Prinzip erhob. Die Juden verabscheuten folglich die Steuer, und infolgedessen auch diejenigen, die mit der Steuereintreibung beauftragt waren. Dieses ist das Motiv ihrer Abneigung für die Zöllner aller Klassen, unter denen geschätzte Menschen sein konnten, aber die aufgrund ihres Amtes verachtet wurden, zusammen mit all den Menschen, mit denen sie verkehrten, alle wurden in die gleiche Ablehnung mit einbezogen. Die hochgestellten Juden glaubten ihren Ruf aufs Spiel zu setzen, wenn sie mit ihnen enge Beziehungen unterhielten.
GEBÜHRENEINNEHMER (STADTZÖLLNER) – Sie waren niedrige Finanzbeamte, die hauptsächlich beauftragt waren, die Gebühren für den Zutritt in die Städte einzukassieren. Ihre Aufgaben entsprachen mehr oder weniger denen der Zollbeamten und der Kassierer des Stadtzolls. Sie wurden ebenso wie alle anderen Zöllner abgelehnt. Aus diesem Grund findet man oft im Evangelium den Namen Zöllner, in der Bedeutung: Leute, die ein schlechtes Leben führen. Diese Benennung schloss nicht die Herumtreiber und skrupellosen Menschen mit ein; sie war ein Ausdruck des Verachtens, Synonym für Menschen schlechter Gesellschaft, unwürdig mit Menschen guter Gesellschaft zu verkehren.
PHARISÄER (aus dem Hebräischen „Parasch“ = Teilung, Trennung) – Die Tradition bildete einen wichtigen Bestandteil der jüdischen Theologie. Sie bestand aus der Sammlung der nach und nach gegebenen Interpretationen über die Bedeutung der Schriften, und die Abschnitte des Dogmas geworden sind. Dies war unter den Gelehrten Anlass für endlose Diskussionen, meistens über einfache Fragen von Worten oder Formen, ähnlich den theologischen Auseinandersetzungen und den Spitzfindigkeiten der Scholastik des Mittelalters. Daraus entstanden verschiedene Sekten, und jede gab vor, das Monopol der Wahrheit zu besitzen, und wie es fast immer geschieht, verabscheuten die einen die anderen.
Unter diesen Sekten war die einflussreichste die von den Pharisäern, mit Hillel * als Führer, ein jüdischer Doktor, geboren in Babylonien und Gründer einer berühmten Schule, an der man lehrte, dass der Glaube nur auf den Schriften gründet. Ihr Ursprung geht auf das Jahr 180 oder 200 vor Jesus Christus zurück. Die Pharisäer wurden in verschiedenen Epochen verfolgt, insbesondere unter „Hyrkanus“, dem obersten Kirchenfürst und König der Juden, den Königen von Syrien, Aristoboulos und Alexander, der letztere gab ihnen jedoch die Ehren und ihren Besitz wieder zurück und sie erlangten erneut die Macht, die sie behielten bis zum Niedergang von Jerusalem im Jahre 70 der christlichen Ära, eine Epoche, in der aufgrund der Zerstreuung der Juden ihr Name verschwand.
Die Pharisäer nahmen tatkräftig an den religiösen Auseinandersetzungen teil. Sie achteten streng auf die Äußerlichkeiten bei der Ausübung des Kults und der Feierlichkeiten, zeigten einen heftigen Eifer bei der Proselytenmacherei (Bekehrung der Heiden zum Judentum), waren Feinde der Neuerer und täusch ten bei alledem eine große Strenge der Prinzipien vor. Aber unter dem Anschein einer gewissenhaften Frömmigkeit versteckten sie ausschweifende Sitten, viel Hochmut und vor allem eine extreme Gier zu Herrschen. Die Religion war für sie eher ein Hilfsmittel, um ihre Ziele zu erreichen, als Gegenstand eines aufrichtigen Glaubens. Sie achteten nur auf den äußeren Schein, prahlten mit ihrer Tugend, und übten damit einen großen Einfluss auf das Volk aus, in dessen Augen sie für heilige Personen gehalten wurden; deshalb waren sie sehr mächtig in Jerusalem.
Sie glaubten, oder gaben es wenigstens vor, an die Vorsehung, an die Unsterblichkeit der Seele, an die Ewigkeit der Leiden und an die Auferstehung der Toten (Kap. 4; Nr. 4). Jesus, der vor allem die Schlichtheit und die Eigenschaften des Herzens schätzte, der im Gesetz den Geist, der belebt, dem Wort, das tötet, vorzog, bemühte sich während der Zeit seiner Mission, ihre Heuchelei zu entlarven, als Folge davon wurden sie zu seinen blutrünstigen Feinden. Aus diesem Grund sind sie mit dem Hohepriester in Verbindung getreten, um das Volk gegen Ihn aufzuwiegeln, mit dem Ziel, Ihn umkommen zu lassen.
Unter diesen Sekten war die einflussreichste die von den Pharisäern, mit Hillel * als Führer, ein jüdischer Doktor, geboren in Babylonien und Gründer einer berühmten Schule, an der man lehrte, dass der Glaube nur auf den Schriften gründet. Ihr Ursprung geht auf das Jahr 180 oder 200 vor Jesus Christus zurück. Die Pharisäer wurden in verschiedenen Epochen verfolgt, insbesondere unter „Hyrkanus“, dem obersten Kirchenfürst und König der Juden, den Königen von Syrien, Aristoboulos und Alexander, der letztere gab ihnen jedoch die Ehren und ihren Besitz wieder zurück und sie erlangten erneut die Macht, die sie behielten bis zum Niedergang von Jerusalem im Jahre 70 der christlichen Ära, eine Epoche, in der aufgrund der Zerstreuung der Juden ihr Name verschwand.
Die Pharisäer nahmen tatkräftig an den religiösen Auseinandersetzungen teil. Sie achteten streng auf die Äußerlichkeiten bei der Ausübung des Kults und der Feierlichkeiten, zeigten einen heftigen Eifer bei der Proselytenmacherei (Bekehrung der Heiden zum Judentum), waren Feinde der Neuerer und täusch ten bei alledem eine große Strenge der Prinzipien vor. Aber unter dem Anschein einer gewissenhaften Frömmigkeit versteckten sie ausschweifende Sitten, viel Hochmut und vor allem eine extreme Gier zu Herrschen. Die Religion war für sie eher ein Hilfsmittel, um ihre Ziele zu erreichen, als Gegenstand eines aufrichtigen Glaubens. Sie achteten nur auf den äußeren Schein, prahlten mit ihrer Tugend, und übten damit einen großen Einfluss auf das Volk aus, in dessen Augen sie für heilige Personen gehalten wurden; deshalb waren sie sehr mächtig in Jerusalem.
Sie glaubten, oder gaben es wenigstens vor, an die Vorsehung, an die Unsterblichkeit der Seele, an die Ewigkeit der Leiden und an die Auferstehung der Toten (Kap. 4; Nr. 4). Jesus, der vor allem die Schlichtheit und die Eigenschaften des Herzens schätzte, der im Gesetz den Geist, der belebt, dem Wort, das tötet, vorzog, bemühte sich während der Zeit seiner Mission, ihre Heuchelei zu entlarven, als Folge davon wurden sie zu seinen blutrünstigen Feinden. Aus diesem Grund sind sie mit dem Hohepriester in Verbindung getreten, um das Volk gegen Ihn aufzuwiegeln, mit dem Ziel, Ihn umkommen zu lassen.
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* Verwechselt nicht diesen Hillel, der die Sekte der Pharisäer gründete, mit seinem Namensvetter, der zweihundert Jahre später gelebt hat, und der die religiösen und sozialen Grundsätze von einem ganzen System aus Toleranz und Liebe festlegte; ein System, das heute unter Hellenismus bekannt ist. (Von der portugiesischen Übersetzung der FEB übernommen)
* Verwechselt nicht diesen Hillel, der die Sekte der Pharisäer gründete, mit seinem Namensvetter, der zweihundert Jahre später gelebt hat, und der die religiösen und sozialen Grundsätze von einem ganzen System aus Toleranz und Liebe festlegte; ein System, das heute unter Hellenismus bekannt ist. (Von der portugiesischen Übersetzung der FEB übernommen)
SCHRIFTGELEHRTE – Der Name wurde anfangs den Staatssekretären der Könige Judäas und gewissen Verwaltern der jüdischen Armee gegeben. Aber später wurden insbesondere Gelehrte so bezeichnet, die das Gesetz Moses lehrten und es für das Volk interpretierten. Sie machten gemeinsame Sache mit den Pharisäern und teilten deren Prinzipien und Abneigung gegen die Neuerer. Jesus schließt sie deswegen in seine Ablehnung mit ein.
SYNAGOGE (aus dem Griechischen: „Sunagoguê“ = Versammlung, Kongregation) – Es existierte nur ein Tempel in Judäa, nämlich der des Salomons in Jerusalem, wo man die großen Feierlichkeiten der Religion zelebrierte. Alle Jahre pilgerten die Juden zu ihm anlässlich den wichtigen Feiern, wie die von Ostern, die der Gottesweihung und die des Laubhüttenfestes (Tabernakel). Zu diesen Anlässen machte Jesus mehrere Reisen dorthin. Die anderen Städte hatten keine Tempel, sondern Synagogen, Gebäude, in denen sich die Juden am Tag des Sabbats versammelten, um ihre öffentlichen Gebete unter der Leitung der Ältesten, der Schriftgelehrten und der Gesetzeshüter zu sprechen. Dort hielt man auch Vorlesungen aus den Heiligen Büchern, die man erklärte und kommentierte; jeder konnte daran teilnehmen; deshalb lehrte Jesus, ohne Priester zu sein, am Tag des Sabbats in den Synagogen.
Seit der Zerstörung Jerusalems und der Zerstreuung der Juden dienen die Synagogen in den Städten, wo sie wohnen, als Tempel für die Feier des Gottesdienstes.
Seit der Zerstörung Jerusalems und der Zerstreuung der Juden dienen die Synagogen in den Städten, wo sie wohnen, als Tempel für die Feier des Gottesdienstes.
SADDUZÄER – Jüdische Sekte, die ungefähr im Jahr 248 vor Christus entstand, deren Name von ihrem Gründer Sadoc herstammt. Die Sadduzäer glaubten weder an die Unsterblichkeit der Seele noch an die Auferstehung noch an die guten und bösen Engel. Indessen glaubten sie an Gott, aber erwarteten nichts nach dem Tod; sie dienten Ihm nur zwecks weltlicher Belohnungen, die, aus ihrer Sicht, sich auf seine Vorsehung beschränkte, daher war für sie die Befriedigung der Sinne das Hauptziel des Lebens. Was die Schriften anbelangt, hielten sie sich an die Texte des alten Gesetzes, sie duldeten weder die Tradition noch irgendeine andere Auslegung; sie stellten die guten Taten und die reine und einfache Ausführung des Gesetzes über die äußerlichen Ausübungen des Kultes. Wie man sieht, waren sie die Materialisten, die Deisten und sinnlichen Menschen der Epoche. Diese Sekte war nicht sehr groß, aber zu ihr zählten wichtige Persönlichkeiten, und sie wurde eine politische Partei, ständiger Gegner der Pharisäer.
ESSENER oder ESSÄER – Eine jüdische Sekte, die ungefähr im Jahr 150 vor Christus gegründet wurde, zur Zeit der Makkabäer, deren Mitglieder in einem klosterähnlichen Gebäude wohnten und unter sich eine Art moralische und religiöse Vereinigung bildeten. Sie unterschieden sich durch sanfte Sitten und strenge Tugenden, sie lehrten die Liebe zu Gott und zum Nächsten, die Unsterblichkeit der Seele und glaubten an die Auferstehung. Sie lebten im Zölibat, verurteilten die Sklaverei und den Krieg, verwalteten ihren Besitz gemeinschaftlich und widmeten sich der Landwirtschaft. Im Gegensatz zu den lüsternen Sadduzäern, die die Unsterblichkeit leugneten und zu den, bei den äußerlichen Bräuchen strengen Pharisäern, wobei deren Tugenden nur zum Schein vorhanden waren, nahmen sie an keinen Aus-einandersetzungen teil, die diese beiden Sekten trennten. Ihre Lebensart ähnelte jener der ersten Christen, und die Grundsätze der Moral, zu denen sie sich bekannten, brachten einige Menschen dazu zu glauben, dass Jesus vor dem Beginn Seiner öffentlichen Mission dieser Sekte angehörte. Es ist gewiss, dass Er sie gekannt haben müsste, aber nichts beweist, dass Er sich ihr angeschlossen hatte und alles, was man darüber schreibt, ist hypothetisch.**
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** Der Tod Jesu, angeblich von einem Essener geschrieben, ist ein völlig unechtes Werk, geschrieben um einer Meinung zu dienen, und das in sich selbst den Beweis seiner modernen Herkunft enthält.
THERAPEUTEN (aus dem Griechischen: thérapeutai, abgeleitet von dem Verb therapeuein = dienen, heilen; das bedeutet: Diener Gottes oder Heilkundiger) – Sie waren jüdische Sektierer aus der Zeit Christi und hatten sich hauptsächlich in Alexandria, Ägypten, niedergelassen. Sie hatten intensive Beziehungen zu den Essenern, deren Grundsätze sie verkündeten; und wie Letztere, gaben sie sich der Ausübung aller Tugenden hin. Ihre Nahrung war von einer extremen Einfachheit; sie gelobten das Zölibat, die Kontemplation und das einsame Leben, sie bildeten einen echten religiösen Orden. Philon, jüdischer platonischer Philosoph aus Alexandria, war der Erste, der die Therapeuten erwähnte; er stellte sie als eine jüdische Sekte vor. Eusebio, der Heilige Jeronimus und andere Väter der Kirche glaubten, dass sie Christen waren. Juden oder Christen, offensichtlich ist, dass sie, ebenso wie die Essener, das Bindeglied zwischen dem Judentum und dem Christentum bilden.
4. Sokrates und Platon, Vorläufer der Christlichen Lehre und des Spiritismus
Aus der Tatsache heraus, dass Jesus die Sekte der Essener gekannt haben musste, wäre es falsch zu folgern, dass Er aus dieser Sekte Seine Lehre geschöpft hätte, und dass Er – falls Er in einem anderen Milieu gelebt hätte – sich zu anderen Grundsätzen bekannt hätte. Die großen Ideen brechen niemals plötzlich hervor. Diejenigen, die die Wahrheit als Basis haben, haben immer Vorläufer, die ihnen teilweise den Weg bereiten. Später, wenn die Zeit gekommen ist, schickt Gott einen Menschen mit der Mission, diese zerstreuten Grundlagen zusammenzufassen, zu ordnen und zu ergänzen, um daraus ein Ganzes zu bilden. Auf diese Weise findet die Idee, die nicht plötzlich gekommen ist, bei ihrem Erscheinen Menschen, die vorbereitet sind, sie anzunehmen. So geschah es mit den christlichen Ideen, die viele Jahrhunderte vor Jesu und den Essenern vorausgeahnt wurden, und deren hauptsächliche Vorläufer Sokrates und Platon waren.
Sokrates, ebenso wie Christus, schrieb nichts auf oder hinterließ zumindest nichts Schriftliches; wie Christus starb auch er den Tod der Verbrecher, Opfer des Fanatismus, weil er den traditionellen Glauben angegriffen und die wahre Tugend über die Heuchelei und die Täuschung durch Festhalten am Formalismus gestellt hatte, in einem Wort, weil er die religiösen Vorurteile bekämpfte. So wie Jesus von den Pharisäern beschuldigt wurde, das Volk mit seinen Lehren zu verderben, ist er ebenfalls von den Pharisäern seiner Zeit angeklagt worden – da es sie in allen Epochen gegeben hat – die Jugend durch die Verkündungen des Dogmas der Einheit Gottes, der Unsterblichkeit der Seele und des zukünftigen Lebens zu verderben. Und ebenso wie wir die Lehre Jesu nur aus den Schriften seiner Jünger kennen, so kennen wir die von Sokrates nur durch die Schriften seines Schülers Platon. Wir halten es für nützlich, hier die wichtigsten Punkte zusammenzufassen, um die Übereinstimmung mit den Grundsätzen des Christentums zu veranschaulichen.
Denjenigen, die diese Parallele als eine Entweihung ansehen und behaupten würden, dass es keine Ähnlichkeiten zwischen der Lehre eines Heiden und der eines Christen geben kann, antworten wir: dass die Lehre Sokrates nicht heidnisch war, denn sie hatte das Ziel, das Heidentum zu bekämpfen; dass die Lehre Jesu, die vollständiger und reiner als die des Sokrates ist, beim Vergleich nichts zu verlieren hat; dass die Bedeutung der göttlichen Mission Jesu damit nicht vermindert wird; und dass es sich, im übrigen, um historische Fakten handelt, die nicht vertuscht werden können. Der Mensch ist an einem Punkt angelangt, an dem das Licht von sich aus unter dem Scheffel hervorkommt; er ist reif, ihm gegenüberzutreten; schade für jene, die sich aus Angst nicht getrauen, ihre Augen zu öffnen. Es ist die Zeit gekommen, die Dinge auf eine erhabene und umfassende Art und Weise zu betrachten und nicht mehr aus dem kleinlichen und beschränkten Gesichtspunkt der Interessen von Sekten und Kasten.
Diese Zitate beweisen außerdem, dass, wenn Sokrates und Platon das christliche Denken vorausgeahnt haben, man auch gleichzeitig in ihrer Lehre die grundlegenden Grundsätze des Spiritismus findet.
Sokrates, ebenso wie Christus, schrieb nichts auf oder hinterließ zumindest nichts Schriftliches; wie Christus starb auch er den Tod der Verbrecher, Opfer des Fanatismus, weil er den traditionellen Glauben angegriffen und die wahre Tugend über die Heuchelei und die Täuschung durch Festhalten am Formalismus gestellt hatte, in einem Wort, weil er die religiösen Vorurteile bekämpfte. So wie Jesus von den Pharisäern beschuldigt wurde, das Volk mit seinen Lehren zu verderben, ist er ebenfalls von den Pharisäern seiner Zeit angeklagt worden – da es sie in allen Epochen gegeben hat – die Jugend durch die Verkündungen des Dogmas der Einheit Gottes, der Unsterblichkeit der Seele und des zukünftigen Lebens zu verderben. Und ebenso wie wir die Lehre Jesu nur aus den Schriften seiner Jünger kennen, so kennen wir die von Sokrates nur durch die Schriften seines Schülers Platon. Wir halten es für nützlich, hier die wichtigsten Punkte zusammenzufassen, um die Übereinstimmung mit den Grundsätzen des Christentums zu veranschaulichen.
Denjenigen, die diese Parallele als eine Entweihung ansehen und behaupten würden, dass es keine Ähnlichkeiten zwischen der Lehre eines Heiden und der eines Christen geben kann, antworten wir: dass die Lehre Sokrates nicht heidnisch war, denn sie hatte das Ziel, das Heidentum zu bekämpfen; dass die Lehre Jesu, die vollständiger und reiner als die des Sokrates ist, beim Vergleich nichts zu verlieren hat; dass die Bedeutung der göttlichen Mission Jesu damit nicht vermindert wird; und dass es sich, im übrigen, um historische Fakten handelt, die nicht vertuscht werden können. Der Mensch ist an einem Punkt angelangt, an dem das Licht von sich aus unter dem Scheffel hervorkommt; er ist reif, ihm gegenüberzutreten; schade für jene, die sich aus Angst nicht getrauen, ihre Augen zu öffnen. Es ist die Zeit gekommen, die Dinge auf eine erhabene und umfassende Art und Weise zu betrachten und nicht mehr aus dem kleinlichen und beschränkten Gesichtspunkt der Interessen von Sekten und Kasten.
Diese Zitate beweisen außerdem, dass, wenn Sokrates und Platon das christliche Denken vorausgeahnt haben, man auch gleichzeitig in ihrer Lehre die grundlegenden Grundsätze des Spiritismus findet.
Zusammenfassung der Lehre von Sokrates und Platon
I. Der Mensch ist eine inkarnierte Seele. Vor ihrer Inkarnation existierte sie, verbunden mit den wesentlichen Urbildern, den Ideen des Wahren, des Guten und des Schönen. Bei der Inkarnation trennt sie sich von ihnen, und wenn sie sich an ihre Vergangenheit erinnert, fühlt sie sich mehr oder weniger gequält von dem Wunsch dorthin zurückzukehren.
Man kann nicht deutlicher den Unterschied und die Unabhängigkeit des intelligenten Prinzips und des materiellen Prinzips ausdrücken. Dies ist außerdem die Lehre der Präexistenz der Seele; von der vagen Intuition, die sie von der Existenz einer anderen Welt bewahrt, nach der sie strebt; von ihrem Weiterleben nach dem Tod des Körpers; von ihrem Austritt aus der geistigen Welt, um zu inkarnieren und von ihrer Rückkehr nach dem Tod zu dieser Welt. Es ist schließlich der Keim der Lehre der gefallenen Engel.
Man kann nicht deutlicher den Unterschied und die Unabhängigkeit des intelligenten Prinzips und des materiellen Prinzips ausdrücken. Dies ist außerdem die Lehre der Präexistenz der Seele; von der vagen Intuition, die sie von der Existenz einer anderen Welt bewahrt, nach der sie strebt; von ihrem Weiterleben nach dem Tod des Körpers; von ihrem Austritt aus der geistigen Welt, um zu inkarnieren und von ihrer Rückkehr nach dem Tod zu dieser Welt. Es ist schließlich der Keim der Lehre der gefallenen Engel.
II. Die Seele verirrt sich und gerät in Verwirrung, wenn sie sich des Körpers bedient, um irgendein Objekt zu betrachten; sie wird schwindelig, als wäre sie betrunken, weil sie sich an Dinge bindet, die entsprechend ihrer Natur Veränderungen unterworfen sind. Wendet sie sich stattdessen, ihr eigenes Wesen betrachtend, dem zu, was rein, ewig und unsterblich ist, bleibt sie so lange wie möglich daran gebunden, da sie gleicher Art ist. Die Verwirrungen hören dann auf, weil sie mit dem was unveränderlich ist verbunden ist, und jener Zustand der Seele ist der, den wir Weisheit nennen.
So täuscht sich der Mensch, der die Dinge von unten, aus der alltäglichen Art und Weise, vom materiellen Gesichtspunkt aus betrachtet. Um sie richtig einzuschätzen, ist es notwendig, sie von einem höheren, d.h. aus dem spirituellen Gesichtspunkt zu sehen. Der echte Gelehrte muss folglich auf irgendeine Art und Weise die Seele vom Körper isolieren, um mit den Augen des Geistes zu sehen. Das ist das, was der Spiritismus lehrt. (Kap. 2; Nr. 5)
So täuscht sich der Mensch, der die Dinge von unten, aus der alltäglichen Art und Weise, vom materiellen Gesichtspunkt aus betrachtet. Um sie richtig einzuschätzen, ist es notwendig, sie von einem höheren, d.h. aus dem spirituellen Gesichtspunkt zu sehen. Der echte Gelehrte muss folglich auf irgendeine Art und Weise die Seele vom Körper isolieren, um mit den Augen des Geistes zu sehen. Das ist das, was der Spiritismus lehrt. (Kap. 2; Nr. 5)
III. Solange wir unseren Körper haben und die Seele in jene Verderbtheit eingetaucht ist, werden wir niemals das Objekt unserer Wünsche besitzen: die Wahrheit. Der Körper ruft nämlich tausend Hindernisse hervor, aus der Notwendigkeit heraus, für ihn zu sorgen; zudem erfüllt er uns mit Wünschen, Begierden, Ängsten, mit tausend Hirngespinsten und tausend Dummheiten, sodass es uns mit ihm unmöglich ist, einen Augenblick vernünftig zu sein. Wenn es aber nicht möglich ist, irgendetwas ganz rein zu erkennen, während die Seele mit dem Körper vereinigt ist, ist eins dieser Dinge unvermeidlich: Entweder wird man niemals die Wahrheit kennen lernen oder man lernt sie erst nach dem Tod kennen. Befreit von der Torheit des Körpers, unterhalten wir uns dann mit Menschen - und es ist zu hoffen - die ebenfalls frei sind, und wir werden durch uns selbst das Wesen der Dinge erkennen. Deshalb bereiten sich die wahren Philosophen auf das Sterben vor, und der Tod erscheint ihnen keineswegs furchterregend. („Himmel und Hölle“, erster Teil, Kap. 7; und zweiter Teil, Kap. 1)
Hier haben wir das Prinzip der Fähigkeiten der Seele, durch die körperlichen Organe verdunkelt, und die Ausdehnung dieser Fähigkeiten nach dem Tod. Es handelt sich hier aber nur um entwickelte Seelen, die bereits gereinigt sind; mit den unreinen Seelen geschieht nicht dasselbe.
Hier haben wir das Prinzip der Fähigkeiten der Seele, durch die körperlichen Organe verdunkelt, und die Ausdehnung dieser Fähigkeiten nach dem Tod. Es handelt sich hier aber nur um entwickelte Seelen, die bereits gereinigt sind; mit den unreinen Seelen geschieht nicht dasselbe.
IV. Die unreine Seele ist in diesem Zustand bedrückt und wieder in die sichtbare Welt mitgerissen durch das Grauen vor dem, was unsichtbar und immateriell ist. Sie irrt dann umher, sagt man, um die Denkmäler und Grabmäler herum, bei denen manchmal finstere Gespenster gesehen worden sind, welche die Ebenbilder der Seelen sein sollen, die den Körper verlassen haben, ohne vollständig rein zu sein, und die etwas von der materiellen Form beibehalten, sodass es unseren Augen möglich ist, sie wahrzunehmen. Diese sind nicht die Seelen der Guten, sondern die der Bösen, die gezwungen sind, an diesen Orten umherzuirren, wo sie die Leiden ihres vergangenen Lebens mit sich tragen, und wo sie weiter umherwandern, bis die Begierden, denen sie sich hingegeben haben und die der materiellen Form innewohnen, sie in einen Körper zurückführen; sie nehmen dann zweifellos die Angewohnheiten wieder an, die sie während des früheren Lebens bevorzugten.
Nicht nur der Grundsatz der Reinkarnation wird hier deutlich zum Ausdruck gebracht, sondern auch der Zustand der Seelen ist beschrieben, die immer noch unter der Macht der Materie stehen, wie der Spiritismus ihn in den Beschwörungen veranschaulicht. Und zudem wird noch gesagt, dass die Reinkarnation eine Folge der Unreinheit der Seele ist, während die reinen Seelen von ihr befreit sind. Der Spiritismus sagt nichts anderes, er ergänzt nur, dass die Seele, die in der Erratizität gute Entschlüsse gefasst hat und über gewonnene Erkenntnisse verfügt, bei der Wiedergeburt weniger Fehler, mehr Tugenden und mehr intuitive Gedanken mitbringen wird, als die, die sie in der früheren Existenz hatte, und dass daher jede Existenz für sie einen intellektuellen und moralischen Fortschritt verzeichnet. („Himmel und Hölle“, zweiter Teil: Beispiele)
Nicht nur der Grundsatz der Reinkarnation wird hier deutlich zum Ausdruck gebracht, sondern auch der Zustand der Seelen ist beschrieben, die immer noch unter der Macht der Materie stehen, wie der Spiritismus ihn in den Beschwörungen veranschaulicht. Und zudem wird noch gesagt, dass die Reinkarnation eine Folge der Unreinheit der Seele ist, während die reinen Seelen von ihr befreit sind. Der Spiritismus sagt nichts anderes, er ergänzt nur, dass die Seele, die in der Erratizität gute Entschlüsse gefasst hat und über gewonnene Erkenntnisse verfügt, bei der Wiedergeburt weniger Fehler, mehr Tugenden und mehr intuitive Gedanken mitbringen wird, als die, die sie in der früheren Existenz hatte, und dass daher jede Existenz für sie einen intellektuellen und moralischen Fortschritt verzeichnet. („Himmel und Hölle“, zweiter Teil: Beispiele)
V. Nach unserem Tod bringt uns der Genius (daimon, Dämon), der uns während des Lebens zugeteilt wurde, an einen Ort, wo alle zusammenkommen, die in den Hades geführt werden sollen, um dort verurteilt zu werden. Nachdem die Seelen im Hades die nötige Zeit verweilt haben, werden sie zu diesem Leben für zahlreiche und lange Perioden zurückgeführt.
Dies ist die Lehre der Schutzengel oder der Schutzgeister und von den aufeinander folgenden Reinkarnationen nach mehr oder weniger langen Abständen in der Erratizität.
Dies ist die Lehre der Schutzengel oder der Schutzgeister und von den aufeinander folgenden Reinkarnationen nach mehr oder weniger langen Abständen in der Erratizität.
VI. Die Dämonen füllen den Raum aus, der den Himmel von der Erde trennt: Sie sind das Band, das das überaus Große mit sich selbst verbindet. Da die Göttlichkeit niemals in direkte Verbindung mit dem Menschen tritt, geschieht es mit Hilfe der Dämonen, dass die Götter mit ihm handeln und sich mit ihm unterhalten, entweder während des Zustandes des Wachseins oder während des Schlafes.
Das Wort daimon, aus dem man Dämon gemacht hat, wurde in der Antike nicht im bösen Sinn benutzt wie in der modernen Zeit. Dieses Wort bezeichnet nicht ausschließlich die Bösartigen, sondern alle Geister im allgemeinen, bei denen man die höheren Geister, auch Götter genannt, und die weniger erhabenen Geister, sozusagen die Dämonen, unterschied, die direkt mit den Menschen kommunizierten. Der Spiritismus lehrt ebenfalls, dass die Geister den Weltraum besiedeln; dass Gott nur mittels der reinen Geister mit den Menschen kommuniziert, die beauftragt sind, ihnen SEINEN Willen zu übermitteln; dass die Geister mit ihnen - während des Zustandes des Wachseins und während des Schlafes - in Verbindung treten. Ersetze das Wort Dämon durch das Wort Geist, und du wirst die spiritistische Lehre haben; setze das Wort Engel ein, und du wirst die christliche Lehre haben.
Das Wort daimon, aus dem man Dämon gemacht hat, wurde in der Antike nicht im bösen Sinn benutzt wie in der modernen Zeit. Dieses Wort bezeichnet nicht ausschließlich die Bösartigen, sondern alle Geister im allgemeinen, bei denen man die höheren Geister, auch Götter genannt, und die weniger erhabenen Geister, sozusagen die Dämonen, unterschied, die direkt mit den Menschen kommunizierten. Der Spiritismus lehrt ebenfalls, dass die Geister den Weltraum besiedeln; dass Gott nur mittels der reinen Geister mit den Menschen kommuniziert, die beauftragt sind, ihnen SEINEN Willen zu übermitteln; dass die Geister mit ihnen - während des Zustandes des Wachseins und während des Schlafes - in Verbindung treten. Ersetze das Wort Dämon durch das Wort Geist, und du wirst die spiritistische Lehre haben; setze das Wort Engel ein, und du wirst die christliche Lehre haben.
VII. Die ständige Besorgnis der Philosophen (so wie Sokrates und Platon sie verstehen) ist, sich um die Seele zu kümmern, weniger hinsichtlich dieses Lebens, das nur ein Augenblick ist, als im Hinblick auf die Ewigkeit. Wenn die Seele unsterblich ist, ist es dann nicht klug, im Hinblick auf die Ewigkeit zu leben?
Das Christentum und der Spiritismus lehren das Gleiche.
Das Christentum und der Spiritismus lehren das Gleiche.
VIII. Wenn die Seele immateriell ist, muss sie nach diesem Leben in eine gleiche unsichtbare und immaterielle Welt hinübergehen, ebenso wie der Körper während seiner Zersetzung in die Materie zurückkehrt. Es ist daher wichtig, die reine Seele, die wahrhaft immateriell ist, die sich wie Gott von der Wissenschaft und von den Gedanken ernährt, gut zu unterscheiden, von der Seele die mehr oder weniger von den materiellen Unreinheiten befleckt ist, die sie hindern, sich zum Göttlichen emporzuheben, und die sie an den Orten ihres Aufenthalts auf der Erde zurückhalten.
Wie man sieht, verstanden Sokrates und Platon vollkommen die verschiedenen Stufen der Dematerialisierung der Seele. Sie bestehen auf dem Unterschied der Situation, die für die Seelen aus ihrer größeren oder geringeren Reinheit hervorgeht. Was sie aus Intuition sagten, beweist der Spiritismus, mit seinen zahlreichen Beispielen, die er uns vor Augen führt. („Himmel und Hölle“, zweiter Teil)
Wie man sieht, verstanden Sokrates und Platon vollkommen die verschiedenen Stufen der Dematerialisierung der Seele. Sie bestehen auf dem Unterschied der Situation, die für die Seelen aus ihrer größeren oder geringeren Reinheit hervorgeht. Was sie aus Intuition sagten, beweist der Spiritismus, mit seinen zahlreichen Beispielen, die er uns vor Augen führt. („Himmel und Hölle“, zweiter Teil)
IX. Wenn der Tod die totale Auflösung des Menschen wäre, würden die Bösen nach ihrem Tod viel gewinnen, denn sie würden gleichzeitig von Körper, Seele und Fehlern frei sein. Derjenige, der seine Seele nicht mit fremdem Schmuck versieht, sondern mit dem ihm eigenen, nur derjenige wird in Ruhe die Stunde seines Übergangs in die andere Welt erwarten können.
Anders gesagt heißt es, dass der Materialismus, der das Nichts nach dem Tod verkündigt, die Aufhebung von der ganzen späteren moralischen Verantwortung wäre, und folglich ein Anreiz zum Bösen: dass der Bösewicht in dem Nichts alles zu gewinnen hat; dass der Mensch, der sich von seinen Fehlern befreit, und sich an Tugenden bereichert hat, der einzige ist, der unbesorgt das Erwachen in dem anderen Leben erwarten kann. Der Spiritismus zeigt uns durch Beispiele, die er uns täglich vor Augen führt, wie schmerzlich die Durchreise für einen Bösewicht von einem zum anderen Leben ist, ebenso der Eintritt in das zukünftige Leben. („Himmel und Hölle“, zweiter Teil, Kap. 1)
Anders gesagt heißt es, dass der Materialismus, der das Nichts nach dem Tod verkündigt, die Aufhebung von der ganzen späteren moralischen Verantwortung wäre, und folglich ein Anreiz zum Bösen: dass der Bösewicht in dem Nichts alles zu gewinnen hat; dass der Mensch, der sich von seinen Fehlern befreit, und sich an Tugenden bereichert hat, der einzige ist, der unbesorgt das Erwachen in dem anderen Leben erwarten kann. Der Spiritismus zeigt uns durch Beispiele, die er uns täglich vor Augen führt, wie schmerzlich die Durchreise für einen Bösewicht von einem zum anderen Leben ist, ebenso der Eintritt in das zukünftige Leben. („Himmel und Hölle“, zweiter Teil, Kap. 1)
X. Der Körper behält die gut gezeichneten Spuren der Sorgfalt bei, mit der man sich um ihn gekümmert hat, oder der Unglücke, die er erlitten hat. Dasselbe geschieht mit der Seele. Wenn sie vom Körper befreit ist, trägt sie die deutlichen Züge ihres Charakters, ihrer Gefühle und die Spuren, die jede ihrer Taten auf ihr hinterlassen haben. Daher ist das größte Unglück, das einem Menschen passieren kann, in die andere Welt mit einer mit Schulden beladenen Seele zu gehen. Du siehst Calliclès, dass weder du noch Polus noch Gorgjas beweisen könnt, dass man ein anderes Leben führen sollte, das uns dann nützlicher ist, wenn wir drüben sind. Aus so vielen verschiedenen Meinungen ist die einzige, die unerschütterlich bleibt, die, dass es besser ist, eine Ungerechtigkeit zugefügt zu bekommen, als sie zu begehen, und dass wir vor allem uns befleißigen müssen, nicht nur den Anschein eines Ehrenmenschen zu geben, sondern einer zu sein. (Sokrates im Dialog mit seinen Schülern im Gefängnis)
Hier finden wir einen anderen wesentlichen Punkt wieder, der heute durch die Erfahrung bestätigt ist, dass die unreine Seele die Gedanken, die Neigungen, den Charakter und die Leidenschaften beibehält, die sie auf der Erde hatte. Dieser Grundsatz: Es ist besser eine Ungerechtigkeit zugefügt zu bekommen, als sie zu begehen, ist er nicht völlig christlich? Es ist der gleiche Gedanke, den Jesus mit diesem Beispiel zum Ausdruck brachte: „Wenn dich einer auf die rechte Wange schlägt, dann halte ihm auch die andere hin“. (Matthäus, Kap. XII, 38-42 und Nr. 7-8)
Hier finden wir einen anderen wesentlichen Punkt wieder, der heute durch die Erfahrung bestätigt ist, dass die unreine Seele die Gedanken, die Neigungen, den Charakter und die Leidenschaften beibehält, die sie auf der Erde hatte. Dieser Grundsatz: Es ist besser eine Ungerechtigkeit zugefügt zu bekommen, als sie zu begehen, ist er nicht völlig christlich? Es ist der gleiche Gedanke, den Jesus mit diesem Beispiel zum Ausdruck brachte: „Wenn dich einer auf die rechte Wange schlägt, dann halte ihm auch die andere hin“. (Matthäus, Kap. XII, 38-42 und Nr. 7-8)
XI. Es gibt nur zwei Möglichkeiten: Entweder ist der Tod die absolute Vernichtung oder er ist der Übergang einer Seele zu einem anderen Ort. Wenn alles zu Ende sein soll, ist der Tod wie eine dieser seltenen Nächte, die wir ohne zu träumen und ohne irgendwelches Bewusstsein von uns selbst verbringen. Wenn der Tod aber lediglich nur eine Veränderung des Aufenthaltsortes ist, der Übergang zu einem Ort, wo die Toten sich treffen; welches Glück wird man empfinden, dort diejenigen wiederzutreffen, die man gekannt hat! Meine größte Freude wäre es, aus der Nähe die Bewohner dieses Aufenthalts zu beobachten und dort wie hier diejenigen, die weise sind, von denjenigen zu unterscheiden, die meinen es zu sein, aber doch nicht sind. Aber es ist nun an der Zeit, uns zu trennen, ich, um zu sterben, und ihr, um zu leben. (Sokrates an seine Richter)
Laut Sokrates treffen sich die Menschen, die auf der Erde gelebt haben, nach dem Tod wieder und sie erkennen sich. Der Spiritismus zeigt uns, dass die Beziehungen unter ihnen auf eine Art und Weise weiter bestehen, und dass der Tod weder eine Unterbrechung noch eine Beendigung, sondern eine Veränderung des weiterbestehenden Lebens ist. In diesen gibt es nichts, das uns überraschen sollte, wenn wir bedenken, dass die großen Wahrheiten ewig sind, und dass die fortgeschrittenen Geister diese bereits gekannt haben müssen, bevor sie auf die Erde kamen, wohin sie sie mitgebracht haben. Wenn wir noch in Betracht ziehen, dass Sokrates, Platon und die großen Philosophen ihrer Zeit später unter denjenigen gewesen sein könnten, die Christus in seiner göttlichen Mission unterstützten, sozusagen auserwählt, weil sie fähiger als andere waren, seine erhabenen Lehren zu verstehen. Und dass sie schließlich heute zu den großen Scharen der beauftragten Geister gehören können, die den Menschen die gleichen Wahrheiten lehren.
Laut Sokrates treffen sich die Menschen, die auf der Erde gelebt haben, nach dem Tod wieder und sie erkennen sich. Der Spiritismus zeigt uns, dass die Beziehungen unter ihnen auf eine Art und Weise weiter bestehen, und dass der Tod weder eine Unterbrechung noch eine Beendigung, sondern eine Veränderung des weiterbestehenden Lebens ist. In diesen gibt es nichts, das uns überraschen sollte, wenn wir bedenken, dass die großen Wahrheiten ewig sind, und dass die fortgeschrittenen Geister diese bereits gekannt haben müssen, bevor sie auf die Erde kamen, wohin sie sie mitgebracht haben. Wenn wir noch in Betracht ziehen, dass Sokrates, Platon und die großen Philosophen ihrer Zeit später unter denjenigen gewesen sein könnten, die Christus in seiner göttlichen Mission unterstützten, sozusagen auserwählt, weil sie fähiger als andere waren, seine erhabenen Lehren zu verstehen. Und dass sie schließlich heute zu den großen Scharen der beauftragten Geister gehören können, die den Menschen die gleichen Wahrheiten lehren.
XII. Man soll niemals Ungerechtigkeit mit Ungerechtigkeit vergelten noch jemandem Leid zufügen, egal welches Unrecht uns zugefügt wurde. Aber nur wenige Menschen nehmen diesen Grundsatz an, und die, die geteilter Meinung darüber sind, sollten sich gegenseitig nur mit Verachtung strafen. Ist dieser nicht der Grundsatz der Nächstenliebe, der uns lehrt, nicht das Böse mit dem Bösen zu vergelten und unseren Feinden zu vergeben?
XIII. An den Früchten erkennt man den Baum. Man muss jede Tat qualifizieren, gemäß dem, was sie hervorbringt: Sie böse nennen, wenn daraus Böses hervorgeht, und gut, wenn sie das Gute hervorbringt. Diesen Grundsatz: „An den Früchten erkennt man den Baum“, findet man mehrmals wörtlich im Evangelium.
XIV. Der Reichtum ist eine große Gefahr. Jeder Mensch, der seinen Reichtum liebt, liebt weder sich noch das, was sein ist, sondern eine Sache, die ihm noch fremder ist, als das, was ihm gehört. (Kap. 16)
XV. Die schönsten Gebete und die schönsten Opfer gefallen der Gottheit weniger, als eine tugendhafte Seele, die sich bemüht, ihr zu ähneln. Es wäre gefährlich, wenn die Götter sich mehr für unsere Opfergaben als für unsere Seelen interessieren würden. Auf diese Art und Weise könnten die Schuldigsten ihre Gunst erobern. Aber nein, wirklich Weise und Gerechte sind nur die, die durch ihre Worte und Taten ihre Pflicht erfüllen, die sie den Göttern und den Menschen schulden. (Kap. X; Nr. 7 und 8)
XVI. Ich nenne fehlerhafte Menschen jene ordinären Liebhaber, die den Körper mehr lieben als die Seele. Die Liebe ist überall in der Natur, die uns anregt, unsere Intelligenz auszuüben; wir treffen sie sogar in der Bewegung der Gestirne. Es ist die Liebe, die die Natur mit ihren reichen Teppichen verziert; sie schmückt sich und lässt sich dort nieder, wo sie Blumen und Düfte findet. Es ist schließlich die Liebe, die den Menschen den Frieden bringt, dem Meer die Windstille, den Winden die Ruhe und dem Schmerz den Schlaf.
Die Liebe, die die Menschen durch ein Band der Brüderlichkeit vereinigen soll, ist eine Folge dieser Theorie von Platon über die universelle Liebe, als Naturgesetz. Sokrates hat gesagt, dass „die Liebe weder ein Gott noch ein Sterblicher ist, sondern ein großer Dämon“, d.h. ein mächtiger Geist, der die universelle Liebe leitet. Vor allem diese Behauptung wurde ihm als Verbrechen angelastet.
Die Liebe, die die Menschen durch ein Band der Brüderlichkeit vereinigen soll, ist eine Folge dieser Theorie von Platon über die universelle Liebe, als Naturgesetz. Sokrates hat gesagt, dass „die Liebe weder ein Gott noch ein Sterblicher ist, sondern ein großer Dämon“, d.h. ein mächtiger Geist, der die universelle Liebe leitet. Vor allem diese Behauptung wurde ihm als Verbrechen angelastet.
XVII. Die Tugend kann nicht gelehrt werden; sie kommt durch eine Gabe Gottes zu denjenigen, die sie besitzen.
Es ist ungefähr die christliche Lehre über die Gnade; wenn aber die Tugend eine Gabe Gottes ist, ist sie eine Gunst, und man kann fragen, warum sie nicht allen gewährt wird; auf der anderen Seite, wenn sie eine Gabe ist, ist sie ohne Verdienst seitens desjenigen, der sie besitzt. Der Spiritismus drückt es deutlicher aus; er lehrt, dass derjenige, der die Tugend besitzt, sie durch seine Anstrengungen in den aufeinander folgenden Existenzen erworben hat, indem er sich nach und nach von seinen Unvollkommenheiten befreit hat. Die Gnade ist die Kraft, die Gott jedem Menschen guten Willens gewährt, um sich vom Bösen zu befreien und das Gute zu tun.
Es ist ungefähr die christliche Lehre über die Gnade; wenn aber die Tugend eine Gabe Gottes ist, ist sie eine Gunst, und man kann fragen, warum sie nicht allen gewährt wird; auf der anderen Seite, wenn sie eine Gabe ist, ist sie ohne Verdienst seitens desjenigen, der sie besitzt. Der Spiritismus drückt es deutlicher aus; er lehrt, dass derjenige, der die Tugend besitzt, sie durch seine Anstrengungen in den aufeinander folgenden Existenzen erworben hat, indem er sich nach und nach von seinen Unvollkommenheiten befreit hat. Die Gnade ist die Kraft, die Gott jedem Menschen guten Willens gewährt, um sich vom Bösen zu befreien und das Gute zu tun.
XVIII. Es ist eine natürliche Veranlagung eines jeden von uns, weniger gut unsere eigenen Fehler zu bemerken, als die der anderen. Das Evangelium sagt: „Ihr seht den Splitter im Auge eures Bruders, aber den Balken in eurem Auge bemerkt ihr nicht.“ (Kap. 10; 9, 10)
XIX. Wenn die Ärzte an den meisten Krankheiten scheitern, geschieht das, weil sie den Körper ohne die Seele behandeln, und wenn das Ganze sich nicht im guten Zustand befindet, ist es unmöglich, dass ein Teil von ihm gesund ist.
Der Spiritismus gibt den Schlüssel der Beziehungen, die zwischen Seele und Körper existieren, und beweist, dass es eine unaufhörliche Reaktion von einem auf den anderen gibt. Er öffnet so einen neuen Weg für die Wissenschaft und indem er ihr die wahre Ursache von gewissen Leiden zeigt, gibt er ihr auch die Mittel, sie zu bekämpfen. Wenn die Wissenschaft die Wirkung des geistigen Elements berücksichtigen würde, würde sie weniger scheitern.
Der Spiritismus gibt den Schlüssel der Beziehungen, die zwischen Seele und Körper existieren, und beweist, dass es eine unaufhörliche Reaktion von einem auf den anderen gibt. Er öffnet so einen neuen Weg für die Wissenschaft und indem er ihr die wahre Ursache von gewissen Leiden zeigt, gibt er ihr auch die Mittel, sie zu bekämpfen. Wenn die Wissenschaft die Wirkung des geistigen Elements berücksichtigen würde, würde sie weniger scheitern.
XX. Alle Menschen, von der Kindheit angefangen, tun mehr Böses als Gutes. Diese Worte von Sokrates berühren das gravierende Problem der Vorherrschaft des Bösen auf Erden, eine unlösbare Frage ohne die Kenntnis der Pluralität der Welten und der Bestimmung der Erde, auf der sich nur ein kleiner Bruchteil der Menschheit befindet. Nur der Spiritismus gibt die Lösung dafür, die in den folgenden Kapiteln 2, 3 und 5 ausführlich dargelegt ist.
XXI. Die Weisheit liegt darin, daran nicht zu glauben, dass du das weißt, was du doch nicht weißt.
Dieses ist an die Menschen gerichtet, die die Sachen kritisieren, von denen sie oft nicht einmal das erste Wort kennen. Platon vervollständigt diesen Gedanken von Sokrates, wenn er sagt: „Versuchen wir zuerst, wenn möglich, in den Worten ehrlicher zu werden; wenn nicht, kümmern wir uns dann nicht um sie und suchen nur nach der Wahrheit. Bemühen wir uns zu bilden, aber beleidigen wir einander nicht.“ So sollen die Spiritisten handeln hinsichtlich ihrer Widersacher, seien sie gutartig oder böswillig. Wenn Platon heute noch einmal lebte, würde er die Sache mehr oder weniger wie zu seiner Zeit finden, und er würde die gleiche Sprache benutzen. Sokrates würde ebenfalls Menschen finden, die seinen Glauben an die Geister verspotten, und ihn wie einen Verrückten behandeln würden, so wie auch seinen Schüler Platon.
Weil er diese Grundsätze gelehrt hat, wurde Sokrates zuerst lächerlich gemacht, dann der Herzlosigkeit beschuldigt und dazu verurteilt, den Schierlingsbecher zu trinken. Daher ist es richtig, dass die großen neuen Wahrheiten – weil sie die Interessen und Vorurteile gegen sich aufbringen, die durch sie verletzt werden – nicht anerkannt werden können, ohne Kämpfe und ohne Märtyrer zu machen.
Anmerkung der Übersetzerin: Die Übersetzungen der Bibeltexte sind wortwörtlich nach den Angaben von Allan Kardec erfolgt und nicht irgendeiner Bibelübersetzung entnommen.
Dieses ist an die Menschen gerichtet, die die Sachen kritisieren, von denen sie oft nicht einmal das erste Wort kennen. Platon vervollständigt diesen Gedanken von Sokrates, wenn er sagt: „Versuchen wir zuerst, wenn möglich, in den Worten ehrlicher zu werden; wenn nicht, kümmern wir uns dann nicht um sie und suchen nur nach der Wahrheit. Bemühen wir uns zu bilden, aber beleidigen wir einander nicht.“ So sollen die Spiritisten handeln hinsichtlich ihrer Widersacher, seien sie gutartig oder böswillig. Wenn Platon heute noch einmal lebte, würde er die Sache mehr oder weniger wie zu seiner Zeit finden, und er würde die gleiche Sprache benutzen. Sokrates würde ebenfalls Menschen finden, die seinen Glauben an die Geister verspotten, und ihn wie einen Verrückten behandeln würden, so wie auch seinen Schüler Platon.
Weil er diese Grundsätze gelehrt hat, wurde Sokrates zuerst lächerlich gemacht, dann der Herzlosigkeit beschuldigt und dazu verurteilt, den Schierlingsbecher zu trinken. Daher ist es richtig, dass die großen neuen Wahrheiten – weil sie die Interessen und Vorurteile gegen sich aufbringen, die durch sie verletzt werden – nicht anerkannt werden können, ohne Kämpfe und ohne Märtyrer zu machen.
Anmerkung der Übersetzerin: Die Übersetzungen der Bibeltexte sind wortwörtlich nach den Angaben von Allan Kardec erfolgt und nicht irgendeiner Bibelübersetzung entnommen.
KAPITEL I - Ich bin nicht gekommen, um das Gesetz abzuschaffen
1. Meint nicht, dass ich gekommen sei, um das Gesetz oder die Propheten abzuschaffen. Ich bin nicht gekommen, sie abzuschaffen, sondern sie zu erfüllen. - Denn wahrlich ich sage euch, Himmel und Erde werden nicht vergehen, bevor alles, was das Gesetz beinhaltet, in Erfüllung gegangen ist, bis zum letzten Jota und zum letzten Punkt. (Matthäus, Kap. V, 17-18)
Moisés
2. Es gibt zwei verschiedene Teile in dem mosaischen Gesetz: Das Gesetz Gottes, auf dem Berg Sinai verkündet, und das Bürgerliche Gesetz oder Disziplinar-Gesetz, von Moses festgelegt. Das eine ist unveränderlich; das andere, angepasst an die Gebräuche und den Charakter eines Volkes, ändert sich mit der Zeit.
Das Gesetz Gottes ist in den Zehn Geboten formuliert:
I. Ich bin der Herr, dein Gott, der dich aus dem Land Ägypten, aus dem Sklavenhaus, herausgeführt hat. Du sollst keine andern, fremden Götter neben mir haben. Du sollst dir kein Gottesbild machen, keinerlei Abbild, weder dessen was oben im Himmel noch dessen was unten auf Erden noch dessen was in den Wassern und unter der Erde ist. Du sollst sie nicht anbeten und ihnen nicht dienen.
II. Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht missbrauchen.
III. Gedenke des Sabbattags und halte ihn heilig.
IV. Ehre deinen Vater und deine Mutter, auf dass du lange in dem Land lebst, das der Herr, dein Gott, dir geben wird.
V. Du sollst nicht töten.
VI. Du sollst nicht ehebrechen.
VII. Du sollst nicht stehlen.
VIII. Du sollst nicht falsches Zeugnis geben wider deinen Nächsten.
IX. Du sollst nicht das Weib deines Nächsten begehren.
X. Du sollst nicht das Haus deines Nächsten begehren, weder seinen Diener noch seine Dienerin; weder sein Rind noch seinen Esel, auch nichts Sonstiges, was dein Nächster besitzt.
Dieses Gesetz gilt für alle Zeiten und für alle Länder und hat deswegen göttlichen Charakter. Alle anderen Gesetze wurden von Moses festgelegt, denn er musste mittels der Furcht ein Volk zurückhalten, das von Natur aus ungestüm und undiszipliniert war; und bei dem er die verwurzelten Unsitten und Vorurteile bekämpfen musste, die während der Knechtschaft in Ägypten entstanden waren. Um seinen Gesetzen Autorität zu geben, musste er ihnen einen göttlichen Ursprung zuschreiben, so wie es alle Gesetzgeber der primitiven Völker gemacht haben. Die Autorität des Menschen sollte sich auf die Gottes-Autorität stützen; aber nur der Gedanke an einen schrecklichen Gott konnte unwissende Menschen beeindrucken, weil bei ihnen der moralische Verstand und die Gefühle einer richtigen Gerechtigkeit noch unterentwickelt waren. Es ist offensichtlich, dass Gott, der SEINEN Geboten diese angefügt hat: - „du sollst nicht töten; du sollst deinem Nächsten keinen Schaden verursachen“, sich widersprechen würde, wenn ER aus diesen Geboten eine Pflicht der Vernichtung machen würde. Die mosaischen Gesetze hatten somit eigentlich einen überwiegend vorübergehenden Charakter.
Das Gesetz Gottes ist in den Zehn Geboten formuliert:
I. Ich bin der Herr, dein Gott, der dich aus dem Land Ägypten, aus dem Sklavenhaus, herausgeführt hat. Du sollst keine andern, fremden Götter neben mir haben. Du sollst dir kein Gottesbild machen, keinerlei Abbild, weder dessen was oben im Himmel noch dessen was unten auf Erden noch dessen was in den Wassern und unter der Erde ist. Du sollst sie nicht anbeten und ihnen nicht dienen.
II. Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht missbrauchen.
III. Gedenke des Sabbattags und halte ihn heilig.
IV. Ehre deinen Vater und deine Mutter, auf dass du lange in dem Land lebst, das der Herr, dein Gott, dir geben wird.
V. Du sollst nicht töten.
VI. Du sollst nicht ehebrechen.
VII. Du sollst nicht stehlen.
VIII. Du sollst nicht falsches Zeugnis geben wider deinen Nächsten.
IX. Du sollst nicht das Weib deines Nächsten begehren.
X. Du sollst nicht das Haus deines Nächsten begehren, weder seinen Diener noch seine Dienerin; weder sein Rind noch seinen Esel, auch nichts Sonstiges, was dein Nächster besitzt.
Dieses Gesetz gilt für alle Zeiten und für alle Länder und hat deswegen göttlichen Charakter. Alle anderen Gesetze wurden von Moses festgelegt, denn er musste mittels der Furcht ein Volk zurückhalten, das von Natur aus ungestüm und undiszipliniert war; und bei dem er die verwurzelten Unsitten und Vorurteile bekämpfen musste, die während der Knechtschaft in Ägypten entstanden waren. Um seinen Gesetzen Autorität zu geben, musste er ihnen einen göttlichen Ursprung zuschreiben, so wie es alle Gesetzgeber der primitiven Völker gemacht haben. Die Autorität des Menschen sollte sich auf die Gottes-Autorität stützen; aber nur der Gedanke an einen schrecklichen Gott konnte unwissende Menschen beeindrucken, weil bei ihnen der moralische Verstand und die Gefühle einer richtigen Gerechtigkeit noch unterentwickelt waren. Es ist offensichtlich, dass Gott, der SEINEN Geboten diese angefügt hat: - „du sollst nicht töten; du sollst deinem Nächsten keinen Schaden verursachen“, sich widersprechen würde, wenn ER aus diesen Geboten eine Pflicht der Vernichtung machen würde. Die mosaischen Gesetze hatten somit eigentlich einen überwiegend vorübergehenden Charakter.
Christus
3. Jesus ist nicht gekommen, um das Gesetz abzuschaffen, d.h. das Gesetz Gottes. Er ist gekommen, um es zu erfüllen, d.h. um es zu entfalten, ihm den wahren Sinn zu geben und es an den Entwicklungsstand der Menschheit anzupassen. Deswegen befindet sich in diesem Gesetz das Prinzip der Pflichten Gott und dem Nächsten gegenüber, die die Basis Seiner Lehre sind. Im Gegenteil dazu hat Er, was die mosaischen Gesetze betrifft, diese gründlich geändert, sowohl im Inhalt wie auch in der Form. Da Er ständig die missbräuchliche Hervorhebung der äußeren Bräuche und die falschen Interpretationen bekämpfte, konnte Er sie nicht einer noch radikaleren Reform unterziehen, als sie auf diese Worte zu reduzieren: „Gott lieben über alles und deinen Nächsten wie dich selbst“, und Er sagte dazu: „hierin ist das ganze Gesetz und die Propheten“.
Mit den Worten: „Himmel und Erde werden nicht vergehen, bevor alles in Erfüllung gegangen ist, bis zum letzten Jota“ wollte Jesus sagen, dass es notwendig ist, das Gesetz Gottes in Erfüllung zu bringen; d.h. dass es auf der ganzen Erde praktiziert werden sollte, in seiner ganzen Reinheit, mit allen seinen Entwicklungen und allen seinen Folgen. Denn, wozu hätte die Verkündung dieses Gesetzes gedient, wenn es Privileg für einige Menschen oder gar für ein einziges Volk bleiben sollte? Da alle Menschen Kinder Gottes sind, sind sie alle, ohne Unterschied, Grund der gleichen Fürsorge.
Mit den Worten: „Himmel und Erde werden nicht vergehen, bevor alles in Erfüllung gegangen ist, bis zum letzten Jota“ wollte Jesus sagen, dass es notwendig ist, das Gesetz Gottes in Erfüllung zu bringen; d.h. dass es auf der ganzen Erde praktiziert werden sollte, in seiner ganzen Reinheit, mit allen seinen Entwicklungen und allen seinen Folgen. Denn, wozu hätte die Verkündung dieses Gesetzes gedient, wenn es Privileg für einige Menschen oder gar für ein einziges Volk bleiben sollte? Da alle Menschen Kinder Gottes sind, sind sie alle, ohne Unterschied, Grund der gleichen Fürsorge.
4. Aber die Rolle Jesu war nicht die eines einfachen moralischen Gesetzgebers, der nur Seine Worte als ausschließliche Autorität hatte. Er ist gekommen, um die Prophezeiungen, die Sein Kommen verkündigt haben, in Erfüllung zu bringen; Seine Autorität stammte aus der außergewöhnlichen Natur Seines Geistes und aus Seinem göttlichen Auftrag. Er ist gekommen, um die Menschen zu lehren, dass das wahre Leben nicht auf der Erde ist, sondern im Himmelreich; und ihnen den Weg zu zeigen, der dorthin führt; die Mittel, um sich mit Gott zu versöhnen und sie den Ablauf der kommenden Dinge vorausahnen zu lassen, die das Schicksal der Menschheit in Erfüllung bringen. Indessen sagte Er nicht alles und bei vielen Punkten beschränkte Er sich darauf, die Keime der Wahrheiten auszusäen, die noch nicht verstanden werden konnten, wie Er selbst sagte. Er sprach über alles, aber in einer mehr oder weniger klaren Form. Um den verborgenen Sinn einiger Seiner Worte zu verstehen, war es notwendig, dass neue Ideen und neue Kenntnisse kommen, um ihnen den unerlässlichen Schlüssel zu geben. Diese Ideen konnten nicht kommen, bevor der menschliche Geist einen bestimmten Entwicklungsgrad erreicht hatte. Die Wissenschaft sollte stark zur Entfaltung und Entwicklung solcher Ideen beitragen. Es musste also der Wissenschaft die Zeit zum Fortschreiten geben.
Der Spiritismus
5. Der Spiritismus ist die neue Wissenschaft, die der Menschheit, durch unwiderlegbare Beweise, die Existenz und Natur der geistigen Welt offenbart und seine Verbindungen mit der materiellen Welt. Er zeigt uns diese Welt nicht mehr als eine übernatürliche Sache, sondern im Gegenteil, als eine lebendige, unablässige und aktive Kraft der Natur, als Quelle von unermesslichen Phänomenen, die bis heute unverständlich sind und deswegen in den Bereich des Phantastischen und der Wunder verbannt werden. Christus weist bei vielen Gelegenheiten auf diese Zusammenhänge hin, deshalb ist vieles von dem, was Er gesprochen hat, unverständlich geblieben oder falsch interpretiert worden. Der Spiritismus ist der Schlüssel, mit dessen Hilfe alles einfach erklärbar ist.
6. Das Gesetz des Alten Testaments ist in Moses personifiziert und das Gesetz des Neuen Testaments in Christus. Der Spiritismus ist die Dritte Offenbarung vom Gesetz Gottes, aber er ist in keinem Individuum personifiziert, weil der Spiritismus das Produkt einer Lehre ist, die nicht von einem Menschen, sondern von Geistwesen übermittelt wurde, die die Stimmen des Himmels sind, überall auf der ganzen Erde und mit Hilfe einer Menge von unzähligen Vermittlern. Er ist auf eine gewisse Weise ein kollektives Wesen, bestehend aus der Gesamtheit der Wesen in der geistigen Welt. Und jedes bringt der Menschheit einen Tribut seines Wissens, um sie mit dieser geistigen Welt und dem Schicksal, das sie dort erwartet, bekannt zu machen.
7. Wie Christus ebenfalls sagte: „Ich bin nicht gekommen, um das Gesetz abzuschaffen, sondern es zu erfüllen“, sagt auch der Spiritismus: „Ich komme nicht, um das Christliche Gesetz abzuschaffen, sondern um es in Erfüllung zu bringen“. Der Spiritismus lehrt nichts Gegenteiliges von dem was Christus lehrte, aber er entfaltet, ergänzt und erklärt mit verständlichen Worten, für alle Menschen verständlich, was damals in allegorischer Form gesagt worden war. Der Spiritismus kommt in der prophezeiten Zeit um durchzuführen, was Christus ankündigte und um die Vollendung der zukünftigen Dinge vorzubereiten. Der Spiritismus ist also ein Werk von Christus, von Ihm geleitet, wie gleichfalls von Ihm verkündet, die Erneuerung, die sich ereignet und die das Reich Gottes auf Erden vorbereitet.
Bündnis der Wissenschaft und der Religion
8. Die Wissenschaft und die Religion sind die zwei Hebel der menschlichen Intelligenz: die eine macht die Gesetze der materiellen Welt bekannt und die andere die Gesetze der moralischen Welt. Aber beide können sich nicht widersprechen, denn sowohl die eine wie die andere hat den gleichen Ursprung, nämlich Gott. Wenn eine die Verneinung der anderen wäre, wäre zwangsläufig die eine falsch und die andere richtig, denn Gott kann nicht SEIN eigenes Werk zerstören wollen. Die Unvereinbarkeit, die man zwischen diesen beiden Arten von Denken zu sehen glaubt, kommt von einer falschen Beobachtung und von einem Übermaß an Exklusivität her, sowohl von der einen als auch der anderen Seite. Aus diesem Konflikt sind die Ungläubigkeit und die Intoleranz entstanden.
Die Zeit ist gekommen, in der die Lehren von Christus vervollständigt werden sollen, um den Schleier aufzuheben, der absichtlich über einige Teile dieser Lehren geworfen wurde; die Zeit, in der die Wissenschaft, indem sie aufhört ausschließlich materialistisch zu sein, von der geistigen Wesenheit Kenntnis nehmen muss und in der die Religion aufhören muss, das organische und unveränderliche Gesetz der Materie zu verkennen. Diese beiden Kräfte, indem sie sich unterstützen und zusammengehen, werden sich gegenseitig stärken. Dann wird die Religion, nicht mehr von der Wissenschaft verleugnet, eine unerschütterliche Kraft bekommen, weil sie in Übereinstimmung mit der Vernunft sein wird und man wird ihr nicht mehr die unwiderstehliche Logik der Tatsachen entgegenhalten können.
Die Wissenschaft und die Religion konnten sich bis heute nicht verstehen, weil sie die Dinge von ihrem ausschließlichen Standpunkt betrachteten und sich gegenseitig zurückstießen. Es fehlte irgendetwas, um die Lücke auszufüllen, die sie voneinander trennte, ein Bindeglied, das sie näher zueinander bringen würde. Dieses Bindeglied ist die Kenntnis der Gesetze, die die geistige Welt und ihre Verbindungen mit der materiellen Welt leitet. Gesetze, die so unveränderlich sind wie die, die die Bewegung der Gestirne und das Dasein der Wesen bestimmen. Diese Zusammenhänge, einmal durch Erfahrung bestätigt, haben ein neues Licht gebracht: Der Glaube hat sich der Vernunft zugewandt, die gar nichts Unlogisches in dem Glauben gefunden hat, und der Materialismus wurde besiegt. Aber hier, wie bei allen Dingen, gibt es Leute die zurückbleiben, bis sie von der allgemeinen Bewegung mitgeschleppt werden, die sie erdrücken, falls sie ihr Widerstand leisten, anstatt sich ihr hinzugeben. Es ist eine moralische Umwälzung, die in diesem Moment stattfindet und das Geistige bearbeitet. Nachdem sie mehr als 18 Jahrhunderte ausgearbeitet wurde, nähert sie sich ihrer vollkommenen Erfüllung und wird eine neue Ära für die Menschheit einleiten. Die Folgen dieser Umwälzung sind leicht vorauszusehen: Sie wird unvermeidliche Veränderungen der gesellschaftlichen Verhältnisse hervorbringen, gegen die niemand sich widersetzen kann, weil sie in den Plänen Gottes stehen und aus dem Gesetz des Fortschritts, das ein Gesetz Gottes ist, hervorgehen.
Die Zeit ist gekommen, in der die Lehren von Christus vervollständigt werden sollen, um den Schleier aufzuheben, der absichtlich über einige Teile dieser Lehren geworfen wurde; die Zeit, in der die Wissenschaft, indem sie aufhört ausschließlich materialistisch zu sein, von der geistigen Wesenheit Kenntnis nehmen muss und in der die Religion aufhören muss, das organische und unveränderliche Gesetz der Materie zu verkennen. Diese beiden Kräfte, indem sie sich unterstützen und zusammengehen, werden sich gegenseitig stärken. Dann wird die Religion, nicht mehr von der Wissenschaft verleugnet, eine unerschütterliche Kraft bekommen, weil sie in Übereinstimmung mit der Vernunft sein wird und man wird ihr nicht mehr die unwiderstehliche Logik der Tatsachen entgegenhalten können.
Die Wissenschaft und die Religion konnten sich bis heute nicht verstehen, weil sie die Dinge von ihrem ausschließlichen Standpunkt betrachteten und sich gegenseitig zurückstießen. Es fehlte irgendetwas, um die Lücke auszufüllen, die sie voneinander trennte, ein Bindeglied, das sie näher zueinander bringen würde. Dieses Bindeglied ist die Kenntnis der Gesetze, die die geistige Welt und ihre Verbindungen mit der materiellen Welt leitet. Gesetze, die so unveränderlich sind wie die, die die Bewegung der Gestirne und das Dasein der Wesen bestimmen. Diese Zusammenhänge, einmal durch Erfahrung bestätigt, haben ein neues Licht gebracht: Der Glaube hat sich der Vernunft zugewandt, die gar nichts Unlogisches in dem Glauben gefunden hat, und der Materialismus wurde besiegt. Aber hier, wie bei allen Dingen, gibt es Leute die zurückbleiben, bis sie von der allgemeinen Bewegung mitgeschleppt werden, die sie erdrücken, falls sie ihr Widerstand leisten, anstatt sich ihr hinzugeben. Es ist eine moralische Umwälzung, die in diesem Moment stattfindet und das Geistige bearbeitet. Nachdem sie mehr als 18 Jahrhunderte ausgearbeitet wurde, nähert sie sich ihrer vollkommenen Erfüllung und wird eine neue Ära für die Menschheit einleiten. Die Folgen dieser Umwälzung sind leicht vorauszusehen: Sie wird unvermeidliche Veränderungen der gesellschaftlichen Verhältnisse hervorbringen, gegen die niemand sich widersetzen kann, weil sie in den Plänen Gottes stehen und aus dem Gesetz des Fortschritts, das ein Gesetz Gottes ist, hervorgehen.
Unterweisungen der geistigen Welt - Die neue Ära
9. Gott ist einzig und Moses ist der Geist, den ER gesandt hat, um sich bekannt zu machen, nicht nur bei den Hebräern, sondern auch bei dem heidnischen Volk. Das hebräische Volk war das Instrument, von dem Gott Gebrauch gemacht hat, um SEINE Offenbarung durch Moses und die Propheten zu machen; und die Schicksalsschläge, durch die dieses Volk ging, dienten dazu, ihnen die Augen zu öffnen und den Schleier fallen zu lassen, der die Göttlichkeit vor den Menschen verborgen hat.
Die Zehn Gebote Gottes, durch Moses gegeben, beinhalten den Keim der am meisten verbreiteten christlichen Moral. Die Erklärungen in der Bibel begrenzten ihren Sinn, weil sie, in ihrer ganzen Reinheit praktiziert, nicht verstanden worden wären. Aber die Zehn Gebote Gottes sind nichtsdestoweniger ein beleuchteter Giebel geblieben, ein Leuchtturm, um die Menschheit mit seinem Licht auf dem Weg zu führen, den sie begehen soll.
Die Moral, von Moses gelehrt, war an den Entwicklungszustand angepasst, in dem die Völker sich befanden, für welche diese Moral zur Erneuerung vorgesehen war. Diese primitiven Völker, was die Vervollkommnung ihrer Seele anbelangte, hätten nicht verstehen können, dass man Gott anders hätte anbeten können, als mit Brandopfern und auch nicht, dass man dem Feind vergeben soll. Ihre Intelligenz, bemerkenswert aus dem Gesichtspunkt der Materie, wie auch der Kunst und der Wissenschaft, war moralisch sehr unterentwickelt, und sie hätten sich nicht unter der Führung einer gänzlich geistigen Religion bekehren können. Für sie war eine halbmaterielle Darstellung notwendig, so, wie die hebräische Religion sie ihnen angeboten hat. Das Brandopfer sprach ihre Sinne an, während der Gedanke an Gott ihren Geist ansprach.
Christus war der Wegbereiter der reinsten und erhabensten Moral; die christliche Moral des Evangeliums, die die Welt erneuern soll, die Menschen einander näher bringen und sie in Geschwister verwandeln soll; die aus allen menschlichen Herzen Barmherzigkeit und die Liebe zu den Nächsten hervorquellen lassen und unter allen Menschen eine allgemeine Solidarität erschaffen soll. Kurzum, eine Moral, die die Erde umwandeln und aus ihr eine Wohnung machen soll für höhere Geister als diejenigen, die sie heute bewohnen. Es ist das Gesetz des Fortschritts, dem die Natur unterworfen ist, das in Erfüllung geht, und der Spiritismus ist der Hebel, den Gott bedient, um die Menschheit vorwärtszubringen.
Die Zeit ist gekommen, in der die moralischen Ideen sich entwickeln sollen, um die Fortschritte, die zu den Plänen Gottes gehören, in Erfüllung zu bringen. Sie sollen dem gleichen Weg folgen, welchen die Ideen der Freiheit durchlaufen haben. Man soll nicht glauben, dass diese Entwicklung ohne Kämpfe verwirklicht werden kann. Nein, um die Reife zu erreichen, benötigen sie Erschütterungen und Auseinandersetzungen, damit sie die Aufmerksamkeit der Masse anziehen. Ist die Aufmerksamkeit einmal erreicht, werden die Schönheit und die Heiligkeit der Moral den Menschenverstand verblüffen, und sie werden sich für eine Wissenschaft interessieren, die ihnen den Schlüssel des zukünftigen Lebens gibt und ihnen die Tür zur ewigen Seligkeit öffnet. Moses war es, der den Weg bahnte; Jesus setzte das Werk fort; der Spiritismus wird es vollenden. (Ein israelischer Geist, Mühlhausen, 1861)
Die Zehn Gebote Gottes, durch Moses gegeben, beinhalten den Keim der am meisten verbreiteten christlichen Moral. Die Erklärungen in der Bibel begrenzten ihren Sinn, weil sie, in ihrer ganzen Reinheit praktiziert, nicht verstanden worden wären. Aber die Zehn Gebote Gottes sind nichtsdestoweniger ein beleuchteter Giebel geblieben, ein Leuchtturm, um die Menschheit mit seinem Licht auf dem Weg zu führen, den sie begehen soll.
Die Moral, von Moses gelehrt, war an den Entwicklungszustand angepasst, in dem die Völker sich befanden, für welche diese Moral zur Erneuerung vorgesehen war. Diese primitiven Völker, was die Vervollkommnung ihrer Seele anbelangte, hätten nicht verstehen können, dass man Gott anders hätte anbeten können, als mit Brandopfern und auch nicht, dass man dem Feind vergeben soll. Ihre Intelligenz, bemerkenswert aus dem Gesichtspunkt der Materie, wie auch der Kunst und der Wissenschaft, war moralisch sehr unterentwickelt, und sie hätten sich nicht unter der Führung einer gänzlich geistigen Religion bekehren können. Für sie war eine halbmaterielle Darstellung notwendig, so, wie die hebräische Religion sie ihnen angeboten hat. Das Brandopfer sprach ihre Sinne an, während der Gedanke an Gott ihren Geist ansprach.
Christus war der Wegbereiter der reinsten und erhabensten Moral; die christliche Moral des Evangeliums, die die Welt erneuern soll, die Menschen einander näher bringen und sie in Geschwister verwandeln soll; die aus allen menschlichen Herzen Barmherzigkeit und die Liebe zu den Nächsten hervorquellen lassen und unter allen Menschen eine allgemeine Solidarität erschaffen soll. Kurzum, eine Moral, die die Erde umwandeln und aus ihr eine Wohnung machen soll für höhere Geister als diejenigen, die sie heute bewohnen. Es ist das Gesetz des Fortschritts, dem die Natur unterworfen ist, das in Erfüllung geht, und der Spiritismus ist der Hebel, den Gott bedient, um die Menschheit vorwärtszubringen.
Die Zeit ist gekommen, in der die moralischen Ideen sich entwickeln sollen, um die Fortschritte, die zu den Plänen Gottes gehören, in Erfüllung zu bringen. Sie sollen dem gleichen Weg folgen, welchen die Ideen der Freiheit durchlaufen haben. Man soll nicht glauben, dass diese Entwicklung ohne Kämpfe verwirklicht werden kann. Nein, um die Reife zu erreichen, benötigen sie Erschütterungen und Auseinandersetzungen, damit sie die Aufmerksamkeit der Masse anziehen. Ist die Aufmerksamkeit einmal erreicht, werden die Schönheit und die Heiligkeit der Moral den Menschenverstand verblüffen, und sie werden sich für eine Wissenschaft interessieren, die ihnen den Schlüssel des zukünftigen Lebens gibt und ihnen die Tür zur ewigen Seligkeit öffnet. Moses war es, der den Weg bahnte; Jesus setzte das Werk fort; der Spiritismus wird es vollenden. (Ein israelischer Geist, Mühlhausen, 1861)
10. Eines Tages, in SEINER unerschöpflichen Liebe, erlaubte Gott dem Menschen zu sehen, wie die Wahrheit die Finsternis durchdringt. Dieser Tag war das Kommen Christi. Nach dem lebendigen Licht kam die Finsternis zurück. Nach Alternativen der Wahrheit und der Finsternis, stürzte sich die Welt wieder ins Verderben. Dann, ähnlich wie die Propheten des Alten Testaments, fangen die Geister an zu sprechen und euch zu ermahnen. Die Welt wird in ihrer Basis erschüttert; der Donner wird grollen. Seid stark!
Der Spiritismus ist von göttlichem Ursprung, weil er sich auf die Naturgesetze stützt; und seid sicher, dass alles, was von göttlichem Ursprung ist, ein großes und nützliches Ziel hat. Eure Welt ging verloren. Die Wissenschaft hat sich auf Kosten einer moralischen Ordnung entwickelt, aber, indem sie euch zu einem materiellen Wohlstand geführt hat, ist sie zu Gunsten der Geister der Finsternis zurückgefallen. Ihr wisst, Christen, dass das Herz und die Liebe gemeinsam mit der Wissenschaft gehen sollen. Das Reich Christi ist, trotz des Opfers von so vielen Märtyrern, nach 18 Jahrhunderten noch nicht gekommen. Christen, kehrt zum Meister zurück, der euch retten will. Für denjenigen, der glaubt und liebt, ist alles leicht. Die Liebe erfüllt ihn mit einer unaussprechlichen Freude. Ja, meine Kinder, die Welt ist erschüttert; die guten Geister sagen euch das immer wieder. Beugt euch vor dem Windstoß, Vorläufer des Sturms, damit ihr nicht niedergerissen werdet; d.h. bereitet euch vor und ahmt nicht die törichten Jungfrauen nach, die unvorbereitet bei der Ankunft des Bräutigams überrascht wurden.
Die Umwälzung, die im Kommen ist, ist eher moralischer als materieller Art. Die großen Geister, göttliche Boten, flößen euch den Glauben ein, damit ihr alle, aufgeklärte und begeisterte Arbeiter, eure demütige Stimme zu Gehör bringt, weil ihr das Sandkorn seid und ohne Sandkörner würden die Berge nicht existieren. Also, dass die Worte: „Wir sind klein“, für euch keine Bedeutung mehr haben sollen. Ein jeder hat seine Mission; ein jeder hat seine Aufgabe. Baut nicht die Ameise das Gebäude ihres Staates? Und errichten kaum wahrnehmbare mikroskopisch kleine Tiere Kontinente? Der neue Kreuzzug hat begonnen. Jünger des universellen Friedens, und nicht des Krieges, moderne Sankt Bernharde, schaut und marschiert nach vorne. Das Gesetz der Welten ist das Gesetz des Fortschritts. (Fénelon, Poitiers, 1861)
Der Spiritismus ist von göttlichem Ursprung, weil er sich auf die Naturgesetze stützt; und seid sicher, dass alles, was von göttlichem Ursprung ist, ein großes und nützliches Ziel hat. Eure Welt ging verloren. Die Wissenschaft hat sich auf Kosten einer moralischen Ordnung entwickelt, aber, indem sie euch zu einem materiellen Wohlstand geführt hat, ist sie zu Gunsten der Geister der Finsternis zurückgefallen. Ihr wisst, Christen, dass das Herz und die Liebe gemeinsam mit der Wissenschaft gehen sollen. Das Reich Christi ist, trotz des Opfers von so vielen Märtyrern, nach 18 Jahrhunderten noch nicht gekommen. Christen, kehrt zum Meister zurück, der euch retten will. Für denjenigen, der glaubt und liebt, ist alles leicht. Die Liebe erfüllt ihn mit einer unaussprechlichen Freude. Ja, meine Kinder, die Welt ist erschüttert; die guten Geister sagen euch das immer wieder. Beugt euch vor dem Windstoß, Vorläufer des Sturms, damit ihr nicht niedergerissen werdet; d.h. bereitet euch vor und ahmt nicht die törichten Jungfrauen nach, die unvorbereitet bei der Ankunft des Bräutigams überrascht wurden.
Die Umwälzung, die im Kommen ist, ist eher moralischer als materieller Art. Die großen Geister, göttliche Boten, flößen euch den Glauben ein, damit ihr alle, aufgeklärte und begeisterte Arbeiter, eure demütige Stimme zu Gehör bringt, weil ihr das Sandkorn seid und ohne Sandkörner würden die Berge nicht existieren. Also, dass die Worte: „Wir sind klein“, für euch keine Bedeutung mehr haben sollen. Ein jeder hat seine Mission; ein jeder hat seine Aufgabe. Baut nicht die Ameise das Gebäude ihres Staates? Und errichten kaum wahrnehmbare mikroskopisch kleine Tiere Kontinente? Der neue Kreuzzug hat begonnen. Jünger des universellen Friedens, und nicht des Krieges, moderne Sankt Bernharde, schaut und marschiert nach vorne. Das Gesetz der Welten ist das Gesetz des Fortschritts. (Fénelon, Poitiers, 1861)
11. Sankt Augustin war einer der größten Verbreiter des Spiritismus. Er manifestierte sich fast überall. Die Begründung dafür finden wir im Leben dieses großen christlichen Philosophen. Er gehört zu dieser kräftigen Schar der Väter der Kirche, denen die Christenheit ihre solide Grundlage verdankt. Auch er wurde, wie viele andere, durch den Glanz der Wahrheit aus dem Heidentum herausgerissen; besser gesagt, aus der tiefen Herzlosigkeit. Als er in seiner Seele diese einzigartige Schwingung verspürte, mitten in seinem größten Exzess, die ihn ermahnte und die ihn veranlasste zu verstehen, dass das Glück woanders war und nicht bei den unruhigen und flüchtigen Vergnügungen. Als er, endlich, auf seinem Weg nach Damaskus auch die heilige Stimme hörte, die ihm zurief: „Saulus, Saulus, warum verfolgst du mich?“, schrie er: „Mein Gott! Mein Gott! verzeih mir, ich glaube, ich bin ein Christ!“ Und seitdem ist er zu einer der stärksten Stützen des Evangeliums geworden. Man kann in dem bedeutenden Geständnis, das dieser hervorragende Geist hinterließ, die kennzeichnenden und gleichzeitig prophetischen Worte nachlesen, die er nach dem Tod der Heiligen Monika gesprochen hat: „Ich bin überzeugt, dass meine Mutter zurückkommen wird, um mich zu besuchen und mir Rat zu geben, indem sie mir offenbart, was uns im zukünftigen Leben erwartet.“ Welche Belehrung in diesen Worten und welche brillante Voraussage der zukünftigen Lehre. Und heute, da die Stunde für die Verbreitung der Wahrheit gekommen ist, die er damals vorausgeahnt hat, ist er ein eifriger Verkünder von ihr geworden. Und er vervielfältigt sich, sozusagen, um allen die ihn rufen beizustehen. (Erastus, ein Jünger des Hl. Paulus, Paris, 1863)
Anmerkung: Kommt Sankt Augustin also, um zu vernichten, was er selber errichtet hat? Ganz sicher nicht; aber wie viele andere, sieht er nun mit den Augen des Geistes, was er als Mensch nicht sah. Seine befreite Seele erfährt neue Erkenntnisse und versteht, was sie vorher nicht verstanden hat. Neue Gedanken offenbaren ihm den wahren Sinn von bestimmten Worten. Auf der Erde beurteilte er die Dinge nach dem Wissensstand, den er besaß, aber, als ihm ein umfangreicheres Wissen zur Verfügung stand, konnte er die Dinge klarer beurteilen. Und so änderte er seine Meinung über seinen Glauben an „Inkubus-“ * und „SukkubusGeister“ ** ; und auch über den Bannfluch, den er gegen die Theorie der Gegensätze (Antipode) geworfen hat. Jetzt, wo das Christentum ihm in seiner ganzen Reinheit erscheint, kann er über einige Punkte anders denken, als er es als inkarniertes Wesen tat, ohne aufzuhören, ein christlicher Jünger zu sein. Er kann, ohne seinen Glauben zu verleugnen, sich in einen Verbreiter des Spiritismus verwandeln, weil er darin die Erfüllung der Voraussagungen sieht. Indem er den Spiritismus heute verkündet, macht er nichts anderes, als uns zu einer richtigeren und logischen Interpretation der Texte zu führen. Das gleiche geschieht mit anderen Geistern, die sich in ähnlicher Lage befinden.
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* Anmerkung der Übersetzerin: Inkubus: (lat) a) römischer Volksglauben > Dämon der Nacht; b) Satan, der Geschlechtsverkehr mit einer Hexe hat. (Deutsches Wörterbuch: Karl-Dieter Brünting)
** Anmerkung der Übersetzerin: Sukkubus: (lat) (hist.) weiblicher Dämon, der mit einem schlafenden Mann Geschlechtsverkehr hat. (Deutsches Wörterbuch: Karl-Dieter Brünting)
Anmerkung: Kommt Sankt Augustin also, um zu vernichten, was er selber errichtet hat? Ganz sicher nicht; aber wie viele andere, sieht er nun mit den Augen des Geistes, was er als Mensch nicht sah. Seine befreite Seele erfährt neue Erkenntnisse und versteht, was sie vorher nicht verstanden hat. Neue Gedanken offenbaren ihm den wahren Sinn von bestimmten Worten. Auf der Erde beurteilte er die Dinge nach dem Wissensstand, den er besaß, aber, als ihm ein umfangreicheres Wissen zur Verfügung stand, konnte er die Dinge klarer beurteilen. Und so änderte er seine Meinung über seinen Glauben an „Inkubus-“ * und „SukkubusGeister“ ** ; und auch über den Bannfluch, den er gegen die Theorie der Gegensätze (Antipode) geworfen hat. Jetzt, wo das Christentum ihm in seiner ganzen Reinheit erscheint, kann er über einige Punkte anders denken, als er es als inkarniertes Wesen tat, ohne aufzuhören, ein christlicher Jünger zu sein. Er kann, ohne seinen Glauben zu verleugnen, sich in einen Verbreiter des Spiritismus verwandeln, weil er darin die Erfüllung der Voraussagungen sieht. Indem er den Spiritismus heute verkündet, macht er nichts anderes, als uns zu einer richtigeren und logischen Interpretation der Texte zu führen. Das gleiche geschieht mit anderen Geistern, die sich in ähnlicher Lage befinden.
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* Anmerkung der Übersetzerin: Inkubus: (lat) a) römischer Volksglauben > Dämon der Nacht; b) Satan, der Geschlechtsverkehr mit einer Hexe hat. (Deutsches Wörterbuch: Karl-Dieter Brünting)
** Anmerkung der Übersetzerin: Sukkubus: (lat) (hist.) weiblicher Dämon, der mit einem schlafenden Mann Geschlechtsverkehr hat. (Deutsches Wörterbuch: Karl-Dieter Brünting)
KAPITEL II - Mein Reich ist nicht von dieser Welt
1. Pilatus ging nun wieder in den Palast hinein, ließ Jesus rufen und fragte Ihn: „Bist Du der König der Juden?“ – Jesus antwortete: „Mein Reich ist nicht von dieser Welt. Wäre mein Reich von dieser Welt, so hätten meine Leute gekämpft, damit ich den Juden nicht in die Hände falle; aber mein Reich ist nicht hier.“
Pilatus sagte nun zu Ihm: „Also bist Du doch ein König?“ – Jesus antwortete: „Du sagst es: ich bin ein König. Ich bin dazu geboren und nur in diese Welt gekommen, um Zeugnis für die Wahrheit abzulegen. Jeder, der zur Wahrheit gehört, hört auf meine Stimme.“ (Johannes, Kap. XVII, 33, 36, 37)
Pilatus sagte nun zu Ihm: „Also bist Du doch ein König?“ – Jesus antwortete: „Du sagst es: ich bin ein König. Ich bin dazu geboren und nur in diese Welt gekommen, um Zeugnis für die Wahrheit abzulegen. Jeder, der zur Wahrheit gehört, hört auf meine Stimme.“ (Johannes, Kap. XVII, 33, 36, 37)
Das zukünftige Leben
2. Mit diesen Worten deutet Jesus ganz klar auf das zukünftige Leben hin. Bei allen Gelegenheiten stellt Er das zukünftige Leben als Bestimmung vor, wohin die Menschheit gelangen wird und als etwas, das die hauptsächliche Sorge der Menschen auf der Erde sein soll. Alle seine Maxime berufen sich auf dieses große Prinzip. Ohne das zukünftige Leben hätten nämlich die meisten seiner moralischen Vorschriften keinen Sinn; daher kommt es, dass diejenigen, die an das zukünftige Leben nicht glauben, sich vorstellen, dass Jesus nur über das gegenwärtige Leben spricht und sie verstehen deshalb diese Vorschriften nicht oder halten sie für kindisch.
Diese Glaubenslehre kann als die Achse der Lehre Christi angesehen werden; deswegen steht sie vorne an erster Stelle in diesem Werk, weil sie das Ziel aller Menschen sein soll. Nur sie kann die Anomalie des irdischen Lebens rechtfertigen und in Übereinstimmung mit der Gerechtigkeit Gottes sein.
Diese Glaubenslehre kann als die Achse der Lehre Christi angesehen werden; deswegen steht sie vorne an erster Stelle in diesem Werk, weil sie das Ziel aller Menschen sein soll. Nur sie kann die Anomalie des irdischen Lebens rechtfertigen und in Übereinstimmung mit der Gerechtigkeit Gottes sein.
3. Die Juden hatten nur verschwommene Vorstellungen von dem zukünftigen Leben. Sie glaubten an Engel und hielten sie für privilegierte Wesen der Schöpfung, wussten aber nicht, dass die Menschen eines Tages ebenfalls Engel werden und an deren Glückseligkeit teilnehmen können. Nach ihrer Ansicht wurde die Befolgung der Gesetze Gottes mit irdischem Vermögen, mit der Übermacht ihrer Nation und mit dem Sieg über ihre Feinde belohnt. Öffentliche Katastrophen und Niederlagen waren Strafen für ihren Ungehorsam. Moses konnte einem ignoranten Hirtenvolk, welches vor allem von den Ereignissen dieser Welt überzeugt werden musste, nicht mehr sagen. Später hat Jesus ihnen offenbart, dass es eine andere Welt gibt, in der die Gerechtigkeit Gottes ihren Lauf nimmt. Dies ist die Welt, die Er denen verspricht, die die Gebote Gottes befolgen und wo die Gerechten ihre Belohnung erhalten werden. Diese Welt ist Sein Reich. Dort ist Er in Seiner himmlischen Herrlichkeit und dorthin wird Er zurückkehren, wenn Er die Erde verlässt.
Jesus aber, indem Er Seine Lehre an den Entwicklungsstand der Menschen seiner Zeit anpasste, hielt es nicht für angemessen ihnen das ganze Wissen zu vermitteln, welches sie nur verwirrt hätte ohne sie aufzuklären, weil sie es nicht begreifen konnten. Er beschränkte sich auf eine gewisse Weise darauf, das zukünftige Leben im Prinzip nur als ein Naturgesetz zu offenbaren, dessen Wirkung niemand entfliehen kann. Jeder Christ glaubt also zwangsläufig an das zukünftige Leben, aber die Vorstellung, die viele darüber haben, ist noch verschwommen, unvollständig und deswegen in verschiedenen Punkten falsch. Für eine große Anzahl der Menschen ist dieser Glaube ohne absolute Gewissheit; daher die Zweifel und sogar die Ungläubigkeit.
Der Spiritismus ist gekommen, um die Lehre Christi in diesem Punkt wie in vielen anderen zu vervollständigen, da nun die Menschen reif genug sind, um die Wahrheit zu verstehen. Mit dem Spiritismus hört das zukünftige Leben auf, nur ein einfacher Glaubenssatz und eine einfache Hypothese zu sein. Es ist eine materielle Realität, durch Fakten bewiesen, weil es die Augenzeugen sind, die es in allen seinen Phasen und überraschenden Ereignissen in einer solchen Weise beschreiben, dass es nicht mehr möglich ist daran zu zweifeln, und dass die einfachste Intelligenz es sich unter seinem wahren Aspekt vorstellen kann, wie man sich ein Land nach einer detaillierten Beschreibung vorstellen kann. Nun, die Beschreibung des zukünftigen Lebens ist so ausführlich, die glücklichen oder unglücklichen Daseinsbedingungen derer, die sich dort befinden, sind so rational, dass man sich selbst widerwillig sagen muss, dass es nicht anders sein kann und dies die wahrhaftige Gerechtigkeit Gottes ist.
Jesus aber, indem Er Seine Lehre an den Entwicklungsstand der Menschen seiner Zeit anpasste, hielt es nicht für angemessen ihnen das ganze Wissen zu vermitteln, welches sie nur verwirrt hätte ohne sie aufzuklären, weil sie es nicht begreifen konnten. Er beschränkte sich auf eine gewisse Weise darauf, das zukünftige Leben im Prinzip nur als ein Naturgesetz zu offenbaren, dessen Wirkung niemand entfliehen kann. Jeder Christ glaubt also zwangsläufig an das zukünftige Leben, aber die Vorstellung, die viele darüber haben, ist noch verschwommen, unvollständig und deswegen in verschiedenen Punkten falsch. Für eine große Anzahl der Menschen ist dieser Glaube ohne absolute Gewissheit; daher die Zweifel und sogar die Ungläubigkeit.
Der Spiritismus ist gekommen, um die Lehre Christi in diesem Punkt wie in vielen anderen zu vervollständigen, da nun die Menschen reif genug sind, um die Wahrheit zu verstehen. Mit dem Spiritismus hört das zukünftige Leben auf, nur ein einfacher Glaubenssatz und eine einfache Hypothese zu sein. Es ist eine materielle Realität, durch Fakten bewiesen, weil es die Augenzeugen sind, die es in allen seinen Phasen und überraschenden Ereignissen in einer solchen Weise beschreiben, dass es nicht mehr möglich ist daran zu zweifeln, und dass die einfachste Intelligenz es sich unter seinem wahren Aspekt vorstellen kann, wie man sich ein Land nach einer detaillierten Beschreibung vorstellen kann. Nun, die Beschreibung des zukünftigen Lebens ist so ausführlich, die glücklichen oder unglücklichen Daseinsbedingungen derer, die sich dort befinden, sind so rational, dass man sich selbst widerwillig sagen muss, dass es nicht anders sein kann und dies die wahrhaftige Gerechtigkeit Gottes ist.
Das Königtum Jesu
4. Dass das Reich Jesu nicht von dieser Welt ist, das ist es, was jeder versteht; aber, hat Er nicht auf der Erde auch ein Königtum? Der Königstitel bedeutet nicht immer die Ausübung der irdischen Macht. Mit einstimmiger Zustimmung gibt man solche Titel jenem, der durch sein Genie den ersten Platz erreicht hat, durch irgendeine Idee oder Tätigkeit sein Jahrhundert beherrscht und Einfluss auf den Fortschritt der Menschheit ausübt. In diesem Sinn ist es, dass man zu sagen pflegt: der König oder der Prinz der Philosophen, der Künstler, der Dichter, der Schriftsteller usw. Hat dieses Königtum, aus dem persönlichen Verdienst stammend und von der Nachwelt anerkannt, nicht ein größeres Gewicht als das Königtum, das das Diadem trägt? Unvergänglich ist das erste, während das zweite ein Spielzeug der Schicksalsschläge ist. Es wird immer von den zukünftigen Generationen gesegnet, während das andere manchmal verflucht wird. Das irdische Königtum endet mit dem irdischen Leben; das moralische Königtum regiert weiter, insbesondere nach dem Tod. Ist Jesus, unter diesem Aspekt, nicht ein mächtigerer König als so mancher Machthaber? Mit Recht sagte Er daher zu Pilatus: „Ich bin ein König, aber mein Reich ist nicht von dieser Welt.“
Der Gesichtspunkt
5. Die klare und deutliche Vorstellung, die man sich von dem zukünftigen Leben macht, verschafft einen unerschütterlichen Glauben an die Zukunft, welcher unermessliche Auswirkungen auf die Moralisierung der Menschheit hat, weil er gänzlich den Gesichtspunkt ändert, unter dem sie das irdische Leben betrachtet. Für denjenigen, der sich durch Gedanken in das geistige Leben versetzt, das grenzenlos ist, bedeutet das irdische Leben nicht mehr als eine einfache Durchreise, ein kurzer Aufenthalt in einem undankbaren Land. Die Schicksalsschläge und die Leiden dieses Lebens sind nur noch Zwischenfälle, die er mit Geduld erträgt, weil er weiß, dass sie von kurzer Dauer sind und in glückliche Zustände übergehen werden. Der Tod hat nichts Erschreckendes mehr und ist nicht mehr die Tür zum Nichts, sondern die Tür zur Befreiung, die dem Verbannten den Eingang in die Wohnung der Glückseligkeit und des Friedens öffnet. Weil er weiß, dass sein jetziger Aufenthalt vorübergehend und nicht endgültig ist, bleibt er den Sorgen des Lebens gegenüber gleichgültig; es ergibt sich daraus für ihn eine Ruhe des Geistes, die die Bitterkeit des Lebens mildert.
Wegen des einfachen Zweifels an dem zukünftigen Leben konzentriert der Mensch seine ganzen Gedanken auf das irdische Leben. Ohne Gewissheit, was die Zukunft betrifft, gibt er sich total der Gegenwart hin. Da er nur die irdischen Güter der Erde als wertvoll schätzt, benimmt er sich wie ein Kind, das nichts jenseits seines Spielzeugs sieht. Er lässt nichts außer Acht, um diese für sich zu bekommen. Der Verlust des Geringsten seines Vermögens verursacht ihm quälenden Kummer; eine Enttäuschung, eine vergebliche Hoffnung, unbefriedigter Ehrgeiz, Opfer einer Ungerechtigkeit, Verletzung des Stolzes oder der Eitelkeit, sind ebenfalls viele Qualen, die seine Existenz mit immerwährenden Angstgefühlen belasten, womit ersich selbst eine andauernde wahre Tortur auferlegt. Da er seinen Standpunkt dem irdischen Leben, in dessen Mitte er sich befindet, entnimmt, nimmt alles um ihn herum gewaltige Proportionen an. Das Böse, das ihn trifft, wie das Gute, das anderen zukommt, erscheint ihm von großer Wichtigkeit. Für denjenigen, der sich im Zentrum einer Stadt befindet, erscheint alles um ihn herum im großen Rahmen; die Menschen, die eine hohe Position haben, erscheinen ihm wie Monumente. Steigt er aber auf einen Berg, kommen ihm Menschen und Dinge sehr klein vor.
Das geschieht es auch mit dem, der das irdische Leben unter dem Gesichtspunkt des zukünftigen Lebens betrachtet: die Menschheit, wie die Sterne am Firmament, verlieren sich in der unermesslichen Weite. Er bemerkt dann, dass die Großen und die Kleinen kaum zu unterscheiden sind, wie die Ameisen auf einem Hügel; dass die Proletarier und die Potentaten von gleicher Größe sind, und er bedauert diese kurzlebigen Wesen, die sich so überanstrengen, um eine Position zu erobern, die sie sehr wenig erhebt und die sie nur für eine kurze Zeit behalten können. Daher folgt, dass die gegebene Wertung zum irdischen Vermögen im umgekehrten Verhältnis zum zukünftigen Leben steht.
Wegen des einfachen Zweifels an dem zukünftigen Leben konzentriert der Mensch seine ganzen Gedanken auf das irdische Leben. Ohne Gewissheit, was die Zukunft betrifft, gibt er sich total der Gegenwart hin. Da er nur die irdischen Güter der Erde als wertvoll schätzt, benimmt er sich wie ein Kind, das nichts jenseits seines Spielzeugs sieht. Er lässt nichts außer Acht, um diese für sich zu bekommen. Der Verlust des Geringsten seines Vermögens verursacht ihm quälenden Kummer; eine Enttäuschung, eine vergebliche Hoffnung, unbefriedigter Ehrgeiz, Opfer einer Ungerechtigkeit, Verletzung des Stolzes oder der Eitelkeit, sind ebenfalls viele Qualen, die seine Existenz mit immerwährenden Angstgefühlen belasten, womit ersich selbst eine andauernde wahre Tortur auferlegt. Da er seinen Standpunkt dem irdischen Leben, in dessen Mitte er sich befindet, entnimmt, nimmt alles um ihn herum gewaltige Proportionen an. Das Böse, das ihn trifft, wie das Gute, das anderen zukommt, erscheint ihm von großer Wichtigkeit. Für denjenigen, der sich im Zentrum einer Stadt befindet, erscheint alles um ihn herum im großen Rahmen; die Menschen, die eine hohe Position haben, erscheinen ihm wie Monumente. Steigt er aber auf einen Berg, kommen ihm Menschen und Dinge sehr klein vor.
Das geschieht es auch mit dem, der das irdische Leben unter dem Gesichtspunkt des zukünftigen Lebens betrachtet: die Menschheit, wie die Sterne am Firmament, verlieren sich in der unermesslichen Weite. Er bemerkt dann, dass die Großen und die Kleinen kaum zu unterscheiden sind, wie die Ameisen auf einem Hügel; dass die Proletarier und die Potentaten von gleicher Größe sind, und er bedauert diese kurzlebigen Wesen, die sich so überanstrengen, um eine Position zu erobern, die sie sehr wenig erhebt und die sie nur für eine kurze Zeit behalten können. Daher folgt, dass die gegebene Wertung zum irdischen Vermögen im umgekehrten Verhältnis zum zukünftigen Leben steht.
6. Wenn alle Leute so dächten, könnte man sagen, dass alles auf der Erde gefährdet wäre, weil sich niemand mehr mit den irdischen Dingen beschäftigt. Nein, der Mensch sucht instinktiv seinen Wohlstand und obwohl er die Gewissheit hat, dass er nur für eine kurze Zeit an einem Ort bleibt, versucht er den bestmöglichen Platz zu erreichen. Es gibt niemanden, der seine Hand nicht wegnimmt, wenn er unter ihr einen Dorn verspürt, um nicht gestochen zu werden. Der Wunsch zum Wohlstand zwingt den Menschen daher, alles zu verbessern, angetrieben vom Instinkt des Fortschritts und des Erhaltungsdrangs, der in den Gesetzen der Natur vorhanden ist. Er arbeitet gerne, pflichtbewusst und der Notwendigkeit wegen und er erfüllt daher den Plan der Vorsehung, die ihn dafür auf die Erde gebracht hat. Allein derjenige, der sich mit der Zukunft beschäftigt, schenkt der Gegenwart nicht mehr als eine relative Wichtigkeit und erholt sich leichter von seinen Misserfolgen, indem er an das zukünftige Leben denkt, das auf ihn wartet.
Gott verurteilt die irdischen Genüsse nicht, sondern deren Missbrauch, die zum Nachteil der Seele sind; vor solchem Missbrauch sind diejenigen gewarnt, die die Worte Jesu: „Mein Reich ist nicht von dieser Welt“ für sich anwenden.
Derjenige, der sich mit dem zukünftigen Leben identifiziert, ähnelt dem Reichen, der ohne Gefühlserregung eine kleine Summe verliert. Derjenige, dessen Gedanken sich auf das irdische Leben konzentrieren, ähnelt dem Armen, der alle Hoffnung aufgibt, wenn er seinen ganzen Besitz verliert.
Gott verurteilt die irdischen Genüsse nicht, sondern deren Missbrauch, die zum Nachteil der Seele sind; vor solchem Missbrauch sind diejenigen gewarnt, die die Worte Jesu: „Mein Reich ist nicht von dieser Welt“ für sich anwenden.
Derjenige, der sich mit dem zukünftigen Leben identifiziert, ähnelt dem Reichen, der ohne Gefühlserregung eine kleine Summe verliert. Derjenige, dessen Gedanken sich auf das irdische Leben konzentrieren, ähnelt dem Armen, der alle Hoffnung aufgibt, wenn er seinen ganzen Besitz verliert.
7. Der Spiritismus erweitert die Denkfähigkeit des Menschen und öffnet ihm neue Horizonte. Statt des beschränkten und kleinlichen Sehens, das ihn auf das gegenwärtige Leben konzentriert und das aus dem Augenblick des Lebens auf der Erde die einzige und zerbrechliche Achse der ewigen Zukunft macht, zeigt der Spiritismus, dass dieses Leben nichts anderes ist als ein Glied in der harmonischen und herrlichen Gesamtheit des Werkes des Schöpfers. Er zeigt die Solidarität, die die Existenzen von ein und demselben Wesen, von allen Wesen eines Planeten und von allen Wesen anderer Welten, vereinigt. Der Spiritismus gibt so eine Basis und eine Daseinsberechtigung für die universelle Brüderlichkeit, während die Lehre der Erschaffung der Seele, im Augenblick der Geburt jedes Körpers, alle Wesen untereinander zu Fremden macht. Diese Solidarität der Teile von einem gleichen Ganzen erklärt, was unerklärbar wäre, wenn man nur einen Teil dieser Gesamtheit bedenkt. Zurzeit von Christus hätte die Menschheit diese Gesamtheit nicht verstehen können und aus diesem Grund überlässt Er es einer anderen Zeit, dies bekannt zu machen.
Unterweisungen der geistigen Welt - Ein irdisches königliches Wesen
8. Wer kann besser als ich die Wahrheit dieser Worte Jesus Christus: „Mein Reich ist nicht von dieser Welt“ verstehen? Auf der Erde richtete der Stolz mich zugrunde. Wer könnte also die Wertlosigkeit des irdischen Reichtums verstehen, wenn ich selber das nicht verstanden habe? Was habe ich von meinem irdischen Königtum mitgenommen? Nichts! Absolut nichts! Und um diese Lehre noch schrecklicher zu machen, hat er mich nicht einmal bis zum Grab begleitet. Als Königin, die ich unter den Menschen war, dachte ich, dass ich auch wie eine Königin in das Reich Gottes eintreten würde. Was für eine Enttäuschung! Was für eine Demütigung, als ich, statt wie eine Fürstin empfangen zu werden, feststellen musste, dass Menschen, die ich für unbedeutend hielt und die ich verachtete, weil sie kein adliges Blut hatten, hoch und weit über mir standen. Oh! Wie habe ich dann die Ehren und die Macht für steril empfunden, die man mit so viel Gier auf der Erde sucht.
Es ist erforderlich, um einen Platz in diesem Reich zu erlangen, Selbstverleugnung, Demut, praktizierende Nächstenliebe in seiner ganzen Erhabenheit und Wohlwollen für alle anzuwenden. Man fragt euch nicht, was ihr gewesen seid und auch nicht welche Stellung ihr besessen habt, sondern nach dem Guten, das ihr getan und wie viele Tränen ihr getrocknet habt.
Oh! Jesus, Du hast gesagt, dass Dein Reich nicht von dieser Welt ist, weil das Leiden notwendig ist, um den Himmel zu erreichen; und die Stufen eines Throns bringen niemanden näher dorthin. Es sind die schmerzlichsten Wege des Lebens, die zu ihm führen. Sucht also den Weg zum Himmel durch Dornen und Stacheln und nicht durch Blumen.
Die Menschheit rennt hinter irdischen Gütern her, als ob sie sie für die Ewigkeit bewahren könnten. Hier aber verschwinden alle Illusionen; bald nehmen sie wahr, dass sie nur nach Schatten gegriffen und die einzigen realen und dauerhaften Vermögen verachtet haben, was als Einziges für die himmlische Wohnung gilt und für den Einzug in sie erforderlich ist.
Habt Erbarmen mit denen, die das Reich des Himmels nicht verdient haben. Helft ihnen mit euren Gebeten, weil das Gebet den Menschen dem Allerhöchsten näher bringt. Das Gebet ist das Bindeglied zwischen Himmel und Erde. Vergesst das nicht. (Eine Königin aus Frankreich, Le Havre, 1863)
Es ist erforderlich, um einen Platz in diesem Reich zu erlangen, Selbstverleugnung, Demut, praktizierende Nächstenliebe in seiner ganzen Erhabenheit und Wohlwollen für alle anzuwenden. Man fragt euch nicht, was ihr gewesen seid und auch nicht welche Stellung ihr besessen habt, sondern nach dem Guten, das ihr getan und wie viele Tränen ihr getrocknet habt.
Oh! Jesus, Du hast gesagt, dass Dein Reich nicht von dieser Welt ist, weil das Leiden notwendig ist, um den Himmel zu erreichen; und die Stufen eines Throns bringen niemanden näher dorthin. Es sind die schmerzlichsten Wege des Lebens, die zu ihm führen. Sucht also den Weg zum Himmel durch Dornen und Stacheln und nicht durch Blumen.
Die Menschheit rennt hinter irdischen Gütern her, als ob sie sie für die Ewigkeit bewahren könnten. Hier aber verschwinden alle Illusionen; bald nehmen sie wahr, dass sie nur nach Schatten gegriffen und die einzigen realen und dauerhaften Vermögen verachtet haben, was als Einziges für die himmlische Wohnung gilt und für den Einzug in sie erforderlich ist.
Habt Erbarmen mit denen, die das Reich des Himmels nicht verdient haben. Helft ihnen mit euren Gebeten, weil das Gebet den Menschen dem Allerhöchsten näher bringt. Das Gebet ist das Bindeglied zwischen Himmel und Erde. Vergesst das nicht. (Eine Königin aus Frankreich, Le Havre, 1863)
KAPITEL III - Im Hause meines Vaters gibt es viele Wohnungen
1. Euer Herz soll nicht erschrecken. Glaubt an Gott, glaubt auch an mich. Im Hause meines Vaters gibt es viele Wohnungen; wenn es nicht so wäre, hätte ich euch das schon gesagt, denn ich gehe hin, um euch einen Platz zu bereiten. – Nachdem ich hingegangen bin und euch einen Platz bereitet habe, werde ich wiederkommen und euch zu mir nehmen, damit auch ihr da sein werdet, wo ich bin. (Johannes, Kap.XIV, 1-3)
Verschiedene Zustände der Seele in der Erratizität
2. Das Haus des Vaters ist das Universum. Die verschiedenen Wohnungen sind die Welten, die sich in dem unendlichen Raum bewegen und die den inkarnierten Geistern ihrer Entwicklung entsprechend Wohnungen anbieten.
Unabhängig von der Verschiedenartigkeit der Welten können diese Worte Jesu auch den glücklichen oder unglücklichen Zustand des Geistes in der Erratizität betreffen. Die Ansicht der Dinge, die Gefühle, die er empfindet und die Wahrnehmungen, die er hat, variieren die Umgebung, in welcher er sich befindet, unendlich, je nachdem in welchem Maß der Geist mehr oder weniger gereinigt und von den materiellen Bindungen losgelöst ist. Während einige sich von der Sphäre, in der sie gelebt haben, nicht entfernen können, erheben sich andere und durcheilen den Raum und die Welten. Während manche schuldigen Geister in der Finsternis umherirren, genießen die Glückseligen eine strahlende Helligkeit und das erhabene Schauspiel des Unendlichen. Schließlich, während der Böse, gequält von Gewissensbissen und Reue, meistens isoliert, ohne Trost, getrennt von den geliebten Menschen, unter der „eisernen Hand“ der moralischen Schmerzen leidet, genießt der Gerechte in der Gesellschaft seiner geliebten Menschen die Freude eines unbeschreiblichen Glücks. Es gibt also auch in der Erratizität viele Wohnungen, die weder begrenzt noch lokalisiert sind.
Unabhängig von der Verschiedenartigkeit der Welten können diese Worte Jesu auch den glücklichen oder unglücklichen Zustand des Geistes in der Erratizität betreffen. Die Ansicht der Dinge, die Gefühle, die er empfindet und die Wahrnehmungen, die er hat, variieren die Umgebung, in welcher er sich befindet, unendlich, je nachdem in welchem Maß der Geist mehr oder weniger gereinigt und von den materiellen Bindungen losgelöst ist. Während einige sich von der Sphäre, in der sie gelebt haben, nicht entfernen können, erheben sich andere und durcheilen den Raum und die Welten. Während manche schuldigen Geister in der Finsternis umherirren, genießen die Glückseligen eine strahlende Helligkeit und das erhabene Schauspiel des Unendlichen. Schließlich, während der Böse, gequält von Gewissensbissen und Reue, meistens isoliert, ohne Trost, getrennt von den geliebten Menschen, unter der „eisernen Hand“ der moralischen Schmerzen leidet, genießt der Gerechte in der Gesellschaft seiner geliebten Menschen die Freude eines unbeschreiblichen Glücks. Es gibt also auch in der Erratizität viele Wohnungen, die weder begrenzt noch lokalisiert sind.
Verschiedene Kategorien der bewohnten Welten
3. Aus den Belehrungen der Geister ist zu entnehmen, dass die Welten, was den Grad ihres Fortschritts anbelangt oder die Rückständigkeit seiner Bewohner, sehr unterschiedliche Bedingungen aufweisen. Es gibt solche, die noch physisch und moralisch unterentwickelter sind als die der Erde. Manche haben wie wir das gleiche Niveau und andere sind, in jeder Hinsicht, mehr oder weniger höher gestellt. In den niedrigen Welten wird die Existenz von der Materie dominiert, die Leidenschaften herrschen stark vor und eine moralische Entwicklung ist kaum vorhanden. Je nachdem wie sich die moralischen Eigenschaften entwickeln, schwächt sich die Beeinflussung durch die Materie ab und zwar derartig, dass das Leben in den entwickelten Welten sozusagen gänzlich spirituell ist.
4. In den Zwischenwelten gibt es eine Mischung aus Gutem und Bösem, es herrscht das eine oder das andere vor, je nach dem Grad des Fortschritts. Obwohl man keine absolute Klassifikation der verschiedenen Welten erstellen kann, ist es jedoch möglich, sie im Verhältnis zu ihrem Zustand und ihrer Bestimmung, indem man die verschiedenen Abstufungen als Basis nimmt, wie folgt einzuteilen:
– Primitive Welten: Für die ersten Inkarnationen der menschlichen Seele bestimmt;
– Welten der Sühne und der Prüfungen: Wo das Böse überwiegt;
– Welten der Erneuerung: Wo die Seelen, die noch büßen müssen, neue Kraft schöpfen und sich von der Müdigkeit aufgrund der Kämpfe ausruhen;
– Glückliche Welten: Wo das Gute sich gegenüber dem Bösen durchsetzt;
– Himmlische oder Göttliche Welten: Wohnungen der geläuterten Geister, wo ausschließlich das Gute regiert.
Die Erde gehört zu der Kategorie der Welten der Sühne und der Prüfungen; deswegen lebt der Mensch hier konfrontiert mit soviel Elend.
– Primitive Welten: Für die ersten Inkarnationen der menschlichen Seele bestimmt;
– Welten der Sühne und der Prüfungen: Wo das Böse überwiegt;
– Welten der Erneuerung: Wo die Seelen, die noch büßen müssen, neue Kraft schöpfen und sich von der Müdigkeit aufgrund der Kämpfe ausruhen;
– Glückliche Welten: Wo das Gute sich gegenüber dem Bösen durchsetzt;
– Himmlische oder Göttliche Welten: Wohnungen der geläuterten Geister, wo ausschließlich das Gute regiert.
Die Erde gehört zu der Kategorie der Welten der Sühne und der Prüfungen; deswegen lebt der Mensch hier konfrontiert mit soviel Elend.
5. Die Geister, die in einer Welt inkarniert sind, sind nicht für immer an sie gebunden und sie erfüllen auf dieser Welt nicht alle Phasen ihres Fortschritts, die sie durchlaufen müssen, um die Vollkommenheit zu erreichen. Wenn sie in einer Welt den Grad des Fortschritts, den sie beinhaltet, erreicht haben, gehen sie in eine andere, fortgeschrittenere Welt usw., bis sie den Zustand der reinen Geister erreicht haben. Diese Welten gleichen ebenso vielen Stationen und auf jeder von ihnen werden Elemente des Fortschritts entsprechend der Entwicklung, die sie schon erreicht haben, dargeboten. Es ist für sie eine Belohnung auf eine Welt der höheren Ordnung zu steigen, und eine Strafe, ihren Aufenthalt auf einer unglücklichen Welt zu verlängern oder diese verlassen zu müssen, um auf eine noch schlimmere Welt verbannt zu werden, wenn sie unverbesserlich am Bösen festhalten.
Bestimmung der Erde. Ursachen des menschlichen Elends
6. Man wundert sich, dass es auf der Erde so viel Bosheit und niedrige Leidenschaften, so viel Elend und Krankheiten aller Arten gibt; und daraus schließt man, dass die menschliche Gattung ein schmerzliches Dasein führt. Dieses Urteil stammt aus dem beengten Gesichtsfeld, in dem man sich befindet und somit zu einer falschen Vorstellung von der Gesamtheit führt. Man sollte bedenken, dass sich nicht die gesamte Menschheit auf der Erde befindet, sondern nur ein kleiner Bruchteil der Menschheit. Die menschliche Gattung umfasst alle Wesen, die mit Verstand begabt sind, die die unzähligen Welten des Universums bevölkern. Nun, was ist die Bevölkerung der Erde angesichts der gesamten Bevölkerung dieser Welten? Viel weniger als die eines Dorfes im Vergleich zu einem großen Imperium. Die materielle und moralische Lage der irdischen Menschheit hat nichts Erstaunliches, wenn man die Bestimmung der Erde und die Natur von denjenigen, die sie bewohnen, in Betracht zieht.
7. Man würde sich von den Bewohnern einer großen Stadt eine falsche Vorstellung machen, wenn man sie anhand der niedrigsten und widerlichsten Wohnviertel beurteilen würde. In einem Krankenhaus sieht man nichts anderes als Kranke und Verstümmelte; in einem Gefängnis sieht man alle Schändlichkeiten und Laster; in den ungesunden Regionen ist die Mehrheit der Bewohner blass, dünn und kränklich. Also, wenn man sich die Erde wie einen Vorort, ein Gefängnis, einen ungesunden Ort vorstellt - und sie ist dies alles gleichzeitig -, dann wird man verstehen, warum der Kummer die Freude übertrifft, da man ja gesunde Menschen nicht ins Krankenhaus schickt und auch nicht diejenigen in eine Besserungsanstalt, die nichts Böses getan haben. Denn weder die Krankenhäuser noch die Besserungsanstalten sind Orte der Wonne.
Also, so wie sich die ganze Bevölkerung einer Stadt nicht in Krankenhäusern oder in Gefängnissen befindet, genauso ist die gesamte Menschheit nicht auf der Erde anzutreffen. Und so wie diejenigen, die geheilt das Krankenhaus und diejenigen, die nach Verbüßen ihrer Strafe das Gefängnis verlassen, so verlässt der Mensch die Erde, wenn er von seinen moralischen Krankheiten geheilt ist.
Also, so wie sich die ganze Bevölkerung einer Stadt nicht in Krankenhäusern oder in Gefängnissen befindet, genauso ist die gesamte Menschheit nicht auf der Erde anzutreffen. Und so wie diejenigen, die geheilt das Krankenhaus und diejenigen, die nach Verbüßen ihrer Strafe das Gefängnis verlassen, so verlässt der Mensch die Erde, wenn er von seinen moralischen Krankheiten geheilt ist.
Unterweisungen der geistigen Welt - Niedere und höhere Welten
8. Die Qualifikation der niederen und höheren Welten ist eher relativ als absolut. Eine Welt ist niedriger oder höher bezüglich derer, die in der fortschreitenden Skala unter oder über ihr sind.
Indem man die Erde zum Vergleich nimmt, kann man sich den Zustand einer niederen Welt vorstellen, wenn man sich den Menschen als solchen auf der Stufe einer wilden Rasse oder einer barbarischen Nation vorstellt, welche auch heutzutage noch anzutreffen und Überbleibsel seines primitiven Zustandes sind. In den rückständigen Welten sind ihre Bewohner in einer gewissen Weise primitiv. Sie haben die menschliche Gestalt ohne jegliche Schönheit, ihre Instinkte haben weder Gefühle der Zartheit und des Wohlwollens noch kennen sie Begriffe der Gerechtigkeit und der Ungerechtigkeit. Die brutale Kraft ist deren einziges Gesetz. Da sie keine Industrie und Erfindungen haben, verbringen sie das Leben nur zur Beschaffung ihrer Nahrung. Gott verlässt aber keines seiner Geschöpfe; tief in der Finsternis der Intelligenz schlummert die mehr oder weniger entwickelte Intuition eines höheren Wesens. Dieser Instinkt reicht aus, den einen über den anderen zu erhöhen und deren Entfaltung für ein besseres Lebens vorzubereiten; denn es sind keine degradierten Wesen, sondern Kinder Gottes, die im Wachstum begriffen sind.
Zwischen diesen niederen und höchsten Stufen gibt es unzählige Rangstufen und bei den reinen Geistern, dematerialisiert und glänzend von himmlischer Herrlichkeit, kann man sehr schwer die primitiven Wesen von damals wiedererkennen, genauso wie man bei den erwachsenen Menschen schwer den Embryo wiedererkennen kann.
Indem man die Erde zum Vergleich nimmt, kann man sich den Zustand einer niederen Welt vorstellen, wenn man sich den Menschen als solchen auf der Stufe einer wilden Rasse oder einer barbarischen Nation vorstellt, welche auch heutzutage noch anzutreffen und Überbleibsel seines primitiven Zustandes sind. In den rückständigen Welten sind ihre Bewohner in einer gewissen Weise primitiv. Sie haben die menschliche Gestalt ohne jegliche Schönheit, ihre Instinkte haben weder Gefühle der Zartheit und des Wohlwollens noch kennen sie Begriffe der Gerechtigkeit und der Ungerechtigkeit. Die brutale Kraft ist deren einziges Gesetz. Da sie keine Industrie und Erfindungen haben, verbringen sie das Leben nur zur Beschaffung ihrer Nahrung. Gott verlässt aber keines seiner Geschöpfe; tief in der Finsternis der Intelligenz schlummert die mehr oder weniger entwickelte Intuition eines höheren Wesens. Dieser Instinkt reicht aus, den einen über den anderen zu erhöhen und deren Entfaltung für ein besseres Lebens vorzubereiten; denn es sind keine degradierten Wesen, sondern Kinder Gottes, die im Wachstum begriffen sind.
Zwischen diesen niederen und höchsten Stufen gibt es unzählige Rangstufen und bei den reinen Geistern, dematerialisiert und glänzend von himmlischer Herrlichkeit, kann man sehr schwer die primitiven Wesen von damals wiedererkennen, genauso wie man bei den erwachsenen Menschen schwer den Embryo wiedererkennen kann.
9. In den Welten, die einen höheren Grad erreicht haben, sind die Bedingungen des moralischen und materiellen Lebens ganz anders als diejenigen, die auf der Erde herrschen. Die körperliche Form ist wie überall die menschliche Gestalt, jedoch verschönert, vervollkommnet und vor allem geläutert. Der Körper besitzt nichts von der irdischen Materialität und ist infolge dessen nicht den Bedürfnissen unterworfen, auch nicht den Krankheiten oder dem Verfall, die die dominierende Materie verursacht. Die Sinne, empfindlicher, haben Wahrnehmungen, die auf unserer Erde wegen der Grobheit der Organe verhindert werden. Die spezifische Leichtigkeit des Körpers ermöglicht eine schnelle und leichte Fortbewegung: Statt sich beschwerlich über den Boden zu schleppen, gleitet er sozusagen über die Oberfläche oder er segelt in der Atmosphäre, auf grund der Kraft seines Willens, so wie man die Engel darstellt oder wie man sich früher die Manen (Geister der Verstorbenen) auf den „Elysischen Feldern“ vorstellte. Die Menschen behalten nach ihrem Belieben die Gestalt ihrer vergangenen Existenzen und sie erscheinen ihren Freunden so wie diese sie kannten, jedoch ein göttliches Licht ausstrahlend und verwandelt von inneren Empfindungen, die immer erhaben sind. An Stelle der blassen, durch Leiden und Leidenschaften niedergeschlagenen Gesichter strahlen die Intelligenz und das Leben mit dem Glanz, den die Maler als Heiligenschein oder Aureole der Heiligen dargestellt haben.
Der geringe Widerstand, den die Materie den fortgeschrittenen Geistern leistet, ermöglicht eine schnelle Entwicklung ihrer Körper, kürzt ihre Kindheit ab oder lässt diese sogar fast nicht vorhanden sein. Das Leben, befreit von Sorgen und Angstgefühlen, ist verhältnismäßig viel länger als das auf der Erde. Im Prinzip ist die Langlebigkeit proportional zum Grad des Fortschritts der Welten. Der Tod verursacht nicht die Schrecken des Zerfalls; statt Entsetzen zu verursachen, hält man ihn für eine glückliche Umwandlung, weil dort der Zweifel an die Zukunft nicht existiert. Da die Seele während des Lebens nicht in eine kompakte Materie eingeschnürt ist, strahlt sie und erfreut sich einer Klarheit, die sie in einen fast permanenten Zustand der Unabhängigkeit versetzt und ihr die freie Übertragung des Gedankens ermöglicht.
Der geringe Widerstand, den die Materie den fortgeschrittenen Geistern leistet, ermöglicht eine schnelle Entwicklung ihrer Körper, kürzt ihre Kindheit ab oder lässt diese sogar fast nicht vorhanden sein. Das Leben, befreit von Sorgen und Angstgefühlen, ist verhältnismäßig viel länger als das auf der Erde. Im Prinzip ist die Langlebigkeit proportional zum Grad des Fortschritts der Welten. Der Tod verursacht nicht die Schrecken des Zerfalls; statt Entsetzen zu verursachen, hält man ihn für eine glückliche Umwandlung, weil dort der Zweifel an die Zukunft nicht existiert. Da die Seele während des Lebens nicht in eine kompakte Materie eingeschnürt ist, strahlt sie und erfreut sich einer Klarheit, die sie in einen fast permanenten Zustand der Unabhängigkeit versetzt und ihr die freie Übertragung des Gedankens ermöglicht.
10. In diesen glücklichen Welten sind die immerwährenden freundschaftlichen Beziehungen von einem Volk zum anderen nie durch den Ehrgeiz getrübt, seinen Nachbarn zu beherrschen, auch nicht durch Kriege, die daraus resultieren würden. Es gibt weder Besitzer noch Sklaven noch Privilegierte durch die Geburt. Allein aus der moralischen und intellektuellen Überlegenheit ergibt sich die Verschiedenheit der Bedingungen und gibt die Oberhoheit. Die Autorität wird immer beachtet, weil sie nur durch Verdienst verliehen und immer mit Gerechtigkeit ausgeübt wird. Der Mensch versucht nicht, sich über den Menschen, sondern über sich selbst zu erheben, indem er sich verbessert. Sein Ziel ist, das Niveau der reinen Geister zu erreichen und dieser unablässige Wunsch ist für ihn keine Qual, sondern ein edles Streben, das ihn mit Eifer zum Lernen antreibt, um ihnen zu gleichen. Alle sanften und erhabenen Gefühle der menschlichen Natur befinden sich dort erhöht und geläutert. Hass, schäbige Eifersucht, niedrige Gier des Neides sind dort unbekannt; Bande der Liebe und der Brüderlichkeit vereinigen alle Menschen; die Stärkeren helfen den Schwächeren. Sie besitzen mehr oder weniger das, was sie mit ihrer Intelligenz erworben haben und niemand erleidet Mangel am Notwendigen, da sich dort niemand zur Sühne aufhält. Kurz gesagt: Das Böse gibt es dort nicht.
11. In eurer Welt habt ihr das Böse nötig, um das Gute zu spüren, die Nacht, um das Licht zu bewundern und die Krankheit, um die Gesundheit zu schätzen. In den höheren Welten sind solche Gegensätze nicht nötig. Das ewige Licht, die ewige Schönheit und die ewige Gemütsruhe der Seele verschaffen eine ewige Freude, die nicht durch Angstgefühle des materiellen Lebens oder durch Kontakt mit Bösen, die dort keinen Zugang haben, gestört wird. Der menschliche Geist hat große Schwierigkeiten dies zu verstehen; er war zwar sehr erfinderisch, um sich die Qualen der Hölle auszumalen, konnte sich aber nie die Freude des Himmels vorstellen. Aber warum das? Da er niedrig entwickelt war, hat er nur Leiden und Elend erfahren, aber nie himmlische Herrlichkeit erleben dürfen. Er kann nur über das sprechen, was er kennt; aber je mehr er sich entwickelt und sich reinigt, erhellt sich der Horizont und er versteht das Gute, das er vor sich hat, wie er das Böse verstanden hat, das hinter ihm geblieben ist.
12. Die glücklichen Welten sind jedoch keine privilegierten Welten; Gott bevorzugt keine Kinder; ER gibt allen die gleichen Rechte und die gleichen Chancen, um diese Welten zu erreichen. ER lässt alle vom gleichen Punkt anfangen und bevorteilt keinen. Die hohen Ziele sind für alle erreichbar; ihnen obliegt nur, sie durch ihre Arbeit zu erringen und so früh wie möglich zu erreichen oder über Jahrhunderte hinweg in dem Morast der Menschheiten untätig zu bleiben. (Zusammenfassung der Belehrung von allen höheren Geistern)
Welten der Sühne und der Prüfungen
13. Was soll ich euch über die Welten der Sühne erzählen, was ihr noch nicht wisst? Euch genügt es ja, die Welt in der ihr wohnt, zu beobachten. Die Überlegenheit der Intelligenz einer großen Anzahl ihrer Bewohner zeigt, dass die Erde keine primitive Welt mit der Bestimmung zur Inkarnation von Geistern ist, die kaum aus den Händen des Schöpfers hervorgegangen sind. Die angeborenen Eigenschaften, die sie mit sich bringen, beweisen, dass sie schon gelebt und gewisse Fortschritte gemacht haben. Aber die zahlreichen Laster, zu denen sie neigen, sind Anzeichen einer großen moralischen Unvollkommenheit. Gott hat sie deswegen in einer undankbaren Welt untergebracht, damit sie dort ihre Fehler durch schwere Arbeit und das Elend des Lebens abbüßen, bis sie es verdient haben, zu einem glücklicheren Planeten aufzusteigen.
14. Dennoch, nicht alle Geister, die auf der Erde inkarniert sind, werden hierhin geschickt, um zu büßen. Die Rassen, die ihr als Wilde bezeichnet, sind Geister, die gerade aus der Kindheit gekommen und hier sind, sozusagen zum Lernen und die sich durch den Kontakt mit fortgeschrittenen Geistern weiterentwickeln sollen. Anschließend folgen die halbzivilisierten Rassen, die von den gleichen Geistern auf dem Weg des Fortschritts ausgebildet werden. Sie sind gewissermaßen die einheimischen Rassen auf der Erde, die sich nach und nach über jahrhundertlange Perioden entwickelt haben und wovon einige es geschafft haben, die intellektuelle Vollkommenheit der aufgeklärten Völker zu erreichen.
Die büßenden Geister sind hier, wenn man das so ausdrücken darf, fremd. Sie haben schon auf anderen Welten gelebt und sind wegen ihres hartnäckigen Festhaltens an dem Bösen von dort verbannt worden und weil sie Ursache der Verwirrung bei den guten Geistern gewesen sind. Sie sind für einige Zeit unter die rückständigen Geister verbannt worden, mit der Aufgabe, diese vorwärts zu bringen, denn sie haben eine entwickelte Intelligenz und die Keime der erworbenen Kenntnisse mit sich gebracht. Darum befinden sich die bestraften Geister unter den intelligenteren Rassen; diese sind auch diejenigen, für die das Elend des Lebens am bittersten ist, weil sie ein höheres Empfindungsvermögen besitzen und mehr von den Schwierigkeiten betroffen sind als die primitiven Rassen, deren moralischer Sinn derber ist.
Die büßenden Geister sind hier, wenn man das so ausdrücken darf, fremd. Sie haben schon auf anderen Welten gelebt und sind wegen ihres hartnäckigen Festhaltens an dem Bösen von dort verbannt worden und weil sie Ursache der Verwirrung bei den guten Geistern gewesen sind. Sie sind für einige Zeit unter die rückständigen Geister verbannt worden, mit der Aufgabe, diese vorwärts zu bringen, denn sie haben eine entwickelte Intelligenz und die Keime der erworbenen Kenntnisse mit sich gebracht. Darum befinden sich die bestraften Geister unter den intelligenteren Rassen; diese sind auch diejenigen, für die das Elend des Lebens am bittersten ist, weil sie ein höheres Empfindungsvermögen besitzen und mehr von den Schwierigkeiten betroffen sind als die primitiven Rassen, deren moralischer Sinn derber ist.
15. Die Erde ist also eine der Bußwelten, deren Vielfältigkeit unendlich ist, alle haben aber als gemeinsames Merkmal, sie sind ein Verbannungsplatz für Geister, die gegen das Gesetz Gottes rebellieren. Diese verbannten Geister müssen in diesen Welten gleichzeitig gegen die Perversität der Menschen und gegen die Natur kämpfen; diese doppelt beschwerliche Arbeit dient dazu, die Intelligenz und die Eigenschaft des Herzens zu entwickeln. Gott in SEINER Güte lässt die Strafe in einen Vorteil für den Fortschritt des Geistes verwandeln. (Sankt Augustin, Paris, 1862)
Erneuerungswelten
16. Viele Welten wie die eurige gibt es unter den Sternen, die am blauen Gewölbe des Firmaments funkeln und von dem Herrn für Sühne und Leiden auserkoren worden sind! Es gibt auch die Elenderen und die Besseren, wie auch die des Übergangs, die man Erneuerungswelten nennen kann. Jeder planetarische Wirbel, der im Weltraum um einen gemeinsamen Kern herum kreist, zieht seine primitiven Welten, die der Verbannung, des Elends, der Erneuerung und des Glücks mit sich. Es wurde euch schon über Welten berichtet, in denen die neugeborene Seele, unwissend von Gut und Böse, untergebracht wird, damit sie, über sich selbst entscheidend und im Besitz des freien Willens, in Richtung Gott gehen kann. Es wurde euch schon von den umfassenden Fähigkeiten berichtet, mit der die Seele ausgestattet wurde, um das Gute zu praktizieren. Es gibt welche, die dabei unterliegen und da Gott sie nicht vernichten will, erlaubt er, dass sie zu diesen Welten gehen, wo sie sich, Inkarnation für Inkarnation, reinigen, erneuern, um würdig zu der für sie bestimmten Seligkeit zurückkehren werden.
17. Die Erneuerungswelten dienen als Übergang zwischen den Welten der Sühne und des Glücks. Die bereuende Seele findet dort Ruhe und Erholung und reinigt sich weiter. In solchen Welten ist der Mensch zweifellos noch immer den Gesetzen unterworfen, die die Materie regieren; die Menschheit erfährt dort ebenfalls eure Empfindungen und Begehren, aber sie ist bereits von den ungezügelten Leidenschaften befreit, deren Sklaven ihr noch seid, frei vom Stolz, der das Herz verstummen lässt, vom Neid, der sie quält, vom Hass, der sie erstickt. Auf jede Stirn ist das Wort Liebe geschrieben; ein vollkommenes Rechtsgefühl ordnet die gesellschaftlichen Beziehungen; alle erkennen Gott an, versuchen IHM entgegen zu gehen und befolgen SEINE Gesetze.
Jedoch es gibt auch dort noch nicht das vollkommene Glück, aber es zeigt sich schon wie die Morgenröte am Himmel. Der Mensch dort ist immer noch aus Fleisch und deswegen weiterhin Schicksalsschlägen unterworfen, von denen nur die vollständig dematerialisierten Wesen befreit sind. Er muss noch Prüfungen ertragen, aber ohne die schmerzlichen Angstgefühle der Sühne. Im Vergleich zur Erde sind diese Welten sehr glücklich und viele unter euch würden sich freuen, dort zu wohnen, weil es die Ruhe nach dem Sturm und die Genesung nach der grausamen Krankheit bedeutet. Jener Mensch jedoch, weniger mit den materiellen Dingen beschäftigt, sieht die Zukunft besser als ihr voraus. Er versteht, dass es andere Freuden gibt, die der Herr denen verspricht, die ihrer würdig sind, wenn der Tod ihren Körper noch einmal ereilt, um ihnen das wahre Leben zu schenken. Und so wird die befreite Seele über allen Horizonten schweben, ohne die materiellen und groben Sinne, sondern mit den Sinnen eines reinen und himmlischen Perispirits (Astralkörpers); indem sie selbst die Emanationen Gottes, die aus SEINEM Schoß strömen, einatmet als einen Duft der Liebe und der Nächstenliebe.
Jedoch es gibt auch dort noch nicht das vollkommene Glück, aber es zeigt sich schon wie die Morgenröte am Himmel. Der Mensch dort ist immer noch aus Fleisch und deswegen weiterhin Schicksalsschlägen unterworfen, von denen nur die vollständig dematerialisierten Wesen befreit sind. Er muss noch Prüfungen ertragen, aber ohne die schmerzlichen Angstgefühle der Sühne. Im Vergleich zur Erde sind diese Welten sehr glücklich und viele unter euch würden sich freuen, dort zu wohnen, weil es die Ruhe nach dem Sturm und die Genesung nach der grausamen Krankheit bedeutet. Jener Mensch jedoch, weniger mit den materiellen Dingen beschäftigt, sieht die Zukunft besser als ihr voraus. Er versteht, dass es andere Freuden gibt, die der Herr denen verspricht, die ihrer würdig sind, wenn der Tod ihren Körper noch einmal ereilt, um ihnen das wahre Leben zu schenken. Und so wird die befreite Seele über allen Horizonten schweben, ohne die materiellen und groben Sinne, sondern mit den Sinnen eines reinen und himmlischen Perispirits (Astralkörpers); indem sie selbst die Emanationen Gottes, die aus SEINEM Schoß strömen, einatmet als einen Duft der Liebe und der Nächstenliebe.
18. Aber leider ist der Mensch in diesen Welten immer noch fehlbar und der Geist des Bösen hat dort seine Herrschaft noch immer nicht vollständig verloren. Nicht vorwärts kommen bedeutet zurückgehen, und falls der Mensch sich noch nicht ganz fest auf dem Weg des Guten hält, kann er wieder in Welten der Sühne zurückfallen, wo neue und noch schrecklichere Prüfungen auf ihn warten.
Schaut also bei Nacht in der Stunde der Ruhe und des Gebets dieses blaue Gewölbe an, und fragt euch selbst, welche von diesen unzähligen Sphären, die über euren Köpfen funkeln, zu Gott führen und bittet IHN, dass euch nach der Sühne auf der Erde eine erneuernde Welt ihr Inneres öffnet. (Sankt Augustin, Paris, 1862)
Schaut also bei Nacht in der Stunde der Ruhe und des Gebets dieses blaue Gewölbe an, und fragt euch selbst, welche von diesen unzähligen Sphären, die über euren Köpfen funkeln, zu Gott führen und bittet IHN, dass euch nach der Sühne auf der Erde eine erneuernde Welt ihr Inneres öffnet. (Sankt Augustin, Paris, 1862)
Fortschreiten der Welten
19. Der Fortschritt ist eines der Gesetze der Natur. Alle lebenden und leblosen Wesen der Schöpfung sind ihm durch die Güte Gottes unterworfen, welcher verlangt, dass alles wächst und gedeiht. Die Vernichtung selbst, die den Menschen als das Ende aller Dinge erscheint, ist nur ein Mittel, um in einen vollkommenen Zustand durch die Verwandlung zu gelangen, weil alles stirbt, um wieder aufzuleben und nicht in dem Nichts endet.
Zur gleichen Zeit während sich die Lebewesen moralisch entwickeln, entwickeln sich die Welten, in welchen sie wohnen, auf materieller Ebene fort. Derjenige, der die Entwicklung einer Welt von dem Augenblick an verfolgen könnte, in dem die ersten für ihren Aufbau bestimmten Atome zusammengeballt sind, würde sehen, wie sie eine unaufhörlich fortschreitende Skala durcheilt, deren Stufen nicht für jede Generation wahrnehmbar sind und ihren Bewohnern einen angenehmeren Aufenthalt bieten, je mehr sie selbst sich auf dem Pfad des Fortschritts vorwärts bewegen. Und so verlaufen der Fortschritt des Menschen, der Tiere, die seine Helfer sind, der Pflanzen und der Wohnung parallel, weil auch die Natur ständigen Veränderungen unterworfen ist. Wie großartig ist dieser Gedanke und der Erhabenheit des Schöpfers würdig! Und im Gegensatz, wie klein und unwürdig SEINER Macht, der, der seine Sorge und seine Vorsehung auf das unscheinbare Sandkorn, das die Erde ist, konzentriert und die Menschheit auf die wenigen Menschen, die sie bewohnen, beschränkt.
Die Erde, gemäß diesem Gesetz, war materiell und seelisch in einem niedrigeren Zustand als heute und sie wird unter diesem Doppelaspekt einen höheren Grad erreichen. Die Erde ist an einem Punkt der Umwandlung angekommen, wo sie aus einer Welt der Sühne zu einer Welt der Erneuerung wird. Die Menschen werden dann auf dieser Erde glücklich sein, weil das Gesetz Gottes auf ihr befolgt wird. (Sankt Augustin, Paris, 1862)
Zur gleichen Zeit während sich die Lebewesen moralisch entwickeln, entwickeln sich die Welten, in welchen sie wohnen, auf materieller Ebene fort. Derjenige, der die Entwicklung einer Welt von dem Augenblick an verfolgen könnte, in dem die ersten für ihren Aufbau bestimmten Atome zusammengeballt sind, würde sehen, wie sie eine unaufhörlich fortschreitende Skala durcheilt, deren Stufen nicht für jede Generation wahrnehmbar sind und ihren Bewohnern einen angenehmeren Aufenthalt bieten, je mehr sie selbst sich auf dem Pfad des Fortschritts vorwärts bewegen. Und so verlaufen der Fortschritt des Menschen, der Tiere, die seine Helfer sind, der Pflanzen und der Wohnung parallel, weil auch die Natur ständigen Veränderungen unterworfen ist. Wie großartig ist dieser Gedanke und der Erhabenheit des Schöpfers würdig! Und im Gegensatz, wie klein und unwürdig SEINER Macht, der, der seine Sorge und seine Vorsehung auf das unscheinbare Sandkorn, das die Erde ist, konzentriert und die Menschheit auf die wenigen Menschen, die sie bewohnen, beschränkt.
Die Erde, gemäß diesem Gesetz, war materiell und seelisch in einem niedrigeren Zustand als heute und sie wird unter diesem Doppelaspekt einen höheren Grad erreichen. Die Erde ist an einem Punkt der Umwandlung angekommen, wo sie aus einer Welt der Sühne zu einer Welt der Erneuerung wird. Die Menschen werden dann auf dieser Erde glücklich sein, weil das Gesetz Gottes auf ihr befolgt wird. (Sankt Augustin, Paris, 1862)
KAPITEL IV - Keiner kann das Reich Gottes sehen, wenn er nicht wiedergeboren wird
Keiner kann das Reich Gottes sehen, wenn er nicht wiedergeboren wird
1. Als Jesus in die Gegend von Cäsaräa Philippi gekommen war, fragte Er seine Jünger: Für wen halten die Leute den Menschensohn? Für wen halten mich die Leute? – Da antworteten sie: Die einen halten Dich für Johannes den Täufer, andere für Elia, wieder andere für Jeremia oder sonst einen von den Propheten. – Er sagte weiter: Ihr aber, für wen haltet ihr mich denn? – Da gab Simon Petrus Ihm die Antwort: Du bist Christus, der Sohn des lebendigen Gottes. – Jesus sprach zu ihm: Selig bist du, Simon, Sohn des Jona, denn Fleisch und Blut haben dir das nicht offenbart, sondern mein Vater in den Himmeln. (Matthäus, XVI, 13-17; Markus, Kap. VIII; 27-30)
2. Inzwischen hatte auch der Fürst Herodes von den Taten Jesu gehört und wurde dadurch sehr beunruhigt, denn manche behaupteten, Johannes der Täufer sei von den Toten auferweckt worden; andere dagegen sagten, Elia sei erschienen; andere wiederum meinten, einer von den alten Propheten sei auferstanden. – Da sagte Herodes: Johannes habe ich enthaupten lassen, wer ist aber dieser, über den ich solche Dinge höre? Und er wünschte Ihn zu sehen. (Lukas, Kap. IX, 7, 8, 9; Markus, Kap. VI, 14-16)
3. (Nach der Verklärung) Da fragten Ihn seine Jünger: Warum sagen die Schriftgelehrten, dass zuvor Elia zurückkommen müsse? – Jesus gab ihnen zur Antwort: Elia soll zwar zurückkommen und alles wieder herstellen. Ich aber sage euch, dass Elia bereits gekommen ist und sie haben ihn nicht erkannt, sondern haben mit ihm getan, was sie wollten. So werden sie auch mit dem Menschensohn umgehen. – Da verstanden seine Jünger, dass Er von Johannes dem Täufer zu ihnen sprach. (Matthäus, Kap. XVII, 10-13; Markus, Kap. IX, 11-13)
Auferstehung und Reinkarnation
4. Die Reinkarnation gehörte unter dem Namen „Auferstehung“ zu den Dogmen der Juden. Nur die Sadduzäer, für welche der Tod das Ende bedeutete, glaubten nicht daran. Die Vorstellungen der Juden über diesen und viele andere Punkte waren nicht klar definiert, denn sie hatten ganz verschwommene und unvollständige Kenntnisse in Bezug auf die Seele und ihrer Verbindung mit dem Körper. Sie glaubten daran, dass ein Mensch, der gelebt hat, wiederkehren konnte, ohne sich genau bewusst zu sein, wie dies geschehen würde. Sie bezeichneten als Auferstehung das, was der Spiritismus verständlicherweise die „Reinkarnation“ nennt. In der Tat setzt die Auferstehung voraus, dass das Leben in den bereits verstorbenen Körper zurückkommt, was jedoch die Wissenschaft als materiell unmöglich nachweist, besonders wenn sich die Körperbestandteile seit langem aufgelöst und aufgezehrt haben. Die Reinkarnation ist die Rückkehr der Seele oder des Geistes in das physische Leben, aber in einen neuen, speziell für ihn geformten Körper, der mit dem alten nichts gemein hat. Das Wort Auferstehung konnte somit bei Lazarus Anwendung finden, aber nicht bei Elia und anderen Propheten. Wenn, ihrem Glauben nach, Johannes der Täufer Elia war, konnte der Körper des Johannes nicht der von Elia sei, denn Johannes hatte man schon als kleines Kind gesehen und die Eltern waren bekannt. Johannes konnte also nur die Wiederverkörperung von Elia sein, aber nicht seine Auferstehung.
5. Es war aber ein Mensch unter den Pharisäern namens Nikodemus, ein Ratsherr der Juden, der bei Nacht zu Jesus kam und zu Ihm sagte: „Meister, wir wissen, dass Du von Gott gesandt wurdest, um uns wie ein Gelehrter zu unterrichten, denn niemand könnte diese Wunder vollziehen wie Du, es sei denn, Gott ist mit ihm.“
Jesus antwortete ihm: „Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: keiner kann das Reich Gottes sehen, wenn er nicht wiedergeboren wird.“
Nikodemus sagte Ihm: „Wie kann ein Mensch, der schon alt ist, wiedergeboren werden? Kann er etwa zum zweiten Mal in den Leib seiner Mutter eingehen und geboren werden?“
Jesus entgegnete: „Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht aus dem Wasser und aus dem Geist geboren wird, kann er nicht in das Reich Gottes kommen. Was aus dem Fleisch geboren ist, ist Fleisch und was aus dem Geist geboren ist, ist Geist. Wundere dich nicht, dass ich dir sagte, dass ihr wiedergeboren werden müsst. Der Geist weht, wo er will, und du hörst seine Stimme, aber du weißt nicht, woher er kommt und wohin er geht; so ist es auch mit jedem, der aus dem Geist geboren ist.“
Nikodemus antwortete Ihm: „Wie kann dies geschehen? – Jesus sagte zu ihm: Was! Du bist ein Lehrer Israels und kennst diese Dinge nicht? – Wahrlich, wahrlich, ich sage dir, wir reden nur das, was wir wissen, und bezeugen nur das, was wir gesehen haben. Unterdessen, nimmst du unser Zeugnis nicht an. Aber wenn du mir nicht glaubst, wenn ich zu dir über die irdischen Dinge rede, wie wirst du mir dann glauben schenken, wenn ich dir über die himmlischen Dinge berichte?“ (Johannes, Kap. III, 1-12)
Jesus antwortete ihm: „Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: keiner kann das Reich Gottes sehen, wenn er nicht wiedergeboren wird.“
Nikodemus sagte Ihm: „Wie kann ein Mensch, der schon alt ist, wiedergeboren werden? Kann er etwa zum zweiten Mal in den Leib seiner Mutter eingehen und geboren werden?“
Jesus entgegnete: „Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht aus dem Wasser und aus dem Geist geboren wird, kann er nicht in das Reich Gottes kommen. Was aus dem Fleisch geboren ist, ist Fleisch und was aus dem Geist geboren ist, ist Geist. Wundere dich nicht, dass ich dir sagte, dass ihr wiedergeboren werden müsst. Der Geist weht, wo er will, und du hörst seine Stimme, aber du weißt nicht, woher er kommt und wohin er geht; so ist es auch mit jedem, der aus dem Geist geboren ist.“
Nikodemus antwortete Ihm: „Wie kann dies geschehen? – Jesus sagte zu ihm: Was! Du bist ein Lehrer Israels und kennst diese Dinge nicht? – Wahrlich, wahrlich, ich sage dir, wir reden nur das, was wir wissen, und bezeugen nur das, was wir gesehen haben. Unterdessen, nimmst du unser Zeugnis nicht an. Aber wenn du mir nicht glaubst, wenn ich zu dir über die irdischen Dinge rede, wie wirst du mir dann glauben schenken, wenn ich dir über die himmlischen Dinge berichte?“ (Johannes, Kap. III, 1-12)
6. Die Vorstellung, dass Johannes der Täufer einst Elia war und dass die Propheten in ein Leben auf Erden zurückkehren konnten, findet man an vielen Stellen der Evangelien, insbesondere an den oben erwähnten (1., 2. und 3.). Wenn dieser Glaube falsch gewesen wäre, hätte Jesus ihn bekämpft, wie Er vieles andere bekämpft hat. Im Gegenteil bestätigt Er mit seiner ganzen Autorität diesen Glauben und nimmt ihn als Grundsatz und Voraussetzung, wenn Er sagt: „Keiner kann das Reich Gottes sehen, wenn er nicht wiedergeboren wird“. Er beharrt darauf und fügt hinzu: „Wundere dich nicht über das, was ich sage, dass ihr wiedergeboren werden müsst.“
7. Diese Worte: „Wenn ein Mensch nicht aus dem Wasser und aus dem Geist wiedergeboren wird“ wurden im Sinne der Erneuerung durch das Wasser der Taufe interpretiert. Aber, der ursprüngliche Text lautete einfach: „nicht aus dem Wasser und aus dem Geist wiedergeboren“, während in einigen Übersetzungen die Worte „aus dem Geist“ ersetzt wurden durch die Worte „aus dem heiligen Geist“, was nicht demselben Gedanken entspricht. Dieser wesentliche Punkt stammt aus den ersten Erläuterungen, die über das Evangelium gemacht wurden, was man eines Tages gegen jeden Irrtum erhaben feststellen wird. *
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* Bemerkung: Die Übersetzung von Osterwald stimmt mit dem Ursprungstext überein; dort steht: nicht aus dem Wasser und aus dem Geist wiedergeboren; die von Sacy sagt: vom Heiligen Geist; jene von Lamennais: der Geist-Heiliger.
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* Bemerkung: Die Übersetzung von Osterwald stimmt mit dem Ursprungstext überein; dort steht: nicht aus dem Wasser und aus dem Geist wiedergeboren; die von Sacy sagt: vom Heiligen Geist; jene von Lamennais: der Geist-Heiliger.
8. Um den wahren Sinn dieser Äußerungen verstehen zu können, muss man auch die Bedeutung des Wortes „Wasser“ beachten, das nicht in seiner Grundbedeutung benutzt wurde.
Die Kenntnisse der Menschen jener Zeit über die Wissenschaft der Physik waren sehr unvollkommen. Sie glaubten, dass die Erde aus dem Wasser entstanden sei und hielten das Wasser deswegen für ein absolut schöpferisches Element. In der Genesis steht es so geschrieben: “Der Geist Gottes wurde über die Wasser gebracht; schwebte über den Wassern. Möge das Firmament mitten im Wasser entstehen; mögen die Gewässer, die sich unter dem Himmel befinden, sich an einem einzigen Ort sammeln und das trockene Element erscheinen lassen; mögen die Gewässer sowohl lebende Tiere, die im Wasser schwimmen, als auch Vögel, die auf der Erde und unter dem Firmament fliegen, entstehen lassen.“
Nach diesem Glauben war das Wasser zum Symbol der materiellen Natur wie auch der Geist zum Symbol der intelligenten Natur geworden. Diese Worte: „Wenn der Mensch nicht aus dem Wasser und aus dem Geist oder im Wasser und im Geist wiedergeboren wird“, bedeuten also: „Wenn der Mensch nicht mit seinem Körper und seiner Seele wiedergeboren wird“. In diesem Sinne hat man am Anfang diese Worte verstanden.
Diese Interpretation ist ohnehin durch andere Worte gerechtfertigt: „Was aus dem Fleisch geboren wird, ist Fleisch und was aus dem Geist geboren wird, ist Geist“. Jesus macht hier einen positiven Unterschied zwischen Geist und Körper. „Was aus dem Fleisch geboren wird, ist Fleisch“ zeigt ganz deutlich, dass nur der Körper aus dem Körper stammt, und dass der Geist von diesem unabhängig ist.
Die Kenntnisse der Menschen jener Zeit über die Wissenschaft der Physik waren sehr unvollkommen. Sie glaubten, dass die Erde aus dem Wasser entstanden sei und hielten das Wasser deswegen für ein absolut schöpferisches Element. In der Genesis steht es so geschrieben: “Der Geist Gottes wurde über die Wasser gebracht; schwebte über den Wassern. Möge das Firmament mitten im Wasser entstehen; mögen die Gewässer, die sich unter dem Himmel befinden, sich an einem einzigen Ort sammeln und das trockene Element erscheinen lassen; mögen die Gewässer sowohl lebende Tiere, die im Wasser schwimmen, als auch Vögel, die auf der Erde und unter dem Firmament fliegen, entstehen lassen.“
Nach diesem Glauben war das Wasser zum Symbol der materiellen Natur wie auch der Geist zum Symbol der intelligenten Natur geworden. Diese Worte: „Wenn der Mensch nicht aus dem Wasser und aus dem Geist oder im Wasser und im Geist wiedergeboren wird“, bedeuten also: „Wenn der Mensch nicht mit seinem Körper und seiner Seele wiedergeboren wird“. In diesem Sinne hat man am Anfang diese Worte verstanden.
Diese Interpretation ist ohnehin durch andere Worte gerechtfertigt: „Was aus dem Fleisch geboren wird, ist Fleisch und was aus dem Geist geboren wird, ist Geist“. Jesus macht hier einen positiven Unterschied zwischen Geist und Körper. „Was aus dem Fleisch geboren wird, ist Fleisch“ zeigt ganz deutlich, dass nur der Körper aus dem Körper stammt, und dass der Geist von diesem unabhängig ist.
9. „Der Geist weht, wo er will und ihr hört seine Stimme, aber ihr wisst nicht, woher er kommt und wohin er geht“: kann verstanden werden als der Geist Gottes, welcher das Leben schenkt wem ER will, oder als die Seele des Menschen. In diesem letzten Sinne: „Ihr wisst nicht, woher er kommt und wohin er geht“ besagt, dass niemand weiß, weder was der Geist war noch was der Geist sein wird. Wenn der Geist oder die Seele gleichzeitig mit dem Körper geschaffen wäre, wüsste man woher er stammt, da man seinen Ursprung kennen würde. Wie dem auch sein mag, diese Stelle ist die Anerkennung des Prinzips der Vorexistenz der Seele und folglich das Prinzip der Pluralität der Existenzen.
10. Aber seit der Zeit von Johannes dem Täufer bis heute, wird das Himmelreich mit Gewalt beansprucht und gewaltsame Menschen versuchen es an sich zu reißen. Denn hin bis zu Johannes haben alle Propheten sowie das Gesetz Prophezeiungen gemacht und wenn ihr verstehen wollt, was ich euch sage: „Er ist selber der Elia, der kommen soll. Derjenige, der Ohren hat zum Hören, der höre.“ (Matthäus, Kap. XI, 12-15)
11. Wenn das Prinzip der Wiedergeburt, wie es bei Johannes steht, streng genommen in einem puren mystischen Sinne interpretiert werden könnte, ist bei Matthäus, dessen Text kein Missverständnis zulässt, diese Art der Interpretation nicht möglich. „Er ist selber der Elia, der kommen soll“; hier gibt es weder Gestalt noch Allegorie: es ist eine positive Feststellung. „Seit der Zeit von Johannes dem Täufer bis jetzt, wird das Himmelreich mit Gewalt beansprucht.“ Was bedeuten diese Worte, da Johannes der Täufer zu dieser Zeit noch lebte? Jesus erklärt dies, indem Er sagt: „Wenn ihr es verstehen wollt, was ich euch sage: er ist selber der Elia, der kommen soll“. Also, da Johannes kein anderer als Elia war, weist Jesus auf die Zeiten hin, in denen Johannes unter dem Namen Elia lebte. „Bis jetzt wird das Himmelreich mit Gewalt beansprucht“ ist ein weiterer Hinweis auf die Gewaltanwendung des mosaischen Gesetzes, welches die Vernichtung der Ungläubigen anordnete, um das versprochene Land, das Paradies der Hebräer, zu gewinnen, während nach dem neuen Gesetz der Himmel durch Nächstenliebe und Sanftmut gewonnen werden kann.
Und Er fügte hinzu: „Derjenige, der Ohren hat zum Hören, der höre“. Diese Worte, die Jesus so oft wiederholte, sagen deutlich, dass nicht alle in der Lage waren, gewisse Wahrheiten zu verstehen.
Und Er fügte hinzu: „Derjenige, der Ohren hat zum Hören, der höre“. Diese Worte, die Jesus so oft wiederholte, sagen deutlich, dass nicht alle in der Lage waren, gewisse Wahrheiten zu verstehen.
12. Diejenigen von eurem Volk, die man getötet hat, werden wieder leben; diejenigen, die um mich herum gestorben sind, werden auferstehen. Erwacht aus eurem Schlaf und lobpreist Gott, ihr Bewohner des Staubs; denn der Tau, welcher über euch fällt ist ein Tau des Lichts, und die Erde gibt die Toten heraus. (Jesaja, Kap. XXVI, 19)
13. Auch diese Stelle von Jesaja ist sehr deutlich: „Diejenigen von eurem Volk, die man getötet hat, werden wieder leben“. Wenn der Prophet über das geistige Leben Bescheid gewusst hätte, wenn er vorgehabt hätte es zu sagen, dass diejenigen, die hingerichtet wurden, nicht im Geist tot waren, hätte er gesagt “sie leben noch“ und nicht „sie werden wieder leben“. Im spirituellen Sinne sind diese Worte widersinnig, denn sie würden eine Unterbrechung des Lebens der Seele bedeuten. Im Sinne der moralischen Erneuerung sind sie die Verneinung der ewigen Leiden, denn diese Worte beweisen im Prinzip, dass all diejenigen, die tot sind, wieder lebendig werden.
14. Aber, wenn der Mensch, der bereits einmal gestorben und sein Körper von seinem Geist getrennt und aufgezehrt ist, was ist aus ihm geworden? Kann der Mensch, der bereits einmal gestorben ist, wiedergeboren werden? In diesem Kampf, in dem ich mich jeden Tag meines Lebens befinde, erwarte ich, dass meine Veränderung eintritt. (Hiob, Kap. XIV, 10,
14. Übersetzung von „Le Maistre de Sacy“) Wenn der Mensch stirbt, verliert er seine ganze Kraft, er ist tot. Wo ist er danach? Wenn der Mensch stirbt, wird er wieder leben? Werde ich jeden Tag meines Kampfes warten bis zu dem Tag, an dem irgendeine Veränderung eintritt? (Protestantische Übersetzung von Osterwald)
Wenn der Mensch gestorben ist, lebt er weiter; wenn die Tage meiner irdischen Existenz zu Ende sein werden, werde ich warten, denn zu ihr werde ich zurückkehren. (Version der griechischen Kirche)
14. Übersetzung von „Le Maistre de Sacy“) Wenn der Mensch stirbt, verliert er seine ganze Kraft, er ist tot. Wo ist er danach? Wenn der Mensch stirbt, wird er wieder leben? Werde ich jeden Tag meines Kampfes warten bis zu dem Tag, an dem irgendeine Veränderung eintritt? (Protestantische Übersetzung von Osterwald)
Wenn der Mensch gestorben ist, lebt er weiter; wenn die Tage meiner irdischen Existenz zu Ende sein werden, werde ich warten, denn zu ihr werde ich zurückkehren. (Version der griechischen Kirche)
15. In diesen drei Versionen ist das Prinzip der Pluralität der Existenzen deutlich ausgedrückt. Man kann nicht annehmen, dass Hiob über die Erneuerung durch das Taufwasser hätte sprechen wollen, die er gewiss nicht kannte. „Konnte der Mensch, der bereits einmal gestorben war, wiedergeboren werden?“ Der Gedanke zu sterben und wiedergeboren zu werden, bedeutet: sterben und mehrmals wiedergeboren zu werden. Die Version der griechischen Kirche ist noch deutlicher, falls das überhaupt möglich ist: „Wenn die Tage meiner irdischen Existenz zu Ende sein werden, werde ich warten, denn zu ihr werde ich zurückkehren“, d.h.: „Ich werde zur irdischen Existenz zurückkehren“. Das ist so klar, als ob jemand sagt: „Ich gehe aus meinem Haus, aber ich werde dorthin zurückkehren.“
„In diesem Kampf, in dem ich mich jeden Tag meines Lebens befinde, erwarte ich, dass meine Veränderung kommt.“ Hiob meint natürlich damit den Kampf, den er gegen das Elend des Lebens führt. Er wartet auf seine Veränderung, d.h. er findet sich damit ab. In der griechischen Version: „Ich werde warten“, scheint eher von einer neuen Existenz die Rede zu sein. Es scheint, dass Hiob mit seinen Worten: „Wenn die Tage meiner irdischen Existenz zu Ende sein werden, werde ich warten, denn zu ihr werde ich zurückkehren“, meint, dass er nach seinem Tod irgendwo eine Zeit zwischen der eben abgeschlossenen und einer neuen Existenz auf dieser Erde verbringen wird und sagt, dass er dort auf seine Rückkehr warten wird.
„In diesem Kampf, in dem ich mich jeden Tag meines Lebens befinde, erwarte ich, dass meine Veränderung kommt.“ Hiob meint natürlich damit den Kampf, den er gegen das Elend des Lebens führt. Er wartet auf seine Veränderung, d.h. er findet sich damit ab. In der griechischen Version: „Ich werde warten“, scheint eher von einer neuen Existenz die Rede zu sein. Es scheint, dass Hiob mit seinen Worten: „Wenn die Tage meiner irdischen Existenz zu Ende sein werden, werde ich warten, denn zu ihr werde ich zurückkehren“, meint, dass er nach seinem Tod irgendwo eine Zeit zwischen der eben abgeschlossenen und einer neuen Existenz auf dieser Erde verbringen wird und sagt, dass er dort auf seine Rückkehr warten wird.
16. Es ist somit nicht daran zu zweifeln, dass unter dem Namen „Auferstehung“ das Prinzip der Wiedergeburt einer der Hauptglaubensgrundsätze der Juden war, und das haben Jesus und die Propheten in einer förmlichen Art und Weise bestätigt; daraus ist zu folgern, dass die Reinkarnation zu verneinen gleichbedeutend ist mit der Ablehnung der Worte Christi. Seine Worte werden eines Tages Autorität in diesem, wie auch in vielen anderen Punkten haben, wenn ohne Vorurteile über sie nachgedacht wird.
17. Aber zu dieser Autorität, was den religiösen Gesichtspunkt angeht, fügt man die Beweise aus der philosophischen Sicht hinzu, die sich aus der Beobachtung der Tatsachen ergeben. Wenn es darum geht, von den Wirkungen auf die Ursachen zurückzugehen, erscheint die Reinkarnation als eine absolute Notwendigkeit und eine der Menschheit innewohnenden Gegebenheit; kurz gesagt: als ein Naturgesetz. Sie offenbart sich durch ihre Ergebnisse in einer sozusagen materielle Form, wie ein verborgener Motor, der sich durch die Bewegung offenbart. Nur die Reinkarnation kann dem Menschen klar machen, „woher er kommt, wohin er geht, warum er auf der Erde ist“ sowie alle Anomalien und alle scheinbaren Ungerechtigkeiten, die das Leben mit sich bringt, rechtfertigen. *
Ohne das Prinzip der Vorexistenz der Seele und die Pluralität der Existenzen sind die Maximen des Evangeliums zum großen Teil unverständlich. Deswegen sind widersprüchliche Interpretationen vorgekommen. Dieses Prinzip ist der Schlüssel, der ihnen den wahren Sinn zurückgeben soll.
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* Um das Dogma der Reinkarnation zu studieren, sollte man folgende Bücher lesen: „Das Buch der Geister“, Kap. IV und V; – „Über das Wesen des Spiritismus“, Kap. II, von Allan Kardec und – „Die Pluralität der Existenzen“, von Pezzani
Ohne das Prinzip der Vorexistenz der Seele und die Pluralität der Existenzen sind die Maximen des Evangeliums zum großen Teil unverständlich. Deswegen sind widersprüchliche Interpretationen vorgekommen. Dieses Prinzip ist der Schlüssel, der ihnen den wahren Sinn zurückgeben soll.
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* Um das Dogma der Reinkarnation zu studieren, sollte man folgende Bücher lesen: „Das Buch der Geister“, Kap. IV und V; – „Über das Wesen des Spiritismus“, Kap. II, von Allan Kardec und – „Die Pluralität der Existenzen“, von Pezzani
Die Reinkarnation stärkt die Familienbande, während die einmalige Existenz sie bricht.
18. Die Familienbande werden durch die Reinkarnation nicht zerstört, wie manche Leute denken. Im Gegenteil, sie werden verstärkt und enger, während das gegenteilige Prinzip sie zerstört.
Die Geister bilden im All Gruppen oder Familien, die sich durch Zuneigung, Sympathie und ähnliche Neigungen verbunden fühlen. Diese Geister, um glücklich miteinander zu sein, suchen einander. Die Reinkarnation trennt sie nur vorübergehend, denn sobald sie zur Erratizität zurückkehren, treffen sie sich wieder wie Freunde nach der Rückkehr einer Reise. Oftmals sogar folgen sie einander in eine Inkarnation, wo sie sich in einer gleichen Familie oder in einem gleichen Kreis wieder vereinigen und zusammen für ihren gegenseitigen Fortschritt arbeiten. Wenn die einen inkarniert und die anderen es nicht sind, bleiben sie trotzdem durch den Gedanken verbunden. Diejenigen, die frei sind, wachen über die, die in der Gefangenschaft sind; die Fortgeschrittenen helfen den Nachzüglern weiter zu kommen. Nach jeder Existenz haben sie einen weiteren Schritt auf dem Weg zur Vervollkommnung gemacht. Immer weniger an die Materie gebunden, ist deren Zuneigung intensiver dadurch, dass sie geläutert und weder durch Egoismus noch durch die Beeinträchtigungen der Leidenschaften gestört werden. Sie können also eine unbegrenzte Zahl von körperlichen Existenzen durchlaufen, ohne dass ihre gegenseitige Zuneigung beeinträchtigt wird.
Hier versteht man, dass es sich um die wahre Zuneigung von Seele zu Seele handelt, die einzige, die die Vernichtung des Körpers überlebt, weil die Wesen, die sich in dieser Welt nur durch die Sinne verbinden, keinen Grund haben, sich in der geistigen Welt zu suchen. Es gibt nichts Dauerhafteres als die geistige Zuneigung. Die körperlichen Beziehungen erlöschen mit der Ursache, die sie erzeugt hat; diese Ursache besteht nicht mehr in der Welt der Geister, während die Seele immer existiert. Was die Menschen betrifft, die sich nur aus eigenem Interesse verbinden, sie haben in Wirklichkeit nichts füreinander übrig: der Tod trennt sie sowohl auf Erden wie auch im Himmel.
Die Geister bilden im All Gruppen oder Familien, die sich durch Zuneigung, Sympathie und ähnliche Neigungen verbunden fühlen. Diese Geister, um glücklich miteinander zu sein, suchen einander. Die Reinkarnation trennt sie nur vorübergehend, denn sobald sie zur Erratizität zurückkehren, treffen sie sich wieder wie Freunde nach der Rückkehr einer Reise. Oftmals sogar folgen sie einander in eine Inkarnation, wo sie sich in einer gleichen Familie oder in einem gleichen Kreis wieder vereinigen und zusammen für ihren gegenseitigen Fortschritt arbeiten. Wenn die einen inkarniert und die anderen es nicht sind, bleiben sie trotzdem durch den Gedanken verbunden. Diejenigen, die frei sind, wachen über die, die in der Gefangenschaft sind; die Fortgeschrittenen helfen den Nachzüglern weiter zu kommen. Nach jeder Existenz haben sie einen weiteren Schritt auf dem Weg zur Vervollkommnung gemacht. Immer weniger an die Materie gebunden, ist deren Zuneigung intensiver dadurch, dass sie geläutert und weder durch Egoismus noch durch die Beeinträchtigungen der Leidenschaften gestört werden. Sie können also eine unbegrenzte Zahl von körperlichen Existenzen durchlaufen, ohne dass ihre gegenseitige Zuneigung beeinträchtigt wird.
Hier versteht man, dass es sich um die wahre Zuneigung von Seele zu Seele handelt, die einzige, die die Vernichtung des Körpers überlebt, weil die Wesen, die sich in dieser Welt nur durch die Sinne verbinden, keinen Grund haben, sich in der geistigen Welt zu suchen. Es gibt nichts Dauerhafteres als die geistige Zuneigung. Die körperlichen Beziehungen erlöschen mit der Ursache, die sie erzeugt hat; diese Ursache besteht nicht mehr in der Welt der Geister, während die Seele immer existiert. Was die Menschen betrifft, die sich nur aus eigenem Interesse verbinden, sie haben in Wirklichkeit nichts füreinander übrig: der Tod trennt sie sowohl auf Erden wie auch im Himmel.
19. Die Freundschaft und die Zuneigung zwischen Verwandten sind Indizien der vorherigen Sympathie, die sie einander näher gebracht hat. Wenn eine Person, deren Charakter, Geschmack und Neigung keine Ähnlichkeit mit denen seiner Verwandten hat, sagt man, dass sie nicht zur Familie gehört. Indem man das sagt, drückt man eine Wahrheit aus, die tiefer ist als man denkt. Gott erlaubt solche Inkarnationen von unsympathischen und befremdenden Geistern in Familien in zweifacher Hinsicht: sie sollen als Prüfung für die einen sowie als Mittel des Fortschritts für die andern dienen. Die Bösen verbessern sich dann nach und nach durch den Kontakt mit den Guten und durch deren Einfluss, ihr Charakter wird besänftigt, ihre Gewohnheiten werden verbessert und ihre Abneigungen beseitigt. Es kommt zu einer Verschmelzung zwischen den verschiedenartigen Geistern, genau wie auf Erden zwischen Rassen und Völkern.
20. Die Angst vor einer unbegrenzten Zunahme der Verwandtschaft als Folge der Reinkarnation ist eine rein egoistische Angst, die beweist, dass man keine umfassende Liebe empfinden und auf eine große Zahl von Menschen übertragen kann. Hat ein Vater, der mehrere Kinder hat, diese weniger lieb, als wenn er nur ein einziges hätte? Mögen die Egoisten sich beruhigen, denn diese Angst ist unbegründet. Aus der Tatsache heraus, dass ein Mensch zehn Inkarnationen gehabt hat, kann man nicht schließen, dass er in der geistigen Welt zehn Väter, zehn Mütter, zehn Frauen und eine verhältnismäßig große Zahl von Kindern und neuen Verwandten wieder antreffen wird. Er wird immer nur den gleichen wieder begegnen, die er lieb hatte und die mit ihm auf Erden unter verschiedenen Gesinnungen oder vielleicht unter derselben Gesinnung verbunden waren.
21. Betrachten wir jetzt die Konsequenzen der Anti-Reinkarnationslehre. Diese Lehre annulliert zwangsläufig die Vorexistenz der Seele. Da hiernach die Seelen zur gleichen Zeit wie ihre Körper erschaffen werden, existiert kein vorheriges Band zwischen ihnen. Sie sind vollkommen fremd zueinander. Der Vater ist seinem Sohn fremd. Die Abstammung der Familien beschränkt sich also nur auf die körperliche Verbindung, ohne irgendeine spirituelle Bindung. Es gibt also keinen Grund zu prahlen, dass man diese oder jene berühmte Persönlichkeit als Vorfahren gehabt hat. Durch die Reinkarnation aber können Vorfahren und Nachkommen sich schon kennen gelernt, zusammen gelebt, sich geliebt haben und sich später zusammen vereint finden, um ihre sympathischen Beziehungen enger zu knüpfen.
22. Dies betrifft die Vergangenheit! Was die Zukunft angeht, so ist – gemäß eines der Hauptdogmen aus der Anti-Reinkarnationslehre – das Schicksal der Seelen unwiderruflich nach einer einmaligen Existenz festgelegt. Die endgültige Festsetzung des Schicksals impliziert die Beendigung jeglichen Fortschritts, denn wenn es irgendeinen Fortschritt gibt, kann es kein endgültiges Schicksal geben. Je nachdem, ob sie gut oder schlecht gelebt haben, gehen sie sofort zum Ort der Glückseligen oder zur ewigen Hölle; sie sind also sofort für immer getrennt, ohne Hoffnung, dass sie sich jemals wieder näher kommen können; so dass Väter, Mütter und Kinder, Ehemann und Ehefrau, Brüder und Schwestern sowie Freunde nie sicher sein können, sich wiederzusehen. Es ist der absolute Bruch der Familienbande.
Mit der Reinkarnation und dem Fortschritt, der daraus resultiert, treffen sich alle wieder, die sich geliebt haben, sowohl auf Erden wie auch im Universum, um zusammen zu Gott zu streben. Wenn einige auf dem Weg zu Fall kommen, verlangsamen sie ihren Fortschritt und ihr Glück, aber ihre Hoffnung ist nicht vollends verloren; Hilfe erhaltend, ermutigt und unterstützt von denjenigen, die sie lieben, werden sie eines Tages aus dem Sumpf herauskommen, in dem sie versunken sind. Mit der Reinkarnation entwickelt sich eine unaufhörliche Solidarität zwischen den Inkarnierten und den nicht Inkarnierten, woraus sich eine Festigung der Liebe ergibt.
Mit der Reinkarnation und dem Fortschritt, der daraus resultiert, treffen sich alle wieder, die sich geliebt haben, sowohl auf Erden wie auch im Universum, um zusammen zu Gott zu streben. Wenn einige auf dem Weg zu Fall kommen, verlangsamen sie ihren Fortschritt und ihr Glück, aber ihre Hoffnung ist nicht vollends verloren; Hilfe erhaltend, ermutigt und unterstützt von denjenigen, die sie lieben, werden sie eines Tages aus dem Sumpf herauskommen, in dem sie versunken sind. Mit der Reinkarnation entwickelt sich eine unaufhörliche Solidarität zwischen den Inkarnierten und den nicht Inkarnierten, woraus sich eine Festigung der Liebe ergibt.
23. Zusammengefasst: Dem Menschen werden vier Alternativen für seine Zukunft jenseits des Grabes aufgezeigt: 1. das Nichts, gemäß der materialistischen Lehre; 2. die Aufnahme in das universelle Ganze, gemäß der pantheistischen Lehre; 3. die Individualität mit der endgültigen Festsetzung ihres Schicksals, gemäß der kirchlichen Lehre; 4. die Individualität mit dem grenzenlosen Fortschritt, gemäß der spiritistischen Lehre.
Entsprechend der beiden ersten Alternativen brechen die Familienbande nach dem Tod auseinander und es gibt keine Hoffnung auf ein Wiedersehen; mit der Dritten gibt es eine Chance, sich wiederzusehen, sofern man sich in der gleichen Umgebung befindet, und diese Umgebung kann sowohl die Hölle wie auch das Paradies sein. Mit der Pluralität der Existenzen, die von der stufenweisen Progression untrennbar ist, gibt es die Gewissheit über die Fortdauer der Beziehungen zwischen jenen, die sich geliebt haben; und das ist es, was die wahre Familie bildet.
Entsprechend der beiden ersten Alternativen brechen die Familienbande nach dem Tod auseinander und es gibt keine Hoffnung auf ein Wiedersehen; mit der Dritten gibt es eine Chance, sich wiederzusehen, sofern man sich in der gleichen Umgebung befindet, und diese Umgebung kann sowohl die Hölle wie auch das Paradies sein. Mit der Pluralität der Existenzen, die von der stufenweisen Progression untrennbar ist, gibt es die Gewissheit über die Fortdauer der Beziehungen zwischen jenen, die sich geliebt haben; und das ist es, was die wahre Familie bildet.
Unterweisungen der geistigen Welt - Grenzen der Inkarnation
Grenzen der Inkarnation
24. Welche sind die Grenzen der Inkarnation?
Die Inkarnation hat keine genau gezogenen Grenzen, wenn man damit die Hülle versteht, die den Körper des Geistes bildet, da die Stofflichkeit dieser Hülle schwindet, je mehr der Geist sich reinigt. In gewissen Welten, die entwickelter sind als die Erde, ist sie leichter, weniger kompakt und nicht so grob und deshalb weniger den Schicksalsschlägen unterworfen. In einem höheren Grad ist sie durchsichtig und fast fluidal. Diese Hülle dematerialisiert sich von Grad zu Grad, um schließlich mit dem Perispirit zu verschmelzen. Je nachdem zu welcher Welt der Geist in eine Verkörperung gerufen worden ist, nimmt dieser die angemessene Hülle, die zu dieser Welt gehört.
Der Perispirit selbst durchläuft ununterbrochene Veränderungen; er wird immer ätherischer bis zur vollständigen Läuterung, die dem Zustand der reinen Geister entspricht. Wenn als Aufenthalt für entwickelte Geister besondere Welten bestimmt sind, fühlen sich diese dort nicht so gebunden, wie in den niederen Welten. Der befreite Zustand, in welchem sie sich befinden, befähigt sie, überall hinzugehen, wohin anvertraute Missionen sie rufen.
Wenn man die Inkarnation unter dem materiellen Gesichtspunkt betrachtet, wie sie auf der Erde vorkommt, kann man sagen, dass die Inkarnation sich auf die niederen Welten beschränkt. Es hängt also vom Geist ab, sich von ihr, mehr oder weniger schnell zu befreien, indem er für seine Reinigung arbeitet.
Man soll auch bedenken, dass in dem nicht inkarnierten Zustand, d.h. in der Erratizität der körperlichen Existenzen, die Situation des Geistes im Verhältnis zur Natur der Welt steht, an welche der Grad seines Fortschritts ihn bindet. Daher ist er in der Erratizität mehr oder weniger glücklich, frei und aufgeklärt, je nachdem er mehr oder weniger dematerialisiert ist.
Die Inkarnation hat keine genau gezogenen Grenzen, wenn man damit die Hülle versteht, die den Körper des Geistes bildet, da die Stofflichkeit dieser Hülle schwindet, je mehr der Geist sich reinigt. In gewissen Welten, die entwickelter sind als die Erde, ist sie leichter, weniger kompakt und nicht so grob und deshalb weniger den Schicksalsschlägen unterworfen. In einem höheren Grad ist sie durchsichtig und fast fluidal. Diese Hülle dematerialisiert sich von Grad zu Grad, um schließlich mit dem Perispirit zu verschmelzen. Je nachdem zu welcher Welt der Geist in eine Verkörperung gerufen worden ist, nimmt dieser die angemessene Hülle, die zu dieser Welt gehört.
Der Perispirit selbst durchläuft ununterbrochene Veränderungen; er wird immer ätherischer bis zur vollständigen Läuterung, die dem Zustand der reinen Geister entspricht. Wenn als Aufenthalt für entwickelte Geister besondere Welten bestimmt sind, fühlen sich diese dort nicht so gebunden, wie in den niederen Welten. Der befreite Zustand, in welchem sie sich befinden, befähigt sie, überall hinzugehen, wohin anvertraute Missionen sie rufen.
Wenn man die Inkarnation unter dem materiellen Gesichtspunkt betrachtet, wie sie auf der Erde vorkommt, kann man sagen, dass die Inkarnation sich auf die niederen Welten beschränkt. Es hängt also vom Geist ab, sich von ihr, mehr oder weniger schnell zu befreien, indem er für seine Reinigung arbeitet.
Man soll auch bedenken, dass in dem nicht inkarnierten Zustand, d.h. in der Erratizität der körperlichen Existenzen, die Situation des Geistes im Verhältnis zur Natur der Welt steht, an welche der Grad seines Fortschritts ihn bindet. Daher ist er in der Erratizität mehr oder weniger glücklich, frei und aufgeklärt, je nachdem er mehr oder weniger dematerialisiert ist.
Notwendigkeit der Inkarnation
25. Ist die Inkarnation eine Strafe und sind ihr nur die schuldigen Geister unterworfen?
Die Geister müssen körperliche Leben durchlaufen, damit sie durch materielle Handlungen die Pläne erfüllen können, deren Ausführung Gott ihnen anvertraut hat. Dieses Leben ist für sie erforderlich, weil die Aufgaben, die sie erfüllen müssen, ihnen zur Entwicklung ihrer Intelligenz verhelfen. Gott, der überaus gerecht ist, muss aber alle Seine Kinder gleich behandeln; deswegen gibt ER allen den gleichen Ausgangspunkt, die gleichen Fähigkeiten, die gleichen Verpflichtungen zu erfüllen und die gleiche Freiheit zu handeln. Jegliches Privileg wäre ein Vorzug und jeglicher Vorzug eine Ungerechtigkeit. Aber die Inkarnation ist für alle Geister nur ein vorübergehender Zustand; sie ist eine Aufgabe, die Gott den Menschen bei ihrem Eintritt in das Leben als erste Prüfung ihrer freien Entscheidung auferlegt. Diejenigen, die diese Aufgabe mit Eifer erfüllen, durchlaufen schnell und weniger schmerzlich ihre ersten Stufen der Unterweisung und genießen früher die Früchte ihrer Arbeiten. Diejenigen, die im Gegensatz dazu schlecht mit der ihnen von Gott gegebenen Freiheit umgehen, verlangsamen ihren Fortschritt. So können sie durch ihre Hartnäckigkeit erneute Inkarnationen über eine unbestimmte Zeit hinweg erforderlich machen, und so kommt es, dass die Inkarnation zu einer Strafe wird. (Sankt Ludwig, Paris, 1859)
Die Geister müssen körperliche Leben durchlaufen, damit sie durch materielle Handlungen die Pläne erfüllen können, deren Ausführung Gott ihnen anvertraut hat. Dieses Leben ist für sie erforderlich, weil die Aufgaben, die sie erfüllen müssen, ihnen zur Entwicklung ihrer Intelligenz verhelfen. Gott, der überaus gerecht ist, muss aber alle Seine Kinder gleich behandeln; deswegen gibt ER allen den gleichen Ausgangspunkt, die gleichen Fähigkeiten, die gleichen Verpflichtungen zu erfüllen und die gleiche Freiheit zu handeln. Jegliches Privileg wäre ein Vorzug und jeglicher Vorzug eine Ungerechtigkeit. Aber die Inkarnation ist für alle Geister nur ein vorübergehender Zustand; sie ist eine Aufgabe, die Gott den Menschen bei ihrem Eintritt in das Leben als erste Prüfung ihrer freien Entscheidung auferlegt. Diejenigen, die diese Aufgabe mit Eifer erfüllen, durchlaufen schnell und weniger schmerzlich ihre ersten Stufen der Unterweisung und genießen früher die Früchte ihrer Arbeiten. Diejenigen, die im Gegensatz dazu schlecht mit der ihnen von Gott gegebenen Freiheit umgehen, verlangsamen ihren Fortschritt. So können sie durch ihre Hartnäckigkeit erneute Inkarnationen über eine unbestimmte Zeit hinweg erforderlich machen, und so kommt es, dass die Inkarnation zu einer Strafe wird. (Sankt Ludwig, Paris, 1859)
26. Bemerkung: – Ein gewöhnlicher Vergleich wird diesen Unterschied besser verständlich machen. Ein Schüler erreicht erst die Stufen der Wissenschaft, nachdem er alle Klassen, die dorthin führen, durchlaufen hat. Diese Klassen, egal was für eine Arbeit sie verlangen, sind ein Mittel, um das Ziel zu erreichen und keine Bestrafung. Der fleißige Schüler verkürzt seinen Weg und trifft somit auf weniger Dornen. Anders geschieht es demjenigen, dessen Nachlässigkeit und Faulheit ihn zur Wiederholung gewisser Klassen zwingen. Nicht die Arbeit in der Klasse ist eine Bestrafung, sondern die Verpflichtung, die gleiche Arbeit von vorne wieder beginnen zu müssen.
So geschieht es mit dem Menschen auf der Erde. Für den Geist des Unzivilisierten, der sich fast am Anfang des geistigen Lebens befindet, ist die Inkarnation ein Mittel, um seine Intelligenz zu entwickeln. Aber für den aufgeklärten Menschen – bei dem der moralische Sinn schon weitgehend entwickelt ist und der gezwungen ist, die Etappen eines körperlichen Lebens voller Angstgefühle wieder von vorne anzufangen, während er schon sein Ziel hätte erreichen können – ist die erforderliche Verlängerung seines Aufenthaltes in niederen und unglücklichen Welten eine Strafe. Derjenige, der im Gegensatz dazu sehr fleißig für seinen moralischen Fortschritt arbeitet, kann nicht nur die Dauer der materiellen Inkarnation verkürzen, sondern die Zwischenstufen, die ihn von den höheren Welten trennen, auf einmal durchlaufen.
Können die Geister nicht auch nur ein einziges Mal auf der gleichen Welt inkarnieren und ihre verschiedenen Existenzen auf verschiedenen Planeten erfüllen? Diese Auffassung wäre nur zulässig, wenn sich alle Menschen auf der Erde auf dem gleichen intellektuellen und moralischen Niveau befänden. Die Unterschiede, die zwischen den unzivilisierten und den zivilisierten Menschen existieren, zeigen die Stufen, die sie durchlaufen müssen. Die Inkarnation muss ein nützliches Ziel haben. Nun, welchen Zweck hätten die kurzlebigen Inkarnationen von Kindern, die im zarten Alter sterben? Sie hätten ohne Nutzen für sich und für die anderen gelitten. Gott, dessen Gesetze von höchster Weisheit sind, macht nichts Unnützes. Durch die Inkarnation auf der gleichen Welt hat ER gewollt, dass dieselben Geister, die erneut miteinander in Kontakt kommen, die Möglichkeit haben, ihre gegenseitigen Fehler wieder gutzumachen. Auf Grund ihrer vorhergehenden Beziehungen will ER einerseits die Familienbande auf einer spirituellen Basis vereinigen und andererseits die Prinzipien der Solidarität, Brüderlichkeit und Gleichheit durch ein Naturgesetz stützen.
So geschieht es mit dem Menschen auf der Erde. Für den Geist des Unzivilisierten, der sich fast am Anfang des geistigen Lebens befindet, ist die Inkarnation ein Mittel, um seine Intelligenz zu entwickeln. Aber für den aufgeklärten Menschen – bei dem der moralische Sinn schon weitgehend entwickelt ist und der gezwungen ist, die Etappen eines körperlichen Lebens voller Angstgefühle wieder von vorne anzufangen, während er schon sein Ziel hätte erreichen können – ist die erforderliche Verlängerung seines Aufenthaltes in niederen und unglücklichen Welten eine Strafe. Derjenige, der im Gegensatz dazu sehr fleißig für seinen moralischen Fortschritt arbeitet, kann nicht nur die Dauer der materiellen Inkarnation verkürzen, sondern die Zwischenstufen, die ihn von den höheren Welten trennen, auf einmal durchlaufen.
Können die Geister nicht auch nur ein einziges Mal auf der gleichen Welt inkarnieren und ihre verschiedenen Existenzen auf verschiedenen Planeten erfüllen? Diese Auffassung wäre nur zulässig, wenn sich alle Menschen auf der Erde auf dem gleichen intellektuellen und moralischen Niveau befänden. Die Unterschiede, die zwischen den unzivilisierten und den zivilisierten Menschen existieren, zeigen die Stufen, die sie durchlaufen müssen. Die Inkarnation muss ein nützliches Ziel haben. Nun, welchen Zweck hätten die kurzlebigen Inkarnationen von Kindern, die im zarten Alter sterben? Sie hätten ohne Nutzen für sich und für die anderen gelitten. Gott, dessen Gesetze von höchster Weisheit sind, macht nichts Unnützes. Durch die Inkarnation auf der gleichen Welt hat ER gewollt, dass dieselben Geister, die erneut miteinander in Kontakt kommen, die Möglichkeit haben, ihre gegenseitigen Fehler wieder gutzumachen. Auf Grund ihrer vorhergehenden Beziehungen will ER einerseits die Familienbande auf einer spirituellen Basis vereinigen und andererseits die Prinzipien der Solidarität, Brüderlichkeit und Gleichheit durch ein Naturgesetz stützen.
KAPITEL V - Selig sind die Leidenden
1. – Selig sind die, die weinen, denn sie werden getröstet. Selig sind die, die nach der Gerechtigkeit hungern und dürsten, denn sie werden gesättigt. Selig sind die, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden, denn ihrer ist das Himmelreich. (Matthäus, Kap.V, 4, 6, 10)
2. – Selig seid ihr, die ihr arm seid, denn euch gehört das Reich Gottes. Selig seid ihr, die ihr jetzt hungert, denn ihr werdet gesättigt. Selig seid ihr, die ihr jetzt weint, denn ihr werdet lachen. (Lukas, Kap. VI, 20-21)
Aber wehe euch Reichen, denn ihr habt euren Trost in dieser Welt. Wehe euch, die ihr satt seid, denn ihr werdet hungern. Wehe euch, die ihr jetzt lacht, denn ihr werdet gezwungen werden, zu heulen und zu weinen. ( Lukas, Kap. VI, 24-25)
Aber wehe euch Reichen, denn ihr habt euren Trost in dieser Welt. Wehe euch, die ihr satt seid, denn ihr werdet hungern. Wehe euch, die ihr jetzt lacht, denn ihr werdet gezwungen werden, zu heulen und zu weinen. ( Lukas, Kap. VI, 24-25)
Gerechtigkeit der Leiden
3. Die Kompensationen, die Jesus den Leidenden auf der Erde verspricht, können nur im zukünftigen Leben stattfinden. Ohne die Gewissheit über die Zukunft wären diese Grundsätze ein Widersinn, mehr noch, sie wären eine Täuschung. Sogar mit dieser Gewissheit versteht man schwerlich die Nützlichkeit des Leidens, um glücklich zu werden. Das ist so, sagt man, um mehr Verdienst zu haben. Aber man fragt sich dann: – Warum leiden einige mehr als andere? – Warum werden einige im Elend und andere im Reichtum geboren, ohne dass sie irgendetwas getan haben, das diese Lage rechtfertigen würde? – Warum haben einige keinen Erfolg, während bei anderen alles zu gelingen scheint?
Aber was man noch weniger versteht ist, dass das Gute und das Böse so ungleichmäßig zwischen Laster und Tugend verteilt sind; dass die tugendhaften Menschen leiden neben den Bösen, die gedeihen. Der Glaube an die Zukunft kann trösten und Geduld verschaffen, erklärt aber solche Anomalien nicht, die Gottes Gerechtigkeit zu widersprechen scheinen.
Sobald man jedoch Gott anerkennt, kann man sich IHN nicht ohne unendliche Vollkommenheit vorstellen. ER soll der Allmächtige, Gerechte, Gütige sein, andernfalls wäre ER nicht Gott. Wenn Gott souverän, gut und gerecht ist, kann ER weder aus einer Laune heraus noch mit Parteilichkeit handeln. Die Schicksalsschläge des Lebens haben also eine Ursache, und da Gott gerecht ist, muss diese Ursache gerecht sein. Das ist es, wovon sich jeder gut überzeugen sollte. Gott brachte die Menschen durch die Lehre Jesu auf die Spur dieser Ursache, und heute, da ER die Menschen für reif genug hält, um sie zu verstehen, offenbart ER sie vollständig durch den Spiritismus, d.h. durch die Stimme der Geister.
Aber was man noch weniger versteht ist, dass das Gute und das Böse so ungleichmäßig zwischen Laster und Tugend verteilt sind; dass die tugendhaften Menschen leiden neben den Bösen, die gedeihen. Der Glaube an die Zukunft kann trösten und Geduld verschaffen, erklärt aber solche Anomalien nicht, die Gottes Gerechtigkeit zu widersprechen scheinen.
Sobald man jedoch Gott anerkennt, kann man sich IHN nicht ohne unendliche Vollkommenheit vorstellen. ER soll der Allmächtige, Gerechte, Gütige sein, andernfalls wäre ER nicht Gott. Wenn Gott souverän, gut und gerecht ist, kann ER weder aus einer Laune heraus noch mit Parteilichkeit handeln. Die Schicksalsschläge des Lebens haben also eine Ursache, und da Gott gerecht ist, muss diese Ursache gerecht sein. Das ist es, wovon sich jeder gut überzeugen sollte. Gott brachte die Menschen durch die Lehre Jesu auf die Spur dieser Ursache, und heute, da ER die Menschen für reif genug hält, um sie zu verstehen, offenbart ER sie vollständig durch den Spiritismus, d.h. durch die Stimme der Geister.
Aktuelle Ursachen der Leiden
4. Es gibt zweierlei Arten von Schicksalsschlägen des Lebens, oder – wenn man es so sehen möchte – sie rühren aus zwei unterschiedlichen Quellen her, die zu unterscheiden wichtig sind. Die einen haben ihre Ursache im gegenwärtigen Leben, die anderen außerhalb dieses Lebens.
Indem man auf die Ursache der irdischen Leiden zurückgeht, wird man erkennen, dass viele eine natürliche Folge des Charakters und des Verhaltens derjenigen sind, die sie erdulden.
Wie viele Menschen fallen aufgrund ihrer eigenen Fehler! Wie viele sind Opfer ihrer Sorglosigkeit, ihres Hochmuts und ihres Ehrgeizes!
Wie viele Leute ruinieren sich aus Mangel an Ordnung und Beharrlichkeit, wegen des schlechten Benehmens und weil sie ihre Begierden nicht einschränken konnten!
Wie viele unglückliche Verbindungen gibt es, weil sie aus einem berechnenden Interesse oder aus Eitelkeit eingegangen wurden, wobei das Herz nicht mit einbezogen wurde!
Wie viele Streitigkeiten und verhängnisvolle Auseinandersetzungen hätte man mit mehr Mäßigung und weniger Empfindlichkeit vermeiden können!
Wie viele Krankheiten und Gebrechen sind die Folge von Unmäßigkeit und Übertreibungen aller Art!
Wie viele Eltern sind mit ihren Kindern unglücklich, weil sie deren schlechte Neigungen nicht von Anfang an bekämpft haben! Aus Schwäche oder Gleichgültigkeit haben sie in ihnen die Keime des Hochmutes, des Egoismus und der törichten Eitelkeit, die das Herz abstumpfen, sich entwickeln lassen. Später, wenn sie ernten, was sie gesät haben, wundern sie sich und regen sich über deren Respektlosigkeit und Undankbarkeit auf.
Alle diejenigen, die im Herzen durch die Schicksalsschläge des Lebens und Enttäuschungen betroffen sind, sollten ganz ernsthaft ihr Gewissen befragen; und indem sie nach und nach bis zur Quelle ihrer Leiden zurück gehen, mit denen sie geschlagen sind, werden sie erkennen, ob sie in den meisten Fällen nicht sagen müssen: „Wenn ich dies und jenes gemacht bzw. nicht gemacht hätte, wäre ich nicht in einer solchen Situation“.
Wem soll man die Schuld für all diesen Kummer geben, wenn nicht sich selbst? Der Mensch ist daher in vielen Fällen der Urheber seines eigenen Unglückes. Aber anstatt dies anzuerkennen, hält er es für einfacher und weniger demütigend für seine Eitelkeit, das Schicksal, die Vorsehung, die fehlenden Chancen und seinen schlechten Stern anzuklagen, während in Wirklichkeit sein schlechter Stern nur seine Nachlässigkeit ist.
Leiden dieser Art haben sicherlich einen bedeutenden Anteil an den Schicksalsschlägen des Lebens. Der Mensch wird sie vermeiden, wenn er an seiner moralischen und intellektuellen Verbesserung arbeitet.
Indem man auf die Ursache der irdischen Leiden zurückgeht, wird man erkennen, dass viele eine natürliche Folge des Charakters und des Verhaltens derjenigen sind, die sie erdulden.
Wie viele Menschen fallen aufgrund ihrer eigenen Fehler! Wie viele sind Opfer ihrer Sorglosigkeit, ihres Hochmuts und ihres Ehrgeizes!
Wie viele Leute ruinieren sich aus Mangel an Ordnung und Beharrlichkeit, wegen des schlechten Benehmens und weil sie ihre Begierden nicht einschränken konnten!
Wie viele unglückliche Verbindungen gibt es, weil sie aus einem berechnenden Interesse oder aus Eitelkeit eingegangen wurden, wobei das Herz nicht mit einbezogen wurde!
Wie viele Streitigkeiten und verhängnisvolle Auseinandersetzungen hätte man mit mehr Mäßigung und weniger Empfindlichkeit vermeiden können!
Wie viele Krankheiten und Gebrechen sind die Folge von Unmäßigkeit und Übertreibungen aller Art!
Wie viele Eltern sind mit ihren Kindern unglücklich, weil sie deren schlechte Neigungen nicht von Anfang an bekämpft haben! Aus Schwäche oder Gleichgültigkeit haben sie in ihnen die Keime des Hochmutes, des Egoismus und der törichten Eitelkeit, die das Herz abstumpfen, sich entwickeln lassen. Später, wenn sie ernten, was sie gesät haben, wundern sie sich und regen sich über deren Respektlosigkeit und Undankbarkeit auf.
Alle diejenigen, die im Herzen durch die Schicksalsschläge des Lebens und Enttäuschungen betroffen sind, sollten ganz ernsthaft ihr Gewissen befragen; und indem sie nach und nach bis zur Quelle ihrer Leiden zurück gehen, mit denen sie geschlagen sind, werden sie erkennen, ob sie in den meisten Fällen nicht sagen müssen: „Wenn ich dies und jenes gemacht bzw. nicht gemacht hätte, wäre ich nicht in einer solchen Situation“.
Wem soll man die Schuld für all diesen Kummer geben, wenn nicht sich selbst? Der Mensch ist daher in vielen Fällen der Urheber seines eigenen Unglückes. Aber anstatt dies anzuerkennen, hält er es für einfacher und weniger demütigend für seine Eitelkeit, das Schicksal, die Vorsehung, die fehlenden Chancen und seinen schlechten Stern anzuklagen, während in Wirklichkeit sein schlechter Stern nur seine Nachlässigkeit ist.
Leiden dieser Art haben sicherlich einen bedeutenden Anteil an den Schicksalsschlägen des Lebens. Der Mensch wird sie vermeiden, wenn er an seiner moralischen und intellektuellen Verbesserung arbeitet.
5. Das menschliche Gesetz erfasst bestimmte Verstöße und bestraft sie. Der Verurteilte kann also erkennen, dass er die Konsequenzen für das, was er gemacht hat, zu spüren bekommt. Aber das Gesetz erfasst nicht alle Verstöße und kann sie auch nicht erfassen. Das Gesetz trifft insbesondere die Verstöße, die der Gesellschaft Schaden zufügen und nicht die, die nur denjenigen schaden, die sie begehen. Gott aber will den Fortschritt all SEINER Geschöpfe, und folglich lässt ER keine Abweichung vom geraden Weg unbestraft. Es gibt keinen Verstoß, egal wie klein er ist, und keine Übertretung seines Gesetzes, die keine, mehr oder weniger schwerwiegenden und unvermeidlichen Konsequenzen haben. Daraus folgt, dass der Mensch in den kleinen wie in den großen Sachen immer da bestraft wird, wo er gesündigt hat. Die daraus folgenden Leiden sind eine Warnung, dass er Fehler begangen hat. Sie geben ihm Erfahrung und lassen ihn den Unterschied zwischen dem Guten und dem Bösen erkennen, sowie die Notwendigkeit sich zu verbessern, um in der Zukunft zu vermeiden, was für ihn eine Leidensquelle war. Ohne das hätte er keinen Grund, sich zu verbessern; an die Straflosigkeit glaubend, würde er seinen Fortschritt und folglich auch sein zukünftiges Glück verzögern.
Aber die Erfahrung kommt manchmal etwas spät: wenn das Leben bereits vergeudet und getrübt ist; die Kräfte schon verbraucht sind und wenn das Übel nicht wiedergutzumachen ist, dann fängt der Mensch an zu sagen: „Wenn ich am Anfang meines Lebens gewusst hätte, was ich jetzt weiß, wie viele Fehler hätte ich vermeiden können! Wenn ich wieder anfangen sollte, würde ich mich ganz anders verhalten; aber die Zeit dafür gibt es nicht mehr!“ Wie der faule Arbeiter, der sagt: „Ich habe meinen Tag vergeudet“, sagt er sich auch: „Ich habe mein Leben verloren“. Aber genauso wie für den Arbeiter die Sonne am nächsten Tag wieder aufgeht und ein neuer Tag beginnt, der es ihm ermöglicht, die verlorene Zeit wiedergutzumachen, so wird für den Menschen ebenfalls – nach der Dunkelheit des Grabes – die Sonne eines neuen Lebens scheinen, in dem er die Erfahrungen der Vergangenheit und seine guten Vorsätze für die Zukunft nutzen kann.
Aber die Erfahrung kommt manchmal etwas spät: wenn das Leben bereits vergeudet und getrübt ist; die Kräfte schon verbraucht sind und wenn das Übel nicht wiedergutzumachen ist, dann fängt der Mensch an zu sagen: „Wenn ich am Anfang meines Lebens gewusst hätte, was ich jetzt weiß, wie viele Fehler hätte ich vermeiden können! Wenn ich wieder anfangen sollte, würde ich mich ganz anders verhalten; aber die Zeit dafür gibt es nicht mehr!“ Wie der faule Arbeiter, der sagt: „Ich habe meinen Tag vergeudet“, sagt er sich auch: „Ich habe mein Leben verloren“. Aber genauso wie für den Arbeiter die Sonne am nächsten Tag wieder aufgeht und ein neuer Tag beginnt, der es ihm ermöglicht, die verlorene Zeit wiedergutzumachen, so wird für den Menschen ebenfalls – nach der Dunkelheit des Grabes – die Sonne eines neuen Lebens scheinen, in dem er die Erfahrungen der Vergangenheit und seine guten Vorsätze für die Zukunft nutzen kann.
Vorherige Ursachen der Leiden
6. Aber wenn es in diesem Leben Übel gibt, von denen der Mensch die Ursache ist, so gibt es auch andere, die ihm – zumindest scheinbar – völlig fremd sind und die ihn anscheinend wie ein unabwendbares Schicksal treffen. Ein solches Leid ist zum Beispiel der Verlust von geliebten Menschen und dem Ernährer der Familie; solche Leiden sind auch die Unfälle, die keine Voraussicht vermeiden konnte; Schicksalsschläge, die keine Vorsichtsmaßnahmen verhindern konnten; die natürlichen Geißeln, Behinderungen von Geburt an, vor allem diejenigen, die den Unglücklichen die Möglichkeit nehmen, ihren Lebensunterhalt durch die Arbeit zu verdienen: zum Beispiel die Missbildung, die Idiotie, der Kretinismus, usw.
Diejenigen, die unter solchen Umständen geboren werden, haben in der aktuellen Existenz bestimmt nichts gemacht, um ohne Ausgleich so ein trauriges Schicksal zu verdienen, welches sie nicht vermeiden konnten und von sich selbst aus nicht ändern können und das sie auf öffentliche Hilfe angewiesen sein lässt. Also warum gibt es solche unglücklichen Wesen, während neben ihnen, unter demselben Dach, in derselben Familie, andere in jeglicher Hinsicht begünstigt sind?
Was soll man von diesen Kindern sagen, die so jung sterben und im Leben nur das Leid kennen gelernt haben? Das sind Probleme, die noch keine Philosophie lösen konnte; Anomalien, die noch keine Religion rechtfertigen konnte und die die Verneinung der Güte, der Gerechtigkeit und der göttlichen Vorsehung wären, wenn man voraussetzt, dass die Seele gleichzeitig mit dem Körper erschaffen wird, und dass ihre Bestimmung nach einem kurzen Aufenthalt auf der Erde unwiderruflich festgelegt ist. Was haben diese Seelen gemacht, die gerade aus den Händen des Schöpfers hervorgekommen sind, um auf dieser Welt soviel Elend zu erleiden und um dann in der Zukunft irgendeine Belohnung oder Bestrafung zu erhalten, wenn sie weder das Gute noch das Übel tun konnten?
Aber aufgrund des Grundsatzes „jede Wirkung hat eine Ursache“, sind solche Miseren eine Wirkung, die eine Ursache haben müssen, und sobald man annimmt, dass Gott gerecht ist, dann muss diese Ursache auch gerecht sein. Wenn nun die Ursache immer vor der Wirkung steht, und da diese nicht im aktuellen Leben ist, muss sie sich im vorherigen Leben befinden, d.h. sie muss einer vorigen Existenz angehören. Da andererseits Gott jemanden weder für das Gute das er gemacht hat noch für das Böse das er nicht getan hat, bestrafen kann, bedeutet das, dass wenn wir bestraft werden, wir das Böse auch getan haben. Wenn wir dieses Übel nicht im gegenwärtigen Leben getan haben, dann haben wir es in einem anderen Leben getan. Das ist eine Alternative, aus der man nicht entfliehen kann, und wo die Logik zeigt, auf welcher Seite die Gerechtigkeit Gottes ist.
Also der Mensch wird nicht immer in seinem aktuellen Leben bestraft oder ganz bestraft; aber er entkommt nie den Konsequenzen seiner Verstöße. Das Gedeihen des Übels ist nur vorübergehend; wenn er seine Schulden heute nicht büßt, wird er morgen büßen, während derjenige, der leidet, gerade seine Vergangenheit abbüßt. Das Unglück, das auf den ersten Blick unverdient scheint, hat seine Daseinsberechtigung und derjenige, der leidet, kann immer sagen: „Verzeihe mir, Herr, denn ich habe gesündigt“.
Diejenigen, die unter solchen Umständen geboren werden, haben in der aktuellen Existenz bestimmt nichts gemacht, um ohne Ausgleich so ein trauriges Schicksal zu verdienen, welches sie nicht vermeiden konnten und von sich selbst aus nicht ändern können und das sie auf öffentliche Hilfe angewiesen sein lässt. Also warum gibt es solche unglücklichen Wesen, während neben ihnen, unter demselben Dach, in derselben Familie, andere in jeglicher Hinsicht begünstigt sind?
Was soll man von diesen Kindern sagen, die so jung sterben und im Leben nur das Leid kennen gelernt haben? Das sind Probleme, die noch keine Philosophie lösen konnte; Anomalien, die noch keine Religion rechtfertigen konnte und die die Verneinung der Güte, der Gerechtigkeit und der göttlichen Vorsehung wären, wenn man voraussetzt, dass die Seele gleichzeitig mit dem Körper erschaffen wird, und dass ihre Bestimmung nach einem kurzen Aufenthalt auf der Erde unwiderruflich festgelegt ist. Was haben diese Seelen gemacht, die gerade aus den Händen des Schöpfers hervorgekommen sind, um auf dieser Welt soviel Elend zu erleiden und um dann in der Zukunft irgendeine Belohnung oder Bestrafung zu erhalten, wenn sie weder das Gute noch das Übel tun konnten?
Aber aufgrund des Grundsatzes „jede Wirkung hat eine Ursache“, sind solche Miseren eine Wirkung, die eine Ursache haben müssen, und sobald man annimmt, dass Gott gerecht ist, dann muss diese Ursache auch gerecht sein. Wenn nun die Ursache immer vor der Wirkung steht, und da diese nicht im aktuellen Leben ist, muss sie sich im vorherigen Leben befinden, d.h. sie muss einer vorigen Existenz angehören. Da andererseits Gott jemanden weder für das Gute das er gemacht hat noch für das Böse das er nicht getan hat, bestrafen kann, bedeutet das, dass wenn wir bestraft werden, wir das Böse auch getan haben. Wenn wir dieses Übel nicht im gegenwärtigen Leben getan haben, dann haben wir es in einem anderen Leben getan. Das ist eine Alternative, aus der man nicht entfliehen kann, und wo die Logik zeigt, auf welcher Seite die Gerechtigkeit Gottes ist.
Also der Mensch wird nicht immer in seinem aktuellen Leben bestraft oder ganz bestraft; aber er entkommt nie den Konsequenzen seiner Verstöße. Das Gedeihen des Übels ist nur vorübergehend; wenn er seine Schulden heute nicht büßt, wird er morgen büßen, während derjenige, der leidet, gerade seine Vergangenheit abbüßt. Das Unglück, das auf den ersten Blick unverdient scheint, hat seine Daseinsberechtigung und derjenige, der leidet, kann immer sagen: „Verzeihe mir, Herr, denn ich habe gesündigt“.
7. Leiden aufgrund früherer Verfehlungen, die vor dem gegenwärtigen Leben stattgefunden haben, sowie die wegen der Fehler aus dem jetzigen Leben, sind oft die Folge des begangenen Verstoßes, d.h. durch eine streng verteilte Gerechtigkeit erträgt der Mensch das, was er anderen angetan hat: – falls er hart und grausam war, kann er seinerseits hart und mit Grausamkeit behandelt werden; – falls er hochmütig war, kann er in einem demütigenden Zustand geboren werden; – falls er geizig oder egoistisch war oder falls er sein Vermögen falsch verwendet hatte, kann ihm das Notwendigste entzogen werden; – falls er ein schlechter Sohn war, kann er unter seinen Kindern leiden, usw.
So erklären sich – durch die Pluralität der Existenzen und die Bestimmung der Erde als eine Welt der Sühne – die Anomalien der Verteilung von Glück und Unglück zwischen den Guten und Bösen auf Erden. Diese Anomalie existiert jedoch bloß scheinbar, nämlich dann, wenn einzig und allein nur das gegenwärtige Leben betrachtet wird. Wenn man sich aber durch die Gedanken so erhebt, dass eine Serie von Existenzen überblickt werden kann, wird man sehen, dass jeder den Teil bekommt, den er verdient, ohne Beeinträchtigung dessen, was ihm in der Welt der Geister zusteht, und dass die Gerechtigkeit Gottes niemals unterbrochen wird.
Der Mensch soll nie aus den Augen verlieren, dass er sich in einer niedrigen Welt befindet, wo er nur wegen seiner Unvollkommenheiten gehalten wird. Bei allen Schicksalsschlägen soll er sich sagen, dass dies nicht passiert wäre, wenn er einer fortgeschritteneren Welt angehören würde, und dass es nur von ihm abhängt, auf diese Welt nicht mehr zurückkehren zu müssen, indem er an seiner Verbesserung arbeitet.
So erklären sich – durch die Pluralität der Existenzen und die Bestimmung der Erde als eine Welt der Sühne – die Anomalien der Verteilung von Glück und Unglück zwischen den Guten und Bösen auf Erden. Diese Anomalie existiert jedoch bloß scheinbar, nämlich dann, wenn einzig und allein nur das gegenwärtige Leben betrachtet wird. Wenn man sich aber durch die Gedanken so erhebt, dass eine Serie von Existenzen überblickt werden kann, wird man sehen, dass jeder den Teil bekommt, den er verdient, ohne Beeinträchtigung dessen, was ihm in der Welt der Geister zusteht, und dass die Gerechtigkeit Gottes niemals unterbrochen wird.
Der Mensch soll nie aus den Augen verlieren, dass er sich in einer niedrigen Welt befindet, wo er nur wegen seiner Unvollkommenheiten gehalten wird. Bei allen Schicksalsschlägen soll er sich sagen, dass dies nicht passiert wäre, wenn er einer fortgeschritteneren Welt angehören würde, und dass es nur von ihm abhängt, auf diese Welt nicht mehr zurückkehren zu müssen, indem er an seiner Verbesserung arbeitet.
8. Die Drangsale des Lebens können den Geistern auferlegt werden, die verhärtet oder zu unwissend sind, um in Kenntnis der Ursache eine Wahl zu treffen. Die Drangsale sind aber freiwillig gewählt und angenommen von den reumütigen Geistern, die das Böse, das sie getan haben, wieder gutmachen möchten und versuchen das Beste zu tun. Diejenigen, die ihre Aufgabe schlecht erfüllt haben, bitten darum, diese noch einmal von vorne beginnen zu dürfen, damit sie den Nutzen ihrer Arbeit nicht verlieren.
Die Drangsale sind daher gleichzeitig: Sühnen der Vergangenheit sowie Strafen und Prüfungen für die Zukunft, die von ihnen vorbereitet wird. Danken wir Gott, dass ER in SEINER Güte dem Menschen die Möglichkeit der Wiedergutmachung gewährt und ihn nicht wegen eines ersten Verstoßes unwiderruflich verurteilt.
Die Drangsale sind daher gleichzeitig: Sühnen der Vergangenheit sowie Strafen und Prüfungen für die Zukunft, die von ihnen vorbereitet wird. Danken wir Gott, dass ER in SEINER Güte dem Menschen die Möglichkeit der Wiedergutmachung gewährt und ihn nicht wegen eines ersten Verstoßes unwiderruflich verurteilt.
9. Man soll aber nicht glauben, dass jedes auf dieser Welt erduldete Leiden unbedingt ein Hinweis auf einen bestimmten Verstoß sei. Oft sind es einfache, von dem Geist ausgewählte Prüfungen zwecks Vollendung seiner Läuterung und Beschleunigung seines Fortschritts. Die Sühne dient immer als Prüfung, aber nicht immer ist die Prüfung eine Sühne. Jedoch sind Prüfungen und Sühne immer Zeichen einer gewissen Mangelhaftigkeit, denn das, was perfekt ist, braucht nicht geprüft zu werden. Ein Geist kann also schon einen bestimmten Erhabenheitsgrad erreicht haben, aber weil er weiter fortschreiten möchte, bittet er um eine Mission, um eine Aufgabe, für die er – falls er sie siegreich bewältigt – umso reichlicher belohnt wird, je schwieriger der Kampf war. Solche sind insbesondere jene Menschen, deren Instinkte von Natur aus gut sind, deren Seelen erhaben sind, deren edelmütigen Gefühle bereits angeboren sind; Menschen, die scheinbar nichts Schlechtes aus ihrer vorherigen Existenz mitgebracht haben und die mit einer christlichen Gelassenheit die größten Leiden erdulden und die Gott nur um Kraft bitten, sie ohne Murren ertragen zu können. Man kann im Gegenteil dazu den Kummer, der die Menschen zum Murren anregt und zur Empörung gegen Gott aufbringt, als Sühne betrachten.
Zweifellos kann das Leiden, das kein Murren hervorruft, eine Sühne sein; aber es ist ein Zeichen dafür, dass es eher freiwillig ausgewählt wurde, als aufgezwungen. Das Leiden ist der Beweis eines starken Entschlusses, was ein Zeichen von Fortschritt ist.
Zweifellos kann das Leiden, das kein Murren hervorruft, eine Sühne sein; aber es ist ein Zeichen dafür, dass es eher freiwillig ausgewählt wurde, als aufgezwungen. Das Leiden ist der Beweis eines starken Entschlusses, was ein Zeichen von Fortschritt ist.
10. Die Geister können nur nach dem vollständigen Glück streben, wenn sie rein sind: jeder Schandfleck verbietet ihnen den Eingang in die glücklichen Welten. Sie sind wie die Passagiere eines Schiffs, welche von der Pest befallen wurden und denen deshalb der Zutritt in die Stadt solange verboten wird, bis sie wieder geheilt sind. Es geschieht durch die verschiedenen physischen Existenzen, dass die Geister sich nach und nach von ihren Unvollkommenheiten befreien. Die Prüfungen des Lebens bringen sie vorwärts, wenn sie gut ertragen werden; als Sühne löschen und reinigen sie die Verstöße; sie sind das Heilmittel, das die Wunden reinigt und den Kranken heilt. Je größer das Übel, desto stärker muss das Heilmittel sein. Derjenige also, der viel leidet, muss sich sagen, dass er viel abzubüßen hat und soll sich über die baldige Heilung freuen. Es hängt von ihm ab, durch die Gelassenheit sein Leiden nützlich zu machen, anstatt durch sein Murren die Früchte zu verlieren, denn sonst müsste er wieder neu beginnen.
Vergessen der Vergangenheit
11. Vergeblich hält man das Vergessen für ein Hindernis, um die Erfahrung aus vorherigen Existenzen zu nutzen. Wenn Gott es für gut hält, einen Schleier über die Vergangenheit zu legen, bedeutet dies, dass es notwendig ist. Denn die Erinnerung würde folgenschwere Nachteile haben. Sie könnte uns in bestimmten Fällen in einer sonderbaren Weise demütigen oder auch unseren Stolz erregen und dadurch sogar unseren freien Willen hemmen. Sie würde jedenfalls unvermeidliche Verwirrungen in den Sozialkontakten verursachen.
Der Geist wird oft in demselben Milieu wiedergeboren, wo er schon gelebt hat und befindet sich in Beziehungen mit denselben Personen, um das Böse wiedergutzumachen, das er ihnen angetan hat. Wenn er in ihnen diejenigen erkennen würde, die er gehasst hat, könnte vielleicht der Hass wieder entstehen. Auf jeden Fall wäre er vor den Menschen, die er beleidigt hatte, gedemütigt.
Damit wir uns verbessern, gewährt Gott uns genau das, was wir brauchen und was uns genügt: die Stimme des Gewissens und die instinktiven Neigungen; ER nimmt uns weg, was uns schaden könnte.
Von Geburt an bringt der Mensch das mit, was er erworben hat. Er kommt auf die Welt mit dem, was er aus sich gemacht hat; jede Existenz ist für ihn ein neuer Ausgangspunkt. Ihn interessiert es nicht zu wissen, was er war: er wird bestraft, wenn er eine Übeltat begangen hat. Seine aktuellen bösen Neigungen sind das Überbleibsel, das in ihm noch zu verbessern ist; und darauf muss er seine ganze Aufmerksamkeit konzentrieren; denn das, was man vollständig verbessert hat, hinterlässt keine Spuren. Die guten Entschlüsse, die er getroffen hat, sind die Stimme des Gewissens,die ihn auf das Gute und das Böse hinweist und die ihm Kraft gibt, den Versuchungen zu widerstehen.
Außerdem kommt das Vergessen nur während des physischen Lebens vor. Kehrt der Geist in das geistige Leben zurück, erhält er auch die Erinnerungen an die Vergangenheit wieder; daher ist es nichts anderes als eine vorübergehende Unterbrechung, ähnlich der, die im irdischen Leben während des Schlafes passiert, was nicht daran hindert, uns am nächsten Tag daran zu erinnern, was wir am Vorabend und an vorhergehenden Tagen gemacht haben.
Es ist nicht nur nach dem irdischen Tod, dass der Geist die Erinnerung an die Vergangenheit wiederbekommt. Man kann sagen, dass er sie nie verliert, denn die Erfahrung beweist, dass der Geist innerhalb der Inkarnation, während des physischen Schlafes – wo er eine bestimmte Freiheit genießt – das Bewusstsein seiner vorherigen Taten hat. Er weiß dann, warum er leidet, und dass er zu Recht leidet. Die Erinnerung erlischt nur während der physischen Lebensphase. Aber mangels einer genaueren Erinnerung, die für ihn schmerzlich und schädigend bei seinen Sozialkontakten sein könnte, schöpft er in diesen Augenblicken der Befreiung der Seele neue Kräfte, falls er sie nutzen konnte.
Der Geist wird oft in demselben Milieu wiedergeboren, wo er schon gelebt hat und befindet sich in Beziehungen mit denselben Personen, um das Böse wiedergutzumachen, das er ihnen angetan hat. Wenn er in ihnen diejenigen erkennen würde, die er gehasst hat, könnte vielleicht der Hass wieder entstehen. Auf jeden Fall wäre er vor den Menschen, die er beleidigt hatte, gedemütigt.
Damit wir uns verbessern, gewährt Gott uns genau das, was wir brauchen und was uns genügt: die Stimme des Gewissens und die instinktiven Neigungen; ER nimmt uns weg, was uns schaden könnte.
Von Geburt an bringt der Mensch das mit, was er erworben hat. Er kommt auf die Welt mit dem, was er aus sich gemacht hat; jede Existenz ist für ihn ein neuer Ausgangspunkt. Ihn interessiert es nicht zu wissen, was er war: er wird bestraft, wenn er eine Übeltat begangen hat. Seine aktuellen bösen Neigungen sind das Überbleibsel, das in ihm noch zu verbessern ist; und darauf muss er seine ganze Aufmerksamkeit konzentrieren; denn das, was man vollständig verbessert hat, hinterlässt keine Spuren. Die guten Entschlüsse, die er getroffen hat, sind die Stimme des Gewissens,die ihn auf das Gute und das Böse hinweist und die ihm Kraft gibt, den Versuchungen zu widerstehen.
Außerdem kommt das Vergessen nur während des physischen Lebens vor. Kehrt der Geist in das geistige Leben zurück, erhält er auch die Erinnerungen an die Vergangenheit wieder; daher ist es nichts anderes als eine vorübergehende Unterbrechung, ähnlich der, die im irdischen Leben während des Schlafes passiert, was nicht daran hindert, uns am nächsten Tag daran zu erinnern, was wir am Vorabend und an vorhergehenden Tagen gemacht haben.
Es ist nicht nur nach dem irdischen Tod, dass der Geist die Erinnerung an die Vergangenheit wiederbekommt. Man kann sagen, dass er sie nie verliert, denn die Erfahrung beweist, dass der Geist innerhalb der Inkarnation, während des physischen Schlafes – wo er eine bestimmte Freiheit genießt – das Bewusstsein seiner vorherigen Taten hat. Er weiß dann, warum er leidet, und dass er zu Recht leidet. Die Erinnerung erlischt nur während der physischen Lebensphase. Aber mangels einer genaueren Erinnerung, die für ihn schmerzlich und schädigend bei seinen Sozialkontakten sein könnte, schöpft er in diesen Augenblicken der Befreiung der Seele neue Kräfte, falls er sie nutzen konnte.
Gründe der Gelassenheit
12. Durch diese Worte: „Selig sind die Leidenden, denn sie werden getröstet“, weist Jesus zugleich auf die Kompensationen hin, die die Leidenden erwartet und auf die Gelassenheit, die das Leid segnet, als Anfang der Heilung.
Diese Worte können auch so gedeutet werden: Ihr sollt euch glücklich schätzen zu leiden, weil eure Leiden hier auf Erden eure Schuld von vergangenen Verstößen sind, und diese Leiden, hier geduldig ertragen, euch Jahrhunderte von Leiden in den zukünftigen Leben ersparen. Ihr sollt also glücklich sein, dass Gott eure Schuld vermindert hat, indem ER euch erlaubt, sie jetzt wieder gutzumachen, was euch die Ruhe in der Zukunft garantiert.
Der Mensch, der leidet, ist ähnlich dem Schuldner einer beträchtlichen Summe, dessen Gläubiger sagt: „Wenn du mir heute noch ein Hundertstel deiner Schuld bezahlst, werde ich dir den Rest erlassen und du wirst frei sein; falls nicht, werde ich dich verfolgen, bis du die letzte Rate bezahlt hast“. Würde der Schuldner sich nicht freuen, alle Arten von Entbehrungen zu erdulden, um sich zu befreien, indem er nur das Hundertstel seiner Schuld bezahlen muss? Statt sich über seinen Gläubiger zu beschweren, sollte er ihm nicht dankbar sein?
So ist der Sinn dieser Worte: „Selig sind die Leidenden, denn sie werden getröstet“. Sie sind glücklich, weil sie ihre Schulden bezahlen, und nach der Bezahlung werden sie frei sein. Wenn aber der Mensch bei der Bezahlung einer Teilschuld sich wiederum neu verschuldet, wird er nie seine Befreiung erreichen können. Jeder neue Verstoß erhöht also die Schuld, denn es gibt keinen Verstoß, egal welcher, der keine zwingende und unvermeidliche Strafe nach sich zieht; wenn nicht heute, wird es morgen sein; wenn nicht in dem gegenwärtigen Leben, wird es im nächsten sein. Unter diesen Verstößen muss man an erste Stelle den Mangel an Unterwerfung gegenüber Gottes Willen stellen, denn, wenn man über den Kummer murrt, wenn man ihn nicht mit Gelassenheit und als etwas annimmt, das man verdient hat, wenn man Gott als ungerecht bezeichnet, zieht man neue Schuld auf sich, welche den Nutzen verlieren lässt, den man aus dem Leiden hätte ziehen können. Man muss dann wieder von Neuem beginnen; es ist genauso, als ob ihr bei einem Gläubiger, der euch quält, einen Teil eurer Schulden begleicht, aber gleich wieder ein neues Darlehen von ihm in Anspruch nehmt.
Bei seinem Eintritt in die geistige Welt ist der Mensch wie ein Arbeiter, der am Zahltag erscheint. Zu einigen wird der Herr sagen: „Hier ist der Lohn eurer Tagesarbeit“; zu anderen, den Glücklichen der Erde, die im Müßiggang gelebt haben, deren Glück aus den Befriedigungen ihrer Eigenliebe und weltlichen Genüssen bestanden hat, wird er sagen: „Ihr werdet nichts bekommen, denn ihr habt bereits auf Erden euren Lohn erhalten. Geht und fangt eure Arbeit wieder von vorne an“.
Diese Worte können auch so gedeutet werden: Ihr sollt euch glücklich schätzen zu leiden, weil eure Leiden hier auf Erden eure Schuld von vergangenen Verstößen sind, und diese Leiden, hier geduldig ertragen, euch Jahrhunderte von Leiden in den zukünftigen Leben ersparen. Ihr sollt also glücklich sein, dass Gott eure Schuld vermindert hat, indem ER euch erlaubt, sie jetzt wieder gutzumachen, was euch die Ruhe in der Zukunft garantiert.
Der Mensch, der leidet, ist ähnlich dem Schuldner einer beträchtlichen Summe, dessen Gläubiger sagt: „Wenn du mir heute noch ein Hundertstel deiner Schuld bezahlst, werde ich dir den Rest erlassen und du wirst frei sein; falls nicht, werde ich dich verfolgen, bis du die letzte Rate bezahlt hast“. Würde der Schuldner sich nicht freuen, alle Arten von Entbehrungen zu erdulden, um sich zu befreien, indem er nur das Hundertstel seiner Schuld bezahlen muss? Statt sich über seinen Gläubiger zu beschweren, sollte er ihm nicht dankbar sein?
So ist der Sinn dieser Worte: „Selig sind die Leidenden, denn sie werden getröstet“. Sie sind glücklich, weil sie ihre Schulden bezahlen, und nach der Bezahlung werden sie frei sein. Wenn aber der Mensch bei der Bezahlung einer Teilschuld sich wiederum neu verschuldet, wird er nie seine Befreiung erreichen können. Jeder neue Verstoß erhöht also die Schuld, denn es gibt keinen Verstoß, egal welcher, der keine zwingende und unvermeidliche Strafe nach sich zieht; wenn nicht heute, wird es morgen sein; wenn nicht in dem gegenwärtigen Leben, wird es im nächsten sein. Unter diesen Verstößen muss man an erste Stelle den Mangel an Unterwerfung gegenüber Gottes Willen stellen, denn, wenn man über den Kummer murrt, wenn man ihn nicht mit Gelassenheit und als etwas annimmt, das man verdient hat, wenn man Gott als ungerecht bezeichnet, zieht man neue Schuld auf sich, welche den Nutzen verlieren lässt, den man aus dem Leiden hätte ziehen können. Man muss dann wieder von Neuem beginnen; es ist genauso, als ob ihr bei einem Gläubiger, der euch quält, einen Teil eurer Schulden begleicht, aber gleich wieder ein neues Darlehen von ihm in Anspruch nehmt.
Bei seinem Eintritt in die geistige Welt ist der Mensch wie ein Arbeiter, der am Zahltag erscheint. Zu einigen wird der Herr sagen: „Hier ist der Lohn eurer Tagesarbeit“; zu anderen, den Glücklichen der Erde, die im Müßiggang gelebt haben, deren Glück aus den Befriedigungen ihrer Eigenliebe und weltlichen Genüssen bestanden hat, wird er sagen: „Ihr werdet nichts bekommen, denn ihr habt bereits auf Erden euren Lohn erhalten. Geht und fangt eure Arbeit wieder von vorne an“.
13. Der Mensch kann die Bitterkeit seiner Prüfungen mildern oder vergrößern, je nachdem wie er das irdische Leben betrachtet. Er leidet umso mehr, wenn ihm die Dauer des Leidens zu lang erscheint. Derjenige aber, der sich auf den Standpunkt des spirituellen Lebens stellt, erfasst auf einen Blick das physische Leben; er sieht es wie einen Punkt in der Unendlichkeit, begreift die Kürze des Lebens und sagt sich, dass dieser schmerzliche Moment sehr schnell vergehen wird. Die Gewissheit einer nahen glücklicheren Zukunft gibt ihm Kraft und Mut; und anstatt sich zu beklagen, dankt er dem Himmel für die Leiden, die ihn vorwärts bringen. Demjenigen, allerdings, der nur das physische Leben sieht, scheint dieses endlos, und das Leid lastet auf ihm mit seinem ganzen Gewicht. Das Leben auf die spirituelle Art und Weise zu betrachten führt dazu, dass die Wichtigkeit der weltlichen Dinge verringert wird, der Mensch dazu gebracht wird, seine Begierden zu begrenzen und sich mit seiner Position zufrieden gibt, ohne die anderen um die ihre zu beneiden und dass der moralischen Eindruck der Misserfolge und der Enttäuschungen, die er erleidet, gemildert werden.
Er schöpft daraus eine Ruhe und Gelassenheit, sowohl für seine körperliche Gesundheit wie auch für seine Seele; während er sich durch Neid, Eifersucht und Ehrgeiz freiwillig der Qual aussetzt und folglich die Miseren und die Ängste seiner kurzen Existenz vergrößert.
Er schöpft daraus eine Ruhe und Gelassenheit, sowohl für seine körperliche Gesundheit wie auch für seine Seele; während er sich durch Neid, Eifersucht und Ehrgeiz freiwillig der Qual aussetzt und folglich die Miseren und die Ängste seiner kurzen Existenz vergrößert.
Selbstmord und Wahnsinn
14. Die Ruhe und die Gelassenheit, erlangt durch die Art und Weise wie man das irdische Leben betrachtet, und der Glaube an die Zukunft geben dem Menschen eine Ausgeglichenheit, die der beste Schutz vor dem Wahnsinn und Selbstmord ist. Es ist eine Tatsache, dass die meisten Fälle von Wahnsinn auf Erschütterungen zurückzuführen sind, die durch Schicksalsschläge verursacht wurden, die der Mensch nicht ertragen kann. Falls er jedoch auf die Art und Weise, wie der Spiritismus ihn die Dinge dieser Welt betrachten lässt, mit Gleichgültigkeit, oder sogar mit Freude die Misserfolge und Enttäuschungen annimmt, welche ihn unter anderen Umständen zur Verzweiflung bringen würden, ist es offensichtlich, dass diese Kraft, die ihn über die Ereignisse stellt, seinen Verstand vor Erschütterungen schützt, die ihn sonst ins Wanken bringen würden.
15. Dasselbe geschieht beim Selbstmord; wenn man von jenen absieht, die ihn im Zustand der Trunkenheit und des Wahnsinns begehen und die Unbewusste genannt werden können. Es ist unbestreitbar, dass die Ursache des Selbstmordes immer eine Unzufriedenheit ist, egal welche der Grund jedes einzelnen ist. Doch derjenige, der sich sicher ist, dass er nur für einen Tag unglücklich ist, und dass die kommenden Tage besser sein werden, wird sich leicht in Geduld fassen. Er verzweifelt nur dann, wenn er kein Ende für seine Leiden absehen kann. Und was ist die Dauer des menschlichen Lebens im Vergleich zur Ewigkeit? Doch viel weniger als ein Tag. Derjenige jedoch, der an die Ewigkeit nicht glaubt und meint, dass für ihn alles mit seinem Leben zu Ende geht, sieht nur im Tod eine Lösung für seine Leiden, wenn das Unglück und der Kummer ihn niederdrücken. Da er nichts erwartet, hält er es für natürlich und sogar sehr logisch, dass er seine Leiden durch Selbstmord verkürzt.
16. Die Ungläubigkeit, der einfache Zweifel an der Zukunft, kurz gesagt, die materialistischen Ideen, sind die größten Anreize zum Selbstmord; sie verursachen die moralische Feigheit. Wenn man die Wissenschaftler sieht, die sich – auf die Autorität ihres Wissens stützend – bemühen, ihren Zuhörern und Lesern zu beweisen, dass sie nach dem Tod nichts zu erwarten haben, bringen sie diese dadurch nicht zu der Schlussfolgerung, dass ihnen, wenn sie unglücklich sind, nichts Besseres übrig bleibt, als sich umzubringen? Was könnten sie ihnen sagen, um sie davon abzubringen? Welche Kompensation können sie ihnen anbieten? Was können sie ihnen geben? Hoffnung? Nein, nichts anderes als nur das Nichts. Also muss man folgendes daraus schließen: Wenn das Nichts das einzige heldenhafte Hilfsmittel, die einzige Perspektive ist, so ist es besser, sich sofort dort hineinfallen zu lassen und nicht noch zu warten, um die Leidenszeit zu verlängern.
Die Verbreitung der materialistischen Lehren ist also das Gift, das die Idee des Selbstmordes in viele Menschen einimpft, die sich umbringen; und diejenigen, die sich zu Aposteln einer solchen Lehre machen, übernehmen eine furchtbare Verantwortung. Mit dem Spiritismus – woran nicht mehr zu zweifeln ist – ändert sich der Aspekt des Lebens. Der Gläubige weiß, dass seine Existenz nach dem Grab unbegrenzt fortbesteht, wenn auch unter gänzlich anderen Bedingungen; was dazu führt, dass ihn die Geduld und die Gelassenheit auf eine sehr natürliche Weise davon ablenken, an Selbstmord zu denken. Kurz gesagt, er hat die moralische Stärke.
Die Verbreitung der materialistischen Lehren ist also das Gift, das die Idee des Selbstmordes in viele Menschen einimpft, die sich umbringen; und diejenigen, die sich zu Aposteln einer solchen Lehre machen, übernehmen eine furchtbare Verantwortung. Mit dem Spiritismus – woran nicht mehr zu zweifeln ist – ändert sich der Aspekt des Lebens. Der Gläubige weiß, dass seine Existenz nach dem Grab unbegrenzt fortbesteht, wenn auch unter gänzlich anderen Bedingungen; was dazu führt, dass ihn die Geduld und die Gelassenheit auf eine sehr natürliche Weise davon ablenken, an Selbstmord zu denken. Kurz gesagt, er hat die moralische Stärke.
17. In dieser Hinsicht hat der Spiritismus noch ein anderes, ebenso positives und vielleicht noch entscheidenderes Ergebnis. Er zeigt uns die Selbstmörder selbst, die zu uns kommen und uns über ihre unglückliche Situation berichten und beweisen, dass niemand das Gesetz Gottes ungestraft verletzt, welches dem Menschen verbietet, sein Leben zu verkürzen. Unter den Selbstmördern gibt es welche, deren Leiden – auch wenn sie nur vorübergehend, also nicht ewig sind – nicht weniger schrecklich und so beschaffen sind, dass sie jeden zum Nachdenken führen, der vielleicht versucht wäre, von dieser Erde zu gehen, ohne dass Gott es gewollt hat. Der Spiritist hat also mehrere Motive, um den Gedanken des Selbstmordes entgegenzuwirken: – die Gewissheit eines zukünftigen Lebens, von dem er weiß, dass er umso glücklicher sein wird, je unglücklicher und ergebener er auf der Erde gewesen ist; – die Gewissheit, dass er, indem er sein Leben verkürzt, etwas ganz anderes erreicht als das, was er sich erhofft hat; – dass er sich von einem Übel befreit, um ein schlimmeres, längeres und grausameres zu bekommen; – dass er sich irrt, wenn er glaubt, dass er durch Selbstmord schneller in den Himmel kommt; – dass der Selbstmord ihn daran hindert, sich im Jenseits mit denjenigen zu treffen, die er geliebt hat, die er erwartet hat wiederzutreffen; woraus er folgern kann, – dass der Selbstmord, der ihm nur Enttäuschungen bringt, gegen seine eigenen Interessen ist.
Die Zahl der Selbstmorde, die durch den Spiritismus verhindert worden sind, ist beträchtlich und man kann daraus schließen, dass es keine bewussten Selbstmorde mehr geben wird, wenn alle Menschen Spiritisten sein werden. Wenn man also die Ergebnisse der materialistischen Lehren mit denen der spiritistischen Lehren nur unter diesem einen Aspekt des Selbstmordes vergleicht, erkennt man, dass die Logik der Erstgenannten zu Selbstmord führt, während die der anderen den Selbstmord abwenden, was durch die Erfahrung bestätigt worden ist.
Die Zahl der Selbstmorde, die durch den Spiritismus verhindert worden sind, ist beträchtlich und man kann daraus schließen, dass es keine bewussten Selbstmorde mehr geben wird, wenn alle Menschen Spiritisten sein werden. Wenn man also die Ergebnisse der materialistischen Lehren mit denen der spiritistischen Lehren nur unter diesem einen Aspekt des Selbstmordes vergleicht, erkennt man, dass die Logik der Erstgenannten zu Selbstmord führt, während die der anderen den Selbstmord abwenden, was durch die Erfahrung bestätigt worden ist.
Unterweisungen der geistigen Welt
Richtiges und falsches Leiden
Leiden und deren Heilmittel
Das Glück ist nicht von dieser Welt
Verlust geliebter Menschen – Frühtod
Wenn er ein guter Mensch gewesen wäre, wäre er gestorben.
Freiwillige Qualen
Wirkliches Unglück
Die Schwermut
Freiwillige Prüfungen – Die wahre Aufopferung
Sollten wir den Prüfungen unseres Nachbarn ein Ende setzen?
Ist es zulässig, das Leben einer kranken Person zu verkürzen, die ohne Hoffnung auf Genesung leidet?
Opfer seines eigenen Lebens.
Profitieren Sie vom Leiden für andere.
KAPITEL VI - Christus, der Tröster
Das leichte Joch
1. Kommt zu mir, alle die ihr bekümmert und belastet seid, denn ich werde euch Linderung bringen. Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir, denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig und so werdet ihr Ruhe für eure Seele finden, denn mein Joch ist sanft und meine Bürde ist leicht. (Matthäus, Kap. XI, 28-30)
2. Die ganzen Leiden: Elend, Enttäuschungen, physische Schmerzen, Verlust geliebter Menschen, finden Trost im Glauben an die Zukunft, im Vertrauen in die Gerechtigkeit Gottes, die Christus den Menschen gelehrt hat. Auf demjenigen, der im Gegenteil keine Erwartung nach diesem Leben hat oder einfach zweifelt, lastet der Kummer mit seinem ganzen Gewicht und keine Hoffnung lindert seine Bitterkeit. Dies veranlasste Jesus zu sagen: ”Kommt zu mir, alle die ihr bekümmert und belastet seid, denn ich werde euch Linderung bringen”.
Aber sein Beistand und das Glück, das Er den Bekümmerten verspricht, hängen von einer Bedingung ab. Diese Bedingung ist in dem von Ihm gelehrten Gesetz enthalten. Sein Joch ist die Befolgung dieses Gesetzes; aber dieses Joch ist leicht und das Gesetz sanft, da sie nur die Liebe und die Nächstenliebe als Pflicht auferlegen.
Aber sein Beistand und das Glück, das Er den Bekümmerten verspricht, hängen von einer Bedingung ab. Diese Bedingung ist in dem von Ihm gelehrten Gesetz enthalten. Sein Joch ist die Befolgung dieses Gesetzes; aber dieses Joch ist leicht und das Gesetz sanft, da sie nur die Liebe und die Nächstenliebe als Pflicht auferlegen.
Der versprochene Tröster
3. Wenn Ihr mich liebt, so haltet auch meine Gebote ein. Und ich werde meinen Vater bitten, euch einen anderen Tröster zu senden, der für immer bei euch bleibt: – Den Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, weil sie ihn nicht sieht und nicht erkennt. Ihr aber werdet ihn erkennen, weil er bei euch bleiben und in euch sein wird. Aber der Tröster, der der Heilige Geist ist, den mein Vater in meinem Namen senden wird, wird euch alles Weitere lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe. (Johannes, Kap. XIV, 15-17, 26)
4. Jesus verspricht einen anderen Tröster: – den Geist der Wahrheit, den die Welt noch nicht kennt, weil sie noch nicht reif ist, um ihn zu verstehen; einen Tröster, den der Vater senden wird, um alles Weitere zu lehren und um daran zu erinnern, was Christus gesagt hat. Wenn also der Geist der Wahrheit später kommen sollte, um alles Weitere zu lehren, bedeutet das, dass Christus nicht alles gesagt hat. Wenn er kommt, um an das zu erinnern, was Christus sagte, bedeutet dies, dass man seine Lehre vergessen oder falsch verstanden hat.
Der Spiritismus kommt in der vorausgesagten Zeit, um das Versprechen von Christus zu erfüllen: – Der Geist der Wahrheit leitet sein Kommen; er ruft die Menschen zur Befolgung des Gesetzes auf; lehrt alles Weitere, indem er zu verstehen hilft, was Christus nur durch Gleichnisse gesagt hat.
Christus sagte: ”Höre, wer Ohren hat zum Hören”. Der Spiritismus kommt, um die Augen und Ohren zu öffnen, weil er weder bildlich noch allegorisch spricht; er hebt den Schleier, der absichtlich über einige Geheimnisse geworfen worden wurde. Er kommt schließlich, um den Enterbten der Erde und allen Leidenden die höchsten Tröstungen zu bringen, indem er allen Schmerzen eine gerechte Ursache und einen nützlichen Zweck zugrunde legt. Christus sagte: ”Selig sind die Leidenden, denn sie werden getröstet werden”. Aber wie kann man sich beim Leiden glücklich fühlen, wenn man nicht weiß, warum man leidet? Der Spiritismus zeigt die Ursache des Leidens in den vorherigen Existenzen und in der Bestimmung der Erde, wo der Mensch für seine Vergangenheit büßt. Er zeigt den Zweck des Leidens und bezeichnet es als heilsame Krisen, die zur Heilung führen und auch als Mittel zur Läuterung, welche das Glück in den zukünftigen Existenzen gewährleisten. Der Mensch versteht, dass er es verdient hat zu leiden und findet dieses Leiden gerecht. Er weiß, dass dieses seinem Fortschritt dient und nimmt es ohne Klagen an, wie der Arbeiter seine Arbeit annimmt, die seinen Lohn sichert. Der Spiritismus gibt ihm einen unerschütterlichen Glauben an die Zukunft und der stechende Zweifel ergreift seine Seele nicht mehr. Indem der Spiritismus ihm die Dinge von oben zu betrachten ermöglicht, verliert sich die Wichtigkeit der irdischen Schicksalsschläge in dem weiten und strahlenden Horizont, den er ihm enthüllt, und die Perspektive des Glücks, das auf ihn wartet, gibt ihm die Geduld, die Gelassenheit und den Mut, bis zum Ende des Wegs zu gehen.
Und so verwirklicht der Spiritismus, was Jesus über den versprochenen Tröster sagte: Er gibt Kenntnis über die Dinge, indem er den Menschen wissen lässt, woher er kommt, wohin er geht und warum er auf der Erde ist; er ruft den Menschen zurück zu den wahren Prinzipien des Gesetzes Gottes und gibt Trost durch den Glauben und die Hoffnung.
Der Spiritismus kommt in der vorausgesagten Zeit, um das Versprechen von Christus zu erfüllen: – Der Geist der Wahrheit leitet sein Kommen; er ruft die Menschen zur Befolgung des Gesetzes auf; lehrt alles Weitere, indem er zu verstehen hilft, was Christus nur durch Gleichnisse gesagt hat.
Christus sagte: ”Höre, wer Ohren hat zum Hören”. Der Spiritismus kommt, um die Augen und Ohren zu öffnen, weil er weder bildlich noch allegorisch spricht; er hebt den Schleier, der absichtlich über einige Geheimnisse geworfen worden wurde. Er kommt schließlich, um den Enterbten der Erde und allen Leidenden die höchsten Tröstungen zu bringen, indem er allen Schmerzen eine gerechte Ursache und einen nützlichen Zweck zugrunde legt. Christus sagte: ”Selig sind die Leidenden, denn sie werden getröstet werden”. Aber wie kann man sich beim Leiden glücklich fühlen, wenn man nicht weiß, warum man leidet? Der Spiritismus zeigt die Ursache des Leidens in den vorherigen Existenzen und in der Bestimmung der Erde, wo der Mensch für seine Vergangenheit büßt. Er zeigt den Zweck des Leidens und bezeichnet es als heilsame Krisen, die zur Heilung führen und auch als Mittel zur Läuterung, welche das Glück in den zukünftigen Existenzen gewährleisten. Der Mensch versteht, dass er es verdient hat zu leiden und findet dieses Leiden gerecht. Er weiß, dass dieses seinem Fortschritt dient und nimmt es ohne Klagen an, wie der Arbeiter seine Arbeit annimmt, die seinen Lohn sichert. Der Spiritismus gibt ihm einen unerschütterlichen Glauben an die Zukunft und der stechende Zweifel ergreift seine Seele nicht mehr. Indem der Spiritismus ihm die Dinge von oben zu betrachten ermöglicht, verliert sich die Wichtigkeit der irdischen Schicksalsschläge in dem weiten und strahlenden Horizont, den er ihm enthüllt, und die Perspektive des Glücks, das auf ihn wartet, gibt ihm die Geduld, die Gelassenheit und den Mut, bis zum Ende des Wegs zu gehen.
Und so verwirklicht der Spiritismus, was Jesus über den versprochenen Tröster sagte: Er gibt Kenntnis über die Dinge, indem er den Menschen wissen lässt, woher er kommt, wohin er geht und warum er auf der Erde ist; er ruft den Menschen zurück zu den wahren Prinzipien des Gesetzes Gottes und gibt Trost durch den Glauben und die Hoffnung.
Unterweisungen der geistigen Welt
Das Kommen des Geistes der Wahrheit
5. Ich komme, wie damals, zu den irregeleiteten Söhnen Israels, um die Wahrheit zu bringen und die Finsternis zu zerstreuen. Hört auf mich. Der Spiritismus muss die Ungläubigen daran erinnern, wie meine Worte früher es taten, dass über ihnen eine unveränderliche Wahrheit herrscht: der gütige Gott, der große Gott, der die Pflanzen zum Keimen bringt und das Meer aufwühlt. Ich habe die göttliche Lehre offenbart. Wie ein Mäher verbinde ich in Garben die verstreute Güte der Menschheit und habe gesagt: ”Kommt zu mir, ihr alle, die ihr leidet”.
Aber die undankbaren Menschen entfernten sich von dem geraden und breiten Weg, der zum Reich meines Vaters führt und verirrten sich auf den schweren, harten Pfaden der Herzlosigkeit. Mein Vater möchte die menschliche Rasse nicht vernichten. ER möchte, dass ihr euch untereinander helft – Lebende und Tote, d.h. die physisch Toten, denn der Tod als solcher existiert nicht – indem ihr euch gegenseitig zu Hilfe kommt und dass nicht mehr die Stimmen der Propheten und der Apostel zu Gehör kommen, sondern die Stimmen von jenen, die nicht mehr auf der Erde sind, um euch zu verkünden: – Betet und glaubt! denn der Tod ist die Auferstehung und das Leben ist die erwählte Prüfung, während dessen die von euch gepflegten Tugenden wachsen und sich entwickeln müssen wie eine Zeder.
Ihr schwachen Menschen, die ihr die Finsternis eurer Intelligenz versteht, entfernt die Fackel nicht, die die göttliche Gnade in eure Hände gelegt hat, um euren Weg zu beleuchten und euch, verlorene Kinder, in den Schoß eures Vaters zurückzuführen.
Ich bin wegen eures Elends, eurer unermesslichen Schwächen so von Mitgefühl erfüllt, dass ich den unglücklichen Irregeleiteten meine helfende Hand entgegenstrecke, die – obwohl sie den Himmel sehen – in den Abgrund des Irrtums fallen. Glaubt, liebt, meditiert über die Dinge, die euch offenbart werden; vermischt nicht die Spreu mit dem guten Samen und die Utopien mit der Wahrheit.
Spiritisten! Liebt euch, das ist das erste Gebot; bildet euch, das ist das zweite. Im Christentum befindet sich die ganze Wahrheit; die in ihm verwurzelten Fehler sind menschlichen Ursprungs; und siehe da, aus dem Jenseits des Grabes, das ihr für das Nichts haltet, rufen euch Stimmen entgegen: – Brüder und Schwestern, nichts vergeht! Jesus Christus ist der Sieger über das Böse, seid ihr nun die Sieger über die Herzlosigkeit. (Der Geist der Wahrheit, Paris, 1860)
Aber die undankbaren Menschen entfernten sich von dem geraden und breiten Weg, der zum Reich meines Vaters führt und verirrten sich auf den schweren, harten Pfaden der Herzlosigkeit. Mein Vater möchte die menschliche Rasse nicht vernichten. ER möchte, dass ihr euch untereinander helft – Lebende und Tote, d.h. die physisch Toten, denn der Tod als solcher existiert nicht – indem ihr euch gegenseitig zu Hilfe kommt und dass nicht mehr die Stimmen der Propheten und der Apostel zu Gehör kommen, sondern die Stimmen von jenen, die nicht mehr auf der Erde sind, um euch zu verkünden: – Betet und glaubt! denn der Tod ist die Auferstehung und das Leben ist die erwählte Prüfung, während dessen die von euch gepflegten Tugenden wachsen und sich entwickeln müssen wie eine Zeder.
Ihr schwachen Menschen, die ihr die Finsternis eurer Intelligenz versteht, entfernt die Fackel nicht, die die göttliche Gnade in eure Hände gelegt hat, um euren Weg zu beleuchten und euch, verlorene Kinder, in den Schoß eures Vaters zurückzuführen.
Ich bin wegen eures Elends, eurer unermesslichen Schwächen so von Mitgefühl erfüllt, dass ich den unglücklichen Irregeleiteten meine helfende Hand entgegenstrecke, die – obwohl sie den Himmel sehen – in den Abgrund des Irrtums fallen. Glaubt, liebt, meditiert über die Dinge, die euch offenbart werden; vermischt nicht die Spreu mit dem guten Samen und die Utopien mit der Wahrheit.
Spiritisten! Liebt euch, das ist das erste Gebot; bildet euch, das ist das zweite. Im Christentum befindet sich die ganze Wahrheit; die in ihm verwurzelten Fehler sind menschlichen Ursprungs; und siehe da, aus dem Jenseits des Grabes, das ihr für das Nichts haltet, rufen euch Stimmen entgegen: – Brüder und Schwestern, nichts vergeht! Jesus Christus ist der Sieger über das Böse, seid ihr nun die Sieger über die Herzlosigkeit. (Der Geist der Wahrheit, Paris, 1860)
6. Ich komme, um die armen Enterbten zu belehren und zu trösten. Ich komme, um ihnen zu sagen, dass sie ihre Entsagungen auf das Niveau ihrer Prüfungen anheben sollen; dass sie wohl weinen dürfen, weil der Schmerz im Ölgarten geheiligt wurde, aber warten sollen, bis die tröstenden Engel kommen, um ihre Tränen zu trocknen.
Arbeiter, zieht eure Furche; setzt am nächsten Tag die anstrengende Arbeit des Vorabends fort. Die Arbeit eurer Hände versorgt euren Körper mit dem irdischen Brot, eure Seelen aber sind nicht vergessen und ich, der göttliche Gärtner, bebaue sie in der Stille eurer Gedanken. Wenn die Stunde der Ruhe gekommen ist und der Schussfaden eurer Tage euren Händen entglitten ist und eure Augen für das Licht geschlossen sind, werdet ihr spüren, dass mein kostbarer Samen sich in euch entwickelt und keimt. Im Reich unseres Vaters geht nichts verloren und euer Schweiß und Elend bilden den Schatz, der euch in den hohen Sphären reich machen wird, wo das Licht die Finsternis ersetzt und wo der von euch am meisten Entblößte vielleicht der Glänzendste sein wird.
Wahrlich ich sage euch, dass mir diejenigen, die ihre Last tragen und ihrem Nächsten helfen, die Liebsten sind. Bildet euch an dieser kostbaren Lehre, die den Irrtum der Empörungen auflöst und euch das erhabene Ziel der menschlichen Prüfungen zeigt. So wie der Wind den Staub wegfegt, soll auch der Hauch der Geistwesen euren Neid gegen die Reichen der Welt auflösen, welche nicht selten bedauernswerter sind, denn ihre Prüfungen sind gefährlicher als eure. Ich bin bei euch und mein Apostel belehrt euch. Trinkt aus der lebendigen Quelle der Liebe und bereitet euch vor, Gefangene des Lebens, damit ihr euch eines Tages frei und glücklich in die Arme desjenigen stürzen könnt, der euch schwach erschaffen hat, um euch vervollkommnungsfähig zu machen. ER möchte, dass ihr selbst euren geschmeidigen Ton modelliert, damit ihr die Handwerker eurer Unsterblichkeit sein werdet. (Der Geist der Wahrheit, Paris, 1861)
Arbeiter, zieht eure Furche; setzt am nächsten Tag die anstrengende Arbeit des Vorabends fort. Die Arbeit eurer Hände versorgt euren Körper mit dem irdischen Brot, eure Seelen aber sind nicht vergessen und ich, der göttliche Gärtner, bebaue sie in der Stille eurer Gedanken. Wenn die Stunde der Ruhe gekommen ist und der Schussfaden eurer Tage euren Händen entglitten ist und eure Augen für das Licht geschlossen sind, werdet ihr spüren, dass mein kostbarer Samen sich in euch entwickelt und keimt. Im Reich unseres Vaters geht nichts verloren und euer Schweiß und Elend bilden den Schatz, der euch in den hohen Sphären reich machen wird, wo das Licht die Finsternis ersetzt und wo der von euch am meisten Entblößte vielleicht der Glänzendste sein wird.
Wahrlich ich sage euch, dass mir diejenigen, die ihre Last tragen und ihrem Nächsten helfen, die Liebsten sind. Bildet euch an dieser kostbaren Lehre, die den Irrtum der Empörungen auflöst und euch das erhabene Ziel der menschlichen Prüfungen zeigt. So wie der Wind den Staub wegfegt, soll auch der Hauch der Geistwesen euren Neid gegen die Reichen der Welt auflösen, welche nicht selten bedauernswerter sind, denn ihre Prüfungen sind gefährlicher als eure. Ich bin bei euch und mein Apostel belehrt euch. Trinkt aus der lebendigen Quelle der Liebe und bereitet euch vor, Gefangene des Lebens, damit ihr euch eines Tages frei und glücklich in die Arme desjenigen stürzen könnt, der euch schwach erschaffen hat, um euch vervollkommnungsfähig zu machen. ER möchte, dass ihr selbst euren geschmeidigen Ton modelliert, damit ihr die Handwerker eurer Unsterblichkeit sein werdet. (Der Geist der Wahrheit, Paris, 1861)
7. Ich bin der große Arzt der Seelen und komme, um euch die Arznei zu bringen, die sie heilen wird. Die Schwachen, die Leidenden und die Kranken sind meine Lieblingskinder, und ich komme, um sie zu retten. Kommt also zu mir, ihr alle die ihr leidet und unterdrückt seid, und ihr werdet Linderung erfahren und getröstet. Sucht nicht irgendwo anders die Kraft und den Trost, denn die Welt ist unfähig, sie euch zu geben. Gott richtet an euer Herz den höchsten Appell, durch den Spiritismus; hört auf ihn. Auf dass die Herzlosigkeit, die Lüge, die Irrtümer, die Ungläubigkeit aus eurer schmerzlichen Seele ausgerottet sein mögen. Sie sind Monster, die euer reinstes Blut saugen und die bei euch Wunden öffnen, die fast immer tödlich sind. Mögt ihr in Zukunft, demütig und dem Schöpfer unterworfen, SEIN göttliches Gesetz ausüben. Liebt und betet; seid folgsam gegenüber den Geistwesen des Herrn; ruft IHN aus der Tiefe eures Herzens an, und ER wird dann Seinen geliebten Sohn senden, um euch zu unterweisen und euch diese guten Worte zu sagen: Hier bin ich; ich komme zu euch, weil ihr mich gerufen habt. (Der Geist der Wahrheit, Bordeaux, 1861)
8. Gott tröstet die Demütigen und gibt Kraft den Bekümmerten, die IHN darum bitten. Seine Macht bedeckt die Erde und überall hat ER einen tröstenden Balsam neben alle Tränen gesetzt. Die Hingabe und die Opferbereitschaft sind ein unablässiges Gebet und beinhalten eine tiefe Lehre; die menschliche Weisheit befindet sich in diesen beiden Worten. Mögen alle leidenden Geistwesen diese Wahrheit verstehen, anstatt über die Schmerzen und moralischen Leiden zu klagen, die in dieser Welt euer Schicksal sind. Nehmt also als Devise diese beiden Worte: Hingabe und Opferbereitschaft und ihr werdet stark sein, denn sie fassen alle Pflichten zusammen, die die Nächstenliebe und die Demut euch auferlegt. Das Gefühl der erfüllten Pflicht wird eurem Geist die Ruhe und die Gelassenheit geben. Das Herz schlägt dann besser, die Seele beruhigt sich und der Körper hat keine Schwächen mehr, denn der Körper leidet umso stärker, je mehr der Geist betroffen ist. (Der Geist der Wahrheit, Le Havre, 1863)
KAPITEL VII - Selig sind die, die im Geiste arm sind
Was man unter „im Geiste arm“ verstehen soll
1. Selig sind die, die im Geiste arm sind, denn ihrer ist das Himmelreich. (Matthäus, Kap. V, 3)2. Die Ungläubigkeit macht sich über diese Maxime lustig: „Selig sind die, die im Geiste arm sind“, wie über viele andere Sachen, ohne sie zu verstehen. Als „im Geiste arm sein“ bezeichnete Jesus nicht die Menschen, die nicht intelligent sind, sondern die Demütigen: Er sagt, dass das Himmelreich für diese ist und nicht für die Hochmütigen.
Wissenschaftler und Intellektuellen, gemäß der Welt, haben im Allgemeinen eine so hohe Meinung von sich selbst und ihrer Überlegenheit, dass sie die göttlichen Dinge als unwürdig für ihre Aufmerksamkeit ansehen. Ihre Blicke, auf sich selbst konzentriert, können sich nicht zu Gott erheben. Diese Tendenz, sich allem überlegen zu glauben, bringt sie zu oft dazu, zu verneinen, dass das, was über ihnen ist, sie erniedrigen könnte, sogar die Göttlichkeit zu verneinen; oder, falls sie es doch schaffen dies zu akzeptieren, streiten sie ihr eines ihrer schönsten Attribute ab: Ihr vorsehendes Wirken über alle Dinge dieser Welt, sie sind überzeugt davon, dass sie allein genügen, um die Welt gut zu regieren. Da sie ihre Intelligenz als Maß für die universelle Intelligenz betrachten und sich für fähig halten, alles zu verstehen, können sie nicht an die Möglichkeit glauben, irgendetwas nicht zu verstehen. Wenn sie etwas verkündet haben, sind ihre Urteile für sie unwiderruflich.
Wenn sie sich weigern, eine unsichtbare Welt und eine außermenschliche Macht anzuerkennen, geschieht das nicht, weil sie dazu unfähig wären, sondern weil ihr Stolz sich gegen die Idee auflehnt, es gäbe etwas, worüber sie sich nicht stellen könnten und das sie von ihrem Podest herunterbringen würde. Deswegen haben sie nichts als ein Lächeln der Verachtung für alles, was nicht von dieser sichtbaren und fassbaren Welt ist. Sie halten sich für zu geistig und wissend, um an solche Dinge zu glauben, die ihrer Meinung nach gut für die einfachen Menschen sind und halten diejenigen, die sie ernst nehmen, für geistig Arme.
Ganz gleich, was sie darüber sagen mögen, sie werden dennoch wie alle anderen in diese unsichtbare Welt, die sie verspotten, eintreten müssen. Dort werden ihre Augen geöffnet und sie werden ihren Fehler erkennen. Aber Gott, der gerecht ist, kann nicht denjenigen, der SEINE Macht verleugnete, genauso empfangen wie denjenigen, der sich demütig SEINEN Gesetzen unterworfen hat, und ihm auch nicht den gleichen Anteil geben.
Indem Er sagt, dass das Himmelreich den Einfachen gehört, meint Jesus, dass niemand ohne die Einfachheit des Herzens und die Demut des Geistes dort eintreten kann; dass der Unwissende, der diese Eigenschaften besitzt, dem Wissenden, der mehr an sich selbst als an Gott glaubt, vorgezogen wird. In allen Situationen stellt Jesus die Demut in die Reihe der Tugenden, die uns näher zu Gott bringen, und den Hochmut unter die Fehler, die uns von Gott entfernen; und das aus einem sehr natürlichen Grund: Die Demut ist eine Haltung der Unterwerfung gegenüber Gott, während der Hochmut eine Haltung des Widerstands gegen IHN ist. Es ist also wertvoller für das Glück des Menschen, arm im Geiste zu sein, so wie die Welt das versteht, aber reich an moralischen Eigenschaften.
Wissenschaftler und Intellektuellen, gemäß der Welt, haben im Allgemeinen eine so hohe Meinung von sich selbst und ihrer Überlegenheit, dass sie die göttlichen Dinge als unwürdig für ihre Aufmerksamkeit ansehen. Ihre Blicke, auf sich selbst konzentriert, können sich nicht zu Gott erheben. Diese Tendenz, sich allem überlegen zu glauben, bringt sie zu oft dazu, zu verneinen, dass das, was über ihnen ist, sie erniedrigen könnte, sogar die Göttlichkeit zu verneinen; oder, falls sie es doch schaffen dies zu akzeptieren, streiten sie ihr eines ihrer schönsten Attribute ab: Ihr vorsehendes Wirken über alle Dinge dieser Welt, sie sind überzeugt davon, dass sie allein genügen, um die Welt gut zu regieren. Da sie ihre Intelligenz als Maß für die universelle Intelligenz betrachten und sich für fähig halten, alles zu verstehen, können sie nicht an die Möglichkeit glauben, irgendetwas nicht zu verstehen. Wenn sie etwas verkündet haben, sind ihre Urteile für sie unwiderruflich.
Wenn sie sich weigern, eine unsichtbare Welt und eine außermenschliche Macht anzuerkennen, geschieht das nicht, weil sie dazu unfähig wären, sondern weil ihr Stolz sich gegen die Idee auflehnt, es gäbe etwas, worüber sie sich nicht stellen könnten und das sie von ihrem Podest herunterbringen würde. Deswegen haben sie nichts als ein Lächeln der Verachtung für alles, was nicht von dieser sichtbaren und fassbaren Welt ist. Sie halten sich für zu geistig und wissend, um an solche Dinge zu glauben, die ihrer Meinung nach gut für die einfachen Menschen sind und halten diejenigen, die sie ernst nehmen, für geistig Arme.
Ganz gleich, was sie darüber sagen mögen, sie werden dennoch wie alle anderen in diese unsichtbare Welt, die sie verspotten, eintreten müssen. Dort werden ihre Augen geöffnet und sie werden ihren Fehler erkennen. Aber Gott, der gerecht ist, kann nicht denjenigen, der SEINE Macht verleugnete, genauso empfangen wie denjenigen, der sich demütig SEINEN Gesetzen unterworfen hat, und ihm auch nicht den gleichen Anteil geben.
Indem Er sagt, dass das Himmelreich den Einfachen gehört, meint Jesus, dass niemand ohne die Einfachheit des Herzens und die Demut des Geistes dort eintreten kann; dass der Unwissende, der diese Eigenschaften besitzt, dem Wissenden, der mehr an sich selbst als an Gott glaubt, vorgezogen wird. In allen Situationen stellt Jesus die Demut in die Reihe der Tugenden, die uns näher zu Gott bringen, und den Hochmut unter die Fehler, die uns von Gott entfernen; und das aus einem sehr natürlichen Grund: Die Demut ist eine Haltung der Unterwerfung gegenüber Gott, während der Hochmut eine Haltung des Widerstands gegen IHN ist. Es ist also wertvoller für das Glück des Menschen, arm im Geiste zu sein, so wie die Welt das versteht, aber reich an moralischen Eigenschaften.
Jeder der sich selbst erhöht, wird erniedrigt werden
3. In jener Stunde traten die Jünger zu Jesus und sagten zu Ihm: Wer ist der Größte im Himmelreich? Jesus rief ein Kind herbei, stellte es mitten unter sie und sprach: Wahrlich ich sage euch, dass wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht ins Himmelreich kommen. Jeder aber, der sich erniedrigt und sich wie dieses Kind klein macht, wird der Größte im Himmelreich sein. Und jeder, der ein Kind in meinem Namen aufnimmt, so wie ich es euch gesagt habe, der nimmt mich auf. (Matthäus, Kap. XVIII, 1-5)
4. Da trat die Mutter der Söhne des Zebedäus mit ihren Söhnen zu Ihm, betete Ihn an und gab Ihm zu verstehen, dass sie Ihn um etwas bitten wollte. Er sprach zu ihr: Was willst du? Bestimme, sagte sie zu Ihm, dass diese meine beiden Söhne in Deinem Reich, der eine zu Deiner rechten Seite und der andere zu Deiner linken Seite sitzen sollen. Aber Jesus antwortete und sprach: Ihr wisst nicht, um was ihr bittet. Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinken werde? Sie antworteten Ihm: Wir können es. Er sprach zu ihnen: Meinen Kelch werdet ihr zwar trinken; aber das Sitzen zu meiner Rechten und zu meiner Linken zu verleihen, steht mir nicht zu, das wird für diejenigen sein, für die es mein Vater vorbereitet hat. Als die zehn anderen Apostel das hörten, empörten sie sich über die zwei Brüder. Jesus aber rief sie zu sich und sprach: Ihr wisst, dass die Fürsten der Völker ihre Untertanen knechten und die Großen sie mit Gewalt behandeln. Aber so soll es unter euch nicht sein; sondern, derjenige, der unter euch der Größte sein will, soll euer Diener sein; und derjenige, der unter euch der Erste sein will, soll euer Sklave sein; so wie der Menschensohn nicht gekommen ist, damit Ihm gedient werde, sondern damit Er diene und Sein Leben als Erlösung für viele gebe. (Matthäus, Kap. XX, 20-28)
5. An einem Sabbattag trat Er in das Haus eines der Oberen der Pharisäer, um Seine Mahlzeit einzunehmen, und sie beobachteten Ihn. Als Er merkte, wie die Gäste die ersten Plätze suchten, sprach Er zu ihnen dieses Gleichnis: Wenn ihr von jemandem zu einer Hochzeit eingeladen seid, setzt euch nicht an den ersten Platz; es könnte ein Vornehmerer als ihr eingeladen sein und jener, der euch eingeladen hat, könnte kommen und sagen: „Überlasst diesen Platz diesem hier“, und ihr müsstet dann beschämt den letzten Platz einnehmen. – Wenn ihr also eingeladen worden seid, geht hin und setzt euch an den letzten Platz, damit, wenn der kommt, welcher euch eingeladen hat, zu euch sagt: Mein Freund, rücke weiter auf! Dann werdet ihr geehrt sein vor allen, die mit euch am Tische sitzen. Denn jeder, der sich selbst erhöht, wird erniedrigt werden; und wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden. (Lukas, Kap. XIV; 1 und 7-11)
6. Diese Maximen sind die Konsequenz des Demutprinzips, das Jesus unermüdlich als lebenswichtige Voraussetzung für die – von Gott Auserwählten – versprochene Glückseligkeit stellte. Formuliert hat Er dies mit den Worten: „Selig sind die im Geiste arm sind, denn ihrer ist das Himmelreich“. Er nimmt ein Kind als Vorbild für die Bescheidenheit des Herzens und sagt: „Im Himmelreich wird derjenige der Größte sein, der sich demütigt und klein macht wie ein Kind“, d.h. derjenige der keinen Anspruch erhebt, besser als der andere und unfehlbar zu sein.
Den gleichen fundamentalen Gedanken finden wir auch in dieser Maxime wieder: „Derjenige, der der Größte sein will, soll ein Diener sein“; und in dieser anderen: „Jeder, der sich erniedrigt, wird erhöht werden und jeder, der sich erhöht, wird erniedrigt werden“.
Der Spiritismus kommt, um die Theorie mit dem Beispiel zu bestätigen, indem er uns die Großen in der geistigen Welt zeigt, die auf der Erde die Kleinen waren, und sehr häufig die Kleinen, die auf der Erde die Größten und Mächtigsten waren. Das bedeutet, dass die Ersten beim Sterben das mitgenommen haben, was allein die wahre Größe im Himmel bedeutet und nicht verloren geht, nämlich die Tugenden; während die anderen das verlassen mussten, was ihre Größe auf der Erde ausmachte und was man nicht mit ins Jenseits mitnehmen kann: den Reichtum, die Titel, den Ruhm, die edle Geburt. Da sie nichts anderes besitzen, kommen sie in die andere Welt ohne irgendetwas, wie Schiffbrüchige, die alles verloren haben, sogar ihre Kleidung. Behalten haben sie nur den Hochmut, der ihre neue Position noch mehr erniedrigt, da sie über sich diejenigen sehen, die sie auf der Erde mit Füßen getreten haben und die jetzt Ruhm ausstrahlen.
Der Spiritismus zeigt uns eine andere Anwendung dieses Prinzips in den ununterbrochen sich wiederholenden Inkarnationen, wo die, die in einer Existenz am höchsten gestellt waren, in einer nächsten Existenz auf den letzten Rang heruntergesetzt werden, wenn sie von Stolz und Ehrgeiz beherrscht wurden. Sucht also nicht den ersten Platz auf der Erde und stellt euch nicht über die anderen, wenn ihr nicht gezwungen sein wollt, herunter zu steigen. Sucht im Gegenteil den bescheidensten Platz, weil Gott euch eine höhere Stelle im Himmel geben wird, so ihr es verdient habt.
Den gleichen fundamentalen Gedanken finden wir auch in dieser Maxime wieder: „Derjenige, der der Größte sein will, soll ein Diener sein“; und in dieser anderen: „Jeder, der sich erniedrigt, wird erhöht werden und jeder, der sich erhöht, wird erniedrigt werden“.
Der Spiritismus kommt, um die Theorie mit dem Beispiel zu bestätigen, indem er uns die Großen in der geistigen Welt zeigt, die auf der Erde die Kleinen waren, und sehr häufig die Kleinen, die auf der Erde die Größten und Mächtigsten waren. Das bedeutet, dass die Ersten beim Sterben das mitgenommen haben, was allein die wahre Größe im Himmel bedeutet und nicht verloren geht, nämlich die Tugenden; während die anderen das verlassen mussten, was ihre Größe auf der Erde ausmachte und was man nicht mit ins Jenseits mitnehmen kann: den Reichtum, die Titel, den Ruhm, die edle Geburt. Da sie nichts anderes besitzen, kommen sie in die andere Welt ohne irgendetwas, wie Schiffbrüchige, die alles verloren haben, sogar ihre Kleidung. Behalten haben sie nur den Hochmut, der ihre neue Position noch mehr erniedrigt, da sie über sich diejenigen sehen, die sie auf der Erde mit Füßen getreten haben und die jetzt Ruhm ausstrahlen.
Der Spiritismus zeigt uns eine andere Anwendung dieses Prinzips in den ununterbrochen sich wiederholenden Inkarnationen, wo die, die in einer Existenz am höchsten gestellt waren, in einer nächsten Existenz auf den letzten Rang heruntergesetzt werden, wenn sie von Stolz und Ehrgeiz beherrscht wurden. Sucht also nicht den ersten Platz auf der Erde und stellt euch nicht über die anderen, wenn ihr nicht gezwungen sein wollt, herunter zu steigen. Sucht im Gegenteil den bescheidensten Platz, weil Gott euch eine höhere Stelle im Himmel geben wird, so ihr es verdient habt.
Die den Gelehrten und Klugen verborgenen Geheimnisse
7. Dann sagte Jesus dieses Gleichnis: Ich preise DICH, Vater, Herr des Himmels und der Erde, dass DU dies den Weisen und Klugen verborgen und es den Einfachen und Kleinen offenbart hast. (Matthäus, Kap. XI; 25)
8. Es könnte eigenartig erscheinen, dass Jesus Gott dafür gepriesen hat, dass ER diese Dinge den Einfachsten und Kleinsten, die die im Geiste arm sind, offenbart und den Wissenden und Klugen, die fähiger zu sein scheinen, dies zu verstehen, vorenthalten hat. Dazu ist es notwendig zu verstehen, dass die Ersten, die Demütigen sind, die sich vor Gott erniedrigen und nicht glauben, besser als die ganze Welt zu sein. Die anderen sind die Hochmütigen, die, geschmeichelt von ihrer irdischen Wissenschaft, klug zu sein glauben, weil sie Gott verneinen und IHN wie einen von ihnen behandeln, falls sie IHN nicht sogar verneinen. Da in der Antike das Wort klug ein Synonym für weise war, überlässt Gott den Weisen die Suche nach den Geheimnissen der Erde und enthüllt die Geheimnisse des Himmels den Einfachen und Demütigen, die sich vor IHM beugen.
9. Das Gleiche passiert heute mit den großen Wahrheiten, die der Spiritismus offenbart. Einige Ungläubige wundern sich, dass die Geister sich wenig bemühen, sie zu überzeugen. Das ist so, weil die Geister sich lieber mit denen beschäftigen, die das Licht mit Demut und Gläubigkeit suchen, als mit denen, die das Licht zu haben glauben und anscheinend denken, dass Gott sich sehr glücklich fühlen sollte, sie zu sich zurückzuführen und ihnen damit beweist, dass ER existiert.
Die Macht Gottes offenbart sich in den kleinen wie in den großen Dingen. ER stellt nicht das Licht unter den Scheffel, sondern verbreitet es wie Wellen überall und in einer Art, dass nur die Blinden es nicht sehen. Gott möchte ihnen nicht die Augen mit Gewalt öffnen, wenn es ihnen gefällt, sie geschlossen zu halten. Ihre Zeit wird kommen, aber zuerst ist es notwendig, dass sie die Qual der Dunkelheit spüren, damit sie es nicht für einen Zufall halten, sondern Gottes Hand erkennen, die ihren Stolz trifft. Um die Ungläubigkeit zu überwinden, setzt Gott, je nach Individuum die angemessenen Mittel ein. Es obliegt nicht den Ungläubigen, Gott vorzuschreiben, was ER zu tun hat und IHM zu sagen: Wenn DU mich überzeugen willst, musst DU nach dieser und jener Art und Weise handeln, und zwar bei dieser Gelegenheit und nicht bei einer anderen, weil diese mir am besten passt.
Die Ungläubigen sollen sich also nicht wundern, wenn weder Gott noch die Geister, die Gottes Willen vertreten, sich deren Forderungen beugen. Sie sollten sich fragen, was sie sagen würden, wenn der letzte ihrer Diener sich ihnen aufdrängen wollte. Gott schreibt SEINE Bedingungen vor und übernimmt nicht die an, die man IHM auferlegen möchte. ER hört denjenigen liebevoll zu, die IHN mit Demut ansprechen und nicht denen, die sich größer als IHN einschätzen.
Die Macht Gottes offenbart sich in den kleinen wie in den großen Dingen. ER stellt nicht das Licht unter den Scheffel, sondern verbreitet es wie Wellen überall und in einer Art, dass nur die Blinden es nicht sehen. Gott möchte ihnen nicht die Augen mit Gewalt öffnen, wenn es ihnen gefällt, sie geschlossen zu halten. Ihre Zeit wird kommen, aber zuerst ist es notwendig, dass sie die Qual der Dunkelheit spüren, damit sie es nicht für einen Zufall halten, sondern Gottes Hand erkennen, die ihren Stolz trifft. Um die Ungläubigkeit zu überwinden, setzt Gott, je nach Individuum die angemessenen Mittel ein. Es obliegt nicht den Ungläubigen, Gott vorzuschreiben, was ER zu tun hat und IHM zu sagen: Wenn DU mich überzeugen willst, musst DU nach dieser und jener Art und Weise handeln, und zwar bei dieser Gelegenheit und nicht bei einer anderen, weil diese mir am besten passt.
Die Ungläubigen sollen sich also nicht wundern, wenn weder Gott noch die Geister, die Gottes Willen vertreten, sich deren Forderungen beugen. Sie sollten sich fragen, was sie sagen würden, wenn der letzte ihrer Diener sich ihnen aufdrängen wollte. Gott schreibt SEINE Bedingungen vor und übernimmt nicht die an, die man IHM auferlegen möchte. ER hört denjenigen liebevoll zu, die IHN mit Demut ansprechen und nicht denen, die sich größer als IHN einschätzen.
10. Man wird fragen: Könnte Gott sie nicht durch auffallende Zeichen und Wunder persönlich beeindrucken, vor denen sich der hartnäckigste Ungläubige beugen müsste? Ohne Zweifel könnte ER das. Aber wo wäre dann ihr Verdienst und wozu wäre es gut gewesen? Sieht man nicht jeden Tag Menschen, die sich nicht überzeugen lassen und die sogar sagen: „Auch wenn ich es sähe, ich würde es trotzdem nicht glauben, da ich weiß, dass es unmöglich ist“. Wenn sie sich weigern, die Wahrheit so anzuerkennen, so deshalb, weil weder ihr Geist reif ist, um sie zu verstehen, noch ihr Herz fähig ist, um sie zu empfinden. Der Hochmut ist wie die Augenbinde, die ihnen die Sicht trübt. Wozu dem Blinden das Licht zeigen? Zuerst muss die Ursache des Übels bekämpft werden; daher kommt es, dass Gott, wie ein guter Arzt, den Hochmut als erstes kuriert. Gott lässt SEINE sich im Irrtum befindenden Kinder nicht im Stich; denn ER weiß, dass sich ihre Augen früher oder später öffnen werden. ER möchte aber, dass es durch ihren eigenen Willen geschieht, wenn sie, besiegt durch die Qual ihrer Ungläubigkeit, sich von selbst in SEINE Arme werfen und IHN, wie der verlorene Sohn, um Gnade bitten.
Unterweisungen der geistigen Welt
Der Hochmut und die Demut
11. Gottes Friede sei mit euch, liebe Freunde! Ich komme zu euch, um euch zu ermutigen, dem richtigen Weg zu folgen.
Den armen Geistwesen, die früher die Erde bewohnten, gibt Gott den Auftrag, euch aufzuklären. Gelobt sei Gott für die Gnade, die ER uns gewährt, bei eurer Verbesserung zu helfen. Möge der Heilige Geist mich erleuchten und mir helfen, meine Worte verständlich zu machen und mir die Gnade geben, sie jedem erreichbar zu machen. All ihr Inkarnierten, die ihr in Schwierigkeiten seid und das Licht sucht, möge der Wille Gottes mir helfen, dieses vor euren Augen glänzen zu lassen.
Die Demut ist eine von euch ganz vergessene Tugend. Die großen Beispiele, die euch gegeben wurden, werden selten befolgt. Ist es aber ohne Demut möglich, barmherzig gegenüber eurem Nächsten zu sein? Oh nein, weil dieses Gefühl die Menschen gleich macht; es sagt ihnen, dass die Menschen Brüder und Schwestern sind, dass sie sich gegenseitig helfen sollen und es bringt sie dazu, das Gute zu tun. Ohne die Demut schmückt ihr euch mit Tugenden, die ihr nicht habt, als ob ihr eine Verkleidung tragen würdet, um die Missbildung eures Körpers zu verbergen. Erinnert euch an den Herrn, der uns rettete; erinnert euch an Seine Demut, die Ihn so groß machte und über alle Propheten erhob.
Hochmut ist der schlimmste Gegner der Demut. Wenn also Christus den Ärmsten das Himmelreich versprach, so deshalb, weil die Großen auf der Erde meinen, dass Titel und Reichtümer die Belohnung ihrer Verdienste sind und dass ihre Wesen reiner als die der Armen sind. Sie glauben, dass sie ein Recht darauf haben und beschuldigen Gott, ungerecht zu sein, wenn sie ihnen weggenommen werden. Oh! Irrtum und Blindheit! Unterscheidet euch Gott durch eure Körper? Ist die Umhüllung des Armen nicht dieselbe wie die des Reichen? Hat der Schöpfer zwei Menschenarten gemacht? Alles was Gott macht, ist groß und weise. Schiebt IHM niemals die Ideen unter, die eure stolzen Gehirne gebären.
Du Reicher! Weißt du nicht, dass während du unter deinen goldenen Dächern schläfst, vor der Kälte geschützt, tausende deiner Geschwister, die dir gleich sind, auf Stroh liegen? Ist der Unglückliche, der an Hunger leidet, nicht deinesgleichen? Ich weiß wohl, dass dein Hochmut sich über diese Worte empört. Du bist einverstanden, ihnen etwas zu spenden, aber ihnen brüderlich die Hände zu reichen, niemals! Du würdest sagen: „Was! Ich, Abkömmling eines Adligen, eine Größe auf der Erde, soll gleich sein wie dieser Elende in Lumpen? Vergebliche Utopie von sogennanten Philosophen! Falls wir gleich wären, warum hat Gott ihn so niedrig und mich so hoch gestellt?“ Es ist wahr, dass eure Kleidung sich kaum ähnelt, aber welchen Unterschied gäbe es zwischen euch, wenn ihr alle beide entkleidet wärt? „Das adlige Blut“, würdest du sagen. Die Chemie fand aber keinen Unterschied zwischen dem Blut eines Adligen und dem eines gewönlichen Menschen; zwischen dem eines Herrn und dem eines Sklaven. Wer sagt dir, dass du nicht auch so elend und unglücklich warst wie er? Dass du nicht gebettelt hast? Dass du nicht eines Tages bei dem betteln wirst, den du heute verachtest? Sind die Reichtümer ewig? Vergehen sie nicht zusammen mit diesem Körper, vergängliche Hülle deines Geistes? Kehr demütig zu dir selbst zurück! Wirf endlich deine Blicke auf die Realität der irdischen Dinge, auf das, was die Größe und die Erniedrigung in der anderen Welt bestimmt. Denke daran, dass der Tod dich nicht mehr verschonen wird als jeden anderen; dass deine Titel dich vor ihm nicht schützen werden; dass er dich morgen, heute, in einer Stunde treffen kann, und wenn du dich dann in deinem Hochmut vergräbst, wie bedaure ich dich, weil du erbarmungswürdig sein wirst.
Hochmütige! Was seid ihr denn gewesen, bevor ihr adlig und mächtig wart? Vielleicht noch niedriger gestellt als der letzte eurer Diener. Deswegen beugt eure stolze Stirn, weil Gott sie in dem Augenblick erniedrigen kann, in dem ihr sie gerade am höchsten haltet. Alle Menschen sind auf der Waage Gottes gleich, nur die Tugenden unterscheiden sie vor Gottes Augen. Alle Geister sind aus der gleichen Essenz und alle Körper sind aus der gleichen Masse geformt. Eure Titel und Namen verändern nichts daran. Sie bleiben im Grab, und nicht sie sind es, die das versprochene Glück den Auserwählten gibt. Die Barmherzigkeit und die Demut sind eure Adelstitel.
Armes Wesen! Du bist Mutter, deine Kinder leiden; sie frieren, haben Hunger. Du gehst unter deinem schweren Kreuz gebeugt, erniedrigst dich, um ein Stück Brot für sie zu bekommen. Ich verbeuge mich vor dir; wie heilig und groß du vor meinen Augen bist. Hoffe und bete. Das Glück ist noch nicht von dieser Welt. Gott gibt das Himmelreich den Armen und Unterdrückten, die IHM vertrauen.
Und du, junges Mädchen, armes Kind, das sich der Arbeit hingibt und Entbehrungen ausgeliefert ist, warum diese traurigen Gedanken? Warum weinst du? Erhebe deinen Blick zu Gott, fromm und gelassen: Den Vögeln gibt ER Nahrung; vertraue IHM, und ER wird dich nicht im Stich lassen. Der Lärm der Feste, der Vergnügungen dieser Welt lassen dein Herz lauter klopfen. Du würdest auch gern deinen Kopf mit Blumen schmücken und dich unter die Glücklichen dieser Erde mischen. Du denkst dir, dass auch du reich sein könntest, wie diese extravaganten und lachenden Frauen, die an dir vorbeigehen. Schweig Kind! Wenn du wüsstest, wie viele Tränen und unzählige Leiden sich unter diesen schönen Kleidern verbergen; wie viele Seufzer unter dem heiteren Klang des Orchesters ersticken, würdest du deine bescheidene Zuflucht und deine Armut vorziehen. Bleib rein vor Gottes Augen, wenn du nicht möchtest, dass dein Schutzengel zu Gott zurückkehrt, sein Gesicht unter seinen weißen Flügeln versteckend und dich mit deinen Gewissensbissen allein lässt, ohne Führer, ohne Unterstützung in dieser Welt, wo du verloren wärst und auf die Bestrafung in der anderen Welt warten würdest.
Und ihr alle, die ihr die menschlichen Ungerechtigkeiten erleidet, seid nachsichtig mit den Fehlern eurer Brüder und Schwestern, indem ihr euch sagt, dass ihr selbst nicht untadelig seid: Es ist Nächstenliebe, es ist aber auch Demut. Wenn ihr unter Verleumdung leidet, beugt eure Stirn vor dieser Prüfung. Was bedeutet euch die Verleumdung dieser Welt? Wenn euer Verhalten richtig ist, kann Gott euch nicht dafür entschädigen? Die Demütigungen der Menschen mit Mut zu ertragen bedeutet, demütig zu sein und anzuerkennen, dass Gott allein groß und mächtig ist.
Oh, mein Gott! Wird es nötig sein, dass Christus noch ein zweites Mal auf diese Erde kommen muss, um den Menschen DEINE Gebote zu lehren, die sie vergessen? Muss Er noch einmal die Händler aus dem Tempel vertreiben, die DEIN Haus beflecken, welches einzig und allein ein Ort des Betens ist? Oh, Menschen! Wer weiß, ob ihr Ihn nicht wie damals erneut verleugnen würdet, falls Gott euch diese Gnade gewähren würde? Ihr würdet Ihn Gotteslästerer nennen, weil Er den Hochmut der modernen Pharisäer erniedrigen würde. Ihr würdet Ihn vielleicht wieder zum Weg nach Golgatha führen.
Als Moses auf den Berg Sinai stieg, um die Gebote Gottes zu erhalten, verließ das Volk Israel, sich selbst überlassen, den wahren Gott. Männer und Frauen gaben ihre Juwelen und Gold für die Herstellung eines Götzen, den sie anbeteten. Ihr zivilisierten Menschen ahmt sie nach. Christus vermachte euch Seine Lehre; Er gab euch Beispiele für alle Tugenden, und ihr habt Seine Beispiele und Vorschriften verlassen. Jeder von euch bringt seine Leidenschaften mit; ihr macht euch einen Gott nach eurem Geschmack: einige, schrecklich und blutig; andere, unbesorgt hinsichtlich der Interessen der Welt. Der Gott, den ihr euch geschaffen habt, ist immer noch das goldene Kalb, das jeder seinem Geschmack und seinen Vorstellungen anpasst.
Meine Brüder und Schwestern, meine Freunde, kommt zu euch selbst zurück! Möge die Stimme der Geistwesen euer Herz berühren. Seid großmütig und barmherzig, ohne zu prahlen, das heißt, tut das Gute mit Demut; sodass jeder von euch allmählich die Altäre niederreißt, die ihr für den Hochmut errichtet habt. Kurzum: Seid wahre Christen, dann werdet ihr das Reich der Wahrheit erreichen. Zweifelt nicht weiter an der Güte Gottes, ER liefert euch doch so viele Beweise davon. Wir sind gekommen, um den Weg vorzubereiten, damit die Prophezeiungen in Erfüllung gehen können. Wenn der Herr euch eine auffallendere Offenbarung SEINER Gnade geben wird, – möge der Himmlische Lichtbote euch schon wie eine große Familie versammelt treffen; – mögen eure Herzen sanft, demütig und würdig sein, diese heiligen Worte zu empfangen, die er euch mitbringen wird; – möge der Auserwählte auf seinem Weg nur Palmenzweigen begegnen, die für eure Rückkehr zum Guten, zur Nächstenliebe und Brüderlichkeit ausgelegt wurden und auf dass eure Welt zu einem irdischen Paradies wird.
Wenn ihr aber der Stimme der geistigen Wesen gegenüber gleichgültig bleibt, welche gesendet wurden, um eure Gesellschaft zu reinigen und zu erneuern, die zwar zivilisiert und reich an Wissen ist, aber so arm an guten Gefühlen, dann wird uns nichts anderes übrig bleiben, als um euer Schicksal zu weinen und zu stöhnen.
Aber nein, so wird es nicht sein. Kommt zu Gott, eurem Vater, zurück, und wir alle, die wir für die Erfüllung SEINES Willens gedient haben, werden den Gesang der Danksagung singen, um IHM wegen SEINER unendlichen Güte zu danken und um IHN in alle Ewigkeit zu verherrlichen. So sei es. (Lacordaire, Constantine, 1863)
Den armen Geistwesen, die früher die Erde bewohnten, gibt Gott den Auftrag, euch aufzuklären. Gelobt sei Gott für die Gnade, die ER uns gewährt, bei eurer Verbesserung zu helfen. Möge der Heilige Geist mich erleuchten und mir helfen, meine Worte verständlich zu machen und mir die Gnade geben, sie jedem erreichbar zu machen. All ihr Inkarnierten, die ihr in Schwierigkeiten seid und das Licht sucht, möge der Wille Gottes mir helfen, dieses vor euren Augen glänzen zu lassen.
Die Demut ist eine von euch ganz vergessene Tugend. Die großen Beispiele, die euch gegeben wurden, werden selten befolgt. Ist es aber ohne Demut möglich, barmherzig gegenüber eurem Nächsten zu sein? Oh nein, weil dieses Gefühl die Menschen gleich macht; es sagt ihnen, dass die Menschen Brüder und Schwestern sind, dass sie sich gegenseitig helfen sollen und es bringt sie dazu, das Gute zu tun. Ohne die Demut schmückt ihr euch mit Tugenden, die ihr nicht habt, als ob ihr eine Verkleidung tragen würdet, um die Missbildung eures Körpers zu verbergen. Erinnert euch an den Herrn, der uns rettete; erinnert euch an Seine Demut, die Ihn so groß machte und über alle Propheten erhob.
Hochmut ist der schlimmste Gegner der Demut. Wenn also Christus den Ärmsten das Himmelreich versprach, so deshalb, weil die Großen auf der Erde meinen, dass Titel und Reichtümer die Belohnung ihrer Verdienste sind und dass ihre Wesen reiner als die der Armen sind. Sie glauben, dass sie ein Recht darauf haben und beschuldigen Gott, ungerecht zu sein, wenn sie ihnen weggenommen werden. Oh! Irrtum und Blindheit! Unterscheidet euch Gott durch eure Körper? Ist die Umhüllung des Armen nicht dieselbe wie die des Reichen? Hat der Schöpfer zwei Menschenarten gemacht? Alles was Gott macht, ist groß und weise. Schiebt IHM niemals die Ideen unter, die eure stolzen Gehirne gebären.
Du Reicher! Weißt du nicht, dass während du unter deinen goldenen Dächern schläfst, vor der Kälte geschützt, tausende deiner Geschwister, die dir gleich sind, auf Stroh liegen? Ist der Unglückliche, der an Hunger leidet, nicht deinesgleichen? Ich weiß wohl, dass dein Hochmut sich über diese Worte empört. Du bist einverstanden, ihnen etwas zu spenden, aber ihnen brüderlich die Hände zu reichen, niemals! Du würdest sagen: „Was! Ich, Abkömmling eines Adligen, eine Größe auf der Erde, soll gleich sein wie dieser Elende in Lumpen? Vergebliche Utopie von sogennanten Philosophen! Falls wir gleich wären, warum hat Gott ihn so niedrig und mich so hoch gestellt?“ Es ist wahr, dass eure Kleidung sich kaum ähnelt, aber welchen Unterschied gäbe es zwischen euch, wenn ihr alle beide entkleidet wärt? „Das adlige Blut“, würdest du sagen. Die Chemie fand aber keinen Unterschied zwischen dem Blut eines Adligen und dem eines gewönlichen Menschen; zwischen dem eines Herrn und dem eines Sklaven. Wer sagt dir, dass du nicht auch so elend und unglücklich warst wie er? Dass du nicht gebettelt hast? Dass du nicht eines Tages bei dem betteln wirst, den du heute verachtest? Sind die Reichtümer ewig? Vergehen sie nicht zusammen mit diesem Körper, vergängliche Hülle deines Geistes? Kehr demütig zu dir selbst zurück! Wirf endlich deine Blicke auf die Realität der irdischen Dinge, auf das, was die Größe und die Erniedrigung in der anderen Welt bestimmt. Denke daran, dass der Tod dich nicht mehr verschonen wird als jeden anderen; dass deine Titel dich vor ihm nicht schützen werden; dass er dich morgen, heute, in einer Stunde treffen kann, und wenn du dich dann in deinem Hochmut vergräbst, wie bedaure ich dich, weil du erbarmungswürdig sein wirst.
Hochmütige! Was seid ihr denn gewesen, bevor ihr adlig und mächtig wart? Vielleicht noch niedriger gestellt als der letzte eurer Diener. Deswegen beugt eure stolze Stirn, weil Gott sie in dem Augenblick erniedrigen kann, in dem ihr sie gerade am höchsten haltet. Alle Menschen sind auf der Waage Gottes gleich, nur die Tugenden unterscheiden sie vor Gottes Augen. Alle Geister sind aus der gleichen Essenz und alle Körper sind aus der gleichen Masse geformt. Eure Titel und Namen verändern nichts daran. Sie bleiben im Grab, und nicht sie sind es, die das versprochene Glück den Auserwählten gibt. Die Barmherzigkeit und die Demut sind eure Adelstitel.
Armes Wesen! Du bist Mutter, deine Kinder leiden; sie frieren, haben Hunger. Du gehst unter deinem schweren Kreuz gebeugt, erniedrigst dich, um ein Stück Brot für sie zu bekommen. Ich verbeuge mich vor dir; wie heilig und groß du vor meinen Augen bist. Hoffe und bete. Das Glück ist noch nicht von dieser Welt. Gott gibt das Himmelreich den Armen und Unterdrückten, die IHM vertrauen.
Und du, junges Mädchen, armes Kind, das sich der Arbeit hingibt und Entbehrungen ausgeliefert ist, warum diese traurigen Gedanken? Warum weinst du? Erhebe deinen Blick zu Gott, fromm und gelassen: Den Vögeln gibt ER Nahrung; vertraue IHM, und ER wird dich nicht im Stich lassen. Der Lärm der Feste, der Vergnügungen dieser Welt lassen dein Herz lauter klopfen. Du würdest auch gern deinen Kopf mit Blumen schmücken und dich unter die Glücklichen dieser Erde mischen. Du denkst dir, dass auch du reich sein könntest, wie diese extravaganten und lachenden Frauen, die an dir vorbeigehen. Schweig Kind! Wenn du wüsstest, wie viele Tränen und unzählige Leiden sich unter diesen schönen Kleidern verbergen; wie viele Seufzer unter dem heiteren Klang des Orchesters ersticken, würdest du deine bescheidene Zuflucht und deine Armut vorziehen. Bleib rein vor Gottes Augen, wenn du nicht möchtest, dass dein Schutzengel zu Gott zurückkehrt, sein Gesicht unter seinen weißen Flügeln versteckend und dich mit deinen Gewissensbissen allein lässt, ohne Führer, ohne Unterstützung in dieser Welt, wo du verloren wärst und auf die Bestrafung in der anderen Welt warten würdest.
Und ihr alle, die ihr die menschlichen Ungerechtigkeiten erleidet, seid nachsichtig mit den Fehlern eurer Brüder und Schwestern, indem ihr euch sagt, dass ihr selbst nicht untadelig seid: Es ist Nächstenliebe, es ist aber auch Demut. Wenn ihr unter Verleumdung leidet, beugt eure Stirn vor dieser Prüfung. Was bedeutet euch die Verleumdung dieser Welt? Wenn euer Verhalten richtig ist, kann Gott euch nicht dafür entschädigen? Die Demütigungen der Menschen mit Mut zu ertragen bedeutet, demütig zu sein und anzuerkennen, dass Gott allein groß und mächtig ist.
Oh, mein Gott! Wird es nötig sein, dass Christus noch ein zweites Mal auf diese Erde kommen muss, um den Menschen DEINE Gebote zu lehren, die sie vergessen? Muss Er noch einmal die Händler aus dem Tempel vertreiben, die DEIN Haus beflecken, welches einzig und allein ein Ort des Betens ist? Oh, Menschen! Wer weiß, ob ihr Ihn nicht wie damals erneut verleugnen würdet, falls Gott euch diese Gnade gewähren würde? Ihr würdet Ihn Gotteslästerer nennen, weil Er den Hochmut der modernen Pharisäer erniedrigen würde. Ihr würdet Ihn vielleicht wieder zum Weg nach Golgatha führen.
Als Moses auf den Berg Sinai stieg, um die Gebote Gottes zu erhalten, verließ das Volk Israel, sich selbst überlassen, den wahren Gott. Männer und Frauen gaben ihre Juwelen und Gold für die Herstellung eines Götzen, den sie anbeteten. Ihr zivilisierten Menschen ahmt sie nach. Christus vermachte euch Seine Lehre; Er gab euch Beispiele für alle Tugenden, und ihr habt Seine Beispiele und Vorschriften verlassen. Jeder von euch bringt seine Leidenschaften mit; ihr macht euch einen Gott nach eurem Geschmack: einige, schrecklich und blutig; andere, unbesorgt hinsichtlich der Interessen der Welt. Der Gott, den ihr euch geschaffen habt, ist immer noch das goldene Kalb, das jeder seinem Geschmack und seinen Vorstellungen anpasst.
Meine Brüder und Schwestern, meine Freunde, kommt zu euch selbst zurück! Möge die Stimme der Geistwesen euer Herz berühren. Seid großmütig und barmherzig, ohne zu prahlen, das heißt, tut das Gute mit Demut; sodass jeder von euch allmählich die Altäre niederreißt, die ihr für den Hochmut errichtet habt. Kurzum: Seid wahre Christen, dann werdet ihr das Reich der Wahrheit erreichen. Zweifelt nicht weiter an der Güte Gottes, ER liefert euch doch so viele Beweise davon. Wir sind gekommen, um den Weg vorzubereiten, damit die Prophezeiungen in Erfüllung gehen können. Wenn der Herr euch eine auffallendere Offenbarung SEINER Gnade geben wird, – möge der Himmlische Lichtbote euch schon wie eine große Familie versammelt treffen; – mögen eure Herzen sanft, demütig und würdig sein, diese heiligen Worte zu empfangen, die er euch mitbringen wird; – möge der Auserwählte auf seinem Weg nur Palmenzweigen begegnen, die für eure Rückkehr zum Guten, zur Nächstenliebe und Brüderlichkeit ausgelegt wurden und auf dass eure Welt zu einem irdischen Paradies wird.
Wenn ihr aber der Stimme der geistigen Wesen gegenüber gleichgültig bleibt, welche gesendet wurden, um eure Gesellschaft zu reinigen und zu erneuern, die zwar zivilisiert und reich an Wissen ist, aber so arm an guten Gefühlen, dann wird uns nichts anderes übrig bleiben, als um euer Schicksal zu weinen und zu stöhnen.
Aber nein, so wird es nicht sein. Kommt zu Gott, eurem Vater, zurück, und wir alle, die wir für die Erfüllung SEINES Willens gedient haben, werden den Gesang der Danksagung singen, um IHM wegen SEINER unendlichen Güte zu danken und um IHN in alle Ewigkeit zu verherrlichen. So sei es. (Lacordaire, Constantine, 1863)
12. Menschen, warum beklagt ihr euch über das Unheil, das ihr selbst über euren Köpfen angehäuft habt? Ihr habt die heilige und göttliche Moral Christi verachtet; wundert euch deswegen nicht, dass der Kelch der Ungerechtigkeit an allen Seiten übergelaufen ist.
Das Unwohlsein breitet sich weltweit aus. Wen wollt ihr beschuldigen außer euch selbst, die ihr unaufhörlich versucht, euch untereinander zu vernichten? Ihr könnt ohne gegenseitiges Wohlwollen nicht glücklich werden, und wie kann es Wohlwollen zusammen mit Hochmut geben? Hochmut, das ist die Quelle allen Übels. Bemüht euch folglich, ihn zu beseitigen, wenn ihr dessen unheilvolle Folgen nicht für immer fortbestehen lassen wollt. Dafür gibt es nur ein Mittel, das aber unfehlbar ist: das Gesetz Christi als unveränderliche Regel für euer Verhalten zu nehmen; das Gesetz, das ihr entweder verneint oder in seiner Interpretation verfälscht habt. Warum schätzt ihr alle Dinge, die glänzen und den Augen gefallen viel mehr, als, jene, die die Herzen berühren?
Warum ist die Sucht nach Reichtum das Ziel eurer Schmeicheleien, während ihr nur einen verachtenden Blick für das wahre Verdienst habt, das sich in der Anonymität verbirgt? Wenn ein lasterhafter Reicher, der physisch und seelisch verdorben ist, sich irgendwo vorstellt, werden für ihn alle Türen geöffnet und alle Blicke auf ihn gerichtet, während man den guten Mann, der von seiner Arbeit lebt, kaum einer Begrüßung würdigt. Wenn die Hochachtung, die man anderen Menschen schenkt, an dem Gewicht des Goldes, das sie besitzen, oder an dem Namen, den sie tragen, gemessen wird, welches Interesse würden sie haben, ihre Fehler zu verbessern?
Ganz anders wäre es, wenn die Sucht eines reichen Menschen von der öffentlichen Meinung genauso scharf kritisiert würde, wie die Sucht eines armen Menschen. Der Hochmut ist aber nachsichtig mit allem, was ihm schmeichelt. Das Jahrhundert der Habsucht und des Geldes, sagt ihr. Ohne Zweifel, aber warum habt ihr zugelassen, dass die materiellen Bedürfnisse über der Vernunft und dem Verstand stehen? Warum möchte sich jeder über seinen Bruder und seine Schwester stellen? Heute bekommt die Gesellschaft die Folgen zu spüren.
Ihr sollt nicht vergessen, dass so ein Zustand immer ein Zeichen moralischer Dekadenz ist. Wenn der Hochmut die höchsten Grade erreicht, ist das ein Anzeichen eines baldigen Sturzes, denn Gott bestraft immer die Hochmütigen. Wenn ER es auch manchmal zulässt, dass sie sich erhöhen, geschieht das, um ihnen Zeit zum Nachdenken und zur Verbesserung zu geben, durch die Schläge, die ER von Zeit zu Zeit ihrem Stolz versetzt, warnt ER sie. Aber anstatt demütig zu sein, empören sie sich. Wenn dann das Maß voll ist, kippt Gott es vollständig, und der Absturz wird umso schrecklicher sein, je höher sie sich erhoben haben.
Arme menschliche Rasse, deren Egoismus alle Wege verdorben hat, fasse trotzdem wieder Mut. In SEINER unendlichen Barmherzigkeit schickt Gott dir ein wirksames Heilmittel gegen deine Übel, eine unerwartete Hilfe für deinen Kummer. Öffne die Augen zum Licht: hier sind die Seelen derjenigen, die nicht mehr auf der Erde leben, die kommen, um dich an die Erfüllung der wahren Pflichten zu erinnern. Sie werden dir mit der Autorität der Erfahrung sagen, wie klein die Eitelkeiten und die Größen deiner vorübergehenden Existenz vor der Unendlichkeit sind. Sie werden dir sagen, – dass dort derjenige der Größte ist, der der Bescheidenste unter den Kleinen dieser Welt war; – dass derjenige, der am meisten seine Brüder und Schwestern geliebt hat, auch im Himmel am meisten geliebt wird; – dass die Mächtigen auf der Erde, falls sie ihre Autorität missbraucht haben, gezwungen werden, ihren Dienern zu gehorchen; – dass die Nächstenliebe und die Demut, diese zwei Schwestern, die immer Hand in Hand gehen, die wirksamsten Mittel sind, um die Gnade Gottes zu erlangen.
Das Unwohlsein breitet sich weltweit aus. Wen wollt ihr beschuldigen außer euch selbst, die ihr unaufhörlich versucht, euch untereinander zu vernichten? Ihr könnt ohne gegenseitiges Wohlwollen nicht glücklich werden, und wie kann es Wohlwollen zusammen mit Hochmut geben? Hochmut, das ist die Quelle allen Übels. Bemüht euch folglich, ihn zu beseitigen, wenn ihr dessen unheilvolle Folgen nicht für immer fortbestehen lassen wollt. Dafür gibt es nur ein Mittel, das aber unfehlbar ist: das Gesetz Christi als unveränderliche Regel für euer Verhalten zu nehmen; das Gesetz, das ihr entweder verneint oder in seiner Interpretation verfälscht habt. Warum schätzt ihr alle Dinge, die glänzen und den Augen gefallen viel mehr, als, jene, die die Herzen berühren?
Warum ist die Sucht nach Reichtum das Ziel eurer Schmeicheleien, während ihr nur einen verachtenden Blick für das wahre Verdienst habt, das sich in der Anonymität verbirgt? Wenn ein lasterhafter Reicher, der physisch und seelisch verdorben ist, sich irgendwo vorstellt, werden für ihn alle Türen geöffnet und alle Blicke auf ihn gerichtet, während man den guten Mann, der von seiner Arbeit lebt, kaum einer Begrüßung würdigt. Wenn die Hochachtung, die man anderen Menschen schenkt, an dem Gewicht des Goldes, das sie besitzen, oder an dem Namen, den sie tragen, gemessen wird, welches Interesse würden sie haben, ihre Fehler zu verbessern?
Ganz anders wäre es, wenn die Sucht eines reichen Menschen von der öffentlichen Meinung genauso scharf kritisiert würde, wie die Sucht eines armen Menschen. Der Hochmut ist aber nachsichtig mit allem, was ihm schmeichelt. Das Jahrhundert der Habsucht und des Geldes, sagt ihr. Ohne Zweifel, aber warum habt ihr zugelassen, dass die materiellen Bedürfnisse über der Vernunft und dem Verstand stehen? Warum möchte sich jeder über seinen Bruder und seine Schwester stellen? Heute bekommt die Gesellschaft die Folgen zu spüren.
Ihr sollt nicht vergessen, dass so ein Zustand immer ein Zeichen moralischer Dekadenz ist. Wenn der Hochmut die höchsten Grade erreicht, ist das ein Anzeichen eines baldigen Sturzes, denn Gott bestraft immer die Hochmütigen. Wenn ER es auch manchmal zulässt, dass sie sich erhöhen, geschieht das, um ihnen Zeit zum Nachdenken und zur Verbesserung zu geben, durch die Schläge, die ER von Zeit zu Zeit ihrem Stolz versetzt, warnt ER sie. Aber anstatt demütig zu sein, empören sie sich. Wenn dann das Maß voll ist, kippt Gott es vollständig, und der Absturz wird umso schrecklicher sein, je höher sie sich erhoben haben.
Arme menschliche Rasse, deren Egoismus alle Wege verdorben hat, fasse trotzdem wieder Mut. In SEINER unendlichen Barmherzigkeit schickt Gott dir ein wirksames Heilmittel gegen deine Übel, eine unerwartete Hilfe für deinen Kummer. Öffne die Augen zum Licht: hier sind die Seelen derjenigen, die nicht mehr auf der Erde leben, die kommen, um dich an die Erfüllung der wahren Pflichten zu erinnern. Sie werden dir mit der Autorität der Erfahrung sagen, wie klein die Eitelkeiten und die Größen deiner vorübergehenden Existenz vor der Unendlichkeit sind. Sie werden dir sagen, – dass dort derjenige der Größte ist, der der Bescheidenste unter den Kleinen dieser Welt war; – dass derjenige, der am meisten seine Brüder und Schwestern geliebt hat, auch im Himmel am meisten geliebt wird; – dass die Mächtigen auf der Erde, falls sie ihre Autorität missbraucht haben, gezwungen werden, ihren Dienern zu gehorchen; – dass die Nächstenliebe und die Demut, diese zwei Schwestern, die immer Hand in Hand gehen, die wirksamsten Mittel sind, um die Gnade Gottes zu erlangen.
Mission des intelligenten Menschen auf der Erde
13. Seid nicht stolz auf euer Wissen, denn dieses Wissen ist sehr begrenzt auf der Welt, auf der ihr lebt. Auch wenn ihr annehmt, dass ihr einer von diesen großen Intelligenten auf diesem Planet seid: Ihr habt kein Recht, deshalb überheblich zu sein. Wenn Gott – nach SEINEN Plänen – entschieden hatte, dass ihr in einem Milieu geboren wurdet, wo ihr eure Intelligenz entwickeln konntet, bedeutet es, dass ER möchte, dass ihr für das Wohlsein aller davon Gebrauch macht. Es ist eine euch von Gott gegebene Mission, zu der ER euch das Werkzeug in die Hände legt, mit dem ihr die rückständigen Intelligenzen um euch herum weiter entwickeln und zu IHM führen könnt. Zeigt die Art eines Werkzeugs nicht, wozu es benutzt werden soll? Zeigt nicht der Spaten, den der Gärtner seinem Arbeiter in die Hände gibt, dass er damit die Erde umgraben soll? Was würdet ihr sagen, wenn dieser Arbeiter, statt damit zu arbeiten, den Spaten gegen seinen Vorgesetzten erheben würde, um ihn zu verletzen? Ihr würdet sagen, dass es schrecklich ist und dass er es verdient, vertrieben zu werden. Na also, geschieht nicht dasselbe mit demjenigen, der seine Intelligenz benutzt, um unter seinen Brüdern und Schwestern die Vorstellung Gottes und der Vorsehungen zu zerstören? Erhebt er nicht gegen seinen Herrn den Spaten, der ihm gegeben wurde, um den Boden zu bearbeiten? Hat er ein Anrecht auf den versprochenen Lohn oder verdient er nicht im Gegenteil aus dem Garten vertrieben zu werden? So wird es geschehen, zweifelt nicht daran, und er wird durch elende Existenzen gehen, voller Demütigungen, bis er sich vor DEMJENIGEN beugt, dem er alles verdankt.
Die Intelligenz ist reich an Verdiensten für die Zukunft, aber unter der Bedingung, sie richtig anzuwenden. Wenn alle begabten Menschen sie gemäß dem Willen Gottes benutzen würden, wäre die Aufgabe der Geister leichter, die Menschheit vorwärts zu führen. Leider machen viele aus ihr ein Instrument des Hochmuts und des Unheils für sich selbst. Die Menschen missbrauchen die Intelligenz wie alle ihre anderen Fähigkeiten, obwohl es ihnen an Lehren nicht fehlt, um sie zu warnen, dass eine mächtige Hand das wegnehmen kann, was sie selber ihm gegeben hat. (Ferdinand, ein Schutzgeist, Bordeaux, 1862)
Die Intelligenz ist reich an Verdiensten für die Zukunft, aber unter der Bedingung, sie richtig anzuwenden. Wenn alle begabten Menschen sie gemäß dem Willen Gottes benutzen würden, wäre die Aufgabe der Geister leichter, die Menschheit vorwärts zu führen. Leider machen viele aus ihr ein Instrument des Hochmuts und des Unheils für sich selbst. Die Menschen missbrauchen die Intelligenz wie alle ihre anderen Fähigkeiten, obwohl es ihnen an Lehren nicht fehlt, um sie zu warnen, dass eine mächtige Hand das wegnehmen kann, was sie selber ihm gegeben hat. (Ferdinand, ein Schutzgeist, Bordeaux, 1862)
KAPITEL VIII - Selig sind die, die reinen Herzens sind
Lasst die Kinder zu mir kommen
1. Selig sind die, die reinen Herzens sind, denn sie werden Gott sehen. (Matthäus, Kap.V; 8)2. Man brachte die Kinder zu Ihm, damit Er sie berühre; und da Seine Jünger diejenigen, die sie Ihm brachten, mit harten Worten zurückwiesen, ärgerte sich Jesus, als Er das sah und sagte zu ihnen: Lasst die Kinder zu mir kommen, hindert sie nicht, denn das Reich Gottes ist für diejenigen, die den Kindern ähnlich sind. – Wahrlich, ich sage euch, dass jeder, der das Reich Gottes nicht wie ein Kind annimmt, nicht hineinkommen wird. Und Er umarmte und segnete sie, indem Er ihnen die Hände auflegte. (Markus, Kap. X, 13-16)
3. Die Reinheit des Herzens ist von der Bescheidenheit und der Demut nicht zu trennen. Sie schließt alle Gedanken des Egoismus und des Hochmuts aus. Aus diesem Grund nimmt Jesus die Kinder als Beispiel für diese Reinheit wie auch für die Demut.
Dieser Vergleich könnte ungerecht erscheinen, wenn man bedenkt, dass der Geist eines Kindes sehr alt sein kann und dass er in einer neuen Reinkarnation die Unvollkommenheiten mitbringt, von denen er sich während seiner vorherigen Existenzen nicht befreien konnte. Nur ein Geist, der die Vollkommenheit erreicht hat, könnte uns das Beispiel der wahren Reinheit geben. Aber hinsichtlich des gegenwärtigen Lebens ist der Vergleich richtig, denn das Kind, das die Gelegenheit noch nicht gehabt hat, irgendeine perverse Neigung zu zeigen, gibt uns das Bild der Unschuld und der Arglosigkeit. Deshalb sagt Jesus nicht in einer unumschränkten Art, dass das Reich Gottes für die Kinder ist, sondern für diejenigen, die ihnen ähneln.
Dieser Vergleich könnte ungerecht erscheinen, wenn man bedenkt, dass der Geist eines Kindes sehr alt sein kann und dass er in einer neuen Reinkarnation die Unvollkommenheiten mitbringt, von denen er sich während seiner vorherigen Existenzen nicht befreien konnte. Nur ein Geist, der die Vollkommenheit erreicht hat, könnte uns das Beispiel der wahren Reinheit geben. Aber hinsichtlich des gegenwärtigen Lebens ist der Vergleich richtig, denn das Kind, das die Gelegenheit noch nicht gehabt hat, irgendeine perverse Neigung zu zeigen, gibt uns das Bild der Unschuld und der Arglosigkeit. Deshalb sagt Jesus nicht in einer unumschränkten Art, dass das Reich Gottes für die Kinder ist, sondern für diejenigen, die ihnen ähneln.
4. Da ja der Geist eines Kindes schon gelebt hat, warum zeigt er nicht von Geburt an, wer er ist? Alles ist weise in Gottes Schöpfung. Das Kind bedarf einer zarten Pflege, die nur die mütterliche Zärtlichkeit ihm geben kann; und diese Zärtlichkeit wird durch die Schwäche und die Naivität des Kindes vergrößert. Für eine Mutter ist ihr Kind immer ein Engel, und das muss so sein, um ihre Fürsorge zu gewinnen. Sie würde es nicht mit der gleichen Hingabe pflegen, wenn anstatt des naiven Liebreizes sie in ihm, – unter den kindlichen Gesichtszügen – einen starken Willen und die Ideen eines Erwachsenen fände, und noch weniger, wenn sie seine Vergangenheit kennen würde.
Bei der Aktivität der Intelligenzgrundlage war es übrigens erforderlich, die Schwäche des Körpers zu berücksichtigen, der eine zu große Aktivität des Geistes schlecht ertragen würde; wie man es bei sehr frühreifen Kindern beobachten kann. Deshalb verliert der Geist, wenn er beim Annähern seiner Inkarnation in Verwirrung gerät, nach und nach das Bewusstsein seiner selbst. Für eine bestimmte Zeit befindet er sich in einer Art Schlaf, wobei seine Fähigkeiten latent vorhanden bleiben. Dieser Übergangszustand ist notwendig, um dem Geist einen neuen Ausgangspunkt zu geben und um ihn die Dinge vergessen zu lassen, die seine neue Existenz stören könnten. Seine Vergangenheit jedoch beeinflusst ihn; er wird für das neue Leben geboren, moralisch und intellektuell gestärkt, unterstützt von der aus der Erfahrung gewonnenen Intuition.
Ab der Geburt kommen seine Gedanken stufenweise zurück, in dem Maße, wie sich seine Organe entwickeln. Man kann daher sagen, dass der Geist während der ersten Jahre wirklich ein Kind ist, da die Ideen, die seinen Charakter formen, noch betäubt sind. Während der Zeit, in der seine Instinkte noch schlummern, ist er flexibler und daher empfänglicher für die Eindrücke, die seine Natur verändern können und seine Entwicklung fördern. Das alles vereinfacht die Aufgabe der Eltern.
Der Geist bemäntelt sich für eine Weile mit dem Umhang der Unschuld, und Jesus hat Recht, wenn Er, von der Vergangenheit der Seele abgesehen, die Kinder als Beispiel für die Reinheit und die Harmlosigkeit nimmt.
Bei der Aktivität der Intelligenzgrundlage war es übrigens erforderlich, die Schwäche des Körpers zu berücksichtigen, der eine zu große Aktivität des Geistes schlecht ertragen würde; wie man es bei sehr frühreifen Kindern beobachten kann. Deshalb verliert der Geist, wenn er beim Annähern seiner Inkarnation in Verwirrung gerät, nach und nach das Bewusstsein seiner selbst. Für eine bestimmte Zeit befindet er sich in einer Art Schlaf, wobei seine Fähigkeiten latent vorhanden bleiben. Dieser Übergangszustand ist notwendig, um dem Geist einen neuen Ausgangspunkt zu geben und um ihn die Dinge vergessen zu lassen, die seine neue Existenz stören könnten. Seine Vergangenheit jedoch beeinflusst ihn; er wird für das neue Leben geboren, moralisch und intellektuell gestärkt, unterstützt von der aus der Erfahrung gewonnenen Intuition.
Ab der Geburt kommen seine Gedanken stufenweise zurück, in dem Maße, wie sich seine Organe entwickeln. Man kann daher sagen, dass der Geist während der ersten Jahre wirklich ein Kind ist, da die Ideen, die seinen Charakter formen, noch betäubt sind. Während der Zeit, in der seine Instinkte noch schlummern, ist er flexibler und daher empfänglicher für die Eindrücke, die seine Natur verändern können und seine Entwicklung fördern. Das alles vereinfacht die Aufgabe der Eltern.
Der Geist bemäntelt sich für eine Weile mit dem Umhang der Unschuld, und Jesus hat Recht, wenn Er, von der Vergangenheit der Seele abgesehen, die Kinder als Beispiel für die Reinheit und die Harmlosigkeit nimmt.
Sünde durch Gedanken / Ehebruch
5. Ihr habt gehört, was euch einst gesagt wurde: „Du sollst keinen Ehebruch begehen“. Ich aber sage euch, dass derjenige, der eine Frau mit Begierde ansieht, bereits schon in seinem Herzen mit ihr den Ehebruch begangen hat. (Matthäus, Kap. V, 27-28)
6. Das Wort Ehebruch soll hier nicht in seiner ausschließlichen Bedeutung verstanden werden, sondern in einer generellen Bedeutung. Jesus hat es oft im weiteren Sinne benutzt, um das Böse, die Sünde und alle schlechten Gedanken zu beschreiben, wie zum Beispiel in dieser Passage: „Wenn sich jemand in dieser ehebrecherischen und sündigen Generation meinetwegen und wegen meiner Worte schämt, wird sich der Menschensohn auch seinetwegen schämen, wenn Er, von den heiligen Engeln begleitet, in die Herrlichkeit Seines Vaters kommen wird. (Markus, Kap. VIII, 38)
Die echte Reinheit befindet sich nicht nur in den Taten, sondern auch in den Gedanken, denn derjenige, der ein reines Herz besitzt, denkt nicht einmal an das Böse. Das ist es, was Jesus sagen wollte, indem Er die Sünde verdammte, und wenn sie nur in Gedanken begangen wird, weil auch das ein Zeichen der Unreinheit ist.
Die echte Reinheit befindet sich nicht nur in den Taten, sondern auch in den Gedanken, denn derjenige, der ein reines Herz besitzt, denkt nicht einmal an das Böse. Das ist es, was Jesus sagen wollte, indem Er die Sünde verdammte, und wenn sie nur in Gedanken begangen wird, weil auch das ein Zeichen der Unreinheit ist.
7. Dieses Prinzip bringt uns natürlich zu der Frage: Erleidet man die Konsequenzen eines bösen Gedankens, der nicht verwirklicht wurde?
Wir müssen hier eine wichtige Unterscheidung machen. In dem Maße, wie sich die Seele – die sich auf dem falschen Weg befindet – in ihrem spirituellen Leben weiter entwickelt, erhellt sie sich und befreit sich nach und nach von ihren Unvollkommenheiten gemäß dem mehr oder weniger guten Willen, den sie aufbringt, aufgrund ihres freien Willens. Jeder böse Gedanke ist daher das Resultat der Unvollkommenheit der Seele. Aber gemäß dem Wunsch, der sie antreibt sich zu reinigen, wird sogar dieser böse Gedanke eine Gelegenheit für ihren Fortschritt sein, weil sie ihn energisch zurückweist. Es ist das Indiz eines Fleckens, den sie zu beseitigen versucht; und sie wird nicht nachgeben, falls sich die Gelegenheit ergibt, einen bösen Wunsch in die Tat umzusetzen. Und nachdem sie widerstanden hat, wird sie sich stärker fühlen und sich über ihren Sieg freuen.
Diejenige aber, die im Gegenteil keine guten Entscheidungen getroffen hat, sucht die Gelegenheit, böse Handlungen zu begehen, und wenn sie das nicht schafft, geschieht das nicht, weil sie das nicht wollte, sondern aus mangelnden Gelegenheiten. Sie ist daher genau so schuldig, als ob sie das begangen hätte.
Kurzum: Bei demjenigen, der nicht einmal einen schlechten Gedanken hat, ist der Fortschritt verwirklicht; bei demjenigen, dem dieser Gedanke kommt, der ihn aber zurückweist, ist der Fortschritt dabei sich zu verwirklichen. Bei demjenigen schließlich, der an das Böse denkt und sich dabei gefällt, ist das Böse noch mit seiner ganzen Kraft vorhanden. Bei dem einen ist die Arbeit beendet. Bei dem andern ist sie noch zu vollenden. Gott, der gerecht ist, berücksichtigt alle diese Abstufungen bei der Verantwortlichkeit des Handelns und der Gedanken der Menschen.
Wir müssen hier eine wichtige Unterscheidung machen. In dem Maße, wie sich die Seele – die sich auf dem falschen Weg befindet – in ihrem spirituellen Leben weiter entwickelt, erhellt sie sich und befreit sich nach und nach von ihren Unvollkommenheiten gemäß dem mehr oder weniger guten Willen, den sie aufbringt, aufgrund ihres freien Willens. Jeder böse Gedanke ist daher das Resultat der Unvollkommenheit der Seele. Aber gemäß dem Wunsch, der sie antreibt sich zu reinigen, wird sogar dieser böse Gedanke eine Gelegenheit für ihren Fortschritt sein, weil sie ihn energisch zurückweist. Es ist das Indiz eines Fleckens, den sie zu beseitigen versucht; und sie wird nicht nachgeben, falls sich die Gelegenheit ergibt, einen bösen Wunsch in die Tat umzusetzen. Und nachdem sie widerstanden hat, wird sie sich stärker fühlen und sich über ihren Sieg freuen.
Diejenige aber, die im Gegenteil keine guten Entscheidungen getroffen hat, sucht die Gelegenheit, böse Handlungen zu begehen, und wenn sie das nicht schafft, geschieht das nicht, weil sie das nicht wollte, sondern aus mangelnden Gelegenheiten. Sie ist daher genau so schuldig, als ob sie das begangen hätte.
Kurzum: Bei demjenigen, der nicht einmal einen schlechten Gedanken hat, ist der Fortschritt verwirklicht; bei demjenigen, dem dieser Gedanke kommt, der ihn aber zurückweist, ist der Fortschritt dabei sich zu verwirklichen. Bei demjenigen schließlich, der an das Böse denkt und sich dabei gefällt, ist das Böse noch mit seiner ganzen Kraft vorhanden. Bei dem einen ist die Arbeit beendet. Bei dem andern ist sie noch zu vollenden. Gott, der gerecht ist, berücksichtigt alle diese Abstufungen bei der Verantwortlichkeit des Handelns und der Gedanken der Menschen.
Wahre Reinheit / ungewaschene Hände
8. Die Schriftgelehrten und Pharisäer, die aus Jerusalem kamen, näherten sich Jesus und sagten zu Ihm: – Warum brechen Deine Jünger mit der Tradition der Alten? Denn sie waschen ihre Hände nicht, bevor sie Speisen zu sich nehmen.
Jesus antwortete ihnen: – Warum übertretet ihr selbst das Gebot Gottes eurer Tradition wegen? Denn Gott hat dieses Gebot ausgesprochen: Ehre deinen Vater und deine Mutter; und dieses andere: Dass derjenige, der seinem Vater und seiner Mutter beleidigende Worte sagt, mit dem Tod bestraft werden soll. Ihr andern aber sagt: Derjenige, der seinem Vater und seiner Mutter sagt: Jede Opfergabe, die ich Gott bringe, ist euch nützlich und erfüllt das Gesetz – obgleich er danach weder seinen Vater noch seine Mutter ehrt oder ihnen hilft. So habt ihr das Gebot Gottes durch eure Tradition überflüssig gemacht.
Ihr Heuchler, Jesaja hat wohl über euch prophezeit, als er sagte: – Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, doch ihr Herz ist weit weg von mir; und sie ehren mich vergeblich, indem sie die menschlichen Grundsätze und Anordnungen lehren.
Danach rief Er das Volk herbei und sprach zu ihm: Hört zu und versteht dies hier gut: – Es ist nicht das, was in den Mund hineingeht, das den Menschen verunreinigt, sondern das, was aus dem Mund des Menschen herauskommt ist es, das ihn verunreinigt. – Was aus dem Mund herauskommt, kommt aus dem Herzen, und das ist es, was den Menschen unrein macht; denn es ist aus dem Herzen, woher die bösen Gedanken, die Totschläge, die Ehebrüche, die unsittlichen Verhaltensweisen, die Diebstähle, die falschen Zeugenaussagen, die Lästerungen und die üblen Nachreden kommen. Diese Dinge sind es, die den Menschen verunreinigen; aber essen mit ungewaschenen Händen, das ist es nicht, was den Menschen verunreinigt.
Die Jünger näherten sich Jesus und sagten zu Ihm: Weißt Du, dass die Pharisäer empört waren, als sie hörten, was Du gesagt hast? Er aber antwortete: – Jede Pflanze, die mein himmlischer Vater nicht gepflanzt hat, wird ausgerissen werden. – Lasst sie; sie sind Blinde, die Blinde führen. Wenn ein Blinder einen anderen Blinden führt, werden beide in eine Grube fallen. (Matthäus, Kap. XV, 1-20)
Jesus antwortete ihnen: – Warum übertretet ihr selbst das Gebot Gottes eurer Tradition wegen? Denn Gott hat dieses Gebot ausgesprochen: Ehre deinen Vater und deine Mutter; und dieses andere: Dass derjenige, der seinem Vater und seiner Mutter beleidigende Worte sagt, mit dem Tod bestraft werden soll. Ihr andern aber sagt: Derjenige, der seinem Vater und seiner Mutter sagt: Jede Opfergabe, die ich Gott bringe, ist euch nützlich und erfüllt das Gesetz – obgleich er danach weder seinen Vater noch seine Mutter ehrt oder ihnen hilft. So habt ihr das Gebot Gottes durch eure Tradition überflüssig gemacht.
Ihr Heuchler, Jesaja hat wohl über euch prophezeit, als er sagte: – Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, doch ihr Herz ist weit weg von mir; und sie ehren mich vergeblich, indem sie die menschlichen Grundsätze und Anordnungen lehren.
Danach rief Er das Volk herbei und sprach zu ihm: Hört zu und versteht dies hier gut: – Es ist nicht das, was in den Mund hineingeht, das den Menschen verunreinigt, sondern das, was aus dem Mund des Menschen herauskommt ist es, das ihn verunreinigt. – Was aus dem Mund herauskommt, kommt aus dem Herzen, und das ist es, was den Menschen unrein macht; denn es ist aus dem Herzen, woher die bösen Gedanken, die Totschläge, die Ehebrüche, die unsittlichen Verhaltensweisen, die Diebstähle, die falschen Zeugenaussagen, die Lästerungen und die üblen Nachreden kommen. Diese Dinge sind es, die den Menschen verunreinigen; aber essen mit ungewaschenen Händen, das ist es nicht, was den Menschen verunreinigt.
Die Jünger näherten sich Jesus und sagten zu Ihm: Weißt Du, dass die Pharisäer empört waren, als sie hörten, was Du gesagt hast? Er aber antwortete: – Jede Pflanze, die mein himmlischer Vater nicht gepflanzt hat, wird ausgerissen werden. – Lasst sie; sie sind Blinde, die Blinde führen. Wenn ein Blinder einen anderen Blinden führt, werden beide in eine Grube fallen. (Matthäus, Kap. XV, 1-20)
9. Während Er redete, bat Ihn ein Pharisäer, bei ihm zu Mittag zu essen. Jesus ging hin und setzte sich zu Tisch. Der Pharisäer fing an mit sich selbst zu reden: Warum hat Er nicht die Hände vor dem Essen gewaschen? – Da sprach der Herr zu ihm: – Ihr Pharisäer, ihr reinigt sorgfältig die Außenseite des Bechers und der Schüssel, aber das Innere eures Herzens ist voller Raub und Ungerechtigkeit. Unsinnige, die ihr seid! Hat nicht derjenige, der das Äußere gemacht hat, nicht auch das Innere gemacht? (Lukas, Kap. XI, 37-40)
10. Die Juden hatten die wahren Gebote Gottes vernachlässigt, um sich an die Praktiken der von Menschen festgelegten Vorschriften zu halten, aus denen die strengen Beobachter Gewissensfragen gemacht hatten. Der Hintergrund verschwand schließlich unter der Komplikation der Form. Da es viel einfacher war, die äußeren Handlungen zu beachten, als sich moralisch zu ändern; sich die Hände zu waschen, anstatt sein Herz zu reinigen, so haben die Menschen sich selbst getäuscht und sie glaubten Gott gegenüber quitt zu sein, weil sie sich an diese Praktiken anpassten, und sie blieben dabei wie sie waren; denn man hatte sie gelehrt, dass Gott nicht mehr verlangt. Deswegen sagte der Prophet: – Es ist umsonst, dass dieses Volk mich mit den Lippen ehrt, indem es menschliche Grundsätze und Anordnungen lehrt.
Dasselbe war mit der moralischen Lehre Christus, die letztendlich an die zweite Stelle gesetzt worden ist, was viele Christen nach dem Beispiel der früheren Juden dazu führte zu glauben, dass ihre Rettung mehr durch die äußerlichen Praktiken gesichert sei als durch diejenige der Moral. Es sind diese Zusätze, die der Mensch zum Gesetz Gottes hinzugefügt hat, auf die Jesus anspielte, als Er sagte: Jede Pflanze, die mein himmlischer Vater nicht gepflanzt hat, wird ausgerissen werden.
Das Ziel der Religion ist es, den Menschen zu Gott zu führen. Der Mensch kommt aber nur bei Gott an, wenn er vollkommen ist. Folglich erreicht jegliche Religion, die den Menschen nicht besser macht, nicht ihr Ziel. Diejenige, auf die man glaubt sich stützen zu können, um das Böse zu machen, ist entweder falsch oder in ihrem Grundsatz verfälscht worden. Dementsprechend ist das Resultat von denjenigen, bei denen sich die Form über den Hintergrund durchsetzt. Der Glauben an die Wirksamkeit der äußerlichen Zeichen ist gleich null, wenn er nicht verhindern kann, dass man Totschläge, Ehebrüche, Raub, Verleumdungen begeht und dem Nächsten Unrecht tut, in welcher Form auch immer. Eine solche Religion macht abergläubische, heuchlerische und fanatische Menschen, keineswegs aber gute Menschen.
Es genügt daher nicht, den Anschein der Reinheit zu haben, es ist vor allem nötig, die Reinheit des Herzens zu haben.
Dasselbe war mit der moralischen Lehre Christus, die letztendlich an die zweite Stelle gesetzt worden ist, was viele Christen nach dem Beispiel der früheren Juden dazu führte zu glauben, dass ihre Rettung mehr durch die äußerlichen Praktiken gesichert sei als durch diejenige der Moral. Es sind diese Zusätze, die der Mensch zum Gesetz Gottes hinzugefügt hat, auf die Jesus anspielte, als Er sagte: Jede Pflanze, die mein himmlischer Vater nicht gepflanzt hat, wird ausgerissen werden.
Das Ziel der Religion ist es, den Menschen zu Gott zu führen. Der Mensch kommt aber nur bei Gott an, wenn er vollkommen ist. Folglich erreicht jegliche Religion, die den Menschen nicht besser macht, nicht ihr Ziel. Diejenige, auf die man glaubt sich stützen zu können, um das Böse zu machen, ist entweder falsch oder in ihrem Grundsatz verfälscht worden. Dementsprechend ist das Resultat von denjenigen, bei denen sich die Form über den Hintergrund durchsetzt. Der Glauben an die Wirksamkeit der äußerlichen Zeichen ist gleich null, wenn er nicht verhindern kann, dass man Totschläge, Ehebrüche, Raub, Verleumdungen begeht und dem Nächsten Unrecht tut, in welcher Form auch immer. Eine solche Religion macht abergläubische, heuchlerische und fanatische Menschen, keineswegs aber gute Menschen.
Es genügt daher nicht, den Anschein der Reinheit zu haben, es ist vor allem nötig, die Reinheit des Herzens zu haben.
Skandale: Wenn eure Hand ein Grund für einen Skandal ist, hackt sie ab.
11. Wehe der Welt wegen der Skandale, denn es ist notwendig, dass Skandale kommen; doch wehe dem Menschen, durch den der Skandal kommt.
Wenn irgendjemand bei einem dieser Kleinen, die an mich glauben, Empörung hervorruft, für den wäre es besser, dass man ihm um den Hals einen Mühlstein hängt, den ein Esel herumführt, und ihn in die Tiefe des Meeres wirft.
Seht zu, dass ihr keinen dieser Kleinen verachtet, denn ich sage euch, dass ihre Engel im Himmel das Gesicht meines Vaters, der im Himmel ist, unaufhörlich sehen; denn der Sohn des Menschen ist gekommen, um zu retten, was verloren war.
Wenn eure Hand oder euer Fuß Grund für einen Skandal ist, so hackt diese ab und werft sie weit fort von euch. Es ist besser für euch, in das Leben mit nur einem Fuß oder nur einer Hand einzugehen, als zwei zu haben und in das ewige Feuer geworfen zu werden. Und wenn euch euer Auge Grund für einen Skandal ist, so reißt es aus und werft es weit fort von euch. Es ist besser für euch, einäugig in das Leben einzugehen, als zwei Augen zu haben, um in das Feuer der Hölle gestürzt zu werden. (Matthäus, Kap. XVIII, 6-10 und Kap. 5; 27-30)
Wenn irgendjemand bei einem dieser Kleinen, die an mich glauben, Empörung hervorruft, für den wäre es besser, dass man ihm um den Hals einen Mühlstein hängt, den ein Esel herumführt, und ihn in die Tiefe des Meeres wirft.
Seht zu, dass ihr keinen dieser Kleinen verachtet, denn ich sage euch, dass ihre Engel im Himmel das Gesicht meines Vaters, der im Himmel ist, unaufhörlich sehen; denn der Sohn des Menschen ist gekommen, um zu retten, was verloren war.
Wenn eure Hand oder euer Fuß Grund für einen Skandal ist, so hackt diese ab und werft sie weit fort von euch. Es ist besser für euch, in das Leben mit nur einem Fuß oder nur einer Hand einzugehen, als zwei zu haben und in das ewige Feuer geworfen zu werden. Und wenn euch euer Auge Grund für einen Skandal ist, so reißt es aus und werft es weit fort von euch. Es ist besser für euch, einäugig in das Leben einzugehen, als zwei Augen zu haben, um in das Feuer der Hölle gestürzt zu werden. (Matthäus, Kap. XVIII, 6-10 und Kap. 5; 27-30)
12. Im vulgären Sinn nennt man Skandal jede Handlung, die die Moral oder den Anstand in einer offensichtlichen Art und Weise schockiert. Der Skandal liegt nicht in der Handlung selbst, sondern in der Nachwirkung, die sie haben kann. Das Wort Skandal impliziert immer die Idee eines gewissen Ärgernisses. Viele Menschen geben sich damit zufrieden, den Skandal zu vermeiden, weil ihr Stolz darunter leiden würde, wenn ihre Überlegenheit unter den Menschen vermindert wäre; vorausgesetzt, dass ihre Schande nicht bekannt wird, genügt es ihnen und ihr Gewissen ist in Ruhe. Sie sind gemäß der Worte Jesu: „Äußerlich weiß getünchte Gräber, die aber im Innern voll von Fäulnis sind; Gefäße äußerlich gereinigt, im Innern schmutzig“.
Nach der Lehre des Evangeliums ist die Bedeutung des Wortes Skandal, das häufig benutzt wird, umfassender und daher versteht man die Bedeutung des Wortes in bestimmten Fällen nicht. Es ist nicht nur das, was das Gewissen anderer empört, sondern alles, was aus den Lastern und der Unvollkommenheit der Menschen resultiert; jede böse Reaktion von Individuum zu Individuum, mit oder ohne Konsequenzen. Der Skandal ist, in diesem Fall, das wirkliche Resultat des moralisch Bösen.
Nach der Lehre des Evangeliums ist die Bedeutung des Wortes Skandal, das häufig benutzt wird, umfassender und daher versteht man die Bedeutung des Wortes in bestimmten Fällen nicht. Es ist nicht nur das, was das Gewissen anderer empört, sondern alles, was aus den Lastern und der Unvollkommenheit der Menschen resultiert; jede böse Reaktion von Individuum zu Individuum, mit oder ohne Konsequenzen. Der Skandal ist, in diesem Fall, das wirkliche Resultat des moralisch Bösen.
13. „Es ist notwendig, dass es Skandale auf der Erde gibt“, sagte Jesus, weil die Menschen, die auf der Erde unvollkommen sind, geneigt sind, das Böse zu tun und weil schlechte Bäume schlechte Früchte hervorbringen. Aus diesen Worten soll man verstehen, dass das Böse die Folge der Unvollkommenheit der Menschen ist, und nicht, dass es für sie eine Pflicht ist, das zu tun.
14. Es ist notwendig, dass der Skandal kommt, weil die Menschen, indem sie auf der Erde zum Büßen sind, sich selbst durch die Berührung mit ihren Lastern bestrafen, von denen sie die ersten Opfer sind. Sie kommen schließlich dazu, ihre Nachteile zu verstehen. Wenn sie vom erlittenen Bösen müde sind, werden sie das Heilmittel im Guten suchen. Die Rückwirkung dieser Laster dient somit gleichzeitig als Strafe für einige und als Prüfung für andere. So ist es, dass Gott immer das Gute aus dem Bösen zieht, und die Menschen selbst aus schlechten Dingen oder aus dem Abschaum lernen.
15. Wenn das so ist, wird man sagen, ist das Böse notwendig und wird unaufhörlich Bestand haben; denn falls es verschwindet, würde Gott ein mächtiges Mittel entzogen, um die Schuldigen zu bestrafen. Daher ist es zwecklos zu versuchen, die Menschen zu verbessern. Gäbe es aber keine Schuldigen mehr, dann entfiele auch die Notwendigkeit zu einer Bestrafung. Stellen wir uns vor, die Menschheit hätte sich in gute Menschen verwandelt. Niemand würde mehr daran denken, seinem Nächsten Böses zuzufügen und alle wären glücklich, weil sie gute Menschen sind. So ist der Zustand der fortgeschrittenen Welten, in der das Böse ausgeschlossen wurde. Genauso wird der Zustand der Erde sein, wenn sie weit genug fortgeschritten ist. Während aber bestimmte Welten fortschreiten, entstehen andere, bewohnt von primitiven Geistern, die außerdem als Wohnung, Verbannungsort und Ort zur Sühne für die unvollkommenen Geister dienen; und für rebellische Geister, die am Bösen hartnäckig festhalten und die von den glücklich gewordenen Welten abgelehnt werden.
16. Wehe aber dem Menschen, der den Skandal auslöst. Das heißt, dass das Böse immer das Böse bleibt. Derjenige, der – ohne es zu wissen – als Instrument der göttlichen Gerechtigkeit gedient hat, indem seine bösen Neigungen benutzt wurden, hat trotzdem das Böse begangen und muss bestraft werden. So ist es zum Beispiel, dass ein undankbarer Sohn eine Strafe oder eine Prüfung für den Vater ist, der das ertragen muss; weil der Vater vielleicht ein schlechter Sohn war, der seinem Vater Leid zugefügt hat und der jetzt die Strafe der Wiedervergeltung erleidet. Der Sohn ist aber nicht entschuldbarer dafür und er wird ebenfalls bestraft werden, durch seine eigenen Kinder oder auf eine andere Art.
17. Wenn eure Hand Grund für einen Skandal ist, hackt sie ab. Energischer bildlicher Ausdruck, der absurd wäre, wenn man ihn wortwörtlich nehmen würde und der einfach bedeutet, dass man in sich jeglichen Grund für Skandale vernichten muss, d.h. das Böse. Es ist notwendig, aus seinem Herzen alle unreinen Gefühle und alle lasterhaften Neigungen zu entfernen. Das heißt auch, dass es für den Menschen besser wäre, die Hand abgehackt zu haben, als dass sie für ihn ein Instrument einer bösen Tat sein würde; und besser blind zu sein, als dass seine Augen ihn zu bösen Gedanken verleiteten. Was Jesus sagte, ist für denjenigen nicht absurd, der den allegorischen und tiefen Sinn Seiner Worte verstehen kann. Aber viele Dinge können nicht verstanden werden, ohne die von dem Spiritismus gegebenen Erklärungen.
Unterweisungen der geistigen Welt
Lasst die Kinder zu mir kommen
18. Christus sagte: „Lasst die Kinder zu mir kommen“. Diese Wörter, tiefgründig in ihrer Einfachheit, beinhalten einen einfachen Aufruf nicht nur an die Kinder, sondern auch an die Seelen, die in niedrigen Sphären kreisen, wo das Unglück keine Hoffnung kennt.
Jesus ruft die intellektuelle Kindheit der erwachsenen Menschen zu sich: Die Schwachen, die Sklaven, die Lasterhaften. Er konnte der physischen Kindheit nichts lehren, die der Materie verhaftet, dem Joch des Instinkts unterworfen ist, und die noch nicht der höheren Kategorie der Vernunft und des Willens angehören, die um sie herum und für sie ausgeübt wird.
Jesus wollte, dass die Menschen zu Ihm kommen mit dem Vertrauen dieser kleinen Wesen mit ihren noch schwankenden Schritten, deren Rufen für Ihn das Herz der Frauen erobern würde, die alle Mütter sind. Auf diese Weise unterwarf Er die Seelen seiner zärtlichen und mysteriösen Autorität. Er war die Fackel, die die Finsternis erleuchtet, das morgendliche Horn, das zum Aufwachen bläst. Er war der Initiator des Spiritismus, der seinerseits nicht nur die kleinen Kinder, sondern alle Menschen guten Willens rufen muss. Das entschlossene Handeln hat begonnen; es geht nicht mehr darum, blind zu glauben oder auf mechanische Art zu gehorchen. Es ist notwendig, dass der Mensch dem intelligenten Gesetz folgt, das ihm seine Universalität enthüllt.
Meine Lieben, die Zeit ist gekommen, wo die erklärten Fehler zur Wahrheit werden. Wir werden euch den wahren Sinn der Gleichnisse lehren, und wir werden euch den starken Zusammenhang aufzeigen zwischen dem, was war und dem was ist. Wahrlich, ich sage euch: Die spiritistische Offenbarung vergrößert sich am Horizont; und hier ist sein Gesandter, der wie die Sonne über den Gipfeln der Berge strahlen wird. (Johannes, der Evangelist, Paris, 1863)
Jesus ruft die intellektuelle Kindheit der erwachsenen Menschen zu sich: Die Schwachen, die Sklaven, die Lasterhaften. Er konnte der physischen Kindheit nichts lehren, die der Materie verhaftet, dem Joch des Instinkts unterworfen ist, und die noch nicht der höheren Kategorie der Vernunft und des Willens angehören, die um sie herum und für sie ausgeübt wird.
Jesus wollte, dass die Menschen zu Ihm kommen mit dem Vertrauen dieser kleinen Wesen mit ihren noch schwankenden Schritten, deren Rufen für Ihn das Herz der Frauen erobern würde, die alle Mütter sind. Auf diese Weise unterwarf Er die Seelen seiner zärtlichen und mysteriösen Autorität. Er war die Fackel, die die Finsternis erleuchtet, das morgendliche Horn, das zum Aufwachen bläst. Er war der Initiator des Spiritismus, der seinerseits nicht nur die kleinen Kinder, sondern alle Menschen guten Willens rufen muss. Das entschlossene Handeln hat begonnen; es geht nicht mehr darum, blind zu glauben oder auf mechanische Art zu gehorchen. Es ist notwendig, dass der Mensch dem intelligenten Gesetz folgt, das ihm seine Universalität enthüllt.
Meine Lieben, die Zeit ist gekommen, wo die erklärten Fehler zur Wahrheit werden. Wir werden euch den wahren Sinn der Gleichnisse lehren, und wir werden euch den starken Zusammenhang aufzeigen zwischen dem, was war und dem was ist. Wahrlich, ich sage euch: Die spiritistische Offenbarung vergrößert sich am Horizont; und hier ist sein Gesandter, der wie die Sonne über den Gipfeln der Berge strahlen wird. (Johannes, der Evangelist, Paris, 1863)
19. Lasst die kleinen Kinder zu mir kommen, weil ich die Nahrung zur Stärkung der Schwachen besitze. Lasst die Ängstlichen und Schwächlichen zu mir kommen, die Stütze und Trost brauchen. Lasst die Unwissenden zu mir kommen, damit ich sie aufkläre. Lasst alle Leidenden zu mir kommen, die Vielzahl der Bekümmerten und Unglücklichen. Ich werde sie das große Heilmittel lehren, um die Übel ihres Lebens zu erleichtern, und ich werde ihnen das Geheimnis der Heilung ihrer Wunden preisgeben.
Welch starker Balsam ist dieser, meine Freunde, der solch große Wirksamkeit besitzt; dieser Balsam, der bei allen Wunden des Herzens angewandt wird und sie heilt? Es ist die Liebe, die Nächstenliebe! Wenn ihr dieses göttliche Feuer habt, was fürchtet ihr denn? Ihr werdet in jedem Augenblick eures Lebens sagen: Mein Vater, DEIN Wille geschehe und nicht der meinige. Wenn es DIR gefällt, mich durch den Schmerz und die Nöte zu prüfen, sei es DIR gedankt, denn ich weiß, es ist gut für mich, wenn DEINE Hand auf mir lastet. Wenn es DIR gefällt, oh Herr, Erbarmen mit DEINEM schwachen Geschöpf zu haben; wenn DU meinem Herzen reine Freude gibst, sei es DIR ebenfalls gedankt. Mache aber, dass die göttliche Liebe in meiner Seele nicht einschläft, und dass ich unermüdlich die Stimme der Dankbarkeit zu DIR emporsteigen lasse!
Wenn ihr die Liebe besitzt, habt ihr alles, was man sich auf Erden wünschen kann. Ihr besitzt die wertvolle Perle, die euch weder von den verschiedenen Vorkommnissen noch den Bosheiten von denjenigen, die euch hassen und verfolgen, geraubt werden kann. Wenn ihr die Liebe habt, habt ihr eure Schätze dort gelagert, wo weder die Würmer noch der Rost sie angreifen können und ihr werdet sehen, wie aus eurer Seele alles verschwindet, was ihre Reinheit befleckt. Ihr werdet merken wie das Gewicht der Materie Tag für Tag leichter wird; und wie ein Vogel, der in der Luft fliegt und sich an die Erde nicht mehr erinnert, werdet ihr unaufhörlich immer weiter steigen, bis eure Seele, berauscht, sich an dem Element ihres Lebens, im Schoß des Herrn, sättigen wird. (Ein Schutzgeist, Bordeaux, 1861)
Welch starker Balsam ist dieser, meine Freunde, der solch große Wirksamkeit besitzt; dieser Balsam, der bei allen Wunden des Herzens angewandt wird und sie heilt? Es ist die Liebe, die Nächstenliebe! Wenn ihr dieses göttliche Feuer habt, was fürchtet ihr denn? Ihr werdet in jedem Augenblick eures Lebens sagen: Mein Vater, DEIN Wille geschehe und nicht der meinige. Wenn es DIR gefällt, mich durch den Schmerz und die Nöte zu prüfen, sei es DIR gedankt, denn ich weiß, es ist gut für mich, wenn DEINE Hand auf mir lastet. Wenn es DIR gefällt, oh Herr, Erbarmen mit DEINEM schwachen Geschöpf zu haben; wenn DU meinem Herzen reine Freude gibst, sei es DIR ebenfalls gedankt. Mache aber, dass die göttliche Liebe in meiner Seele nicht einschläft, und dass ich unermüdlich die Stimme der Dankbarkeit zu DIR emporsteigen lasse!
Wenn ihr die Liebe besitzt, habt ihr alles, was man sich auf Erden wünschen kann. Ihr besitzt die wertvolle Perle, die euch weder von den verschiedenen Vorkommnissen noch den Bosheiten von denjenigen, die euch hassen und verfolgen, geraubt werden kann. Wenn ihr die Liebe habt, habt ihr eure Schätze dort gelagert, wo weder die Würmer noch der Rost sie angreifen können und ihr werdet sehen, wie aus eurer Seele alles verschwindet, was ihre Reinheit befleckt. Ihr werdet merken wie das Gewicht der Materie Tag für Tag leichter wird; und wie ein Vogel, der in der Luft fliegt und sich an die Erde nicht mehr erinnert, werdet ihr unaufhörlich immer weiter steigen, bis eure Seele, berauscht, sich an dem Element ihres Lebens, im Schoß des Herrn, sättigen wird. (Ein Schutzgeist, Bordeaux, 1861)
Selig sind diejenigen, die die Augen geschlossen haben.*
20. Meine guten Freunde, warum habt ihr mich gerufen? Ist es, damit ich meine Hände auf diese arme Leidende, die hier ist, auflege und sie heile? Ah, was für ein Leiden, gütiger Gott! Sie hat das Augenlicht verloren und Finsternis umhüllt sie. Arme Tochter! Sie soll beten und warten. Ich kann keine Wunder vollbringen, ich allein, ohne Gottes Willen. Alle Heilungen, die ich erwirken konnte, und die ihr kennt, schreibt sie alle nur DEMJENIGEN zu, der unser Vater ist. Bei eurem Kummer richtet eure Blicke immer zum Himmel und sagt aus der Tiefe eures Herzens: „Mein Vater, heile mich, mach aber, dass meine kranke Seele vor den Gebrechen meines Körpers geheilt wird; dass mein Fleisch bestraft wird, wenn es nötig ist, damit meine Seele sich bis zu DIR emporheben kann mit der Reinheit, die sie besaß, als du sie erschaffen hast. Nach diesem Gebet, meine Freunde, das der gütige Gott immer hören wird, wird euch die Kraft und der Mut und vielleicht auch die Heilung gegeben, um die ihr schüchtern gebeten habt, als Belohnung für eure Selbstaufopferung.
Da ich aber hier in einer Versammlung bin, wo es vor allem um das Lernen geht, sage ich euch, dass diejenigen, denen das Augenlicht entzogen wurde, sich als die Glückseligen der Sühne ansehen sollen. Erinnert euch daran was Christus gesagt hat, dass es besser wäre, dass ihr euer Auge ausreißt, falls es böse ist, und dass es besser wäre, es ins Feuer zu werfen anstatt zuzulassen, dass es der Grund für eure Verdammnis würde. Ah, wie viele gibt es auf dieser Welt, die eines Tages in die Finsternis verdammt werden, weil sie das Licht gesehen haben. Oh ja, wie glücklich sind diejenigen, die als Sühne durch das Augenlicht bestraft wurden. Ihr Auge wird für sie kein Grund des Skandals oder des Sturzes sein. Sie können gänzlich das Leben der Seelen leben; sie können mehr sehen als ihr, die ihr klar seht. Wenn Gott mir erlaubt, das Augenlid eines dieser armen Leidenden zu öffnen und ihnen das Licht zurückzugeben, sage ich zu mir: Geliebte Seele, warum kennst du nicht alle Freuden des Geistes, der von der Kontemplation und der Liebe lebt? Du würdest dann nicht darum bitten, dass dir gewährt wird, Bilder zu sehen, die weniger rein und weniger sanft sind, als die, die dir in deiner Blindheit zu ahnen ermöglicht werden!
Oh, selig sei der Blinde, der mit Gott leben möchte. Glücklicher als ihr, die ihr hier seid, spürt er das Glück, berührt es, sieht die Seelen und kann mit ihnen die geistigen Sphären erreichen, die nicht einmal die Auserwählten der Erde erblicken können. Das geöffnete Auge ist immer bereit, das Verderben der Seele zu verursachen. Das geschlossene Auge ist im Gegenteil immer bereit, die Seele zu Gott emporsteigen zu lassen. Glaubt mir, gute und geliebte Freunde, die Blindheit der Augen ist meistens das wahre Licht des Herzens, während das Augenlicht sehr oft der finstere Engel ist, der zum Tod führt.
Jetzt einige Worte an dich gerichtet, meine arme Leidende: Warte und habe Mut! Wenn ich dir sagen würde: Meine Tochter, deine Augen werden sich öffnen. Wie glücklich wärst du? Wer weiß aber, ob diese Freude nicht dein Verderben wäre? Habe Vertrauen in den guten Gott, der das Glück gemacht hat und die Traurigkeit erlaubt. Ich werde alles machen, was mir für dich erlaubt wird; aber deinerseits bete und denke vor allem an all das, was ich dir gerade gesagt habe.
Bevor ich nun gehe, empfangt alle, die ihr hier versammelt seid, meinen Segen. (Vianney, Pfarrer von Ars, Paris, 1863)
Da ich aber hier in einer Versammlung bin, wo es vor allem um das Lernen geht, sage ich euch, dass diejenigen, denen das Augenlicht entzogen wurde, sich als die Glückseligen der Sühne ansehen sollen. Erinnert euch daran was Christus gesagt hat, dass es besser wäre, dass ihr euer Auge ausreißt, falls es böse ist, und dass es besser wäre, es ins Feuer zu werfen anstatt zuzulassen, dass es der Grund für eure Verdammnis würde. Ah, wie viele gibt es auf dieser Welt, die eines Tages in die Finsternis verdammt werden, weil sie das Licht gesehen haben. Oh ja, wie glücklich sind diejenigen, die als Sühne durch das Augenlicht bestraft wurden. Ihr Auge wird für sie kein Grund des Skandals oder des Sturzes sein. Sie können gänzlich das Leben der Seelen leben; sie können mehr sehen als ihr, die ihr klar seht. Wenn Gott mir erlaubt, das Augenlid eines dieser armen Leidenden zu öffnen und ihnen das Licht zurückzugeben, sage ich zu mir: Geliebte Seele, warum kennst du nicht alle Freuden des Geistes, der von der Kontemplation und der Liebe lebt? Du würdest dann nicht darum bitten, dass dir gewährt wird, Bilder zu sehen, die weniger rein und weniger sanft sind, als die, die dir in deiner Blindheit zu ahnen ermöglicht werden!
Oh, selig sei der Blinde, der mit Gott leben möchte. Glücklicher als ihr, die ihr hier seid, spürt er das Glück, berührt es, sieht die Seelen und kann mit ihnen die geistigen Sphären erreichen, die nicht einmal die Auserwählten der Erde erblicken können. Das geöffnete Auge ist immer bereit, das Verderben der Seele zu verursachen. Das geschlossene Auge ist im Gegenteil immer bereit, die Seele zu Gott emporsteigen zu lassen. Glaubt mir, gute und geliebte Freunde, die Blindheit der Augen ist meistens das wahre Licht des Herzens, während das Augenlicht sehr oft der finstere Engel ist, der zum Tod führt.
Jetzt einige Worte an dich gerichtet, meine arme Leidende: Warte und habe Mut! Wenn ich dir sagen würde: Meine Tochter, deine Augen werden sich öffnen. Wie glücklich wärst du? Wer weiß aber, ob diese Freude nicht dein Verderben wäre? Habe Vertrauen in den guten Gott, der das Glück gemacht hat und die Traurigkeit erlaubt. Ich werde alles machen, was mir für dich erlaubt wird; aber deinerseits bete und denke vor allem an all das, was ich dir gerade gesagt habe.
Bevor ich nun gehe, empfangt alle, die ihr hier versammelt seid, meinen Segen. (Vianney, Pfarrer von Ars, Paris, 1863)
21. Bemerkung: Wenn ein Kummer nicht die Folge von Handlungen des gegenwärtigen Leben ist, muss man die Ursache in einem vorherigen Leben suchen. Alles, was man Ironie des Schicksals nennt, ist nichts anderes als die Folgen der Gerechtigkeit Gottes. Gott erlegt keine ungerechte Bestrafung auf, denn ER möchte, dass die Strafe immer im Verhältnis zu den Fehlern steht. Wenn ER, in Seiner Güte, einen Schleier über unsere vergangenen Handlungen geworfen hat, zeigt ER uns andererseits den Weg, durch die Worte Jesus: „Wer mit dem Schwert getötet hat, wird durch das Schwert getötet werden“. Worte, die wir so ausdrücken können: „Der Mensch wird immer durch das bestraft, durch das er gesündigt hat“. Wenn also jemand unter dem Verlust des Augenlichts leidet, bedeutet das, dass es ein Grund seines Absturzes war. Es kann auch sein, dass er der Grund für den Verlust des Sehens eines anderen war; dass jemand das Augenlicht verloren hat durch das Übermaß an Arbeit, die er ihm auferlegt hatte oder infolge von schlechten Behandlungen, Vernachlässigungen usw. In diesem Fall erleidet er die Strafe der Wiedervergeltung. Es ist möglich, dass er selbst bei seiner Reue diese Sühne gewählt hat, indem er die Worte Jesus an sich selbst anwendet: „Wenn dein Auge der Grund für einen Skandal ist, so reiß es aus“.
KAPITEL IX - Selig sind die Sanftmütigen und die Friedfertigen
Beleidigungen und Gewalt
1. Selig sind die Sanftmütigen, denn sie werden die Erde besitzen. (Matthäus, Kap. V, 5)2. Selig sind die Friedfertigen, denn sie werden Kinder Gottes genannt werden. ( Matthäus, Kap. V, 9)
3. Ihr habt gehört, dass den Alten gesagt worden ist: „Du sollst nicht töten, und wer auch immer tötet, der verdient, durch das Gericht verurteilt zu werden. Ich aber sage euch, dass, wer auch immer gegen seinen Bruder zornig wird, der verdient durch das Gericht verurteilt zu werden; wer zu seinem Bruder Racca sagt, der verdient von dem obersten Rat verurteilt zu werden; und derjenige, der ihm sagt: Du bist verrückt, der verdient zum Feuer der Hölle verurteilt zu werden. (Matthäus, Kap. V, 21, 22)
4. Durch diese Grundsätze machte Jesus aus der Sanftmut, Milderung, Freundlichkeit und Geduld ein Gesetz; somit verurteilt Er die Gewalt, den Zorn und sogar alle unhöflichen Äußerungen hinsichtlich seiner Mitmenschen. Racca war unter den Hebräern ein Ausdruck der Verachtung, er bedeutete: ein Mann, der zu nichts taugt, und beim Aussprechen spuckte man aus und drehte den Kopf dabei zur Seite. Jesus geht noch weiter, weil Er demjenigen auch mit dem Feuer der Hölle drohte, der zu seinem Bruder sagen würde: „Du bist verrückt“.
Es ist offensichtlich, dass hier, wie in jeder Situation, die Absicht den Fehler verschlimmert oder mildert. Aber, wodurch kann ein einfaches Wort so viel Gewicht haben, um eine so starke Missbilligung zu verdienen? – Weil jedes beleidigende Wort der Ausdruck eines Gefühls und gegensätzlich zum Gesetz der Liebe und der Nächstenliebe ist, ein Gesetz, welches die Beziehungen der Menschen untereinander regelt und die Eintracht und Vereinigung unter ihnen aufrechterhalten soll; – weil es eine Beleidigung des gegenseitigen Wohlwollens und der Brüderlichkeit ist; – weil es den Hass und die Feindseligkeit schürt; und schließlich, – weil – nach der Demut gegenüber Gott – die Nächstenliebe gegenüber den Mitmenschen das oberste Gesetz für jeden Christen ist.
Es ist offensichtlich, dass hier, wie in jeder Situation, die Absicht den Fehler verschlimmert oder mildert. Aber, wodurch kann ein einfaches Wort so viel Gewicht haben, um eine so starke Missbilligung zu verdienen? – Weil jedes beleidigende Wort der Ausdruck eines Gefühls und gegensätzlich zum Gesetz der Liebe und der Nächstenliebe ist, ein Gesetz, welches die Beziehungen der Menschen untereinander regelt und die Eintracht und Vereinigung unter ihnen aufrechterhalten soll; – weil es eine Beleidigung des gegenseitigen Wohlwollens und der Brüderlichkeit ist; – weil es den Hass und die Feindseligkeit schürt; und schließlich, – weil – nach der Demut gegenüber Gott – die Nächstenliebe gegenüber den Mitmenschen das oberste Gesetz für jeden Christen ist.
5. Was aber wollte Jesus mit diesen Worten sagen: „Selig sind die Sanftmütigen, denn sie werden die Erde besitzen“? Er empfiehlt den Menschen damit, auf die Güter dieser Welt zu verzichten und verspricht ihnen die des Himmels?
Während er auf die Güter des Himmels wartet, braucht der Mensch jene der Erde, um zu leben; Er empfiehlt ihnen nur, auf diese Letzteren nicht mehr Wert zu legen als auf die Ersten.
Mit diesen Worten wollte Er sagen, dass bis jetzt die irdischen Güter von den Gewalttätigen vereinnahmt wurden zum Nachteil derer, die sanftmütig und friedfertig sind; diesen letzteren fehlt öfter das Notwendigste, während die andern im Überfluss leben. Er verspricht, dass ihnen sowohl auf der Erde als auch im Himmel Gerechtigkeit zuteil wird, weil sie Kinder Gottes genannt werden. Wenn das Gesetz der Liebe und der Nächstenliebe das Gesetz der Menschheit sein wird, wird es keinen Egoismus mehr geben; der Schwache und der Friedfertige werden nicht mehr durch Starke und Gewalttätige ausgebeutet oder unterdrückt werden. So wird der Zustand der Erde sein, wenn sie gemäß dem Gesetz des Fortschritts und dem Versprechen Jesu eine glückliche Welt durch die Vertreibung der Bösen wird.
Während er auf die Güter des Himmels wartet, braucht der Mensch jene der Erde, um zu leben; Er empfiehlt ihnen nur, auf diese Letzteren nicht mehr Wert zu legen als auf die Ersten.
Mit diesen Worten wollte Er sagen, dass bis jetzt die irdischen Güter von den Gewalttätigen vereinnahmt wurden zum Nachteil derer, die sanftmütig und friedfertig sind; diesen letzteren fehlt öfter das Notwendigste, während die andern im Überfluss leben. Er verspricht, dass ihnen sowohl auf der Erde als auch im Himmel Gerechtigkeit zuteil wird, weil sie Kinder Gottes genannt werden. Wenn das Gesetz der Liebe und der Nächstenliebe das Gesetz der Menschheit sein wird, wird es keinen Egoismus mehr geben; der Schwache und der Friedfertige werden nicht mehr durch Starke und Gewalttätige ausgebeutet oder unterdrückt werden. So wird der Zustand der Erde sein, wenn sie gemäß dem Gesetz des Fortschritts und dem Versprechen Jesu eine glückliche Welt durch die Vertreibung der Bösen wird.
Unterweisungen der geistigen Welt
Die Freundlichkeit und die Sanftmut
6. Das Wohlwollen gegenüber seinen Mitmenschen, die Frucht der Nächstenliebe, erzeugt Freundlichkeit und Sanftmut, die ihr Ausdruck sind. Jedoch soll man nicht immer dem äußeren Schein trauen. Die Erziehung und die Nutzung der Welt können den Firnis dieser Eigenschaften geben. Wie viele gibt es, deren täuschende Gutmütigkeit nichts anderes ist als eine Maske für das Äußere, als eine Kleidung, deren kalkulierter Schnitt die verheimlichten Missbildungen versteckt. Die Welt ist voller solcher Leute, die das Lächeln auf den Lippen haben und das Gift im Herzen; die sanftmütig sind, sofern sie nichts kränkt, die aber bei der kleinsten Verärgerung beißen; deren Zunge vergoldet ist, wenn sie einem gegenüberstehen, sich jedoch in einen vergifteten Speer verwandelt, wenn sie hinter einem stehen.
Zu dieser Klasse gehören auch jene Menschen, die draußen gutherzig, aber zu Hause Tyrannen sind, die ihre Familie und ihre Untergebenen unter der Last ihres Hochmuts und Despotismus leiden lassen. Sie scheinen sich von dem Zwang entledigen zu wollen, den sie sich anderswo auferlegten. Da sie nicht wagen, ihre Autorität auf Fremde auszuüben, die sie zurechtweisen würden, wollen sie zumindest von denjenigen, die ihnen nicht widerstehen können, gefürchtet werden. Ihre Eitelkeit freut sich, sagen zu können: „Hier befehle ich und hier wird mir gehorcht“; ohne darüber nachzudenken, dass sie hinzufügen könnten: „Und ich werde gehasst“.
Es genügt nicht, dass von den Lippen Milch und Honig tropfen, wenn das Herz daran unbeteiligt ist; dies ist Heuchelei. Derjenige, dessen Freundlichkeit und Sanftmut nicht heuchlerisch sind, widerspricht sich nie. Er ist derselbe vor der Welt und in der Intimität. Er weiß außerdem, dass man den Menschen mit dem äußeren Schein täuschen kann; Gott kann man aber nicht täuschen.
Zu dieser Klasse gehören auch jene Menschen, die draußen gutherzig, aber zu Hause Tyrannen sind, die ihre Familie und ihre Untergebenen unter der Last ihres Hochmuts und Despotismus leiden lassen. Sie scheinen sich von dem Zwang entledigen zu wollen, den sie sich anderswo auferlegten. Da sie nicht wagen, ihre Autorität auf Fremde auszuüben, die sie zurechtweisen würden, wollen sie zumindest von denjenigen, die ihnen nicht widerstehen können, gefürchtet werden. Ihre Eitelkeit freut sich, sagen zu können: „Hier befehle ich und hier wird mir gehorcht“; ohne darüber nachzudenken, dass sie hinzufügen könnten: „Und ich werde gehasst“.
Es genügt nicht, dass von den Lippen Milch und Honig tropfen, wenn das Herz daran unbeteiligt ist; dies ist Heuchelei. Derjenige, dessen Freundlichkeit und Sanftmut nicht heuchlerisch sind, widerspricht sich nie. Er ist derselbe vor der Welt und in der Intimität. Er weiß außerdem, dass man den Menschen mit dem äußeren Schein täuschen kann; Gott kann man aber nicht täuschen.
Die Geduld
7. Das Leid ist eine Gnade, die Gott SEINEN Auserwählten schickt; bekümmert euch dann nicht, wenn ihr leidet; preist im Gegenteil Gott, den Allmächtigen, der euch durch das Leid dieser Welt für die Ehre im Himmel gezeichnet hat.
Seid geduldig. Die Geduld ist auch die Nächstenliebe und ihr sollt das Gesetz der Nächstenliebe üben, das euch Jesus, der Gesandte Gottes gelehrt hat. Die Nächstenliebe, die aus den an Arme gegebenen Almosen besteht, ist die einfachste von allen. Es gibt aber eine, die mühsamer ist, und folglich verdienstvoller: Denjenigen zu vergeben, die Gott auf unseren Weg gegeben hat, damit sie Werkzeuge unserer Leiden seien, und um unsere Geduld auf die Probe zu stellen.
Das Leben ist sehr schwer, das weiß ich; es besteht aus tausend Nichts, die wie Stiche von Stecknadeln sind, die schließlich verletzen. Es ist aber notwendig, auf die Pflichten zu achten, die uns auferlegt sind, auf die Tröstungen und die Kompensationen, die wir andererseits erhalten; und wir werden dann sehen, dass der Segen zahlreicher ist, als die Leiden es sind. Die Last scheint weniger schwer, wenn man nach oben schaut, als wenn man die Stirn zum Boden richtet.
Mut, Freunde, Christus ist euer Beispiel; Er litt viel mehr als irgendeiner von euch und hatte sich nichts vorzuwerfen, während ihr eure Vergangenheit sühnen und euch für die Zukunft stärken müsst. Seid geduldig, seid Christen, dieses Wort beinhaltet alles. (Ein geistiger Freund, Le Havre, 1862)
Seid geduldig. Die Geduld ist auch die Nächstenliebe und ihr sollt das Gesetz der Nächstenliebe üben, das euch Jesus, der Gesandte Gottes gelehrt hat. Die Nächstenliebe, die aus den an Arme gegebenen Almosen besteht, ist die einfachste von allen. Es gibt aber eine, die mühsamer ist, und folglich verdienstvoller: Denjenigen zu vergeben, die Gott auf unseren Weg gegeben hat, damit sie Werkzeuge unserer Leiden seien, und um unsere Geduld auf die Probe zu stellen.
Das Leben ist sehr schwer, das weiß ich; es besteht aus tausend Nichts, die wie Stiche von Stecknadeln sind, die schließlich verletzen. Es ist aber notwendig, auf die Pflichten zu achten, die uns auferlegt sind, auf die Tröstungen und die Kompensationen, die wir andererseits erhalten; und wir werden dann sehen, dass der Segen zahlreicher ist, als die Leiden es sind. Die Last scheint weniger schwer, wenn man nach oben schaut, als wenn man die Stirn zum Boden richtet.
Mut, Freunde, Christus ist euer Beispiel; Er litt viel mehr als irgendeiner von euch und hatte sich nichts vorzuwerfen, während ihr eure Vergangenheit sühnen und euch für die Zukunft stärken müsst. Seid geduldig, seid Christen, dieses Wort beinhaltet alles. (Ein geistiger Freund, Le Havre, 1862)
Der Gehorsam und die Ergebenheit
8. Die Lehre Jesus lehrt überall den Gehorsam und die Ergebenheit: Zwei Tugenden, Begleiterinnen der Sanftmut, sehr aktive, auch wenn die Menschen sie zu Unrecht mit der Verneinung des Gefühls und des freien Willens verwechseln. Der Gehorsam ist die Zustimmung der Vernunft und die Ergebenheit ist die Zustimmung des Herzens; beide sind aktive Kräfte, denn sie tragen die Last der Prüfungen, die die unsinnige Revolte zurückfallen lässt. Der Feigling kann nicht ergeben sein, wie auch der Hochmütige und der Egoist nicht gehorsam sein können. Jesus war die Verkörperung dieser Tugenden, die von der materialistischen Antike verachtet wurde. Er ist in einer Zeit gekommen, in der die römische Gesellschaft in der Ohnmacht gegenüber der Korruption zugrunde ging. Er kam, um innerhalb der niedergeschlagenen Menschheit, den Triumph des Opfers und der fleischlichen Entsagung leuchten zu lassen.
Jede Epoche ist so von der Prägung der Tugend und des Lasters gezeichnet, die sie retten oder zugrunde richten soll. Die Tugend eurer Generation ist die intellektuelle Tätigkeit; ihr Laster ist die moralische Gleichgültigkeit. Ich sage nur Tätigkeit, weil das Genie sich plötzlich erhebt und allein die Horizonte entdeckt, die die große Masse erst nach ihm sehen wird; während die Tätigkeit die Vereinigung der Bemühungen aller ist, um ein weniger glänzendes Ziel zu erreichen, das aber die intellektuelle Erhebung einer Epoche beweist. Unterwerft euch dem Anstoß, den wir euren Geistern geben. Gehorcht dem großen Gesetz des Fortschritts, das das Wort eurer Generation ist. Wehe dem faulen Menschen, der seinen Verstand verschließt! Wehe, weil wir, die wir die Führer der Menschen sind, die auf Erden wandern, ihn peitschen und seinen rebellischen Willen durch die doppelte Kraft auf Zügel und Sporn bezwingen werden. Jeder hochmütige Widerstand muss früher oder später nachgeben. Selig aber diejenigen, die sanftmütig sind, denn sie werden der Lehre willig Gehör schenken. (Lazarus, Paris, 1863)
Jede Epoche ist so von der Prägung der Tugend und des Lasters gezeichnet, die sie retten oder zugrunde richten soll. Die Tugend eurer Generation ist die intellektuelle Tätigkeit; ihr Laster ist die moralische Gleichgültigkeit. Ich sage nur Tätigkeit, weil das Genie sich plötzlich erhebt und allein die Horizonte entdeckt, die die große Masse erst nach ihm sehen wird; während die Tätigkeit die Vereinigung der Bemühungen aller ist, um ein weniger glänzendes Ziel zu erreichen, das aber die intellektuelle Erhebung einer Epoche beweist. Unterwerft euch dem Anstoß, den wir euren Geistern geben. Gehorcht dem großen Gesetz des Fortschritts, das das Wort eurer Generation ist. Wehe dem faulen Menschen, der seinen Verstand verschließt! Wehe, weil wir, die wir die Führer der Menschen sind, die auf Erden wandern, ihn peitschen und seinen rebellischen Willen durch die doppelte Kraft auf Zügel und Sporn bezwingen werden. Jeder hochmütige Widerstand muss früher oder später nachgeben. Selig aber diejenigen, die sanftmütig sind, denn sie werden der Lehre willig Gehör schenken. (Lazarus, Paris, 1863)
Der Zorn
9. Der Hochmut führt euch dazu, euch für mehr zu halten als ihr seid, keinen Vergleich zu ertragen, der euch erniedrigen könnte; euch, im Gegenteil, dermaßen über eure Mitmenschen hochzuschätzen, sei es geistig oder in der sozialen Position, sei es selbst hinsichtlich der persönlichen Vorteile, sodass euch die kleinste Parallele ärgert und verletzt; und was geschieht dann? Ihr gebt euch dem Zorn hin.
Sucht den Ursprung solcher vorübergehenden Irrsinnsanfälle, die euch Tieren ähnlich machen, die euch die Beherrschung und den Verstand verlieren lassen; sucht, und ihr werdet fast immer den verletzten Hochmut als Ursache dafür finden. Ist es nicht der durch Widerspruch verletzte Hochmut, der euch die berechtigten Bemerkungen zurückweisen lässt, der euch im Zorn die weisesten Ratschläge ablehnen lässt? Sogar die Ungeduld selbst, die von Verärgerungen oft kindlicher Art hervorgerufen wird, hängt von der Wichtigkeit ab, die man seiner eigenen Persönlichkeit beimisst, vor der, so glauben wir, sich alle beugen müssen.
In seiner Raserei greift der zornige Mensch alles an: Die Natur, die leblosen Gegenstände, die er zerschlägt, weil sie ihm nicht gehorchen. Ach! wenn er sich in diesem Moment mit Beherrschung sehen könnte, er würde Angst vor sich selbst haben oder sich lächerlich finden! Dann könnte er beurteilen, was für einen Eindruck er dabei auf die andern macht. Mindestens aus Respekt vor sich selbst sollte er sich bemühen, diese Neigung zu besiegen, die aus ihm ein Objekt des Mitgefühls macht.
Wenn er darüber nachdenken würde, dass der Zorn nichts löst, dass er vielmehr seiner Gesundheit schadet, sogar sein Leben in Gefahr bringt, dann würde er erkennen, dass er selbst dessen erstes Opfer ist. Aber eine andere Überlegung sollte ihn vor allem zurückhalten: der Gedanke, dass er alle unglücklich macht, die ihn umgeben. Falls er ein gutes Herz hat, hätte er dann nicht Gewissensbisse, die Menschen, die er am meisten liebt, leiden zu lassen? Was für eine tödliche Reue, wenn er dann in einem Wutausbruch eine Tat beginge, die er sich sein Leben lang vorwerfen müsste.
Kurzum, der Zorn schließt einige Eigenschaften des Herzens nicht aus, verhindert aber, dass viel Gutes getan wird und kann zur Ausübung von viel Bösem führen: Das soll genügen, um zu Bemühungen anzuregen, den Zorn zu besiegen. Der Spiritist ist darüber hinaus aus einem andern Grund dazu aufgefordert: Der Zorn steht im Widerspruch zur Nächstenliebe und zur christlichen Demut. (Ein Schutzgeist, Bordeaux, 1863)
Sucht den Ursprung solcher vorübergehenden Irrsinnsanfälle, die euch Tieren ähnlich machen, die euch die Beherrschung und den Verstand verlieren lassen; sucht, und ihr werdet fast immer den verletzten Hochmut als Ursache dafür finden. Ist es nicht der durch Widerspruch verletzte Hochmut, der euch die berechtigten Bemerkungen zurückweisen lässt, der euch im Zorn die weisesten Ratschläge ablehnen lässt? Sogar die Ungeduld selbst, die von Verärgerungen oft kindlicher Art hervorgerufen wird, hängt von der Wichtigkeit ab, die man seiner eigenen Persönlichkeit beimisst, vor der, so glauben wir, sich alle beugen müssen.
In seiner Raserei greift der zornige Mensch alles an: Die Natur, die leblosen Gegenstände, die er zerschlägt, weil sie ihm nicht gehorchen. Ach! wenn er sich in diesem Moment mit Beherrschung sehen könnte, er würde Angst vor sich selbst haben oder sich lächerlich finden! Dann könnte er beurteilen, was für einen Eindruck er dabei auf die andern macht. Mindestens aus Respekt vor sich selbst sollte er sich bemühen, diese Neigung zu besiegen, die aus ihm ein Objekt des Mitgefühls macht.
Wenn er darüber nachdenken würde, dass der Zorn nichts löst, dass er vielmehr seiner Gesundheit schadet, sogar sein Leben in Gefahr bringt, dann würde er erkennen, dass er selbst dessen erstes Opfer ist. Aber eine andere Überlegung sollte ihn vor allem zurückhalten: der Gedanke, dass er alle unglücklich macht, die ihn umgeben. Falls er ein gutes Herz hat, hätte er dann nicht Gewissensbisse, die Menschen, die er am meisten liebt, leiden zu lassen? Was für eine tödliche Reue, wenn er dann in einem Wutausbruch eine Tat beginge, die er sich sein Leben lang vorwerfen müsste.
Kurzum, der Zorn schließt einige Eigenschaften des Herzens nicht aus, verhindert aber, dass viel Gutes getan wird und kann zur Ausübung von viel Bösem führen: Das soll genügen, um zu Bemühungen anzuregen, den Zorn zu besiegen. Der Spiritist ist darüber hinaus aus einem andern Grund dazu aufgefordert: Der Zorn steht im Widerspruch zur Nächstenliebe und zur christlichen Demut. (Ein Schutzgeist, Bordeaux, 1863)
10. Aufgrund der sehr falschen Meinung, dass man seine eigene Natur nicht ändern kann, hält der Mensch es nicht für nötig sich anzustrengen, um seine Fehler zu verbessern, bei denen er sich wohl fühlt oder die dafür zu viel Beharrlichkeit erfordern würden.
Daher entschuldigt sich zum Beispiel der Mensch, der zum Zorn neigt, fast immer mit seinem Temperament. Anstatt sich für schuldig zu erklären, schiebt er die Schuld auf seinen Organismus, indem er Gott so für seine Missetaten anklagt. Dies ist immer noch eine Folge des Hochmuts, der sich mit allen seinen Unvollkommenheiten vermischt.
Ohne Zweifel gibt es Temperamente, die mehr als andere zu gewaltsamen Taten neigen, wie es flexible Muskeln gibt, die sich besser für kräftige Leistungen eignen. Glaubt aber nicht, dass die ursprüngliche Ursache des Zorns darin liegt. Seid überzeugt, dass ein friedfertiger Geist (ein inkarnierter Mensch), auch wenn er in einem aufbrausenden Körper ist, immer friedfertig sein wird und dass ein gewaltsamer Geist (ein inkarnierter Mensch), auch wenn er in einem trägen Körper ist, nicht sanftmütiger sein wird. In diesem Fall würde die Gewalt nur einen anderen Charakter annehmen. Da der Zorn keinen geeigneten Organismus hat, um seine Äußerungen zu unterstützen, wäre er konzentriert, während er im ersten Fall freundlicher, offener sein wird.
Der Körper vermittelt keinen Zorn demjenigen, der ihn nicht hat, wie auch keine anderen Fehler. Alle Tugenden wie auch alle Fehler wohnen dem Geist inne. Wo sonst wäre andernfalls das Verdienst und die Verantwortung? Der Mensch, der missgebildet ist, kann sich nicht wieder zurechtbiegen, weil der Geist nichts dafür kann, er kann aber verändern, was vom Geist kommt, wenn er einen starken Willen dazu hat. Spiritisten, beweist euch die Erfahrung nicht schon, wie weit die Kraft des Willens gehen kann, wenn sich vor euren Augen die wirklich wunderbaren Verwandlungen ereignen? Sagt euch daher, dass der Mensch nur deshalb lasterhaft bleibt, weil er das so will; aber derjenige, der sich verbessern möchte, das immer tun kann, sonst würde das Gesetz des Fortschritts für den Menschen nicht existieren. (Hahnemann, Paris, 1863)
Daher entschuldigt sich zum Beispiel der Mensch, der zum Zorn neigt, fast immer mit seinem Temperament. Anstatt sich für schuldig zu erklären, schiebt er die Schuld auf seinen Organismus, indem er Gott so für seine Missetaten anklagt. Dies ist immer noch eine Folge des Hochmuts, der sich mit allen seinen Unvollkommenheiten vermischt.
Ohne Zweifel gibt es Temperamente, die mehr als andere zu gewaltsamen Taten neigen, wie es flexible Muskeln gibt, die sich besser für kräftige Leistungen eignen. Glaubt aber nicht, dass die ursprüngliche Ursache des Zorns darin liegt. Seid überzeugt, dass ein friedfertiger Geist (ein inkarnierter Mensch), auch wenn er in einem aufbrausenden Körper ist, immer friedfertig sein wird und dass ein gewaltsamer Geist (ein inkarnierter Mensch), auch wenn er in einem trägen Körper ist, nicht sanftmütiger sein wird. In diesem Fall würde die Gewalt nur einen anderen Charakter annehmen. Da der Zorn keinen geeigneten Organismus hat, um seine Äußerungen zu unterstützen, wäre er konzentriert, während er im ersten Fall freundlicher, offener sein wird.
Der Körper vermittelt keinen Zorn demjenigen, der ihn nicht hat, wie auch keine anderen Fehler. Alle Tugenden wie auch alle Fehler wohnen dem Geist inne. Wo sonst wäre andernfalls das Verdienst und die Verantwortung? Der Mensch, der missgebildet ist, kann sich nicht wieder zurechtbiegen, weil der Geist nichts dafür kann, er kann aber verändern, was vom Geist kommt, wenn er einen starken Willen dazu hat. Spiritisten, beweist euch die Erfahrung nicht schon, wie weit die Kraft des Willens gehen kann, wenn sich vor euren Augen die wirklich wunderbaren Verwandlungen ereignen? Sagt euch daher, dass der Mensch nur deshalb lasterhaft bleibt, weil er das so will; aber derjenige, der sich verbessern möchte, das immer tun kann, sonst würde das Gesetz des Fortschritts für den Menschen nicht existieren. (Hahnemann, Paris, 1863)
KAPITEL X - Glücklich zu preisen sind die Barmherzigen
Vergebt, damit Gott euch vergibt
1. Glücklich zu preisen sind die Barmherzigen, denn sie werden Barmherzigkeit erlangen. (Matthäus, Kap. V, 7)2. Wenn ihr den Menschen die Verfehlungen vergebt, die sie an euch begangen haben, wird euer himmlischer Vater euch auch eure Sünden vergeben. – Wenn ihr aber den Menschen, die euch beleidigt haben, nicht vergebt, wird euer Vater euch eure Sünden auch nicht vergeben. (Matthäus, Kap. VI, 14, 15)
3. Wenn euer Bruder wider euch gesündigt hat, Geht hin und sprecht euch mit ihm unter vier Augen aus. Schenkt er euch Gehör, so habt ihr euren Bruder gewonnen. – Da trat Petrus näher und sagte zu ihm: Herr, wie oft soll ich meinem Bruder vergeben, wenn er wider mich sündigt? Bis siebenmal? – Jesus antwortete ihm: Ich sage euch nicht bis siebenmal, sondern bis siebzigmal siebenmal. (Matthäus, Kap. XVIII, 15, 21, 22)
4. Die Barmherzigkeit ist die Ergänzung zur Sanftmut, denn derjenige, der nicht barmherzig sein kann, wird auch nicht sanft und friedvoll sein können. Die Barmherzigkeit besteht im Vergessen und der Vergebung der Beleidigungen. Der Hass und der Groll deuten auf eine Seele ohne Erhabenheit und Größe hin. Das Vergessen der Beleidigungen ist der erhabenen Seele eigen, die über den ihr zugefügten Angriffen steht. Die nicht erhabene Seele ist immer ängstlich, von leicht verletzbarer Empfindlichkeit und voller Bitterkeit; und die erhabene Seele ist ruhig, voller Milde und Nächstenliebe.
Wehe demjenigen, der sagt: Ich werde nie vergeben! Wenn dieser nicht von den Menschen verurteilt wird, wird er gewiss von Gott verurteilt werden. Mit welchem Recht würde er die Vergebung seiner eigenen Fehler verlangen, wenn er nicht die Fehler anderer vergibt? Jesus lehrt uns, dass die Barmherzigkeit keine Grenzen haben soll, wenn Er sagt, dass man seinem Bruder vergeben soll, nicht siebenmal, sondern siebzigmal siebenmal.
Es gibt aber zwei sehr verschiedene Arten der Vergebung: – Die eine ist groß, edel, wahrhaft großzügig, ohne Hintergedanken, die mit Zartgefühl die Selbstachtung und die Empfindlichkeit des Gegners rücksichtvoll behandelt, auch wenn dieser letztere Unrecht hat; – Die andere ist, dass der Beleidigte oder derjenige, der sich beleidigt fühlt, dem anderen erniedrigende Bedingungen auferlegt und ihn das Gewicht einer Vergebung spüren lässt, die erregt anstatt zu beruhigen. Wenn er seine Hand reicht, tut er dies nicht mit Wohlwollen, sondern aus Prahlerei, um allen Menschen sagen zu können: Schaut wie großzügig ich bin! Unter solchen Umständen ist eine aufrichtige Versöhnung beiderseits nicht möglich. Nein, hier gibt es keine Großzügigkeit, sondern nur eine Art, seinen Stolz zu befriedigen. Bei allen Anfechtungen wird immer derjenige, der sich versöhnlicher zeigt, der mehr Uneigennützigkeit sowie Nächstenliebe und wahrhaftige Erhabenheit der Seele beweist, die Sympathie der neutralen Menschen für sich gewinnen.
Wehe demjenigen, der sagt: Ich werde nie vergeben! Wenn dieser nicht von den Menschen verurteilt wird, wird er gewiss von Gott verurteilt werden. Mit welchem Recht würde er die Vergebung seiner eigenen Fehler verlangen, wenn er nicht die Fehler anderer vergibt? Jesus lehrt uns, dass die Barmherzigkeit keine Grenzen haben soll, wenn Er sagt, dass man seinem Bruder vergeben soll, nicht siebenmal, sondern siebzigmal siebenmal.
Es gibt aber zwei sehr verschiedene Arten der Vergebung: – Die eine ist groß, edel, wahrhaft großzügig, ohne Hintergedanken, die mit Zartgefühl die Selbstachtung und die Empfindlichkeit des Gegners rücksichtvoll behandelt, auch wenn dieser letztere Unrecht hat; – Die andere ist, dass der Beleidigte oder derjenige, der sich beleidigt fühlt, dem anderen erniedrigende Bedingungen auferlegt und ihn das Gewicht einer Vergebung spüren lässt, die erregt anstatt zu beruhigen. Wenn er seine Hand reicht, tut er dies nicht mit Wohlwollen, sondern aus Prahlerei, um allen Menschen sagen zu können: Schaut wie großzügig ich bin! Unter solchen Umständen ist eine aufrichtige Versöhnung beiderseits nicht möglich. Nein, hier gibt es keine Großzügigkeit, sondern nur eine Art, seinen Stolz zu befriedigen. Bei allen Anfechtungen wird immer derjenige, der sich versöhnlicher zeigt, der mehr Uneigennützigkeit sowie Nächstenliebe und wahrhaftige Erhabenheit der Seele beweist, die Sympathie der neutralen Menschen für sich gewinnen.
Sich mit dem Gegner versöhnen
5. Versöhnt euch so schnell wie möglich mit eurem Gegner, während ihr noch mit ihm unterwegs seid, damit euer Gegner euch nicht dem Richter übergibt und der Richter euch dem Gerichtsdiener ausliefert und ihr ins Gefängnis gebracht werdet. – Wahrlich, ich sage euch: Ihr werdet von dort nicht herauskommen, bis ihr den letzten Denar bezahlt habt. (Matthäus, Kap.V, 25-26)
6. Bei der Ausübung der Vergebung und des allgemein Guten gibt es mehr als eine moralische Wirkung, es gibt auch die materielle Wirkung. Man weiß, dass der Tod uns von unseren Feinden nicht befreit; die rachsüchtigen Geister verfolgen oft mit ihrem Hass jenseits des Grabes diejenigen, gegen die sie Groll hegen. Das Sprichwort, das sagt: „Stirbt das Tier, stirbt auch das Gift“, ist daher falsch, wenn es auf den Menschen angewendet wird. Der böse Geist wartet, bis derjenige, den er hasst, an seinen Körper gefesselt und somit weniger frei ist, um ihn leichter quälen und in seinen Interessen oder bei seinen geliebten Menschen verletzen zu können. Man soll in dieser Tatsache die Ursache der meisten Fälle von Obsession (Umsessenheit) sehen, besonders bei den gefährlichen, wie die von Unterjochung und Possession (Besessenheit). Umsessene wie auch Besessene sind also fast immer Opfer einer früheren Rache, zu der sie wahrscheinlich wegen ihres Verhaltens Anlass gegeben haben. Gott lässt dies zu, um sie für das Übel zu bestrafen, das sie selbst verursacht haben, oder falls sie nichts getan haben, weil sie mangels Nachsicht und Nächstenliebe nicht vergeben haben. Im Hinblick auf eine zukünftige Ruhe ist es also wichtig, die Fehler, die man gegen den Nächsten begangen hat, so schnell wie möglich wieder gut zu machen; den Feinden zu vergeben, um alle Streitigkeiten, alle begründeten Anlässe für spätere Feindseligkeiten auszulöschen, bevor man stirbt. Auf diese Art und Weise kann man aus einem hartnäckigen Feind in dieser Welt einen guten Freund in der andern machen; man bleibt zumindest im guten Recht und Gott lässt nicht zu, dass derjenige, der vergeben hat, Ziel einer Rache sein wird. Als Jesus empfohlen hat, sich so schnell wie möglich mit dem Gegner zu versöhnen, war es nicht nur im Hinblick darauf, die Zwietracht während der gegenwärtigen Existenz zu beseitigen, sondern auch um zu vermeiden, dass diese im zukünftigen Leben weiterbesteht. „Ihr werdet dem nicht entrinnen“, sagt Er, „solange ihr nicht bis zum letzten Denar bezahlt habt“, d.h. der Gerechtigkeit Gottes vollständig entsprochen habt.
Das gefälligste Opfer für Gott
7. Wenn ihr nun eure Opfergabe zum Altar bringt und ihr euch dort erinnert, dass euer Bruder etwas gegen euch hat, so lasst eure Opfergabe dort vor dem Altar liegen; geht zuerst hin und versöhnt euch vorher mit eurem Bruder und dann kommt zurück und opfert eure Gabe. (Matthäus, Kap. V, 23-24)
8. Als Jesus sagte: „Geht hin und versöhnt euch mit eurem Bruder, bevor ihr eure Opfergabe am Altar niederlegt“, lehrte Er, dass das gefälligste Opfer für den Herrn dasjenige ist, das aus dem eigenen Gefühl erfolgt; dass es notwendig ist, schon vergeben zu haben, bevor man vor Gott erscheint, um IHN um Vergebung zu bitten, und falls man gegenüber einem seiner Brüder ein Unrecht begangen hat, ist es notwendig, dies vorher wieder gutzumachen. Nur so wird die Opfergabe angenommen, weil sie aus einem Herz kommt, das von allen bösen Gedanken gereinigt ist. Er erläutert die Vorschrift auf diese Art, weil die Juden materielle Gaben opferten. Er musste Seine Worte den Gebräuchen anpassen. Der Christ opfert keine materiellen Gaben; er vergeistigt die Opfergabe, aber diese Vorschrift hat dadurch mehr Kraft; er opfert Gott seine Seele, und diese Seele soll gereinigt sein. Wenn man in den Tempel des Herrn hineingeht, soll man alle Gefühle von Hass und Feindseligkeit, alle bösen Gedanken seinem Bruder gegenüber draußen lassen; erst dann wird sein Gebet von den Engeln bis zu den Füßen des EWIGEN getragen. Das ist, was Jesus mit diesen Worten lehrt: Lasst eure Opfergabe dort vor dem Altar und geht zuerst hin und versöhnt euch mit eurem Bruder, wenn ihr dem Herrn gefällig sein möchtet.
Der Splitter und der Balken im Auge
9. Warum seht ihr den Splitter in eures Bruders Auge, ihr, die ihr den Balken in eurem Auge nicht seht? – Oder wie ihr zu eurem Bruder sagt: Lass mich den Splitter aus deinem Auge ziehen; ihr, die ihr in eurem Auge einen Balken habt? – Ihr Heuchler, zieht zuerst den Balken aus eurem Auge und dann könnt ihr bemühen, den Splitter aus dem Auge eures Bruders zu entfernen. (Matthäus, Kap. VII, 3-5)
10. Einer der Fehler der Menschheit ist, das Böse der andern zu sehen, bevor man das Böse in sich selbst sieht. Um sich selbst zu beurteilen, sollte man sich in einem Spiegel betrachten; sich auf irgendeine Weise aus sich selbst heraus begeben und sich dabei als eine andere Person sehen und fragen: Was würde ich denken, wenn ich einen anderen sehen würde, der das Gleiche tut, was ich mache? Es ist unbestreitbar der Stolz, der den Menschen dazu bringt, seine eigenen Fehler vor sich selbst zu verbergen, sowohl die moralischen als auch die physischen. Diese Fehler widersprechen vor allem der Nächstenliebe, weil die wahre Nächstenliebe anspruchslos, einfach und nachsichtig ist; die stolze Nächstenliebe wirkt paradox, da sich diese beiden Gefühle gegeneinander aufheben. Wie kann denn ein Mensch, der so eitel ist und an die Wichtigkeit seiner Persönlichkeit und an die Überlegenheit seiner Eigenschaften glaubt, gleichzeitig genug Selbstverleugnung haben, um das Gute beim andern hervorzuheben, das ihn in den Schatten stellen könnte, statt das Böse, das ihn hervorheben könnte? Wenn der Stolz der Ursprung vieler Fehler ist, ist er auch gleichzeitig die Verneinung von vielen Tugenden; man findet ihn als Basis und Anlass fast aller Handlungen. Deswegen bemühte sich Jesus, ihn als das hauptsächliche Hindernis des Fortschritts zu bekämpfen.
Verurteilt nicht, um nicht verurteilt zu werden! Derjenige, der ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein.
11. Verurteilt nicht, damit ihr nicht verurteilt werdet! Denn ihr werdet verurteilt, so wie ihr andere verurteilt habt; und man wird euch mit demselben Maß messen, mit dem ihr die anderen gemessen habt. (Matthäus, Kap. VII, 1-2)
12. Da brachten Ihm die Schriftgelehrten und die Pharisäer eine Frau, die beim Ehebruch ertappt worden war, stellten sie in die Mitte des Volkes und sagten zu Jesus: Meister, diese Frau ist beim Ehebruch überrascht worden. Nun hat Moses uns im Gesetz geboten, solche Ehebrecherinnen zu steinigen. Welches ist denn Deine Ansicht darüber? – Das sagten sie aber, um Ihn zu versuchen, damit sie einen Grund hatten, Ihn anzuklagen. Jesus aber bückte sich nieder und schrieb mit dem Finger auf die Erde. – Als sie ihn beharrlich weiterfragten, richtete er sich auf und sprach zu ihnen: Wer unter euch ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein auf sie! – Und er bückte sich wieder und schrieb weiter auf die Erde. – Als sie ihn so sprechen hörten, gingen sie hinweg, einer nach dem andern, die Ältesten voran, und so blieb Jesus allein zurück mit der Frau, die in der Mitte des Platzes war.
Da richtete sich Jesus auf und sprach zu ihr: „Weib, wo sind deine Ankläger? Hat dich niemand verurteilt?“ – Sie sagte: „Nein, Herr!“ Jesus antwortete: „Auch ich werde dich nicht verurteilen. Geh und sündige von jetzt an nicht mehr!“ (Johannes, Kap. VIII, 3-11)
Da richtete sich Jesus auf und sprach zu ihr: „Weib, wo sind deine Ankläger? Hat dich niemand verurteilt?“ – Sie sagte: „Nein, Herr!“ Jesus antwortete: „Auch ich werde dich nicht verurteilen. Geh und sündige von jetzt an nicht mehr!“ (Johannes, Kap. VIII, 3-11)
13. „Derjenige, der ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein“, sagte Jesus. Diese Maxime macht uns die Nachsicht zur Pflicht, da es niemanden gibt, der sie nicht für sich selbst benötigt. Sie lehrt, dass wir andere nicht strenger beurteilen sollen, als wir uns selbst beurteilen würden; und auch nicht bei anderen verurteilen, was wir bei uns selbst entschuldigen. Bevor wir jemandem einen Fehler vorwerfen, schauen wir doch zuerst, ob der gleiche Tadel nicht auf uns selbst zutrifft.
Der Tadel, über das Benehmen von anderen geworfen, kann zwei Ursachen haben: das Böse bekämpfen oder die Person in Misskredit bringen, deren Handlungen wir kritisieren. Dieses letzte Motiv hat nie eine Entschuldigung, da er aus übler Nachrede und Bosheit besteht. Das Erste kann lobenswert sein und verwandelt sich sogar bei einigen Fällen in Pflicht, denn aus ihm kann sich das Gute ergeben und ohne es wäre das Böse in der Gesellschaft nie bekämpft worden; soll denn der Mensch nicht dem Fortschritt seiner Mitmenschen helfen? Man sollte also diesen Grundsatz nicht in seinem unumschränkten Sinn nehmen: „Verurteilt nicht, wenn ihr nicht verurteilt werden möchtet“, denn das Wort tötet und der Geist belebt.
Jesus konnte nicht verbieten, das Böse zu tadeln, da Er uns ja selbst das Beispiel gab und es mit energischen Worten machte. Er wollte aber sagen, dass die Autorität des Tadels im Verhältnis zu der moralischen Autorität von dem steht, der ihn ausspricht. Sich schuldig zu machen mit dem, was man bei anderen verurteilt, bedeutet, auf diese Autorität zu verzichten und es wäre zudem anmaßend, das Recht der Bekämpfung für sich in Anspruch zu nehmen. Außerdem lehnt das innere Gewissen allen Respekt und alle freiwillige Gehorsamkeit vor demjenigen ab, der mit Macht ausgestattet ist, aber die Gesetze und Prinzipien übertritt, mit deren Anwendung er beauftragt ist. Vor Gottes Augen gibt es keine rechtmäßige Autorität, außer der, die sich auf das gute Beispiel stützt; das geht gleichfalls aus den Worten Jesu hervor.
Der Tadel, über das Benehmen von anderen geworfen, kann zwei Ursachen haben: das Böse bekämpfen oder die Person in Misskredit bringen, deren Handlungen wir kritisieren. Dieses letzte Motiv hat nie eine Entschuldigung, da er aus übler Nachrede und Bosheit besteht. Das Erste kann lobenswert sein und verwandelt sich sogar bei einigen Fällen in Pflicht, denn aus ihm kann sich das Gute ergeben und ohne es wäre das Böse in der Gesellschaft nie bekämpft worden; soll denn der Mensch nicht dem Fortschritt seiner Mitmenschen helfen? Man sollte also diesen Grundsatz nicht in seinem unumschränkten Sinn nehmen: „Verurteilt nicht, wenn ihr nicht verurteilt werden möchtet“, denn das Wort tötet und der Geist belebt.
Jesus konnte nicht verbieten, das Böse zu tadeln, da Er uns ja selbst das Beispiel gab und es mit energischen Worten machte. Er wollte aber sagen, dass die Autorität des Tadels im Verhältnis zu der moralischen Autorität von dem steht, der ihn ausspricht. Sich schuldig zu machen mit dem, was man bei anderen verurteilt, bedeutet, auf diese Autorität zu verzichten und es wäre zudem anmaßend, das Recht der Bekämpfung für sich in Anspruch zu nehmen. Außerdem lehnt das innere Gewissen allen Respekt und alle freiwillige Gehorsamkeit vor demjenigen ab, der mit Macht ausgestattet ist, aber die Gesetze und Prinzipien übertritt, mit deren Anwendung er beauftragt ist. Vor Gottes Augen gibt es keine rechtmäßige Autorität, außer der, die sich auf das gute Beispiel stützt; das geht gleichfalls aus den Worten Jesu hervor.
Unterweisungen der geistigen Welt
Verzeihung der Beleidigungen
14. Wie oft soll ich meinem Bruder verzeihen? Du sollst ihm nicht nur siebenmal, sondern bis siebzigmal siebenmal vergeben. Hier ist eins von den Worten Jesus, die eure Intelligenz am stärksten treffen und zu euren Herzen am lautesten sprechen sollen. Vergleicht diese barmherzigen Worte mit denen aus dem einfachsten, zusammenfassenden Gebet, gleichzeitig so groß in seinem Streben, das Jesus Seinen Jüngern lehrte, und ihr werdet immer den gleichen Gedanken finden. Jesus, der Gerechte per Exzellenz, antwortet Petrus: Du wirst aber verzeihen, grenzenlos; du wirst jede Beleidigung verzeihen, so oft sie dir zugefügt wird; du wirst deinen Mitmenschen diese Selbstlosigkeit lehren, welche uns gegen die Angriffe, schlechtes Benehmen und Beleidigungen unverwundbar macht. Du wirst sanft und demütig im Herzen sein und niemals deine Sanftmut messen; schließlich wirst du das machen, was du wünschst, das es der himmlische Vater für dich tut. Vergibt ER dir nicht andauernd? Zählt ER vielleicht, wie oft ER dir deine Fehler vergeben hat?
Hört also auf die Antwort von Jesus und wendet sie bei euch selbst an, so wie Petrus; vergebt; macht Gebrauch von der Nachsicht, seid barmherzig, großzügig, sogar verschwenderisch mit eurer Liebe. Gebt, denn der Herr wird euch geben. Verzeiht, denn der Herr wird euch verzeihen. Erniedrigt euch, denn der Herr wird euch erheben. Demütigt euch, denn der Herr wird euch an Seiner rechten Seite sitzen lassen.
Geht, meine Geliebten, studiert und kommentiert diese Worte, die ich euch im Auftrag dessen sage, der aus der Höhe des himmlischen Glanzes Seinen Blick immer auf euch richtet und mit Liebe die undankbare Aufgabe fortsetzt, die Er vor 18 Jahrhunderten * angefangen hat. Verzeiht euren Nächsten genauso, wie man euch verzeihen soll. Falls ihre Taten euch persönlich benachteiligt haben, gibt es hier ein weiteres Motiv, um nachsichtig zu sein, denn das Verdienst der Verzeihung steht im Verhältnis zur Schwere des Übels. Ihr würdet bei der Vergebung der Fehler eurer Nächsten keinen Verdienst erlangen, wenn sie euch nur geringfügige Kränkungen zugefügt hätten.
Spiritisten, vergesst nie, dass die Vergebung der Beleidigungen, geschehen durch Worte oder auch Taten, nie leere Worte sein dürfen. Wenn ihr sagt, dass ihr Spiritisten seid, dann seid es auch. Vergesst das Böse, das man euch angetan hat und denkt an nichts anderes als an das Gute, das ihr machen könnt. Derjenige, der diesen Weg eingeschlagen hat, soll sich nicht von ihm entfernen, auch nicht in Gedanken, denn ihr seid für eure Gedanken verantwortlich, und Gott kennt sie. Macht also, dass ihr von allen Gefühlen des Grolls frei seid. Gott weiß, was in der Tiefe des Herzens eines jeden ist. Glücklich also derjenige, der jede Nacht beim Einschlafen sagen kann: Ich habe nichts gegen meinen Nächsten. (Siméon, Bordeaux, 1862)
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* Anmerkung der Übersetzerin: Aus heutiger Sicht sind es 21 Jahrhunderte.
Hört also auf die Antwort von Jesus und wendet sie bei euch selbst an, so wie Petrus; vergebt; macht Gebrauch von der Nachsicht, seid barmherzig, großzügig, sogar verschwenderisch mit eurer Liebe. Gebt, denn der Herr wird euch geben. Verzeiht, denn der Herr wird euch verzeihen. Erniedrigt euch, denn der Herr wird euch erheben. Demütigt euch, denn der Herr wird euch an Seiner rechten Seite sitzen lassen.
Geht, meine Geliebten, studiert und kommentiert diese Worte, die ich euch im Auftrag dessen sage, der aus der Höhe des himmlischen Glanzes Seinen Blick immer auf euch richtet und mit Liebe die undankbare Aufgabe fortsetzt, die Er vor 18 Jahrhunderten * angefangen hat. Verzeiht euren Nächsten genauso, wie man euch verzeihen soll. Falls ihre Taten euch persönlich benachteiligt haben, gibt es hier ein weiteres Motiv, um nachsichtig zu sein, denn das Verdienst der Verzeihung steht im Verhältnis zur Schwere des Übels. Ihr würdet bei der Vergebung der Fehler eurer Nächsten keinen Verdienst erlangen, wenn sie euch nur geringfügige Kränkungen zugefügt hätten.
Spiritisten, vergesst nie, dass die Vergebung der Beleidigungen, geschehen durch Worte oder auch Taten, nie leere Worte sein dürfen. Wenn ihr sagt, dass ihr Spiritisten seid, dann seid es auch. Vergesst das Böse, das man euch angetan hat und denkt an nichts anderes als an das Gute, das ihr machen könnt. Derjenige, der diesen Weg eingeschlagen hat, soll sich nicht von ihm entfernen, auch nicht in Gedanken, denn ihr seid für eure Gedanken verantwortlich, und Gott kennt sie. Macht also, dass ihr von allen Gefühlen des Grolls frei seid. Gott weiß, was in der Tiefe des Herzens eines jeden ist. Glücklich also derjenige, der jede Nacht beim Einschlafen sagen kann: Ich habe nichts gegen meinen Nächsten. (Siméon, Bordeaux, 1862)
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* Anmerkung der Übersetzerin: Aus heutiger Sicht sind es 21 Jahrhunderte.
15. Den Feinden zu vergeben heißt, um Vergebung für sich selbst zu bitten; den Freunden zu vergeben bedeutet, ihnen einen Beweis der Freundschaft zu geben; die Beleidigung zu vergeben zeigt, dass man besser wird. Vergebt, meine Freunde, damit Gott euch vergibt, denn, wenn ihr hart, anspruchsvoll und unbeugsam seid; wenn ihr auch gegen eine leichte Beleidigung Unnachsichtigkeit übt, warum möchtet ihr dann, dass Gott vergisst, dass ihr jeden Tag ein großes Bedürfnis der Nachsicht habt? Oh! Wehe demjenigen, der sagt: „Ich werde niemals vergeben“ denn er spricht seine eigene Verurteilung aus. Wer von euch weiß schon, wenn ihr in euer Inneres hineinschaut, ob ihr nicht selbst der Angreifer wart? Wer weiß, ob bei diesem Kampf, der mit einem Nadelstich angefangen hat und mit einem Bruch endete, nicht ihr den ersten Schlag ausgeführt habt? Wer weiß, ob euch nicht ein beleidigendes Wort herausgerutscht ist? Wer weiß, ob ihr die nötige Milderung angewendet habt? Gewiss hat euer Gegner Unrecht, wenn er sich zu empfindlich zeigt, aber das ist für euch ein Grund nachsichtig zu sein, um nicht selbst den Tadel zu verdienen, den ihr an ihn richtet. Angenommen, ihr wärt wirklich in einer Situation beleidigt worden, wer sagt, ob ihr nicht die Angelegenheit mit Repressalien vergiftet habt und in einen ernsthaften Streit habt ausarten lassen, was man leicht hätte vergessen können? Falls es von euch abhängig war, die Folgen zu verhindern und ihr es nicht getan habt, seid ihr schuldig. Nehmen wir schließlich an, dass ihr euch durchaus keinen Vorwurf zu machen habt, dann wird euer Verdienst größer sein, wenn ihr euch gnädig zeigt.
Es gibt aber zwei sehr verschiedene Arten zu vergeben: Es ist die Vergebung über die Lippen und die Vergebung aus dem Herzen. Sehr viele Menschen sagen über ihrem Gegner: „Ich vergebe ihm“, während sie innerlich eine heimliche Freude über das Übel empfinden, das ihm widerfährt, und sagen zu sich selbst, dass er bekommt, was er verdient hat. Wie viele sagen: „Ich vergebe“ und fügen hinzu: „aber ich werde mich nie versöhnen; ich möchte ihn in meinem ganzen Leben nicht wiedersehen“. Ist das die Vergebung gemäß dem Evangelium? Nein, die echte Vergebung, die christliche Vergebung ist diejenige, die einen Schleier über die Vergangenheit wirft. Diese ist die einzige, die berücksichtigt wird, denn Gott gibt sich nicht mit dem äußerem Schein zufrieden: ER erforscht die Tiefe der Herzen und die verborgensten Gedanken. Man imponiert IHM nicht mit Worten und leeren Versprechungen. Das vollständige und unumschränkte Vergessen der Beleidigungen ist den großen Seelen eigen. Der Groll ist immer ein Zeichen der Herabwürdigung und Unterlegenheit. Vergesst nicht, dass man die wahre Vergebung mehr an den Taten als an den Worten erkennt. (Apostel Paulus, Lyon, 1861)
Es gibt aber zwei sehr verschiedene Arten zu vergeben: Es ist die Vergebung über die Lippen und die Vergebung aus dem Herzen. Sehr viele Menschen sagen über ihrem Gegner: „Ich vergebe ihm“, während sie innerlich eine heimliche Freude über das Übel empfinden, das ihm widerfährt, und sagen zu sich selbst, dass er bekommt, was er verdient hat. Wie viele sagen: „Ich vergebe“ und fügen hinzu: „aber ich werde mich nie versöhnen; ich möchte ihn in meinem ganzen Leben nicht wiedersehen“. Ist das die Vergebung gemäß dem Evangelium? Nein, die echte Vergebung, die christliche Vergebung ist diejenige, die einen Schleier über die Vergangenheit wirft. Diese ist die einzige, die berücksichtigt wird, denn Gott gibt sich nicht mit dem äußerem Schein zufrieden: ER erforscht die Tiefe der Herzen und die verborgensten Gedanken. Man imponiert IHM nicht mit Worten und leeren Versprechungen. Das vollständige und unumschränkte Vergessen der Beleidigungen ist den großen Seelen eigen. Der Groll ist immer ein Zeichen der Herabwürdigung und Unterlegenheit. Vergesst nicht, dass man die wahre Vergebung mehr an den Taten als an den Worten erkennt. (Apostel Paulus, Lyon, 1861)
Die Nachsicht
16. Spiritisten, heute möchten wir über die Nachsicht zu euch sprechen, dieses so sanfte, brüderliche Gefühl, das alle Leute für ihre Mitmenschen haben sollten, von dem jedoch nur sehr wenige Gebrauch machen.
Die Nachsicht sieht die Fehler der andern nicht, oder, falls sie diese sieht, vermeidet sie darüber zu reden, sie zu verbreiten. Im Gegenteil verheimlicht sie diese, damit sie nur ihr allein bekannt sind, und falls die Böswilligkeit diese entdeckt, hat sie immer eine Entschuldigung dafür bereit, um sie zu verschleiern, d.h. eine glaubhafte, seriöse Entschuldigung, und nicht solche, die den Schein haben, die Fehler zu mildern, sie aber mit heimtückischer Geschicklichkeit hervorhebt.
Die Nachsicht beschäftigt sich nie mit den bösen Handlungen der andern, es sei denn, um ihnen eine Gefälligkeit zu erweisen, allerdings wird sie sich bemühen, die Folgen dieser Handlungen soweit wie möglich zu mildern. Sie macht keine anstößigen Bemerkungen, hat keine Vorwürfe auf den Lippen, sondern nur Ratschläge, meistens taktvolle. Wenn ihr Kritik übt, welche Konsequenz soll man aus euren Worten ziehen? Dass ihr, die ihr tadelt, nicht getan hättet, was ihr tadelt, und dass ihr besser seid als der Schuldige. Oh, Menschen! Wann werdet ihr eure eigenen Herzen, Gedanken und Taten beurteilen, ohne euch mit dem zu beschäftigen, was eure Mitmenschen machen? Wann werdet ihr eure strengen Augen nur über euch selbst öffnen?
Seid also streng zu euch und nachsichtig den andern gegenüber. Denkt an DENJENIGEN, DER in letzter Instanz urteilt; DER die verborgenen Gedanken jedes Herzens sieht und somit die Fehler entschuldigt, die ihr oft tadelt oder DER verurteilt, was ihr entschuldigt, weil ER das Motiv aller Handlungen kennt, und dass ihr, die ihr so laut schreit: „Bannfluch!“ vielleicht schwerwiegendere Fehler begangen habt.
Said nachsichtig, meine Freunde, denn die Nachsicht zieht an, beruhigt, richtet wieder auf, während die Unnachsichtigkeit entmutigt, entfernt und aufregt. (Joseph, Schutzgeist, Bordeaux, 1863)
Die Nachsicht sieht die Fehler der andern nicht, oder, falls sie diese sieht, vermeidet sie darüber zu reden, sie zu verbreiten. Im Gegenteil verheimlicht sie diese, damit sie nur ihr allein bekannt sind, und falls die Böswilligkeit diese entdeckt, hat sie immer eine Entschuldigung dafür bereit, um sie zu verschleiern, d.h. eine glaubhafte, seriöse Entschuldigung, und nicht solche, die den Schein haben, die Fehler zu mildern, sie aber mit heimtückischer Geschicklichkeit hervorhebt.
Die Nachsicht beschäftigt sich nie mit den bösen Handlungen der andern, es sei denn, um ihnen eine Gefälligkeit zu erweisen, allerdings wird sie sich bemühen, die Folgen dieser Handlungen soweit wie möglich zu mildern. Sie macht keine anstößigen Bemerkungen, hat keine Vorwürfe auf den Lippen, sondern nur Ratschläge, meistens taktvolle. Wenn ihr Kritik übt, welche Konsequenz soll man aus euren Worten ziehen? Dass ihr, die ihr tadelt, nicht getan hättet, was ihr tadelt, und dass ihr besser seid als der Schuldige. Oh, Menschen! Wann werdet ihr eure eigenen Herzen, Gedanken und Taten beurteilen, ohne euch mit dem zu beschäftigen, was eure Mitmenschen machen? Wann werdet ihr eure strengen Augen nur über euch selbst öffnen?
Seid also streng zu euch und nachsichtig den andern gegenüber. Denkt an DENJENIGEN, DER in letzter Instanz urteilt; DER die verborgenen Gedanken jedes Herzens sieht und somit die Fehler entschuldigt, die ihr oft tadelt oder DER verurteilt, was ihr entschuldigt, weil ER das Motiv aller Handlungen kennt, und dass ihr, die ihr so laut schreit: „Bannfluch!“ vielleicht schwerwiegendere Fehler begangen habt.
Said nachsichtig, meine Freunde, denn die Nachsicht zieht an, beruhigt, richtet wieder auf, während die Unnachsichtigkeit entmutigt, entfernt und aufregt. (Joseph, Schutzgeist, Bordeaux, 1863)
17. Seid nachsichtig mit den Fehlern der andern, welcher Art sie auch seien. Beurteilt mit Strenge nur eure eigenen Taten und der Herr wird an euch die Nachsicht anwenden, wie ihr sie bei den andern angewendet habt.
Unterstützt die Starken, ermutigt sie zur Beharrlichkeit. Stärkt die Schwachen und zeigt ihnen die Güte Gottes, der die kleinste Reue hochschätzt. Zeigt jedem den Engel der Reue, der seine weißen Flügel über die Fehler der Menschheit ausbreitet und so diese vor den Augen desjenigen verschleiert, der das Unreine nicht sehen kann. Versteht die unendliche Barmherzigkeit eures Vaters und vergesst nie, IHM mit euren Gedanken und insbesondere mit euren Handlungen zu sagen: „Vergib uns unsere Fehler, wie auch wir denjenigen vergeben, die uns beleidigt haben“. Versteht die Bedeutung dieser erhabenen Worte richtig; nicht nur der Wortlaut ist bewundernswert, sondern auch die Lehre, die sie enthalten.
Und um was bittet ihr den Herrn, wenn ihr um Vergebung fleht? Nur um das Vergessen eurer Fehler? Ein Vergessen, das euch nichts einbringt, denn falls Gott sich darauf beschränkt, eure Fehler zu vergessen, würde ER euch nicht bestrafen, aber auch nicht belohnen. Die Belohnung kann nicht der Preis für das Gute sein, das man nicht getan hat und noch weniger für das Böse, das man getan hat, selbst wenn es inzwischen vergessen wurde. Indem ihr um Vergebung für eure Übertretung bittet, bittet ihr um die Gunst SEINER Gnade, um nicht wieder zurückzufallen, und die nötige Kraft, um einen neuen Weg einschlagen zu können, den Weg der Ergebenheit und Liebe, auf dem ihr die Wiedergutmachung der Reue hinzufügen könnt.
Wenn ihr euren Mitmenschen vergebt, gebt euch nicht damit zufrieden, den Schleier des Vergessens über ihre Fehler auszubreiten, denn dieser Schleier ist fast immer für eure Augen durchsichtig. Bringt ihnen die Liebe gleichzeitig mit der Vergebung, tut ihnen das Gleiche, um das ihr euren himmlischen Vater bittet, für euch zu tun. Ersetzt den Zorn, der befleckt, durch die Liebe, die läutert. Predigt mit guten Beispielen diese aktive, unermüdliche Nächstenliebe, die Jesus euch gelehrt hat. Predigt sie, wie Er es getan hat, solange Er auf der Erde lebte, sichtbar für die physischen Augen und wie Er sie noch unaufhörlich predigt, seitdem Er nur noch für die geistigen Augen sichtbar ist. Folgt diesem göttlichen Vorbild; tretet in Seine Fußstapfen; sie werden euch zu einem Zufluchtsort führen, wo ihr Ruhe nach dem Kampf finden werdet. Tragt alle euer Kreuz wie Er und ersteigt mühsam aber mutig, euren Leidensweg, auf dem Gipfel wartet die Verherrlichung. (Johannes, Bischof von Bordeaux, 1862)
Unterstützt die Starken, ermutigt sie zur Beharrlichkeit. Stärkt die Schwachen und zeigt ihnen die Güte Gottes, der die kleinste Reue hochschätzt. Zeigt jedem den Engel der Reue, der seine weißen Flügel über die Fehler der Menschheit ausbreitet und so diese vor den Augen desjenigen verschleiert, der das Unreine nicht sehen kann. Versteht die unendliche Barmherzigkeit eures Vaters und vergesst nie, IHM mit euren Gedanken und insbesondere mit euren Handlungen zu sagen: „Vergib uns unsere Fehler, wie auch wir denjenigen vergeben, die uns beleidigt haben“. Versteht die Bedeutung dieser erhabenen Worte richtig; nicht nur der Wortlaut ist bewundernswert, sondern auch die Lehre, die sie enthalten.
Und um was bittet ihr den Herrn, wenn ihr um Vergebung fleht? Nur um das Vergessen eurer Fehler? Ein Vergessen, das euch nichts einbringt, denn falls Gott sich darauf beschränkt, eure Fehler zu vergessen, würde ER euch nicht bestrafen, aber auch nicht belohnen. Die Belohnung kann nicht der Preis für das Gute sein, das man nicht getan hat und noch weniger für das Böse, das man getan hat, selbst wenn es inzwischen vergessen wurde. Indem ihr um Vergebung für eure Übertretung bittet, bittet ihr um die Gunst SEINER Gnade, um nicht wieder zurückzufallen, und die nötige Kraft, um einen neuen Weg einschlagen zu können, den Weg der Ergebenheit und Liebe, auf dem ihr die Wiedergutmachung der Reue hinzufügen könnt.
Wenn ihr euren Mitmenschen vergebt, gebt euch nicht damit zufrieden, den Schleier des Vergessens über ihre Fehler auszubreiten, denn dieser Schleier ist fast immer für eure Augen durchsichtig. Bringt ihnen die Liebe gleichzeitig mit der Vergebung, tut ihnen das Gleiche, um das ihr euren himmlischen Vater bittet, für euch zu tun. Ersetzt den Zorn, der befleckt, durch die Liebe, die läutert. Predigt mit guten Beispielen diese aktive, unermüdliche Nächstenliebe, die Jesus euch gelehrt hat. Predigt sie, wie Er es getan hat, solange Er auf der Erde lebte, sichtbar für die physischen Augen und wie Er sie noch unaufhörlich predigt, seitdem Er nur noch für die geistigen Augen sichtbar ist. Folgt diesem göttlichen Vorbild; tretet in Seine Fußstapfen; sie werden euch zu einem Zufluchtsort führen, wo ihr Ruhe nach dem Kampf finden werdet. Tragt alle euer Kreuz wie Er und ersteigt mühsam aber mutig, euren Leidensweg, auf dem Gipfel wartet die Verherrlichung. (Johannes, Bischof von Bordeaux, 1862)
18. Liebe Freunde, seid streng mit euch selber und nachsichtig mit der Schwäche der andern. Dieses ist eine Ausübung der heiligen Nächstenliebe, die sehr wenige Menschen beachten. Ihr alle habt schlechte Neigungen zu besiegen, Fehler zu korrigieren, Gewohnheiten zu verändern. Ihr alle habt eine mehr oder weniger schwere Bürde abzulegen, um den Berggipfel des Fortschritts zu erklimmen. Warum dann so einen Scharfblick für den Nächsten und so eine Blindheit für euch selbst? Wann werdet ihr aufhören, in dem Auge eures Bruders den verletzenden Splitter zu bemerken, ohne den Balken wahrzunehmen, der euch blind macht und der euch von einem Sturz zum nächsten laufen lässt? Glaubt den Geistwesen, euren Geschwistern. Jeder Mensch, der so hochmütig ist zu glauben, größer zu sein als seine inkarnierten Mitmenschen – in Tugenden und Verdiensten – ist unvernünftig und schuldig und Gott wird ihn am Tag SEINER Gerechtigkeit bestrafen. Das wahre Merkmal der Nächstenliebe ist die Bescheidenheit und die Demut, die darin bestehen, die Fehler der andern nur oberflächlich zu sehen, und die sich bemüht, das Gute und Tugendhafte in ihnen zur Geltung zu bringen. Auch wenn das menschliche Herz ein Abgrund der Korruption ist, es gibt immer in irgendeiner seiner verborgensten Falten den Keim von einigen guten Gefühlen, den lebendigen Funken der geistigen Essenz.
Spiritismus, tröstende und segnende Lehre, wie glücklich sind die, die dich kennen und die aus der heilsamen Lehre der Geister des Herrn Nutzen ziehen. Für jene ist der Weg beleuchtet und auf der ganzen Strecke können sie diese Worte klar lesen, die ihnen das Mittel zeigen, um das Ziel zu erreichen: Ausübung der Nächstenliebe, Nächstenliebe des Herzens, Nächstenliebe zum Mitmenschen wie zu sich selbst. Kurzum: Nächstenliebe zu allen und die Liebe zu Gott über alles, weil die Liebe zu Gott alle Pflichten zusammenfasst, und weil es unmöglich ist, Gott wirklich zu lieben, ohne die Nächstenliebe zu praktizieren, aus der ER ein Gesetz für alle Geschöpfe gemacht hat. (Dufêtre, Bischof von Nevers, Bordeaux)
Spiritismus, tröstende und segnende Lehre, wie glücklich sind die, die dich kennen und die aus der heilsamen Lehre der Geister des Herrn Nutzen ziehen. Für jene ist der Weg beleuchtet und auf der ganzen Strecke können sie diese Worte klar lesen, die ihnen das Mittel zeigen, um das Ziel zu erreichen: Ausübung der Nächstenliebe, Nächstenliebe des Herzens, Nächstenliebe zum Mitmenschen wie zu sich selbst. Kurzum: Nächstenliebe zu allen und die Liebe zu Gott über alles, weil die Liebe zu Gott alle Pflichten zusammenfasst, und weil es unmöglich ist, Gott wirklich zu lieben, ohne die Nächstenliebe zu praktizieren, aus der ER ein Gesetz für alle Geschöpfe gemacht hat. (Dufêtre, Bischof von Nevers, Bordeaux)
Da niemand vollkommen ist, ergibt sich daraus, dass auch niemand das Recht hat, seinen Nächsten zu tadeln?
19. Da niemand vollkommen ist, ergibt sich daraus, dass auch niemand das Recht hat, seinen Nächsten zu tadeln?
Gewiss nicht, denn jeder von euch soll für den Fortschritt von allen arbeiten, und vor allem für diejenigen, die eurem Schutz anvertraut wurden; das ist aber gefühlvoll zu tun, aus einer guten Absicht heraus und nicht - wie es meistens gemacht wird - aus Spaß am Verleumden. In diesem letzten Fall ist der Tadel eine Bosheit; im ersten eine Pflicht, die die Nächstenliebe möglichst rücksichtsvoll zu erfüllen befiehlt. Und selbst den Tadel, den man andern zuerkennt, soll man gleichzeitig an sich selbst richten und sich fragen, ob man ihn nicht auch verdient. (Sankt Ludwig, Paris, 1860)
Gewiss nicht, denn jeder von euch soll für den Fortschritt von allen arbeiten, und vor allem für diejenigen, die eurem Schutz anvertraut wurden; das ist aber gefühlvoll zu tun, aus einer guten Absicht heraus und nicht - wie es meistens gemacht wird - aus Spaß am Verleumden. In diesem letzten Fall ist der Tadel eine Bosheit; im ersten eine Pflicht, die die Nächstenliebe möglichst rücksichtsvoll zu erfüllen befiehlt. Und selbst den Tadel, den man andern zuerkennt, soll man gleichzeitig an sich selbst richten und sich fragen, ob man ihn nicht auch verdient. (Sankt Ludwig, Paris, 1860)
20. Ist es tadelnswert, die Fehler der andern zu beobachten, wenn sich daraus kein Nutzen für sie ergeben kann, auch wenn man sie nicht bekannt macht?
Alles hängt von der Absicht ab. Gewiss ist es nicht verboten, das Böse zu sehen, wenn das Böse existiert. Es gäbe sogar Nachteile, nur das Gute überall zu sehen. Diese Täuschung würde dem Fortschritt schaden.
Das Unrecht liegt darin, diese Beobachtung zum Nachteil des Nächsten zu nutzen, indem man ihn bei den andern in Verruf bringt. Es wäre noch tadelnswerter, dies aus einem Gefühl der Boshaftigkeit zu machen und der Freude darüber, die andern bei einem Fehler zu ertappen. Es ist ganz anders, wenn man einen Schleier über das Übel wirft, um es vor der Öffentlichkeit zu verbergen, indem man sich darauf beschränkt, es für den eigenen Nutzen zu beobachten, d.h. sich damit zu befassen, um bei sich zu vermeiden, was man bei den andern tadelt. Im Übrigen, ist diese Beobachtung nicht auch nützlich für den Moralisten? Wie könnte er die Fehler der Menschheit beschreiben, wenn er sie nicht an diesen Beispielen erforscht? (Sankt Ludwig, Paris, 1860)
Alles hängt von der Absicht ab. Gewiss ist es nicht verboten, das Böse zu sehen, wenn das Böse existiert. Es gäbe sogar Nachteile, nur das Gute überall zu sehen. Diese Täuschung würde dem Fortschritt schaden.
Das Unrecht liegt darin, diese Beobachtung zum Nachteil des Nächsten zu nutzen, indem man ihn bei den andern in Verruf bringt. Es wäre noch tadelnswerter, dies aus einem Gefühl der Boshaftigkeit zu machen und der Freude darüber, die andern bei einem Fehler zu ertappen. Es ist ganz anders, wenn man einen Schleier über das Übel wirft, um es vor der Öffentlichkeit zu verbergen, indem man sich darauf beschränkt, es für den eigenen Nutzen zu beobachten, d.h. sich damit zu befassen, um bei sich zu vermeiden, was man bei den andern tadelt. Im Übrigen, ist diese Beobachtung nicht auch nützlich für den Moralisten? Wie könnte er die Fehler der Menschheit beschreiben, wenn er sie nicht an diesen Beispielen erforscht? (Sankt Ludwig, Paris, 1860)
21. Gibt es Fälle, wo es notwendig wäre, das Übel der andern aufzudecken?
Diese Frage ist sehr heikel; und genau hier ist es notwendig, an die gut verstandene Nächstenliebe zu appellieren. Wenn die Unvollkommenheit einer Person nur ihr selbst schadet, ist es nicht nötig, diese bekanntzumachen; aber falls sie für andere schädlich sein kann, ist es notwendig, das Interesse der Mehrheit vorzuziehen, statt des Einzelnen. Je nach den Umständen kann es eine Pflicht sein, die Heuchelei und die Lüge zu entlarven; denn es ist besser, dass ein Einzelner stürzt, als dass viele von ihm betrogen und Opfer werden. In solchen Fällen ist es notwendig, die Summe der Vor- und Nachteile abzuwägen. (Sankt Ludwig, Paris, 1860)
Diese Frage ist sehr heikel; und genau hier ist es notwendig, an die gut verstandene Nächstenliebe zu appellieren. Wenn die Unvollkommenheit einer Person nur ihr selbst schadet, ist es nicht nötig, diese bekanntzumachen; aber falls sie für andere schädlich sein kann, ist es notwendig, das Interesse der Mehrheit vorzuziehen, statt des Einzelnen. Je nach den Umständen kann es eine Pflicht sein, die Heuchelei und die Lüge zu entlarven; denn es ist besser, dass ein Einzelner stürzt, als dass viele von ihm betrogen und Opfer werden. In solchen Fällen ist es notwendig, die Summe der Vor- und Nachteile abzuwägen. (Sankt Ludwig, Paris, 1860)
KAPITEL XI - Liebe deinen Nächsten wie dich selbst
Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist
5. Nun entfernten sich die Pharisäer und planten unter sich, wie sie Ihn bei Seinen eigenen Worten ertappen könnten. – Und sie sandten ihre Jünger mit den Anhängern des Herodes zu Ihm und diese sagten: Meister, wir wissen, dass du wahrhaft bist und den Weg Gottes nach der Wahrheit lehrst und auf niemand Rücksicht nimmst, denn du beachtest nicht die Person in den Menschen. – Sage uns nun, was du dazu meinst: Steht es uns frei, dem Kaiser Steuern zu bezahlen oder nicht?
Da aber Jesus ihre Bosheit kannte, sprach Er: Warum bringt ihr mich in Versuchung, ihr Heuchler? Zeigt mir die Steuermünze! Da brachten sie Ihm einen Denar, und Jesus fragte: Von wem ist dieses Bild und die Aufschrift? – Des Kaisers, antworteten sie. Da sagte Jesus zu ihnen: So gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist.
Und als sie Ihn so sprechen hörten, bewunderten sie seine Antwort, verließen Ihn und zogen sich zurück. (Matthäus, Kap. XXII, 15-22; Markus, Kap. XII, 13-17)
Da aber Jesus ihre Bosheit kannte, sprach Er: Warum bringt ihr mich in Versuchung, ihr Heuchler? Zeigt mir die Steuermünze! Da brachten sie Ihm einen Denar, und Jesus fragte: Von wem ist dieses Bild und die Aufschrift? – Des Kaisers, antworteten sie. Da sagte Jesus zu ihnen: So gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist.
Und als sie Ihn so sprechen hörten, bewunderten sie seine Antwort, verließen Ihn und zogen sich zurück. (Matthäus, Kap. XXII, 15-22; Markus, Kap. XII, 13-17)
6. Die an Jesus gestellte Frage war durch die Gegebenheit begründet, dass die Juden die Zahlung der von den Römern auferlegten Steuer verabscheuten und dadurch diese Zahlung zu einem religiösen Problem machten. Eine große Partei hatte sich gebildet, um diese Steuer abzulehnen. Die Zahlung der Steuer war daher für sie eine aktuelle Frage der Verärgerung, ohne die, die an Jesus gestellte Frage: „Steht es uns frei, dem Kaiser Steuern zu bezahlen oder nicht?“ keinen Sinn hätte. Diese Frage war eine Falle, denn sie hofften, je nach der Antwort, entweder die römischen Machthaber oder die jüdischen Dissidenten gegen Ihn aufzuwiegeln. Aber Jesus kannte ihre Bosheit und umging die Schwierigkeit, indem Er ihnen eine Lektion der Gerechtigkeit erteilte und ihnen sagte, dass man jedem das geben sollte, was man ihm schuldet. (Siehe Einleitung, Abschnitt: Zöllner)
7. Diese Maxime: „Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist“ darf nicht auf restriktive und absolute Weise verstanden werden. Wie alle Lehren Jesus ist dies ein allgemeiner Grundsatz, in einer praktischen und üblichen Art und Weise zusammengefasst und als Folge einer speziellen Gegebenheit. Dieses Prinzip ist die Konsequenz von jenem, das besagt, dass wir unsere Mitmenschen behandeln sollen, wie wir wünschen, von ihnen behandelt zu werden. Es verurteilt alle moralischen und materiellen Schäden, die man anderen zufügt und jegliche Verletzung ihrer Interessen; es schreibt den Respekt der Rechte eines jeden vor, so wie jeder es wünscht, dass seine Rechte respektiert werden. Es schließt sogar die Pflichterfüllung gegenüber der Familie, der Gesellschaft, den Behörden, sowie gegenüber allen Individuen ein.
Unterweisungen der geistigen Welt
Das Gesetz der Liebe
8. Die Liebe umfasst die ganze Lehre von Jesus, denn die Liebe ist das höchste Gefühl, und die Gefühle sind die Instinkte, die sich auf das Niveau des erreichten Fortschritts erhoben haben. An seinem Ausgangspunkt hat der Mensch nur Instinkte; fortgeschritten und korrumpiert, hat er nur Empfindungen; aber gebildet und geläutert, hat er Gefühle; und der höchste Ausdruck der Gefühle ist die Liebe, aber nicht die Liebe im gewöhnlichen Sinn des Wortes, sondern diese innere Sonne, die in ihrem glühenden Zentrum alles Streben und alle übermenschlichen Offenbarungen zusammenfasst und vereinigt. Das Gesetz der Liebe ersetzt die Persönlichkeit durch die Verschmelzung der Wesen; rottet das gesellschaftliche Elend aus. Glücklich ist derjenige, der seine Menschlichkeit überwindet und seine leidenden Brüder und Schwestern mit umfassender Liebe liebt. Glücklich derjenige, der liebt, weil er weder das Elend der Seele noch des Körpers kennt. Seine Füße sind leicht und er lebt wie in einem schwebenden Zustand außerhalb von sich selbst. Als Jesus das göttliche Wort - Liebe - ausgesprochen hat, erschrak das Volk, und die Märtyrer, erfüllt von Hoffnung, gingen in die Arena hinab.
Der Spiritismus seinerseits spricht das zweite Wort des göttlichen Alphabets. Seid achtsam, denn dieses Wort hebt die Steine der leeren Gräber hoch und die Reinkarnation, die über den Tod triumphiert, enthüllt den geblendeten Menschen ihr geistiges Erbe. Nicht mehr zur Qual führt sie den Menschen, sondern zur Eroberung seines Seins, erhaben und verwandelt. Das Blut befreite den Geist, und der Geist muss heute den Menschen von der Materie befreien.
Ich sagte, dass der Mensch am Ausgangspunkt nur Instinkte besitzt. Derjenige, bei dem die Instinkte überwiegen, befindet sich also näher dem Ausgangspunkt als dem Ziel. Um ans Ziel zu kommen, muss der Mensch seine Instinkte besiegen zugunsten der Gefühle, d.h. er muss die Gefühle vervollkommnen und die latenten Keime der Materie ersticken. Die Instinkte sind die entstehenden Keime und Embryos der Empfindung; sie tragen in sich den Fortschritt, wie die Eichel die Eiche in sich enthält, und die weniger entwickelten Wesen sind diejenigen, die nach und nach aus dem Kokon heraustreten, aber noch Sklaven ihrer Instinkte bleiben.
Der Geist muss kultiviert werden wie ein Feld. Der ganze zukünftige Reichtum hängt von der heutigen Arbeit ab, die euch viel mehr als den irdischen Besitz geben wird: die glorreiche Erhabenheit. Und dann, indem ihr das Gesetz der Liebe versteht, das alle Wesen vereinigt; werdet ihr in ihm die sanften Genüsse der Seele suchen, die das Präludium der himmlischen Freuden sind. (Lazarus, Paris, 1862)
Der Spiritismus seinerseits spricht das zweite Wort des göttlichen Alphabets. Seid achtsam, denn dieses Wort hebt die Steine der leeren Gräber hoch und die Reinkarnation, die über den Tod triumphiert, enthüllt den geblendeten Menschen ihr geistiges Erbe. Nicht mehr zur Qual führt sie den Menschen, sondern zur Eroberung seines Seins, erhaben und verwandelt. Das Blut befreite den Geist, und der Geist muss heute den Menschen von der Materie befreien.
Ich sagte, dass der Mensch am Ausgangspunkt nur Instinkte besitzt. Derjenige, bei dem die Instinkte überwiegen, befindet sich also näher dem Ausgangspunkt als dem Ziel. Um ans Ziel zu kommen, muss der Mensch seine Instinkte besiegen zugunsten der Gefühle, d.h. er muss die Gefühle vervollkommnen und die latenten Keime der Materie ersticken. Die Instinkte sind die entstehenden Keime und Embryos der Empfindung; sie tragen in sich den Fortschritt, wie die Eichel die Eiche in sich enthält, und die weniger entwickelten Wesen sind diejenigen, die nach und nach aus dem Kokon heraustreten, aber noch Sklaven ihrer Instinkte bleiben.
Der Geist muss kultiviert werden wie ein Feld. Der ganze zukünftige Reichtum hängt von der heutigen Arbeit ab, die euch viel mehr als den irdischen Besitz geben wird: die glorreiche Erhabenheit. Und dann, indem ihr das Gesetz der Liebe versteht, das alle Wesen vereinigt; werdet ihr in ihm die sanften Genüsse der Seele suchen, die das Präludium der himmlischen Freuden sind. (Lazarus, Paris, 1862)
9. Die Liebe ist göttlicher Natur und ihr alle, vom ersten bis zum letzten, besitzt tief in eurem Herzen den Funken dieses heiligen Feuers. Es ist eine Tatsache, die ihr sehr oft feststellen konntet: Der Mensch, so abscheulich, niedrig und verbrecherisch er auch sein mag, hat für irgendein Wesen oder Objekt eine starke und feurige Zuneigung, widerstandsfähig gegen alles, was sie zu verringern versucht, und die oft erhabene Dimensionen erreicht.
Für irgendein Wesen oder Objekt sagte ich, weil es unter euch Individuen gibt, deren Herz übervoll von kostbarer Liebe ist, die diese wertvollen Gefühle an Tiere, Pflanzen und sogar materielle Objekte verschenken: Arten von Menschenfeinden, die sich über die Menschheit im allgemeinen beklagen und der natürlichen Neigung ihrer Seele widerstreben, die um sich herum Zuneigung und Sympathie sucht. Sie erniedrigen das Gesetz der Liebe auf den Zustand des Instinkts. Aber was sie auch tun, es gelingt ihnen nicht, den lebendigen Keim zu ersticken, den Gott ihnen bei ihrer Schöpfung ins Herz gelegt hat. Dieser Keim entwickelt sich und wächst mit der Moral und der Intelligenz, und obwohl er sehr oft vom Egoismus unterdrückt wird, ist er die Quelle der heiligen und sanften Tugenden, die die echten und dauerhaften Zuneigungen ausmachen und auch helfen, die steilen und dürren Wege des Lebens zu durchschreiten.
Es gibt einige Menschen, die die Prüfung der Reinkarnation ablehnen, nur aus dem Grund, dass andere an den Zuneigungen teilhaben werden, auf die sie eifersüchtig sind. Arme Menschen! Es ist eure Zuneigung, die euch zu Egoisten macht: Eure Liebe beschränkt sich auf einen engen Kreis von Verwandten und Freunden und alle anderen sind euch gleichgültig. Also, um das Gesetz der Liebe zu praktizieren, so wie Gott es versteht, müsst ihr Schritt für Schritt dazu kommen, alle eure Mitmenschen ohne Unterschied zu lieben. Die Aufgabe ist langwierig und schwierig, aber sie wird vollendet werden, da Gott es so will, und das Gesetz der Liebe ist das erste und wichtigste Gebot eurer neuen Lehre, denn sie ist es, die eines Tages den Egoismus vernichten wird, egal in welcher Form er sich zeigt; denn außer dem persönlichen Egoismus gibt es auch noch den Egoismus hinsichtlich der Familie, der Gesellschaftsschichten und der Nationalität. Jesus hat gesagt: „Liebt eure Nächsten wie euch selbst“; also, wo ist die Grenze zu meinem Nächsten? Ist sie in der Familie, der Religion, im Vaterland? Nein, die ganze Menschheit ist darin eingeschlossen. In den höher entwickelten Welten ist es die gegenseitige Liebe, die die entwickelten Geister, die sie bewohnen, harmonisiert und leitet, und euer Planet, - zu einem baldigen Fortschritt bestimmt durch seine soziale Umwandlung - wird dieses erhabene Gesetz, ein Widerschein der Göttlichkeit, von ihren Bewohnern praktiziert sehen.
Die Auswirkungen des Gesetzes der Liebe sind die moralische Verbesserung der menschlichen Rasse und des Glücks während des irdischen Lebens. Die Rebellischsten und die Bösartigsten werden sich verbessern, wenn sie die wohltuenden Wirkungen sehen werden, die aus der Beachtung dieses Gebotes resultieren: Den anderen nicht das tun, was ihr nicht möchtet, das man es euch tut; aber tut ihnen im Gegenteil alles Gute, das in eurer Macht steht.
Glaubt nicht an die Unfruchtbarkeit und an die Verhärtung des menschlichen Herzens: Das Herz gibt ungewollt der wahren Liebe nach. Die Liebe ist ein Magnet, dem das Herz nicht widerstehen kann, und der Kontakt mit dieser Liebe belebt und befruchtet die Keime dieser Tugend, die sich im latenten Zustand in euren Herzen befindet. Die Erde, Aufenthaltsort der Prüfung und der Verbannung, wird dann durch dieses heilige Feuer gereinigt, und sie wird die Nächstenliebe, die Demut, die Geduld, die Aufopferung, die Selbstverleugnung und die Opferbereitschaft praktiziert sehen: Alles Tugenden, Töchter der Liebe.
Werdet also nicht müde, die Worte des Evangelisten Johannes zu hören. Als er aufgrund seiner Gebrechen und seines Alters nicht mehr in der Lage war zu predigen, wiederholte er, wie ihr wisst, stets nur diese sanften Worte: „Meine Kinder, liebt einander“.
Geliebte Freunde, wendet diese Lehre nutzbringend an: Die Ausübung ist sehr schwer, aber die Seele zieht unermesslich viel Gutes daraus. Glaubt mir, macht die erhabene Anstrengung, um die ich euch bitte: „Liebt einander“ und ihr werdet die Erde bald in ein Paradies verwandelt sehen, wo die Seelen der Gerechten die Ruhe genießen werden. (Fénelon, Bordeaux, 1861)
Für irgendein Wesen oder Objekt sagte ich, weil es unter euch Individuen gibt, deren Herz übervoll von kostbarer Liebe ist, die diese wertvollen Gefühle an Tiere, Pflanzen und sogar materielle Objekte verschenken: Arten von Menschenfeinden, die sich über die Menschheit im allgemeinen beklagen und der natürlichen Neigung ihrer Seele widerstreben, die um sich herum Zuneigung und Sympathie sucht. Sie erniedrigen das Gesetz der Liebe auf den Zustand des Instinkts. Aber was sie auch tun, es gelingt ihnen nicht, den lebendigen Keim zu ersticken, den Gott ihnen bei ihrer Schöpfung ins Herz gelegt hat. Dieser Keim entwickelt sich und wächst mit der Moral und der Intelligenz, und obwohl er sehr oft vom Egoismus unterdrückt wird, ist er die Quelle der heiligen und sanften Tugenden, die die echten und dauerhaften Zuneigungen ausmachen und auch helfen, die steilen und dürren Wege des Lebens zu durchschreiten.
Es gibt einige Menschen, die die Prüfung der Reinkarnation ablehnen, nur aus dem Grund, dass andere an den Zuneigungen teilhaben werden, auf die sie eifersüchtig sind. Arme Menschen! Es ist eure Zuneigung, die euch zu Egoisten macht: Eure Liebe beschränkt sich auf einen engen Kreis von Verwandten und Freunden und alle anderen sind euch gleichgültig. Also, um das Gesetz der Liebe zu praktizieren, so wie Gott es versteht, müsst ihr Schritt für Schritt dazu kommen, alle eure Mitmenschen ohne Unterschied zu lieben. Die Aufgabe ist langwierig und schwierig, aber sie wird vollendet werden, da Gott es so will, und das Gesetz der Liebe ist das erste und wichtigste Gebot eurer neuen Lehre, denn sie ist es, die eines Tages den Egoismus vernichten wird, egal in welcher Form er sich zeigt; denn außer dem persönlichen Egoismus gibt es auch noch den Egoismus hinsichtlich der Familie, der Gesellschaftsschichten und der Nationalität. Jesus hat gesagt: „Liebt eure Nächsten wie euch selbst“; also, wo ist die Grenze zu meinem Nächsten? Ist sie in der Familie, der Religion, im Vaterland? Nein, die ganze Menschheit ist darin eingeschlossen. In den höher entwickelten Welten ist es die gegenseitige Liebe, die die entwickelten Geister, die sie bewohnen, harmonisiert und leitet, und euer Planet, - zu einem baldigen Fortschritt bestimmt durch seine soziale Umwandlung - wird dieses erhabene Gesetz, ein Widerschein der Göttlichkeit, von ihren Bewohnern praktiziert sehen.
Die Auswirkungen des Gesetzes der Liebe sind die moralische Verbesserung der menschlichen Rasse und des Glücks während des irdischen Lebens. Die Rebellischsten und die Bösartigsten werden sich verbessern, wenn sie die wohltuenden Wirkungen sehen werden, die aus der Beachtung dieses Gebotes resultieren: Den anderen nicht das tun, was ihr nicht möchtet, das man es euch tut; aber tut ihnen im Gegenteil alles Gute, das in eurer Macht steht.
Glaubt nicht an die Unfruchtbarkeit und an die Verhärtung des menschlichen Herzens: Das Herz gibt ungewollt der wahren Liebe nach. Die Liebe ist ein Magnet, dem das Herz nicht widerstehen kann, und der Kontakt mit dieser Liebe belebt und befruchtet die Keime dieser Tugend, die sich im latenten Zustand in euren Herzen befindet. Die Erde, Aufenthaltsort der Prüfung und der Verbannung, wird dann durch dieses heilige Feuer gereinigt, und sie wird die Nächstenliebe, die Demut, die Geduld, die Aufopferung, die Selbstverleugnung und die Opferbereitschaft praktiziert sehen: Alles Tugenden, Töchter der Liebe.
Werdet also nicht müde, die Worte des Evangelisten Johannes zu hören. Als er aufgrund seiner Gebrechen und seines Alters nicht mehr in der Lage war zu predigen, wiederholte er, wie ihr wisst, stets nur diese sanften Worte: „Meine Kinder, liebt einander“.
Geliebte Freunde, wendet diese Lehre nutzbringend an: Die Ausübung ist sehr schwer, aber die Seele zieht unermesslich viel Gutes daraus. Glaubt mir, macht die erhabene Anstrengung, um die ich euch bitte: „Liebt einander“ und ihr werdet die Erde bald in ein Paradies verwandelt sehen, wo die Seelen der Gerechten die Ruhe genießen werden. (Fénelon, Bordeaux, 1861)
10. Meine lieben Mitschüler, die hier anwesenden Geister sagen euch durch meine Stimme: „Liebt viel, um geliebt zu werden“. Dieser Gedanke ist so gerecht, dass ihr in ihm alles finden werdet, was den Kummer eines jeden Tages tröstet und beruhigt, oder genauer gesagt: Indem ihr diesen weisen Grundsatz praktiziert, werdet ihr euch derartig über die Materie erheben, dass ihr euch geistig entwickeln werdet, bevor ihr eure sterbliche physische Hülle verlasst. Indem das Studium des Spiritismus euren Blick für die Zukunft erweitert hat, habt ihr eine Gewissheit: Den Fortschritt in Richtung Gott mit allen Versprechungen, die dem Streben eurer Seele entsprechen. Daher sollt ihr euch hoch emporheben, um ohne die Einschränkungen der Materie zu urteilen und ohne euren Nächsten zu verurteilen, bevor ihr eure Gedanken an Gott gerichtet habt.
Lieben, im tiefsten Sinn des Wortes, bedeutet treu, rechtschaffen und gewissenhaft zu sein, um den anderen das zu tun, was man für sich selbst wünscht, d.h., um sich herum den tiefsten Sinn aller Leiden zu suchen, die euren Nächsten niederdrücken, um ihm Linderung zu bringen. Das heißt, die große menschliche Familie wie eure eigene zu betrachten, weil ihr diese Familie nach einer bestimmten Zeit in den entwickelten Welten wiedertreffen werdet; und die Geister, die sie bilden, seid wie ihr, Gottes Kinder, an der Stirn gekennzeichnet, um sich in Richtung des Unendlichen emporzuheben. Deshalb könnt ihr euren Mitmenschen nicht verweigern, was Gott euch großzügig gegeben hat, weil ihr eurerseits sehr glücklich wärt, wenn eure Mitmenschen euch geben würden, was ihr benötigt. Habt also für alle Leiden ein Wort der Hoffnung und der Unterstützung, damit ihr ganz Liebe und Gerechtigkeit seid.
Glaubt, dass dieses weise Wort: „Liebt viel, um geliebt zu werden“, seinen Weg machen wird. Dieses Wort ist revolutionär, und es geht den Weg, der beständig und unveränderlich ist. Ihr habt aber bereits viel gewonnen, ihr, die ihr mir zuhört. Ihr seid schon unendlich besser, als ihr vor hundert Jahren wart; ihr habt so viel zu euren Gunsten verändert, dass ihr ohne Einwände eine Menge neuer Ideen über die Freiheit und Brüderlichkeit annehmt, welche ihr einst abgelehnt hättet. Nun, in hundert Jahren werdet ihr auch mit der gleichen Leichtigkeit diejenigen akzeptieren, die euch bis jetzt noch nicht in den Kopf wollen.
Heute, wo die spiritistische Bewegung einen so großen Schritt nach vorne gemacht hat, seht, mit welcher Schnelligkeit die Ideen der Gerechtigkeit und der Erneuerung, die in den Kundgebungen der Geister enthalten sind, von dem durchschnittlichen Teil der intelligenten Welt akzeptiert werden; weil diese Ideen allem entsprechen, was göttlich in euch ist. Ihr seid durch eine reiche Saat vorbereitet: Jene aus dem letzten Jahrhundert, die in die Gesellschaft die großen Ideen des Fortschritts eingepflanzt hat. Und da sich alles unter der Führung des Allerhöchsten aneinanderreiht, sind alle empfangenen und angenommenen Lehren in diesem universellen Austausch der Liebe zum Nächsten eingeschlossen. Die inkarnierten Geister, indem sie durch die Nächstenliebe besser urteilen und fühlen, werden sich die Hände bis an den äußersten Rand eures Planeten reichen. Man wird sich zusammen finden, um sich zu verstehen und zu lieben, um alle Ungerechtigkeiten und alle Ursachen der Unstimmigkeiten unter den Völkern zu vernichten.
Großer Erneuerungsgedanke durch den Spiritismus, der so gut im „Das Buch der Geister“ * dargelegt ist, du wirst das große Wunder des zukünftigen Jahrhunderts hervorbringen: die Vereinigung aller materiellen und spirituellen Interessen der Menschen durch die Anwendung dieses gut verstandenen Gebots: „Liebt viel, um geliebt zu werden“.(Sanson, ehemaliges Mitglied der „la Société Spirite de Paris“, 1863)
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* Anmerkung der Übersetzerin: „Das Buch der Geister“ wurde 1864 von Allan Kardec verfasst.
Lieben, im tiefsten Sinn des Wortes, bedeutet treu, rechtschaffen und gewissenhaft zu sein, um den anderen das zu tun, was man für sich selbst wünscht, d.h., um sich herum den tiefsten Sinn aller Leiden zu suchen, die euren Nächsten niederdrücken, um ihm Linderung zu bringen. Das heißt, die große menschliche Familie wie eure eigene zu betrachten, weil ihr diese Familie nach einer bestimmten Zeit in den entwickelten Welten wiedertreffen werdet; und die Geister, die sie bilden, seid wie ihr, Gottes Kinder, an der Stirn gekennzeichnet, um sich in Richtung des Unendlichen emporzuheben. Deshalb könnt ihr euren Mitmenschen nicht verweigern, was Gott euch großzügig gegeben hat, weil ihr eurerseits sehr glücklich wärt, wenn eure Mitmenschen euch geben würden, was ihr benötigt. Habt also für alle Leiden ein Wort der Hoffnung und der Unterstützung, damit ihr ganz Liebe und Gerechtigkeit seid.
Glaubt, dass dieses weise Wort: „Liebt viel, um geliebt zu werden“, seinen Weg machen wird. Dieses Wort ist revolutionär, und es geht den Weg, der beständig und unveränderlich ist. Ihr habt aber bereits viel gewonnen, ihr, die ihr mir zuhört. Ihr seid schon unendlich besser, als ihr vor hundert Jahren wart; ihr habt so viel zu euren Gunsten verändert, dass ihr ohne Einwände eine Menge neuer Ideen über die Freiheit und Brüderlichkeit annehmt, welche ihr einst abgelehnt hättet. Nun, in hundert Jahren werdet ihr auch mit der gleichen Leichtigkeit diejenigen akzeptieren, die euch bis jetzt noch nicht in den Kopf wollen.
Heute, wo die spiritistische Bewegung einen so großen Schritt nach vorne gemacht hat, seht, mit welcher Schnelligkeit die Ideen der Gerechtigkeit und der Erneuerung, die in den Kundgebungen der Geister enthalten sind, von dem durchschnittlichen Teil der intelligenten Welt akzeptiert werden; weil diese Ideen allem entsprechen, was göttlich in euch ist. Ihr seid durch eine reiche Saat vorbereitet: Jene aus dem letzten Jahrhundert, die in die Gesellschaft die großen Ideen des Fortschritts eingepflanzt hat. Und da sich alles unter der Führung des Allerhöchsten aneinanderreiht, sind alle empfangenen und angenommenen Lehren in diesem universellen Austausch der Liebe zum Nächsten eingeschlossen. Die inkarnierten Geister, indem sie durch die Nächstenliebe besser urteilen und fühlen, werden sich die Hände bis an den äußersten Rand eures Planeten reichen. Man wird sich zusammen finden, um sich zu verstehen und zu lieben, um alle Ungerechtigkeiten und alle Ursachen der Unstimmigkeiten unter den Völkern zu vernichten.
Großer Erneuerungsgedanke durch den Spiritismus, der so gut im „Das Buch der Geister“ * dargelegt ist, du wirst das große Wunder des zukünftigen Jahrhunderts hervorbringen: die Vereinigung aller materiellen und spirituellen Interessen der Menschen durch die Anwendung dieses gut verstandenen Gebots: „Liebt viel, um geliebt zu werden“.(Sanson, ehemaliges Mitglied der „la Société Spirite de Paris“, 1863)
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* Anmerkung der Übersetzerin: „Das Buch der Geister“ wurde 1864 von Allan Kardec verfasst.
Der Egoismus
11. Der Egoismus, diese Plage der Menschheit, muss von der Erde verschwinden, da er ihren moralischen Fortschritt hemmt. Dem Spiritismus obliegt die Aufgabe, die Erde in der Hierarchie der Welten höher anzusiedeln. Der Egoismus ist daher das Ziel, gegen das alle wahren Gläubigen ihre Waffen, Kräfte und ihren Mut richten müssen. Ich sage: ihren Mut, weil man mehr davon braucht, um sich selbst zu besiegen als die anderen. Jeder soll also allen Eifer daran setzen, um den eigenen Egoismus in sich zu bekämpfen, weil dieses intelligenzverzehrende Monstrum, dieses Kind des Hochmuts, die Quelle allen Elends auf dieser Erde ist. Er ist die Verneinung der Nächstenliebe und folglich das größte Hindernis für das Glück der Menschen.
Jesus hat euch das Beispiel der Nächstenliebe gegeben, und Pontius Pilatus das des Egoismus; weil, während Jesus die heiligen Stationen Seines Martyriums durchläuft, Pilatus sich die Hände wäscht und sagt: „Was geht mich das an!“ Er sagte zu den Juden: „Dieser Mann ist gerecht, warum wollt ihr Ihn kreuzigen?“ Und trotzdem lässt er es zu, dass sie Ihn zur Hinrichtung bringen.
Dieser Gegensatz zwischen Nächstenliebe und Egoismus, dieser Überfall der Lepra über das menschliche Herz ist daran schuld, dass das Christentum seine ganze Mission noch nicht erfüllen konnte. Euch - neue Apostel des Glaubens, die ihr von den höheren Geistern aufgeklärt seid - obliegt die Aufgabe und die Pflicht, dieses Übel auszurotten, um dem Christentum seine ganze Kraft zu geben und den Weg von den Dornbüschen zu befreien, die seine Entwicklung behindern. Vertreibt den Egoismus von der Erde, damit sie in der Rangordnung der Welten höher kreisen kann. Es ist jetzt an der Zeit, dass die Menschheit sich unerschrocken zeigt, aber dazu muss zuerst der Egoismus aus euren Herzen vertrieben werden. (Emmanuel, Paris, 1861)
Jesus hat euch das Beispiel der Nächstenliebe gegeben, und Pontius Pilatus das des Egoismus; weil, während Jesus die heiligen Stationen Seines Martyriums durchläuft, Pilatus sich die Hände wäscht und sagt: „Was geht mich das an!“ Er sagte zu den Juden: „Dieser Mann ist gerecht, warum wollt ihr Ihn kreuzigen?“ Und trotzdem lässt er es zu, dass sie Ihn zur Hinrichtung bringen.
Dieser Gegensatz zwischen Nächstenliebe und Egoismus, dieser Überfall der Lepra über das menschliche Herz ist daran schuld, dass das Christentum seine ganze Mission noch nicht erfüllen konnte. Euch - neue Apostel des Glaubens, die ihr von den höheren Geistern aufgeklärt seid - obliegt die Aufgabe und die Pflicht, dieses Übel auszurotten, um dem Christentum seine ganze Kraft zu geben und den Weg von den Dornbüschen zu befreien, die seine Entwicklung behindern. Vertreibt den Egoismus von der Erde, damit sie in der Rangordnung der Welten höher kreisen kann. Es ist jetzt an der Zeit, dass die Menschheit sich unerschrocken zeigt, aber dazu muss zuerst der Egoismus aus euren Herzen vertrieben werden. (Emmanuel, Paris, 1861)
12. Wenn die Menschen sich gegenseitig lieben würden, würde die Nächstenliebe besser praktiziert; aber dafür müsst ihr euch anstrengen, um euch von dieser Panzerung zu befreien, die euer Herz bedeckt, um den Leidenden gegenüber sensibler sein zu können. Die Starrheit tötet die guten Gefühle. Jesus wies niemanden zurück. Derjenige, der sich an Ihn wendete, egal wer er auch war, wurde nicht abgewiesen: er half der Ehebrecherin und ebenso auch den Verbrechern. Er befürchtete niemals, dass sein eigenes Ansehen darunter leiden würde. Wann also werdet ihr Ihn zum Vorbild all eurer Handlungen nehmen? Wenn die Nächstenliebe auf der Erde herrschen würde, hätte das Böse nicht die Herrschaft; es würde beschämt fliehen; es würde sich verstecken, weil es sich überall fehl am Platze fühlen würde. Das Böse würde dann verschwinden; seid überzeugt davon. Fangt damit an, durch euch selbst das Beispiel zu geben. Seid zu allen barmherzig, ohne Unterschied. Bemüht euch, denjenigen nicht zu beachten, der euch mit Geringschätzung anschaut, und überlasst Gott die Gerechtigkeit, denn ER trennt jeden Tag in SEINEM Reich die Spreu vom Weizen.
Der Egoismus ist die Verneinung der Nächstenliebe. Somit kann es ohne Nächstenliebe keine Ruhe in der Gesellschaft geben. Ich behaupte sogar, auch keine Sicherheit. Mit dem Egoismus und dem Hochmut, die sich die Hände geben, wird es immer ein Rennen mit Vorteil für die Geschicktesten sein, ein Kampf der Interessen, wo die edlen Neigungen mit den Füßen getreten werden, wo selbst die heiligen Bande der Familie nicht mehr respektiert werden. (Pascal, Sens, 1862)
Der Egoismus ist die Verneinung der Nächstenliebe. Somit kann es ohne Nächstenliebe keine Ruhe in der Gesellschaft geben. Ich behaupte sogar, auch keine Sicherheit. Mit dem Egoismus und dem Hochmut, die sich die Hände geben, wird es immer ein Rennen mit Vorteil für die Geschicktesten sein, ein Kampf der Interessen, wo die edlen Neigungen mit den Füßen getreten werden, wo selbst die heiligen Bande der Familie nicht mehr respektiert werden. (Pascal, Sens, 1862)
Der Glaube und die Nächstenliebe
13. Meine lieben Kinder, ich habe euch vor kurzem gesagt, dass die Nächstenliebe ohne den Glauben nicht ausreichend ist, um unter den Menschen eine soziale Ordnung aufrechtzuerhalten, die fähig ist, sie glücklich zu machen. Ich hätte sagen sollen, dass Nächstenliebe ohne Glauben unmöglich ist. Ihr werdet in Wirklichkeit großzügige Impulse sogar unter denjenigen finden, die keine Religion haben, aber diese strenge Nächstenliebe, die nur durch Selbstverleugnung ausgeübt wird, durch das ständige Opfer aller egoistischen Interessen, zu der kann nur der Glaube inspirieren, da nur der Glaube uns dazu bringt, das Kreuz dieses Lebens mit Mut und Beharrlichkeit zu tragen.
Ja, meine Kinder, nutzlos ist es, wenn der genusssüchtige Mensch sich über sein Schicksal auf dieser Welt zu täuschen versucht, indem er behauptet, dass es ihm erlaubt sei, sich nur um sein Glück zu kümmern. Gewiss erschuf Gott uns, um in der Ewigkeit glücklich zu sein, jedoch muss das irdische Leben einzig und allein unserer moralischen Vervollkommnung dienen, welche viel leichter mit Hilfe der physischen Organe und der materiellen Welt erworben wird. Ohne die gewöhnlichen Schicksalsschläge des Lebens mitzuzählen, ist die Mannigfaltigkeit eurer Geschmäcker, Neigungen und Bedürfnisse auch ein Mittel für eure Vervollkommnung, indem ihr euch damit in der Nächstenliebe übt. Denn nur mit der Kraft der Zugeständnisse und der gegenseitigen Opferbereitschaft könnt ihr die Harmonie zwischen so verschiedenen Elementen aufrechterhalten.
Ihr werdet mit der Behauptung jedoch Recht haben, dass das Glück für den Menschen auf Erden bestimmt ist, wenn ihr es nicht in den materiellen Genüssen, sondern im Guten sucht. Die Geschichte des Christentums spricht von den Märtyrern, die mit Freude in ihr Martyrium gegangen sind. Heute und in eurer Gesellschaft braucht man um Christ zu sein, weder den Holocaust des Martyriums noch das Opfer des Lebens, sondern einzig und allein das Opfer eures Egoismus, eures Hochmuts und eurer Eitelkeit. Ihr werdet siegen, wenn die Nächstenliebe euch inspiriert und der Glaube euch stützt. (Schutzgeister, Krakau, 1861)
Ja, meine Kinder, nutzlos ist es, wenn der genusssüchtige Mensch sich über sein Schicksal auf dieser Welt zu täuschen versucht, indem er behauptet, dass es ihm erlaubt sei, sich nur um sein Glück zu kümmern. Gewiss erschuf Gott uns, um in der Ewigkeit glücklich zu sein, jedoch muss das irdische Leben einzig und allein unserer moralischen Vervollkommnung dienen, welche viel leichter mit Hilfe der physischen Organe und der materiellen Welt erworben wird. Ohne die gewöhnlichen Schicksalsschläge des Lebens mitzuzählen, ist die Mannigfaltigkeit eurer Geschmäcker, Neigungen und Bedürfnisse auch ein Mittel für eure Vervollkommnung, indem ihr euch damit in der Nächstenliebe übt. Denn nur mit der Kraft der Zugeständnisse und der gegenseitigen Opferbereitschaft könnt ihr die Harmonie zwischen so verschiedenen Elementen aufrechterhalten.
Ihr werdet mit der Behauptung jedoch Recht haben, dass das Glück für den Menschen auf Erden bestimmt ist, wenn ihr es nicht in den materiellen Genüssen, sondern im Guten sucht. Die Geschichte des Christentums spricht von den Märtyrern, die mit Freude in ihr Martyrium gegangen sind. Heute und in eurer Gesellschaft braucht man um Christ zu sein, weder den Holocaust des Martyriums noch das Opfer des Lebens, sondern einzig und allein das Opfer eures Egoismus, eures Hochmuts und eurer Eitelkeit. Ihr werdet siegen, wenn die Nächstenliebe euch inspiriert und der Glaube euch stützt. (Schutzgeister, Krakau, 1861)
Nächstenliebe gegenüber Kriminellen
14. Die wahre Nächstenliebe ist eine der erhabensten Lehren, die Gott der Welt gegeben hat. Unter den wahren Schülern SEINER Lehre muss eine vollständige Brüderlichkeit existieren. Ihr sollt die Unglücklichen, die Kriminellen lieben wie Gottes Geschöpfe, denen die Vergebung und die Barmherzigkeit gewährt wird, wenn sie bereuen, wie auch euch die Fehler vergeben werden, die ihr gegen SEIN Gesetz begangen habt. Denkt daran, dass ihr sträflicher seid, schuldiger als diejenigen, denen ihr die Vergebung und das Mitgefühl verweigert, da sie oft Gott nicht kennen, wie ihr IHN kennt, und es wird von ihnen deshalb weniger verlangt als von euch.
Urteilt nicht, oh! urteilt nicht, meine lieben Freunde, weil das Urteil, das ihr fällt, bei euch noch strenger angewandt wird, und ihr braucht Nachsicht für die Sünden, die ihr ununterbrochen begeht. Wisst ihr nicht, dass es viele Handlungen gibt, die vor den reinen Augen Gottes Verbrechen sind, die aber von der Welt nicht einmal als leichte Fehler angesehen werden?
Die wahre Nächstenliebe besteht nicht allein aus den Almosen, die ihr gebt, auch nicht aus den tröstenden Worten, die sie begleiten; nein, das ist es nicht allein, was Gott von euch verlangt. Die erhabene, von Jesus gelehrte Nächstenliebe, besteht auch aus dem Wohlwollen, das ihr immer und bei allen Dingen euren Nächsten gewähren sollt. Ihr könnt diese erhabene Tugend auch bei vielen Menschen ausüben, die keine Almosen brauchen und die die Worte der Liebe, der Tröstung und der Ermutigung zum Herrn führen werden.
Die Zeiten sind nahe, sage ich nochmals, in denen die große Brüderlichkeit auf diesem Planeten herrschen wird. Das Gesetz Christi ist jenes, das die Menschen regieren wird, und nur dieses wird der Rückhalt und die Hoffnung sein und die Seelen zu den seligen Gefilden führen. Liebt euch deshalb wie die Kinder von eines gemeinsamen Vater; macht keinen Unterschied zwischen den anderen Unglücklichen, denn Gott will, dass alle gleich sind; verachtet niemanden. Gott erlaubt, dass große Verbrecher unter euch sind, damit sie euch zur Lehre dienen. Bald, wenn die Menschen zur Anwendung der wahren Gesetze Gottes gebracht werden, werden diese Lehren nicht mehr nötig sein, und alle unreinen und aufrührerischen Geister werden auf niedrigeren Welten verstreut, je nach ihren Neigungen. Ihr schuldet jenen, über die ich spreche, die Hilfe eurer Gebete: Dies ist die wahre Nächstenliebe.
Ihr sollt nicht von einem Verbrecher sagen: „Er ist ein elender Verbrecher; er muss von der Erde ausgemerzt werden; die Todesstrafe, die ihm auferlegt wurde, ist viel zu mild für solch einen Menschen“. Nein, so sollt ihr nicht reden. Schaut euer Vorbild an: Jesus. Was würde Er sagen, wenn Er diesen Unglücklichen neben Sich sehen würde? Er würde ihn bedauern, ihn als einen armseligen Kranken betrachten und ihm die Hand reichen. Ihr könnt das in Wirklichkeit nicht machen, aber ihr könnt zumindest für ihn beten, seinem Geist helfen während der kurzen Zeit, die er noch auf eurer Erde bleiben muss. Die Reue kann sein Herz berühren, wenn ihr mit Glauben betet. Er ist euer Nächster, wie der Beste unter den Menschen. Seine verirrte und aufrührerische Seele ist genau wie eure erschaffen worden, um sich zu verbessern. Helft ihm also aus diesem Sumpf herauszukommen und betet für ihn. (Elisabeth von Frankreich, Le Havre, 1862)
Urteilt nicht, oh! urteilt nicht, meine lieben Freunde, weil das Urteil, das ihr fällt, bei euch noch strenger angewandt wird, und ihr braucht Nachsicht für die Sünden, die ihr ununterbrochen begeht. Wisst ihr nicht, dass es viele Handlungen gibt, die vor den reinen Augen Gottes Verbrechen sind, die aber von der Welt nicht einmal als leichte Fehler angesehen werden?
Die wahre Nächstenliebe besteht nicht allein aus den Almosen, die ihr gebt, auch nicht aus den tröstenden Worten, die sie begleiten; nein, das ist es nicht allein, was Gott von euch verlangt. Die erhabene, von Jesus gelehrte Nächstenliebe, besteht auch aus dem Wohlwollen, das ihr immer und bei allen Dingen euren Nächsten gewähren sollt. Ihr könnt diese erhabene Tugend auch bei vielen Menschen ausüben, die keine Almosen brauchen und die die Worte der Liebe, der Tröstung und der Ermutigung zum Herrn führen werden.
Die Zeiten sind nahe, sage ich nochmals, in denen die große Brüderlichkeit auf diesem Planeten herrschen wird. Das Gesetz Christi ist jenes, das die Menschen regieren wird, und nur dieses wird der Rückhalt und die Hoffnung sein und die Seelen zu den seligen Gefilden führen. Liebt euch deshalb wie die Kinder von eines gemeinsamen Vater; macht keinen Unterschied zwischen den anderen Unglücklichen, denn Gott will, dass alle gleich sind; verachtet niemanden. Gott erlaubt, dass große Verbrecher unter euch sind, damit sie euch zur Lehre dienen. Bald, wenn die Menschen zur Anwendung der wahren Gesetze Gottes gebracht werden, werden diese Lehren nicht mehr nötig sein, und alle unreinen und aufrührerischen Geister werden auf niedrigeren Welten verstreut, je nach ihren Neigungen. Ihr schuldet jenen, über die ich spreche, die Hilfe eurer Gebete: Dies ist die wahre Nächstenliebe.
Ihr sollt nicht von einem Verbrecher sagen: „Er ist ein elender Verbrecher; er muss von der Erde ausgemerzt werden; die Todesstrafe, die ihm auferlegt wurde, ist viel zu mild für solch einen Menschen“. Nein, so sollt ihr nicht reden. Schaut euer Vorbild an: Jesus. Was würde Er sagen, wenn Er diesen Unglücklichen neben Sich sehen würde? Er würde ihn bedauern, ihn als einen armseligen Kranken betrachten und ihm die Hand reichen. Ihr könnt das in Wirklichkeit nicht machen, aber ihr könnt zumindest für ihn beten, seinem Geist helfen während der kurzen Zeit, die er noch auf eurer Erde bleiben muss. Die Reue kann sein Herz berühren, wenn ihr mit Glauben betet. Er ist euer Nächster, wie der Beste unter den Menschen. Seine verirrte und aufrührerische Seele ist genau wie eure erschaffen worden, um sich zu verbessern. Helft ihm also aus diesem Sumpf herauszukommen und betet für ihn. (Elisabeth von Frankreich, Le Havre, 1862)
Soll man sein Leben für einen Verbrecher aufs Spiel setzen?
15. Ein Mensch ist in Lebensgefahr. Um ihn zu retten, muss man das eigene Leben aufs Spiel setzen; man weiß aber, dass dieser Mann ein Übeltäter ist und dass er, falls er überlebt, neue Verbrechen begehen kann. Soll man sich trotzdem der Gefahr aussetzen, um ihn zu retten?
Dies ist natürlich eine schwierige Frage, die man sich stellen kann. Ich werde entsprechend meiner moralischen Erkenntnis antworten, da es darum geht, zu wissen, ob man sein Leben für einen Verbrecher aufs Spiel setzen soll. Die Aufopferung ist blind: Rettet man einen Feind; so muss man einen Feind der Gesellschaft ebenso retten; anders ausgedrückt, einen Verbrecher. Glaubt ihr, dass man den Verbrecher nur aus dem Tod herauszieht? Man zieht ihn vielleicht auch aus seinem ganzen vergangenen Leben. Denn – denkt darüber nach – in diesen schnellen Augenblicken, die ihm seine letzten Minuten des Lebens nehmen, kehrt der verlorene Mensch zu seiner Vergangenheit zurück, oder vielmehr zeigt sich diese ihm. Vielleicht kommt der Tod zu früh für ihn; seine Reinkarnation könnte schrecklich werden. Eilt ihm zu Hilfe, Menschen! Ihr, die ihr durch die spiritistische Wissenschaft aufgeklärt seid; eilt ihm zu Hilfe, entreißt ihn seiner Verdammnis, dann wird sich dieser Mensch vielleicht in eure Arme werfen, der sonst, euch beschimpfend, sterben würde. Ihr sollt euch indessen keinesfalls fragen, ob er dies machen oder nicht machen wird, sondern sollt ihm zu Hilfe eilen; denn indem ihr ihn rettet, gehorcht ihr dieser Stimme eures Herzens, die euch sagt: „Du kannst ihn retten, also rette ihn!“ (Lamennais, Paris, 1862)
Dies ist natürlich eine schwierige Frage, die man sich stellen kann. Ich werde entsprechend meiner moralischen Erkenntnis antworten, da es darum geht, zu wissen, ob man sein Leben für einen Verbrecher aufs Spiel setzen soll. Die Aufopferung ist blind: Rettet man einen Feind; so muss man einen Feind der Gesellschaft ebenso retten; anders ausgedrückt, einen Verbrecher. Glaubt ihr, dass man den Verbrecher nur aus dem Tod herauszieht? Man zieht ihn vielleicht auch aus seinem ganzen vergangenen Leben. Denn – denkt darüber nach – in diesen schnellen Augenblicken, die ihm seine letzten Minuten des Lebens nehmen, kehrt der verlorene Mensch zu seiner Vergangenheit zurück, oder vielmehr zeigt sich diese ihm. Vielleicht kommt der Tod zu früh für ihn; seine Reinkarnation könnte schrecklich werden. Eilt ihm zu Hilfe, Menschen! Ihr, die ihr durch die spiritistische Wissenschaft aufgeklärt seid; eilt ihm zu Hilfe, entreißt ihn seiner Verdammnis, dann wird sich dieser Mensch vielleicht in eure Arme werfen, der sonst, euch beschimpfend, sterben würde. Ihr sollt euch indessen keinesfalls fragen, ob er dies machen oder nicht machen wird, sondern sollt ihm zu Hilfe eilen; denn indem ihr ihn rettet, gehorcht ihr dieser Stimme eures Herzens, die euch sagt: „Du kannst ihn retten, also rette ihn!“ (Lamennais, Paris, 1862)
Das größte Gebot
1. Als die Pharisäer hörten, dass Er den Sadduzäern den Mund gestopft hatte, versammelten sie sich; und einer von ihnen, ein Gesetzeskundiger, fragte Ihn, um Ihn zu versuchen: – Meister, welches ist das größte Gebot des Gesetzes? – Jesus antwortete: Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Verstand. – Dies ist das größte und erste Gebot. Das zweite ist ihm gleich: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. – Das ganze Gesetz und die Propheten sind in diesen zwei Geboten enthalten. (Matthäus, Kap. XXII, 34-40)
2. Alles nun, was ihr wollt, das euch die Menschen tun, das sollt auch ihr ihnen tun; denn darin besteht das Gesetz und die Propheten. (Matthäus, Kap. VII, 12)
Behandelt alle Menschen, wie ihr von ihnen behandelt werden möchtet. (Lukas, Kap. VI, 31)
Behandelt alle Menschen, wie ihr von ihnen behandelt werden möchtet. (Lukas, Kap. VI, 31)
3. Das Himmelreich ist gleich einem König, der mit seinen Knechten abrechnen wollte. – Als er anfing abzurechnen, wurde einer zu ihm gebracht, der ihm zehntausend Talente schuldete. – Weil er jedoch nicht bezahlen konnte, befahl sein Herr, dass er und sein Weib und seine Kinder und alles, was er hatte, verkauft wird, um die Schuld abzutragen. – Der Knecht warf sich vor ihm nieder und flehte ihn an: Herr, habe doch Geduld mit mir, ich werde dir alles bezahlen. – Da hatte der Herr Erbarmen mit jenem Knecht und gab ihn frei, und die Schuld erließ er ihm. – Als aber jener Knecht hinausging, traf er einen seiner Mitknechte, der ihm hundert Denare schuldig war, er ergriff ihn an der Kehle, erwürgte ihn fast und sagte: Bezahle mir, was du mir schuldest! – Sein Mitknecht warf sich ihm zu Füßen und flehte ihn an: – Hab noch ein bisschen Geduld mit mir, ich werde dir alles bezahlen. – Der aber wollte ihn nicht erhören, sondern ging hin und ließ ihn ins Gefängnis werfen, solange, bis er die Schuld bezahlt hätte.
Als nun seine anderen Mitknechte sahen, was geschehen war, wurden sie sehr betrübt und gingen zu dem Herrn und berichteten alles, was geschehen war. – Da ließ sein Herr ihn herbeirufen und sagte zu ihm: – Du böser Knecht, ich habe dir jene ganze Schuld erlassen, weil du mich darum batest. Hättest nicht auch du dich deines Mitknechts erbarmen sollen, wie ich mich deiner erbarmt habe? Und sein Herr wurde zornig und übergab ihn den Folterknechten, bis er alles bezahlt hatte, was er ihm schuldig war.
So wird auch mein himmlischer Vater euch behandeln, wenn nicht jeder von euch seinem Bruder von ganzem Herzen die Fehler vergibt, die er euch gegenüber begangen hat. (Matthäus, Kap. XVIII, 23-35)
Als nun seine anderen Mitknechte sahen, was geschehen war, wurden sie sehr betrübt und gingen zu dem Herrn und berichteten alles, was geschehen war. – Da ließ sein Herr ihn herbeirufen und sagte zu ihm: – Du böser Knecht, ich habe dir jene ganze Schuld erlassen, weil du mich darum batest. Hättest nicht auch du dich deines Mitknechts erbarmen sollen, wie ich mich deiner erbarmt habe? Und sein Herr wurde zornig und übergab ihn den Folterknechten, bis er alles bezahlt hatte, was er ihm schuldig war.
So wird auch mein himmlischer Vater euch behandeln, wenn nicht jeder von euch seinem Bruder von ganzem Herzen die Fehler vergibt, die er euch gegenüber begangen hat. (Matthäus, Kap. XVIII, 23-35)
4. „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst; für die andern das tun, was wir möchten, das sie es für uns tun“, ist der vollständige Ausdruck der Nächstenliebe, weil er alle Pflichten der Menschen seinem Nächsten gegenüber enthält. Was dies anbetrifft, kann man keinen sichereren Leitfaden als Maßstab nehmen, als dass man dem andern tun soll, was man für sich selbst wünscht. Mit welchem Recht verlangen wir von unseren Nächsten eine bessere Handlungsweise, mehr Nachsicht, mehr Wohlwollen und mehr Aufopferung uns gegenüber, als wir selbst ihnen gewähren? Die Anwendung dieser Maxime führt zur Vernichtung des Egoismus. Wenn die Menschheit diese Maxime als Richtlinie und als Basis für ihre Institutionen annehmen wird, wird sie die wahre Brüderlichkeit verstehen und der Frieden und die Gerechtigkeit werden unter ihnen herrschen. Es wird keinen Hass, keine Streitigkeiten mehr geben, sondern nur Einigkeit, Eintracht und gegenseitiges Wohlwollen.
KAPITEL XII - Liebt eure Feinde
Böses mit Gutem vergelten
1. Ihr habt gelernt, was gesagt worden ist: „Ihr sollt euren Nächsten lieben und eure Feinde hassen.“ Ich aber sage euch: „Liebt eure Feinde; tut Gutes denen, die euch hassen, und betet für die, die euch verfolgen und verleumden, damit ihr Söhne eures Vaters seid, der im Himmel ist! Denn ER lässt die Sonne aufgehen über den Bösen und den Guten, und lässt es regnen über den Gerechten und Ungerechten. Denn, wenn ihr nur die liebt, die euch lieben, welche Belohnung werdet ihr bekommen? Tun nicht auch die Zöllner dasselbe? Und wenn ihr nur eure Brüder und Schwestern grüßt, was tut ihr damit mehr als die anderen? Tun nicht auch die Heiden dasselbe?“
Denn ich sage euch: Wenn eure Gerechtigkeit nicht größer ist als die der Schriftgelehrten und Pharisäer, werdet ihr nicht ins Himmelreich kommen. (Matthäus, Kap. V, 20 und 43-47)
Denn ich sage euch: Wenn eure Gerechtigkeit nicht größer ist als die der Schriftgelehrten und Pharisäer, werdet ihr nicht ins Himmelreich kommen. (Matthäus, Kap. V, 20 und 43-47)
2. Wenn ihr nur die liebt, die euch lieben, welchen Verdienst hättet ihr dadurch, da ja auch die Sünder jene lieben, die sie lieben? – Und wenn ihr nur denen Gutes tut, die euch Gutes tun, welchen Verdienst hättet ihr dadurch, da ja auch die Sünder dasselbe tun? - Und wenn ihr nur denen leiht, von denen ihr das Gleiche zurückzuerhalten hofft, welchen Verdienst hättet ihr dadurch, da ja auch die Sünder sich untereinander leihen, um den gleichen Vorteil zu erhalten? – Aber ihr, liebt eure Feinde, tut allen Gutes und leiht, ohne etwas zurückzuerwarten. Dann wird eure Belohnung sehr groß sein und ihr werdet Söhne des Höchsten sein; denn ER ist gütig gegenüber den Undankbaren und sogar den Bösen. – Seid barmherzig, wie euer Vater barmherzig ist. (Lukas, Kap. VI, 32-36)
3. Wenn die Liebe zu den Nächsten der Grundsatz der Nächstenliebe ist, so ist die Feinde zu lieben, seine erhabene Anwendung, denn diese Tugend ist einer der größten Siege, die über den Egoismus und den Hochmut errungen werden können.
Im Allgemeinen wird der Sinn des Wortes „Liebe“ in diesem Zusammenhang missverstanden. Jesus meint mit diesen Worten durchaus nicht, dass man seinem Feind gegenüber gleich zärtlich sein soll, wie zu seinem Bruder, seiner Schwester oder zu einem Freund. Die Zärtlichkeit setzt Vertrauen voraus. Man kann demjenigen kein Vertrauen schenken, von dem man weiß, dass er uns Böses wünscht. Ebenso wenig ist es möglich, ihm gegenüber Freundschaft zu hegen, weil man weiß, dass er fähig ist, diese zu missbrauchen. Unter Menschen, die sich gegenseitig misstrauen, kann es keinen Impuls der Zuneigung geben, so wie es unter denjenigen möglich ist, die in der gleichen Art und Weise denken. Und wenn man einem Feind begegnet, empfindet man schließlich nicht die Freude, wie bei der Begegnung mit einem Freund.
Diese beiden Gefühle ergeben sich aus einem physikalischen Gesetz: das des Ausgleichs und das der Abstoßung. Der böse Gedanke strömt ein Fluidum aus, dessen Eindruck schmerzlich ist; der wohlwollende Gedanke umhüllt euch mit einer angenehmen Ausstrahlung. Daher der Unterschied der Empfindungen, die man bei der Annäherung eines Freundes oder eines Feindes spürt. Die Feinde zu lieben bedeutet also nicht, dass man keinen Unterschied zwischen ihnen und den Freunden machen soll. Dieses Gebot scheint für uns nur deshalb so schwer, ja sogar unmöglich anwendbar zu sein, weil wir irrtümlicherweise glauben, dass uns damit vorgeschrieben wird, den Feinden einen gleichrangigen Platz in unserem Herzen zu geben. Wenn die Armut der menschlichen Sprache dazu zwingt, dasselbe Wort zu verwenden, um verschiedene unterschiedliche Abstufungen der Gefühle auszudrücken, soll die Vernunft je nach dem Fall eine Unterscheidung herbeiführen.
Die Feinde zu lieben, bedeutet:
– also nicht, für sie eine Zuneigung zu haben, die nicht natürlich ist, denn der Kontakt mit einem Feind verursacht eine ganz andere Art des Herzklopfens, als der mit einem Freund;
– weder Hass noch Groll noch Verlangen nach Rache gegen sie zu haben;
– ihnen, ohne Hintergedanken und bedingungslos das Böse zu vergeben, das sie uns angetan haben;
– der Versöhnung kein Hindernis entgegenzusetzen;
– ihnen das Gute zu wünschen, anstelle des Bösen;
– sich über das Gute zu freuen, das ihnen geschieht, anstatt sich darüber zu ärgern;
– ihnen im Notfall eine helfende Hand zu reichen;
– sich durch Worte und Taten von allem zu enthalten, was ihnen schaden könnte.
– schließlich, ihnen bei allem das Böse mit dem Guten zu vergelten, ohne die Absicht sie zu erniedrigen. Jeder, der dies macht, erfüllt die Bedingungen des Gebots: Liebt eure Feinde.
Im Allgemeinen wird der Sinn des Wortes „Liebe“ in diesem Zusammenhang missverstanden. Jesus meint mit diesen Worten durchaus nicht, dass man seinem Feind gegenüber gleich zärtlich sein soll, wie zu seinem Bruder, seiner Schwester oder zu einem Freund. Die Zärtlichkeit setzt Vertrauen voraus. Man kann demjenigen kein Vertrauen schenken, von dem man weiß, dass er uns Böses wünscht. Ebenso wenig ist es möglich, ihm gegenüber Freundschaft zu hegen, weil man weiß, dass er fähig ist, diese zu missbrauchen. Unter Menschen, die sich gegenseitig misstrauen, kann es keinen Impuls der Zuneigung geben, so wie es unter denjenigen möglich ist, die in der gleichen Art und Weise denken. Und wenn man einem Feind begegnet, empfindet man schließlich nicht die Freude, wie bei der Begegnung mit einem Freund.
Diese beiden Gefühle ergeben sich aus einem physikalischen Gesetz: das des Ausgleichs und das der Abstoßung. Der böse Gedanke strömt ein Fluidum aus, dessen Eindruck schmerzlich ist; der wohlwollende Gedanke umhüllt euch mit einer angenehmen Ausstrahlung. Daher der Unterschied der Empfindungen, die man bei der Annäherung eines Freundes oder eines Feindes spürt. Die Feinde zu lieben bedeutet also nicht, dass man keinen Unterschied zwischen ihnen und den Freunden machen soll. Dieses Gebot scheint für uns nur deshalb so schwer, ja sogar unmöglich anwendbar zu sein, weil wir irrtümlicherweise glauben, dass uns damit vorgeschrieben wird, den Feinden einen gleichrangigen Platz in unserem Herzen zu geben. Wenn die Armut der menschlichen Sprache dazu zwingt, dasselbe Wort zu verwenden, um verschiedene unterschiedliche Abstufungen der Gefühle auszudrücken, soll die Vernunft je nach dem Fall eine Unterscheidung herbeiführen.
Die Feinde zu lieben, bedeutet:
– also nicht, für sie eine Zuneigung zu haben, die nicht natürlich ist, denn der Kontakt mit einem Feind verursacht eine ganz andere Art des Herzklopfens, als der mit einem Freund;
– weder Hass noch Groll noch Verlangen nach Rache gegen sie zu haben;
– ihnen, ohne Hintergedanken und bedingungslos das Böse zu vergeben, das sie uns angetan haben;
– der Versöhnung kein Hindernis entgegenzusetzen;
– ihnen das Gute zu wünschen, anstelle des Bösen;
– sich über das Gute zu freuen, das ihnen geschieht, anstatt sich darüber zu ärgern;
– ihnen im Notfall eine helfende Hand zu reichen;
– sich durch Worte und Taten von allem zu enthalten, was ihnen schaden könnte.
– schließlich, ihnen bei allem das Böse mit dem Guten zu vergelten, ohne die Absicht sie zu erniedrigen. Jeder, der dies macht, erfüllt die Bedingungen des Gebots: Liebt eure Feinde.
4. Die Feinde zu lieben, ist für die Ungläubigen ein Unsinn. Derjenige, für den das gegenwärtige Leben alles ist, sieht in seinem Feind ein schädliches Wesen, das seine Ruhe stört und von ihm, denkt er, kann ihn nur der Tod befreien. Daher kommt dieses Verlangen nach Rache. Er hat kein Interesse zu vergeben, wenn es sich nicht darum handelt, seinen Stolz vor der Welt zu befriedigen. Vergeben wäre in manchen Fällen sogar eine für ihn unwürdige Schwäche. Und wenn er sich nicht rächt, bewahrt er trotzdem den Groll und den heimlichen Wunsch, seinem Feind Böses anzutun.
Der Gläubige und vor allem der Spiritist hat eine andere Sichtweise, da er seinen Blick auf die Vergangenheit und die Zukunft richtet, und weil dazwischen das gegenwärtige Leben nicht mehr als ein Punkt ist. Er weiß, dass man hier wegen der für die Erde vorgesehenen Bestimmung damit rechnen muss, boshafte und perverse Menschen zu treffen; dass die auf ihn treffenden Bosheiten zu den Prüfungen gehören, die er zu erdulden hat, und von dem gehobenen Standpunkt, von dem aus er dies erlebt, erscheinen ihm die Schicksalsschläge weniger bitter, egal ob sie von Menschen oder von Dingen ausgehen. Und wenn er sich nicht gegen die Prüfungen auflehnt, so soll er auch nicht mit denjenigen hadern, die dazu als Instrument dienen. Wenn er, anstatt sich zu beklagen, Gott für die Prüfung dankt, dann soll er sich auch bei der Hand bedanken, die ihm die Möglichkeit gibt, seine Geduld und Ergebenheit zu zeigen. Dieser Gedanke lässt ihn auf natürliche Weise vergeben. Er weiß darüber hinaus, dass er sich in seinen eigenen Augen umso mehr erhebt, je großzügiger er ist, und begibt sich so außerhalb der Reichweite der bösartigen Pfeile seiner Feinde.
Der Mensch, der auf dieser Welt eine erhöhte Position besitzt, fühlt sich nicht getroffen von den Beleidigungen derer, die er als seine Untergeordneten ansieht. So geschieht es auch mit demjenigen, der sich in der moralischen Welt über die materialistische Menschheit stellt. Er versteht, dass Hass und Groll ihn herabwürdigen und erniedrigen würden. Um seinem Gegner überlegen zu sein ist es also nötig, eine größere, edlere und großmütigere Seele zu haben.
Der Gläubige und vor allem der Spiritist hat eine andere Sichtweise, da er seinen Blick auf die Vergangenheit und die Zukunft richtet, und weil dazwischen das gegenwärtige Leben nicht mehr als ein Punkt ist. Er weiß, dass man hier wegen der für die Erde vorgesehenen Bestimmung damit rechnen muss, boshafte und perverse Menschen zu treffen; dass die auf ihn treffenden Bosheiten zu den Prüfungen gehören, die er zu erdulden hat, und von dem gehobenen Standpunkt, von dem aus er dies erlebt, erscheinen ihm die Schicksalsschläge weniger bitter, egal ob sie von Menschen oder von Dingen ausgehen. Und wenn er sich nicht gegen die Prüfungen auflehnt, so soll er auch nicht mit denjenigen hadern, die dazu als Instrument dienen. Wenn er, anstatt sich zu beklagen, Gott für die Prüfung dankt, dann soll er sich auch bei der Hand bedanken, die ihm die Möglichkeit gibt, seine Geduld und Ergebenheit zu zeigen. Dieser Gedanke lässt ihn auf natürliche Weise vergeben. Er weiß darüber hinaus, dass er sich in seinen eigenen Augen umso mehr erhebt, je großzügiger er ist, und begibt sich so außerhalb der Reichweite der bösartigen Pfeile seiner Feinde.
Der Mensch, der auf dieser Welt eine erhöhte Position besitzt, fühlt sich nicht getroffen von den Beleidigungen derer, die er als seine Untergeordneten ansieht. So geschieht es auch mit demjenigen, der sich in der moralischen Welt über die materialistische Menschheit stellt. Er versteht, dass Hass und Groll ihn herabwürdigen und erniedrigen würden. Um seinem Gegner überlegen zu sein ist es also nötig, eine größere, edlere und großmütigere Seele zu haben.
Die nicht inkarnierten Feinde
5. Der Spiritist hat noch weitere Gründe, seinen Feinden gegenüber nachsichtig zu sein. Er weiß vor allem, dass die Bosheit kein dauerhafter Zustand des Menschen ist; dass sie die Folge einer vorübergehenden Unvollkommenheit ist; und dass - ebenso wie ein Kind seine Fehler verbessert - der böse Mensch eines Tages seine Fehler erkennen und sich in einen guten verwandeln wird.
Er weiß außerdem, dass der Tod ihn nur von der körperlichen Gegenwart des Feindes befreien kann, dass dieser ihn aber mit seinem Hass verfolgen kann, sogar nachdem er die Erde verlassen hat; folglich wird die Rache ihr Ziel nicht erreichen, im Gegenteil, sie ruft noch eine größere Verärgerung hervor, die sich von einer Existenz in die andere fortsetzen kann.
Es obliegt dem Spiritismus zu beweisen, durch die Erfahrung und das Gesetz, welches die Beziehung der sichtbaren mit der unsichtbaren Welt regelt, dass der Ausspruch: den Hass mit dem Blut auslöschen vollkommen falsch ist, denn die Wahrheit ist, dass das Blut den Hass sogar jenseits des Grabes aufrechterhält. Es obliegt dem Spiritismus, einen wirksamen Grund und einen praktischen Nutzen der Vergebung und des erhabenen Grundsatzes Christi zu geben: Liebt eure Feinde. Es gibt kein so böses Herz, das von gutem Verhalten nicht berührt würde, selbst unbewusst. Durch gutes Verhalten entkräftet man wenigstens den Vorwand der Vergeltung; aus einem Feind kann man sich einen Freund machen, vor und nach seinem Tod. Durch böses Verhalten verärgert man den Feind, daraus folgt, dass er dann sogar als Werkzeug der Gerechtigkeit Gottes dient, um denjenigen zu bestrafen, der nicht verzeihen konnte.
Er weiß außerdem, dass der Tod ihn nur von der körperlichen Gegenwart des Feindes befreien kann, dass dieser ihn aber mit seinem Hass verfolgen kann, sogar nachdem er die Erde verlassen hat; folglich wird die Rache ihr Ziel nicht erreichen, im Gegenteil, sie ruft noch eine größere Verärgerung hervor, die sich von einer Existenz in die andere fortsetzen kann.
Es obliegt dem Spiritismus zu beweisen, durch die Erfahrung und das Gesetz, welches die Beziehung der sichtbaren mit der unsichtbaren Welt regelt, dass der Ausspruch: den Hass mit dem Blut auslöschen vollkommen falsch ist, denn die Wahrheit ist, dass das Blut den Hass sogar jenseits des Grabes aufrechterhält. Es obliegt dem Spiritismus, einen wirksamen Grund und einen praktischen Nutzen der Vergebung und des erhabenen Grundsatzes Christi zu geben: Liebt eure Feinde. Es gibt kein so böses Herz, das von gutem Verhalten nicht berührt würde, selbst unbewusst. Durch gutes Verhalten entkräftet man wenigstens den Vorwand der Vergeltung; aus einem Feind kann man sich einen Freund machen, vor und nach seinem Tod. Durch böses Verhalten verärgert man den Feind, daraus folgt, dass er dann sogar als Werkzeug der Gerechtigkeit Gottes dient, um denjenigen zu bestrafen, der nicht verzeihen konnte.
6. Man kann also unter den Inkarnierten und den nicht inkarnierten Feinde haben. Die Feinde der unsichtbaren Welt zeigen ihre Böswilligkeit durch die Besessenheiten und Unterjochungen, denen so viele Leute ausgesetzt sind und die eine der vielfältigen Prüfungen des Lebens sind. Diese Prüfungen dienen wie die anderen dem Fortschritt und sollen ergeben hingenommen werden, als Folge der niedrigen Natur des irdischen Planeten. Wenn es auf der Erde keine bösen Menschen gäbe, würde es um die Erde herum keine bösen Geister geben. Wenn man also Nachsicht und Wohlwollen gegenüber den inkarnierten Feinden haben soll, so soll man sie gleichfalls gegenüber den nicht inkarnierten haben.
Ehemals brachte man blutige Opfer dar, um die teuflischen Götter zu beruhigen, die nichts anderes waren als die bösen Geister. Auf die teuflischen Götter folgten die Dämonen, die dasselbe sind. Der Spiritismus hat bewiesen, dass diese Dämonen nichts anderes sind als die Seelen der bösen Menschen, die von den materiellen Instinkten noch nicht befreit sind; dass man sie nur durch Verzicht auf den Hass beruhigen kann, d.h. durch Nächstenliebe; damit die Nächstenliebe somit nicht nur bewirkt, sie von dem bösen Tun abzuhalten, sondern sie auf den Weg des Guten zurückzuführt und zu ihrer Rettung beiträgt. Daher ist der Grundsatz: Liebt eure Feinde, nicht auf den engen Kreis der Erde und des gegenwärtigen Lebens begrenzt, sondern er gehört zu dem großen Gesetz der universellen Solidarität und Brüderlichkeit.
Ehemals brachte man blutige Opfer dar, um die teuflischen Götter zu beruhigen, die nichts anderes waren als die bösen Geister. Auf die teuflischen Götter folgten die Dämonen, die dasselbe sind. Der Spiritismus hat bewiesen, dass diese Dämonen nichts anderes sind als die Seelen der bösen Menschen, die von den materiellen Instinkten noch nicht befreit sind; dass man sie nur durch Verzicht auf den Hass beruhigen kann, d.h. durch Nächstenliebe; damit die Nächstenliebe somit nicht nur bewirkt, sie von dem bösen Tun abzuhalten, sondern sie auf den Weg des Guten zurückzuführt und zu ihrer Rettung beiträgt. Daher ist der Grundsatz: Liebt eure Feinde, nicht auf den engen Kreis der Erde und des gegenwärtigen Lebens begrenzt, sondern er gehört zu dem großen Gesetz der universellen Solidarität und Brüderlichkeit.
Wenn euch jemand auf die rechte Wange schlägt, bietet ihm auch die andere an.
7. Ihr habt gelernt, was gesagt worden ist: Auge um Auge, Zahn um Zahn. Ich aber sage euch, dem Bösen, das man euch antun möchte, keinen Widerstand zu leisten; aber wenn einer euch auf die rechte Wange schlägt, bietet ihm auch die andere an; und wenn einer euch verklagen will, um euch euer Gewand wegzunehmen, überlasst ihm auch euren Mantel. Und wenn einer euch zwingt, mit ihm eine Meile weit zu gehen, geht mit ihm noch zwei weitere Meilen! - Gebt dem, der euch um etwas bittet, und weist denjenigen nicht zurück, der sich von euch etwas leihen möchte. (Matthäus, Kap. V, 38-42)
8. Die Vorurteile der Welt, über die man sich geeinigt hat, Ehrensache zu nennen, rufen diese leicht verletzbare Empfindlichkeit hervor, die aus Hochmut und Überspanntheit der Persönlichkeit entstanden ist, die den Menschen dazu führt, Beleidigung mit Beleidigung und Kränkung mit Kränkung zu vergelten, was als Gerechtigkeit für denjenigen gilt, dessen Moral nicht über das Niveau der irdischen Leidenschaften hinausgeht. Das mosaische Gesetz schrieb deshalb vor: Auge um Auge, Zahn um Zahn; ein Gesetz, passend zu der Zeit, in der Moses lebte. Christus kam und sagte: Vergeltet Böses mit Gutem. Weiterhin sagte Er: Leistet dem Bösen, das man euch antun möchte, keinen Widerstand; wenn man euch auf die eine Wange schlägt, bietet auch die andere an. Für den Hochmütigen scheint diese Aufforderung eine Feigheit zu sein, weil er nicht versteht, dass eine Beleidigung zu ertragen mehr Mut verlangt, als sich zu rächen; und der Grund für diese Auffassung ist immer der gleiche, da er nicht über die Gegenwart hinauszublicken vermag. Soll man nun jenes Gebot wörtlich nehmen? Nein, ebenso wenig wie das andere, welches das Auge herauszureißen befiehlt, wenn es Anlass für einen Anstoß gibt. Diese Lehre bis zur letzten Konsequenz befolgt, würde jegliche Bestrafung verurteilen, selbst die nach dem öffentlichen Gesetz, und somit den Bösen volle Handlungsfreiheit lassen, indem man ihnen jegliche Furcht nimmt; wenn man ihren Aggressionen keinen Einhalt gebieten würde, wären die Guten sehr schnell ihre Opfer. Dieser Selbsterhaltungstrieb, der ein Naturgesetz ist, sagt uns, dass wir dem Mörder nicht freiwillig den Hals hinhalten sollen. Mit diesen Worten hat Jesus somit nicht die Verteidigung verboten, sondern die Rache verurteilt. Indem Er sagt, dass wir die andere Wange anbieten sollen, wenn wir auf die eine geschlagen wurden, bedeutet dies mit anderen Worten:
– dass man das Böse nicht mit dem Bösen vergelten soll;
– dass der Mensch demütig alles annehmen soll, was dazu dient, seinen Hochmut zu verringern;
– dass es edler für ihn sei, geschlagen zu werden, als zu schlagen, geduldig eine Ungerechtigkeit zu ertragen, als selbst eine zu begehen;
– dass es besser ist, betrogen zu werden, als selber ein Betrüger zu sein, ruiniert zu werden, als die andern zu ruinieren.
Dies ist gleichzeitig die Verdammung des Duells, das nichts anderes als eine Äußerung des Stolzes ist. Der Glaube an das zukünftige Leben und an die Gerechtigkeit Gottes, die das Böse nie ungestraft lässt, kann allein die Kraft geben, geduldig die Angriffe auf unsere Interessen und unsere Selbstachtung zu ertragen. Deshalb sagen wir unaufhörlich: Blickt nach vorne, in die Zukunft; je mehr ihr eure Gedanken über das materielle Leben hinaus erhebt, desto weniger werden die irdischen Dinge euch verletzen.
– dass man das Böse nicht mit dem Bösen vergelten soll;
– dass der Mensch demütig alles annehmen soll, was dazu dient, seinen Hochmut zu verringern;
– dass es edler für ihn sei, geschlagen zu werden, als zu schlagen, geduldig eine Ungerechtigkeit zu ertragen, als selbst eine zu begehen;
– dass es besser ist, betrogen zu werden, als selber ein Betrüger zu sein, ruiniert zu werden, als die andern zu ruinieren.
Dies ist gleichzeitig die Verdammung des Duells, das nichts anderes als eine Äußerung des Stolzes ist. Der Glaube an das zukünftige Leben und an die Gerechtigkeit Gottes, die das Böse nie ungestraft lässt, kann allein die Kraft geben, geduldig die Angriffe auf unsere Interessen und unsere Selbstachtung zu ertragen. Deshalb sagen wir unaufhörlich: Blickt nach vorne, in die Zukunft; je mehr ihr eure Gedanken über das materielle Leben hinaus erhebt, desto weniger werden die irdischen Dinge euch verletzen.
Unterweisungen der geistigen Welt
Die Rache
9. Die Rache ist eines der letzten Überbleibsel der barbarischen Sitten, die dazu tendieren, nach und nach aus dem menschlichen Bereich zu verschwinden. Sie ist, ebenso wie das Duell, eine der letzten Spuren dieser wilden Sitten, mit denen die Menschheit sich am Anfang der christlichen Ära bekämpfte. Darum ist die Rache ein sicheres Anzeichen für den unterentwickelten Zustand der Menschen, die sich ihr hingeben, und der Geister, die sie dazu inspirieren. Daher, meine Freunde, sollen diese Gefühle niemals das Herz von irgendeinem ergreifen, der sich Spiritist nennt oder behauptet, ein solcher zu sein. Wisst, sich rächen widerspricht so sehr dem Gebot Christi: „Verzeiht euren Feinden“, sodass derjenige, der sich weigert zu verzeihen, nicht nur kein Spiritist, sondern nicht einmal ein Christ ist. Die Rache ist eine ebenso unheilvolle Eingebung, wie die Falschheit und die Gemeinheit, die ihre beständigen Begleiter sind. Freilich rächt sich derjenige, der sich dieser verhängnisvollen und blinden Leidenschaft hingibt, fast nie öffentlich. Wenn er aber der Stärkere ist, stürzt er sich wie ein wildes Tier auf denjenigen, den er seinen Feind nennt, wenn dessen Blick seine Leidenschaft, seine Wut und seinen Hass zum Entflammen bringt. Häufiger gibt er sich jedoch einen heuchlerischen Anschein, indem er tief in seinem Herzen die bösen Gefühle verbirgt, die ihn erregen. Er nimmt Schleichwege, er verfolgt seinen Feind in der Verborgenheit, ohne ihn misstrauisch zu machen, und wartet auf einen günstigen Moment, ihn ohne Gefahr zu schlagen. Er versteckt sich vor ihm, und beobachtet ihn ständig. Er stellt ihm schreckliche Fallen auf und schüttet bei Gelegenheit Gift in seinen Becher. Wenn sein Hass nicht bis zu diesem äußersten Ende geht, greift er dessen Ehre an und alles, was diesem lieb ist. Er schreckt nicht vor der Verleumdung zurück und seine heimtückischen Unterstellungen, die auf eine geschickte Art in alle Richtungen ausgestreut werden, verbreiten sich unaufhörlich. Deshalb wundert sich derjenige, der verfolgt wird, wenn er da erscheint, wo seine Person schlecht gemacht wurde, dass er kalte Mienen vorfindet, wo er früher befreundete und wohlwollenden Gesichtern begegnete. Er ist erstaunt, dass die Hände, die früher die seinigen suchten, sich jetzt weigern, diese zu drücken. Schließlich ist er tief betrübt, wenn seine liebsten Freunde und seine Verwandten sich von ihm abwenden und ihn meiden. Ach! Der Feigling, der sich so rächt, macht sich hundertmal schuldiger als derjenige, der seinem Feind entgegentritt und ihn offen beleidigt.
Weg mit diesen wilden Bräuchen! Weg mit diesen Sitten von früher! Jeder Spiritist, der behauptet, heute noch das Recht, sich zu rächen zu haben, wäre unwürdig, länger noch zur Schar zu gehören, die sich folgenden Prinzip verschrieben hat: Außerhalb der Nächstenliebe gibt es kein Heil! Aber nein, ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Mitglied der großen spiritistischen Familie jemals in der Zukunft dem Impuls der Rache nachgeben könnte, sondern nur dem der Verzeihung. (Jules Olivier, Paris, 1862)
Weg mit diesen wilden Bräuchen! Weg mit diesen Sitten von früher! Jeder Spiritist, der behauptet, heute noch das Recht, sich zu rächen zu haben, wäre unwürdig, länger noch zur Schar zu gehören, die sich folgenden Prinzip verschrieben hat: Außerhalb der Nächstenliebe gibt es kein Heil! Aber nein, ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Mitglied der großen spiritistischen Familie jemals in der Zukunft dem Impuls der Rache nachgeben könnte, sondern nur dem der Verzeihung. (Jules Olivier, Paris, 1862)
Der Hass
10. Liebt einander und ihr werdet glücklich sein. Macht es euch vor allem zur Aufgabe, diejenigen zu lieben, die euch Gleichgültigkeit, Hass und Verachtung entgegenbringen. Christus, den ihr euch als Vorbild nehmen sollt, gab euch das Beispiel dieser Hingabe; als Missionar der Liebe liebte Er so, dass Er sein Blut und sein Leben gab. Das Opfer, das euch verpflichtet, diejenigen zu lieben, die euch beleidigen und verfolgen, ist schwer; aber gerade das ist es, das euch ihnen überlegen macht. Wenn ihr sie hassen würdet, wie sie euch hassen, dann wärt ihr nicht besser als sie. Liebe ist die unbefleckte Hostie, die ihr Gott auf dem Altar eures Herzens gebt; eine Hostie mit angenehmem Geruch, deren Duft bis zu IHM hinaufsteigt. Obwohl das Gesetz der Liebe gebietet, dass man ohne Unterschied alle seine Brüder und Schwestern liebt, verschließt es nicht das Herz gegen schlechte Verhaltensweisen. Gerade dieses ist die schwierigste Prüfung, ich weiß es, da ich während meiner letzten irdischen Existenz diese Qual erlebt habe. Aber Gott existiert, und ER bestraft in diesem und in den nächsten Leben all diejenigen, die gegen das Gesetz der Liebe verstoßen.
Vergesst nicht, meine lieben Kinder, dass die Liebe uns näher zu Gott bringt, und dass der Hass uns von IHM entfernt. (Fénelon, Bordeaux, 1861)
Vergesst nicht, meine lieben Kinder, dass die Liebe uns näher zu Gott bringt, und dass der Hass uns von IHM entfernt. (Fénelon, Bordeaux, 1861)
Das Duell
11. Nur jener ist wahrhaft groß, der das Leben als eine Reise ansieht, die ihn zu einem Ziel führen soll, und der sich nicht um die Unebenheit des Weges kümmert und sich nie vom rechten Weg abbringen lässt. Den Blick unaufhörlich auf das Ziel gerichtet, ist es ihm nicht so wichtig, ob die Dornen und die Stacheln des Weges ihm Kratzwunden zuzufügen drohen. Sie berühren ihn, ohne ihn zu verletzen, und er setzt seinen Weg unbehindert fort.
Sein Leben einer Gefahr auszusetzen, um sich für eine Beleidigung zu rächen, bedeutet, vor den Prüfungen des Lebens zurückzuweichen. In den Augen Gottes ist dies immer ein Verbrechen, und wenn ihr von euren Vorurteilen nicht so getäuscht wäret, wie ihr es seid, so erschiene dies in euren Augen als die lächerlichste und größte Torheit.
Die Tötung eines Menschen durch das Duell ist ein Verbrechen; selbst eure Gesetzgebung erkennt das an. Niemand hat das Recht, in keinem Fall, sich an dem Leben seinesgleichen zu vergreifen. Es ist ein Verbrechen in den Augen Gottes, der euch eure Verhaltensregeln vorgegeben hat. Ihr seid in dieser Angelegenheit, mehr als in jeder anderen Situation, Richter in eigener Sache. Erinnert euch, dass euch nur in dem Maße vergeben wird, wie ihr selbst vergeben habt. Durch die Vergebung nähert ihr euch der Göttlichkeit, denn die Milde ist die Schwester der Macht. So lange noch ein Tropfen menschlichen Blutes auf Erden durch Menschenhand vergossen wird, ist das wahre Gottesreich noch nicht eingetroffen; dieses Reich des Friedens und der Liebe, das von eurem Planeten für immer die Feindseligkeit, die Uneinigkeit und den Krieg verbannen wird. Das Wort Duell wird dann in eurer Sprache nur noch als eine ferne, verschwommene Erinnerung an eine längst vergangene Zeit existieren. Die Menschen werden unter sich keinen anderen Widerstreit mehr, als den der edlen Rivalität des Guten kennen. (Adolpho, Bischof von Algerien, Marmande, 1861)
Sein Leben einer Gefahr auszusetzen, um sich für eine Beleidigung zu rächen, bedeutet, vor den Prüfungen des Lebens zurückzuweichen. In den Augen Gottes ist dies immer ein Verbrechen, und wenn ihr von euren Vorurteilen nicht so getäuscht wäret, wie ihr es seid, so erschiene dies in euren Augen als die lächerlichste und größte Torheit.
Die Tötung eines Menschen durch das Duell ist ein Verbrechen; selbst eure Gesetzgebung erkennt das an. Niemand hat das Recht, in keinem Fall, sich an dem Leben seinesgleichen zu vergreifen. Es ist ein Verbrechen in den Augen Gottes, der euch eure Verhaltensregeln vorgegeben hat. Ihr seid in dieser Angelegenheit, mehr als in jeder anderen Situation, Richter in eigener Sache. Erinnert euch, dass euch nur in dem Maße vergeben wird, wie ihr selbst vergeben habt. Durch die Vergebung nähert ihr euch der Göttlichkeit, denn die Milde ist die Schwester der Macht. So lange noch ein Tropfen menschlichen Blutes auf Erden durch Menschenhand vergossen wird, ist das wahre Gottesreich noch nicht eingetroffen; dieses Reich des Friedens und der Liebe, das von eurem Planeten für immer die Feindseligkeit, die Uneinigkeit und den Krieg verbannen wird. Das Wort Duell wird dann in eurer Sprache nur noch als eine ferne, verschwommene Erinnerung an eine längst vergangene Zeit existieren. Die Menschen werden unter sich keinen anderen Widerstreit mehr, als den der edlen Rivalität des Guten kennen. (Adolpho, Bischof von Algerien, Marmande, 1861)
12. Das Duell kann in einigen Fällen zweifellos ein Beweis des physischen Mutes, der Geringschätzung des Lebens sein, aber es ist unbestreitbar der Beweis einer moralischen Feigheit, wie der Selbstmord. Dem Selbstmörder fehlt der Mut, sich den Schicksalsschlägen des Lebens zu stellen; dem Duellanten fehlt der Mut, Beleidigungen zu ertragen. Hat Christus euch nicht gesagt, dass es ehrenvoller und mutiger sei, die linke Wange dem hinzuhalten, der euch auf die rechte geschlagen hat, als sich für eine Beleidigung zu rächen? Sagte Er nicht am Ölberg zu Petrus: „Stecke dein Schwert in die Scheide, denn wer mit dem Schwert tötet, wird durch das Schwert sterben“?
Hat Jesus mit diesen Worten nicht für immer das Duell verurteilt? Tatsächlich, meine Kinder, was für ein Mut ist dieser, der aus einem gewalttätigen, blutrünstigen, cholerischen Temperament hervorgegangen ist, und der bei der ersten Kränkung schon in Rage gerät? Wo ist also die Größe der Seele von demjenigen, der die kleinste Schmähung mit Blut wegwaschen will? Er zittert sogar! Denn stets wird ihm aus der Tiefe seines Gewissen eine Stimme zurufen: „Kain! Kain! Was hast du deinem Bruder getan?“ Er wird dieser Stimme sagen: „Das Blut war nötig, um meine Ehre zu retten!“ Sie wird ihm aber erwidern: „Du versuchtest, sie den Menschen gegenüber rein zu waschen für die wenigen Augenblicke, die dir noch von deinem irdischen Leben geblieben sind, und du hast nicht daran gedacht, sie Gott gegenüber zu retten!“ Du armer Narr! Wie viel Blut müsste Christus von euch verlangen für all die Schmach, die Er erleiden musste. Ihr habt Ihn nicht nur mit Dornen und Lanze verletzt, Ihn auch nicht nur an das schändliche Kreuz genagelt, sondern auch noch mitten in seinem grausamen Todeskampf konnte Er eurer Gespött mit anhören, mit dem ihr Ihn überhäuft habt. Wie viel Wiedergutmachung hat Er für so viel Übel von euch verlangt? Der letzte Schrei des Lammes war ein Gebet für seine Folterknechte. Oh, vergebt und betet - wie Er - für die, die euch beleidigen!
Freunde, erinnert euch an diese Vorschrift: „Liebt einander“ und ihr werdet dann den Schlag des Hasses mit einem Lächeln erwidern und die Beleidigung mit der Vergebung. Die Welt wird sich zweifellos wütend erheben und euch als Feiglinge bezeichnen; zeigt dann hocherhobenen Kopfes, dass ihr nicht fürchtet, nach dem Beispiel Christi ebenfalls Dornen auf dem Haupt zu tragen; dass eure Hand aber nicht Komplize eines Totschlags sein wird, der sozusagen durch einen falschen Schein der Ehre erlaubt ist, der aber nichts anderes ist als Hochmut und Eigenliebe. Als Gott euch erschuf, gab ER euch das Recht über das Leben und den Tod des einen oder andern? Nein, nur der Natur hat ER dieses Recht gegeben, um sich neu zu bilden und wieder aufzubauen. Aber euch hat ER nicht einmal erlaubt, über euch selbst zu verfügen! Wie der Selbstmörder, wird der Duellant mit Blut gezeichnet sein, wenn er vor Gott erscheint, und sowohl dem einen wie dem andern bereitet der höchste Richter harte und lange Bestrafungen. Wenn ER mit SEINER Gerechtigkeit demjenigen gedroht hat, der zu seinem Bruder Racca sagt (was bedeutet: Du bist ein Mann, der zu nichts taugt), wie viel strenger noch wird dann die Strafe sein, die für denjenigen reserviert ist, der vor Gott mit dem Blut seines Bruders an den Händen erscheint! (Sankt Augustin, Paris, 1862)
Hat Jesus mit diesen Worten nicht für immer das Duell verurteilt? Tatsächlich, meine Kinder, was für ein Mut ist dieser, der aus einem gewalttätigen, blutrünstigen, cholerischen Temperament hervorgegangen ist, und der bei der ersten Kränkung schon in Rage gerät? Wo ist also die Größe der Seele von demjenigen, der die kleinste Schmähung mit Blut wegwaschen will? Er zittert sogar! Denn stets wird ihm aus der Tiefe seines Gewissen eine Stimme zurufen: „Kain! Kain! Was hast du deinem Bruder getan?“ Er wird dieser Stimme sagen: „Das Blut war nötig, um meine Ehre zu retten!“ Sie wird ihm aber erwidern: „Du versuchtest, sie den Menschen gegenüber rein zu waschen für die wenigen Augenblicke, die dir noch von deinem irdischen Leben geblieben sind, und du hast nicht daran gedacht, sie Gott gegenüber zu retten!“ Du armer Narr! Wie viel Blut müsste Christus von euch verlangen für all die Schmach, die Er erleiden musste. Ihr habt Ihn nicht nur mit Dornen und Lanze verletzt, Ihn auch nicht nur an das schändliche Kreuz genagelt, sondern auch noch mitten in seinem grausamen Todeskampf konnte Er eurer Gespött mit anhören, mit dem ihr Ihn überhäuft habt. Wie viel Wiedergutmachung hat Er für so viel Übel von euch verlangt? Der letzte Schrei des Lammes war ein Gebet für seine Folterknechte. Oh, vergebt und betet - wie Er - für die, die euch beleidigen!
Freunde, erinnert euch an diese Vorschrift: „Liebt einander“ und ihr werdet dann den Schlag des Hasses mit einem Lächeln erwidern und die Beleidigung mit der Vergebung. Die Welt wird sich zweifellos wütend erheben und euch als Feiglinge bezeichnen; zeigt dann hocherhobenen Kopfes, dass ihr nicht fürchtet, nach dem Beispiel Christi ebenfalls Dornen auf dem Haupt zu tragen; dass eure Hand aber nicht Komplize eines Totschlags sein wird, der sozusagen durch einen falschen Schein der Ehre erlaubt ist, der aber nichts anderes ist als Hochmut und Eigenliebe. Als Gott euch erschuf, gab ER euch das Recht über das Leben und den Tod des einen oder andern? Nein, nur der Natur hat ER dieses Recht gegeben, um sich neu zu bilden und wieder aufzubauen. Aber euch hat ER nicht einmal erlaubt, über euch selbst zu verfügen! Wie der Selbstmörder, wird der Duellant mit Blut gezeichnet sein, wenn er vor Gott erscheint, und sowohl dem einen wie dem andern bereitet der höchste Richter harte und lange Bestrafungen. Wenn ER mit SEINER Gerechtigkeit demjenigen gedroht hat, der zu seinem Bruder Racca sagt (was bedeutet: Du bist ein Mann, der zu nichts taugt), wie viel strenger noch wird dann die Strafe sein, die für denjenigen reserviert ist, der vor Gott mit dem Blut seines Bruders an den Händen erscheint! (Sankt Augustin, Paris, 1862)
13. Das Duell ist - wie das, was man früher Gottesurteil genannt hat - eine von diesen barbarischen Sitten, die immer noch in der Gesellschaft herrschen. Was würdet ihr denn sagen, wenn ihr zwei Gegner sehen würdet, die in kochendem Wasser untergetaucht oder mit glühendem Eisen in Kontakt gebracht werden, um ihren Streit zu schlichten, und dass derjenige Recht erhält, der die Prüfung besser ertragen konnte? Ihr würdet diese Sitte als unsinnig ansehen. Das Duell ist noch schlimmer als all das. Für einen erfahrenen Duellant ist dies ein kaltblütig begangener Mord mit all dem erforderlichen Vorbedacht, denn er ist sich der Wirksamkeit des Schlages sicher, den er geben wird. Für den Gegner, der nahezu davon überzeugt ist, dass er wegen seiner Schwäche und Unfähigkeit unterliegen wird, ist dies ein mit der kältesten Überlegung begangener Selbstmord.
Ich weiß, dass man sehr oft diese gleichfalls verbrecherische Alternative zu vermeiden versucht hat, indem man es dem Zufall überließ. Ist dies aber nicht in einer anderen Form eine Rückkehr zum „Gottesurteil“ aus dem Mittelalter? Und zu dieser Zeit war man viel weniger schuldig. Der Name Gottesurteil selbst zeigt einen naiven Glauben, aber immer noch einen Glauben an die Gerechtigkeit Gottes, die einen Unschuldigen nicht sterben lassen würde, während man sich beim Duell ja so der brutalen Kraft überlässt, dass es nicht selten der Beleidigte ist, der unterliegt.
Oh, dumme Eigenliebe, törichte Eitelkeit und irrsinniger Hochmut, wann werdet ihr durch die christliche Liebe, die Liebe zum Nächsten ersetzt werden und durch die Liebe, die Jesus euch vorgelebt und gelehrt hat? Nur so werden dann diese scheußlichen Vorurteile verschwinden, die die Menschen immer noch beherrschen und die zu unterbinden die Gesetze außerstande sind, denn es genügt nicht, das Böse zu verbieten und das Gute vorzuschreiben; es ist erforderlich, dass das Prinzip des Guten und die Abscheu vor dem Bösen im Herzen des Menschen verankert ist. (Ein Schutzgeist, Bordeaux, 1861)
Ich weiß, dass man sehr oft diese gleichfalls verbrecherische Alternative zu vermeiden versucht hat, indem man es dem Zufall überließ. Ist dies aber nicht in einer anderen Form eine Rückkehr zum „Gottesurteil“ aus dem Mittelalter? Und zu dieser Zeit war man viel weniger schuldig. Der Name Gottesurteil selbst zeigt einen naiven Glauben, aber immer noch einen Glauben an die Gerechtigkeit Gottes, die einen Unschuldigen nicht sterben lassen würde, während man sich beim Duell ja so der brutalen Kraft überlässt, dass es nicht selten der Beleidigte ist, der unterliegt.
Oh, dumme Eigenliebe, törichte Eitelkeit und irrsinniger Hochmut, wann werdet ihr durch die christliche Liebe, die Liebe zum Nächsten ersetzt werden und durch die Liebe, die Jesus euch vorgelebt und gelehrt hat? Nur so werden dann diese scheußlichen Vorurteile verschwinden, die die Menschen immer noch beherrschen und die zu unterbinden die Gesetze außerstande sind, denn es genügt nicht, das Böse zu verbieten und das Gute vorzuschreiben; es ist erforderlich, dass das Prinzip des Guten und die Abscheu vor dem Bösen im Herzen des Menschen verankert ist. (Ein Schutzgeist, Bordeaux, 1861)
14. Was wird man von mir denken, pflegt ihr zu sagen, wenn ich die Wiedergutmachung ablehne, die man von mir verlangt, oder wenn ich sie von demjenigen, der mich beleidigt hat, nicht verlange? Irrsinnige wie ihr, rückständige Menschen werden euch tadeln; aber diejenigen, die durch das Licht des intellektuellen und moralischen Fortschritts aufgeklärt sind, werden sagen, dass ihr in wahrer Weisheit handelt. Denkt ein wenig darüber nach! Wegen eines Wortes, das oft unüberlegt oder total harmlos von einem eurer Brüder und Schwestern gesagt wurde, fühlt euer Stolz sich gekränkt und ihr antwortet auf eine schroffe Art und Weise, und das provoziert. Bevor der entscheidende Moment kommt, fragt ihr euch selbst, ob ihr wie ein Christ handelt? Welche Rechenschaft werdet ihr vor der Gesellschaft ablegen, wenn ihr sie eines ihrer Mitglieder beraubt? Denkt ihr an die Gewissensbisse, die euch plagen werden, weil ihr einer Frau den Mann, einer Mutter den Sohn, den Kindern ihren Vater und Ernährer weggenommen habt? Gewiss, derjenige, der beleidigt hat, schuldet eine Wiedergutmachung, aber wäre es nicht ehrenhafter für ihn, sie ganz spontan zu geben, indem er seine Fehler zugibt, anstatt das Leben desjenigen einer Gefahr auszusetzen, der das Recht hat sich zu beklagen? Was den Beleidigten betrifft, gebe ich zu, dass man sich manchmal tief getroffen fühlt, sei es in eigener Person oder bezüglich derjenigen, die einem sehr nahe stehen. Nicht nur die Selbstachtung steht auf dem Spiel; das Herz ist verwundet, es leidet. Aber abgesehen davon, dass es dumm ist, sein Leben aufs Spiel zu setzen gegen einen, der zu Niederträchtigkeiten fähig ist, wird eine Beleidigung, welcher Art auch immer, nicht mehr vorhanden sein, wenn der Beleidigende tot ist? Wird das vergossene Blut dem Vorfall nicht noch mehr Bedeutung geben? Einem Vorfall, der - wenn er falsch ist - von selbst in Vergessenheit geraten wird, und der, wenn er wahr ist, im Stillschweigen verborgen werden soll? Es bleibt also nichts anderes als die Genugtuung über die gestillte Rache; leider eine traurige Genugtuung, die oft schon in diesem Leben quälende Gewissensbisse hervorruft. Und wenn der Beleidigte derjenige ist, der stirbt, wo ist dann die Wiedergutmachung?
Ist die Nächstenliebe einmal zur Verhaltensregel der Menschen geworden, werden diese ihre Handlungen und ihre Worte folgendem Grundsatz anpassen: „Tut den andern nicht das, was ihr nicht wollt, das man es euch antut“. Damit werden alle Ursachen von Misshelligkeiten verschwinden und mit ihnen auch alle Gründe für Duelle und Kriege, die Duelle unter den Völkern sind. (François-Xaver, Bordeaux, 1861)
Ist die Nächstenliebe einmal zur Verhaltensregel der Menschen geworden, werden diese ihre Handlungen und ihre Worte folgendem Grundsatz anpassen: „Tut den andern nicht das, was ihr nicht wollt, das man es euch antut“. Damit werden alle Ursachen von Misshelligkeiten verschwinden und mit ihnen auch alle Gründe für Duelle und Kriege, die Duelle unter den Völkern sind. (François-Xaver, Bordeaux, 1861)
15. Ein Mensch dieser Erde, ein glücklicher, der wegen eines beleidigenden Wortes, einer einfachen Sache, mit dem Leben spielt, das Gott ihm gegeben hat, und mit dem Leben seinesgleichen, das nur Gott gehört, ist hundertmal schuldiger als der Schurke, der von der Gier und manchmal von der Not getrieben in ein Haus eindringt, um zu stehlen, was er begehrt, und der diejenigen tötet, die sich gegen sein Vorhaben stellen. Dieser Letztere ist fast immer ein ungebildeter Mensch, der nur unvollkommene Kenntnisse von Gut und Böse hat, während der Duellant zu der gebildetsten Klasse gehört. Der eine tötet auf eine brutale Art und Weise, der andere mit Methode und Höflichkeit, weshalb die Gesellschaft ihm verzeiht. Ich füge sogar hinzu, dass der Duellant unendlich viel schuldiger ist als der Unglückliche, der Rachegefühlen nachgibt und in einem Augenblick der Gereiztheit tötet. Der Duellant kann nicht die Erregung der Leidenschaft als Entschuldigung vorbringen, da es zwischen der Beleidigung und der Wiedergutmachung immer Zeit zum Überlegen gibt. Er handelt also kaltblütig und aus einem überlegten Vorhaben heraus; alles ist kalkuliert und gut durchdacht, um seinen Gegner sicherer töten zu können. Natürlich setzt er sein Leben auch aufs Spiel, und das rehabilitiert das Duell vor den Augen der Welt, da man darin eine Handlung des Mutes und ein Verachten des eigenen Lebens sieht. Aber, ist es wirklich Mut, wenn man sich seiner Sache sicher ist? Das Duell, ein Überbleibsel der Zeit der Barbarei, in der das Recht der Stärkeren Gesetz war, wird mit einem gesünderen Verständnis der wahren Ehre verschwinden, und in dem Maße, wie der Mensch einen festeren Glauben an das zukünftige Leben haben wird. (Augustin. Bordeaux, 1861)
16. Bemerkung: - Die Duelle werden immer seltener und obwohl wir hin und wieder schmerzhafte Beispiele sehen, ist die Anzahl nicht mehr vergleichbar mit früher. Ehemals ging ein Mann nicht aus dem Haus, ohne mit einer solchen Begegnung zu rechnen, folglich traf er stets die notwendigen Vorkehrungen. Ein deutliches Zeichen der Sitten dieser Zeit und ihrer Völker war, dass offensive oder defensive Waffen, entweder offen oder verdeckt getragen wurden. Die Abschaffung dieser Sitte zeigt die Milderung der Gebräuche, und es ist interessant, seiner allmählichen Abnahme zu folgen, beginnend mit der Zeit, in der die Ritter stets mit ihrer eisernen Rüstung und mit einer Lanze bewaffnet ausritten, bis hin, als nur noch ein einfacher Degen getragen wurde, der eher ein Schmuckstück und Zubehör eines Wappens geworden war, als eine aggressive Waffe. Ein anderes Merkmal der Gebräuche war, dass früher die Zweikämpfe auf offener Straße stattfanden vor einer Menge, die zurückwich, um dafür Platz zu machen, heute geschieht dies versteckt. Heutzutage ist der Tod eines Mannes ein Ereignis, das einen bewegt; früher wurde es gar nicht beachtet. Der Spiritismus wird die letzten Spuren der Barbarei hinwegfegen, indem er den Menschen den Sinn der Nächstenliebe und Brüderlichkeit beibringt.
KAPITEL XIII - Lasst eure linke Hand nicht wissen, was eure rechte gibt
Das Gute tun, ohne zu prahlen
1. Achtet darauf, dass ihr eure guten Taten nicht so vor den Menschen vollbringt, damit sie von ihnen gesehen werden, sonst werdet ihr keine Belohnung von eurem Vater, der im Himmel ist, bekommen. – Wenn du also Almosen gibst, lass dies nicht vor dir her posaunen, wie die Heuchler es in den Synagogen und auf den Gassen tun, damit sie von den Leuten gepriesen werden. Wahrlich, ich sage euch, dass sie ihre Belohnung dann schon erhalten haben. – Wenn du Almosen gibst, soll deine linke Hand nicht wissen, was deine rechte Hand tut, damit deine Gabe nicht auffällt und dein Vater, der sieht, was im Verborgenen geschieht, wird es dir lohnen. (Matthäus, Kap. VI, 1-4)
2. Als Jesus vom Berg herabstieg, folgte Ihm eine große Volksmenge; - und gleichzeitig kam ein Leprakranker Ihn anbetend herbei und sagte: - Herr, wenn du willst, kannst du mich heilen. - Jesus streckte die Hand aus, rührte ihn an und sprach: „Ich will es, sei geheilt“; und in dem Moment war er von der Lepra geheilt. - Dann sagte Jesus zu ihm: „Hüte dich davor, über dieses mit irgendjemandem zu sprechen, sondern geh hin, zeige dich den Priestern und bringe die Opfergabe dar, die Moses befohlen hat, damit es ihnen als Zeugnis dient. (Matthäus, Kap. VIII, 1-4)
3. Das Gute zu tun, ohne zu prahlen, ist ein großes Verdienst; die gebende Hand zu verstecken, ist noch verdienstvoller. Dies ist ein unbestrittenes Zeichen von einer großen moralischen Überlegenheit; denn um die Dinge aus einer höheren Sicht zu betrachten, als der gewöhnliche Mensch es tut, ist es notwendig, das gegenwärtige Leben unberücksichtigt zu lassen und sich mit dem zukünftigen Leben zu identifizieren. Kurz gesagt, es ist notwendig, sich über die Menschheit zu stellen, um auf die Freude zu verzichten, die die Zeugenaussage der Menschen verschafft, und auf die Billigung Gottes zu warten. Derjenige, der den Beifall des Menschen mehr als die Zustimmung Gottes schätzt, beweist, dass er den Menschen mehr Vertrauen schenkt als Gott und dass das gegenwärtige Leben für ihn wichtiger ist als das zukünftige Leben. Wenn er das Gegenteil sagt, handelt er aber so, als ob er nicht an das glaubt, was er sagt.
Wie viele gibt es, die nur wohltätig sind, in der Hoffnung, dass der Empfänger der Wohltat diese ausposaunt; die am helllichten Tag eine große Summe, aber in der Verborgenheit kein einziges Geldstück geben würden! Deshalb sagte Jesus: „Diejenigen, die das Gute mit Prahlerei tun, haben bereits ihre Belohnung empfangen“; denn derjenige, der für das Gute das er tut, seine Verherrlichung auf der Erde sucht, hat sich selbst bereits belohnt. Gott schuldet ihm nichts mehr; ihm bleibt nur noch die Bestrafung für seinen Hochmut.
Lasst eure linke Hand nicht wissen, was eure rechte Hand gibt, ist eine bildliche Darstellung, die die bescheidene Wohltätigkeit vortrefflich charakterisiert. Wenn es aber die wahre Bescheidenheit gibt, existiert auch die vorgetäuschte Bescheidenheit, das Trugbild der Bescheidenheit, denn es gibt Menschen, die die gebende Hand verstecken, aber darauf achten, dass ein Teil davon sichtbar herausragt, und gleichzeitig beobachten sie, ob jemand gesehen hat, dass sie die Hand versteckt haben. Unwürdige Parodie der Lehre Jesu! Wenn die hochmütigen Wohltäter unter den Menschen schon verachtet werden, wie werden sie dann vor Gott da stehen? Sie haben ihre Belohnung bereits auf der Erde bekommen. Sie wurden gesehen und sie sind zufrieden damit, dass sie gesehen wurden. Und dies ist alles, was sie haben werden.
Welche Belohnung wird derjenige erhalten, der den Empfänger der Wohltaten damit belastet, indem er ihn auf irgendeine Art und Weise zum Beweis seiner Dankbarkeit zwingt, der ihn seine Position fühlen lässt, dadurch, dass er den Wert seines für ihn geleisteten Opfers preist. Oh! für diesen gibt es nicht einmal die irdische Belohnung, denn ihm wird die wahre Freude vorenthalten, dass sein Name gelobt wird, und dies ist die erste Strafe für seinen Hochmut. Die Tränen, die er zugunsten seiner Eitelkeit getrocknet hat, sind, anstatt zum Himmel hinaufzusteigen, auf das Herz des Leidenden gefallen und haben diesen tief verletzt. Das Gute, das er tut, bringt ihm nichts ein, da er es als Belastung benutzt, und alle mit Ansprüchen verbundenen Wohltaten sind eine Falschmünze und somit wertlos.
Die Wohltätigkeit ohne Prahlerei ist doppelt wertvoll: neben der materiellen Nächstenliebe ist sie auch eine moralische Nächstenliebe. Sie nimmt Rücksicht auf die Empfindlichkeit des Empfängers der Wohltätigkeit; sie lässt ihn die Wohltätigkeiten annehmen, ohne dass seine Selbstachtung darunter leidet, indem seine menschliche Würde gewahrt wird, denn dieser nimmt eher einen Dienst an, als ein Almosen. Einen Dienst in einen Almosen umzuwandeln, durch die Art wie man ihn erweist, bedeutet daher eine Demütigung für denjenigen, der ihn erhält; und einen andern zu demütigen ist immer ein Zeichen von Hochmut und Bosheit. Die wahre Nächstenliebe besteht deshalb darin, auf feinfühlige und einfallsreiche Art die Wohltat zu verbergen, selbst kleinste verletzende Anzeichen zu vermeiden; denn alle seelischen Verletzungen vergrößern das Leiden, das aus der Not entstanden ist. Die Nächstenliebe findet freundliche und nette Worte, die dem Wohltätigkeitsempfänger seine Befangenheit gegenüber dem Wohltäter nimmt, während die hochmütige Nächstenliebe ihn erdrückt. Das Erhabene der echten Großzügigkeit ist, wenn der Wohltäter die Rollen vertauscht, indem er einen Weg findet, selber als der Wohltätigkeitsempfänger gegenüber dem zu erscheinen, dem er den Dienst erweist. Das ist die Bedeutung dieser Worte: Lasst eure linke Hand nicht wissen, was eure rechte Hand gibt.
Wie viele gibt es, die nur wohltätig sind, in der Hoffnung, dass der Empfänger der Wohltat diese ausposaunt; die am helllichten Tag eine große Summe, aber in der Verborgenheit kein einziges Geldstück geben würden! Deshalb sagte Jesus: „Diejenigen, die das Gute mit Prahlerei tun, haben bereits ihre Belohnung empfangen“; denn derjenige, der für das Gute das er tut, seine Verherrlichung auf der Erde sucht, hat sich selbst bereits belohnt. Gott schuldet ihm nichts mehr; ihm bleibt nur noch die Bestrafung für seinen Hochmut.
Lasst eure linke Hand nicht wissen, was eure rechte Hand gibt, ist eine bildliche Darstellung, die die bescheidene Wohltätigkeit vortrefflich charakterisiert. Wenn es aber die wahre Bescheidenheit gibt, existiert auch die vorgetäuschte Bescheidenheit, das Trugbild der Bescheidenheit, denn es gibt Menschen, die die gebende Hand verstecken, aber darauf achten, dass ein Teil davon sichtbar herausragt, und gleichzeitig beobachten sie, ob jemand gesehen hat, dass sie die Hand versteckt haben. Unwürdige Parodie der Lehre Jesu! Wenn die hochmütigen Wohltäter unter den Menschen schon verachtet werden, wie werden sie dann vor Gott da stehen? Sie haben ihre Belohnung bereits auf der Erde bekommen. Sie wurden gesehen und sie sind zufrieden damit, dass sie gesehen wurden. Und dies ist alles, was sie haben werden.
Welche Belohnung wird derjenige erhalten, der den Empfänger der Wohltaten damit belastet, indem er ihn auf irgendeine Art und Weise zum Beweis seiner Dankbarkeit zwingt, der ihn seine Position fühlen lässt, dadurch, dass er den Wert seines für ihn geleisteten Opfers preist. Oh! für diesen gibt es nicht einmal die irdische Belohnung, denn ihm wird die wahre Freude vorenthalten, dass sein Name gelobt wird, und dies ist die erste Strafe für seinen Hochmut. Die Tränen, die er zugunsten seiner Eitelkeit getrocknet hat, sind, anstatt zum Himmel hinaufzusteigen, auf das Herz des Leidenden gefallen und haben diesen tief verletzt. Das Gute, das er tut, bringt ihm nichts ein, da er es als Belastung benutzt, und alle mit Ansprüchen verbundenen Wohltaten sind eine Falschmünze und somit wertlos.
Die Wohltätigkeit ohne Prahlerei ist doppelt wertvoll: neben der materiellen Nächstenliebe ist sie auch eine moralische Nächstenliebe. Sie nimmt Rücksicht auf die Empfindlichkeit des Empfängers der Wohltätigkeit; sie lässt ihn die Wohltätigkeiten annehmen, ohne dass seine Selbstachtung darunter leidet, indem seine menschliche Würde gewahrt wird, denn dieser nimmt eher einen Dienst an, als ein Almosen. Einen Dienst in einen Almosen umzuwandeln, durch die Art wie man ihn erweist, bedeutet daher eine Demütigung für denjenigen, der ihn erhält; und einen andern zu demütigen ist immer ein Zeichen von Hochmut und Bosheit. Die wahre Nächstenliebe besteht deshalb darin, auf feinfühlige und einfallsreiche Art die Wohltat zu verbergen, selbst kleinste verletzende Anzeichen zu vermeiden; denn alle seelischen Verletzungen vergrößern das Leiden, das aus der Not entstanden ist. Die Nächstenliebe findet freundliche und nette Worte, die dem Wohltätigkeitsempfänger seine Befangenheit gegenüber dem Wohltäter nimmt, während die hochmütige Nächstenliebe ihn erdrückt. Das Erhabene der echten Großzügigkeit ist, wenn der Wohltäter die Rollen vertauscht, indem er einen Weg findet, selber als der Wohltätigkeitsempfänger gegenüber dem zu erscheinen, dem er den Dienst erweist. Das ist die Bedeutung dieser Worte: Lasst eure linke Hand nicht wissen, was eure rechte Hand gibt.
Die verborgenen Schicksalsschläge
4. Bei den großen Katastrophen zeigt sich die Nächstenliebe, und man sieht großmütige Impulse, um die Schäden zu beheben. Aber neben diesen allgemeinen Schicksalsschlägen gibt es tausend private Katastrophen, die unbemerkt geschehen, Menschen, die auf einem armseligen Bett liegen, ohne sich zu beklagen. Es sind diese unauffälligen und verborgenen Schicksalsschläge, die die wahre Großzügigkeit wahrnehmen kann, ohne darauf zu warten, bis sie um Hilfe gebeten wird.
Wer ist diese Frau mit dem vornehmenden Aussehen, einfach gekleidet, aber gut gepflegt, begleitet von einem jungen Mädchen, das auch bescheiden gekleidet ist? Sie betritt ein schäbig aussehendes Haus, in dem sie zweifellos bekannt ist, denn an der Tür wird sie respektvoll begrüßt. Wohin geht sie? Sie steigt bis zur Mansarde hinauf, in der eine Mutter wohnt, umgeben von kleinen Kindern. Bei ihrer Ankunft strahlt die Freude auf den abgemagerten Gesichtern, weil sie gekommen ist, um all ihre Leiden zu lindern. Sie bringt all das Notwendige, begleitet von sanften und tröstenden Worten, die die Hilfsbedürftigen ihre Gabe ohne Erröten annehmen lässt, denn diese Unglücklichen sind keine professionellen Bettler. Der Vater liegt im Krankenhaus und während dieser Zeit kann die Mutter nicht für das Nötigste sorgen. Dank dieser Dame werden diese armen Kinder weder Hunger noch Kälte erleiden; sie werden warm gekleidet zur Schule gehen und die Brust der Mutter wird für die Kleinen nicht austrocknen. Wenn einer von ihnen krank wird, wird ihr keine materielle Hilfe zuwider sein. Von dort geht sie ins Krankenhaus, um dem Vater etwas zum Naschen zu geben und ihn über das Schicksal der Familie zu beruhigen.
An der Ecke wartet ein Wagen auf sie, ein echtes Vorratslager mit allem was ihre Schützlinge benötigen, die sie nach und nach besucht. Sie fragt weder nach ihrem Glauben noch nach ihren Ansichten, denn für sie sind alle Menschen Geschwister und Kinder Gottes. Wenn die Runde beendet ist, sagt sie sich: Ich habe meinen Tag gut angefangen. Wie ist ihr Name? Wo wohnt sie? Niemand weiß es. Für die Notleidenden ist es ein Name, der nichts verrät; aber sie ist der tröstende Engel; und abends erhebt sich ein Segenskonzert für sie bis zum Schöpfer: Katholiken, Juden, Protestanten segnen sie.
Warum so eine einfache Kleidung? Weil sie die Armut mit ihrem Luxus nicht beleidigen will. Warum lässt sie sich von ihrer jungen Tochter begleiten? Damit sie lernt, wie man Wohltätigkeit ausübt. Die Tochter möchte auch die Nächstenliebe praktizieren, aber ihre Mutter sagt ihr: „Was kannst du geben, meine Tochter, wenn du selber nichts hast? Wenn ich dir irgendwas in die Hand gebe, damit du es anderen weitergibst, was wird dein Verdienst sein? In Wirklichkeit bin ich es, die die Nächstenliebe tut und du bist es, die das Verdienst davon haben wird. Dies ist nicht gerecht. Wenn wir die Kranken besuchen, hilfst du mir sie zu versorgen; jemanden zu pflegen, bedeutet etwas zu geben. Scheint dir das nicht ausreichend? Nichts ist einfacher. Lerne nützliche Arbeiten zu machen und nähe Kleidung für diese kleinen Kinder. So wirst du etwas geben, was von dir kommt.“ Auf diese Art und Weise bereitet diese wahre christliche Mutter ihre Tochter auf das Ausübung der Tugenden vor, die Jesus uns gelehrt hat. Ist sie eine Spiritistin? Das ist doch wohl nicht wichtig!
Für das Milieu, in dem sie lebt, ist sie eine Frau von Welt, weil ihre Position es verlangt; aber niemand weiß was sie macht, weil sie keine andere Anerkennung als die von Gott und ihrem Gewissen möchte. Eines Tages aber führte ein unvorhergesehener Umstand eine von ihren Schützlingen zu ihr, um ihr eine Handarbeit anzubieten. Diese erkannte sie und wollte ihre Wohltäterin segnen. „Schweig!“, sagte sie ihr. „Sag es niemandem!“ So sprach auch Jesus.
Wer ist diese Frau mit dem vornehmenden Aussehen, einfach gekleidet, aber gut gepflegt, begleitet von einem jungen Mädchen, das auch bescheiden gekleidet ist? Sie betritt ein schäbig aussehendes Haus, in dem sie zweifellos bekannt ist, denn an der Tür wird sie respektvoll begrüßt. Wohin geht sie? Sie steigt bis zur Mansarde hinauf, in der eine Mutter wohnt, umgeben von kleinen Kindern. Bei ihrer Ankunft strahlt die Freude auf den abgemagerten Gesichtern, weil sie gekommen ist, um all ihre Leiden zu lindern. Sie bringt all das Notwendige, begleitet von sanften und tröstenden Worten, die die Hilfsbedürftigen ihre Gabe ohne Erröten annehmen lässt, denn diese Unglücklichen sind keine professionellen Bettler. Der Vater liegt im Krankenhaus und während dieser Zeit kann die Mutter nicht für das Nötigste sorgen. Dank dieser Dame werden diese armen Kinder weder Hunger noch Kälte erleiden; sie werden warm gekleidet zur Schule gehen und die Brust der Mutter wird für die Kleinen nicht austrocknen. Wenn einer von ihnen krank wird, wird ihr keine materielle Hilfe zuwider sein. Von dort geht sie ins Krankenhaus, um dem Vater etwas zum Naschen zu geben und ihn über das Schicksal der Familie zu beruhigen.
An der Ecke wartet ein Wagen auf sie, ein echtes Vorratslager mit allem was ihre Schützlinge benötigen, die sie nach und nach besucht. Sie fragt weder nach ihrem Glauben noch nach ihren Ansichten, denn für sie sind alle Menschen Geschwister und Kinder Gottes. Wenn die Runde beendet ist, sagt sie sich: Ich habe meinen Tag gut angefangen. Wie ist ihr Name? Wo wohnt sie? Niemand weiß es. Für die Notleidenden ist es ein Name, der nichts verrät; aber sie ist der tröstende Engel; und abends erhebt sich ein Segenskonzert für sie bis zum Schöpfer: Katholiken, Juden, Protestanten segnen sie.
Warum so eine einfache Kleidung? Weil sie die Armut mit ihrem Luxus nicht beleidigen will. Warum lässt sie sich von ihrer jungen Tochter begleiten? Damit sie lernt, wie man Wohltätigkeit ausübt. Die Tochter möchte auch die Nächstenliebe praktizieren, aber ihre Mutter sagt ihr: „Was kannst du geben, meine Tochter, wenn du selber nichts hast? Wenn ich dir irgendwas in die Hand gebe, damit du es anderen weitergibst, was wird dein Verdienst sein? In Wirklichkeit bin ich es, die die Nächstenliebe tut und du bist es, die das Verdienst davon haben wird. Dies ist nicht gerecht. Wenn wir die Kranken besuchen, hilfst du mir sie zu versorgen; jemanden zu pflegen, bedeutet etwas zu geben. Scheint dir das nicht ausreichend? Nichts ist einfacher. Lerne nützliche Arbeiten zu machen und nähe Kleidung für diese kleinen Kinder. So wirst du etwas geben, was von dir kommt.“ Auf diese Art und Weise bereitet diese wahre christliche Mutter ihre Tochter auf das Ausübung der Tugenden vor, die Jesus uns gelehrt hat. Ist sie eine Spiritistin? Das ist doch wohl nicht wichtig!
Für das Milieu, in dem sie lebt, ist sie eine Frau von Welt, weil ihre Position es verlangt; aber niemand weiß was sie macht, weil sie keine andere Anerkennung als die von Gott und ihrem Gewissen möchte. Eines Tages aber führte ein unvorhergesehener Umstand eine von ihren Schützlingen zu ihr, um ihr eine Handarbeit anzubieten. Diese erkannte sie und wollte ihre Wohltäterin segnen. „Schweig!“, sagte sie ihr. „Sag es niemandem!“ So sprach auch Jesus.
Der Obolus der Witwe
5. Als Jesus dem Opferstock gegenüber saß, beobachtete Er die Art, wie das Volk das Geld hineinwarf, und dass mehrere reiche Leute viel einwarfen. – Er sah auch eine arme Witwe, die kam und zwei kleine Münzen einwarf, im Wert von einem Viertel eines Hellers (frühere Kupfermünze). – Dann rief Jesus Seine Jünger und sagte zu ihnen: „Wahrlich, ich sage euch: diese arme Witwe hat mehr gegeben als alle anderen, die in den Opferstock etwas eingeworfen haben; – denn alle anderen haben von ihrem Überfluss gegeben, diese aber hat von ihrer Armut gegeben, sogar alles, was sie hatte, und alles was ihr für ihren Lebensunterhalt geblieben war.“ (Markus, Kap. XII, 41-44 – Lukas, Kap. XXI, 1-4)
6. Viele Leute bedauern, dass sie nicht so viel tun können, wie sie möchten, mangels ausreichender Geldmittel, und wenn sie sich ein Vermögen wünschen – so sagen sie – ist das, um davon Gutes zu tun. Die Absicht ist zweifellos lobenswert und kann bei einigen sehr aufrichtig sein; aber ist es sicher, dass sie bei allen vollständig uneigennützig ist? Gibt es unter ihnen nicht solche, die – indem sie den Nächsten Gutes tun möchten – lieber bei sich selbst anfangen, um sich selber einige Genüsse mehr zu verschaffen, sich ein bisschen mehr vom Überfluss zu besorgen, der ihnen fehlt, unter dem Vorbehalt, den verbleibenden Rest den Armen zu geben? Dieser Hintergedanke, den sie vor sich selber verbergen, aber den sie tief in ihrem Herzen finden würden, wenn sie danach suchen wollten, annulliert das verdienstvolle dieser Absicht, da die wahre Nächstenliebe zuerst an die anderen denkt, bevor sie an sich selbst denkt. Das Erhabene bei der Nächstenliebe wäre in diesem Fall, in eigener Arbeit durch die Anwendung der eigenen Kräfte, Intelligenz und Fähigkeiten die fehlenden Mittel zu suchen, um diese großzügigen Absichten zu verwirklichen; darin bestünde das dem Herrn angenehmste Opfer. Leider träumt die Mehrheit von einfacheren Mitteln, um auf Anhieb und ohne Anstrengung reich zu werden, indem sie hinter Trugbildern herläuft, wie der Entdeckung von Schätzen, einer zufallsbedingten günstigen Gelegenheit, wie den Empfang unerwarteter Erbschaften usw. Was soll man jenen sagen, die hoffen, Helfer unter den Geistwesen zu finden, die sie bei dieser Suche unterstützen? Es ist offensichtlich, dass sie den edlen Zweck des Spiritismus weder kennen noch verstehen, und noch weniger den Auftrag der Geistwesen, denen es Gott erlaubt, mit den Menschen zu kommunizieren; und gerade daher werden sie durch Enttäuschungen bestraft. („Das Buch der Medien“, zweiter Teil, Nr. 294 und 295)
Diejenigen, deren Absicht ohne irgendein persönliches Interesse ist, sollten sich über ihre Unfähigkeit, soviel Gutes zu tun, wie sie möchten, mit dem Gedanken hinwegtrösten, dass der Obolus des Armen, der gibt, indem er sich Entbehrungen auferlegt, in der Waagschale Gottes mehr wiegt als das Geld des Reichen, der gibt, ohne auf etwas verzichten zu müssen. Es wäre zweifellos eine große Freude, großzügig den Armen helfen zu können; aber wenn dies unmöglich ist, muss man sich damit abfinden und sich darauf beschränken, was man machen kann. Übrigens, kann man Tränen nur mit Gold trocknen? Sollen wir untätig bleiben, nur weil wir keins besitzen? Derjenige, der aufrichtig seinen Nächsten helfen will, findet tausend Möglichkeiten dazu; wenn er sie sucht, wird er sie finden; falls es nicht auf die eine Art und Weise ist, ist es auf eine andere, da es niemanden gibt - im vollen Besitz seiner Fähigkeiten – der nicht irgendeinen Dienst erweisen, einen Trost spenden, ein physisches oder moralisches Leiden mindern, eine nützliche Maßnahme vornehmen könnte. Auch ohne Geld kann man helfen, hat nicht ein jeder seine Kraft, seine Zeit, seine Arbeitspause, wovon er etwas abgeben kann? Auch darin besteht der Obolus des Armen, die Spende der Witwe.
Diejenigen, deren Absicht ohne irgendein persönliches Interesse ist, sollten sich über ihre Unfähigkeit, soviel Gutes zu tun, wie sie möchten, mit dem Gedanken hinwegtrösten, dass der Obolus des Armen, der gibt, indem er sich Entbehrungen auferlegt, in der Waagschale Gottes mehr wiegt als das Geld des Reichen, der gibt, ohne auf etwas verzichten zu müssen. Es wäre zweifellos eine große Freude, großzügig den Armen helfen zu können; aber wenn dies unmöglich ist, muss man sich damit abfinden und sich darauf beschränken, was man machen kann. Übrigens, kann man Tränen nur mit Gold trocknen? Sollen wir untätig bleiben, nur weil wir keins besitzen? Derjenige, der aufrichtig seinen Nächsten helfen will, findet tausend Möglichkeiten dazu; wenn er sie sucht, wird er sie finden; falls es nicht auf die eine Art und Weise ist, ist es auf eine andere, da es niemanden gibt - im vollen Besitz seiner Fähigkeiten – der nicht irgendeinen Dienst erweisen, einen Trost spenden, ein physisches oder moralisches Leiden mindern, eine nützliche Maßnahme vornehmen könnte. Auch ohne Geld kann man helfen, hat nicht ein jeder seine Kraft, seine Zeit, seine Arbeitspause, wovon er etwas abgeben kann? Auch darin besteht der Obolus des Armen, die Spende der Witwe.
Die Armen und die Behinderten einladen
7. Er sagte aber auch zu denjenigen, die Ihn eingeladen hatten: „Wenn ihr ein Mittagsessen oder ein Abendessen veranstaltet, ladet weder eure Freunde ein noch eure Geschwister noch eure Verwandten noch eure Nachbarn, die reich sind, in der Erwartung, dass sie euch nachher einladen, und euch ihrerseits wiedergeben, was sie von euch erhalten haben. – Wenn ihr aber ein Festmahl veranstaltet, ladet Arme, Behinderte, Lahme, Blinde dazu ein; ihr werdet glücklich sein, denn sie haben nicht die Mittel, um es euch zu vergelten; aber es wird euch bei der Auferstehung der Gerechten vergolten werden.“ – Einer von denjenigen, die am Tisch saßen, hörte diese Worte und sagte zu Ihm: „Selig ist derjenige, der das Brot im Reiche Gottes isst!“ (Lukas, Kap. XIV, 12-15)
8. „Wenn ihr ein Festmahl veranstaltet, sagte Jesus, ladet nicht eure Freunde ein, sondern die Armen und die Behinderten.“ Diese Worte, absurd, wenn man sie wortwörtlich nimmt, sind erhabene, wenn man in ihnen den geistigen Sinn sucht. Jesus kann nur gesagt haben wollen, dass man an seinem Tisch, anstatt Freunde, die Bettler von der Straße versammeln soll. Seine Sprache war fast immer bildlich, und für Menschen, die unfähig waren, die feinen Nuancen der Gedanken zu verstehen, war es nötig starke Bilder zu benutzen, die überzeugende Wirkung hatten. Der Kern Seiner Gedanken offenbart sich durch diese Worte: „Und ihr werdet glücklich sein, denn sie haben nicht die Mittel, um es euch zu vergelten;“ sie bedeuten, dass man das Gute nicht in Erwartung einer Gegenleistung tun soll, sondern aus der einfachen Freude, dies zu tun. Um einen deutlichen Vergleich zu geben, sagte Er: Ladet zu eurem Festmahl die Armen ein, weil sie euch nichts zurückgeben können. Als Festmahl muss man nicht unbedingt das Essen verstehen, sondern die Teilnahme an dem Überfluss, in dem ihr lebt.
Diese Worte können dennoch auch in einem buchstäblichen Sinn angewendet werden. Wie viele Leute laden an ihren Tisch nur diejenigen ein, von denen sie selbst wiederum eingeladen werden? Sie tun dies, um - wie sie sagen – sich die Ehre zu erweisen. Andere hingegen freuen sich darüber, ihre Verwandten oder Freunde zu empfangen, die weniger glücklich sind. Wer hat aber solche nicht unter den seinen? Auf diese Art leistet man ihnen manchmal Hilfe, ohne dass es so scheint. Jene üben die Lehre Jesu aus, ohne die Blinden und die Behinderten zu sich zu holen, wenn sie es aus Wohlwollen tun, ohne Prahlerei, und wenn sie ihre Wohltat durch eine ehrliche Herzlichkeit nicht spürbar werden lassen.
Diese Worte können dennoch auch in einem buchstäblichen Sinn angewendet werden. Wie viele Leute laden an ihren Tisch nur diejenigen ein, von denen sie selbst wiederum eingeladen werden? Sie tun dies, um - wie sie sagen – sich die Ehre zu erweisen. Andere hingegen freuen sich darüber, ihre Verwandten oder Freunde zu empfangen, die weniger glücklich sind. Wer hat aber solche nicht unter den seinen? Auf diese Art leistet man ihnen manchmal Hilfe, ohne dass es so scheint. Jene üben die Lehre Jesu aus, ohne die Blinden und die Behinderten zu sich zu holen, wenn sie es aus Wohlwollen tun, ohne Prahlerei, und wenn sie ihre Wohltat durch eine ehrliche Herzlichkeit nicht spürbar werden lassen.
Unterweisungen der geistigen Welt
Die materielle und moralische Nächstenliebe
9. „Lasst uns einander lieben und tun wir den andern das, was wir möchten, das sie es uns tun.“ Die ganze Religion, die ganze Moral sind in diesen zwei Vorschriften enthalten. Wenn sie hier auf Erden befolgt würden, würden alle vollkommen sein: Kein Hass, kein Groll mehr. Ich würde darüber hinaus noch sagen: Keine Armut mehr, denn wie viele Arme würden von dem Überfluss des Tisches eines jeden Reichen ernährt, und ihr würdet in dem düsteren Viertel, in dem ich während meiner letzten Inkarnation lebte, keine arme Frauen mehr sehen, die hinter sich ärmliche Kinder herziehen, denen es an allem mangelt.
Reiche! Denkt ein bisschen daran. Helft den Unglücklichen so gut wie möglich. Gebt, damit Gott eines Tages euch das Gute, das ihr getan habt, zurückerstattet, damit ihr, wenn ihr eure irdische Hülle verlasst, ein Gefolge von dankbaren Geistern treffen werdet, die euch an der Schwelle einer glücklicheren Welt empfangen.
Wenn ihr wüsstet, was ich für eine Freude erlebt habe, als ich im Jenseits diejenigen traf, denen ich in meiner letzten Existenz geholfen habe!
Liebt euren Nächsten also; liebt ihn wie euch selbst, denn ihr wisst jetzt, dass der Unglückliche, den ihr zurückweist, vielleicht ein Bruder, Vater oder Freund sein kann. Wie groß wäre dann eure Verzweiflung, wenn ihr sie danach in der geistigen Welt wiedererkennt?
Ich wünsche mir, dass ihr richtig versteht, was moralische Nächstenliebe sein kann, die jeder praktizieren soll, die nichts Materielles kostet und die trotzdem schwierig in die Tat umzusetzen ist.
Die moralische Nächstenliebe beruht darauf, sich untereinander zu ertragen, was ihr am wenigsten tut in dieser niedrigen Welt, in der ihr momentan lebt. Es ist ein großes Verdienst, glaubt mir, schweigen zu können, um einen Dümmeren sprechen zu lassen; dies ist auch eine Art von Nächstenliebe. Sich taub zu stellen, wenn ein ironisches Wort aus einem Mund kommt, der gewöhnt ist zu verspotten. Das verächtliche Lachen nicht sehen, mit dem die Leute euch empfangen. Leute, die fälschlicherweise glauben, dass sie über euch stehen, während sie im geistigen Leben – das einzig wahre – manchmal tiefer stehen; das ist ein Verdienst, der nicht Demut sondern Nächstenliebe ist. Denn die Fehler der andern nicht zu beachten, das ist moralische Nächstenliebe.
Diese Nächstenliebe soll jedoch nicht verhindern, dass man die andere außer Acht lässt. Im Gegenteil! Denkt vor allem, dass ihr euren Nächsten nicht verachten sollt; erinnert euch an alles, was ich euch bereits gesagt habe: Es ist notwendig, sich unaufhörlich vor Augen zu halten, dass der zurückgewiesene Arme vielleicht ein Geistwesen ist, das ihr geliebt habt, und das sich zur Zeit in einer niedrigeren Position als ihr befindet. Ich habe einen der Armen eurer Welt wieder getroffen, dem ich zum Glück manchmal helfen konnte, und den ich jetzt meinerseits um Hilfe bitten muss.
Erinnert euch daran, dass Jesus sagte, dass wir alle Brüder und Schwestern sind. Denkt immer daran, bevor ihr einen Leprakranken oder einen Bettler zurückweist. Ade! Denkt an diejenigen, die leiden, und betet. (Schwester Rosalie. Paris, 1860)
Reiche! Denkt ein bisschen daran. Helft den Unglücklichen so gut wie möglich. Gebt, damit Gott eines Tages euch das Gute, das ihr getan habt, zurückerstattet, damit ihr, wenn ihr eure irdische Hülle verlasst, ein Gefolge von dankbaren Geistern treffen werdet, die euch an der Schwelle einer glücklicheren Welt empfangen.
Wenn ihr wüsstet, was ich für eine Freude erlebt habe, als ich im Jenseits diejenigen traf, denen ich in meiner letzten Existenz geholfen habe!
Liebt euren Nächsten also; liebt ihn wie euch selbst, denn ihr wisst jetzt, dass der Unglückliche, den ihr zurückweist, vielleicht ein Bruder, Vater oder Freund sein kann. Wie groß wäre dann eure Verzweiflung, wenn ihr sie danach in der geistigen Welt wiedererkennt?
Ich wünsche mir, dass ihr richtig versteht, was moralische Nächstenliebe sein kann, die jeder praktizieren soll, die nichts Materielles kostet und die trotzdem schwierig in die Tat umzusetzen ist.
Die moralische Nächstenliebe beruht darauf, sich untereinander zu ertragen, was ihr am wenigsten tut in dieser niedrigen Welt, in der ihr momentan lebt. Es ist ein großes Verdienst, glaubt mir, schweigen zu können, um einen Dümmeren sprechen zu lassen; dies ist auch eine Art von Nächstenliebe. Sich taub zu stellen, wenn ein ironisches Wort aus einem Mund kommt, der gewöhnt ist zu verspotten. Das verächtliche Lachen nicht sehen, mit dem die Leute euch empfangen. Leute, die fälschlicherweise glauben, dass sie über euch stehen, während sie im geistigen Leben – das einzig wahre – manchmal tiefer stehen; das ist ein Verdienst, der nicht Demut sondern Nächstenliebe ist. Denn die Fehler der andern nicht zu beachten, das ist moralische Nächstenliebe.
Diese Nächstenliebe soll jedoch nicht verhindern, dass man die andere außer Acht lässt. Im Gegenteil! Denkt vor allem, dass ihr euren Nächsten nicht verachten sollt; erinnert euch an alles, was ich euch bereits gesagt habe: Es ist notwendig, sich unaufhörlich vor Augen zu halten, dass der zurückgewiesene Arme vielleicht ein Geistwesen ist, das ihr geliebt habt, und das sich zur Zeit in einer niedrigeren Position als ihr befindet. Ich habe einen der Armen eurer Welt wieder getroffen, dem ich zum Glück manchmal helfen konnte, und den ich jetzt meinerseits um Hilfe bitten muss.
Erinnert euch daran, dass Jesus sagte, dass wir alle Brüder und Schwestern sind. Denkt immer daran, bevor ihr einen Leprakranken oder einen Bettler zurückweist. Ade! Denkt an diejenigen, die leiden, und betet. (Schwester Rosalie. Paris, 1860)
10. Meine Freunde, ich habe viele von euch sagen hören: Wie kann ich die Nächstenliebe ausüben, wenn ich selbst oft nicht einmal das Notwendigste habe?
Die Nächstenliebe, meine Freunde, kann man auf die eine oder andere Art und Weise ausüben. Ihr könnt sie mit Gedanken, mit Worten und mit Taten tun. Mit Gedanken, indem ihr für die verlassenen Armen betet, die gestorben sind, ohne auch nur einmal das Licht gesehen zu haben; ein Gebet aus dem Herzen hilft ihnen. Mit Worten, indem ihr euren täglichen Begleitern gute Ratschläge gebt. Sagt den Menschen, die durch die Verzweiflung und die Bedürftigkeit verbittert sind und die gotteslästerliche Reden führen: „Ich war so wie ihr; ich litt, fühlte mich unglücklich, aber ich glaubte an den Spiritismus, und seht, jetzt bin ich glücklich.“ Zu den Alten, die zu euch sagen werden: „Das ist nutzlos, ich bin am Ende meines Lebens angelangt; ich werde sterben, wie ich gelebt habe.“ Sagt ihnen: „Die Gerechtigkeit Gottes ist für uns alle gleich; denkt an die Arbeiter der zehnten Stunde.“ Zu den Kindern, die durch ihre Umgebung bereits verdorben sind und auf den Straßen herumlungern, bereit den bösen Versuchungen zu erliegen, sagt ihnen: „Gott sieht euch, meine lieben Kleinen“, und fürchtet euch nicht, ihnen öfter diese sanften Worte zu wiederholen. Sie werden schließlich in ihrem jungen Verstand keimen, und aus kleinen Vagabunden habt ihr dann Menschen gemacht. Auch das ist Nächstenliebe.
Viele unter euch sagen auch: „Nun, wir sind so zahlreich auf Erden, dass Gott uns nicht alle sehen kann.“ Hört gut zu, meine Freunde: Wenn ihr auf der Spitze eines Berges seid, erblicken eure Augen nicht Milliarden von Sandkörnern, die diesen Berg bedecken? Gott sieht euch auf die gleiche Art. Er lässt euch euren freien Willen, wie ihr diese Sandkörner dem Wind überlasst, der sie zerstreut; aber Gott hat in SEINER unendlichen Barmherzigkeit in die Tiefe eures Herzens einen behutsamen Wächter gelegt, den man das Gewissen nennt. Hört auf ihn; er wird euch nichts anderes als gute Ratschläge geben. Manchmal schafft ihr es, das Gewissen zu betäuben, indem ihr ihm den Geist des Bösen gegenüberstellt. Es schweigt dann; aber seid gewiss, dass das arme Vernachlässigte sich Gehör verschaffen wird, sobald ihr es einen Schimmer der Reue spüren lasst. Hört auf das Gewissen, fragt es, und sehr oft werdet ihr getröstet durch den Rat, den ihr von ihm bekommen habt.
Meine Freunde, jedem neuen Regiment übergibt der General eine Flagge; ich gebe euch diesen Grundsatz von Jesus: „Liebt einander“. Praktiziert diesen Grundsatz; versammelt euch unter dieser Flagge und ihr werdet das Glück und die Tröstung bekommen. (Ein Schutzgeist. Lyon, 1860)
Die Nächstenliebe, meine Freunde, kann man auf die eine oder andere Art und Weise ausüben. Ihr könnt sie mit Gedanken, mit Worten und mit Taten tun. Mit Gedanken, indem ihr für die verlassenen Armen betet, die gestorben sind, ohne auch nur einmal das Licht gesehen zu haben; ein Gebet aus dem Herzen hilft ihnen. Mit Worten, indem ihr euren täglichen Begleitern gute Ratschläge gebt. Sagt den Menschen, die durch die Verzweiflung und die Bedürftigkeit verbittert sind und die gotteslästerliche Reden führen: „Ich war so wie ihr; ich litt, fühlte mich unglücklich, aber ich glaubte an den Spiritismus, und seht, jetzt bin ich glücklich.“ Zu den Alten, die zu euch sagen werden: „Das ist nutzlos, ich bin am Ende meines Lebens angelangt; ich werde sterben, wie ich gelebt habe.“ Sagt ihnen: „Die Gerechtigkeit Gottes ist für uns alle gleich; denkt an die Arbeiter der zehnten Stunde.“ Zu den Kindern, die durch ihre Umgebung bereits verdorben sind und auf den Straßen herumlungern, bereit den bösen Versuchungen zu erliegen, sagt ihnen: „Gott sieht euch, meine lieben Kleinen“, und fürchtet euch nicht, ihnen öfter diese sanften Worte zu wiederholen. Sie werden schließlich in ihrem jungen Verstand keimen, und aus kleinen Vagabunden habt ihr dann Menschen gemacht. Auch das ist Nächstenliebe.
Viele unter euch sagen auch: „Nun, wir sind so zahlreich auf Erden, dass Gott uns nicht alle sehen kann.“ Hört gut zu, meine Freunde: Wenn ihr auf der Spitze eines Berges seid, erblicken eure Augen nicht Milliarden von Sandkörnern, die diesen Berg bedecken? Gott sieht euch auf die gleiche Art. Er lässt euch euren freien Willen, wie ihr diese Sandkörner dem Wind überlasst, der sie zerstreut; aber Gott hat in SEINER unendlichen Barmherzigkeit in die Tiefe eures Herzens einen behutsamen Wächter gelegt, den man das Gewissen nennt. Hört auf ihn; er wird euch nichts anderes als gute Ratschläge geben. Manchmal schafft ihr es, das Gewissen zu betäuben, indem ihr ihm den Geist des Bösen gegenüberstellt. Es schweigt dann; aber seid gewiss, dass das arme Vernachlässigte sich Gehör verschaffen wird, sobald ihr es einen Schimmer der Reue spüren lasst. Hört auf das Gewissen, fragt es, und sehr oft werdet ihr getröstet durch den Rat, den ihr von ihm bekommen habt.
Meine Freunde, jedem neuen Regiment übergibt der General eine Flagge; ich gebe euch diesen Grundsatz von Jesus: „Liebt einander“. Praktiziert diesen Grundsatz; versammelt euch unter dieser Flagge und ihr werdet das Glück und die Tröstung bekommen. (Ein Schutzgeist. Lyon, 1860)
Die Wohltätigkeit
11. Die Wohltätigkeit, meine Freunde, wird euch in dieser Welt die reinsten und glücklichsten Freuden geben, die Freuden des Herzens, die weder von Gewissensbissen noch von Gleichgültigkeit gestört werden. Oh! Könntet ihr alles verstehen, was der Großmut der schönen Seelen an Großem und Angenehmem beinhaltet, dieses Gefühl, das uns dazu bringt, den andern mit dem gleichen Blick anzuschauen, mit dem man sich selbst anschaut; sich mit Freude zu entkleiden, um einen Bruder anzukleiden. Könntet ihr, meine Freunde, keine andere schönere Beschäftigung haben als die, andere glücklich zu machen! Welche irdischen Feste könntet ihr mit diesen glücklichen Festen vergleichen, wenn ihr, als Vertreter der Göttlichkeit, diesen armen Familien, die vom Leben nur die Schicksalsschläge und die Bitterkeiten kennen, Freude bringt; wenn ihr auf diesen abgemagerten Gesichtern plötzlich Hoffnung aufstrahlen seht, weil diese Unglücklichen kein Brot hatten und ihre kleinen Kinder, die nicht wissen, dass Leben Leiden bedeutet, schrien, weinten und nur diese Worte wiederholten, die sich wie ein spitzer Dolch in die mütterlichen Herzen bohrten: „Ich habe Hunger!“ Oh! versteht wie angenehm die Eindrücke desjenigen sind, der Freude aufkommen sieht dort, wo er einen Augenblick vorher nur Hoffnungslosigkeit sah! Versteht welche Verpflichtungen ihr euren Brüdern und Schwestern gegenüber habt! Geht, eilt dem Missgeschick entgegen! Geht, helft insbesondere den verborgenen Leiden, denn sie sind die schmerzhaftesten. Geht, meine Lieben, und erinnert euch an die Worte des Erlösers: „Wenn ihr einen dieser Kleinen bekleidet, bedenkt, dass ich es bin, dem ihr das tut!“
Nächstenliebe, ein erhabenes Wort, das alle Tugenden umfasst, du bist es, die alle Völker zum Glück führen muss. Wenn sie dich ausüben, werden sie für sich selbst unendliche Freude für die Zukunft schaffen, und während sie auf die Erde verbannt sind, wirst du ihnen Trost, Vorfreude der Freuden sein, die sie später genießen werden, wenn sie sich alle zusammen im Schoß des Gottes der Liebe umarmen werden. Du bist es, göttliche Tugend, die mir die einzigen glücklichen Momente, die ich auf der Erde erlebte, verschafft hat. Mögen meine inkarnierten Brüder und Schwestern der Stimme des Freundes glauben, die zu ihnen spricht und sagt: Es ist in der Nächstenliebe, in der ihr den Frieden des Herzens, die Zufriedenheit der Seele, das Heilmittel gegen die Übel des Lebens suchen sollt. Oh! wenn ihr nahezu geneigt seid, Gott zu beschuldigen, werft einen Blick unter euch und ihr werdet sehen, wie viel Elend zu lindern ist, wie viele arme Kinder ohne Familie es gibt, wie viele Alte, denen eine freundliche Hand fehlt, die ihnen hilft und ihnen die Augen in der Stunde des Todes schließt! Wie viel Gutes gibt es zu tun! Oh! beklagt euch nicht, sondern bedankt euch im Gegenteil bei Gott und gebt aus vollen Händen eure Sympathie, eure Liebe, euer Geld an all diejenigen, die aller Güter dieser Erde enterbt wurden, in Leiden und Vereinsamung vergehen. Ihr werdet hier auf Erden sanfte Freuden erhalten, und später … Gott allein weiß es! (Adolphe, Bischof von Algerien. Bordeaux, 1861)
Nächstenliebe, ein erhabenes Wort, das alle Tugenden umfasst, du bist es, die alle Völker zum Glück führen muss. Wenn sie dich ausüben, werden sie für sich selbst unendliche Freude für die Zukunft schaffen, und während sie auf die Erde verbannt sind, wirst du ihnen Trost, Vorfreude der Freuden sein, die sie später genießen werden, wenn sie sich alle zusammen im Schoß des Gottes der Liebe umarmen werden. Du bist es, göttliche Tugend, die mir die einzigen glücklichen Momente, die ich auf der Erde erlebte, verschafft hat. Mögen meine inkarnierten Brüder und Schwestern der Stimme des Freundes glauben, die zu ihnen spricht und sagt: Es ist in der Nächstenliebe, in der ihr den Frieden des Herzens, die Zufriedenheit der Seele, das Heilmittel gegen die Übel des Lebens suchen sollt. Oh! wenn ihr nahezu geneigt seid, Gott zu beschuldigen, werft einen Blick unter euch und ihr werdet sehen, wie viel Elend zu lindern ist, wie viele arme Kinder ohne Familie es gibt, wie viele Alte, denen eine freundliche Hand fehlt, die ihnen hilft und ihnen die Augen in der Stunde des Todes schließt! Wie viel Gutes gibt es zu tun! Oh! beklagt euch nicht, sondern bedankt euch im Gegenteil bei Gott und gebt aus vollen Händen eure Sympathie, eure Liebe, euer Geld an all diejenigen, die aller Güter dieser Erde enterbt wurden, in Leiden und Vereinsamung vergehen. Ihr werdet hier auf Erden sanfte Freuden erhalten, und später … Gott allein weiß es! (Adolphe, Bischof von Algerien. Bordeaux, 1861)
12. Seid gut und barmherzig, das ist der Schlüssel zum Himmel, den ihr in euren Händen haltet. Vollständiges ewiges Glück ist in diesem Grundsatz enthalten: „Liebt einander“. Die Seele kann sich nur durch die Selbstaufopferung für seinen Nächsten zu hohen spirituellen Regionen erheben; nur in den Impulsen der Nächstenliebe findet sie Glück und Trost. Seid gütig, unterstützt eure Brüder und Schwestern, rottet diese schreckliche Plage des Egoismus aus. Indem ihr diese Pflicht erfüllt, wird sich euch der Weg des ewigen Lebens öffnen. Bei wem von euch hat übrigens das Herz noch nicht höher geschlagen, sich aus reiner Freude weit geöffnet, bei der Erzählung eines Aktes reiner Aufopferung, einem Werk wirklicher Nächstenliebe? Wenn ihr nur die Wonne einer guten Tat suchen würdet, dann befändet ihr euch immer auf dem Weg des spirituellen Fortschritts. Beispiele fehlen euch nicht; was euch fehlt, ist der gute Wille, der selten ist. Seht die vielen Menschen guten Willens, von denen euch eure Geschichte fromme Erinnerungen ins Gedächtnis zurückruft.
Hat Christus euch nicht alles gesagt, was diese Tugenden der Nächstenliebe und der Liebe anbelangt? Warum vernachlässigt man Seine göttliche Lehre? Warum schließt man die Ohren vor Seinen göttlichen Worten, das Herz vor Seinen sanften Grundsätzen? Ich würde wünschen, dass man der Lektüre des Evangeliums mehr Interesse, mehr Glauben schenkt. Man vernachlässigt dieses Buch, man hält es für leere Worte, einen verschlossenen Brief; man lässt diesen bewundernswerten Kodex ins Vergessen geraten: Eure Leiden kommen aus der freiwilligen Vernachlässigung, die ihr von dieser Zusammenfassung der göttlichen Gesetze macht. Lest also diese von der Opferwilligkeit Jesu glühenden Blätter und meditiert darüber.
Starke Menschen, wappnet euch; schwache Menschen, macht aus eurer Sanftmut, aus eurem Glauben eure Waffen; habt mehr Überzeugung und mehr Beständigkeit bei der Verbreitung eurer neuen Lehre. Wir kommen, um euch eine Ermutigung zu geben, und es ist nur um euren Eifer und eure Tugenden anzuregen, dass Gott uns erlaubt, uns euch zu offenbaren. Wenn ihr aber wolltet, würde die Hilfe Gottes und euer eigener Wille genügen: Die spiritistischen Kundgebungen geschehen nur für diejenigen, die geschlossene Augen und ungelehrige Herzen haben.
Die Nächstenliebe ist die grundlegende Tugend, die das ganze Gebäude der irdischen Tugenden stützen muss; ohne sie existieren die anderen nicht. Ohne Nächstenliebe gibt es gar keine Hoffnung auf ein besseres Schicksal, kein moralisches Interesse, das uns führt. Ohne die Nächstenliebe gibt es keinen Glauben, denn der Glaube ist nichts anderes als ein reiner Strahl, der die barmherzige Seele leuchten lässt.
Die Nächstenliebe ist der ewige Anker in allen Welten: sie ist das reinste Ausströmen des Schöpfers; sie ist SEINE eigene Tugend, die ER dem Geschöpf gibt. Wie kann man diese höchste Güte verkennen? Welches Herz wäre – mit dieser Kenntnis – so pervers, um dieses vollständig göttliche Gefühl zurückzudrängen und zu vertreiben? Welches Kind wäre so böse, um sich dieser sanften Liebe – der Nächstenliebe – zu widersetzen?
Ich wage nicht über das, was ich getan habe, zu sprechen, weil auch die Geister bei ihren Werken Zurückhaltung üben; aber ich halte dieses Werk, das ich angefangen habe, für eines, das mit am meisten bei der Linderung der Not eurer Mitmenschen helfen soll. Ich sehe oft Geistwesen, die um den Auftrag bitten, meine Arbeit fortsetzen zu dürfen. Ich sehe sie, meine gütigen und geliebten Brüder und Schwestern, bei ihrem frommen und göttlichen Dienst. Ich sehe sie bei der Ausübung der Tugend, die ich euch empfehle, mit der ganzen Freude, die dieses Leben der Selbstaufopferung verschafft. Es ist eine große Freude für mich zu sehen, wie sehr ihr Charakter verehrt wird, wie sehr ihre Mission geliebt und behutsam beschützt ist. Barmherzige Menschen, die ihr guten und starken Willens seid, vereinigt euch, um das Werk der Verbreitung der Nächstenliebe umfangreich fortzusetzen. Ihr werdet die Belohnung dieser Tugend bei ihrer Ausübung selbst finden. Es gibt keine spirituelle Freude, die die Nächstenliebe nicht schon in diesem gegenwärtigen Leben gibt. Seid vereinigt. Liebt einander, gemäß den Lehren Christi. So sei es. (Sankt Vincent de Paul, Paris, 1858)
Hat Christus euch nicht alles gesagt, was diese Tugenden der Nächstenliebe und der Liebe anbelangt? Warum vernachlässigt man Seine göttliche Lehre? Warum schließt man die Ohren vor Seinen göttlichen Worten, das Herz vor Seinen sanften Grundsätzen? Ich würde wünschen, dass man der Lektüre des Evangeliums mehr Interesse, mehr Glauben schenkt. Man vernachlässigt dieses Buch, man hält es für leere Worte, einen verschlossenen Brief; man lässt diesen bewundernswerten Kodex ins Vergessen geraten: Eure Leiden kommen aus der freiwilligen Vernachlässigung, die ihr von dieser Zusammenfassung der göttlichen Gesetze macht. Lest also diese von der Opferwilligkeit Jesu glühenden Blätter und meditiert darüber.
Starke Menschen, wappnet euch; schwache Menschen, macht aus eurer Sanftmut, aus eurem Glauben eure Waffen; habt mehr Überzeugung und mehr Beständigkeit bei der Verbreitung eurer neuen Lehre. Wir kommen, um euch eine Ermutigung zu geben, und es ist nur um euren Eifer und eure Tugenden anzuregen, dass Gott uns erlaubt, uns euch zu offenbaren. Wenn ihr aber wolltet, würde die Hilfe Gottes und euer eigener Wille genügen: Die spiritistischen Kundgebungen geschehen nur für diejenigen, die geschlossene Augen und ungelehrige Herzen haben.
Die Nächstenliebe ist die grundlegende Tugend, die das ganze Gebäude der irdischen Tugenden stützen muss; ohne sie existieren die anderen nicht. Ohne Nächstenliebe gibt es gar keine Hoffnung auf ein besseres Schicksal, kein moralisches Interesse, das uns führt. Ohne die Nächstenliebe gibt es keinen Glauben, denn der Glaube ist nichts anderes als ein reiner Strahl, der die barmherzige Seele leuchten lässt.
Die Nächstenliebe ist der ewige Anker in allen Welten: sie ist das reinste Ausströmen des Schöpfers; sie ist SEINE eigene Tugend, die ER dem Geschöpf gibt. Wie kann man diese höchste Güte verkennen? Welches Herz wäre – mit dieser Kenntnis – so pervers, um dieses vollständig göttliche Gefühl zurückzudrängen und zu vertreiben? Welches Kind wäre so böse, um sich dieser sanften Liebe – der Nächstenliebe – zu widersetzen?
Ich wage nicht über das, was ich getan habe, zu sprechen, weil auch die Geister bei ihren Werken Zurückhaltung üben; aber ich halte dieses Werk, das ich angefangen habe, für eines, das mit am meisten bei der Linderung der Not eurer Mitmenschen helfen soll. Ich sehe oft Geistwesen, die um den Auftrag bitten, meine Arbeit fortsetzen zu dürfen. Ich sehe sie, meine gütigen und geliebten Brüder und Schwestern, bei ihrem frommen und göttlichen Dienst. Ich sehe sie bei der Ausübung der Tugend, die ich euch empfehle, mit der ganzen Freude, die dieses Leben der Selbstaufopferung verschafft. Es ist eine große Freude für mich zu sehen, wie sehr ihr Charakter verehrt wird, wie sehr ihre Mission geliebt und behutsam beschützt ist. Barmherzige Menschen, die ihr guten und starken Willens seid, vereinigt euch, um das Werk der Verbreitung der Nächstenliebe umfangreich fortzusetzen. Ihr werdet die Belohnung dieser Tugend bei ihrer Ausübung selbst finden. Es gibt keine spirituelle Freude, die die Nächstenliebe nicht schon in diesem gegenwärtigen Leben gibt. Seid vereinigt. Liebt einander, gemäß den Lehren Christi. So sei es. (Sankt Vincent de Paul, Paris, 1858)
13. Mein Name ist Nächstenliebe. Ich bin der Hauptweg, der zu Gott führt. Folgt mir, denn ich bin das Ziel, nach dem ihr alle streben sollt.
Ich habe an diesem Morgen meine gewöhnliche Tour gemacht, und im Herzen betrübt, komme ich, um euch zu sagen: Oh! meine Freunde, wie viel Elend, wie viele Tränen, und wie viel habt ihr zu tun, um sie alle zu trocknen! Vergeblich habe ich versucht, die armen Mütter zu trösten, indem ich ihnen ins Ohr sagte: Habt Mut! Es gibt gütige Herzen, die auf euch aufpassen; man wird euch nicht verlassen. Habt Geduld! Gott ist hier; und ihr seid SEINE Geliebten, ihr seid SEINE Auserwählten. Sie schienen mich zu hören und blickten mit ihren großen verwirrten Augen in meine Richtung. Ich sah in ihren armen Gesichtern, dass der Körper – dieser Tyrann des Geistes – Hunger hatte, und dass, wenn auch meine Worte ihnen das Herz ein bisschen beruhigte, sie ihnen den Magen aber nicht füllen konnten. Ich wiederholte immer noch: Habt Mut! Habt Mut! Eine sehr junge arme Mutter, die ein kleines Kind stillte, nahm es darauf in die Arme und hob es in den leeren Raum, als ob sie mich darum bitten würde, dass ich dieses arme und kleine Wesen beschützen möge, das aus einer schlaffen Brust nicht genügend Nahrung bekam.
Anderen Orts, meine Freunde, habe ich arme alte Menschen ohne Arbeit gesehen, und infolge dessen ohne Unterkunft und allen Leiden der Armut ausgeliefert, und beschämt wegen ihrer Misere, die es nicht wagten, sie, die nie gebettelt haben, die Erbarmung der Passanten zu erbetteln. Mit dem Herzen voller Mitgefühl, ich, die nichts besitzt, habe aus mir eine Bettlerin für sie gemacht, und ich gehe überall hin, um die Wohltätigkeit zu stimulieren, den großzügigen und mitfühlenden Herzen gute Gedanken einzuflößen. Deswegen komme ich zu euch, meine Freunde, und sage euch: Dort unten gibt es Unglückliche, auf deren Tisch das Brot fehlt, die Kamine ohne Feuer und das Bett ohne Decken sind. Ich sage euch nicht, was ihr machen sollt; ich überlasse euren gütigen Herzen diese Initiative. Wenn ich euch Verhaltensregeln vorschreiben würde, würdet ihr kein Verdienst für eure gute Tat haben. Ich sage euch nur: Ich bin die Nächstenliebe und ich reiche euch die Hand, für eure leidenden Brüder und Schwestern. Wenn ich aber um etwas bitte, gebe ich auch, und ich gebe viel. Ich lade euch zu einem großen Bankett ein und ich liefere euch den Baum, von dem ihr euch alle sättigen sollt. Seht wie schön er ist, wie er voller Blüten und Früchten ist! Geht, pflückt, nehmt alle Früchte von diesem schönen Baum, der Wohltätigkeit heißt. An die Stelle der Äste, die ihr von ihm genommen habt, werde ich alle guten Taten anbringen, die ihr vollbracht habt, und werde diesen Baum zu Gott bringen, damit ER ihn von neuem befruchten kann, denn die Wohltätigkeit ist unerschöpflich. Folgt mir, meine Freunde, damit ich euch zu denen zählen kann, die sich unter meinem Banner aufstellen. Seid ohne Angst; ich werde euch auf den Weg der Erlösung führen, denn ich bin die Nächstenliebe. (Carita, Märtyrerin in Rom. Lyon, 1861)
Ich habe an diesem Morgen meine gewöhnliche Tour gemacht, und im Herzen betrübt, komme ich, um euch zu sagen: Oh! meine Freunde, wie viel Elend, wie viele Tränen, und wie viel habt ihr zu tun, um sie alle zu trocknen! Vergeblich habe ich versucht, die armen Mütter zu trösten, indem ich ihnen ins Ohr sagte: Habt Mut! Es gibt gütige Herzen, die auf euch aufpassen; man wird euch nicht verlassen. Habt Geduld! Gott ist hier; und ihr seid SEINE Geliebten, ihr seid SEINE Auserwählten. Sie schienen mich zu hören und blickten mit ihren großen verwirrten Augen in meine Richtung. Ich sah in ihren armen Gesichtern, dass der Körper – dieser Tyrann des Geistes – Hunger hatte, und dass, wenn auch meine Worte ihnen das Herz ein bisschen beruhigte, sie ihnen den Magen aber nicht füllen konnten. Ich wiederholte immer noch: Habt Mut! Habt Mut! Eine sehr junge arme Mutter, die ein kleines Kind stillte, nahm es darauf in die Arme und hob es in den leeren Raum, als ob sie mich darum bitten würde, dass ich dieses arme und kleine Wesen beschützen möge, das aus einer schlaffen Brust nicht genügend Nahrung bekam.
Anderen Orts, meine Freunde, habe ich arme alte Menschen ohne Arbeit gesehen, und infolge dessen ohne Unterkunft und allen Leiden der Armut ausgeliefert, und beschämt wegen ihrer Misere, die es nicht wagten, sie, die nie gebettelt haben, die Erbarmung der Passanten zu erbetteln. Mit dem Herzen voller Mitgefühl, ich, die nichts besitzt, habe aus mir eine Bettlerin für sie gemacht, und ich gehe überall hin, um die Wohltätigkeit zu stimulieren, den großzügigen und mitfühlenden Herzen gute Gedanken einzuflößen. Deswegen komme ich zu euch, meine Freunde, und sage euch: Dort unten gibt es Unglückliche, auf deren Tisch das Brot fehlt, die Kamine ohne Feuer und das Bett ohne Decken sind. Ich sage euch nicht, was ihr machen sollt; ich überlasse euren gütigen Herzen diese Initiative. Wenn ich euch Verhaltensregeln vorschreiben würde, würdet ihr kein Verdienst für eure gute Tat haben. Ich sage euch nur: Ich bin die Nächstenliebe und ich reiche euch die Hand, für eure leidenden Brüder und Schwestern. Wenn ich aber um etwas bitte, gebe ich auch, und ich gebe viel. Ich lade euch zu einem großen Bankett ein und ich liefere euch den Baum, von dem ihr euch alle sättigen sollt. Seht wie schön er ist, wie er voller Blüten und Früchten ist! Geht, pflückt, nehmt alle Früchte von diesem schönen Baum, der Wohltätigkeit heißt. An die Stelle der Äste, die ihr von ihm genommen habt, werde ich alle guten Taten anbringen, die ihr vollbracht habt, und werde diesen Baum zu Gott bringen, damit ER ihn von neuem befruchten kann, denn die Wohltätigkeit ist unerschöpflich. Folgt mir, meine Freunde, damit ich euch zu denen zählen kann, die sich unter meinem Banner aufstellen. Seid ohne Angst; ich werde euch auf den Weg der Erlösung führen, denn ich bin die Nächstenliebe. (Carita, Märtyrerin in Rom. Lyon, 1861)
14. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Nächstenliebe auszuüben, so dass viele unter euch sie mit dem Almosen geben verwechseln; es gibt allerdings große Unterschiede. Das Almosen, meine Freunde, ist manchmal notwendig, weil es den Armen Linderung bringt. Es ist aber fast immer demütigend, sowohl für den, der es gibt, als auch für den, der es empfängt. Die Nächstenliebe verbindet im Gegensatz dazu den Wohltäter mit dem Empfänger, und sie verschleiert sich auf vielfältige Art und Weise. Man kann selbst seinen Verwandten und seinen Freunden gegenüber wohltätig sein, indem der eine dem andern gegenüber nachsichtig ist, indem man sich gegenseitig die Schwächen verzeiht, indem man darauf achtet, die Selbstachtung von niemandem zu verletzen. Und ihr, Spiritisten, ihr könnt in eurer Handlungsweise denjenigen gegenüber, die nicht wie ihr denken, wohltätig sein, indem ihr die weniger Aufgeklärten zum Glauben bringt, aber ohne sie zu verletzen, ohne ihren Überzeugungen offen zu widersprechen, sondern sie ganz freundlich zu unseren Zusammenkünften bringt, wo sie uns hören können und wo wir in ihrem Herzen die Bresche zu finden wissen, wodurch wir in ihre Herzen eindringen können. Dies ist eine Seite der Nächstenliebe.
Hört jetzt, was Nächstenliebe gegenüber den Armen ist, diese Enterbten hier auf Erden, die von Gott aber belohnt werden, wenn sie ihr Elend ohne zu klagen annehmen, und dies hängt von euch ab. Ich werde mich durch ein Beispiel verständlich machen.
Ich sehe mehrmals in der Woche eine Frauenversammlung: Es sind alle Altersgruppen vertreten. Für uns, wie ihr wisst, sind sie alle Schwestern. Was machen sie? Sie arbeiten schnell, sehr schnell; die Finger sind flink. Seht auch wie ihre Gesichter freudestrahlend sind, und wie ihre Herzen einstimmig schlagen! Aber was ist ihr Ziel? Sie sehen den Winter nahen und dass er für die armen Familien sehr hart sein wird; die Ameisen konnten während des Sommers nicht die notwendigen Körner für den Vorrat anhäufen und die meisten persönlichen Sachen sind verpfändet. Die armen Mütter machen sich Sorgen und weinen um ihre kleinen Kinder, die in diesem Winter Kälte und Hunger erleiden werden. Aber Geduld, arme Frauen! Gott hat Frauen inspiriert, die reicher sind als ihr; sie haben sich versammelt und fertigen kleine Kleidungsstücke an. Dann, eines Tages, wenn der Schnee die Erde bedeckt hat und ihr euch beklagend sagt: „Gott ist nicht gerecht“, denn das ist immer aus eurem Mund zu hören, wenn ihr leidet; ihr werdet dann ein Kind einer dieser fleißigen Damen kommen sehen, die sich als Arbeiterinnen der Armen engagiert haben; ja, für euch arbeiten sie so, und eure Klagen werden sich in Segenswünsche umwandeln, denn im Herzen der Notleidenden folgt die Liebe ganz dicht dem Hass.
Da diese fleißigen Damen eine Ermutigung brauchen, erhalten sie von allen Seiten Mitteilungen der guten Geistwesen. Die Männer, die dieser Gesellschaft angehören, beteiligen sich ebenfalls, indem sie ihnen etwas vorlesen, was allen viel Freude bereitet. Und wir, um den Eifer von allen zu belohnen und insbesondere von jedem Einzelnen, versprechen diesen fleißigen Damen eine gute Kundschaft, die sie bezahlen wird, bar, in Form von Segnungen, der einzigen Währung, mit der im Himmel gehandelt wird; außerdem versichern wir ihnen, ohne Angst, uns zu weit vorzuwagen, dass es ihnen nicht an diesen Segnungen fehlen wird. (Carita, Lyon, 1861)
Hört jetzt, was Nächstenliebe gegenüber den Armen ist, diese Enterbten hier auf Erden, die von Gott aber belohnt werden, wenn sie ihr Elend ohne zu klagen annehmen, und dies hängt von euch ab. Ich werde mich durch ein Beispiel verständlich machen.
Ich sehe mehrmals in der Woche eine Frauenversammlung: Es sind alle Altersgruppen vertreten. Für uns, wie ihr wisst, sind sie alle Schwestern. Was machen sie? Sie arbeiten schnell, sehr schnell; die Finger sind flink. Seht auch wie ihre Gesichter freudestrahlend sind, und wie ihre Herzen einstimmig schlagen! Aber was ist ihr Ziel? Sie sehen den Winter nahen und dass er für die armen Familien sehr hart sein wird; die Ameisen konnten während des Sommers nicht die notwendigen Körner für den Vorrat anhäufen und die meisten persönlichen Sachen sind verpfändet. Die armen Mütter machen sich Sorgen und weinen um ihre kleinen Kinder, die in diesem Winter Kälte und Hunger erleiden werden. Aber Geduld, arme Frauen! Gott hat Frauen inspiriert, die reicher sind als ihr; sie haben sich versammelt und fertigen kleine Kleidungsstücke an. Dann, eines Tages, wenn der Schnee die Erde bedeckt hat und ihr euch beklagend sagt: „Gott ist nicht gerecht“, denn das ist immer aus eurem Mund zu hören, wenn ihr leidet; ihr werdet dann ein Kind einer dieser fleißigen Damen kommen sehen, die sich als Arbeiterinnen der Armen engagiert haben; ja, für euch arbeiten sie so, und eure Klagen werden sich in Segenswünsche umwandeln, denn im Herzen der Notleidenden folgt die Liebe ganz dicht dem Hass.
Da diese fleißigen Damen eine Ermutigung brauchen, erhalten sie von allen Seiten Mitteilungen der guten Geistwesen. Die Männer, die dieser Gesellschaft angehören, beteiligen sich ebenfalls, indem sie ihnen etwas vorlesen, was allen viel Freude bereitet. Und wir, um den Eifer von allen zu belohnen und insbesondere von jedem Einzelnen, versprechen diesen fleißigen Damen eine gute Kundschaft, die sie bezahlen wird, bar, in Form von Segnungen, der einzigen Währung, mit der im Himmel gehandelt wird; außerdem versichern wir ihnen, ohne Angst, uns zu weit vorzuwagen, dass es ihnen nicht an diesen Segnungen fehlen wird. (Carita, Lyon, 1861)
15. Meine geliebten Freunde, ich höre jeden Tag einige von euch sagen: „Ich bin arm, ich kann die Nächstenliebe nicht ausüben.“ Und jeden Tag sehe ich, dass euch die Nachsicht euren Nächsten gegenüber fehlt. Ihr verzeiht ihnen nichts und ihr spielt euch als Richter auf, oft als ein sehr strenger, ohne euch zu fragen, ob ihr glücklich sein würdet, wenn man mit euch das Gleiche täte. Ist die Nachsicht nicht auch Nächstenliebe? Ihr, die ihr nichts anderes ausüben könnt, als die nachsichtige Nächstenliebe, übt wenigstens diese aus, aber übt sie reichlich aus. Was die materielle Nächstenliebe anbelangt, so möchte ich euch eine Geschichte aus der jenseitigen Welt erzählen.
Zwei Männer waren gerade gestorben. Gott hatte gesagt: „Solange diese beiden Männer leben, werden die guten Taten von jedem in getrennte Beutel getan und bei ihrem Tod werden diese Beutel gewogen.“ Als die letzte Stunde dieser beiden Männer schlug, ließ sich Gott diese beiden Beutel bringen. Ein Beutel war voll, umfangreich, gut gefüllt und das darin enthaltene Metall klimperte. Der andere Beutel war so klein und dünn, dass man die wenigen darin enthaltenen Münzen hindurch schimmern sah. Jeder von ihnen erkannte seinen Beutel: „Dieser hier ist meiner“, sagte der erste, „ich erkenne ihn wieder; ich war reich und habe viel verteilt.“ „Und dieser ist meiner“, sagte der andere, „ich war immer arm, leider! Ich hatte fast nichts zu verteilen.“ Aber welche Überraschung! Als die beiden Beutel auf die Waagschale gelegt wurden, wurde der dicke, schwere Beutel leicht, und der kleine Beutel wurde derart schwer, dass die Waagschale zur anderen Seite ausschlug. Da sagte Gott zum Reichen: „Du hast viel gegeben, das ist wahr, aber du hast es aus Prahlerei getan, mit dem Ziel, dass dein Name an allen Tempeln des Hochmuts zu lesen sein wird, und außerdem brauchtest du dich nicht einzuschränken, wenn du gabst; geh nach links und sei zufrieden, dass dein Almosen dir als kleine Tat angerechnet wird.“ Dann sprache ER zu dem Armen: „Du hast sehr wenig gegeben, mein Freund; aber jede dieser Münzen, die auf der Waagschale liegen, stellt eine Entbehrung für dich dar; und wenn du keine Almosen verteilt hast, hast du aber die Nächstenliebe ausgeübt; das Beste daran ist aber, dass du sie ganz selbstverständlich getan hast, ohne darüber nachzudenken, ob sie dir angerechnet würde. Du warst nachsichtig; du hast deinesgleichen nicht gerichtet; du hast sie im Gegenteil für alle ihre Taten entschuldigt. Geh auf die rechte Seite und empfange deine Belohnung.“ (Ein Schutzgeist, Lyon, 1861)
Zwei Männer waren gerade gestorben. Gott hatte gesagt: „Solange diese beiden Männer leben, werden die guten Taten von jedem in getrennte Beutel getan und bei ihrem Tod werden diese Beutel gewogen.“ Als die letzte Stunde dieser beiden Männer schlug, ließ sich Gott diese beiden Beutel bringen. Ein Beutel war voll, umfangreich, gut gefüllt und das darin enthaltene Metall klimperte. Der andere Beutel war so klein und dünn, dass man die wenigen darin enthaltenen Münzen hindurch schimmern sah. Jeder von ihnen erkannte seinen Beutel: „Dieser hier ist meiner“, sagte der erste, „ich erkenne ihn wieder; ich war reich und habe viel verteilt.“ „Und dieser ist meiner“, sagte der andere, „ich war immer arm, leider! Ich hatte fast nichts zu verteilen.“ Aber welche Überraschung! Als die beiden Beutel auf die Waagschale gelegt wurden, wurde der dicke, schwere Beutel leicht, und der kleine Beutel wurde derart schwer, dass die Waagschale zur anderen Seite ausschlug. Da sagte Gott zum Reichen: „Du hast viel gegeben, das ist wahr, aber du hast es aus Prahlerei getan, mit dem Ziel, dass dein Name an allen Tempeln des Hochmuts zu lesen sein wird, und außerdem brauchtest du dich nicht einzuschränken, wenn du gabst; geh nach links und sei zufrieden, dass dein Almosen dir als kleine Tat angerechnet wird.“ Dann sprache ER zu dem Armen: „Du hast sehr wenig gegeben, mein Freund; aber jede dieser Münzen, die auf der Waagschale liegen, stellt eine Entbehrung für dich dar; und wenn du keine Almosen verteilt hast, hast du aber die Nächstenliebe ausgeübt; das Beste daran ist aber, dass du sie ganz selbstverständlich getan hast, ohne darüber nachzudenken, ob sie dir angerechnet würde. Du warst nachsichtig; du hast deinesgleichen nicht gerichtet; du hast sie im Gegenteil für alle ihre Taten entschuldigt. Geh auf die rechte Seite und empfange deine Belohnung.“ (Ein Schutzgeist, Lyon, 1861)
16. Die reiche, glückliche Frau, die es nicht nötig hat, ihre Zeit mit Hausarbeit zu verbringen, könnte sie nicht einige Stunden des Tages zu nützlichen Arbeiten für ihre Mitmenschen widmen? Sie könnte aus dem Überfluss ihrer Besitztümer etwas kaufen, um den Unglücklichen zu bedecken, der vor Kälte zittert; mit ihren zarten Händen grobe aber warme Kleidung anfertigen; einer Mutter helfen, das Kind zu kleiden, das sie gebären wird. Falls ihr eigenes Kind dadurch einige Spitzen weniger besitzen wird, so wird das Kind der Armen es dafür wärmer haben. Für die Armen zu arbeiten bedeutet, im Weinberg des Herrn zu arbeiten.
Und du, arme Arbeiterin, du hast keinen Überfluss, möchtest aber aus Liebe zu deinen Brüdern und Schwestern etwas von dem, was du besitzt, geben, gib einige Stunden von deinem Tag, von deiner Zeit, deinem einzigen Schatz. Stelle einige von diesen eleganten Arbeiten her, die die Glücklichen anreizen. Verkaufe die Arbeit deines Vorabends, und du wirst deinen Brüdern und Schwestern auch deinen Anteil zur Linderung verschaffen. Du wirst vielleicht weniger Schleifen besitzen, aber demjenigen, der barfuß läuft, Schuhe geben.
Und ihr, Frauen, die ihr euch Gott hingegeben habt, arbeitet auch an SEINEM Werk, aber eure feinen und kostbaren Arbeiten sollten nicht nur dazu da sein, um eure Kapellen zu schmücken und um die Aufmerksamkeit auf eure Geschicklichkeit und Geduld zu lenken. Arbeitet, meine Töchter, auf dass der Preis eurer Arbeit zur Linderung für eure Brüder und Schwestern Gott gewidmet sei. Die Armen sind SEINE geliebten Kinder, für sie zu arbeiten, bedeutet IHN zu verherrlichen. Seid für sie die Vorsehung, die sagt: „Den Vögeln des Himmels gibt Gott das Futter.“ Möge das Gold und das Silber, das mit euren Fingern eingewebt wird, sich in Kleidung und Nahrung für diejenigen verwandeln, denen es daran mangelt. Tut dies, und eure Arbeit wird gesegnet sein.
Und ihr alle, die ihr etwas produzieren könnt, gebt: Gebt eure Begabung, eure Inspirationen, eure Herzen, die Gott segnen wird. Dichter, Schriftsteller, die ihr nur von bestimmten Leuten der Gesellschaft gelesen werdet, füllt deren freie Zeit aus, aber der Erlös aus einigen eurer Werke möge zur Linderung der Leiden der Unglücklichen bestimmt sein. Maler, Bildhauer, Künstler aller Art, möge eure Intelligenz auch euren Brüdern und Schwestern zu Hilfe kommen, euer Ruhm wird dadurch nicht kleiner, und es wird weniger Leidende geben.
Ihr alle könnt geben; egal welcher Gesellschaftsschicht ihr angehört, ihr werdet immer etwas haben, das ihr verteilen könnt. Was auch immer es sei, was Gott euch gegeben hat, ihr schuldet einen Teil davon denjenigen, die nicht einmal das Notwendigste haben, weil ihr an deren Stelle ebenso sehr glücklich sein würdet, wenn andere mit euch teilten. Eure Schätze auf der Erde werden ein wenig geringer, aber eure Schätze im Himmel werden reichlicher sein; dort werdet ihr hundertfach ernten, was ihr hier auf Erden an Wohltaten gesät habt. (Jean, Bordeaux, 1861)
Und du, arme Arbeiterin, du hast keinen Überfluss, möchtest aber aus Liebe zu deinen Brüdern und Schwestern etwas von dem, was du besitzt, geben, gib einige Stunden von deinem Tag, von deiner Zeit, deinem einzigen Schatz. Stelle einige von diesen eleganten Arbeiten her, die die Glücklichen anreizen. Verkaufe die Arbeit deines Vorabends, und du wirst deinen Brüdern und Schwestern auch deinen Anteil zur Linderung verschaffen. Du wirst vielleicht weniger Schleifen besitzen, aber demjenigen, der barfuß läuft, Schuhe geben.
Und ihr, Frauen, die ihr euch Gott hingegeben habt, arbeitet auch an SEINEM Werk, aber eure feinen und kostbaren Arbeiten sollten nicht nur dazu da sein, um eure Kapellen zu schmücken und um die Aufmerksamkeit auf eure Geschicklichkeit und Geduld zu lenken. Arbeitet, meine Töchter, auf dass der Preis eurer Arbeit zur Linderung für eure Brüder und Schwestern Gott gewidmet sei. Die Armen sind SEINE geliebten Kinder, für sie zu arbeiten, bedeutet IHN zu verherrlichen. Seid für sie die Vorsehung, die sagt: „Den Vögeln des Himmels gibt Gott das Futter.“ Möge das Gold und das Silber, das mit euren Fingern eingewebt wird, sich in Kleidung und Nahrung für diejenigen verwandeln, denen es daran mangelt. Tut dies, und eure Arbeit wird gesegnet sein.
Und ihr alle, die ihr etwas produzieren könnt, gebt: Gebt eure Begabung, eure Inspirationen, eure Herzen, die Gott segnen wird. Dichter, Schriftsteller, die ihr nur von bestimmten Leuten der Gesellschaft gelesen werdet, füllt deren freie Zeit aus, aber der Erlös aus einigen eurer Werke möge zur Linderung der Leiden der Unglücklichen bestimmt sein. Maler, Bildhauer, Künstler aller Art, möge eure Intelligenz auch euren Brüdern und Schwestern zu Hilfe kommen, euer Ruhm wird dadurch nicht kleiner, und es wird weniger Leidende geben.
Ihr alle könnt geben; egal welcher Gesellschaftsschicht ihr angehört, ihr werdet immer etwas haben, das ihr verteilen könnt. Was auch immer es sei, was Gott euch gegeben hat, ihr schuldet einen Teil davon denjenigen, die nicht einmal das Notwendigste haben, weil ihr an deren Stelle ebenso sehr glücklich sein würdet, wenn andere mit euch teilten. Eure Schätze auf der Erde werden ein wenig geringer, aber eure Schätze im Himmel werden reichlicher sein; dort werdet ihr hundertfach ernten, was ihr hier auf Erden an Wohltaten gesät habt. (Jean, Bordeaux, 1861)
Das Mitgefühl
17. Das Mitgefühl ist die Tugend, die euch in die nächste Nähe der Engel führt. Es ist die Schwester der Nächstenliebe, die euch zu Gott führt. Ja! Lasst eure Herzen erweichen beim Anblick der Armut und der Leiden eurer Nächsten. Eure Tränen sind Balsam, den ihr über ihre Wunden gießt, und wenn es euch gelingt, durch eine sanfte Zuneigung ihnen die Hoffnung und die Geduld wiederzugeben, welch eine Freude werdet ihr dabei empfinden! Diese Freude trägt allerdings eine gewisse Bitternis in sich, weil sie neben dem Unglück entsteht. Wenn sie aber nicht den herben Beigeschmack der gesellschaftlichen Genüsse hat, bringt sie auch nicht die herzzerreißenden Enttäuschungen der Leere, die diese hinterlassen. Sie bringt eine durchdringende Sanftheit, die die Seele erfreut.
Das Mitgefühl, ein tief empfundenes Mitgefühl, das ist die Liebe; Liebe ist Aufopferung; Aufopferung ist Selbstverleugnung; und diese Selbstverleugnung, diese Opferbereitschaft für die Notleidenden ist die ganz besondere Tugend, die der göttliche Messias Sein ganzes Leben lang praktiziert hat und die Er in Seiner heiligen und so erhabenen Lehre gelehrt hat. Wenn dieser Lehre ihre ursprüngliche Reinheit zurückgegeben wird; wenn sie von allen Völkern angenommen wird, wird sie der Erde Glück bringen, indem sie endlich die Eintracht, den Frieden und die Liebe herrschen lassen wird.
Das reinste Gefühl, das euch fortschreiten lässt, ist das Mitgefühl, das eure Seele zur Demut, zur Wohltätigkeit und zur Nächstenliebe bewegt und mit dem ihr euren Egoismus und Hochmut überwindet! Dieses Mitgefühl, das euch wegen der Leiden eurer Brüder und Schwestern bis in euer Innerstes erschüttert, und das euch dazu bringt, ihnen eine helfende Hand zu reichen und euch in Tränen der Rührung ausbrechen lässt. Unterdrückt in euren Herzen nie dieses himmlische Gefühl, macht es auch nicht wie diese verstockten Egoisten, die sich von den Leidenden entfernen, weil der Anblick ihres Elends sie für einen Augenblick in ihrer glücklichen Existenz stören würde. Hütet euch davor, gleichgültig zu sein, wenn ihr euch nützlich machen könnt. Die Ruhe, die man auf Kosten einer schuldhaften Gleichgültigkeit erreicht, ist die Ruhe des Toten Meeres, das in der Tiefe seines Wassers den stickigen Schlamm und die Korruption verbirgt.
Das Mitgefühl ist jedoch weit davon entfernt, Störungen und Überdruss zu verursachen, wovor die Egoisten erschrecken! Zweifelsohne empfindet die Seele bei der Berührung des Elends anderer, da sie sich ihrer selbst erinnert, einen natürlichen und tiefen Schock, der euer ganzes Wesen ergreift und euch schmerzlich erschüttert. Aber die Belohnung ist groß, wenn es euch gelingt, einem unglücklichen Bruder den Mut und die Hoffnung zurückzugeben, der von einem freundlichen Händedruck innerlich bewegt wird, und dessen Blick – feucht vor Rührung und Dankbarkeit – sich leise zu euch wendet, bevor er ihn zum Himmel richtet, um sich dafür zu bedanken, dass ihm ein Tröster und Unterstützung geschickt wurde. Das Mitgefühl ist der schwermütige, aber auch himmlische Vorläufer der Nächstenliebe, die erste unter den Tugenden, deren Schwester sie ist und deren Wohltaten sie vorbereitet und adelt. (Michel. Bordeaux, 1862)
Das Mitgefühl, ein tief empfundenes Mitgefühl, das ist die Liebe; Liebe ist Aufopferung; Aufopferung ist Selbstverleugnung; und diese Selbstverleugnung, diese Opferbereitschaft für die Notleidenden ist die ganz besondere Tugend, die der göttliche Messias Sein ganzes Leben lang praktiziert hat und die Er in Seiner heiligen und so erhabenen Lehre gelehrt hat. Wenn dieser Lehre ihre ursprüngliche Reinheit zurückgegeben wird; wenn sie von allen Völkern angenommen wird, wird sie der Erde Glück bringen, indem sie endlich die Eintracht, den Frieden und die Liebe herrschen lassen wird.
Das reinste Gefühl, das euch fortschreiten lässt, ist das Mitgefühl, das eure Seele zur Demut, zur Wohltätigkeit und zur Nächstenliebe bewegt und mit dem ihr euren Egoismus und Hochmut überwindet! Dieses Mitgefühl, das euch wegen der Leiden eurer Brüder und Schwestern bis in euer Innerstes erschüttert, und das euch dazu bringt, ihnen eine helfende Hand zu reichen und euch in Tränen der Rührung ausbrechen lässt. Unterdrückt in euren Herzen nie dieses himmlische Gefühl, macht es auch nicht wie diese verstockten Egoisten, die sich von den Leidenden entfernen, weil der Anblick ihres Elends sie für einen Augenblick in ihrer glücklichen Existenz stören würde. Hütet euch davor, gleichgültig zu sein, wenn ihr euch nützlich machen könnt. Die Ruhe, die man auf Kosten einer schuldhaften Gleichgültigkeit erreicht, ist die Ruhe des Toten Meeres, das in der Tiefe seines Wassers den stickigen Schlamm und die Korruption verbirgt.
Das Mitgefühl ist jedoch weit davon entfernt, Störungen und Überdruss zu verursachen, wovor die Egoisten erschrecken! Zweifelsohne empfindet die Seele bei der Berührung des Elends anderer, da sie sich ihrer selbst erinnert, einen natürlichen und tiefen Schock, der euer ganzes Wesen ergreift und euch schmerzlich erschüttert. Aber die Belohnung ist groß, wenn es euch gelingt, einem unglücklichen Bruder den Mut und die Hoffnung zurückzugeben, der von einem freundlichen Händedruck innerlich bewegt wird, und dessen Blick – feucht vor Rührung und Dankbarkeit – sich leise zu euch wendet, bevor er ihn zum Himmel richtet, um sich dafür zu bedanken, dass ihm ein Tröster und Unterstützung geschickt wurde. Das Mitgefühl ist der schwermütige, aber auch himmlische Vorläufer der Nächstenliebe, die erste unter den Tugenden, deren Schwester sie ist und deren Wohltaten sie vorbereitet und adelt. (Michel. Bordeaux, 1862)
Die Waisen
18. Meine Brüder und Schwestern, liebt die Waisen. Wenn ihr wüsstet, wie traurig es ist, allein und verlassen zu sein, vor allem als Kind, im jungen Alter. Gott erlaubt, dass es Waisenkinder gibt, damit wir uns engagieren, ihnen als Eltern zu helfen. Was für eine göttliche Nächstenliebe, einem kleinen, verlassenen Geschöpf beizustehen, zu verhindern, dass es Kälte und Hunger erleidet, seine Seele zu leiten, damit es nicht auf Abwege gerät! Wer die Hand einem verlassenen Kind reicht, gefällt Gott, da er SEIN Gesetz versteht und ausübt. Denkt auch darüber nach, dass sehr oft das Kind, dem ihr helft, euch sehr lieb und teuer in einer anderen Inkarnation war; und wenn ihr euch daran erinnern könntet, wäre dies dann keine Nächstenliebe mehr, sondern eine Pflicht. Somit, meine Freunde, ist jedes leidende Wesen euer Bruder, eure Schwester und hat Anspruch auf eure Nächstenliebe, aber nicht auf jene Nächstenliebe, die das Herz verletzt, nicht dieses Almosen, das die Hand verbrennt, in die es fällt, denn euer Obolus ist sehr oft bitter! Wie oft würde er abgelehnt werden, wenn nicht in dem armen Haus die Krankheit und die Not auf sie warten würde! Gebt mit Feingefühl, fügt der Wohltat das Wertvollste von allem hinzu: ein gutes Wort, eine Zärtlichkeit, ein freundliches Lächeln. Vermeidet dieses gönnerhafte Benehmen, das sich wie ein Schwert in ein blutendes Herz bohrt, und denkt bei der Wohltat daran, dass ihr für euch und die Eurigen arbeitet. (Ein bekannter Geist, Paris, 1860)
Wohltaten, die mit Undankbarkeit belohnt werden
19. Was soll man über Menschen denken, die, weil sie als Belohnung für ihre Wohltaten nur Undankbarkeit erhalten haben, das Gute nicht mehr tun, aus Angst, den Undankbaren zu begegnen?
Diese Menschen haben in sich mehr Egoismus als Nächstenliebe; denn das Gute zu tun, nur um ein Zeichen der Dankbarkeit zu bekommen, bedeutet, dass man es nicht mit Selbstlosigkeit getan hat, und die selbstlose Wohltat ist die einzige, die Gott gefällt. Dies ist ebenso Hochmut, denn sie finden Gefallen an der Demut des Notleidenden, der kommt, um ihnen seine Dankbarkeit zu Füssen zu legen. Derjenige, der Belohnung für das Gute, das er tut, auf der Erde sucht, wird sie im Himmel nicht mehr erhalten; denn Gott wird denjenigen berücksichtigen, der sie nicht auf der Erde gesucht hat.
Es ist notwendig, stets den Schwachen zu helfen, obwohl man im Voraus weiß, dass diese für das Gute, das man getan hat, nicht dankbar sein werden. Seid euch bewusst, dass, falls derjenige, dem ihr einen Dienst erwiesen habt, die Wohltat vergisst, Gott euch dies mehr anerkennen wird, als wenn ihr bereits durch die Dankbarkeit des Empfängers belohnt worden wäret. Gott erlaubt, dass ihr manchmal mit Undankbarkeit bezahlt werdet, um eure Beharrlichkeit, das Gute zu tun, zu prüfen.
Wisst ihr übrigens, ob diese im Augenblick vergessene Wohltat, nicht später gute Früchte tragen wird? Seid im Gegenteil sicher, dass es ein Samen ist, der mit der Zeit keimen wird. Leider seht ihr stets nur die Gegenwart; ihr arbeitet für euch und nicht für die andern. Die Wohltaten schaffen es schließlich, die verhärteten Herzen zu erweichen; sie können auf Erden verkannt sein, aber wenn der Geist von seinem physischen Körper befreit ist, wird er sich erinnern, und diese Erinnerung wird seine Bestrafung sein. Er wird dann seine Undankbarkeit bereuen; seine Fehler wieder gutmachen wollen, seine Schuld in einer anderen Existenz bezahlen, indem er - sehr oft sogar – ein Leben der Aufopferung gegenüber seinem Wohltäter akzeptiert. Ihr habt somit, ohne es zu ahnen, zu seinem moralischen Fortschritt beigetragen, und später werdet ihr die ganze Wahrheit dieses Grundsatzes erkennen: Eine Wohltat ist niemals vergeblich getan. Aber ihr habt auch für euch gearbeitet, weil ihr das Verdienst haben werdet, Gutes mit Selbstlosigkeit getan zu haben, ohne den Mut wegen der Enttäuschungen verloren zu haben.
Ja! Meine Freunde, wenn ihr alle Bindungen kennen würdet, die euch im gegenwärtigen Leben mit euren vorherigen Existenzen verknüpfen! Wenn ihr die Vielzahl der Beziehungen erfassen könntet, die die Menschen untereinander näher bringen, für ihren gegenseitigen Fortschritt, könntet ihr die Weisheit und die Güte des Schöpfers viel besser bewundern, der es euch erlaubt, ein neues Leben zu beginnen, um IHM näher zu kommen. (Ein Schutzgeist. Sens, 1862)
Diese Menschen haben in sich mehr Egoismus als Nächstenliebe; denn das Gute zu tun, nur um ein Zeichen der Dankbarkeit zu bekommen, bedeutet, dass man es nicht mit Selbstlosigkeit getan hat, und die selbstlose Wohltat ist die einzige, die Gott gefällt. Dies ist ebenso Hochmut, denn sie finden Gefallen an der Demut des Notleidenden, der kommt, um ihnen seine Dankbarkeit zu Füssen zu legen. Derjenige, der Belohnung für das Gute, das er tut, auf der Erde sucht, wird sie im Himmel nicht mehr erhalten; denn Gott wird denjenigen berücksichtigen, der sie nicht auf der Erde gesucht hat.
Es ist notwendig, stets den Schwachen zu helfen, obwohl man im Voraus weiß, dass diese für das Gute, das man getan hat, nicht dankbar sein werden. Seid euch bewusst, dass, falls derjenige, dem ihr einen Dienst erwiesen habt, die Wohltat vergisst, Gott euch dies mehr anerkennen wird, als wenn ihr bereits durch die Dankbarkeit des Empfängers belohnt worden wäret. Gott erlaubt, dass ihr manchmal mit Undankbarkeit bezahlt werdet, um eure Beharrlichkeit, das Gute zu tun, zu prüfen.
Wisst ihr übrigens, ob diese im Augenblick vergessene Wohltat, nicht später gute Früchte tragen wird? Seid im Gegenteil sicher, dass es ein Samen ist, der mit der Zeit keimen wird. Leider seht ihr stets nur die Gegenwart; ihr arbeitet für euch und nicht für die andern. Die Wohltaten schaffen es schließlich, die verhärteten Herzen zu erweichen; sie können auf Erden verkannt sein, aber wenn der Geist von seinem physischen Körper befreit ist, wird er sich erinnern, und diese Erinnerung wird seine Bestrafung sein. Er wird dann seine Undankbarkeit bereuen; seine Fehler wieder gutmachen wollen, seine Schuld in einer anderen Existenz bezahlen, indem er - sehr oft sogar – ein Leben der Aufopferung gegenüber seinem Wohltäter akzeptiert. Ihr habt somit, ohne es zu ahnen, zu seinem moralischen Fortschritt beigetragen, und später werdet ihr die ganze Wahrheit dieses Grundsatzes erkennen: Eine Wohltat ist niemals vergeblich getan. Aber ihr habt auch für euch gearbeitet, weil ihr das Verdienst haben werdet, Gutes mit Selbstlosigkeit getan zu haben, ohne den Mut wegen der Enttäuschungen verloren zu haben.
Ja! Meine Freunde, wenn ihr alle Bindungen kennen würdet, die euch im gegenwärtigen Leben mit euren vorherigen Existenzen verknüpfen! Wenn ihr die Vielzahl der Beziehungen erfassen könntet, die die Menschen untereinander näher bringen, für ihren gegenseitigen Fortschritt, könntet ihr die Weisheit und die Güte des Schöpfers viel besser bewundern, der es euch erlaubt, ein neues Leben zu beginnen, um IHM näher zu kommen. (Ein Schutzgeist. Sens, 1862)
Ausschließliche Wohltätigkeit
20. Wird die Wohltätigkeit gut verstanden, wenn sie ausschließlich unter Menschen gleicher Meinung, gleichen Glaubens oder von der gleichen Partei ausgeübt wird?
Nein, es ist vor allem diese Hinwendung zur Sekte und zur Partei, die man abschaffen muss, weil wir alle Brüder und Schwestern sind. Der wahre Christ sieht alle seine Nächsten als seine Brüder und Schwestern an, und um dem Notleidenden zu helfen, fragt er nicht nach seinem Glauben, nach seiner Meinung, egal wer auch immer sie sein mögen. Würde er die Lehre Jesu Christi befolgen, die sagt, dass wir sogar unsere Feinde lieben sollen, wenn er einen Notleidenden abweist, weil dieser einen anderen Glauben hat, als seinen? Helft ihm also, ohne von ihm Rechenschaft über sein Gewissen zu verlangen, denn, falls er ein Feind der Religion ist, so wird dies das Mittel sein, sie zu achten. Ihn abzuweisen würde dazu führen, dass er diese Religion hasst. (Saint Louis, Paris, 1860)
Nein, es ist vor allem diese Hinwendung zur Sekte und zur Partei, die man abschaffen muss, weil wir alle Brüder und Schwestern sind. Der wahre Christ sieht alle seine Nächsten als seine Brüder und Schwestern an, und um dem Notleidenden zu helfen, fragt er nicht nach seinem Glauben, nach seiner Meinung, egal wer auch immer sie sein mögen. Würde er die Lehre Jesu Christi befolgen, die sagt, dass wir sogar unsere Feinde lieben sollen, wenn er einen Notleidenden abweist, weil dieser einen anderen Glauben hat, als seinen? Helft ihm also, ohne von ihm Rechenschaft über sein Gewissen zu verlangen, denn, falls er ein Feind der Religion ist, so wird dies das Mittel sein, sie zu achten. Ihn abzuweisen würde dazu führen, dass er diese Religion hasst. (Saint Louis, Paris, 1860)
KAPITEL XIV - Ehrt euren Vater und eure Mutter
Ehrt euren Vater und eure Mutter
1. Sabeis os mandamentos: não cometereis adul-tério; não matareis; não roubareis; não prestareis falso-testemunho; não fareis agravo a ninguém; honrai a vosso pai e a vossa mãe. (S. MARCOS,10:19; S. LUCAS, 18:20; S. MATEUS, 19:18-19.)
2. Honrai a vosso pai e a vossa mãe, a fim de viverdes longo tempo na terra que o Senhor vosso Deus vos dará. (Decálogo: Êxodo, 20:12.)
Kindesliebe
3. Das Gebot: „Ehre Deinen Vater und Deine Mutter“ ist eine Folge des allgemeinen Gesetzes der Barmherzigkeit und Nächstenliebe, da man seinen Nächsten nicht lieben kann, ohne seinen Vater und seine Mutter zu lieben. Das Wort ehre beinhaltet eine weitere Pflicht ihnen gegenüber: die der Kindesliebe. Gott wollte uns damit zeigen, dass man zur Liebe den Respekt, die Aufmerksamkeiten, den Gehorsam und die Willfährigkeit hinzufügen muss, was die Verpflichtung einschließt, den Eltern gegenüber alles zu erfüllen, auf eine noch strengere Art, alles was die Nächstenliebe hinsichtlich dem Nächsten vorschreibt. Diese Pflicht überträgt sich selbstverständlich auch auf die Menschen, die den Vater und die Mutter ersetzen und deren Verdienst umso größer ist, da ihre Aufopferung weniger verpflichtend ist. Gott bestraft stets auf eine strenge Art jegliche Verletzung dieses Gebots.
Den Vater und die Mutter zu ehren, bedeutet nicht nur, sie zu respektieren, sondern ihnen auch in der Not beizustehen; ihnen Ruhe in ihrem Alter zu ermöglichen, sie mit Fürsorge zu umgeben, wie sie es für uns in unserer Kindheit getan haben.
Insbesondere gegenüber mittellosen Eltern zeigt sich die wahre Kindesliebe. Erfüllen diejenigen dieses Gebot, die glauben, sich groß angestrengt zu haben, indem sie ihnen gerade nur so viel geben, damit sie nicht vor Hunger sterben, während sie selbst auf nichts verzichten? Indem sie ihre Eltern in die winzigste Kammer des Hauses verbannen, um sie nicht auf der Straße zu lassen, während sie für sich das Beste und das Bequemste vorbehalten?
Es ist noch ein Glück, wenn sie das nicht mit Widerwillen machen und die Eltern nicht dazu verpflichtet werden, die ihnen zum Leben verbleibende Zeit dadurch zu erkaufen, dass sie sich dafür die anstrengende Hausarbeit aufladen! Ist es denn gerecht, dass alte und schwache Eltern Diener ihrer jungen und starken Kinder sein sollen? Hat die Mutter mit ihnen um ihre Milch gefeilscht, als sie in der Wiege lagen? Als sie krank waren, hat die Mutter da ihre Nachtwachen oder ihre Schritte gezählt, um ihnen zu besorgen, was sie benötigten? Nein, es ist nicht nur das Notwendigste, was die Kinder ihren armen Eltern schulden, sondern, soweit sie es vermögen, die kleinen Freuden des Überflusses, die Liebenswürdigkeiten, die zarte Pflege, die nur die Zinsen für das sind, was sie selbst erhalten haben, die Bezahlung einer heiligen Schuld. Nur das ist die Kindesliebe, die von Gott anerkannt wird.
Wehe aber demjenigen, der vergisst, was er denen schuldet, die ihn in seiner Schwäche unterstützten, die ihm mit dem materiellen Leben auch das seelische Leben schenkten und sehr oft auf vieles verzichteten, um ihm ein gutes Leben zu ermöglichen. Wehe demjenigen, der undankbar ist, denn er wird durch Undankbarkeit und Verlassen bestraft; er wird in allem, was ihm lieb und teuer ist, verletzt werden, manchmal schon im gegenwärtigen Leben, aber mit Sicherheit in einer anderen Existenz, wo er ertragen muss, was er andern angetan hat.
Gewiss gibt es manche Eltern, die ihre Pflicht vernachlässigen und nicht für ihre Kinder das sind, was sie sein sollten. Aber es obliegt Gott, sie zu bestrafen und nicht ihren Kindern. Es obliegt nicht den Kindern sie zu tadeln, denn sie haben es vielleicht verdient, dass es so ist. Wenn die Nächstenliebe ein Gebot vorschreibt, das Böse mit dem Guten zu erwidern, nachsichtig zu sein mit der Unvollkommenheit der andern, seinen Nächsten nicht zu verleumden, dessen Fehler zu vergessen und zu verzeihen, sogar die Feinde zu lieben, um wie viel größer ist dann die Verpflichtung der Kinder ihren Eltern gegenüber! Die Kinder müssen daher als Verhaltensregeln den Eltern gegenüber, die Gebote Jesu annehmen und sich daran erinnern, dass jegliches tadelnswerte Verhalten den Fremden gegenüber noch tadelnswerter den Eltern gegenüber ist; und dass das, was im ersten Fall vielleicht nur ein Fehler gewesen wäre, im zweiten Fall zum Verbrechen werden kann, weil in diesem Fall zu der mangelnden Nächstenliebe noch die Undankbarkeit hinzukommt.
Den Vater und die Mutter zu ehren, bedeutet nicht nur, sie zu respektieren, sondern ihnen auch in der Not beizustehen; ihnen Ruhe in ihrem Alter zu ermöglichen, sie mit Fürsorge zu umgeben, wie sie es für uns in unserer Kindheit getan haben.
Insbesondere gegenüber mittellosen Eltern zeigt sich die wahre Kindesliebe. Erfüllen diejenigen dieses Gebot, die glauben, sich groß angestrengt zu haben, indem sie ihnen gerade nur so viel geben, damit sie nicht vor Hunger sterben, während sie selbst auf nichts verzichten? Indem sie ihre Eltern in die winzigste Kammer des Hauses verbannen, um sie nicht auf der Straße zu lassen, während sie für sich das Beste und das Bequemste vorbehalten?
Es ist noch ein Glück, wenn sie das nicht mit Widerwillen machen und die Eltern nicht dazu verpflichtet werden, die ihnen zum Leben verbleibende Zeit dadurch zu erkaufen, dass sie sich dafür die anstrengende Hausarbeit aufladen! Ist es denn gerecht, dass alte und schwache Eltern Diener ihrer jungen und starken Kinder sein sollen? Hat die Mutter mit ihnen um ihre Milch gefeilscht, als sie in der Wiege lagen? Als sie krank waren, hat die Mutter da ihre Nachtwachen oder ihre Schritte gezählt, um ihnen zu besorgen, was sie benötigten? Nein, es ist nicht nur das Notwendigste, was die Kinder ihren armen Eltern schulden, sondern, soweit sie es vermögen, die kleinen Freuden des Überflusses, die Liebenswürdigkeiten, die zarte Pflege, die nur die Zinsen für das sind, was sie selbst erhalten haben, die Bezahlung einer heiligen Schuld. Nur das ist die Kindesliebe, die von Gott anerkannt wird.
Wehe aber demjenigen, der vergisst, was er denen schuldet, die ihn in seiner Schwäche unterstützten, die ihm mit dem materiellen Leben auch das seelische Leben schenkten und sehr oft auf vieles verzichteten, um ihm ein gutes Leben zu ermöglichen. Wehe demjenigen, der undankbar ist, denn er wird durch Undankbarkeit und Verlassen bestraft; er wird in allem, was ihm lieb und teuer ist, verletzt werden, manchmal schon im gegenwärtigen Leben, aber mit Sicherheit in einer anderen Existenz, wo er ertragen muss, was er andern angetan hat.
Gewiss gibt es manche Eltern, die ihre Pflicht vernachlässigen und nicht für ihre Kinder das sind, was sie sein sollten. Aber es obliegt Gott, sie zu bestrafen und nicht ihren Kindern. Es obliegt nicht den Kindern sie zu tadeln, denn sie haben es vielleicht verdient, dass es so ist. Wenn die Nächstenliebe ein Gebot vorschreibt, das Böse mit dem Guten zu erwidern, nachsichtig zu sein mit der Unvollkommenheit der andern, seinen Nächsten nicht zu verleumden, dessen Fehler zu vergessen und zu verzeihen, sogar die Feinde zu lieben, um wie viel größer ist dann die Verpflichtung der Kinder ihren Eltern gegenüber! Die Kinder müssen daher als Verhaltensregeln den Eltern gegenüber, die Gebote Jesu annehmen und sich daran erinnern, dass jegliches tadelnswerte Verhalten den Fremden gegenüber noch tadelnswerter den Eltern gegenüber ist; und dass das, was im ersten Fall vielleicht nur ein Fehler gewesen wäre, im zweiten Fall zum Verbrechen werden kann, weil in diesem Fall zu der mangelnden Nächstenliebe noch die Undankbarkeit hinzukommt.
4. Gott sagte: „Ehre deinen Vater und deine Mutter, damit du lange in dem Lande leben wirst, das der Herr, dein Gott, dir geben wird.“ Warum verspricht ER das Leben auf der Erde als Belohnung und nicht das himmlische Leben? Die Erklärung ist in diesen Worten enthalten: „das Gott dir geben wird“, welche in der modernen Auslegung der zehn Gebote gestrichen wurde, dadurch wird der Sinn entstellt. Um diese Worte zu verstehen, müssen wir uns in die Lage und Denkweise der Hebräer zu jener Zeit zurückversetzen, in der sie gesprochen wurden. Sie wussten noch nichts über das zukünftige Leben. Ihre Sicht ging nicht über die Grenzen des physischen Lebens hinaus; sie wurden daher mehr berührt von Dingen, die sie sahen, als von jenen, die sie nicht sahen. Gott sprach deswegen zu ihnen in einer Sprache, die sie verstehen konnten und, wie man es bei Kindern tut, ER stellte ihnen in Aussicht, was sie befriedigen konnte. Sie befanden sich damals in der Wüste; das Land, das Gott ihnen geben wird, war das Gelobte Land, Ziel ihres Strebens: Sie wünschten sich nichts anderes als dies; Gott sagte ihnen, dass sie in jenem Land lange leben würden, das heißt, sie würden es lange Zeit besitzen, wenn sie SEINE Gebote befolgen.
Aber bei der Ankunft Jesu war ihre Denkweise schon entwickelter; die Zeit war gekommen, ihnen feinere Nahrung zu geben; Er weihte sie in das geistige Leben ein, indem Er ihnen sagte: „Mein Reich ist nicht von dieser Welt; dort und nicht auf Erden, werdet ihr eure Belohnung für eure guten Taten bekommen.“ Durch diese Worte verwandelte sich das irdische Gelobte Land in eine himmlische Heimat; daher, als Er sie zur Befolgung dieses Gebotes aufrief: „Ehre deinen Vater und deine Mutter“, versprach Er ihnen nicht mehr die Erde, sondern den Himmel. (Kapitel II und III)
Aber bei der Ankunft Jesu war ihre Denkweise schon entwickelter; die Zeit war gekommen, ihnen feinere Nahrung zu geben; Er weihte sie in das geistige Leben ein, indem Er ihnen sagte: „Mein Reich ist nicht von dieser Welt; dort und nicht auf Erden, werdet ihr eure Belohnung für eure guten Taten bekommen.“ Durch diese Worte verwandelte sich das irdische Gelobte Land in eine himmlische Heimat; daher, als Er sie zur Befolgung dieses Gebotes aufrief: „Ehre deinen Vater und deine Mutter“, versprach Er ihnen nicht mehr die Erde, sondern den Himmel. (Kapitel II und III)
Wer ist meine Mutter und wer sind meine Schwestern und Brüder?
5. Und als Er in das Haus gekommen war, hatte sich dort eine solch große Menge des Volkes versammelt, dass sie nicht einmal ihre Speisen zu sich nehmen konnten. – Die Seinen hatten dies erfahren, und sie kamen, um sich seiner zu bemächtigen, denn sie sagten: „Er ist von Sinnen.“
Inzwischen waren seine Mutter und seine Brüder gekommen, sie blieben aber draußen und ließen ihn rufen. Das Volk saß um Ihn herum und man sagte zu Ihm: Deine Mutter sowie Deine Brüder und Schwestern sind dort draußen und rufen Dich. Er aber antwortete ihnen: „Wer ist meine Mutter und wer sind meine Brüder und Schwestern?“ Und indem Er alle, die um Ihn herum saßen, ansah, sagte Er: Seht, das sind meine Mutter und meine Brüder und Schwestern: – denn jeder, der den Willen Gottes befolgt, der ist mein Bruder, meine Schwester und meine Mutter. (Markus, Kap. III, 20, 21 und 31-35; Matthäus, Kap. XII, 46-50)
Inzwischen waren seine Mutter und seine Brüder gekommen, sie blieben aber draußen und ließen ihn rufen. Das Volk saß um Ihn herum und man sagte zu Ihm: Deine Mutter sowie Deine Brüder und Schwestern sind dort draußen und rufen Dich. Er aber antwortete ihnen: „Wer ist meine Mutter und wer sind meine Brüder und Schwestern?“ Und indem Er alle, die um Ihn herum saßen, ansah, sagte Er: Seht, das sind meine Mutter und meine Brüder und Schwestern: – denn jeder, der den Willen Gottes befolgt, der ist mein Bruder, meine Schwester und meine Mutter. (Markus, Kap. III, 20, 21 und 31-35; Matthäus, Kap. XII, 46-50)
6. Manche Worte erscheinen fremd aus dem Mund Jesu, weil sie seiner Güte und seinem unveränderlichen Wohlwollen allen gegenüber widersprechen. Die Ungläubigen haben es nicht unterlassen, sich daraus eine Waffe zu schmieden, indem sie sagten, dass Er sich selber widerspricht. Eine unwiderlegbare Tatsache ist, dass Seine Lehre als wesentliche Grundlage – als Eckstein – das Gesetz der Liebe und der Nächstenliebe hat; Er konnte daher nicht auf der einen Seite vernichten, was Er auf der anderen Seite festlegte; daraus kann man nur rigoros die Konsequenz ziehen, dass – wenn einige Maxime im Widerspruch zum Grundsatz stehen – dies besagt, dass die Worte, die Ihm zugeschrieben wurden, entweder falsch wiedergegeben oder falsch verstanden wurden, oder nicht von Ihm waren.
7. Man ist zu Recht erstaunt, Jesus in dieser Situation zu sehen, eine so große Gleichgültigkeit seinen Verwandten gegenüber zu zeigen und irgendwie seine Mutter zu verleugnen.
Was seine Geschwister anbelangt, so weiß man, dass sie Ihm keine Sympathie entgegenbrachten; als wenig entwickelte Geistwesen haben sie Seine Mission nicht verstanden; vor ihren Augen war Sein Verhalten seltsam und Seine Lehren haben sie nicht berührt, da keiner von ihnen zu Seinen Jüngern gehörte. Es scheint sogar, dass sie bis zu einem gewissen Grad die Vorurteile Seiner Feinde teilten. Sicher ist außerdem, dass sie Ihn mehr als einen Fremden und nicht wie einen Bruder empfingen, wenn Er sich Seiner Familie vorstellte, und der Heilige Johannes sagte im positiven Sinn, „dass sie nicht an Ihn glaubten“. (Kapitel VII, 5)
Bezüglich Seiner Mutter kann keiner ihre Zärtlichkeit zu ihrem Sohn bestreiten. Aber man muss auch zugeben, dass sie anscheinend keine richtige Vorstellung von Seiner Mission gehabt hat, weil man nie gesehen hat, dass sie Seinen Lehren folgte noch für Ihn Zeugnis ablegte, wie es Johannes der Täufer gemacht hat; bei ihr war die mütterliche Fürsorge vorherrschend. Im Hinblick auf Jesus anzunehmen, dass Er Seine Mutter verleugnet hätte, würde bedeuten, Seinen Charakter zu verkennen; ein solcher Gedanke hätte zu demjenigen keinen Zugang finden können, der gesagt hat: „Ehre deinen Vater und deine Mutter.“ Man muss daher eine andere Bedeutung für Seine Worte finden, die fast immer unter allegorischen Bildern verhüllt waren.
Jesus ließ keine Gelegenheit außer Acht, zu lehren. Er nutzte daher jenen Anlass, der Ihm die Ankunft Seiner Familie bot, um den Unterschied klarzumachen, der zwischen der physischen und geistigen Verwandtschaft besteht.
Was seine Geschwister anbelangt, so weiß man, dass sie Ihm keine Sympathie entgegenbrachten; als wenig entwickelte Geistwesen haben sie Seine Mission nicht verstanden; vor ihren Augen war Sein Verhalten seltsam und Seine Lehren haben sie nicht berührt, da keiner von ihnen zu Seinen Jüngern gehörte. Es scheint sogar, dass sie bis zu einem gewissen Grad die Vorurteile Seiner Feinde teilten. Sicher ist außerdem, dass sie Ihn mehr als einen Fremden und nicht wie einen Bruder empfingen, wenn Er sich Seiner Familie vorstellte, und der Heilige Johannes sagte im positiven Sinn, „dass sie nicht an Ihn glaubten“. (Kapitel VII, 5)
Bezüglich Seiner Mutter kann keiner ihre Zärtlichkeit zu ihrem Sohn bestreiten. Aber man muss auch zugeben, dass sie anscheinend keine richtige Vorstellung von Seiner Mission gehabt hat, weil man nie gesehen hat, dass sie Seinen Lehren folgte noch für Ihn Zeugnis ablegte, wie es Johannes der Täufer gemacht hat; bei ihr war die mütterliche Fürsorge vorherrschend. Im Hinblick auf Jesus anzunehmen, dass Er Seine Mutter verleugnet hätte, würde bedeuten, Seinen Charakter zu verkennen; ein solcher Gedanke hätte zu demjenigen keinen Zugang finden können, der gesagt hat: „Ehre deinen Vater und deine Mutter.“ Man muss daher eine andere Bedeutung für Seine Worte finden, die fast immer unter allegorischen Bildern verhüllt waren.
Jesus ließ keine Gelegenheit außer Acht, zu lehren. Er nutzte daher jenen Anlass, der Ihm die Ankunft Seiner Familie bot, um den Unterschied klarzumachen, der zwischen der physischen und geistigen Verwandtschaft besteht.
Die physische und die geistige Verwandtschaft
8. Die Blutsverwandtschaft ist nicht unbedingt die geistige Verwandtschaft. Der Körper geht aus dem Körper hervor, aber der Geist geht nicht aus dem Geist hervor, denn der Geist existierte schon vor der Entstehung des Körpers. Es ist nicht der Vater, der den Geist seines Kindes erzeugt, er gibt ihm nur die physische Hülle, aber er muss ihm bei seiner intellektuellen und moralischen Entwicklung helfen, um ihn Fortschritte machen zu lassen.
Die Geister, die sich in einer gleichen Familie inkarnieren, insbesondere als nahe Verwandte, sind meistens sympathisierende Geister, verbunden durch vorherige Beziehungen, die sich während des irdischen Lebens durch Zuneigung ausdrücken; aber es kann auch vorkommen, dass diese Geister sich untereinander vollkommen fremd sind, ebenso durch vorherige Antipathien getrennt, die sich in gleicher Weise durch ihre Gegnerschaft auf Erden ausdrücken, um ihnen als Prüfung zu dienen. Die wahren Familienbande sind also nicht jene der Blutsverwandtschaft, sondern die der Sympathie und der Übereinstimmung der Gedanken, die die Geistwesen vor, während und nach ihrer Inkarnation vereinigen. Daraus folgt, dass zwei Wesen, die von verschiedenen Eltern geboren wurden, innigere Brüder durch den Geist sein können, als wenn sie es durch das Blut wären. Sie können sich anziehen, sich suchen, sich gegenseitig gefallen; während zwei blutsverwandte Brüder sich abstoßen können, wie wir es täglich erleben; ein moralisches Problem, das nur der Spiritismus durch die Pluralität der Existenzen lösen konnte. (Kapitel IV, Nr. 13)
Es gibt also zwei Arten von Familien: Die Familie durch die geistigen Bande und die Familie durch die physischen Bande. Die erste dauerhaft, stärkt sich durch die Läuterung und verewigt sich in der geistigen Welt durch die verschiedenen Wanderungen der Seele. Die zweite, zerbrechlich wie die Materie, stirbt mit der Zeit aus und löst sich sehr oft moralisch auf, sogar schon im jetzigen Leben. Dies wollte Jesus zu verstehen geben, indem Er seinen Jüngern sagte: „Hier sind meine Mutter und meine Geschwister, das heißt, meine Familie durch die geistigen Bande, denn jeder, der den Willen meines Vaters erfüllt, der im Himmel ist, der ist mein Bruder, meine Schwester und meine Mutter.“
Die Feindseligkeit Seiner Brüder und Schwestern wird in den Berichten des Apostels Markus ganz deutlich aufgezeigt, weil er doch sagt, dass sie die Absicht hatten, sich Seiner zu bemächtigen, unter dem Vorwand, dass Er von Sinnen wäre. Bei der Ankündigung ihrer Ankunft, und da Er ihre Gefühle Ihm gegenüber kannte, war es selbstverständlich, dass Er aus der geistigen Sicht bezüglich Seiner Jünger sagte: „Das sind meine wahren Brüder und Schwestern“. Obwohl Seine Mutter sie begleitete, verallgemeinerte Er die Lehre, was auf keinen Fall bedeutet, dass Er beabsichtigte zu sagen, dass Seine leibliche Mutter ihm als Geist nichts bedeuten würde und dass sie für ihn gleichgültig wäre. Sein Verhalten bei anderen Gelegenheiten hat ausreichend das Gegenteil bewiesen.
Die Geister, die sich in einer gleichen Familie inkarnieren, insbesondere als nahe Verwandte, sind meistens sympathisierende Geister, verbunden durch vorherige Beziehungen, die sich während des irdischen Lebens durch Zuneigung ausdrücken; aber es kann auch vorkommen, dass diese Geister sich untereinander vollkommen fremd sind, ebenso durch vorherige Antipathien getrennt, die sich in gleicher Weise durch ihre Gegnerschaft auf Erden ausdrücken, um ihnen als Prüfung zu dienen. Die wahren Familienbande sind also nicht jene der Blutsverwandtschaft, sondern die der Sympathie und der Übereinstimmung der Gedanken, die die Geistwesen vor, während und nach ihrer Inkarnation vereinigen. Daraus folgt, dass zwei Wesen, die von verschiedenen Eltern geboren wurden, innigere Brüder durch den Geist sein können, als wenn sie es durch das Blut wären. Sie können sich anziehen, sich suchen, sich gegenseitig gefallen; während zwei blutsverwandte Brüder sich abstoßen können, wie wir es täglich erleben; ein moralisches Problem, das nur der Spiritismus durch die Pluralität der Existenzen lösen konnte. (Kapitel IV, Nr. 13)
Es gibt also zwei Arten von Familien: Die Familie durch die geistigen Bande und die Familie durch die physischen Bande. Die erste dauerhaft, stärkt sich durch die Läuterung und verewigt sich in der geistigen Welt durch die verschiedenen Wanderungen der Seele. Die zweite, zerbrechlich wie die Materie, stirbt mit der Zeit aus und löst sich sehr oft moralisch auf, sogar schon im jetzigen Leben. Dies wollte Jesus zu verstehen geben, indem Er seinen Jüngern sagte: „Hier sind meine Mutter und meine Geschwister, das heißt, meine Familie durch die geistigen Bande, denn jeder, der den Willen meines Vaters erfüllt, der im Himmel ist, der ist mein Bruder, meine Schwester und meine Mutter.“
Die Feindseligkeit Seiner Brüder und Schwestern wird in den Berichten des Apostels Markus ganz deutlich aufgezeigt, weil er doch sagt, dass sie die Absicht hatten, sich Seiner zu bemächtigen, unter dem Vorwand, dass Er von Sinnen wäre. Bei der Ankündigung ihrer Ankunft, und da Er ihre Gefühle Ihm gegenüber kannte, war es selbstverständlich, dass Er aus der geistigen Sicht bezüglich Seiner Jünger sagte: „Das sind meine wahren Brüder und Schwestern“. Obwohl Seine Mutter sie begleitete, verallgemeinerte Er die Lehre, was auf keinen Fall bedeutet, dass Er beabsichtigte zu sagen, dass Seine leibliche Mutter ihm als Geist nichts bedeuten würde und dass sie für ihn gleichgültig wäre. Sein Verhalten bei anderen Gelegenheiten hat ausreichend das Gegenteil bewiesen.
Unterweisungen der geistigen Welt
Die Undankbarkeit der Kinder und die Familienbande
9. Die Undankbarkeit ist eine der unmittelbaren Früchte des Egoismus; sie empört stets die ehrlichen Herzen; aber die Undankbarkeit der Kinder gegenüber ihren Eltern hat einen noch hässlicheren Charakter. Und besonders aus diesem Gesichtspunkt wollen wir sie in Betracht ziehen, um ihre Ursachen und Wirkungen zu analysieren. Hier wie bei allem wirft der Spiritismus ein Licht auf eins der größten Probleme des menschlichen Herzens.
Wenn eine Seele die Erde verlässt, nimmt sie die Leidenschaften und Tugenden, die ihrer Natur innewohnen, mit sich in die geistigen Sphären, in denen sie entweder fortschreitet oder solange stehen bleibt, bis sie das Bedürfnis nach dem Licht verspürt. Einige haben großen Hass und unbefriedigte Vergeltungswünsche mit sich genommen; aber einige davon, entwickelter als die anderen, ist es erlaubt, etwas von der Wahrheit zu erahnen. Sie erkennen die verhängnisvollen Auswirkungen ihrer Leidenschaften und fassen daher gute Entschlüsse; sie verstehen, dass es – um zu Gott zu gehen – nur ein Passwort gibt: die Nächstenliebe. Es gibt daher keine Nächstenliebe ohne die Schmähungen und Beleidigungen zu vergessen; keine Nächstenliebe mit Hass im Herzen und ohne Vergebung.
Also beobachten sie mit unglaublichen Anstrengungen jene, die sie auf der Erde gehasst haben; aber bei diesem Anblick erwacht ihre Feindschaft erneut. Sie empören sich bei dem Gedanken zu vergeben, noch mehr als bei dem Gedanken sich selber aufzugeben, jenem Gedanken vor allem, dass sie jene lieben sollen, die vielleicht ihr Vermögen, ihre Würde, ihre Familie zerstört haben. Das Herz dieser Unglücklichen ist allerdings erschüttert; sie zögern, schwanken durch ihre widersprüchlichen Gefühle. Falls die guten Beschlüsse überwiegen, bitten sie Gott, flehen sie die guten Geister an, ihnen in dem entscheidenden Moment der Prüfung Kraft zu geben.
Schließlich, nach einigen Jahren der Meditation und der Gebete, beseelt der Geist einen Körper, der sich in einer Familie entwickelt, die er gehasst hat, und bittet die Geister, die damit beauftragt sind, höhere Anweisungen zu übermitteln, auf dass er auf der Erde das Schicksal dieses im Entstehen befindlichen Körpers erfüllt. Wie wird dann sein Verhalten in dieser Familie sein? Es hängt mehr oder weniger vom Durchhalten seiner guten Entschlüsse ab. Der ständige Kontakt mit Menschen, die er gehasst hat, ist eine grausame Prüfung, der er manchmal unterliegt, wenn sein Wille nicht stark genug ist. Je nachdem also, wie der gute oder schlechte Entschluss überwiegt, wird er Freund oder Feind derjenigen sein, in deren Mitte er zu leben gerufen wurde. Daher erklären sich solcher Hass, solche instinktive Zurückweisung, die man bei manchen Kindern bemerkt und die keine vorherige Handlung zu rechtfertigen scheinen. In dieser Existenz hat tatsächlich nichts diese Antipathie hervorrufen können. Um diese Ursache zu verstehen, muss man seinen Blick auf vergangenes Leben werfen.
Spiritisten! Versteht jetzt die große Rolle der Menschheit; versteht, dass, wenn ihr einen Körper zeugt, die Seele, die in ihm inkarniert, aus der geistigen Sphäre kommt, um fortzuschreiten. Erkennt eure Pflichten und setzt eure ganze Liebe daran, diese Seele näher zu Gott zu bringen: Dies ist der euch anvertraute Auftrag, und ihr werdet eure Belohnung empfangen, wenn ihr ihn treu erfüllt. Eure Fürsorge, die Erziehung, die ihr ihm gebt, wird zu seiner Verbesserung und seinem zukünftigen Wohlergehen beitragen. Denkt daran, dass Gott jeden Vater, jede Mutter fragen wird: „Was habt ihr aus dem Kind gemacht, das ich euch anvertraut habe?“ Wenn es durch eure Schuld zurückgeblieben ist, werdet ihr es zu eurer Bestrafung unter den leidenden Geistern sehen, denn es hing von euch ab, dass es stattdessen glücklich sein könnte.
Ihr selber, dann von Schuldgefühlen geplagt, werdet dann darum bitten, eure Fehler wieder gutmachen zu dürfen; ihr werdet für euch und für es um eine erneute Inkarnation bitten, bei der ihr es mit besserer Fürsorge umgeben werdet, und bei der es euch voller Dankbarkeit dafür mit seiner Liebe umgibt.
Weist daher nicht das Kind in der Wiege ab, das seine Mutter zurückstößt noch jenes, das euch Undankbarkeit erweist; es ist nicht der Zufall, der es so gemacht hat und es euch gegeben hat. Eine unvollkommene Ahnung der Vergangenheit enthüllt sich und daraus könnt ihr folgern, dass der eine oder andere schon viel gehasst hat oder beleidigt wurde; dass der eine oder andere gekommen ist, um zu vergeben oder zu büßen. Mütter! Umarmt daher das Kind, das euch Kummer bereitet und sagt euch selbst: „Einer von uns beiden war schuldig.“ Verdient euch die göttlichen Freuden, die Gott der Mutterschaft beifügt, indem ihr diesem Kind lehrt, dass es auf der Erde ist, um sich zu verbessern, zu lieben und zu segnen. Aber leider, wie viele unter euch, anstatt durch die Erziehung die schlechten, von vorherigen Existenzen stammenden, angeborenen Neigungen zu beseitigen, erhaltet und entwickelt ihr gerade diese Neigungen weiter durch eine schuldhafte Schwäche und Nachlässigkeit, und später wird euer Herz durch die Undankbarkeit eurer Kinder verletzt, was für euch schon in diesem Leben der Beginn eurer Buße sein wird.
Die Arbeit ist nicht so schwer wie sie euch scheint. Sie erfordert nicht das Wissen der Welt. Sowohl der Unwissende wie der Gelehrte kann sie erfüllen, und der Spiritismus erleichtert sie zu tun, indem er die Ursache der Unvollkommenheit des menschlichen Herzens erklärt.
Von der Wiege an zeigt das Kind die guten und schlechten Neigungen, die es von seiner vorherigen Existenz mitbringt. Die Eltern sollen sich befleißigen, sie zu beobachten. Alle Übel entstammen dem Egoismus und dem Hochmut. Beobachtet also die kleinsten Anzeichen, die den Keim dieser Laster erkennen lassen, und bemüht euch sie zu bekämpfen, ohne zu warten, bis sie tiefere Wurzeln geschlagen haben. Macht es wie der gute Gärtner, der die schlechten Knospen entfernt, sobald er sie am Baum entdeckt. Wenn ihr den Egoismus und Hochmut sich entwickeln lasst, wundert euch nicht, wenn ihr später mit Undankbarkeit bezahlt werdet. Wenn die Eltern alles getan haben, was sie für den moralischen Fortschritt ihrer Kinder tun müssen, ohne Erfolg zu haben, müssen sie sich nicht selbst beschuldigen und ihre Gewissen können ruhig bleiben. Was den verständlichen Kummer angeht, den ihr wegen des Misserfolgs eurer Bemühungen empfindet, reserviert euch Gott einen großen, unermesslichen Trost durch die Sicherheit, dass dies nur eine Verzögerung ist, und dass euch in einer anderen Existenz ermöglicht wird, die begonnene Arbeit zu beenden und dass euch eines Tages der undankbare Sohn mit seiner Liebe belohnen wird.
Gott gibt keine Prüfung, die über die Kraft desjenigen hinausgeht, der um sie bittet; ER erlaubt nur die, die erfüllt werden können. Wenn dies nicht gelingt, geschieht es nicht aus Mangel an Möglichkeiten, sondern an Willen. Denn wie viele Menschen gibt es, die anstatt den schlechten Trieben zu widerstehen, Gefallen an ihnen finden: auf diese warten Weinen und Zähneknirschen in ihren nächsten Inkarnationen. Bewundert aber die Güte Gottes, der der Reue nie die Tür verschließt. Der Tag wird kommen, an dem der Schuldige es müde sein wird zu leiden, an dem sein Hochmut endlich besiegt sein wird, und dann wird Gott SEINE väterlichen Arme für den verlorenen Sohn öffnen, der sich zu SEINEN Füßen wirft. Große Prüfungen – versteht mich richtig – sind fast immer Anzeichen vom Ende des Leidens und von einem Fortschritt des Geistes, sofern sie gemäß dem Willen Gottes angenommen werden. Dies ist ein bedeutender Moment, und gerade bei diesem ist es wichtig, dass man sich nicht murrend dagegen auflehnt, wenn man die Früchte der Prüfung nicht verlieren und wieder von vorne anfangen möchte. Anstatt euch zu beklagen, bedankt euch bei Gott, der euch die Gelegenheit zu siegen gibt, um euch den Preis des Sieges zu geben. Wenn ihr dann aus dem Wirbel der irdischen Welt herausgegangen seid und in die geistige Welt eintretet, werdet ihr dort wie ein Soldat bejubelt, der aus der Mitte eines Kampfes siegreich hervorging.
Die schmerzlichsten aller Prüfungen sind die, die das Herz betrüben. Einer, der mit Mut das Elend und die materiellen Entbehrungen erträgt, zerbricht unter dem Gewicht des häuslichen Kummers, verwundet durch die Undankbarkeit der Seinen. Oh! Was ist dies für eine schmerzliche Beklemmung. Was kann aber unter diesen Umständen besser den moralischen Mut wieder aufrichten, als das Wissen über die Ursachen des Bösen und die Sicherheit, dass es bei seelischen Schmerzen – auch wenn sie lange Zeit bestehen – keine ewigen Verzweiflungen gibt, weil es nicht Gottes Wille sein kann, dass SEINE Geschöpfe unaufhörlich leiden? Was gibt es Trostvolleres, Ermutigenderes, als den Gedanken, dass es von einem selber, von seinen eigenen Bemühungen abhängt, das Leid zu verkürzen, und zwar durch die Vernichtung der Ursachen des Bösen in sich selber? Aber dazu darf der Mensch seinen Blick nicht allein auf die Erde fixieren und nicht nur eine Existenz sehen. Es ist nötig sich zu erheben und in der Unendlichkeit der Vergangenheit sowie der Zukunft zu schweben. Die große Gerechtigkeit Gottes wird sich euch dann zeigen, und ihr wartet geduldig, weil euch nun klar wird, was euch auf der Erde noch als Ungeheuerlichkeit erschien. Die Wunden, die ihr dort bekommen habt, werden euch nur noch als Kratzer erscheinen. Durch diesen auf die Gesamtheit geworfenen Blick, zeigen sich die Familienbande in ihrem wahren Sinn: Es sind nicht mehr die vergänglichen Bande der Materie, die ihre Mitglieder binden, sondern die dauerhaften Bande der Geister, die sich verewigen und durch die Läuterungsprozesse festigen, anstatt durch die Reinkarnation zu zerbrechen.
Die Geister, deren Ähnlichkeit in ihrem Geschmack, in der Übereinstimmung des moralischen Fortschritts und in der Zuneigung sie dazu veranlassen, sich zu vereinigen, bilden Familien. Diese gleichen Geister suchen sich auf ihren irdischen Wanderschaften, um sich zu gruppieren, wie sie es in den geistigen Sphären auch tun; von daher entstehen die geeinten und homogenen Familien. Und wenn sie auf ihrer Wanderschaft vorübergehend getrennt sind, treffen sie sich später wieder, glücklich über ihre neuen Fortschritte. Da sie aber nicht nur für sich selbst arbeiten sollen, erlaubt Gott, dass weniger entwickelte Geister unter ihnen reinkarnieren, damit diese, im Interesse ihres eigenen Fortschritts, Ratschläge und gute Beispiele erhalten können. Manchmal verursachen sie Unruhe, aber gerade dort ist die Prüfung und darin besteht die Aufgabe. Empfangt sie also als Brüder und Schwestern. Helft ihnen! Später, in der geistigen Welt, wird sich die Familie darüber freuen, die Schiffbrüchigen gerettet zu haben, die ihrerseits auch andere retten können. (Sankt Augustin, Paris, 1862)
Wenn eine Seele die Erde verlässt, nimmt sie die Leidenschaften und Tugenden, die ihrer Natur innewohnen, mit sich in die geistigen Sphären, in denen sie entweder fortschreitet oder solange stehen bleibt, bis sie das Bedürfnis nach dem Licht verspürt. Einige haben großen Hass und unbefriedigte Vergeltungswünsche mit sich genommen; aber einige davon, entwickelter als die anderen, ist es erlaubt, etwas von der Wahrheit zu erahnen. Sie erkennen die verhängnisvollen Auswirkungen ihrer Leidenschaften und fassen daher gute Entschlüsse; sie verstehen, dass es – um zu Gott zu gehen – nur ein Passwort gibt: die Nächstenliebe. Es gibt daher keine Nächstenliebe ohne die Schmähungen und Beleidigungen zu vergessen; keine Nächstenliebe mit Hass im Herzen und ohne Vergebung.
Also beobachten sie mit unglaublichen Anstrengungen jene, die sie auf der Erde gehasst haben; aber bei diesem Anblick erwacht ihre Feindschaft erneut. Sie empören sich bei dem Gedanken zu vergeben, noch mehr als bei dem Gedanken sich selber aufzugeben, jenem Gedanken vor allem, dass sie jene lieben sollen, die vielleicht ihr Vermögen, ihre Würde, ihre Familie zerstört haben. Das Herz dieser Unglücklichen ist allerdings erschüttert; sie zögern, schwanken durch ihre widersprüchlichen Gefühle. Falls die guten Beschlüsse überwiegen, bitten sie Gott, flehen sie die guten Geister an, ihnen in dem entscheidenden Moment der Prüfung Kraft zu geben.
Schließlich, nach einigen Jahren der Meditation und der Gebete, beseelt der Geist einen Körper, der sich in einer Familie entwickelt, die er gehasst hat, und bittet die Geister, die damit beauftragt sind, höhere Anweisungen zu übermitteln, auf dass er auf der Erde das Schicksal dieses im Entstehen befindlichen Körpers erfüllt. Wie wird dann sein Verhalten in dieser Familie sein? Es hängt mehr oder weniger vom Durchhalten seiner guten Entschlüsse ab. Der ständige Kontakt mit Menschen, die er gehasst hat, ist eine grausame Prüfung, der er manchmal unterliegt, wenn sein Wille nicht stark genug ist. Je nachdem also, wie der gute oder schlechte Entschluss überwiegt, wird er Freund oder Feind derjenigen sein, in deren Mitte er zu leben gerufen wurde. Daher erklären sich solcher Hass, solche instinktive Zurückweisung, die man bei manchen Kindern bemerkt und die keine vorherige Handlung zu rechtfertigen scheinen. In dieser Existenz hat tatsächlich nichts diese Antipathie hervorrufen können. Um diese Ursache zu verstehen, muss man seinen Blick auf vergangenes Leben werfen.
Spiritisten! Versteht jetzt die große Rolle der Menschheit; versteht, dass, wenn ihr einen Körper zeugt, die Seele, die in ihm inkarniert, aus der geistigen Sphäre kommt, um fortzuschreiten. Erkennt eure Pflichten und setzt eure ganze Liebe daran, diese Seele näher zu Gott zu bringen: Dies ist der euch anvertraute Auftrag, und ihr werdet eure Belohnung empfangen, wenn ihr ihn treu erfüllt. Eure Fürsorge, die Erziehung, die ihr ihm gebt, wird zu seiner Verbesserung und seinem zukünftigen Wohlergehen beitragen. Denkt daran, dass Gott jeden Vater, jede Mutter fragen wird: „Was habt ihr aus dem Kind gemacht, das ich euch anvertraut habe?“ Wenn es durch eure Schuld zurückgeblieben ist, werdet ihr es zu eurer Bestrafung unter den leidenden Geistern sehen, denn es hing von euch ab, dass es stattdessen glücklich sein könnte.
Ihr selber, dann von Schuldgefühlen geplagt, werdet dann darum bitten, eure Fehler wieder gutmachen zu dürfen; ihr werdet für euch und für es um eine erneute Inkarnation bitten, bei der ihr es mit besserer Fürsorge umgeben werdet, und bei der es euch voller Dankbarkeit dafür mit seiner Liebe umgibt.
Weist daher nicht das Kind in der Wiege ab, das seine Mutter zurückstößt noch jenes, das euch Undankbarkeit erweist; es ist nicht der Zufall, der es so gemacht hat und es euch gegeben hat. Eine unvollkommene Ahnung der Vergangenheit enthüllt sich und daraus könnt ihr folgern, dass der eine oder andere schon viel gehasst hat oder beleidigt wurde; dass der eine oder andere gekommen ist, um zu vergeben oder zu büßen. Mütter! Umarmt daher das Kind, das euch Kummer bereitet und sagt euch selbst: „Einer von uns beiden war schuldig.“ Verdient euch die göttlichen Freuden, die Gott der Mutterschaft beifügt, indem ihr diesem Kind lehrt, dass es auf der Erde ist, um sich zu verbessern, zu lieben und zu segnen. Aber leider, wie viele unter euch, anstatt durch die Erziehung die schlechten, von vorherigen Existenzen stammenden, angeborenen Neigungen zu beseitigen, erhaltet und entwickelt ihr gerade diese Neigungen weiter durch eine schuldhafte Schwäche und Nachlässigkeit, und später wird euer Herz durch die Undankbarkeit eurer Kinder verletzt, was für euch schon in diesem Leben der Beginn eurer Buße sein wird.
Die Arbeit ist nicht so schwer wie sie euch scheint. Sie erfordert nicht das Wissen der Welt. Sowohl der Unwissende wie der Gelehrte kann sie erfüllen, und der Spiritismus erleichtert sie zu tun, indem er die Ursache der Unvollkommenheit des menschlichen Herzens erklärt.
Von der Wiege an zeigt das Kind die guten und schlechten Neigungen, die es von seiner vorherigen Existenz mitbringt. Die Eltern sollen sich befleißigen, sie zu beobachten. Alle Übel entstammen dem Egoismus und dem Hochmut. Beobachtet also die kleinsten Anzeichen, die den Keim dieser Laster erkennen lassen, und bemüht euch sie zu bekämpfen, ohne zu warten, bis sie tiefere Wurzeln geschlagen haben. Macht es wie der gute Gärtner, der die schlechten Knospen entfernt, sobald er sie am Baum entdeckt. Wenn ihr den Egoismus und Hochmut sich entwickeln lasst, wundert euch nicht, wenn ihr später mit Undankbarkeit bezahlt werdet. Wenn die Eltern alles getan haben, was sie für den moralischen Fortschritt ihrer Kinder tun müssen, ohne Erfolg zu haben, müssen sie sich nicht selbst beschuldigen und ihre Gewissen können ruhig bleiben. Was den verständlichen Kummer angeht, den ihr wegen des Misserfolgs eurer Bemühungen empfindet, reserviert euch Gott einen großen, unermesslichen Trost durch die Sicherheit, dass dies nur eine Verzögerung ist, und dass euch in einer anderen Existenz ermöglicht wird, die begonnene Arbeit zu beenden und dass euch eines Tages der undankbare Sohn mit seiner Liebe belohnen wird.
Gott gibt keine Prüfung, die über die Kraft desjenigen hinausgeht, der um sie bittet; ER erlaubt nur die, die erfüllt werden können. Wenn dies nicht gelingt, geschieht es nicht aus Mangel an Möglichkeiten, sondern an Willen. Denn wie viele Menschen gibt es, die anstatt den schlechten Trieben zu widerstehen, Gefallen an ihnen finden: auf diese warten Weinen und Zähneknirschen in ihren nächsten Inkarnationen. Bewundert aber die Güte Gottes, der der Reue nie die Tür verschließt. Der Tag wird kommen, an dem der Schuldige es müde sein wird zu leiden, an dem sein Hochmut endlich besiegt sein wird, und dann wird Gott SEINE väterlichen Arme für den verlorenen Sohn öffnen, der sich zu SEINEN Füßen wirft. Große Prüfungen – versteht mich richtig – sind fast immer Anzeichen vom Ende des Leidens und von einem Fortschritt des Geistes, sofern sie gemäß dem Willen Gottes angenommen werden. Dies ist ein bedeutender Moment, und gerade bei diesem ist es wichtig, dass man sich nicht murrend dagegen auflehnt, wenn man die Früchte der Prüfung nicht verlieren und wieder von vorne anfangen möchte. Anstatt euch zu beklagen, bedankt euch bei Gott, der euch die Gelegenheit zu siegen gibt, um euch den Preis des Sieges zu geben. Wenn ihr dann aus dem Wirbel der irdischen Welt herausgegangen seid und in die geistige Welt eintretet, werdet ihr dort wie ein Soldat bejubelt, der aus der Mitte eines Kampfes siegreich hervorging.
Die schmerzlichsten aller Prüfungen sind die, die das Herz betrüben. Einer, der mit Mut das Elend und die materiellen Entbehrungen erträgt, zerbricht unter dem Gewicht des häuslichen Kummers, verwundet durch die Undankbarkeit der Seinen. Oh! Was ist dies für eine schmerzliche Beklemmung. Was kann aber unter diesen Umständen besser den moralischen Mut wieder aufrichten, als das Wissen über die Ursachen des Bösen und die Sicherheit, dass es bei seelischen Schmerzen – auch wenn sie lange Zeit bestehen – keine ewigen Verzweiflungen gibt, weil es nicht Gottes Wille sein kann, dass SEINE Geschöpfe unaufhörlich leiden? Was gibt es Trostvolleres, Ermutigenderes, als den Gedanken, dass es von einem selber, von seinen eigenen Bemühungen abhängt, das Leid zu verkürzen, und zwar durch die Vernichtung der Ursachen des Bösen in sich selber? Aber dazu darf der Mensch seinen Blick nicht allein auf die Erde fixieren und nicht nur eine Existenz sehen. Es ist nötig sich zu erheben und in der Unendlichkeit der Vergangenheit sowie der Zukunft zu schweben. Die große Gerechtigkeit Gottes wird sich euch dann zeigen, und ihr wartet geduldig, weil euch nun klar wird, was euch auf der Erde noch als Ungeheuerlichkeit erschien. Die Wunden, die ihr dort bekommen habt, werden euch nur noch als Kratzer erscheinen. Durch diesen auf die Gesamtheit geworfenen Blick, zeigen sich die Familienbande in ihrem wahren Sinn: Es sind nicht mehr die vergänglichen Bande der Materie, die ihre Mitglieder binden, sondern die dauerhaften Bande der Geister, die sich verewigen und durch die Läuterungsprozesse festigen, anstatt durch die Reinkarnation zu zerbrechen.
Die Geister, deren Ähnlichkeit in ihrem Geschmack, in der Übereinstimmung des moralischen Fortschritts und in der Zuneigung sie dazu veranlassen, sich zu vereinigen, bilden Familien. Diese gleichen Geister suchen sich auf ihren irdischen Wanderschaften, um sich zu gruppieren, wie sie es in den geistigen Sphären auch tun; von daher entstehen die geeinten und homogenen Familien. Und wenn sie auf ihrer Wanderschaft vorübergehend getrennt sind, treffen sie sich später wieder, glücklich über ihre neuen Fortschritte. Da sie aber nicht nur für sich selbst arbeiten sollen, erlaubt Gott, dass weniger entwickelte Geister unter ihnen reinkarnieren, damit diese, im Interesse ihres eigenen Fortschritts, Ratschläge und gute Beispiele erhalten können. Manchmal verursachen sie Unruhe, aber gerade dort ist die Prüfung und darin besteht die Aufgabe. Empfangt sie also als Brüder und Schwestern. Helft ihnen! Später, in der geistigen Welt, wird sich die Familie darüber freuen, die Schiffbrüchigen gerettet zu haben, die ihrerseits auch andere retten können. (Sankt Augustin, Paris, 1862)
KAPITEL XV - Außerhalb der Nächstenliebe gibt es kein Heil
Was der Geist braucht, um gerettet zu werden. Das Gleichnis vom guten Samariter
1. Wenn aber der Menschensohn in Seiner Herrlichkeit kommen wird und alle Engel mit Ihm, dann wird Er sich auf den Thron Seiner himmlischer Herrlichkeit setzen. – Vor Ihm werden alle Völker versammelt werden, und Er wird sie voneinander trennen, wie der Hirte die Schafe von den Böcken trennt. – Und die Schafe wird Er zu Seiner Rechten stellen, die Böcke aber zur Linken.
Dann wird der König zu denen zu Seiner Rechten sagen: „Kommt her, ihr Gesegneten meines Vaters, nehmt Besitz von dem Reich, das für euch seit Anbeginn der Welt bereitgehalten wurde. – Denn ich war hungrig und ihr habt mich gespeist; ich war durstig und ihr habt mich getränkt; ich benötigte Unterkunft und ihr habt mich beherbergt; ich war nackt und ihr habt mich bekleidet; ich war krank und ihr habt mich besucht; ich war im Gefängnis und ihr seid zu mir gekommen.“
Dann werden Ihm die Gerechten antworten: „Herr, wann sahen wir Dich hungrig und haben Dich gespeist? oder durstig und haben Dich getränkt? – Wann sahen wir Dich ohne Unterkunft und haben Dich beherbergt? oder nackt und haben Dich bekleidet? – Wann sahen wir Dich krank oder im Gefängnis und haben Dich besucht?“ – Der König wird ihnen antworten: „Wahrlich, ich sage euch: Was ihr einem dieser meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.“
Danach wird Er zu denen auf Seiner linken Seite sagen: „Geht hinweg von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das für den Teufel und seine Engel bereitet ist! – Denn ich war hungrig, und ihr habt mich nicht gespeist; ich war durstig, und ihr habt mich nicht getränkt; ich war ohne Unterkunft, und ihr habt mich nicht beherbergt; ich war nackt, und ihr habt mich nicht bekleidet; ich war krank und im Gefängnis, und ihr habt mich nicht besucht.“
Dann werden auch sie antworten: „Herr, wann sahen wir Dich hungrig oder durstig, ohne Unterkunft oder nackt, krank oder im Gefängnis und haben dir nicht geholfen?“ – Dann wird Er ihnen antworten: „Wahrlich, ich sage euch: was ihr einem dieser Geringsten nicht getan habt, das habt ihr auch mir nicht getan.“
Und diese werden in die ewige Qual gehen, die Gerechten aber in das ewige Leben. (Matthäus, Kap. XXV, 31-46)
Dann wird der König zu denen zu Seiner Rechten sagen: „Kommt her, ihr Gesegneten meines Vaters, nehmt Besitz von dem Reich, das für euch seit Anbeginn der Welt bereitgehalten wurde. – Denn ich war hungrig und ihr habt mich gespeist; ich war durstig und ihr habt mich getränkt; ich benötigte Unterkunft und ihr habt mich beherbergt; ich war nackt und ihr habt mich bekleidet; ich war krank und ihr habt mich besucht; ich war im Gefängnis und ihr seid zu mir gekommen.“
Dann werden Ihm die Gerechten antworten: „Herr, wann sahen wir Dich hungrig und haben Dich gespeist? oder durstig und haben Dich getränkt? – Wann sahen wir Dich ohne Unterkunft und haben Dich beherbergt? oder nackt und haben Dich bekleidet? – Wann sahen wir Dich krank oder im Gefängnis und haben Dich besucht?“ – Der König wird ihnen antworten: „Wahrlich, ich sage euch: Was ihr einem dieser meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.“
Danach wird Er zu denen auf Seiner linken Seite sagen: „Geht hinweg von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das für den Teufel und seine Engel bereitet ist! – Denn ich war hungrig, und ihr habt mich nicht gespeist; ich war durstig, und ihr habt mich nicht getränkt; ich war ohne Unterkunft, und ihr habt mich nicht beherbergt; ich war nackt, und ihr habt mich nicht bekleidet; ich war krank und im Gefängnis, und ihr habt mich nicht besucht.“
Dann werden auch sie antworten: „Herr, wann sahen wir Dich hungrig oder durstig, ohne Unterkunft oder nackt, krank oder im Gefängnis und haben dir nicht geholfen?“ – Dann wird Er ihnen antworten: „Wahrlich, ich sage euch: was ihr einem dieser Geringsten nicht getan habt, das habt ihr auch mir nicht getan.“
Und diese werden in die ewige Qual gehen, die Gerechten aber in das ewige Leben. (Matthäus, Kap. XXV, 31-46)
2. Da stand ein Schriftgelehrter auf, um Ihn auf die Probe zu stellen und fragte: „Meister, was muss ich tun, um das ewige Leben zu erlangen?“ – Jesus gab ihm zur Antwort: „Was steht im Gesetz geschrieben? Was liest Du?“ – Darauf antwortete er: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben aus deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deiner ganzen Kraft und mit deinem ganzen Gemüt und deinen Nächsten wie dich selbst.“ – Jesus sprach zu ihm: „Du hast recht geantwortet; tu das, so wirst du leben!“
Jener aber stellte sich, als wäre er ein Gerechter und fragte weiter: „Wer ist denn mein Nächster?“ – Jesus ergriff das Wort und sagte zu ihm: „Ein Mensch ging von Jerusalem nach Jericho hinab und fiel Räubern in die Hände. Diese plünderten ihn aus, schlugen ihn blutig und ließen ihn halbtot liegen. – Danach ging ein Priester jene Straße hinab, sah ihn und ging vorüber. – Ebenso kam auch ein Levit an diesen Ort, sah ihn und ging ebenfalls vorüber. – Ein Samariter aber, der reiste, kam gleichfalls an diesen Ort, und als er diesen Mann sah, erbarmte er sich seiner. – Er trat zu ihm, goss Öl und Wein in seine Wunden und verband sie, hob ihn auf sein Pferd, brachte ihn in eine Herberge und pflegte ihn. – Am folgenden Tag nahm er zwei Denare heraus, gab sie dem Wirt und sagte: ‚Pflege ihn! und was du mehr aufwenden wirst, will ich dir bezahlen, wenn ich wiederkomme.‘ Welcher von diesen dreien erscheint dir der Nächste dessen gewesen zu sein, der den Räubern in die Hände gefallen war?“ – Der Schriftgelehrte antwortete: „Der, welcher ihm die Barmherzigkeit erwiesen hat.“ – Jesus sprach zu ihm: „Geh auch du hin und tu desgleichen!“ (Lukas, Kap. X, 25-37)
Jener aber stellte sich, als wäre er ein Gerechter und fragte weiter: „Wer ist denn mein Nächster?“ – Jesus ergriff das Wort und sagte zu ihm: „Ein Mensch ging von Jerusalem nach Jericho hinab und fiel Räubern in die Hände. Diese plünderten ihn aus, schlugen ihn blutig und ließen ihn halbtot liegen. – Danach ging ein Priester jene Straße hinab, sah ihn und ging vorüber. – Ebenso kam auch ein Levit an diesen Ort, sah ihn und ging ebenfalls vorüber. – Ein Samariter aber, der reiste, kam gleichfalls an diesen Ort, und als er diesen Mann sah, erbarmte er sich seiner. – Er trat zu ihm, goss Öl und Wein in seine Wunden und verband sie, hob ihn auf sein Pferd, brachte ihn in eine Herberge und pflegte ihn. – Am folgenden Tag nahm er zwei Denare heraus, gab sie dem Wirt und sagte: ‚Pflege ihn! und was du mehr aufwenden wirst, will ich dir bezahlen, wenn ich wiederkomme.‘ Welcher von diesen dreien erscheint dir der Nächste dessen gewesen zu sein, der den Räubern in die Hände gefallen war?“ – Der Schriftgelehrte antwortete: „Der, welcher ihm die Barmherzigkeit erwiesen hat.“ – Jesus sprach zu ihm: „Geh auch du hin und tu desgleichen!“ (Lukas, Kap. X, 25-37)
3. Jesus fasste die ganze Lehre der Moral in der Nächstenliebe und Demut zusammen, d.h. in den zwei Tugenden, die im Gegensatz zum Egoismus und zum Stolz stehen. In all seinen Lehren verweist Er auf diese zwei Tugenden, als diejenigen, die zur ewigen Glückseligkeit führen: – Selig, sagte Er, sind die geistig Armen, d.h. die Demütigen, denn ihrer ist das Himmelreich; selig sind die, die reinen Herzens sind; selig sind die, die sanftmütig und friedfertig sind; selig sind die, die barmherzig sind. Liebt euren Nächsten wie euch selbst; tut dem andern das, was ihr möchtet, das man es euch tut; liebt eure Feinde; vergebt die Beleidigungen, wenn ihr wollt, dass euch vergeben wird; tut Gutes, ohne zu prahlen; beurteilt euch selbst, bevor ihr die andern beurteilt. – Demut und Nächstenliebe, das ist es, was Er stets empfohlen hat und wovon Er selbst ein Beispiel gibt. Unermüdlich bekämpft Er Stolz und Egoismus. Und Er beschränkt sich nicht darauf, die Nächstenliebe zu empfehlen, Er setzt sie eindeutig und in klaren Worten als unumschränkte Bedingung der Glückseligkeit voraus.
In der Schilderung, die Jesus vom Jüngsten Gericht gibt, muss man, wie bei vielen anderen Dingen, das Bildliche vom Allegorischen trennen. Den Menschen, zu denen Er sprach und die noch nicht fähig waren, rein spirituelle Zusammenhänge zu verstehen, musste Er materielle Bilder aufzeigen, die ergreifend waren und beeindrucken konnten. Um besser verstanden zu werden, durfte Er sich bezüglich der Form nicht zu weit von den damals bestehenden Anschauungen entfernen; deshalb überlässt Er der Zukunft die wahre Interpretation Seiner Worte und der Themen, die Er noch nicht klar ausdrücken konnte. Aber neben diesem allegorischen und figurativen Teil der Schilderung gibt es einen dominierenden Grundgedanken: – Die Glückseligkeit, die auf den Gerechten wartet, und das Unglück, das für den Bösen reserviert ist.
Aber, was sind die Entscheidungsgründe für das Urteil des Jüngsten Gerichts? Worauf bezieht sich die Untersuchung? Fragt der Richter danach, ob diese oder jene Formalität erfüllt worden ist, ob diese oder jene äußere Handlung mehr oder weniger durchgeführt wurde? Nein, er wird einzig und allein danach fragen: ob man die Nächstenliebe praktiziert hat, und er wird sein Urteil folgendermaßen aussprechen: „Ihr, die ihr euren Geschwistern geholfen habt, geht nach rechts. Ihr, die ihr ihnen gegenüber hart gewesen seid, geht nach links. Wird er sich nach der Orthodoxie des Glaubens erkundigen? Macht Er irgendeinen Unterschied zwischen denen, die auf die eine oder die andere Art und Weise glauben? Nein, denn Jesus setzt den als ketzerisch angesehenen Samariter, der den Nächsten liebt, über den Rechtgläubigen, dem es an Nächstenliebe mangelt. Er sieht daher die Nächstenliebe nicht nur als eine der Voraussetzungen zur Rettung, sondern als die einzige Voraussetzung. Wenn noch andere zu erfüllen wären, hätte Er auf sie hingewiesen. Wenn Er die Nächstenliebe an die erste Stelle unter den Tugenden setzt, bedeutet das, dass sie selbstverständlich alle anderen beinhaltet: die Demut, die Sanftmut, das Wohlwollen, die Nachsicht, die Gerechtigkeit usw., und auch, weil die Nächstenliebe die absolute Verneinung des Stolzes und des Egoismus ist.
In der Schilderung, die Jesus vom Jüngsten Gericht gibt, muss man, wie bei vielen anderen Dingen, das Bildliche vom Allegorischen trennen. Den Menschen, zu denen Er sprach und die noch nicht fähig waren, rein spirituelle Zusammenhänge zu verstehen, musste Er materielle Bilder aufzeigen, die ergreifend waren und beeindrucken konnten. Um besser verstanden zu werden, durfte Er sich bezüglich der Form nicht zu weit von den damals bestehenden Anschauungen entfernen; deshalb überlässt Er der Zukunft die wahre Interpretation Seiner Worte und der Themen, die Er noch nicht klar ausdrücken konnte. Aber neben diesem allegorischen und figurativen Teil der Schilderung gibt es einen dominierenden Grundgedanken: – Die Glückseligkeit, die auf den Gerechten wartet, und das Unglück, das für den Bösen reserviert ist.
Aber, was sind die Entscheidungsgründe für das Urteil des Jüngsten Gerichts? Worauf bezieht sich die Untersuchung? Fragt der Richter danach, ob diese oder jene Formalität erfüllt worden ist, ob diese oder jene äußere Handlung mehr oder weniger durchgeführt wurde? Nein, er wird einzig und allein danach fragen: ob man die Nächstenliebe praktiziert hat, und er wird sein Urteil folgendermaßen aussprechen: „Ihr, die ihr euren Geschwistern geholfen habt, geht nach rechts. Ihr, die ihr ihnen gegenüber hart gewesen seid, geht nach links. Wird er sich nach der Orthodoxie des Glaubens erkundigen? Macht Er irgendeinen Unterschied zwischen denen, die auf die eine oder die andere Art und Weise glauben? Nein, denn Jesus setzt den als ketzerisch angesehenen Samariter, der den Nächsten liebt, über den Rechtgläubigen, dem es an Nächstenliebe mangelt. Er sieht daher die Nächstenliebe nicht nur als eine der Voraussetzungen zur Rettung, sondern als die einzige Voraussetzung. Wenn noch andere zu erfüllen wären, hätte Er auf sie hingewiesen. Wenn Er die Nächstenliebe an die erste Stelle unter den Tugenden setzt, bedeutet das, dass sie selbstverständlich alle anderen beinhaltet: die Demut, die Sanftmut, das Wohlwollen, die Nachsicht, die Gerechtigkeit usw., und auch, weil die Nächstenliebe die absolute Verneinung des Stolzes und des Egoismus ist.
Das größte Gebot
4. Als die Pharisäer erfuhren, dass Er den Sadduzäern den Mund gestopft hatte, versammelten sie sich, und einer unter ihnen, ein Schriftgelehrter, fragte Ihn, um Ihn zu versuchen: „Meister, welches ist das höchste Gebot im Gesetz?“ Jesus antwortete: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen, mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Gemüt. Dies ist das größte und das erste Gebot. Und hier das zweite, das ihm gleich ist: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Das ganze Gesetz und die Propheten sind in diesen zwei Geboten enthalten.“ (Matthäus, Kap. XXII, 34-40)
5. Nächstenliebe und Demut sind der einzige Weg zur Rettung; Egoismus und Stolz sind der Weg ins Verderben. Dieses Prinzip wird in den folgenden Worten genau ausgedrückt: „Du sollst Gott lieben mit deiner ganzen Seele und deinen Nächsten wie dich selbst. Das ganze Gesetz und die Propheten sind in diesen beiden Geboten enthalten“. Und, damit kein Missverständnis bei der Auslegung der Liebe zu Gott und der Liebe zum Nächsten aufkommt, fügt Er hinzu: „Und hier ist das zweite Gebot, das dem ersten gleich ist“, d.h. man kann Gott nicht wirklich lieben, ohne den Nächsten zu lieben und auch nicht den Nächsten lieben, ohne Gott zu lieben. Denn alles, was man gegen den Nächsten tut, tut man genauso gegen Gott. Da man Gott nicht lieben kann, wenn man keine Nächstenliebe praktiziert, sind alle Pflichten der Menschen in dieser Maxime zusammengefasst: Außerhalb der Nächstenliebe gibt es kein Heil.
Notwendigkeit der Nächstenliebe, gemäß Paulus
6. Auch wenn ich alle Sprachen der Menschen und sogar jene der Engel sprechen könnte, hätte aber die Nächstenliebe nicht, so wäre ich wie ein tönendes Erz und eine widerhallende Zimbel; – auch wenn ich weissagen und alle Geheimnisse durchschauen könnte und vollkommene Kenntnisse von allen Dingen besäße; auch wenn ich so einen starken Glauben hätte, dass ich Berge versetzen könnte, wenn ich aber die Nächstenliebe nicht hätte, so wäre ich nichts. – Und wenn ich alle meine Habe zur Speisung der Armen austeilen würde, und wenn ich meinen Leib zur Verbrennung hingeben würde, habe aber die Nächstenliebe nicht, so nützt mir das alles nichts. Die Nächstenliebe ist geduldig, sie ist sanft und wohltuend.
Die Nächstenliebe ist nicht neidisch, sie ist weder verwegen noch hastig, sie bläht sich nicht auf, sie ist nicht überheblich und sie sucht nicht ihre eigenen Vorteile, sie lässt sich weder verbittern noch reizen, sie misstraut nicht, sie freut sich nicht über die Ungerechtigkeit, sie freut sich aber über die Wahrheit, sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie erduldet alles.
Nun aber bleiben diese drei Tugenden: Glaube, Hoffnung und Nächstenliebe, die allergrößte unter diesen aber ist die Nächstenliebe. (Paulus, Erster Brief des Apostels Paulus an die Korinther, Kap. XIII, 1-7 und 13)
Die Nächstenliebe ist nicht neidisch, sie ist weder verwegen noch hastig, sie bläht sich nicht auf, sie ist nicht überheblich und sie sucht nicht ihre eigenen Vorteile, sie lässt sich weder verbittern noch reizen, sie misstraut nicht, sie freut sich nicht über die Ungerechtigkeit, sie freut sich aber über die Wahrheit, sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie erduldet alles.
Nun aber bleiben diese drei Tugenden: Glaube, Hoffnung und Nächstenliebe, die allergrößte unter diesen aber ist die Nächstenliebe. (Paulus, Erster Brief des Apostels Paulus an die Korinther, Kap. XIII, 1-7 und 13)
7. Paulus verstand diese große Wahrheit so gut, dass er sagte: „Auch wenn ich die Sprache der Engel sprechen könnte, auch wenn ich weissagen und alle Geheimnisse durchschauen könnte, auch wenn ich so einen starken Glauben hätte, dass ich Berge versetzen könnte, wenn ich aber die Nächstenliebe nicht hätte, so wäre ich nichts. Unter diesen drei Tugenden: Glaube, Hoffnung und Nächstenliebe, ist die Nächstenliebe die allergrößte“. Ohne Zweifel stellt er die Nächstenliebe sogar über den Glauben. Denn die Nächstenliebe ist für alle Menschen erreichbar: für den Unwissenden, wie für den Gelehrten, für den Reichen, wie für den Armen, und weil sie von jeglicher Glaubensrichtung unabhängig ist.
Er tut noch mehr: Er definiert die wahre Nächstenliebe, indem er sie nicht nur in der Wohltätigkeit zeigt, sondern auch in der Vereinigung aller Herzenstugenden, in der Güte und in dem Wohlwollen dem Nächsten gegenüber.
Er tut noch mehr: Er definiert die wahre Nächstenliebe, indem er sie nicht nur in der Wohltätigkeit zeigt, sondern auch in der Vereinigung aller Herzenstugenden, in der Güte und in dem Wohlwollen dem Nächsten gegenüber.
Außerhalb der Kirche gibt es kein Heil. Außerhalb der Wahrheit gibt es kein Heil.
8. Während die Maxime – Außerhalb der Nächstenliebe gibt es kein Heil – auf einem Universalprinzip beruht und allen Kindern Gottes Zugang zur höchsten Glückseligkeit öffnet, stützt sich das Dogma – Außerhalb der Kirche gibt es kein Heil – nicht auf den fundamentalen Glauben an Gott und auf die Unsterblichkeit der Seele, als gemeinsamer Glaube aller Religionen, sondern auf einen besonderen Glauben an verschiedene Dogmen; dieses Dogma ist ausschließlich und absolut. Statt die Kinder Gottes zu vereinen, trennt es sie; statt sie zur Brüderlichkeit anzuregen, nährt und billigt es die Spannung unter den Anhängern der verschiedenen Kulte, die sich gegenseitig für die Ewigkeit verflucht halten, obwohl sie Verwandte und Freunde in dieser Welt sind. Indem dieses Dogma das große Gesetz der Gleichheit vor dem Grab verleugnet, trennt es sie voneinander bis hin zur letzten Ruhestätte. Die Maxime: – Außerhalb der Nächstenliebe gibt es kein Heil – ist die Bestätigung des Prinzips der Gleichheit vor Gott und der Gewissensfreiheit. Mit dieser Maxime als Richtschnur, sind alle Menschen Geschwister, egal wie sie den Schöpfer verehren; sie reichen sich einander die Hände und beten füreinander. Mit dem Dogma – Außerhalb der Kirche gibt es kein Heil – verfluchen und verfolgen die Menschen einander und sie leben wie Feinde; der Vater betet nicht für den Sohn, der Sohn nicht für den Vater, der Freund nicht für den Freund, weil sie sich gegenseitig als immerwährend verdammt ansehen. Daher ist dieses Dogma grundsätzlich im Widerspruch zur Christlichen Lehre und zum Evangelium.
9. Außerhalb der Wahrheit gibt es kein Heil wäre gleichzusetzen mit: Außerhalb der Kirche gibt es kein Heil und gleichermaßen exklusiv, denn es gibt keine Sekte, die nicht behauptet, das Privileg der Wahrheit zu besitzen. Welcher Mensch kann sich rühmen, die vollständige Wahrheit zu besitzen, wenn sich der Wissensstand ständig vergrößert und sich jeden Tag die Vorstellungen ändern? Zu der absoluten Wahrheit haben allein die Geister der höchsten Kategorie Zugang und die Menschheit auf der Erde kann nicht den Anspruch erheben, sie zu besitzen, weil sie nicht fähig ist, alles zu wissen. Sie kann gemäß ihrer Entwicklung nur nach einer relativen Wahrheit streben. Wenn Gott den Besitz der absoluten Wahrheit als ausdrückliche Bedingung für die zukünftige Glückseligkeit festgelegt hätte, hätte ER ein Urteil der allgemeinen Verbannung ausgesprochen, während die Nächstenliebe von allen praktiziert werden kann, auch in ihrem weitesten Sinn. Indem der Spiritismus in Übereinstimmung mit dem Evangelium die Rettung für alle – unabhängig von jeglicher Glaubensrichtung – zulässt, sofern das Gesetz Gottes bewahrt wird, sagt er nicht: Außerhalb des Spiritismus gibt es kein Heil, und weil der Spiritismus nicht behauptet, die ganze Wahrheit zu lehren, sagt er auch nicht: Außerhalb der Wahrheit gibt es kein Heil, denn diese Maxime würde trennen, statt zu vereinen, und die Gegensätze verewigen.
Unterweisungen der geistigen Welt
Außerhalb der Nächstenliebe gibt es kein Heil
10. Meine Kinder, in der Maxime: Außerhalb der Nächstenliebe gibt es kein Heil, sind die Schicksale der Menschheit beinhaltet, sowohl auf der Erde, als auch im Himmel; auf der Erde, weil sie im Schatten dieser Flagge in Frieden leben werden; im Himmel, weil die, die sie praktiziert haben, vor dem Herrn Gnade finden werden. Dieser Leitspruch ist das himmlische Licht, die leuchtende Säule, die den Menschen durch die Wüste des Lebens führt, um ihn in das Gelobte Land zu geleiten. Diese Maxime leuchtet im Himmel wie ein Heiligenschein auf der Stirn der Auserwählten; auf der Erde ist sie ins Herz derjenigen eingeprägt, denen Jesus sagen wird: Geht nach rechts, ihr, die Gesegneten meines Vaters. Ihr werdet sie erkennen an dem Duft der Nächstenliebe, den sie um sich herum ausbreiten. Nichts drückt genauer das Denken Jesu aus, nichts fasst besser die Pflichten des Menschen zusammen als diese Maxime göttlichen Ursprungs. Der Spiritismus könnte nicht besser seinen Ursprung beweisen, als diese Maxime als Richtschnur zu geben, weil die Nächstenliebe die Widerspiegelung des reinsten Christentums ist. Mit einer solchen Führung wird sich der Mensch nie verirren. Befleißigt euch, meine Freunde, darin ihren tiefen Sinn und die Folgen zu verstehen, und für euch selbst alle Anwendungen zu suchen. Unterwerft alle eure Taten der Kontrolle der Nächstenliebe und euer Gewissen wird euch antworten: Sie wird euch nicht nur das Böse zu tun hindern, sondern sie wird euch dazu bringen, das Gute zu tun; weil eine passive Tugend nicht genügt, eine aktive Tugend ist notwendig. Um das Gute zu tun ist immer die Handlung des Willens notwendig, um das Böse nicht zu tun, genügen oft Trägheit und Sorglosigkeit.
Meine Freunde, dankt Gott, der es euch erlaubt hat, euch an dem Licht des Spiritismus erfreuen zu können; nicht dass nur diejenigen, die es besitzen, allein gerettet werden können, sondern dass es aus euch bessere Christen macht, indem es euch die Lehre Christi besser zu verstehen hilft. Macht also, dass man sagen kann, wenn man euch betrachtet, dass der wahre Spiritist und der wahre Christ ein und dasselbe sind, denn all jene, die die Nächstenliebe praktizieren, sind Jünger Jesu, egal welcher Glaubensrichtung sie angehören. (Apostel Paulus, Paris, 1860)
Meine Freunde, dankt Gott, der es euch erlaubt hat, euch an dem Licht des Spiritismus erfreuen zu können; nicht dass nur diejenigen, die es besitzen, allein gerettet werden können, sondern dass es aus euch bessere Christen macht, indem es euch die Lehre Christi besser zu verstehen hilft. Macht also, dass man sagen kann, wenn man euch betrachtet, dass der wahre Spiritist und der wahre Christ ein und dasselbe sind, denn all jene, die die Nächstenliebe praktizieren, sind Jünger Jesu, egal welcher Glaubensrichtung sie angehören. (Apostel Paulus, Paris, 1860)
KAPITEL XVI - Man kann nicht Gott und dem Mammon gleichzeitig dienen
Rettung der Reichen
1. Niemand kann zwei Herren dienen, denn entweder wird er den einen hassen und den anderen lieben, oder er wird den einen lieb gewinnen und den anderen verachten. Ihr könnt nicht gleichzeitig Gott und dem Mammon dienen. (Lukas, Kap. XVI, 13)
2. Da näherte sich Jesus ein junger Mann und sagte zu Ihm: „Guter Meister, was muss ich Gutes tun, um das ewige Leben zu erlangen?“ Jesus erwiderte: „Warum nennst du mich gut? Nur Gott allein ist gut. Wenn du in das Leben eintreten möchtest, so beachte die Gebote.“ – „Welche Gebote?“ – Jesus antwortete ihm: „Du sollst nicht töten, du sollst nicht ehebrechen, du sollst nicht stehlen, du sollst nicht falsches Zeugnis ablegen. Ehre deinen Vater und deine Mutter und liebe deinen Nächsten wie dich selbst.“
Der junge Mann erwiderte Ihm: „Ich habe alle diese Gebote von meiner Jugend an befolgt; was fehlt mir noch?“ Jesus sprach zu ihm: „Willst du vollkommen sein, so geh hin, verkaufe was du hast und gib es den Armen und du wirst einen Schatz im Himmel haben, und dann komm und folge mir nach.“ Der junge Mann hörte diese Worte und wurde sehr traurig, denn er besaß viele Güter. – Jesus wandte sich zu Seinen Jüngern und sagte: „Wahrlich, ich sage euch, es ist sehr schwer für einen Reichen, in das Reich Gottes zu kommen. Ich sage euch nochmals: Es ist leichter, dass ein Kamel durch ein Nadelöhr geht als dass ein Reicher ins Reich Gottes kommt *.“ (Matthäus, Kap. XIX, 16-24; Lukas, Kap. XVIII, 18-25; Markus, Kap. X, 17-25)
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* Diese verwegene Darstellung kann ein bisschen übertrieben erscheinen, denn man kann nicht erkennen, welchen Zusammenhang es gibt zwischen einem Kamel und einer Nadel. Es kommt daher, dass auf Hebräisch das gleiche Wort gebraucht wird, um eine Kordel und ein Kamel zu bezeichnen. Bei der Übersetzung hat man ihm diese letzte Bedeutung gegeben; aber Jesus hat wahrscheinlich an die erste Bezeichnung gedacht; sie ist zumindest natürlicher.
Der junge Mann erwiderte Ihm: „Ich habe alle diese Gebote von meiner Jugend an befolgt; was fehlt mir noch?“ Jesus sprach zu ihm: „Willst du vollkommen sein, so geh hin, verkaufe was du hast und gib es den Armen und du wirst einen Schatz im Himmel haben, und dann komm und folge mir nach.“ Der junge Mann hörte diese Worte und wurde sehr traurig, denn er besaß viele Güter. – Jesus wandte sich zu Seinen Jüngern und sagte: „Wahrlich, ich sage euch, es ist sehr schwer für einen Reichen, in das Reich Gottes zu kommen. Ich sage euch nochmals: Es ist leichter, dass ein Kamel durch ein Nadelöhr geht als dass ein Reicher ins Reich Gottes kommt *.“ (Matthäus, Kap. XIX, 16-24; Lukas, Kap. XVIII, 18-25; Markus, Kap. X, 17-25)
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* Diese verwegene Darstellung kann ein bisschen übertrieben erscheinen, denn man kann nicht erkennen, welchen Zusammenhang es gibt zwischen einem Kamel und einer Nadel. Es kommt daher, dass auf Hebräisch das gleiche Wort gebraucht wird, um eine Kordel und ein Kamel zu bezeichnen. Bei der Übersetzung hat man ihm diese letzte Bedeutung gegeben; aber Jesus hat wahrscheinlich an die erste Bezeichnung gedacht; sie ist zumindest natürlicher.
Sich vor der Habgier hüten
3. Ein Mann aus dem Volk sagte zu Ihm: „Meister, sage meinem Bruder, dass er das Erbe, das uns zugefallen ist, mit mir teilt.“ –Jesus erwiderte ihm: „Hör zu, wer soll mich dazu bestimmt haben, über euch zu richten oder euer Erbteiler zu sein?“ Dann richtete Er sich an alle und sagte: „Achtet darauf, euch vor jeglichem Geiz zu hüten, denn welchen Überfluss einer auch haben mag, sein Leben hängt nicht von den Besitztümern ab, die er hat.“
Und Er erzählte ihnen daraufhin folgendes Gleichnis: „Es gab einen reichen Mann, dessen Ländereien hervorragende Ernten hervorgebracht hatten, dieser redete mit sich selbst: ‚Was soll ich tun, da ich nicht genug Platz habe, wo ich alles lagern kann, was ich ernten werde?‘. Ich werde Folgendes tun‘, sagte er, ‚ich werde meine Scheunen abreißen und größere bauen und dort lagere ich meine ganze Ernte und alle meine Güter, und ich werde zu meiner Seele sagen: Meine Seele, du hast viele Güter vorrätig für viele Jahre; ruh dich aus, iss, trink, sei fröhlich.‘ – Aber Gott sprach alsdann zu diesem Mann: ‚Wie unsinnig du bist! Man wird dir noch in dieser Nacht deine Seele wegnehmen, und für wen sind die Sachen, die du angehäuft hast?‘ So geschieht es mit demjenigen, der für sich selbst Schätze sammelt, aber vor Gott nicht reich ist. (Lukas, Kap. XXI, 13-21)
Und Er erzählte ihnen daraufhin folgendes Gleichnis: „Es gab einen reichen Mann, dessen Ländereien hervorragende Ernten hervorgebracht hatten, dieser redete mit sich selbst: ‚Was soll ich tun, da ich nicht genug Platz habe, wo ich alles lagern kann, was ich ernten werde?‘. Ich werde Folgendes tun‘, sagte er, ‚ich werde meine Scheunen abreißen und größere bauen und dort lagere ich meine ganze Ernte und alle meine Güter, und ich werde zu meiner Seele sagen: Meine Seele, du hast viele Güter vorrätig für viele Jahre; ruh dich aus, iss, trink, sei fröhlich.‘ – Aber Gott sprach alsdann zu diesem Mann: ‚Wie unsinnig du bist! Man wird dir noch in dieser Nacht deine Seele wegnehmen, und für wen sind die Sachen, die du angehäuft hast?‘ So geschieht es mit demjenigen, der für sich selbst Schätze sammelt, aber vor Gott nicht reich ist. (Lukas, Kap. XXI, 13-21)
Jesus bei Zachäus
4. Jesus kam nach Jericho, ging durch die Stadt; – dort gab es einen Mann namens Zachäus, der Oberzöllner war und sehr reich. Er versuchte Jesus zu sehen, um Ihn kennen zu lernen, aber er vermochte es nicht wegen der Volksmenge, denn er war klein von Gestalt. Darum lief er voraus und stieg auf einen Maulbeerbaum, um Ihn zu sehen, denn Er sollte auf diesem Weg hindurch ziehen. Jesus kam an den Ort, blickte zu ihm auf und sprach: Zachäus, komm herunter, denn ich muss heute in deinem Haus zu Gast sein. Zachäus stieg eilends herab und nahm Ihn mit Freuden auf. – Alle sahen das, murrten und sagten: „Zu einem sündigen Mann geht Er, um bei ihm zu wohnen.“ (Siehe „Einleitung“, Abschnitt - Zöllner)
Zachäus aber trat zu Jesus hin und sagte: „Herr, die Hälfte meines Besitzes gebe ich den Armen, und wenn ich irgendjemandem Unrecht getan habe, wodurch auch immer, gebe ich es ihm vierfach zurück.“ – Da sprach Jesus zu ihm: „Diesem Haus ist heute Heil widerfahren, denn auch du bist ein Sohn Abrahams. Der Menschensohn ist gekommen, um das, was verloren war, zu suchen und zu retten.“(Lukas, Kap.XIX,1-10)
Zachäus aber trat zu Jesus hin und sagte: „Herr, die Hälfte meines Besitzes gebe ich den Armen, und wenn ich irgendjemandem Unrecht getan habe, wodurch auch immer, gebe ich es ihm vierfach zurück.“ – Da sprach Jesus zu ihm: „Diesem Haus ist heute Heil widerfahren, denn auch du bist ein Sohn Abrahams. Der Menschensohn ist gekommen, um das, was verloren war, zu suchen und zu retten.“(Lukas, Kap.XIX,1-10)
Das Gleichnis vom bösen Reichen
5. Es gab einen reichen Mann, der sich in Purpur und kostbare Leinwand kleidete und der sich jeden Tag herrlich behandeln ließ. Es gab auch einen armen Mann, namens Lazarus, der vor seiner Tür lag, vollkommen mit Geschwüren bedeckt, und der begehrte, sich von den Krumen sättigen zu dürfen, die vom Tisch des Reichen fielen. Aber niemand gab sie ihm, und die Hunde kamen und beleckten seine Geschwüre.
Es begab sich aber, dass der Arme starb und dass er von den Engeln in Abrahams Schoss getragen wurde. Der Reiche starb auch und das Grab wurde ihm zur Hölle. Als er im Totenreich, von Qualen geplagt, seine Augen erhob, sah er Abraham von ferne und Lazarus in seinem Schoss. Er schrie auf und sagte: „Vater Abraham, erbarme dich meiner und sende Lazarus zu mir, damit er die Spitze eines Fingers ins Wasser tauche, um meine Zunge zu kühlen, denn ich erleide grauenhafte Qualen in diesen Flammen.“
Aber Abraham antwortete ihm: „Mein Sohn, erinnere dich daran, dass du in deinem Leben dein Gutes empfangen hast und Lazarus nichts anderes, als das Übel hatte; deshalb wird er jetzt getröstet und du erleidest Qualen.
Außerdem gibt es zwischen uns und dir für immer eine große Kluft; so dass diejenigen, die von hier zu dir hinübergehen wollen, das nicht können, so wie auch niemand von dem Ort, wo du dich befindest, nach hier kommen kann. “
Daraufhin sagte der Reiche: „Ich flehe dich an, Vater Abraham, sende ihn in das Haus meines Vaters, wo noch fünf Brüder von mir leben, auf dass er ihnen von diesen Dingen Zeugnis geben kann, damit sie nicht auch an diesen Ort der Qualen kommen.“ – Abraham erwiderte ihm: „Sie haben Moses und die Propheten; auf die sollen sie hören.“ – „Nein, mein Vater Abraham, sagte der Reiche, aber wenn einer von den Toten zu ihnen geht, dann werden sie Buße tun.“ – Abraham antwortete ihm: „Wenn sie weder auf Moses noch auf die Propheten hören, werden sie auch nicht daran glauben, selbst wenn einer von den Toten auferstehen würde. (Lukas, Kap. XVI, 19-31)
Es begab sich aber, dass der Arme starb und dass er von den Engeln in Abrahams Schoss getragen wurde. Der Reiche starb auch und das Grab wurde ihm zur Hölle. Als er im Totenreich, von Qualen geplagt, seine Augen erhob, sah er Abraham von ferne und Lazarus in seinem Schoss. Er schrie auf und sagte: „Vater Abraham, erbarme dich meiner und sende Lazarus zu mir, damit er die Spitze eines Fingers ins Wasser tauche, um meine Zunge zu kühlen, denn ich erleide grauenhafte Qualen in diesen Flammen.“
Aber Abraham antwortete ihm: „Mein Sohn, erinnere dich daran, dass du in deinem Leben dein Gutes empfangen hast und Lazarus nichts anderes, als das Übel hatte; deshalb wird er jetzt getröstet und du erleidest Qualen.
Außerdem gibt es zwischen uns und dir für immer eine große Kluft; so dass diejenigen, die von hier zu dir hinübergehen wollen, das nicht können, so wie auch niemand von dem Ort, wo du dich befindest, nach hier kommen kann. “
Daraufhin sagte der Reiche: „Ich flehe dich an, Vater Abraham, sende ihn in das Haus meines Vaters, wo noch fünf Brüder von mir leben, auf dass er ihnen von diesen Dingen Zeugnis geben kann, damit sie nicht auch an diesen Ort der Qualen kommen.“ – Abraham erwiderte ihm: „Sie haben Moses und die Propheten; auf die sollen sie hören.“ – „Nein, mein Vater Abraham, sagte der Reiche, aber wenn einer von den Toten zu ihnen geht, dann werden sie Buße tun.“ – Abraham antwortete ihm: „Wenn sie weder auf Moses noch auf die Propheten hören, werden sie auch nicht daran glauben, selbst wenn einer von den Toten auferstehen würde. (Lukas, Kap. XVI, 19-31)
Das Gleichnis von den Talenten
6. Der Herr handelt wie ein Mann, der außerhalb seines Landes eine lange Reise machen musste, und der seine Knechte zu sich rief und ihnen sein Vermögen übergab. – Nachdem er dem einen fünf Talente gab, dem anderen zwei, einem andern eins, entsprechend der verschiedenen Fähigkeiten eines jeden, reiste er alsbald ab.
Derjenige, der fünf Talente empfangen hatte, ging fort, handelte mit diesem Geld und gewann fünf andere. Ebenso gewann derjenige, der zwei Talente empfangen hatte, zwei andere. Derjenige aber, der nur ein Talent empfangen hatte, ging hin, machte eine Grube in die Erde und verbarg das Geld seines Herrn.
Nach langer Zeit kam der Herr jener Knechte zurück und rechnete mit ihnen ab. Und derjenige, der fünf Talente empfangen hatte, überreichte ihm noch weitere fünf Talente und sagte: „Herr, fünf Talente hattest du mir gegeben, siehe, ich habe fünf andere Talente dazu gewonnen.“ Sein Herr sprach zu ihm: „Du guter und treuer Knecht, weil du über Weniges treu gewesen bist, werde ich dir Vieles anvertrauen, komm und nimm an der Freude deines Herrn teil.“ Auch derjenige, der zwei Talente empfangen hatte, trat herzu und sagte zu ihm: „Herr, zwei Talente hattest du mir gegeben, siehe, ich habe noch zwei weitere dazu gewonnen.“ Sein Herr sprach zu ihm: „Du guter und treuer Knecht, du bist über Weniges treu gewesen; ich will dir Vieles anvertrauen. Komm und nimm an der Freude deines Herrn teil.“ Danach trat derjenige herzu, der ein Talent empfangen hatte, und sagte ihm: „Herr, ich weiß, dass du ein harter Mensch bist; dass du erntest, wo du nicht gesät hast, und sammelst, wo du nicht ausgestreut hast, deshalb, und da ich mich vor dir fürchtete, habe ich dein Talent in der Erde verborgen. Siehe, ich gebe es dir nun zurück.“ –Sein Herr antwortete ihm daraufhin: „Du böser und fauler Knecht, du wusstest, dass ich ernte, wo ich nicht gesät habe, und sammle, wo ich nicht ausgestreut habe. Du hättest dann mein Geld den Bankiers geben sollen, damit ich bei meiner Rückkehr das Meinige mit Zinsen hätte zurückerhalten können. Nehmt ihm das Talent ab und gebt es dem, der die zehn Talente hat. Denn jedem, der hat, wird gegeben werden, und er wird Überfluss haben. Dem aber, der nichts hat, wird auch das genommen werden, was er scheinbar besitzt, man werfe diesen unnützen Knecht hinaus in die Finsternis; dort wird Heulen und Zähneknirschen sein.“ (Matthäus, Kap. XXV, 14-30)
Derjenige, der fünf Talente empfangen hatte, ging fort, handelte mit diesem Geld und gewann fünf andere. Ebenso gewann derjenige, der zwei Talente empfangen hatte, zwei andere. Derjenige aber, der nur ein Talent empfangen hatte, ging hin, machte eine Grube in die Erde und verbarg das Geld seines Herrn.
Nach langer Zeit kam der Herr jener Knechte zurück und rechnete mit ihnen ab. Und derjenige, der fünf Talente empfangen hatte, überreichte ihm noch weitere fünf Talente und sagte: „Herr, fünf Talente hattest du mir gegeben, siehe, ich habe fünf andere Talente dazu gewonnen.“ Sein Herr sprach zu ihm: „Du guter und treuer Knecht, weil du über Weniges treu gewesen bist, werde ich dir Vieles anvertrauen, komm und nimm an der Freude deines Herrn teil.“ Auch derjenige, der zwei Talente empfangen hatte, trat herzu und sagte zu ihm: „Herr, zwei Talente hattest du mir gegeben, siehe, ich habe noch zwei weitere dazu gewonnen.“ Sein Herr sprach zu ihm: „Du guter und treuer Knecht, du bist über Weniges treu gewesen; ich will dir Vieles anvertrauen. Komm und nimm an der Freude deines Herrn teil.“ Danach trat derjenige herzu, der ein Talent empfangen hatte, und sagte ihm: „Herr, ich weiß, dass du ein harter Mensch bist; dass du erntest, wo du nicht gesät hast, und sammelst, wo du nicht ausgestreut hast, deshalb, und da ich mich vor dir fürchtete, habe ich dein Talent in der Erde verborgen. Siehe, ich gebe es dir nun zurück.“ –Sein Herr antwortete ihm daraufhin: „Du böser und fauler Knecht, du wusstest, dass ich ernte, wo ich nicht gesät habe, und sammle, wo ich nicht ausgestreut habe. Du hättest dann mein Geld den Bankiers geben sollen, damit ich bei meiner Rückkehr das Meinige mit Zinsen hätte zurückerhalten können. Nehmt ihm das Talent ab und gebt es dem, der die zehn Talente hat. Denn jedem, der hat, wird gegeben werden, und er wird Überfluss haben. Dem aber, der nichts hat, wird auch das genommen werden, was er scheinbar besitzt, man werfe diesen unnützen Knecht hinaus in die Finsternis; dort wird Heulen und Zähneknirschen sein.“ (Matthäus, Kap. XXV, 14-30)
Hilfreiche Nutzung des Vermögens. Prüfungen des Reichtums und der Armut
7. Falls der Reichtum ein unbedingtes Hindernis zur Rettung desjenigen wäre, der ihn besitzt, wie man aus bestimmten Worten Jesus schließen könnte, wenn man sie wortwörtlich interpretieren würde und nicht gemäß dem Verstand, hätte Gott, der den Reichtum verteilt, ein verhängnisvolles Instrument des Verderbens in die Hände einiger gelegt, ein Gedanke, der der Vernunft widerstrebt. Der Reichtum ist ohne Zweifel eine riskante Prüfung – gefährlicher als die Not – wegen seiner Macht, den Versuchungen, die er erzeugt, der Verblendung, die er ausübt. Er ist der größte Anreiz zum Stolz, des Egoismus und des sinnlichen Lebens. Er ist die stärkste Bindung, die den Menschen mit der Erde verhaftet und seine Gedanken vom Himmel entfernt. Er verursacht einen solchen Schwindel, dass man oft bei jenem sehen kann, der von der Not zum Reichtum überwechselt, wie er seinen ersten Zustand vergisst, und auch jene, die die Not mit ihm geteilt haben, jene die ihm geholfen haben, und dass er gefühlsarm, egoistisch und eitel wird. Aber aus dem Grund, dass der Reichtum den Weg erschwert, folgt nicht, dass er ihn unmöglich macht, sondern auch ein Mittel der Rettung in den Händen desjenigen sein kann, der sich dieses Reichtums zu bedienen weiß, so wie bestimmte Gifte die Gesundheit wieder herstellen können, wenn sie bewusst und mit Unterscheidungs-vermögen verabreicht werden.
Als Jesus zu dem jungen Mann, der Ihn nach den Mitteln fragte, um das ewige Leben zu erreichen, sagte: „Befreie dich von allen deinen Gütern und folge mir nach“ wollte Er damit nicht den unbedingten Grundsatz festlegen, dass jeder sich von seinen Besitztümern befreien müsste und dass man die Rettung nur auf diese Weise erreichen kann, sondern zeigen, dass das Festhalten an irdischen Gütern ein Hindernis für die Rettung ist. Dieser junge Mann glaubte nämlich frei zu sein, weil er bestimmte Gebote beachtet hatte und dennoch schreckte er vor der Idee zurück, sein Vermögen aufzugeben. Sein Wunsch, das ewige Leben zu erhalten, war nicht so stark, um dieses Opfer bringen zu können.
Der Vorschlag, den Jesus ihm machte, war eine entscheidende Prüfung, um das Wesentliche seiner Gedanken offen zu legen. Er konnte zweifelsohne ein ganz ehrlicher Mann im weltlichen Sinne sein, niemandem Schaden zufügen, nichts Schlechtes über seinen Nachbarn sagen, weder eitel noch stolz sein, seinen Vater und seine Mutter ehren, aber er besaß nicht die wahre Nächstenliebe, da seine Tugend nicht bis hin zur Opferbereitschaft ging. Dieses wollte Jesus damit aufzeigen; es war die Anwendung des Grundsatzes: „Außerhalb der Nächstenliebe gibt es kein Heil“.
Die Folge dieser Worte, in ihrer wörtlichen Auslegung, wäre die Abschaffung des Reichtums, weil schädlich für das zukünftige Glück und Ursache einer Menge von Übeln auf der Erde. Sie wäre außerdem die Verurteilung der Arbeit, die ihn verschafft; eine unsinnige Folgerung, die den Mensch zum primitiven Leben zurückbringen würde und daher im Widerspruch zum Gesetz des Fortschritts wäre, welches ein Gesetz Gottes ist.
Wenn der Reichtum die Ursache vieler Übel ist, wenn er so viele schlechte Leidenschaften erweckt, wenn er sogar so viele Verbrechen verursacht, darf man nicht ihn, als Sache beschuldigen, sondern den Menschen, der ihn missbraucht, wie er auch alle Gaben Gottes missbraucht. Durch den Missbrauch macht er schädlich, was ihm sehr nützlich sein könnte. Dies ist eine Folge des minderwertigen Zustands der irdischen Welt. Wenn der Reichtum nur Übel verursachen würde, hätte Gott ihn nicht auf die Erde gegeben. Es obliegt dem Menschen, aus ihm das Gute hervorzubringen. Wenn er auch nicht ein direktes Element des moralischen Fortschritts ist, so ist er zweifellos ein mächtiges Element des intellektuellen Fortschritts.
Der Mensch hat nämlich die Aufgabe, für die materielle Verbesserung des Planeten zu arbeiten. Er soll ihn urbar machen, sanieren und bewohnbar machen, um eines Tages die ganze Bevölkerung aufnehmen zu können, die seine Fläche zulassen kann. Um diese Bevölkerung zu ernähren, die ununterbrochen zunimmt, ist es notwendig, die Produktion zu erweitern. Wenn die Produktion in einem Land nicht ausreichend ist, muss sie irgendwoanders hergeholt werden. Darum sind die Beziehungen unter den Völkern eine Notwendigkeit. Um sie leichter zu machen, muss man die materiellen Hindernisse, die sie trennen, vernichten und die Verbindungen beschleunigen. Für diese Arbeiten, die das Werk von Jahrhunderten sind, musste der Mensch die Materialien sogar aus dem Erdinneren gewinnen. Er sucht in der Wissenschaft nach Mitteln, um diese Arbeiten sicherer und schneller ausführen zu können. Aber um sie zu verwirklichen, bedarf er bestimmter Hilfsmittel: Die Notwendigkeit brachte ihn dazu, den Reichtum zu erschaffen, wie auch die Wissenschaft zu entdecken. Die Tätigkeit, die diese Arbeiten erforderlich macht, erweitert und entwickelt die Intelligenz des Menschen, und diese Intelligenz, die er zuerst auf die Befriedigung der materiellen Bedürfnisse konzentriert, wird ihm später helfen, die großen moralischen Wahrheiten zu verstehen. Der Reichtum ist das wichtigste Hilfsmittel zur Ausführung von allem; ohne ihn gäbe es keine großen Arbeiten, keine Tätigkeit, weder Ansporn noch Forschung. Der Reichtum wird also mit Recht als ein Element des Fortschritts angesehen.
Als Jesus zu dem jungen Mann, der Ihn nach den Mitteln fragte, um das ewige Leben zu erreichen, sagte: „Befreie dich von allen deinen Gütern und folge mir nach“ wollte Er damit nicht den unbedingten Grundsatz festlegen, dass jeder sich von seinen Besitztümern befreien müsste und dass man die Rettung nur auf diese Weise erreichen kann, sondern zeigen, dass das Festhalten an irdischen Gütern ein Hindernis für die Rettung ist. Dieser junge Mann glaubte nämlich frei zu sein, weil er bestimmte Gebote beachtet hatte und dennoch schreckte er vor der Idee zurück, sein Vermögen aufzugeben. Sein Wunsch, das ewige Leben zu erhalten, war nicht so stark, um dieses Opfer bringen zu können.
Der Vorschlag, den Jesus ihm machte, war eine entscheidende Prüfung, um das Wesentliche seiner Gedanken offen zu legen. Er konnte zweifelsohne ein ganz ehrlicher Mann im weltlichen Sinne sein, niemandem Schaden zufügen, nichts Schlechtes über seinen Nachbarn sagen, weder eitel noch stolz sein, seinen Vater und seine Mutter ehren, aber er besaß nicht die wahre Nächstenliebe, da seine Tugend nicht bis hin zur Opferbereitschaft ging. Dieses wollte Jesus damit aufzeigen; es war die Anwendung des Grundsatzes: „Außerhalb der Nächstenliebe gibt es kein Heil“.
Die Folge dieser Worte, in ihrer wörtlichen Auslegung, wäre die Abschaffung des Reichtums, weil schädlich für das zukünftige Glück und Ursache einer Menge von Übeln auf der Erde. Sie wäre außerdem die Verurteilung der Arbeit, die ihn verschafft; eine unsinnige Folgerung, die den Mensch zum primitiven Leben zurückbringen würde und daher im Widerspruch zum Gesetz des Fortschritts wäre, welches ein Gesetz Gottes ist.
Wenn der Reichtum die Ursache vieler Übel ist, wenn er so viele schlechte Leidenschaften erweckt, wenn er sogar so viele Verbrechen verursacht, darf man nicht ihn, als Sache beschuldigen, sondern den Menschen, der ihn missbraucht, wie er auch alle Gaben Gottes missbraucht. Durch den Missbrauch macht er schädlich, was ihm sehr nützlich sein könnte. Dies ist eine Folge des minderwertigen Zustands der irdischen Welt. Wenn der Reichtum nur Übel verursachen würde, hätte Gott ihn nicht auf die Erde gegeben. Es obliegt dem Menschen, aus ihm das Gute hervorzubringen. Wenn er auch nicht ein direktes Element des moralischen Fortschritts ist, so ist er zweifellos ein mächtiges Element des intellektuellen Fortschritts.
Der Mensch hat nämlich die Aufgabe, für die materielle Verbesserung des Planeten zu arbeiten. Er soll ihn urbar machen, sanieren und bewohnbar machen, um eines Tages die ganze Bevölkerung aufnehmen zu können, die seine Fläche zulassen kann. Um diese Bevölkerung zu ernähren, die ununterbrochen zunimmt, ist es notwendig, die Produktion zu erweitern. Wenn die Produktion in einem Land nicht ausreichend ist, muss sie irgendwoanders hergeholt werden. Darum sind die Beziehungen unter den Völkern eine Notwendigkeit. Um sie leichter zu machen, muss man die materiellen Hindernisse, die sie trennen, vernichten und die Verbindungen beschleunigen. Für diese Arbeiten, die das Werk von Jahrhunderten sind, musste der Mensch die Materialien sogar aus dem Erdinneren gewinnen. Er sucht in der Wissenschaft nach Mitteln, um diese Arbeiten sicherer und schneller ausführen zu können. Aber um sie zu verwirklichen, bedarf er bestimmter Hilfsmittel: Die Notwendigkeit brachte ihn dazu, den Reichtum zu erschaffen, wie auch die Wissenschaft zu entdecken. Die Tätigkeit, die diese Arbeiten erforderlich macht, erweitert und entwickelt die Intelligenz des Menschen, und diese Intelligenz, die er zuerst auf die Befriedigung der materiellen Bedürfnisse konzentriert, wird ihm später helfen, die großen moralischen Wahrheiten zu verstehen. Der Reichtum ist das wichtigste Hilfsmittel zur Ausführung von allem; ohne ihn gäbe es keine großen Arbeiten, keine Tätigkeit, weder Ansporn noch Forschung. Der Reichtum wird also mit Recht als ein Element des Fortschritts angesehen.
Ungleichheit der Reichtümer
8. Die Ungleichheit der Reichtümer ist eins von diesen Problemen, das man vergeblich zu lösen sucht, wenn man nur das gegenwärtige Leben betrachtet. Die erste Frage, die sich stellt, ist diese: Warum sind nicht alle Menschen gleichmäßig reich? Sie sind es nicht aus dem ganz einfachen Grund, dass sie weder alle genauso intelligent, aktiv und fleißig sind, um ihn zu erwerben, noch maßvoll und vorausschauend, um ihn zu bewahren. Dies ist übrigens ein mathematisch bewiesener Punkt, dass der gleichmäßig verteilte Reichtum einem jeden nur einen geringen und ungenügenden Anteil geben würde. Angenommen man würde eine solche gleichmäßige Verteilung vornehmen, dann wäre das Gleichgewicht in kurzer Zeit zerstört durch die Unterschiedlichkeit der Charaktere und Fähigkeiten. Vorausgesetzt, dass dies möglich und dauerhaft wäre und jeder nur das Notwendigste zum Leben hätte, dann wäre das die Vernichtung aller großen Arbeiten, die zum Fortschritt und dem Wohlergehen der Menschheit beitragen. Angenommen, dass der Reichtum allen das Notwendige geben würde, dann gäbe es nicht mehr den Ansporn, der für alle großen Entdeckungen und wichtigen Unternehmungen notwendig ist. Wenn Gott ihn auf bestimmte Punkte konzentriert, geschieht es, damit er sich von diesen aus, entsprechend der Bedürfnisse, in ausreichender Menge verbreitet.
Wenn man dies gelten lässt, fragt man sich, warum Gott den Reichtum Leuten gibt, die unfähig sind, ihn zum Wohle aller nützlich zu machen. Jedoch gibt es hier einen Beweis der Weisheit und Güte Gottes. Indem ER dem Menschen den freien Willen gab, wollte ER, dass der Mensch durch seine eigene Erfahrung den Unterschied zwischen Gut und Böse erkennen lernt und dass die Ausübung des Guten das Ergebnis seiner Bemühungen und seines eigenen Willens war. Er soll weder durch Zwang zum Guten noch zum Bösen geführt werden, sonst wäre er nur ein passives und verantwortungsloses Instrument, wie die Tiere. Der Reichtum ist ein Mittel, ihn moralisch zu prüfen. Da aber der Reichtum gleichzeitig ein mächtiges Mittel zur Erlangung des Fortschritts ist, möchte Gott nicht, dass er lange Zeit unproduktiv bleibt, daher verlagert ER ihn ständig. Jeder soll ihn einmal besitzen, um auszuprobieren, sich seiner zu bedienen und zu beweisen, welchen Gebrauch er davon machen kann. Da es aber praktisch unmöglich ist, dass ihn alle gleichzeitig besitzen und außerdem niemand mehr arbeiten würde, falls alle Menschen ihn besäßen, und die Verbesserung der Welt darunter leiden würde. Jeder besitzt ihn zu seiner Zeit. Wer ihn daher heute nicht besitzt, hat ihn schon gehabt oder wird ihn in einer anderen Existenz besitzen; und wer ihn heute besitzt, kann ihn morgen nicht mehr besitzen. Es gibt Reiche und Arme; und da Gott gerecht ist, soll jeder zu seiner Zeit arbeiten. Die Armut ist für einige die Prüfung der Geduld und des Verzichtes; der Reichtum ist für andere die Prüfung der Nächstenliebe und der Opferbereitschaft.
Mit Recht beklagt man den bedauerlichen Gebrauch, den einige Menschen von ihrem Reichtum machen; die abscheulichen Leidenschaften, die die Habgier verursacht, und man fragt sich, ob Gott gerecht ist, indem ER solchen Menschen den Reichtum gibt. Gewiss ist, dass, wenn der Mensch nur eine Existenz hätte, nichts diese Verteilung der irdischen Güter rechtfertigen würde; wenn man aber die Gesamtheit der Existenzen betrachtet – anstatt den Blick auf das gegenwärtige Leben zu begrenzen – sieht man, dass sich alles mit Gerechtigkeit ausgleicht. Der Arme hat dann weder einen Grund die Vorsehung zu beschuldigen noch den Reichen zu beneiden; und die Reichen haben auch keinen Grund mehr, sich mit dem zu rühmen, was sie besitzen. Falls sie ihn missbrauchen, wird man weder mit Verordnungen noch mit übertriebenen Gesetzen den Schaden beheben. Die Gesetze können vorübergehend das Äußere verändern, sie können aber nicht das Herz verändern; deswegen sind sie von einer kurzen und vorübergehenden Dauer und auf sie folgt immer eine zügellose Reaktion. Der Ursprung des Übels liegt im Egoismus und im Hochmut. Die Missbräuche aller Art werden aufhören, wenn die Menschen sich nach dem Gesetz der Nächstenliebe richten.
Wenn man dies gelten lässt, fragt man sich, warum Gott den Reichtum Leuten gibt, die unfähig sind, ihn zum Wohle aller nützlich zu machen. Jedoch gibt es hier einen Beweis der Weisheit und Güte Gottes. Indem ER dem Menschen den freien Willen gab, wollte ER, dass der Mensch durch seine eigene Erfahrung den Unterschied zwischen Gut und Böse erkennen lernt und dass die Ausübung des Guten das Ergebnis seiner Bemühungen und seines eigenen Willens war. Er soll weder durch Zwang zum Guten noch zum Bösen geführt werden, sonst wäre er nur ein passives und verantwortungsloses Instrument, wie die Tiere. Der Reichtum ist ein Mittel, ihn moralisch zu prüfen. Da aber der Reichtum gleichzeitig ein mächtiges Mittel zur Erlangung des Fortschritts ist, möchte Gott nicht, dass er lange Zeit unproduktiv bleibt, daher verlagert ER ihn ständig. Jeder soll ihn einmal besitzen, um auszuprobieren, sich seiner zu bedienen und zu beweisen, welchen Gebrauch er davon machen kann. Da es aber praktisch unmöglich ist, dass ihn alle gleichzeitig besitzen und außerdem niemand mehr arbeiten würde, falls alle Menschen ihn besäßen, und die Verbesserung der Welt darunter leiden würde. Jeder besitzt ihn zu seiner Zeit. Wer ihn daher heute nicht besitzt, hat ihn schon gehabt oder wird ihn in einer anderen Existenz besitzen; und wer ihn heute besitzt, kann ihn morgen nicht mehr besitzen. Es gibt Reiche und Arme; und da Gott gerecht ist, soll jeder zu seiner Zeit arbeiten. Die Armut ist für einige die Prüfung der Geduld und des Verzichtes; der Reichtum ist für andere die Prüfung der Nächstenliebe und der Opferbereitschaft.
Mit Recht beklagt man den bedauerlichen Gebrauch, den einige Menschen von ihrem Reichtum machen; die abscheulichen Leidenschaften, die die Habgier verursacht, und man fragt sich, ob Gott gerecht ist, indem ER solchen Menschen den Reichtum gibt. Gewiss ist, dass, wenn der Mensch nur eine Existenz hätte, nichts diese Verteilung der irdischen Güter rechtfertigen würde; wenn man aber die Gesamtheit der Existenzen betrachtet – anstatt den Blick auf das gegenwärtige Leben zu begrenzen – sieht man, dass sich alles mit Gerechtigkeit ausgleicht. Der Arme hat dann weder einen Grund die Vorsehung zu beschuldigen noch den Reichen zu beneiden; und die Reichen haben auch keinen Grund mehr, sich mit dem zu rühmen, was sie besitzen. Falls sie ihn missbrauchen, wird man weder mit Verordnungen noch mit übertriebenen Gesetzen den Schaden beheben. Die Gesetze können vorübergehend das Äußere verändern, sie können aber nicht das Herz verändern; deswegen sind sie von einer kurzen und vorübergehenden Dauer und auf sie folgt immer eine zügellose Reaktion. Der Ursprung des Übels liegt im Egoismus und im Hochmut. Die Missbräuche aller Art werden aufhören, wenn die Menschen sich nach dem Gesetz der Nächstenliebe richten.
Unterweisungen der geistigen Welt
Das wahre Eigentum
9. Der Mensch besitzt als Eigentum nur das, was er von dieser Welt mitnehmen kann. Was er hier vorfindet, wenn er ankommt, und was er hier lässt, wenn er weggeht, das genießt er während seines Aufenthalts auf der Erde. Aber da er ja gezwungen ist, das Eigentum zurückzulassen, hat er von ihm nur den Genuss und nicht den wirklichen Besitz. Was besitzt er dann? Nichts von dem, was für den Gebrauch des Körpers ist, aber alles, was für den Gebrauch der Seele ist: Die Intelligenz, die Kenntnisse, die moralischen Eigenschaften. Das ist es, was er mit sich bringt und mit sich nimmt, und niemand hat das Recht ihm wegzunehmen, was ihm in der anderen Welt noch nützlicher sein wird als in dieser. Es hängt von ihm ab, reicher zu sein beim Weggehen als beim Ankommen, denn seine zukünftige Position hängt von dem ab, was er an Gutem erworben hat. Wenn ein Mensch in ein fernes Land reist, stellt er sein Gepäck mit Dingen zusammen, die in diesem Land nützlich für ihn sind; er wird sich aber nicht mit Sachen belasten, die ihm unnütz sein werden. Tut deshalb das Gleiche für das zukünftige Leben und versorgt euch mit allem, was euch dort nützlich sein kann.
Dem Reisenden, der in einer Herberge ankommt, gibt man die beste Unterbringung, wenn er sie bezahlen kann. Demjenigen, der wenig Geld hat, gibt man eine weniger angenehme Unterbringung; und derjenige, der nichts hat, schläft auf dem Stroh. So geschieht es mit dem Menschen, wenn er in der geistigen Welt ankommt: Sein Platz hängt von seiner Habe ab, aber diesen bezahlt er nicht mit Gold. Man wird ihn nicht fragen: Wie viel hattest du auf der Erde? Welche Position besaßest du? Warst du ein Prinz oder ein Handwerker? Man wird ihn aber fragen: Was bringst du mit? Weder der Wert seines Vermögens noch seiner Titel werden angerechnet, sondern die Summe seiner Tugenden. Nun, bei dieser Rechnung kann der Handwerker reicher sein als der Prinz. Vergeblich wird er argumentieren, dass er vor seiner Abreise den Eintritt in den Himmel mit Gold bezahlt hat. Man wird ihm antworten: „Die Positionen hier werden nicht gekauft; diese verdient man durch das Gute, das man tut. Mit dem irdischen Geld konntest du dir Ländereien, Häuser, Paläste kaufen, aber hier bezahlt man nur mit den Eigenschaften des Herzens. Bist du reich an diesen Eigenschaften? – Sei willkommen, und gehe zum ersten Platz, wo alle Glückseligkeit auf dich wartet. Bist du arm an diesen Eigenschaft? – Gehe zum letzten Platz, wo du gemäß deiner Habe behandelst wirst.“ (Pascal, Genf 1860)
Dem Reisenden, der in einer Herberge ankommt, gibt man die beste Unterbringung, wenn er sie bezahlen kann. Demjenigen, der wenig Geld hat, gibt man eine weniger angenehme Unterbringung; und derjenige, der nichts hat, schläft auf dem Stroh. So geschieht es mit dem Menschen, wenn er in der geistigen Welt ankommt: Sein Platz hängt von seiner Habe ab, aber diesen bezahlt er nicht mit Gold. Man wird ihn nicht fragen: Wie viel hattest du auf der Erde? Welche Position besaßest du? Warst du ein Prinz oder ein Handwerker? Man wird ihn aber fragen: Was bringst du mit? Weder der Wert seines Vermögens noch seiner Titel werden angerechnet, sondern die Summe seiner Tugenden. Nun, bei dieser Rechnung kann der Handwerker reicher sein als der Prinz. Vergeblich wird er argumentieren, dass er vor seiner Abreise den Eintritt in den Himmel mit Gold bezahlt hat. Man wird ihm antworten: „Die Positionen hier werden nicht gekauft; diese verdient man durch das Gute, das man tut. Mit dem irdischen Geld konntest du dir Ländereien, Häuser, Paläste kaufen, aber hier bezahlt man nur mit den Eigenschaften des Herzens. Bist du reich an diesen Eigenschaften? – Sei willkommen, und gehe zum ersten Platz, wo alle Glückseligkeit auf dich wartet. Bist du arm an diesen Eigenschaft? – Gehe zum letzten Platz, wo du gemäß deiner Habe behandelst wirst.“ (Pascal, Genf 1860)
10. Die Vermögen der Erde gehören Gott, der sie verteilt gemäß SEINEM Willen. Der Mensch ist nur Nutznießer, Verwalter, mehr oder weniger rechtschaffen und intelligent. Sie gehören nicht dem Menschen als individuelles Eigentum, da Gott sehr oft alle seine Vorhaben zum Scheitern bringt, sodass das Vermögen demjenigen entrinnt, der es mit den besten Titeln zu besitzen glaubt.
Ihr werdet vielleicht sagen, dass dies hinsichtlich des geerbten Vermögens verständlich ist, aber nicht hinsichtlich desjenigen, das man durch seine Arbeit erworben hat. Ohne Zweifel, wenn es ein legitimes Vermögen gibt, ist es dieses Letzte, sofern es ehrlich erworben wurde, denn ein Besitz wurde nur dann rechtmäßig erworben, wenn durch seinen Erwerb niemand Schaden erlitten hat. Rechenschaften werden gefordert, auch für einen einzigen Heller, der zum Nachteil von anderen erworben wurde. Aber folgt aus der Tatsache, dass jemand nur sich selbst den Reichtum, den er besitzt, zu verdanken hat, dass er beim Sterben mehr davon mitnehmen kann? Sind es nicht oft zwecklose Maßnahmen, die er trifft, um ihn seinen Nachkommen zu übertragen? Gewiss, denn falls Gott es nicht möchte, dass der Reichtum ihnen zukommen soll, kann nichts gegen SEINEN Willen den Sieg davontragen. Kann es sein, dass der Mensch während seines Lebens von seinem Vermögen Gebrauch und Missbrauch machen kann, ohne Rechenschaft darüber ablegen zu müssen? Nein! Indem Gott es ihm erlaubte, den Reichtum zu erwerben, wollte ER während dieser irdischen Existenz seine Bemühungen, seinen Mut, seine Beharrlichkeit belohnen. Wenn er es aber nur zur Befriedigung seiner Sinne oder seines Stolzes benutzte, wenn der Reichtum ein Grund für seinen Verfall geworden ist, wäre es besser für ihn gewesen, diesen nicht besessen zu haben. Er verliert auf einer Seite, was er auf der anderen gewonnen hat, und so annulliert er das Verdienst seiner Arbeit. Wenn er dann die Erde verlässt, wird Gott ihm sagen, dass er seine Belohnung schon bekommen hat. (M., Schutzgeist, Brüssel, 1861)
Ihr werdet vielleicht sagen, dass dies hinsichtlich des geerbten Vermögens verständlich ist, aber nicht hinsichtlich desjenigen, das man durch seine Arbeit erworben hat. Ohne Zweifel, wenn es ein legitimes Vermögen gibt, ist es dieses Letzte, sofern es ehrlich erworben wurde, denn ein Besitz wurde nur dann rechtmäßig erworben, wenn durch seinen Erwerb niemand Schaden erlitten hat. Rechenschaften werden gefordert, auch für einen einzigen Heller, der zum Nachteil von anderen erworben wurde. Aber folgt aus der Tatsache, dass jemand nur sich selbst den Reichtum, den er besitzt, zu verdanken hat, dass er beim Sterben mehr davon mitnehmen kann? Sind es nicht oft zwecklose Maßnahmen, die er trifft, um ihn seinen Nachkommen zu übertragen? Gewiss, denn falls Gott es nicht möchte, dass der Reichtum ihnen zukommen soll, kann nichts gegen SEINEN Willen den Sieg davontragen. Kann es sein, dass der Mensch während seines Lebens von seinem Vermögen Gebrauch und Missbrauch machen kann, ohne Rechenschaft darüber ablegen zu müssen? Nein! Indem Gott es ihm erlaubte, den Reichtum zu erwerben, wollte ER während dieser irdischen Existenz seine Bemühungen, seinen Mut, seine Beharrlichkeit belohnen. Wenn er es aber nur zur Befriedigung seiner Sinne oder seines Stolzes benutzte, wenn der Reichtum ein Grund für seinen Verfall geworden ist, wäre es besser für ihn gewesen, diesen nicht besessen zu haben. Er verliert auf einer Seite, was er auf der anderen gewonnen hat, und so annulliert er das Verdienst seiner Arbeit. Wenn er dann die Erde verlässt, wird Gott ihm sagen, dass er seine Belohnung schon bekommen hat. (M., Schutzgeist, Brüssel, 1861)
Anwendung des Reichtums
11. Ihr könnt nicht Gott und Mammon gleichzeitig dienen. Behaltet diese Bemerkung gut in Erinnerung, ihr, die ihr von der Liebe zum Gold beherrscht werdet; ihr, die ihr eure Seele verkaufen würdet, um Schätze zu besitzen, weil sie es euch ermöglichen, euch über die andern Menschen zu erheben und euch die Genüsse der Leidenschaften zu verschaffen. Nein, ihr könnt nicht Gott und dem Mammon gleichzeitig dienen! Wenn ihr also merkt, dass eure Seele von der Begierde des Fleisches beherrscht wird, beeilt euch, um euch von diesem Joch zu befreien, das auf euch lastet, weil Gott, gerecht und streng, euch fragen wird: Was hast du aus den Gütern gemacht, die ich dir anvertraut habe? Dieses mächtige Mittel der guten Werke hast du ausschließlich für deine persönliche Befriedigung benutzt.
Welche ist dann die bessere Verwendung, die man von dem Vermögen machen kann? Sucht bei diesen Worten die Lösung des Problems: „Liebt einander“, denn hier liegt das Geheimnis, sein Vermögen gut zu verwenden. Derjenige, der von der Liebe zum Nächsten erfüllt ist, der hat den Weg gefunden, wie er sich verhalten soll. Die Anwendung, die Gott am meisten gefällt, ist die Nächstenliebe; nicht diese kalte und egoistische Nächstenliebe, die aus der Verteilung von überflüssigen Dingen aus einem goldenen Leben heraus besteht, sondern jene Nächstenliebe, die voller Liebe ist, die das Unglück sucht und es beseitigt, ohne den Nächsten zu demütigen.
Reicher, gib von deinem Überfluss; oder mach es noch besser: Gib von deinem Notwendigsten, weil dein Notwendiges schon Überfluss ist; aber gib mit Weisheit. Weise die Leidenden nicht zurück, aus Angst betrogen zu werden, sondern suche die Quelle des Übels. Hilf zuerst, informiere dich anschließend, und sieh, ob die Arbeit, die Ratschläge und sogar die Zuneigung nicht wirksamer wären als deine Almosen. Verbreite um dich herum ganz ungezwungen die Liebe zu Gott, die Liebe zur Arbeit, die Liebe zum Nächsten. Setz dein Vermögen auf eine solide Basis, die niemals verloren gehen wird und dir einen grossen Gewinn einbringt: Die guten Taten. Der Reichtum an Intelligenz soll dir dienen, wie der Reichtum an Gold. Verbreite um dich herum die Schätze des Wissens; verbreite unter deinen Brüdern und Schwestern die Schätze der Liebe, und sie werden Früchte tragen. (Cheverus, Bordeaux, 1861)
Welche ist dann die bessere Verwendung, die man von dem Vermögen machen kann? Sucht bei diesen Worten die Lösung des Problems: „Liebt einander“, denn hier liegt das Geheimnis, sein Vermögen gut zu verwenden. Derjenige, der von der Liebe zum Nächsten erfüllt ist, der hat den Weg gefunden, wie er sich verhalten soll. Die Anwendung, die Gott am meisten gefällt, ist die Nächstenliebe; nicht diese kalte und egoistische Nächstenliebe, die aus der Verteilung von überflüssigen Dingen aus einem goldenen Leben heraus besteht, sondern jene Nächstenliebe, die voller Liebe ist, die das Unglück sucht und es beseitigt, ohne den Nächsten zu demütigen.
Reicher, gib von deinem Überfluss; oder mach es noch besser: Gib von deinem Notwendigsten, weil dein Notwendiges schon Überfluss ist; aber gib mit Weisheit. Weise die Leidenden nicht zurück, aus Angst betrogen zu werden, sondern suche die Quelle des Übels. Hilf zuerst, informiere dich anschließend, und sieh, ob die Arbeit, die Ratschläge und sogar die Zuneigung nicht wirksamer wären als deine Almosen. Verbreite um dich herum ganz ungezwungen die Liebe zu Gott, die Liebe zur Arbeit, die Liebe zum Nächsten. Setz dein Vermögen auf eine solide Basis, die niemals verloren gehen wird und dir einen grossen Gewinn einbringt: Die guten Taten. Der Reichtum an Intelligenz soll dir dienen, wie der Reichtum an Gold. Verbreite um dich herum die Schätze des Wissens; verbreite unter deinen Brüdern und Schwestern die Schätze der Liebe, und sie werden Früchte tragen. (Cheverus, Bordeaux, 1861)
12. Wenn ich die Kürze des Lebens betrachte, bin ich schmerzlich erschüttert von der unaufhörlichen Sorge um das materielle Wohlergehen, das euer Ziel ist, während ihr auf eure moralische Vervollkommnung, die so wichtig für die Ewigkeit ist, so wenig Wert legt und wenig oder gar keine Zeit darauf verwendet. Man könnte glauben, angesichts der Aufwandes, den ihr dafür betreibt, dass das in Verbindung mit der Frage des höchsten Interesses für die Menschheit stünde, dabei handelt es sich fast immer nur darum, eure übertriebenen Notwendigkeiten zu befriedigen, sich der Eitelkeit oder Ausschweifungen hinzugeben. Wie viele Leiden, Kummer, Qualen fügt man sich zu, wie viele schlaflose Nächte erleidet man, um sein oft schon ausreichendes Vermögen zu vergrößern. Als Gipfel der Blindheit kann man nicht selten jene ansehen, die – wegen einer unmäßigen Liebe zum Reichtum und den damit ermöglichten Genüssen – sich zu anstrengenden Arbeiten zwingen, sich sozusagen eine aufopfernde Existenz einbilden, als ob sie für die andern und nicht für sich selbst arbeiten würden. Unsinnige Menschen! Glaubt ihr wirklich, dass euch eure Sorgen und Bemühungen, angetrieben durch den Egoismus, die Gier oder den Hochmut, angerechnet werden, während ihr eure Zukunft vernachlässigt, und ebenso auch die Pflichten, die die brüderliche Solidarität jedem auferlegt, der die Vorteile des sozialen Lebens genießt? Ihr habt nur an euren Körper gedacht, euer Wohlergehen; eure Genüsse waren das einzige Ziel eures egoistischen Eifers. Für den Körper, der stirbt, habt ihr euren Geist, der ewig leben wird, vernachlässigt. Daher hat sich dieser so verwöhnte und zärtlich gepflegte Körper zu eurem Tyrannen verwandelt. Er befiehlt eurem Geist, der zu seinem Sklaven geworden ist. War dies die Zweckbestimmung der Existenz, die Gott euch gegeben hat? (Ein Schutzgeist, Krakau, 1861)
13. Der Mensch als Treuhänder, als Verwalter der Güter, die Gott in seine Händen gelegt hat, wird strenge Rechenschaft ablegen müssen, über den Gebrauch, den er kraft seines freien Willens gemacht hat. Der Missbrauch besteht darin, sie ausschließlich nur zu seiner persönlichen Befriedigung genutzt zu haben. Der Gebrauch dagegen ist jedes Mal gut, wenn daraus etwas Gutes für andere hervorgeht. Das Verdienst ist proportional zum Opfer, das man sich auferlegt. Die Wohltätigkeit ist nur eine Art, wie der Reichtum verwendet werden kann; er gibt dem gegenwärtigen Elend Erleichterung, stillt den Hunger, schützt vor Kälte und verschafft demjenigen Obdach, der keins hat. Aber eine Pflicht, die ebenso dringend und verdienstvoll ist, besteht darin, dem Elend vorzubeugen; dies ist vor allem das Aufgabengebiet großer Reichtümer. Eine Aufgabe, die durch Arbeiten jeglicher Art, die man mit dem Reichtum ausführen lassen kann, erfüllt werden wird. Selbst wenn die Reichen daraus einen legitimen Gewinn erzielen, so ist dies nicht weniger eine gute Tat, weil diese Arbeiten die Intelligenz weiterentwickelt und die Würde des Menschen erhöht, da dieser stolz ist, sagen zu können, dass er das Brot, das er isst, selbst verdient hat – während das Almosen demütigt und erniedrigt.
Der Reichtum, der sich in einer Hand befindet, soll wie eine Quelle fließenden Wassers sein, die Fruchtbarkeit und Wohlergehen um sich herum verbreitet. Oh, ihr Reichen, die ihr euern Reichtum entsprechend den Wünschen Gottes verwendet, ihr werdet die ersten sein, die den Durst des Herzens an dieser wohltuenden Quelle stillen werden. Ihr werdet in diesem Leben die unaussprechlichen Genüsse der Seele erleben, statt der materiellen Genüsse des Egoisten, die in seinem Herzen nur eine Leere zurücklassen. Euer Name wird auf der Erde gesegnet werden, und wenn ihr sie verlasst, wird der allmächtige Gott euch – wie im Gleichnis der Talente – sagen: „Guter und treuer Diener, nehme an der Freude eures Herrn teil“. Ist in diesem Gleichnis nicht der Diener, der das ihm anvertraute Geld in der Erde vergräbt, das Sinnbild des Geizigen, in dessen Händen das Geld unproduktiv ist? Da Jesus allerdings prinzipiell von Almosen spricht, liegt dies daran, dass zu jener Zeit und in dem Land, in dem Er lebte, man noch nicht die Arbeiten kannte, die die Künste und die Industrie seitdem geschaffen haben, bei denen das Vermögen nützlich für das Allgemeinwohl eingesetzt werden kann. Allen, die viel oder wenig geben können, sage ich daher: „Gebt Almosen, wenn dies notwendig ist, aber verwandelt sie so weit wie möglich in Lohn um, damit derjenige, der ihn erhält, sich nicht schämt. (Fénelon, Algier, 1860)
Der Reichtum, der sich in einer Hand befindet, soll wie eine Quelle fließenden Wassers sein, die Fruchtbarkeit und Wohlergehen um sich herum verbreitet. Oh, ihr Reichen, die ihr euern Reichtum entsprechend den Wünschen Gottes verwendet, ihr werdet die ersten sein, die den Durst des Herzens an dieser wohltuenden Quelle stillen werden. Ihr werdet in diesem Leben die unaussprechlichen Genüsse der Seele erleben, statt der materiellen Genüsse des Egoisten, die in seinem Herzen nur eine Leere zurücklassen. Euer Name wird auf der Erde gesegnet werden, und wenn ihr sie verlasst, wird der allmächtige Gott euch – wie im Gleichnis der Talente – sagen: „Guter und treuer Diener, nehme an der Freude eures Herrn teil“. Ist in diesem Gleichnis nicht der Diener, der das ihm anvertraute Geld in der Erde vergräbt, das Sinnbild des Geizigen, in dessen Händen das Geld unproduktiv ist? Da Jesus allerdings prinzipiell von Almosen spricht, liegt dies daran, dass zu jener Zeit und in dem Land, in dem Er lebte, man noch nicht die Arbeiten kannte, die die Künste und die Industrie seitdem geschaffen haben, bei denen das Vermögen nützlich für das Allgemeinwohl eingesetzt werden kann. Allen, die viel oder wenig geben können, sage ich daher: „Gebt Almosen, wenn dies notwendig ist, aber verwandelt sie so weit wie möglich in Lohn um, damit derjenige, der ihn erhält, sich nicht schämt. (Fénelon, Algier, 1860)
Loslösung von den irdischen Gütern
14. Ich komme, meine Brüder und Schwestern, meine Freunde, um euch meinen bescheidenen Beitrag zu leisten, um euch zu helfen, mutig auf dem eingeschlagenen Weg fortzuschreiten. Wir sind einer dem anderen verpflichtet und nur durch die ehrliche und brüderliche Vereinigung zwischen den nicht inkarnierten und den inkarnierten Geistern wird die Erneuerung möglich sein.
Eure Liebe zu den irdischen Gütern ist eins der stärkeren Hindernisse für euren moralischen und geistigen Fortschritt. Durch dieses Klammern an den Besitz vernichtet ihr eure Fähigkeit zu lieben, weil ihr eure Fähigkeiten nur auf materielle Dinge ausrichtet. Seid ehrlich: Verschafft das Vermögen ein ungetrübtes Glück? Wenn eure Tresore voll sind, gibt es nicht immer eine Leere in eurem Herzen? Ist nicht immer auf dem Boden dieses Blumenkorbes eine Schlange versteckt? Ich verstehe, dass ein Mensch, der ein Vermögen durch seine beharrliche und ehrliche Arbeit errungen hat, eine gerechte Freude darüber empfindet. Aber von dieser sehr natürlichen und von Gott gebilligten Freude bis zum Festklammern am Vermögen, das jegliche anderen Gefühle absorbiert und die Impulse des Herzens lähmt, ist eine weite Spanne; ebenso weit wie vom widerlichen Geiz bis zur übertriebenen Verschwendung. Zwei Laster, zwischen die Gott die Nächstenliebe – diese heilige und heilsame Tugend – gesetzt hat, die den Reichen lehrt, ohne Prahlerei zu geben, damit der Arme, ohne sich gedemütigt zu fühlen, empfangen kann.
Ganz gleich, ob der Reichtum von eurer Familie stammt oder ob ihr ihn durch eure Arbeit erworben habt; es gibt eine Sache, die ihr niemals vergessen solltet, nämlich, dass alles von Gott kommt und zu Gott zurückkehrt. Nichts auf der Erde gehört euch, nicht einmal euer Körper: der Tod beraubt euch dieses Reichtums wie auch aller materieller Güter. Ihr seid Verwalter aber nicht Eigentümer; täuscht euch nicht darüber. Gott hat sie euch geliehen, und ihr müsst sie zurückgeben. ER leiht sie euch unter der Bedingung, dass ihr zumindest den Überschuss denen zukommen lässt, denen das Notwendigste fehlt.
Einer von euren Freunden leiht euch eine Summe; egal wie wenig ehrlich ihr seid, ihr besteht darauf, sie ihm gewissenhaft zurückzugeben und seid ihm dankbar. Dies ist die Haltung eines reichen Menschen. Gott ist der himmlische Freund, der ihm den Reichtum geliehen hat und der für sich nur die Liebe und Anerkennung des Reichen haben möchte. ER verlangt von ihm aber, dass er seinerseits den Armen gibt, weil sie genauso wie er SEINE Kinder sind.
Das Vermögen, das Gott euch anvertraut hat, erweckt eine glühende und wahnsinnige Gier in euren Herzen. Habt ihr schon darüber nachgedacht, dass ihr – wenn ihr euch unmäßig an einen vergänglichen Reichtum klammert, der genauso vorübergehend ist wie ihr selbst seid – eines Tages dem Herrn Rechenschaft ablegen müsst über das, was von IHM kam? Vergesst ihr, dass ihr durch den Reichtum die heiligen Aufgaben des Vertreters der Nächstenliebe auf der Erde übernommen habt, um den Reichtum auf intelligente Art zuteil werden lassen? Was werdet ihr sein, wenn ihr das, was euch anvertraut wurde, nur zu euren Gunsten benutzt, als ein untreuer Verwalter? Was ergibt sich aus diesem freiwilligen Vergessen eurer Pflichten? Der unbeugsame, unerbittliche Tod wird den Schleier zerreißen, unter dem ihr euch versteckt habt, und wird euch zwingen, vor dem Freund, der euch geholfen hat, Rechenschaft abzulegen und der in diesem Moment im Amt des Richters vor euren Augen erscheinen wird.
Vergeblich versucht ihr auf der Erde euch zu täuschen, indem ihr euch mit dem Namen der Tugend färbt, was sehr oft nur Egoismus ist. Vergeblich nennt ihr Sparsamkeit und Vorsorge, was nur Gier und Geiz ist, oder Edelmut, was nichts anderes ist als Verschwendung zu euren Gunsten. Ein Familienvater, zum Beispiel, der keine Nächstenliebe ausübt, wird sparen, Gold über Gold anhäufen, und dies alles, wie er sagt, um das Maximum an möglichen Gütern für seine Kinder zu hinterlassen und ihnen den Fall ins Elend zu ersparen. Das ist gerecht und sehr väterlich, ich erkenne das an, und man kann ihn nicht tadeln. Aber ist dies das einzige Motiv, das ihn leitet? Ist es nicht sehr oft ein Kompromiss mit dem eigenen Gewissen, um vor seinen eigenen Augen und den Augen der Welt seine Verhaftung mit den irdischen Gütern zu rechtfertigen? Ich gestehe allerdings auch zu, dass seine väterliche Liebe sein einziges Motiv sein könnte, aber ist dies ein Grund, um seine Brüder und Schwestern vor Gott zu vergessen? Wenn er selbst im Überfluss lebt, wird er seine Kinder im Elend hinterlassen, nur weil sie ein bisschen weniger von diesem Überfluss bekommen? Gibt er ihnen damit nicht eine Lektion des Egoismus und lässt sie ihr Herz verhärten? Wird dies nicht bei ihnen die Nächstenliebe ersticken? Väter und Mütter, ihr begeht einen großen Fehler, wenn ihr glaubt, dass ihr damit die Liebe eurer Kinder zu euch vergrößert, indem ihr eure Kinder bebringt, anderen gegenüber egoistisch zu sein, lehrt ihr sie, es auch euch gegenüber zu sein.
Wenn ein Mensch viel gearbeitet hat und mit dem Schweiß seines Angesichts Güter gesammelt hat, hört ihr ihn gewöhnlich sagen, dass man besser ihren Wert zu schätzen weiß, wenn das Geld dafür selbst verdient wurde: nichts ist wahrer. Nun gut! Wenn dieser Mann, der zugibt, den ganzen Wert des Geldes zu kennen, die Nächstenliebe gemäß seiner Möglichkeiten ausübt; wird sein Verdienst größer sein als das von demjenigen, der im Überfluss geboren wurde und die großen Anstrengungen der Arbeit nicht kennt. Falls der gleiche Mensch, der sich seiner Mühen, seiner Anstrengungen erinnert, im Gegensatz dazu egoistisch ist, hart den Armen gegenüber, dann ist er noch schuldiger als die anderen; denn je mehr man selber die versteckten Schmerzen der Armut kennt, je mehr sollte man bestrebt sein, diese bei den anderen zu lindern.
Leider gibt es bei dem besitzenden Menschen immer auch ein Gefühl, das ebenso stark ist, wie das sich klammern an den Reichtum: das des Hochmuts. Nicht selten sieht man den Emporkömmling, wie er den um Hilfe bittenden unglücklichen Menschen dadurch verwirrt, dass er ihm von seiner Arbeit und Geschicklichkeit erzählt, anstatt ihm zu helfen, und der am Ende noch zu ihm sagt: „Mach es so, wie ich es gemacht habe.“ Aus seiner Sicht hat die Güte Gottes nichts mit seinem Reichtum zu tun; nur ausschließlich ihm allein kommt das Verdienst zu. Sein Hochmut legt ihm eine Binde über die Augen und verschließt ihm seine Ohren. Trotz seiner ganzen Intelligenz und großen Geschicklichkeit begreift er nicht, dass Gott ihn mit einem einzigen Wort stürzen kann.
Den Reichtum zu verschwenden bedeutet nicht, sich von den irdischen Gütern zu lösen, sondern ist eine Missachtung und Gleichgültigkeit. Der Mensch, Verwalter dieser Güter, hat nicht das Recht, sie zu verschwenden, wie auch nicht, sie zu seiner eigenen Gunst zu vereinnahmen. Die Verschwendung ist keine Großzügigkeit, dies ist häufig eine Art des Egoismus. Jemand, der das Gold mit vollen Händen wegwirft, nur um eine Phantasie zu befriedigen, gibt oft keinen einzigen Cent, um jemandem einen Dienst zu erweisen. Die Loslösung von den irdischen Gütern besteht darin, den eigentlichen Wert des Reichtums schätzen zu wissen, diese zu Gunsten der andern einzusetzen und nicht nur für sich selber; die Interessen des zukünftigen Lebens nicht für sie aufzuopfern und sie auch ohne zu murren verlieren zu können, falls es Gott gefällt sie wegzunehmen. Falls durch unvorhergesehene Rückschläge ihr ein zweiter Hiob werdet, dann sagt wie er: „Herr, DU hast es mir gegeben und hast es mir genommen; dass DEIN Wille geschehe“. Das ist die wahre Loslösung. Seid erstens demütig; habt Vertrauen in denjenigen, der euch gegeben und genommen hat und euch wieder zurückgeben kann. Widersteht mutig der Niedergeschlagenheit, der Hoffnungslosigkeit, die eure Kraft lähmen. Vergesst nie, dass wenn Gott euch vor harten Prüfungen stellt, ER immer einen Trost beilegt. Aber denkt vor allem daran, dass diese Güter unendlich viel kostbarer sind als jene der Erde, und dieser Gedanke wird euch helfen, euch von den irdischen Gütern loszulösen. Je weniger Wert man einer Sache beimisst, je desto weniger empfindlich trifft uns ihr Verlust. Der Mensch, der sich an seine irdischen Güter hängt, ist wie ein Kind, das nur den Augenblick sieht. Derjenige, der sie loslässt, ist, ist wie der Erwachsene, der andere Dinge als wichtiger betrachtet, weil er die prophetischen Worte des Herrn versteht: „Mein Reich ist nicht von dieser Welt.“
Der Herr befiehlt nicht, sich dessen zu entledigen, was man besitzt, um sich freiwillig zu einem Bettle zu machen, und damit zu einer Last für die Gesellschaft zu werden. So zu handeln würde bedeuten, dass man die Loslösung von den irdischen Gütern falsch verstanden hat. Dies wäre eine andere Art von Egoismus, denn es bedeutet, sich von der Verantwortung frei zu machen, die Reichtum all denen auferlegt, die ihn besitzt. Gott gibt demjenigen das Vermögen, den er für geeignet hält, es zum Nutzen aller zu verwalten. Der Reiche hat also eine Mission; eine Aufgabe, die er schön und nützlich für sich machen kann. Den Reichtum abzulehnen, wenn Gott ihn euch gibt, bedeutet auf den Nutzen des Guten zu verzichten, den man damit erreichen kann, wenn man ihn weise verwaltet. Darauf verzichten zu können, wenn man ihn nicht hat; ihn nützlich zu verwenden, wenn man ihn besitzt; ihn zu opfern, wenn dies nötig ist; dies bedeutet, gemäß den Absichten des Herrn zu handeln. Derjenige, der das bekommt, was die Welt ein gutes Vermögen nennt, möge sagen: „Mein Gott, DU hast mir eine neue Aufgabe gestellt; gib mir die Kraft sie zu erfüllen, gemäß DEINEM heiligen Willen!“
Dies ist, meine Freunde, was ich euch über die Loslösung von den irdischen Gütern lehren wollte. Kurz gefasst sage ich: Lernt, mit wenig zufrieden zu sein. Wenn ihr arm seid, beneidet nicht die Reichen, denn der Reichtum ist nicht nötig für das Glück. Wenn ihr reich seid, vergesst nicht, dass euer Vermögen euch anvertraut wurde und dass ihr seine Verwendung rechtfertigen müsst, wie bei der Abrechnung einer Vormundschaft. Seid kein untreuer Verwahrer, indem ihr ihn nur zur Befriedigung eures Stolzes und euer Sinnlichkeit benutzt. Glaubt nicht, das Recht zu haben, nur für euch persönlich darüber verfügen zu dürfen, ihr habt es nur als Darlehen bekommen und nicht als Schenkung. Wenn ihr es nicht mehr zurückgeben könnt, habt ihr kein Recht mehr, darum zu bitten, und merkt euch, dass derjenige, der den Armen gibt, die Schulden bezahlt, die er bei Gott gemacht hat. (Lacordaire, Konstantinopel, 1863)
Eure Liebe zu den irdischen Gütern ist eins der stärkeren Hindernisse für euren moralischen und geistigen Fortschritt. Durch dieses Klammern an den Besitz vernichtet ihr eure Fähigkeit zu lieben, weil ihr eure Fähigkeiten nur auf materielle Dinge ausrichtet. Seid ehrlich: Verschafft das Vermögen ein ungetrübtes Glück? Wenn eure Tresore voll sind, gibt es nicht immer eine Leere in eurem Herzen? Ist nicht immer auf dem Boden dieses Blumenkorbes eine Schlange versteckt? Ich verstehe, dass ein Mensch, der ein Vermögen durch seine beharrliche und ehrliche Arbeit errungen hat, eine gerechte Freude darüber empfindet. Aber von dieser sehr natürlichen und von Gott gebilligten Freude bis zum Festklammern am Vermögen, das jegliche anderen Gefühle absorbiert und die Impulse des Herzens lähmt, ist eine weite Spanne; ebenso weit wie vom widerlichen Geiz bis zur übertriebenen Verschwendung. Zwei Laster, zwischen die Gott die Nächstenliebe – diese heilige und heilsame Tugend – gesetzt hat, die den Reichen lehrt, ohne Prahlerei zu geben, damit der Arme, ohne sich gedemütigt zu fühlen, empfangen kann.
Ganz gleich, ob der Reichtum von eurer Familie stammt oder ob ihr ihn durch eure Arbeit erworben habt; es gibt eine Sache, die ihr niemals vergessen solltet, nämlich, dass alles von Gott kommt und zu Gott zurückkehrt. Nichts auf der Erde gehört euch, nicht einmal euer Körper: der Tod beraubt euch dieses Reichtums wie auch aller materieller Güter. Ihr seid Verwalter aber nicht Eigentümer; täuscht euch nicht darüber. Gott hat sie euch geliehen, und ihr müsst sie zurückgeben. ER leiht sie euch unter der Bedingung, dass ihr zumindest den Überschuss denen zukommen lässt, denen das Notwendigste fehlt.
Einer von euren Freunden leiht euch eine Summe; egal wie wenig ehrlich ihr seid, ihr besteht darauf, sie ihm gewissenhaft zurückzugeben und seid ihm dankbar. Dies ist die Haltung eines reichen Menschen. Gott ist der himmlische Freund, der ihm den Reichtum geliehen hat und der für sich nur die Liebe und Anerkennung des Reichen haben möchte. ER verlangt von ihm aber, dass er seinerseits den Armen gibt, weil sie genauso wie er SEINE Kinder sind.
Das Vermögen, das Gott euch anvertraut hat, erweckt eine glühende und wahnsinnige Gier in euren Herzen. Habt ihr schon darüber nachgedacht, dass ihr – wenn ihr euch unmäßig an einen vergänglichen Reichtum klammert, der genauso vorübergehend ist wie ihr selbst seid – eines Tages dem Herrn Rechenschaft ablegen müsst über das, was von IHM kam? Vergesst ihr, dass ihr durch den Reichtum die heiligen Aufgaben des Vertreters der Nächstenliebe auf der Erde übernommen habt, um den Reichtum auf intelligente Art zuteil werden lassen? Was werdet ihr sein, wenn ihr das, was euch anvertraut wurde, nur zu euren Gunsten benutzt, als ein untreuer Verwalter? Was ergibt sich aus diesem freiwilligen Vergessen eurer Pflichten? Der unbeugsame, unerbittliche Tod wird den Schleier zerreißen, unter dem ihr euch versteckt habt, und wird euch zwingen, vor dem Freund, der euch geholfen hat, Rechenschaft abzulegen und der in diesem Moment im Amt des Richters vor euren Augen erscheinen wird.
Vergeblich versucht ihr auf der Erde euch zu täuschen, indem ihr euch mit dem Namen der Tugend färbt, was sehr oft nur Egoismus ist. Vergeblich nennt ihr Sparsamkeit und Vorsorge, was nur Gier und Geiz ist, oder Edelmut, was nichts anderes ist als Verschwendung zu euren Gunsten. Ein Familienvater, zum Beispiel, der keine Nächstenliebe ausübt, wird sparen, Gold über Gold anhäufen, und dies alles, wie er sagt, um das Maximum an möglichen Gütern für seine Kinder zu hinterlassen und ihnen den Fall ins Elend zu ersparen. Das ist gerecht und sehr väterlich, ich erkenne das an, und man kann ihn nicht tadeln. Aber ist dies das einzige Motiv, das ihn leitet? Ist es nicht sehr oft ein Kompromiss mit dem eigenen Gewissen, um vor seinen eigenen Augen und den Augen der Welt seine Verhaftung mit den irdischen Gütern zu rechtfertigen? Ich gestehe allerdings auch zu, dass seine väterliche Liebe sein einziges Motiv sein könnte, aber ist dies ein Grund, um seine Brüder und Schwestern vor Gott zu vergessen? Wenn er selbst im Überfluss lebt, wird er seine Kinder im Elend hinterlassen, nur weil sie ein bisschen weniger von diesem Überfluss bekommen? Gibt er ihnen damit nicht eine Lektion des Egoismus und lässt sie ihr Herz verhärten? Wird dies nicht bei ihnen die Nächstenliebe ersticken? Väter und Mütter, ihr begeht einen großen Fehler, wenn ihr glaubt, dass ihr damit die Liebe eurer Kinder zu euch vergrößert, indem ihr eure Kinder bebringt, anderen gegenüber egoistisch zu sein, lehrt ihr sie, es auch euch gegenüber zu sein.
Wenn ein Mensch viel gearbeitet hat und mit dem Schweiß seines Angesichts Güter gesammelt hat, hört ihr ihn gewöhnlich sagen, dass man besser ihren Wert zu schätzen weiß, wenn das Geld dafür selbst verdient wurde: nichts ist wahrer. Nun gut! Wenn dieser Mann, der zugibt, den ganzen Wert des Geldes zu kennen, die Nächstenliebe gemäß seiner Möglichkeiten ausübt; wird sein Verdienst größer sein als das von demjenigen, der im Überfluss geboren wurde und die großen Anstrengungen der Arbeit nicht kennt. Falls der gleiche Mensch, der sich seiner Mühen, seiner Anstrengungen erinnert, im Gegensatz dazu egoistisch ist, hart den Armen gegenüber, dann ist er noch schuldiger als die anderen; denn je mehr man selber die versteckten Schmerzen der Armut kennt, je mehr sollte man bestrebt sein, diese bei den anderen zu lindern.
Leider gibt es bei dem besitzenden Menschen immer auch ein Gefühl, das ebenso stark ist, wie das sich klammern an den Reichtum: das des Hochmuts. Nicht selten sieht man den Emporkömmling, wie er den um Hilfe bittenden unglücklichen Menschen dadurch verwirrt, dass er ihm von seiner Arbeit und Geschicklichkeit erzählt, anstatt ihm zu helfen, und der am Ende noch zu ihm sagt: „Mach es so, wie ich es gemacht habe.“ Aus seiner Sicht hat die Güte Gottes nichts mit seinem Reichtum zu tun; nur ausschließlich ihm allein kommt das Verdienst zu. Sein Hochmut legt ihm eine Binde über die Augen und verschließt ihm seine Ohren. Trotz seiner ganzen Intelligenz und großen Geschicklichkeit begreift er nicht, dass Gott ihn mit einem einzigen Wort stürzen kann.
Den Reichtum zu verschwenden bedeutet nicht, sich von den irdischen Gütern zu lösen, sondern ist eine Missachtung und Gleichgültigkeit. Der Mensch, Verwalter dieser Güter, hat nicht das Recht, sie zu verschwenden, wie auch nicht, sie zu seiner eigenen Gunst zu vereinnahmen. Die Verschwendung ist keine Großzügigkeit, dies ist häufig eine Art des Egoismus. Jemand, der das Gold mit vollen Händen wegwirft, nur um eine Phantasie zu befriedigen, gibt oft keinen einzigen Cent, um jemandem einen Dienst zu erweisen. Die Loslösung von den irdischen Gütern besteht darin, den eigentlichen Wert des Reichtums schätzen zu wissen, diese zu Gunsten der andern einzusetzen und nicht nur für sich selber; die Interessen des zukünftigen Lebens nicht für sie aufzuopfern und sie auch ohne zu murren verlieren zu können, falls es Gott gefällt sie wegzunehmen. Falls durch unvorhergesehene Rückschläge ihr ein zweiter Hiob werdet, dann sagt wie er: „Herr, DU hast es mir gegeben und hast es mir genommen; dass DEIN Wille geschehe“. Das ist die wahre Loslösung. Seid erstens demütig; habt Vertrauen in denjenigen, der euch gegeben und genommen hat und euch wieder zurückgeben kann. Widersteht mutig der Niedergeschlagenheit, der Hoffnungslosigkeit, die eure Kraft lähmen. Vergesst nie, dass wenn Gott euch vor harten Prüfungen stellt, ER immer einen Trost beilegt. Aber denkt vor allem daran, dass diese Güter unendlich viel kostbarer sind als jene der Erde, und dieser Gedanke wird euch helfen, euch von den irdischen Gütern loszulösen. Je weniger Wert man einer Sache beimisst, je desto weniger empfindlich trifft uns ihr Verlust. Der Mensch, der sich an seine irdischen Güter hängt, ist wie ein Kind, das nur den Augenblick sieht. Derjenige, der sie loslässt, ist, ist wie der Erwachsene, der andere Dinge als wichtiger betrachtet, weil er die prophetischen Worte des Herrn versteht: „Mein Reich ist nicht von dieser Welt.“
Der Herr befiehlt nicht, sich dessen zu entledigen, was man besitzt, um sich freiwillig zu einem Bettle zu machen, und damit zu einer Last für die Gesellschaft zu werden. So zu handeln würde bedeuten, dass man die Loslösung von den irdischen Gütern falsch verstanden hat. Dies wäre eine andere Art von Egoismus, denn es bedeutet, sich von der Verantwortung frei zu machen, die Reichtum all denen auferlegt, die ihn besitzt. Gott gibt demjenigen das Vermögen, den er für geeignet hält, es zum Nutzen aller zu verwalten. Der Reiche hat also eine Mission; eine Aufgabe, die er schön und nützlich für sich machen kann. Den Reichtum abzulehnen, wenn Gott ihn euch gibt, bedeutet auf den Nutzen des Guten zu verzichten, den man damit erreichen kann, wenn man ihn weise verwaltet. Darauf verzichten zu können, wenn man ihn nicht hat; ihn nützlich zu verwenden, wenn man ihn besitzt; ihn zu opfern, wenn dies nötig ist; dies bedeutet, gemäß den Absichten des Herrn zu handeln. Derjenige, der das bekommt, was die Welt ein gutes Vermögen nennt, möge sagen: „Mein Gott, DU hast mir eine neue Aufgabe gestellt; gib mir die Kraft sie zu erfüllen, gemäß DEINEM heiligen Willen!“
Dies ist, meine Freunde, was ich euch über die Loslösung von den irdischen Gütern lehren wollte. Kurz gefasst sage ich: Lernt, mit wenig zufrieden zu sein. Wenn ihr arm seid, beneidet nicht die Reichen, denn der Reichtum ist nicht nötig für das Glück. Wenn ihr reich seid, vergesst nicht, dass euer Vermögen euch anvertraut wurde und dass ihr seine Verwendung rechtfertigen müsst, wie bei der Abrechnung einer Vormundschaft. Seid kein untreuer Verwahrer, indem ihr ihn nur zur Befriedigung eures Stolzes und euer Sinnlichkeit benutzt. Glaubt nicht, das Recht zu haben, nur für euch persönlich darüber verfügen zu dürfen, ihr habt es nur als Darlehen bekommen und nicht als Schenkung. Wenn ihr es nicht mehr zurückgeben könnt, habt ihr kein Recht mehr, darum zu bitten, und merkt euch, dass derjenige, der den Armen gibt, die Schulden bezahlt, die er bei Gott gemacht hat. (Lacordaire, Konstantinopel, 1863)
Übertragung des Reichtums
15. Nimmt der Grundsatz, gemäß dem der Mensch nur Verwalter des Reichtums ist, den Gott ihm während seines Lebens zu genießen erlaubt, ihm das Recht, ihn seinen Nachkommen weiterzugeben?
Gewiss kann der Mensch nach seinem Tod das weitergeben, wovon er Zeit seines Lebens Nutznießer war, weil die Wirkung dieses Rechts immer von dem Willen Gottes abhängig ist, der zu verhindern weiß, wenn ER es will, dass jene Nachkommen darauf Anspruch haben. Aus diesem Grund sieht man Reichtümer, die auf solider Grundlage erschienen, zusammenbrechen. Der Wunsch des Menschen, seinen Reichtum seiner Nachkommenschaft zu erhalten, ist daher machtlos, aber es ist ihm nicht das Recht genommen, das erhaltene Darlehen weiterzugeben, Gott wird es aber wegnehmen, wenn ER das für richtig hält. (Sankt Ludwig, Paris, 1860)
Gewiss kann der Mensch nach seinem Tod das weitergeben, wovon er Zeit seines Lebens Nutznießer war, weil die Wirkung dieses Rechts immer von dem Willen Gottes abhängig ist, der zu verhindern weiß, wenn ER es will, dass jene Nachkommen darauf Anspruch haben. Aus diesem Grund sieht man Reichtümer, die auf solider Grundlage erschienen, zusammenbrechen. Der Wunsch des Menschen, seinen Reichtum seiner Nachkommenschaft zu erhalten, ist daher machtlos, aber es ist ihm nicht das Recht genommen, das erhaltene Darlehen weiterzugeben, Gott wird es aber wegnehmen, wenn ER das für richtig hält. (Sankt Ludwig, Paris, 1860)
KAPITEL XVII - Seid vollkommen
Charaktere der Vollkommenheit
1. Liebt eure Feinde; tut Gutes denen, die euch hassen, und betet für die, die euch verfolgen und verleumden. – Denn wenn ihr nur die liebt, die euch lieben, welche Belohnung werdet ihr bekommen? Tun nicht auch die Zöllner dasselbe? – Und wenn ihr nur eure Brüder und Schwestern grüßt, was tut ihr damit mehr als die anderen? Tun nicht auch die Heiden dasselbe? Seid nun vollkommen, wie euer himmlischer Vater vollkommen ist. (Matthäus, Kap. V, 44, 46-48)
2. Da Gott die unendliche Vollkommenheit in allen Dingen besitzt, würde dieser Grundsatz: „Seid vollkommen, wie euer himmlischer Vater vollkommen ist“, wenn man ihn wortwörtlich nimmt, die Möglichkeit voraussetzen, die absolute Vollkommenheit zu erreichen. Wenn es dem Geschöpf gegeben wäre, so vollkommen zu sein wie der Schöpfer, würde es IHM gleich werden, was unzulässig ist. Aber die Menschen, zu denen Jesus gesprochen hat, hätten diese Nuance nicht verstehen können. Er beschränkt sich darauf, ihnen ein Modell vorzulegen, um ihnen zu sagen, dass sie sich bemühen sollen, es zu erreichen.
Man soll also aus diesen Worten die relative Vollkommenheit verstehen, für die die Menschheit empfänglich ist und die sie näher an die Göttlichkeit bringt. Woraus besteht diese Vollkommenheit? Jesus sagte es: „Die Feinde lieben; das Gute denjenigen tun, die uns hassen; für die beten, die uns verfolgen.“ Er zeigt damit, dass die Essenz der Vollkommenheit die Nächstenliebe ist, in ihrer höchsten Bedeutung, weil sie das Ausüben aller anderen Tugenden mit einschließt.
Wenn man nämlich die Folgen aller Laster betrachtet und sogar die der einfachsten Fehler, wird man erkennen, dass es keine gibt, die nicht mehr oder weniger das Gefühl der Nächstenliebe verändert, denn alle haben ihren Ursprung im Egoismus und Stolz, die die Verneinung der Nächstenliebe sind. Alles, was die Gefühle der Persönlichkeit überbewertet, zerstört oder schwächt zumindest die Grundlagen der wahren Nächstenliebe, die da sind: Güte, Nachsicht, Entsagung und Hingebung.
Da die Liebe zum Nächsten, bis hin zur Liebe seiner Feinde, sich mit keinerlei Fehler vereinigen kann, der im Gegensatz zur Liebe steht, ist sie deswegen immer das Indiz einer mehr oder weniger moralischen Überlegenheit. Daraus ergibt sich, dass der Grad der Vollkommenheit im direkten Verhältnis zur Größe dieser Liebe steht. Deshalb sagte Jesus Seinen Jüngern, nachdem Er ihnen die Regel der Nächstenliebe in ihrer höchsten Bedeutung erläuterte hatte: „Seid daher vollkommen, wie euer himmlischer Vater vollkommen ist“.
Man soll also aus diesen Worten die relative Vollkommenheit verstehen, für die die Menschheit empfänglich ist und die sie näher an die Göttlichkeit bringt. Woraus besteht diese Vollkommenheit? Jesus sagte es: „Die Feinde lieben; das Gute denjenigen tun, die uns hassen; für die beten, die uns verfolgen.“ Er zeigt damit, dass die Essenz der Vollkommenheit die Nächstenliebe ist, in ihrer höchsten Bedeutung, weil sie das Ausüben aller anderen Tugenden mit einschließt.
Wenn man nämlich die Folgen aller Laster betrachtet und sogar die der einfachsten Fehler, wird man erkennen, dass es keine gibt, die nicht mehr oder weniger das Gefühl der Nächstenliebe verändert, denn alle haben ihren Ursprung im Egoismus und Stolz, die die Verneinung der Nächstenliebe sind. Alles, was die Gefühle der Persönlichkeit überbewertet, zerstört oder schwächt zumindest die Grundlagen der wahren Nächstenliebe, die da sind: Güte, Nachsicht, Entsagung und Hingebung.
Da die Liebe zum Nächsten, bis hin zur Liebe seiner Feinde, sich mit keinerlei Fehler vereinigen kann, der im Gegensatz zur Liebe steht, ist sie deswegen immer das Indiz einer mehr oder weniger moralischen Überlegenheit. Daraus ergibt sich, dass der Grad der Vollkommenheit im direkten Verhältnis zur Größe dieser Liebe steht. Deshalb sagte Jesus Seinen Jüngern, nachdem Er ihnen die Regel der Nächstenliebe in ihrer höchsten Bedeutung erläuterte hatte: „Seid daher vollkommen, wie euer himmlischer Vater vollkommen ist“.
Der gütige Mensch
3. Der wahrhaft gütige Mensch ist derjenige, der das Gesetz der Gerechtigkeit, der Liebe und der Nächstenliebe in seiner größten Reinheit praktiziert. Wenn er sein Gewissen über seine eigenen Taten befragt, fragt er sich selbst, ob er nicht gegen dieses Gesetz verstoßen hat; ob er nichts Böses getan hat und ob er alles Gute, das er hätte tun können, getan hat; ob er nicht freiwillig eine Gelegenheit versäumt hat, nützlich zu sein; ob sich niemand über ihn beklagen könnte. Kurzum, ob er für den andern das getan hat, was er wünscht, dass man es ihm antun würde.
Er glaubt an Gott, an SEINE Güte, SEINE Gerechtigkeit und SEINE Weisheit; und er weiß, dass nichts ohne SEINE Erlaubnis geschieht und unterwirft sich in allen Dingen SEINEM Willen.
Er vertraut auf die Zukunft, deshalb stellt er die spirituellen Güter über die vergänglichen weltlichen Güter.
Er weiß, dass alle Schicksalsschläge des Lebens, alle Leiden und Enttäuschungen, Prüfungen oder Sühne sind, und er nimmt sie ohne Klagen an.
Der Mensch, erfüllt von dem Gefühl der Nächstenliebe und der Liebe, tut das Gute, um des Guten Willen, ohne eine Belohnung zu erwarten; erwidert das Böse mit Gutem; verteidigt den Schwachen gegenüber dem Starken und opfert stets sein eigenes Interesse zugunsten der Gerechtigkeit.
Er findet seine Genugtuung in den Wohltaten, die er vollbringt; in dem Dienst, den er leistet; in der Freude, die er bereitet; in den Tränen, die er trocknet; in dem Trost, den er den Betrübten gibt. Sein erster Impuls ist, an seinen Nächsten zu denken, bevor er an sich selbst denkt; die Interessen anderer vor seine eigenen zu setzen. Der Egoist kalkuliert im Gegenteil die Gewinne und Verluste all seiner Wohltaten.
Der gütige Mensch ist gütig, menschlich und wohlwollend zu jedermann, ohne Unterscheidung von Rassen oder Glauben, weil er alle Menschen als seine Geschwister ansieht. Er respektiert jede aufrichtige Überzeugung der andern und verdammt niemanden, der nicht wie er denkt.
In allen Situationen ist die Nächstenliebe sein Wegweiser. Er sagt sich, dass derjenige – auch wenn er es vermeiden könnte – der andern durch böse Worte Schaden zufügt, der die Empfindlichkeit eines andern durch seinen Stolz und seine Verachtung verletzt, der nicht vor dem Gedanken zurückweicht, Leid, Unruhe und Unannehmlichkeiten, selbst geringe, zu verursachen, seine Pflicht zur Nächstenliebe vernachlässigt und die Gnade Gottes nicht verdient.
Er hat weder Hass noch Groll noch hegt er Gedanken der Rache. Gemäß Jesu Beispiel vergibt und vergisst er die Beleidigungen und erinnert sich nur an die Wohltaten, weil er weiß, dass ihm vergeben wird, so wie er selber vergeben hat.
Er ist nachsichtig mit den Schwächen anderer, denn er weiß, dass er auch die Nachsicht benötigt, und er erinnert sich an diese Worte Jesu: „Wer ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein“.
Er findet keinen Gefallen daran, Fehler anderer zu suchen noch diese öffentlich hervorzuheben. Aber wenn die Notwendigkeit ihn dazu verpflichtet, sucht er immer das Gute, welches das Schlechte abmildern kann.
Er beobachtet seine eigene Unvollkommenheit und arbeitet unaufhörlich daran, sie zu bekämpfen. Alle seine Bemühungen zielen darauf hin, sich selbst am nächsten Tag sagen zu können, dass in ihm irgendetwas besser ist, als am Tag vorher.
Er versucht weder seinen Geist noch seine Begabungen auf Kosten anderer aufzuwerten; er nutzt im Gegenteil jede Gelegenheit, um die Vorteile anderer hervorzuheben. Er ist weder auf sein Vermögen noch auf seine persönlichen Vorteile stolz, weil er weiß, dass alles, was ihm gegeben worden ist, ihm wieder genommen werden kann.
Er gebraucht die Dinge, die ihm gewährt wurden, missbraucht sie aber nicht, weil er weiß, dass sie eine Hinterlegung sind, worüber er Rechenschaft ablegen muss, und dass es die schädlichste Anwendung für ihn selber ist, wenn er sie zur Befriedigung seiner Leidenschaften verwendet.
Falls durch seine gesellschaftliche Position Menschen in seine Abhängigkeit gestellt wurden, behandelt er sie mit Güte und Wohlwollen, weil sie vor Gott seinesgleichen sind. Er benutzt seine Autorität, um sie moralisch zu erheben, anstatt sie mit seinem Stolz zu erdrücken; er vermeidet alles, was ihre untergeordnete Stellung beschwerlicher machen könnte.
Der Untergeordnete versteht seinerseits die Pflichten seiner Stellung und verpflichtet sich, sie gewissenhaft zu erfüllen. (Kap. XVII, Nr. 9)
Der gütige Mensch achtet alle Rechte, die seinesgleichen durch die Naturgesetze gegeben wurden, so wie auch er möchte, dass man sie bei ihm achtet.
Dies ist noch keine Aufzählung aller Eigenschaften, die den gütigen Menschen auszeichnen, aber derjenige, der sich bemüht diese zu besitzen, ist auf dem Weg, der zu all den weitern führt.
Er glaubt an Gott, an SEINE Güte, SEINE Gerechtigkeit und SEINE Weisheit; und er weiß, dass nichts ohne SEINE Erlaubnis geschieht und unterwirft sich in allen Dingen SEINEM Willen.
Er vertraut auf die Zukunft, deshalb stellt er die spirituellen Güter über die vergänglichen weltlichen Güter.
Er weiß, dass alle Schicksalsschläge des Lebens, alle Leiden und Enttäuschungen, Prüfungen oder Sühne sind, und er nimmt sie ohne Klagen an.
Der Mensch, erfüllt von dem Gefühl der Nächstenliebe und der Liebe, tut das Gute, um des Guten Willen, ohne eine Belohnung zu erwarten; erwidert das Böse mit Gutem; verteidigt den Schwachen gegenüber dem Starken und opfert stets sein eigenes Interesse zugunsten der Gerechtigkeit.
Er findet seine Genugtuung in den Wohltaten, die er vollbringt; in dem Dienst, den er leistet; in der Freude, die er bereitet; in den Tränen, die er trocknet; in dem Trost, den er den Betrübten gibt. Sein erster Impuls ist, an seinen Nächsten zu denken, bevor er an sich selbst denkt; die Interessen anderer vor seine eigenen zu setzen. Der Egoist kalkuliert im Gegenteil die Gewinne und Verluste all seiner Wohltaten.
Der gütige Mensch ist gütig, menschlich und wohlwollend zu jedermann, ohne Unterscheidung von Rassen oder Glauben, weil er alle Menschen als seine Geschwister ansieht. Er respektiert jede aufrichtige Überzeugung der andern und verdammt niemanden, der nicht wie er denkt.
In allen Situationen ist die Nächstenliebe sein Wegweiser. Er sagt sich, dass derjenige – auch wenn er es vermeiden könnte – der andern durch böse Worte Schaden zufügt, der die Empfindlichkeit eines andern durch seinen Stolz und seine Verachtung verletzt, der nicht vor dem Gedanken zurückweicht, Leid, Unruhe und Unannehmlichkeiten, selbst geringe, zu verursachen, seine Pflicht zur Nächstenliebe vernachlässigt und die Gnade Gottes nicht verdient.
Er hat weder Hass noch Groll noch hegt er Gedanken der Rache. Gemäß Jesu Beispiel vergibt und vergisst er die Beleidigungen und erinnert sich nur an die Wohltaten, weil er weiß, dass ihm vergeben wird, so wie er selber vergeben hat.
Er ist nachsichtig mit den Schwächen anderer, denn er weiß, dass er auch die Nachsicht benötigt, und er erinnert sich an diese Worte Jesu: „Wer ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein“.
Er findet keinen Gefallen daran, Fehler anderer zu suchen noch diese öffentlich hervorzuheben. Aber wenn die Notwendigkeit ihn dazu verpflichtet, sucht er immer das Gute, welches das Schlechte abmildern kann.
Er beobachtet seine eigene Unvollkommenheit und arbeitet unaufhörlich daran, sie zu bekämpfen. Alle seine Bemühungen zielen darauf hin, sich selbst am nächsten Tag sagen zu können, dass in ihm irgendetwas besser ist, als am Tag vorher.
Er versucht weder seinen Geist noch seine Begabungen auf Kosten anderer aufzuwerten; er nutzt im Gegenteil jede Gelegenheit, um die Vorteile anderer hervorzuheben. Er ist weder auf sein Vermögen noch auf seine persönlichen Vorteile stolz, weil er weiß, dass alles, was ihm gegeben worden ist, ihm wieder genommen werden kann.
Er gebraucht die Dinge, die ihm gewährt wurden, missbraucht sie aber nicht, weil er weiß, dass sie eine Hinterlegung sind, worüber er Rechenschaft ablegen muss, und dass es die schädlichste Anwendung für ihn selber ist, wenn er sie zur Befriedigung seiner Leidenschaften verwendet.
Falls durch seine gesellschaftliche Position Menschen in seine Abhängigkeit gestellt wurden, behandelt er sie mit Güte und Wohlwollen, weil sie vor Gott seinesgleichen sind. Er benutzt seine Autorität, um sie moralisch zu erheben, anstatt sie mit seinem Stolz zu erdrücken; er vermeidet alles, was ihre untergeordnete Stellung beschwerlicher machen könnte.
Der Untergeordnete versteht seinerseits die Pflichten seiner Stellung und verpflichtet sich, sie gewissenhaft zu erfüllen. (Kap. XVII, Nr. 9)
Der gütige Mensch achtet alle Rechte, die seinesgleichen durch die Naturgesetze gegeben wurden, so wie auch er möchte, dass man sie bei ihm achtet.
Dies ist noch keine Aufzählung aller Eigenschaften, die den gütigen Menschen auszeichnen, aber derjenige, der sich bemüht diese zu besitzen, ist auf dem Weg, der zu all den weitern führt.
Die guten Spiritisten
4. Der Spiritismus, richtig verstanden, aber vor allem tief empfunden, führt zwangsläufig zu den oben erwähnten Ergebnissen, die den wahren Spiritisten, wie den wahren Christen charakterisieren, denn der eine ist wie der andere. Der Spiritismus hat keine neue Moral erschaffen. Er erleichtert den Menschen das Verständnis und die Ausübung der Moral Christi, und gibt denjenigen, die zweifeln oder schwanken, einen starken und aufgeklärten Glauben.
Aber viele von denen, die an die Tatsachen der Kundgebungen glauben, verstehen weder ihre Konsequenzen noch die moralische Tragweite, oder wenn sie sie auch verstehen, wenden sie diese nicht bei sich selbst an. Woran liegt das? Mangelt es an der Klarheit der Lehre? Nein, denn sie beinhaltet weder Allegorien noch Figuren, die Anlass zu falschen Interpretationen geben könnten. Ihr Wesen selbst ist die Klarheit, und darin liegt ihre ganze Kraft, weil sie direkt zur Intelligenz führt. Sie hat nichts Mysteriöses an sich und ihre Eingeweihten sind nicht im Besitz von irgendeinem, dem Volk verborgenen Geheimnis.
Benötigt man also, um sie zu verstehen, eine außergewöhnliche Intelligenz? Nein, denn man sieht Menschen mit hervorragender Intelligenz, die sie nicht verstehen, während Menschen mit gewöhnlicher Intelligenz, sogar junge Leute, kaum aus dem Jugendalter heraus, ihre feinsten Nuancen mit einer bewundernswerten Richtigkeit begreifen. Das kommt daher, dass der gewissermaßen materielle Teil der Wissenschaft nichts anderes erfordert als Augen, um zu beobachten, während der wesentliche Teil einen gewissen Grad an Sensibilität braucht, den man Reife des moralischen Verständnis nennen kann; eine Reife unabhängig vom Alter und Bildungsgrad, da sie auf eine besondere Art unzertrennlich verbunden ist mit der Entwicklung des inkarnierten Geistes.
Bei einigen Menschen sind die Fesseln der Materie immer noch zu stark, um es dem Geist zu gewähren, sich von irdischen Dingen zu lösen. Der Nebel, der sie umgibt, raubt ihnen die Sicht ins Unendliche; deshalb können sie sich nicht so leicht von ihren Neigungen und Gewohnheiten trennen. Sie können nicht verstehen, dass es etwas Besseres gibt, als das, was sie haben. Der Glaube an die Geister ist für sie eine einfache Tatsache, die ihre triebhaften Neigungen nur wenig oder überhaupt nicht verändert. Kurzum, sie sehen nur einen Lichtstrahl, der unzureichend ist, um sie zu führen und in ihnen ein starkes Verlangen zu wecken, das ihre Neigungen verändern könnte. Sie halten sich mehr an dem Phänomen, als an der Moral fest, die ihnen banal und monoton vorkommt. Sie bitten die Geister, sie unaufhörlich in die neuen Geheimnisse einzuweihen, ohne sich zu fragen, ob sie sich dessen würdig gezeigt haben, in die Geheimnisse des Schöpfers eingeweiht zu werden. Dies sind die unvollkommenen Spiritisten, von denen einige auf dem Weg zurückbleiben oder sich von ihren Glaubensbrüdern entfernen, weil sie vor der Pflicht, sich selbst zu verbessern, zurückweichen, oder weil sie gerne ihre Zuneigungen denjenigen vorbehalten, die an ihren Schwächen oder ihren Vorurteilen Anteil nehmen. Die Anerkennung des Grundsatzes der Lehre ist jedoch der erste Schritt, der ihnen den zweiten in einer anderen Existenz leichter machen wird.
Derjenige, den man mit Recht als wahren und ehrlichen Spiritisten qualifizieren kann, befindet sich in einem höheren Grad des moralischen Fortschritts. Der Geist, der die Materie vollständiger beherrscht, gibt ihm eine deutlichere Wahrnehmung der Zukunft. Die Grundsätze der Lehre erwecken bei ihnen Gefühle, die bei den ersteren nicht erregt werden; in einem Wort, er ist in seinem Herz berührt; daher ist auch sein Glaube unerschütterlich. Der eine ist wie ein Musiker, der bei bestimmten Akkorden ergriffen ist, während ein anderer nichts als Töne hört. Man erkennt den wahren Spiritisten an seiner moralischen Veränderung und an den Bemühungen, die er macht, um seine schlechten Neigungen zu beherrschen. Während der eine Gefallen an seinem begrenzten Horizont findet, bemüht sich der andere, der alles etwas besser versteht, sich davon zu lösen, und es gelingt ihm fast immer, wenn er einen starken Willen dazu hat.
Aber viele von denen, die an die Tatsachen der Kundgebungen glauben, verstehen weder ihre Konsequenzen noch die moralische Tragweite, oder wenn sie sie auch verstehen, wenden sie diese nicht bei sich selbst an. Woran liegt das? Mangelt es an der Klarheit der Lehre? Nein, denn sie beinhaltet weder Allegorien noch Figuren, die Anlass zu falschen Interpretationen geben könnten. Ihr Wesen selbst ist die Klarheit, und darin liegt ihre ganze Kraft, weil sie direkt zur Intelligenz führt. Sie hat nichts Mysteriöses an sich und ihre Eingeweihten sind nicht im Besitz von irgendeinem, dem Volk verborgenen Geheimnis.
Benötigt man also, um sie zu verstehen, eine außergewöhnliche Intelligenz? Nein, denn man sieht Menschen mit hervorragender Intelligenz, die sie nicht verstehen, während Menschen mit gewöhnlicher Intelligenz, sogar junge Leute, kaum aus dem Jugendalter heraus, ihre feinsten Nuancen mit einer bewundernswerten Richtigkeit begreifen. Das kommt daher, dass der gewissermaßen materielle Teil der Wissenschaft nichts anderes erfordert als Augen, um zu beobachten, während der wesentliche Teil einen gewissen Grad an Sensibilität braucht, den man Reife des moralischen Verständnis nennen kann; eine Reife unabhängig vom Alter und Bildungsgrad, da sie auf eine besondere Art unzertrennlich verbunden ist mit der Entwicklung des inkarnierten Geistes.
Bei einigen Menschen sind die Fesseln der Materie immer noch zu stark, um es dem Geist zu gewähren, sich von irdischen Dingen zu lösen. Der Nebel, der sie umgibt, raubt ihnen die Sicht ins Unendliche; deshalb können sie sich nicht so leicht von ihren Neigungen und Gewohnheiten trennen. Sie können nicht verstehen, dass es etwas Besseres gibt, als das, was sie haben. Der Glaube an die Geister ist für sie eine einfache Tatsache, die ihre triebhaften Neigungen nur wenig oder überhaupt nicht verändert. Kurzum, sie sehen nur einen Lichtstrahl, der unzureichend ist, um sie zu führen und in ihnen ein starkes Verlangen zu wecken, das ihre Neigungen verändern könnte. Sie halten sich mehr an dem Phänomen, als an der Moral fest, die ihnen banal und monoton vorkommt. Sie bitten die Geister, sie unaufhörlich in die neuen Geheimnisse einzuweihen, ohne sich zu fragen, ob sie sich dessen würdig gezeigt haben, in die Geheimnisse des Schöpfers eingeweiht zu werden. Dies sind die unvollkommenen Spiritisten, von denen einige auf dem Weg zurückbleiben oder sich von ihren Glaubensbrüdern entfernen, weil sie vor der Pflicht, sich selbst zu verbessern, zurückweichen, oder weil sie gerne ihre Zuneigungen denjenigen vorbehalten, die an ihren Schwächen oder ihren Vorurteilen Anteil nehmen. Die Anerkennung des Grundsatzes der Lehre ist jedoch der erste Schritt, der ihnen den zweiten in einer anderen Existenz leichter machen wird.
Derjenige, den man mit Recht als wahren und ehrlichen Spiritisten qualifizieren kann, befindet sich in einem höheren Grad des moralischen Fortschritts. Der Geist, der die Materie vollständiger beherrscht, gibt ihm eine deutlichere Wahrnehmung der Zukunft. Die Grundsätze der Lehre erwecken bei ihnen Gefühle, die bei den ersteren nicht erregt werden; in einem Wort, er ist in seinem Herz berührt; daher ist auch sein Glaube unerschütterlich. Der eine ist wie ein Musiker, der bei bestimmten Akkorden ergriffen ist, während ein anderer nichts als Töne hört. Man erkennt den wahren Spiritisten an seiner moralischen Veränderung und an den Bemühungen, die er macht, um seine schlechten Neigungen zu beherrschen. Während der eine Gefallen an seinem begrenzten Horizont findet, bemüht sich der andere, der alles etwas besser versteht, sich davon zu lösen, und es gelingt ihm fast immer, wenn er einen starken Willen dazu hat.
Das Gleichnis vom Sämann
5. An jenem Tage verließ Jesus das Haus und setzte sich ans Meer; – um Ihn herum versammelte sich eine große Volksmenge, deshalb stieg Er in ein Boot und nahm darin Platz; und alles Volk stand am Ufer und Er sagte zu ihnen vieles in Gleichnissen. Er sprach:
„Ein Sämann ging aus, um zu säen. Während er säte, fiel ein Teil der Samenkörner auf den Weg, und die Vögel des Himmels kamen und fraßen sie.
Ein anderer Teil fiel auf felsigen Boden, wo es nicht viel Erde gab, der Samen ging sogleich auf, weil die Erde, wohin er fiel, keine große Tiefe hatte. Als aber die Sonne aufging, trocknete sie ihn aus, und weil er keine Wurzeln hatte, verdorrte er.
Ein anderer Teil fiel in die Dornen, und die Dornen wuchsen hoch und erstickten ihn.
Ein anderer Teil fiel schließlich auf guten Boden und brachte Früchte hervor, aus manchen Körnern gingen hundert hervor, aus anderen sechzig und wieder anderen dreißig.
Derjenige, der Ohren zum Hören hat, höre.“ (Matthäus, Kap. XIII, 1-9)
So hört nun ihr das Gleichnis vom Sämann:
„Zu allen, die das Wort vom Himmelreich hören und nicht darauf achten, kommt das Böse und raubt das, was in sein Herz gesät wurde. Das ist derjenige, der den Samen auf dem Weg erhalten hat.
Derjenige aber, der den Samen inmitten von Steinen erhalten hat, ist derjenige, der das Wort hört und es im gleichen Augenblick mit Freude aufnimmt. Er hat aber keine Wurzeln in sich, daher überlebt es nur für kurze Zeit, und wenn um des Wortes Willen Schwierigkeiten oder Verfolgungen entstehen, nimmt er es als Anlass für Skandal und Untergang.
Der aber, der seinen Samen in den Dornen erhalten hat, ist derjenige, der das Wort hört, aber bei dem sofort die Sorgen dieser Welt und der Trug des Reichtums dieses Wort ersticken und es unfruchtbar machen.
Derjenige aber, der den Samen auf gutem Boden erhalten hat, ist der, der das Wort hört, ihm Aufmerksamkeit schenkt und bei dem es Früchte hervorbringt, hundertfach, sechzigfach oder dreißigfach aus einem einzigen. (Matthäus, Kap. XIII, 18-23)
„Ein Sämann ging aus, um zu säen. Während er säte, fiel ein Teil der Samenkörner auf den Weg, und die Vögel des Himmels kamen und fraßen sie.
Ein anderer Teil fiel auf felsigen Boden, wo es nicht viel Erde gab, der Samen ging sogleich auf, weil die Erde, wohin er fiel, keine große Tiefe hatte. Als aber die Sonne aufging, trocknete sie ihn aus, und weil er keine Wurzeln hatte, verdorrte er.
Ein anderer Teil fiel in die Dornen, und die Dornen wuchsen hoch und erstickten ihn.
Ein anderer Teil fiel schließlich auf guten Boden und brachte Früchte hervor, aus manchen Körnern gingen hundert hervor, aus anderen sechzig und wieder anderen dreißig.
Derjenige, der Ohren zum Hören hat, höre.“ (Matthäus, Kap. XIII, 1-9)
So hört nun ihr das Gleichnis vom Sämann:
„Zu allen, die das Wort vom Himmelreich hören und nicht darauf achten, kommt das Böse und raubt das, was in sein Herz gesät wurde. Das ist derjenige, der den Samen auf dem Weg erhalten hat.
Derjenige aber, der den Samen inmitten von Steinen erhalten hat, ist derjenige, der das Wort hört und es im gleichen Augenblick mit Freude aufnimmt. Er hat aber keine Wurzeln in sich, daher überlebt es nur für kurze Zeit, und wenn um des Wortes Willen Schwierigkeiten oder Verfolgungen entstehen, nimmt er es als Anlass für Skandal und Untergang.
Der aber, der seinen Samen in den Dornen erhalten hat, ist derjenige, der das Wort hört, aber bei dem sofort die Sorgen dieser Welt und der Trug des Reichtums dieses Wort ersticken und es unfruchtbar machen.
Derjenige aber, der den Samen auf gutem Boden erhalten hat, ist der, der das Wort hört, ihm Aufmerksamkeit schenkt und bei dem es Früchte hervorbringt, hundertfach, sechzigfach oder dreißigfach aus einem einzigen. (Matthäus, Kap. XIII, 18-23)
6. Das Gleichnis des Samens veranschaulicht sehr deutlich die Unterschiede, die in der Art und Weise existieren, je nachdem wie vorteilhaft man die Lehre des Evangeliums nutzt.
Wie viele Menschen gibt es tatsächlich, für die diese Lehre nichts anders ist als tote Worte, die ähnlich dem Samen, der auf den felsigen Boden gefallen ist, keine Frucht hervorbringen!
Das Gleichnis findet eine nicht weniger zutreffende Anwendung bei den verschiedenen Kategorien von Spiritisten. Ist es nicht das Sinnbild von denjenigen, die sich nur an materiellen Phänomenen festhalten und daraus keine Konsequenzen ziehen, weil sie darin nur eine merkwürdige Angelegenheit sehen? Und von denjenigen, die nur den Glanz der Mitteilungen der Geister suchen und die sich nur solange für sie interessieren, bis sie ihre Phantasien befriedigt haben, die aber, nachdem sie sie gehört haben, genauso kalt und gleichgültig wie vorher bleiben? Und ebenso von denjenigen, die die Ratschläge sehr gut finden und sie bewundern, sie aber nur bei den andern anwenden und nicht bei sich selbst? Und schließlich von denjenigen, bei denen die Lehre wie der Samen auf den guten Boden gefallen ist und Früchte hervorbringt?
Wie viele Menschen gibt es tatsächlich, für die diese Lehre nichts anders ist als tote Worte, die ähnlich dem Samen, der auf den felsigen Boden gefallen ist, keine Frucht hervorbringen!
Das Gleichnis findet eine nicht weniger zutreffende Anwendung bei den verschiedenen Kategorien von Spiritisten. Ist es nicht das Sinnbild von denjenigen, die sich nur an materiellen Phänomenen festhalten und daraus keine Konsequenzen ziehen, weil sie darin nur eine merkwürdige Angelegenheit sehen? Und von denjenigen, die nur den Glanz der Mitteilungen der Geister suchen und die sich nur solange für sie interessieren, bis sie ihre Phantasien befriedigt haben, die aber, nachdem sie sie gehört haben, genauso kalt und gleichgültig wie vorher bleiben? Und ebenso von denjenigen, die die Ratschläge sehr gut finden und sie bewundern, sie aber nur bei den andern anwenden und nicht bei sich selbst? Und schließlich von denjenigen, bei denen die Lehre wie der Samen auf den guten Boden gefallen ist und Früchte hervorbringt?
Unterweisungen der geistigen Welt
Die Pflicht
7. Die Pflicht ist die moralische Verpflichtung des Menschen, zuerst sich selbst gegenüber und danach gegenüber den andern. Die Pflicht ist das Gesetz des Lebens. Wir finden sie in den winzigsten Begebenheiten wie auch in den erhabenen Handlungen. Ich möchte hier nur über die moralische Pflicht sprechen und nicht über die Pflicht, die die Berufe auferlegen.
In der Reihenfolge der Gefühle ist die Pflicht sehr schwer zu erfüllen, weil sie im Gegensatz zu den Verlockungen der Interessen und des Herzens steht. Ihre Siege haben keine Zeugen und ihre Niederlagen erhalten keine Bestrafung. Die innere Pflicht des Menschen ist seinem freien Willen überlassen; der Stachel des Gewissens, dieser Hüter über die innerste Rechtschaffenheit, warnt ihn und unterstützt ihn, aber er zeigt sich sehr oft dem Trugschluss der Leidenschaften gegenüber unfähig. Die Pflicht des Herzens, treu befolgt, erhöht den Menschen. Wie kann man sie aber genau beschreiben? Wo beginnt sie? Wo endet sie? Die Pflicht beginnt genau an dem Punkt, wo ihr das Glück oder die Ruhe eures Nächsten bedroht; sie endet an der Grenze, da, wo ihr nicht wünscht, dass jemand sie - im Hinblick auf euch - überschreitet.
Gott hat, hinsichtlich der Leiden, alle Menschen gleich erschaffen; Kleine oder Große, Unwissende oder Gebildete, alle leiden unter den gleichen Ursachen, damit jeder das Böse, das er anrichten kann, vernünftig beurteilt. Dieses Kriterium besteht nicht für das Gute, das unbegrenzt vielfältiger in seiner Art und Weise ist. Die Gleichheit hinsichtlich des Schmerzes ist eine erhabene Vorsehung Gottes, der möchte, dass SEINE Kinder, durch die allgemeine Erfahrung gebildet, nicht etwas Böses tun, und dann zu behaupten, dessen Auswirkungen nicht zu kennen.
Die Pflicht ist die praktische Zusammenfassung aller moralischen Aktionen; sie ist eine Tapferkeit der Seele, die den Ängsten des Kampfes entgegentritt. Die Pflicht ist streng und sanft; bereit sich vor den verschiedenen Schwierigkeiten zu beugen, bleibt aber unbeugsam vor ihren Versuchungen. Der Mensch, der seine Pflicht erfüllt, liebt Gott mehr als die Menschheit, und die Menschheit mehr als sich selbst. Er ist zugleich Richter und Sklave in seiner eigenen Sache.
Die Pflicht ist das schönste Kleinod der Vernunft; sie geht aus dieser hervor, wie das Kind aus seiner Mutter. Der Mensch muss die Pflicht lieben, nicht, weil sie ihn vor den Leiden des Lebens schützt, denn denen kann sich die Menschheit nicht entziehen, sondern weil sie der Seele die nötige Kraft für ihre Entwicklung gibt.
Die Pflicht wächst und glänzt in erhabener Art und Weise in jeder höheren Entwicklungsstufe der Menschheit. Die moralische Verpflichtung des Menschen gegenüber Gott hört nie auf. Sie muss die Tugenden des Ewigen widerspiegeln, der keinen unvollkommenen Versuch zulässt, weil ER möchte, dass die Schönheit SEINES vor IHM glänzt. (Lazarus, Paris, 1863)
In der Reihenfolge der Gefühle ist die Pflicht sehr schwer zu erfüllen, weil sie im Gegensatz zu den Verlockungen der Interessen und des Herzens steht. Ihre Siege haben keine Zeugen und ihre Niederlagen erhalten keine Bestrafung. Die innere Pflicht des Menschen ist seinem freien Willen überlassen; der Stachel des Gewissens, dieser Hüter über die innerste Rechtschaffenheit, warnt ihn und unterstützt ihn, aber er zeigt sich sehr oft dem Trugschluss der Leidenschaften gegenüber unfähig. Die Pflicht des Herzens, treu befolgt, erhöht den Menschen. Wie kann man sie aber genau beschreiben? Wo beginnt sie? Wo endet sie? Die Pflicht beginnt genau an dem Punkt, wo ihr das Glück oder die Ruhe eures Nächsten bedroht; sie endet an der Grenze, da, wo ihr nicht wünscht, dass jemand sie - im Hinblick auf euch - überschreitet.
Gott hat, hinsichtlich der Leiden, alle Menschen gleich erschaffen; Kleine oder Große, Unwissende oder Gebildete, alle leiden unter den gleichen Ursachen, damit jeder das Böse, das er anrichten kann, vernünftig beurteilt. Dieses Kriterium besteht nicht für das Gute, das unbegrenzt vielfältiger in seiner Art und Weise ist. Die Gleichheit hinsichtlich des Schmerzes ist eine erhabene Vorsehung Gottes, der möchte, dass SEINE Kinder, durch die allgemeine Erfahrung gebildet, nicht etwas Böses tun, und dann zu behaupten, dessen Auswirkungen nicht zu kennen.
Die Pflicht ist die praktische Zusammenfassung aller moralischen Aktionen; sie ist eine Tapferkeit der Seele, die den Ängsten des Kampfes entgegentritt. Die Pflicht ist streng und sanft; bereit sich vor den verschiedenen Schwierigkeiten zu beugen, bleibt aber unbeugsam vor ihren Versuchungen. Der Mensch, der seine Pflicht erfüllt, liebt Gott mehr als die Menschheit, und die Menschheit mehr als sich selbst. Er ist zugleich Richter und Sklave in seiner eigenen Sache.
Die Pflicht ist das schönste Kleinod der Vernunft; sie geht aus dieser hervor, wie das Kind aus seiner Mutter. Der Mensch muss die Pflicht lieben, nicht, weil sie ihn vor den Leiden des Lebens schützt, denn denen kann sich die Menschheit nicht entziehen, sondern weil sie der Seele die nötige Kraft für ihre Entwicklung gibt.
Die Pflicht wächst und glänzt in erhabener Art und Weise in jeder höheren Entwicklungsstufe der Menschheit. Die moralische Verpflichtung des Menschen gegenüber Gott hört nie auf. Sie muss die Tugenden des Ewigen widerspiegeln, der keinen unvollkommenen Versuch zulässt, weil ER möchte, dass die Schönheit SEINES vor IHM glänzt. (Lazarus, Paris, 1863)
Die Tugend
8. Die Tugend, in ihrem höchsten Grad, beinhaltet die Gesamtheit aller wesentlichen Eigenschaften, die den guten Menschen ausmachen. Gut, barmherzig, fleißig, maßvoll und bescheiden zu sein, sind Eigenschaften des tugendhaften Menschen. Leider werden sie immer von kleinen moralischen Schwächen begleitet, die ihnen schaden und die sie abschwächen. Derjenige, der seine Tugend zur Schau stellt, ist nicht tugendhaft, denn es fehlt ihm die wichtigste Eigenschaft: die Bescheidenheit, und es überwiegt bei ihm das Laster, das im größten Gegensatz dazu steht: Hochmut. Die Tugend, die dieses Namens wahrhaft würdig ist, mag sich nicht damit brüsten; man ahnt sie, aber sie zeigt sich nur im Verborgenen und flieht vor der Bewunderung der Menge. Der heilige Vincent von Paul war tugendhaft; der würdige Pfarrer von Ars war tugendhaft, und viele andere, nahezu unbekannt in der Welt, aber bei Gott bekannt. Alle diese guten Menschen wussten selber nicht, dass sie tugendhaft waren; sie ließen sich von ihren heiligen Eingebungen führen und taten das Gute mit vollständiger Selbstlosigkeit und einem vollkommenen Vergessen ihrer selbst.
Zu einer so verstandenen und angewandten Tugend fordere ich euch auf, meine Kinder; zu dieser wahrhaft christlichen und spiritistischen Tugend ermuntere ich euch. Entfernt aber von euren Herzen den Gedanken des Hochmuts, der Eitelkeit, der Eigenliebe, die den schönsten Eigenschaften schaden. Imitiert nicht jenen Menschen, der sich wie ein Modell darstellt und seine eigenen Qualitäten allen ihm gegenüber gefälligen Ohren rühmt. Diese großtuerische Tugend verbirgt oft eine Menge kleiner Schandtaten und hässliche Feigheiten.
Der Mensch, der sich selbst preist, der seiner eigenen Tugend eine Statue errichtet, annulliert durch diese einfache Handlung das tatsächliche Verdienst, das er haben könnte. Was würde ich dann über denjenigen sagen, dessen ganzes Ziel es ist, sich als jemand auszugeben, der er nicht ist? Ich möchte wohl zugeben, dass der Mensch, der das Gute tut, eine innerliche Genugtuung ganz tief in seinem Herz empfindet; aber sobald diese Genugtuung sich äußert, um Lob zu empfangen, artet sie in Eigenliebe aus.
Oh, ihr alle, die der spiritistische Glaube mit seinen Strahlen erwärmt hat, und die ihr wisst, wie weit der Mensch von der Vollkommenheit entfernt ist, gebt euch nie zu solcher Unvernunft hin. Die Tugend ist eine Gnade, die ich allen ehrsamen Spiritisten wünsche, aber ich werde euch sagen: Besser weniger Tugenden mit Bescheidenheit, als viele mit Hochmut. Durch den Hochmut konnte es geschehen, dass die Menschheit sich nach und nach ins Verderben gestürzt hat; und nur durch Demut werden sie eines Tages erlöst werden. (François Nicolas Madeleine, Paris, 1863).
Zu einer so verstandenen und angewandten Tugend fordere ich euch auf, meine Kinder; zu dieser wahrhaft christlichen und spiritistischen Tugend ermuntere ich euch. Entfernt aber von euren Herzen den Gedanken des Hochmuts, der Eitelkeit, der Eigenliebe, die den schönsten Eigenschaften schaden. Imitiert nicht jenen Menschen, der sich wie ein Modell darstellt und seine eigenen Qualitäten allen ihm gegenüber gefälligen Ohren rühmt. Diese großtuerische Tugend verbirgt oft eine Menge kleiner Schandtaten und hässliche Feigheiten.
Der Mensch, der sich selbst preist, der seiner eigenen Tugend eine Statue errichtet, annulliert durch diese einfache Handlung das tatsächliche Verdienst, das er haben könnte. Was würde ich dann über denjenigen sagen, dessen ganzes Ziel es ist, sich als jemand auszugeben, der er nicht ist? Ich möchte wohl zugeben, dass der Mensch, der das Gute tut, eine innerliche Genugtuung ganz tief in seinem Herz empfindet; aber sobald diese Genugtuung sich äußert, um Lob zu empfangen, artet sie in Eigenliebe aus.
Oh, ihr alle, die der spiritistische Glaube mit seinen Strahlen erwärmt hat, und die ihr wisst, wie weit der Mensch von der Vollkommenheit entfernt ist, gebt euch nie zu solcher Unvernunft hin. Die Tugend ist eine Gnade, die ich allen ehrsamen Spiritisten wünsche, aber ich werde euch sagen: Besser weniger Tugenden mit Bescheidenheit, als viele mit Hochmut. Durch den Hochmut konnte es geschehen, dass die Menschheit sich nach und nach ins Verderben gestürzt hat; und nur durch Demut werden sie eines Tages erlöst werden. (François Nicolas Madeleine, Paris, 1863).
Vorgesetzte und Untergebene
9. Die Autorität ebenso wie der Reichtum ist ein Auftrag, über den man demjenigen, der einen damit beauftragt hat, Rechenschaft ablegen muss. Glaubt nicht, dass sie ihm übertragen wurde, um ihm das belanglose Vergnügen des Befehlens zu verschaffen, auch nicht – wie fälschlicherweise die Mehrheit der Mächtigen der Erde glaubt – als ein Recht, ein Eigentum. Gott zeigt ihnen jedoch oft genug, dass dies weder das eine noch das andere ist, da ER sie ihnen entzieht, wann immer IHM dies gefällt. Wenn es sich um ein an ihre Person gebundenes Privileg handeln würde, wäre sie unübertragbar. Niemand kann sagen, dass eine Sache ihm gehört, wenn sie ihm ohne sein Einverständnis weggenommen werden kann. Gott gibt die Autorität als Auftrag oder Prüfung, wie es IHM gefällt, und entzieht sie in gleicher Weise.
Wer auch immer Autorität besitzt, egal von welcher Reichweite sie auch sei – vom Herrn über seinen Diener bis zum Herrscher über sein Volk – soll sich im Klaren darüber sein, dass er Seelen in seiner Obhut hat. Er wird für die gute oder schlechte Führung, die er seinen Untergeordneten gegeben hat, verantwortlich sein; und die Fehler, die sie begehen könnten, wie auch die Laster, zu denen sie infolge dieser Führung oder den schlechten Beispielen hingerissen wurden, werden auf ihn zurückfallen; während er die Früchte der Hilfsbereitschaft ernten wird, wenn er sie zum Guten geführt hat. Jeder Mensch hat auf der Welt eine kleine oder große Aufgabe. Was für eine sie auch sei, sie wird immer für das Gute gegeben. Man begeht einen Fehler, wenn man sie im Grundsatz verfälscht.
Wenn Gott den Reichen fragt: Was hast du aus dem Vermögen gemacht, das in deinen Händen eine Quelle der Fruchtbarkeit war, die du um dich herum hättest ausstreuen sollen? ER wird denjenigen, der irgendeine Autorität besitzt, fragen: Welchen Gebrauch hast du von dieser Autorität gemacht? Welches Übel hast du verhindert? Welchen Fortschritt hast du gefördert? Wenn ich dir Untergebene gegeben habe, war es nicht, um aus ihnen Sklaven deines Willens zu machen, auch nicht fügsame Instrumente deiner Launen und deiner Habgier. Ich habe dich stark gemacht und ich habe dir die Schwachen anvertraut, damit du sie unterstützt und ihnen hilfst, zu mir heraufzusteigen.
Der Vorgesetzte, der von dem Wort Christi überzeugt ist, verachtet keinen von denjenigen, die unter ihm sind, weil er weiß, dass die gesellschaftlichen Unterschiede vor Gott nicht bestehen. Der Spiritismus lehrt sie, dass wenn sie ihm heute gehorchen, sie ihm schon vorher befohlen haben können oder sie ihm später befehlen können, und dass er dann so behandelt wird, wie er selbst sie behandelt hat.
Wenn aber der Vorgesetzte Pflichten zu erfüllen hat, hat der Untergebene seinerseits auch solche zu erfüllen, die nicht weniger ehrwürdig sind. Wenn dieser letztere Spiritist ist, wird ihm sein Gewissen noch deutlicher sagen, dass er nicht von seinen Pflichten befreit ist, auch wenn sein Chef seine eigenen selbst nicht erfüllt, weil er weiß, dass man Böses nicht mit Bösem vergelten soll, und dass die Fehler der einen nicht zu den Fehlern der andern berechtigt. Wenn er unter seiner Position leidet, sagt er sich, dass er sie ohne Zweifel verdient hat, weil er selbst vielleicht früher seine Autorität missbraucht hat, und dass er jetzt seinerseits alle Unannehmlichkeiten spüren soll, mit denen er anderen Leid zugefügt hat. Wenn er gezwungen ist, diese Position zu ertragen, aus Mangel eine bessere zu finden, lehrt der Spiritismus ihn, sich damit abzufinden als eine Prüfung für seine Demut, die notwendig für seinen Fortschritt ist. Sein Glaube leitet ihn in seinem Verhalten; er handelt so, wie er möchte, dass seine Untergebenen ihm gegenüber handeln sollten, falls er Chef wäre. Deshalb ist er gewissenhafter bei der Erfüllung seiner Pflichten, weil er versteht, dass alle Nachlässigkeit bei der ihm anvertrauten Arbeit ein Schaden für denjenigen sein wird, der ihn bezahlt, und dem er seinerseits seine Arbeitszeit und Sorgfalt schuldet. Kurzum, er wird von dem Pflichtbewusstsein gefordert, das ihm sein Glauben gibt, und die Gewissheit, dass jegliche Abweichung vom rechten Weg eine Schuld ist, die er früher oder später bezahlen muss. (François Nicolas Madeleine, Kardinal Morlot, Paris, 1863)
Wer auch immer Autorität besitzt, egal von welcher Reichweite sie auch sei – vom Herrn über seinen Diener bis zum Herrscher über sein Volk – soll sich im Klaren darüber sein, dass er Seelen in seiner Obhut hat. Er wird für die gute oder schlechte Führung, die er seinen Untergeordneten gegeben hat, verantwortlich sein; und die Fehler, die sie begehen könnten, wie auch die Laster, zu denen sie infolge dieser Führung oder den schlechten Beispielen hingerissen wurden, werden auf ihn zurückfallen; während er die Früchte der Hilfsbereitschaft ernten wird, wenn er sie zum Guten geführt hat. Jeder Mensch hat auf der Welt eine kleine oder große Aufgabe. Was für eine sie auch sei, sie wird immer für das Gute gegeben. Man begeht einen Fehler, wenn man sie im Grundsatz verfälscht.
Wenn Gott den Reichen fragt: Was hast du aus dem Vermögen gemacht, das in deinen Händen eine Quelle der Fruchtbarkeit war, die du um dich herum hättest ausstreuen sollen? ER wird denjenigen, der irgendeine Autorität besitzt, fragen: Welchen Gebrauch hast du von dieser Autorität gemacht? Welches Übel hast du verhindert? Welchen Fortschritt hast du gefördert? Wenn ich dir Untergebene gegeben habe, war es nicht, um aus ihnen Sklaven deines Willens zu machen, auch nicht fügsame Instrumente deiner Launen und deiner Habgier. Ich habe dich stark gemacht und ich habe dir die Schwachen anvertraut, damit du sie unterstützt und ihnen hilfst, zu mir heraufzusteigen.
Der Vorgesetzte, der von dem Wort Christi überzeugt ist, verachtet keinen von denjenigen, die unter ihm sind, weil er weiß, dass die gesellschaftlichen Unterschiede vor Gott nicht bestehen. Der Spiritismus lehrt sie, dass wenn sie ihm heute gehorchen, sie ihm schon vorher befohlen haben können oder sie ihm später befehlen können, und dass er dann so behandelt wird, wie er selbst sie behandelt hat.
Wenn aber der Vorgesetzte Pflichten zu erfüllen hat, hat der Untergebene seinerseits auch solche zu erfüllen, die nicht weniger ehrwürdig sind. Wenn dieser letztere Spiritist ist, wird ihm sein Gewissen noch deutlicher sagen, dass er nicht von seinen Pflichten befreit ist, auch wenn sein Chef seine eigenen selbst nicht erfüllt, weil er weiß, dass man Böses nicht mit Bösem vergelten soll, und dass die Fehler der einen nicht zu den Fehlern der andern berechtigt. Wenn er unter seiner Position leidet, sagt er sich, dass er sie ohne Zweifel verdient hat, weil er selbst vielleicht früher seine Autorität missbraucht hat, und dass er jetzt seinerseits alle Unannehmlichkeiten spüren soll, mit denen er anderen Leid zugefügt hat. Wenn er gezwungen ist, diese Position zu ertragen, aus Mangel eine bessere zu finden, lehrt der Spiritismus ihn, sich damit abzufinden als eine Prüfung für seine Demut, die notwendig für seinen Fortschritt ist. Sein Glaube leitet ihn in seinem Verhalten; er handelt so, wie er möchte, dass seine Untergebenen ihm gegenüber handeln sollten, falls er Chef wäre. Deshalb ist er gewissenhafter bei der Erfüllung seiner Pflichten, weil er versteht, dass alle Nachlässigkeit bei der ihm anvertrauten Arbeit ein Schaden für denjenigen sein wird, der ihn bezahlt, und dem er seinerseits seine Arbeitszeit und Sorgfalt schuldet. Kurzum, er wird von dem Pflichtbewusstsein gefordert, das ihm sein Glauben gibt, und die Gewissheit, dass jegliche Abweichung vom rechten Weg eine Schuld ist, die er früher oder später bezahlen muss. (François Nicolas Madeleine, Kardinal Morlot, Paris, 1863)
Der Mensch auf der Welt
10. Ein Gefühl der Frömmigkeit sollte immer das Herz derer erfüllen, die sich unter den Augen des Herrn versammeln und den Beistand der guten Geister erflehen. Reinigt daher eure Herzen; lasst darin keinen weltlichen oder belanglosen Gedanken verweilen. Erhebt euren Geist zu jenen, die ihr ruft, damit diese, damit sie bei euch die notwendige Veranlagung vorfinden, um in reichem Maße Samen werfen können, der in euren Herzen keimen und Früchte der Nächstenliebe und Gerechtigkeit hervorbringen soll.
Aber glaubt nur nicht, dass wir – indem wir euch unaufhörlich zum Gebet und zur mentalen Anrufung auffordern, euch dazu verpflichten, ein mystisches Leben zu führen, das euch außerhalb der Gesetze der Gesellschaft hält, in der ihr zu leben gezwungen seid. Nein, lebt mit den Menschen eurer Epoche, wie alle Menschen leben sollen; opfert euch den Bedürfnissen, sogar den Oberflächlichkeiten des Tages, aber opfert euch mit einem Gefühl der Reinheit, das sie heiligen kann.
Ihr seid aufgerufen, in Kontakt mit Geistern verschiedener Art zu treten, von gegensätzlichen Charakteren: Verletzt keinen von denjenigen, denen ihr begegnet. Seid fröhlich, seid glücklich, aber mit einer Fröhlichkeit, die ein gutes Gewissen verleiht, mit dem Glück eines Erben des Himmels, der die Tage zählt, die ihn seiner Erbschaft näher bringen.
Die Tugend besteht nicht darin, einen ernsten und traurigen Anblick zu bieten, alle Vergnügen zurückzuweisen, die euer Menschsein euch erlauben; es genügt, alle Handlungen eures Lebens in Beziehung zu dem Schöpfer zu bringen, der dieses Leben gegeben hat; es genügt, wenn man ein Werk beginnt oder beendet, seine Gedanken an Gott zu richten und ihn mit der Kraft der Seele zu bitten, entweder um SEINE Protektion für eine erfolg reiche Tätigkeit, oder um SEINEN Segen für das beendete Werk. Was immer ihr tut, kommt immer auf den Ursprung aller Dinge zurück; tut niemals etwas, ohne dass der Geist Gottes eure Handlungen reinigt und heiligt.
Die Vollkommenheit liegt ganz und gar in der Ausübung der absoluten Nächstenliebe, wie Christus gesagt hat; aber die Pflichten der Nächstenliebe erstrecken sich über alle sozialen Positionen, von den allerniedrigsten bis zu den allerhöchsten. Der Mensch, der allein leben würde, hätte keine Nächstenliebe auszuüben; er findet nur im Kontakt mit seinen Mitmenschen, in schmerzlichsten Kämpfen, die Gelegenheit dazu. Jener also, der sich isoliert, entzieht sich willentlich dem stärksten Mittel der Perfektion; da er nur an sich selber zu denken hat, ist sein Leben das eines Egoisten. (Kap. V, Nr. 26)
Bildet euch daher nicht ein, dass man sich mit dem Büßerhemd bekleiden und sich mit Asche bedecken müsste, um in ständiger Verbindung mit uns leben zu können; nein, nein und noch einmal nein. Seid glücklich gemäß den menschlichen Notwendigkeiten, aber macht, dass in euer Glück weder ein Gedanke noch eine Handlung eindringt, die das Angesicht jener beleidigen oder trüben würden, die euch lieben und leiten. Gott bedeutet Liebe und segnet jene, die IHN auf fromme Weise lieben. (Ein Schutzgeist, Bordeaux, 1863)
Aber glaubt nur nicht, dass wir – indem wir euch unaufhörlich zum Gebet und zur mentalen Anrufung auffordern, euch dazu verpflichten, ein mystisches Leben zu führen, das euch außerhalb der Gesetze der Gesellschaft hält, in der ihr zu leben gezwungen seid. Nein, lebt mit den Menschen eurer Epoche, wie alle Menschen leben sollen; opfert euch den Bedürfnissen, sogar den Oberflächlichkeiten des Tages, aber opfert euch mit einem Gefühl der Reinheit, das sie heiligen kann.
Ihr seid aufgerufen, in Kontakt mit Geistern verschiedener Art zu treten, von gegensätzlichen Charakteren: Verletzt keinen von denjenigen, denen ihr begegnet. Seid fröhlich, seid glücklich, aber mit einer Fröhlichkeit, die ein gutes Gewissen verleiht, mit dem Glück eines Erben des Himmels, der die Tage zählt, die ihn seiner Erbschaft näher bringen.
Die Tugend besteht nicht darin, einen ernsten und traurigen Anblick zu bieten, alle Vergnügen zurückzuweisen, die euer Menschsein euch erlauben; es genügt, alle Handlungen eures Lebens in Beziehung zu dem Schöpfer zu bringen, der dieses Leben gegeben hat; es genügt, wenn man ein Werk beginnt oder beendet, seine Gedanken an Gott zu richten und ihn mit der Kraft der Seele zu bitten, entweder um SEINE Protektion für eine erfolg reiche Tätigkeit, oder um SEINEN Segen für das beendete Werk. Was immer ihr tut, kommt immer auf den Ursprung aller Dinge zurück; tut niemals etwas, ohne dass der Geist Gottes eure Handlungen reinigt und heiligt.
Die Vollkommenheit liegt ganz und gar in der Ausübung der absoluten Nächstenliebe, wie Christus gesagt hat; aber die Pflichten der Nächstenliebe erstrecken sich über alle sozialen Positionen, von den allerniedrigsten bis zu den allerhöchsten. Der Mensch, der allein leben würde, hätte keine Nächstenliebe auszuüben; er findet nur im Kontakt mit seinen Mitmenschen, in schmerzlichsten Kämpfen, die Gelegenheit dazu. Jener also, der sich isoliert, entzieht sich willentlich dem stärksten Mittel der Perfektion; da er nur an sich selber zu denken hat, ist sein Leben das eines Egoisten. (Kap. V, Nr. 26)
Bildet euch daher nicht ein, dass man sich mit dem Büßerhemd bekleiden und sich mit Asche bedecken müsste, um in ständiger Verbindung mit uns leben zu können; nein, nein und noch einmal nein. Seid glücklich gemäß den menschlichen Notwendigkeiten, aber macht, dass in euer Glück weder ein Gedanke noch eine Handlung eindringt, die das Angesicht jener beleidigen oder trüben würden, die euch lieben und leiten. Gott bedeutet Liebe und segnet jene, die IHN auf fromme Weise lieben. (Ein Schutzgeist, Bordeaux, 1863)
Körper und Geist pflegen
11. Besteht die moralische Vollkommenheit in der Kasteiung des Körpers? Um diese Frage zu lösen, stütze ich mich auf die elementaren Prinzipien und beginne damit, die Notwendigkeit der Körperpflege aufzuzeigen, die gemäß den Alternativen von Gesundheit und Krankheit einen sehr großen Einfluss auf die Seele hat, die man als Gefangene des Fleisches betrachten muss. Damit diese Gefangene leben, bewegen und sich sogar Illusionen von Freiheit machen kann, muss der Körper gesund sein, ausgeruht und kräftig. Folgen wir dem Vergleich: Beide befinden sich in perfektem Zustand; was müssen sie tun, um das Gleichgewicht zwischen ihren so unterschiedlichen Begabungen und Bedürfnissen aufrecht zu erhalten?
Hier gibt es zwei Systeme, die sich gegenüber stehen: Jenes der Asketen, die ihren Körper bezwingen wollen, und jenes der Materialisten, die die Seele erniedrigen wollen. Zwei Gewaltanwendungen, die beide fast ebenso unsinnig sind, die eine wie die andere. An der Seite dieser großen Parteien wimmelt es von einer großen Anzahl Gleichgültiger, die weder mit Überzeugung noch mit Leidenschaft, sondern halbherzig lieben und sparsam genießen. Wo ist da die Weisheit? Wo ist da die Lebenskunst? Nirgendwo; und dieses große Problem bliebe ganz und gar ungelöst, wenn der Spiritismus hier den Suchenden nicht zu Hilfe käme, indem er ihnen die zwischen Körper und Seele bestehenden Beziehungen aufzeigt und indem er sagt, dass man sie beide pflegen muss, weil sie sich gegenseitig benötigen. Liebt daher eure Seele, aber pflegt auch euren Körper, das Instrument der Seele; die Bedürfnisse zu verkennen, die von der Natur selber aufgezeigt werden, würde bedeuten, das Gesetz Gottes zu verkennen. Bestraft ihn nicht für Fehler, die euer freier Wille ihn hat begehen lassen und für die er ebenso unverantwortlich ist, wie das schlecht geführte Pferd für die von ihm verursachten Unfälle. Seid ihr dann vollkommener, wenn ihr – euren Körper quälend – aber nicht weniger egoistisch, hochmütig und unbarmherzig zu eurem Nächsten seid? Nein, da liegt nicht die Vollkommenheit. Sie liegt allein in der Verbesserung, die ihr eurem Geist zukommen lasst. Beugt ihn, unterwerft ihn, demütigt ihn und kasteit ihn; das ist das Mittel, um ihn dem Willen Gottes fügsam zu machen, und das einzige, das zur Vollkommenheit führt. (Georges, Schutzgeist, Paris, 1863)
Hier gibt es zwei Systeme, die sich gegenüber stehen: Jenes der Asketen, die ihren Körper bezwingen wollen, und jenes der Materialisten, die die Seele erniedrigen wollen. Zwei Gewaltanwendungen, die beide fast ebenso unsinnig sind, die eine wie die andere. An der Seite dieser großen Parteien wimmelt es von einer großen Anzahl Gleichgültiger, die weder mit Überzeugung noch mit Leidenschaft, sondern halbherzig lieben und sparsam genießen. Wo ist da die Weisheit? Wo ist da die Lebenskunst? Nirgendwo; und dieses große Problem bliebe ganz und gar ungelöst, wenn der Spiritismus hier den Suchenden nicht zu Hilfe käme, indem er ihnen die zwischen Körper und Seele bestehenden Beziehungen aufzeigt und indem er sagt, dass man sie beide pflegen muss, weil sie sich gegenseitig benötigen. Liebt daher eure Seele, aber pflegt auch euren Körper, das Instrument der Seele; die Bedürfnisse zu verkennen, die von der Natur selber aufgezeigt werden, würde bedeuten, das Gesetz Gottes zu verkennen. Bestraft ihn nicht für Fehler, die euer freier Wille ihn hat begehen lassen und für die er ebenso unverantwortlich ist, wie das schlecht geführte Pferd für die von ihm verursachten Unfälle. Seid ihr dann vollkommener, wenn ihr – euren Körper quälend – aber nicht weniger egoistisch, hochmütig und unbarmherzig zu eurem Nächsten seid? Nein, da liegt nicht die Vollkommenheit. Sie liegt allein in der Verbesserung, die ihr eurem Geist zukommen lasst. Beugt ihn, unterwerft ihn, demütigt ihn und kasteit ihn; das ist das Mittel, um ihn dem Willen Gottes fügsam zu machen, und das einzige, das zur Vollkommenheit führt. (Georges, Schutzgeist, Paris, 1863)
KAPITEL XVIII - Viele sind gerufen, aber nur wenige auserwählt
Gleichnis des Hochzeitsfestes
1. Und Jesus sprach wieder zu ihnen in Gleichnissen und sagte: Das Himmelreich gleicht einem König, der seinem Sohn die Hochzeitsfeier ausrichtet. Er sandte seine Knechte aus, um die Geladenen zur Hochzeit zu rufen, aber sie weigerten sich zu kommen. – Wiederum sandte er andere Knechte aus mit dem Auftrag, in seinem Namen den Geladenen zu sagen: Ich habe die Festmahlzeit zubereitet; meine Ochsen und das Mastvieh sind geschlachtet; alles ist bereit; kommt zur Hochzeit! – Sie jedoch achteten gar nicht darauf, sondern gingen hinweg, der eine auf seinen Acker, der andere zu seinen Geschäften. – Andere ergriffen seine Knechte und töteten sie, nachdem sie sie mehrfach misshandelt hatten. – Als der König dies hörte, wurde er zornig und sandte seine Heere aus, ließ jene Mörder umbringen und ihre Stadt niederbrennen.
Dann sagte er zu seinen Knechten: Das Hochzeitsfest ist zwar bereit, aber diejenigen, die geladen wurden, waren dessen nicht würdig. – Geht daher an die Kreuzungen der Straßen und ladet alle zur Hochzeit ein, alle die ihr findet! Seine Knechte gingen hinaus auf die Straßen und brachten alle mit, die sie fanden, Gute und Böse, und der Hochzeitssaal füllte sich mit Menschen, die sich zu Tisch setzten.
Der König ging hinein, um die Gäste, die am Tisch saßen, zu sehen, und als er dort einen Mann sah, der kein Hochzeitskleid trug, sagte er zu ihm: Mein Freund, wie bist du hier hereingekommen ohne ein Hochzeitskleid? Dieser Mann antwortete ihm aber nicht. – Da sprach der König zu seinen Dienern: „Bindet ihm Hände und Füße und werft ihn hinaus in die Finsternis, dort wird Heulen und Zähneknirschen sein; denn viele sind gerufen, aber nur wenige auserwählt.“ (Matthäus, Kap. XXII, 1-14)
Dann sagte er zu seinen Knechten: Das Hochzeitsfest ist zwar bereit, aber diejenigen, die geladen wurden, waren dessen nicht würdig. – Geht daher an die Kreuzungen der Straßen und ladet alle zur Hochzeit ein, alle die ihr findet! Seine Knechte gingen hinaus auf die Straßen und brachten alle mit, die sie fanden, Gute und Böse, und der Hochzeitssaal füllte sich mit Menschen, die sich zu Tisch setzten.
Der König ging hinein, um die Gäste, die am Tisch saßen, zu sehen, und als er dort einen Mann sah, der kein Hochzeitskleid trug, sagte er zu ihm: Mein Freund, wie bist du hier hereingekommen ohne ein Hochzeitskleid? Dieser Mann antwortete ihm aber nicht. – Da sprach der König zu seinen Dienern: „Bindet ihm Hände und Füße und werft ihn hinaus in die Finsternis, dort wird Heulen und Zähneknirschen sein; denn viele sind gerufen, aber nur wenige auserwählt.“ (Matthäus, Kap. XXII, 1-14)
2. Der Ungläubige lacht über dieses Gleichnis, das ihm wie kindliche Naivität vorkommt, denn er kann nicht verstehen, dass man so viele Schwierigkeiten machen kann, um an einem Festmahl teilzunehmen, und noch weniger, dass die Geladenen mit ihrem Widerstand soweit gehen, dass sie sogar die Gesandten des Hausherrn niedermetzeln. „Die Gleichnisse“, sagte der Ungläubige, „sind ohne Zweifel Allegorien“, trotzdem dürfen sie nicht die Grenzen der Glaubwürdigkeit überschreiten.
Man kann das Gleiche sagen von allen Allegorien und von findigen Fabeln, wenn man sie nicht von ihren Hüllen befreit, um den verborgenen Sinn zu finden. Jesus schöpfte seine Gleichnisse aus den Bräuchen des alltäglichen Lebens und passte sie an die Lebensgewohnheiten und den Charakter des Volkes an, zu dem Er sprach. Die meisten von ihnen hatten das Ziel, der Volksmenge die Vorstellung des geistigen Lebens nahe zu bringen. Der Sinn scheint oft unverständlich, weil man nicht von diesem Gesichtspunkt ausgeht.
In diesem Gleichnis vergleicht Jesus das Himmelreich, in dem überall Glück und Frieden herrscht, mit einem Hochzeitsmahl. Wenn Er von den ersten Geladenen spricht, bezieht Er sich auf die Hebräer, die Gott als erste zur Kenntnis seines Gesetzes gerufen hat. Die vom König gesandten Boten sind die Propheten, die die Hebräer ermahnten, dem Weg des wahren Glücks zu folgen. Ihre Worte wurden jedoch wenig gehört; ihre Warnungen wurden verachtet; viele wurden wirklich niedergemetzelt wie die Diener im Gleichnis. Die Geladenen, die sich unter dem Vorwand entschuldigten, dass sie ihre Felder bearbeiten und auf ihre Geschäfte achten müssten, symbolisieren die Menschen der Erde, denen, absorbiert von den irdischen Dingen, die himmlischen Dinge gleichgültig sind.
Die Juden der damaligen Zeit glaubten, dass ihre Nation die Oberherrschaft über alle anderen Nationen bekommen sollte. Denn hatte Gott nicht dem Abraham versprochen, dass seine Nachkommenschaft die ganze Erde bedecken wird? Aber, indem sie die Form für den Inhalt hielten, glaubten sie an eine wirkliche und materielle Herrschaft.
Bevor Christus kam, waren alle Völker, mit Ausnahme der Hebräer, Götzendiener und Polytheisten (Vielgötterei). Wenn einige, dem gemeinen Volk überlegenen Menschen, erkannt hatten, dass es nur einen einzigen Gott gab, blieb dies deren persönliche Lehre, die aber nirgends als eine grundlegende Wahrheit akzeptiert wurde; außer von einigen Eingeweihten, die ihre Kenntnisse unter einem geheimnisvollen Schleier versteckten, undurchschaubar für die Masse. Die Hebräer waren die ersten, die den Monotheismus öffentlich ausübten; ihnen hat Gott SEIN Gesetz übermittelt; zuerst durch Moses, danach durch Jesus. Aus dieser winzigen Quelle kam das Licht hervor, das sich über die ganze Welt ausbreiten, über das Heidentum triumphieren, und Abraham eine geistige Nachkommenschaft so zahlreich wie die Sterne am Himmel geben sollte. Aber die Juden, die den Götzendienst ablehnten, hatten das moralische Gesetz vernachlässigt und sich der weniger anspruchsvollen Ausübung des äußerlichen Kults zugewandt. Das Böse hatte den Gipfel erreicht. Die unterdrückte Nation wurde in verschiedene Gruppen zerrissen, durch Sekten aufgeteilt. Selbst die Ungläubigkeit war bereits in das Sanktuarium eingedrungen. Zu diesem Zeitpunkt erschien Jesus, gesandt, um sie zur Befolgung des Gesetzes zurückzurufen und ihnen neue Horizonte des zukünftigen Lebens zu eröffnen. Als erste zum Festmahl des universellen Glaubens eingeladen, wiesen sie die Worte des himmlischen Messias ab und töteten Ihn. Damit verloren sie die Frucht, die sie mit ihrer Initiative ernten sollten.
Es wäre jedoch ungerecht, das ganze Volk für dieses Ereignis zu verurteilen. Die Verantwortung lag hauptsächlich bei den Pharisäern und bei den Sadduzäern, die die Nation zugrunde gerichtet hatten, aufgrund des Stolzes und Fanatismus der einen und aufgrund der Ungläubigkeit der andern. Sie sind es vor allem, die Jesus mit den Geladenen vergleicht, die es ablehnten, dem Hochzeitsmahl beizuwohnen. Danach fügte Er hinzu: „Als der Herr das sah, befahl er, dass sie alle, die sie an den Straßenkreuzungen antreffen, Gute und Böse, einladen sollten“. Er wollte damit zu verstehen geben, dass das Wort allen Völkern gepredigt würde: Heiden und Götzendienern, und dass jene, die die Einladung annähmen, beim Hochzeitsmahl zugelassen würden, anstelle der Erstgeladenen.
Aber es genügt nicht, eingeladen zu sein; es genügt nicht, sich Christ zu nennen, auch nicht, sich an den Tisch des himmlischen Festmahls zu setzen. Vor allem ist es eine notwendige und unerlässliche Voraussetzung, das Hochzeitskleid anzulegen, das heißt, ein reines Herz zu haben und das Gesetz im Sinne des Geistes zu praktizieren. Dieses Gesetz ist also in diesen Worten enthalten: Außerhalb der Nächstenliebe gibt es kein Heil. Aber unter all denen, die das göttliche Wort hören, wie wenige sind es, die es bewahren und in die Tat umsetzen! Wie wenige sind würdig, in das Himmelsreich einzutreten! Deshalb sagte Jesus: „Viele sind gerufen, aber nur wenige auserwählt“.
Man kann das Gleiche sagen von allen Allegorien und von findigen Fabeln, wenn man sie nicht von ihren Hüllen befreit, um den verborgenen Sinn zu finden. Jesus schöpfte seine Gleichnisse aus den Bräuchen des alltäglichen Lebens und passte sie an die Lebensgewohnheiten und den Charakter des Volkes an, zu dem Er sprach. Die meisten von ihnen hatten das Ziel, der Volksmenge die Vorstellung des geistigen Lebens nahe zu bringen. Der Sinn scheint oft unverständlich, weil man nicht von diesem Gesichtspunkt ausgeht.
In diesem Gleichnis vergleicht Jesus das Himmelreich, in dem überall Glück und Frieden herrscht, mit einem Hochzeitsmahl. Wenn Er von den ersten Geladenen spricht, bezieht Er sich auf die Hebräer, die Gott als erste zur Kenntnis seines Gesetzes gerufen hat. Die vom König gesandten Boten sind die Propheten, die die Hebräer ermahnten, dem Weg des wahren Glücks zu folgen. Ihre Worte wurden jedoch wenig gehört; ihre Warnungen wurden verachtet; viele wurden wirklich niedergemetzelt wie die Diener im Gleichnis. Die Geladenen, die sich unter dem Vorwand entschuldigten, dass sie ihre Felder bearbeiten und auf ihre Geschäfte achten müssten, symbolisieren die Menschen der Erde, denen, absorbiert von den irdischen Dingen, die himmlischen Dinge gleichgültig sind.
Die Juden der damaligen Zeit glaubten, dass ihre Nation die Oberherrschaft über alle anderen Nationen bekommen sollte. Denn hatte Gott nicht dem Abraham versprochen, dass seine Nachkommenschaft die ganze Erde bedecken wird? Aber, indem sie die Form für den Inhalt hielten, glaubten sie an eine wirkliche und materielle Herrschaft.
Bevor Christus kam, waren alle Völker, mit Ausnahme der Hebräer, Götzendiener und Polytheisten (Vielgötterei). Wenn einige, dem gemeinen Volk überlegenen Menschen, erkannt hatten, dass es nur einen einzigen Gott gab, blieb dies deren persönliche Lehre, die aber nirgends als eine grundlegende Wahrheit akzeptiert wurde; außer von einigen Eingeweihten, die ihre Kenntnisse unter einem geheimnisvollen Schleier versteckten, undurchschaubar für die Masse. Die Hebräer waren die ersten, die den Monotheismus öffentlich ausübten; ihnen hat Gott SEIN Gesetz übermittelt; zuerst durch Moses, danach durch Jesus. Aus dieser winzigen Quelle kam das Licht hervor, das sich über die ganze Welt ausbreiten, über das Heidentum triumphieren, und Abraham eine geistige Nachkommenschaft so zahlreich wie die Sterne am Himmel geben sollte. Aber die Juden, die den Götzendienst ablehnten, hatten das moralische Gesetz vernachlässigt und sich der weniger anspruchsvollen Ausübung des äußerlichen Kults zugewandt. Das Böse hatte den Gipfel erreicht. Die unterdrückte Nation wurde in verschiedene Gruppen zerrissen, durch Sekten aufgeteilt. Selbst die Ungläubigkeit war bereits in das Sanktuarium eingedrungen. Zu diesem Zeitpunkt erschien Jesus, gesandt, um sie zur Befolgung des Gesetzes zurückzurufen und ihnen neue Horizonte des zukünftigen Lebens zu eröffnen. Als erste zum Festmahl des universellen Glaubens eingeladen, wiesen sie die Worte des himmlischen Messias ab und töteten Ihn. Damit verloren sie die Frucht, die sie mit ihrer Initiative ernten sollten.
Es wäre jedoch ungerecht, das ganze Volk für dieses Ereignis zu verurteilen. Die Verantwortung lag hauptsächlich bei den Pharisäern und bei den Sadduzäern, die die Nation zugrunde gerichtet hatten, aufgrund des Stolzes und Fanatismus der einen und aufgrund der Ungläubigkeit der andern. Sie sind es vor allem, die Jesus mit den Geladenen vergleicht, die es ablehnten, dem Hochzeitsmahl beizuwohnen. Danach fügte Er hinzu: „Als der Herr das sah, befahl er, dass sie alle, die sie an den Straßenkreuzungen antreffen, Gute und Böse, einladen sollten“. Er wollte damit zu verstehen geben, dass das Wort allen Völkern gepredigt würde: Heiden und Götzendienern, und dass jene, die die Einladung annähmen, beim Hochzeitsmahl zugelassen würden, anstelle der Erstgeladenen.
Aber es genügt nicht, eingeladen zu sein; es genügt nicht, sich Christ zu nennen, auch nicht, sich an den Tisch des himmlischen Festmahls zu setzen. Vor allem ist es eine notwendige und unerlässliche Voraussetzung, das Hochzeitskleid anzulegen, das heißt, ein reines Herz zu haben und das Gesetz im Sinne des Geistes zu praktizieren. Dieses Gesetz ist also in diesen Worten enthalten: Außerhalb der Nächstenliebe gibt es kein Heil. Aber unter all denen, die das göttliche Wort hören, wie wenige sind es, die es bewahren und in die Tat umsetzen! Wie wenige sind würdig, in das Himmelsreich einzutreten! Deshalb sagte Jesus: „Viele sind gerufen, aber nur wenige auserwählt“.
Das enge Tor
3. Geht ein durch das enge Tor, denn das Tor des Verderbens ist breit und weit der Weg, der dorthin führt und viele sind es, die durch ihn hineingehen. – Aber wie eng ist das Tor des Lebens! Wie schmal ist der Weg, der zu ihm hinführt, und wie wenige sind es, die ihn finden. (Matthäus, Kap. VII, 13-14)
4. Irgendjemand fragte Ihn: „Herr, gibt es welche, die gerettet werden?“ Da antwortete Er ihnen: „Bemüht euch, durch das enge Tor hineinzugehen, denn ich versichere euch, viele werden versuchen hineinzugehen, schaffen es aber nicht. – Denn, wenn der Hausherr hineingegangen ist und das Tor verschlossen hat, und ihr, die ihr noch draußen seid, anfangt, an das Tor zu klopfen und ruft: ‚Herr mach uns auf!‘ Dann wird er euch antworten: ‚Ich weiß nicht, woher ihr seid.‘ – Ihr werdet dann beginnen mit: ‚Wir haben in deiner Gegenwart gegessen und getrunken, und auf unseren öffentlichen Plätzen hast du uns unterrichtet.‘ – Und er wird euch entgegnen: ‚Ich weiß nicht, woher ihr seid; weicht von mir, ihr alle, die ihr Ungerechtigkeiten begeht.‘
Und ihr werdet dann heulen und mit den Zähnen knirschen, wenn ihr Abraham, Isaak, Jakob und alle Propheten im Reiche Gottes seht, während ihr hinausgestoßen werdet. – Aus Ost und West, Nord und Süd werden diejenigen kommen, die im Reiche Gottes einen Platz beim Festmahl erhalten haben. – Und es werden die Letzten die Ersten sein und die Ersten die Letzten.“ (Lukas, Kap. XIII, 23-30)
Und ihr werdet dann heulen und mit den Zähnen knirschen, wenn ihr Abraham, Isaak, Jakob und alle Propheten im Reiche Gottes seht, während ihr hinausgestoßen werdet. – Aus Ost und West, Nord und Süd werden diejenigen kommen, die im Reiche Gottes einen Platz beim Festmahl erhalten haben. – Und es werden die Letzten die Ersten sein und die Ersten die Letzten.“ (Lukas, Kap. XIII, 23-30)
5. Breit ist das Tor des Verderbens, weil die niederen Leidenschaften zahlreich sind, und weil der Weg des Bösen von der Mehrheit benutzt wird. Schmal jedoch ist das Tor des Heils, weil der Mensch, der ihn durchschreiten will, sich anstrengen muss, seine niederen Neigungen zu überwinden, und wie wenige können sich damit abfinden. Dies ist eine Ergänzung zur Maxime: Viele sind gerufen, aber nur wenige auserwählt.
Das ist der aktuelle Zustand der irdischen Menschheit, dadurch, dass die Erde eine Welt der Sühne ist, herrscht hier das Böse vor. Wenn sie umgewandelt sein wird, dann wird vorwiegend der Weg des Guten benutzt werden. Diese Worte müssen sinngemäß verstanden werden und nicht wörtlich. Würde derart der Normalzustand der Menschheit sein, hätte Gott willentlich die Mehrheit seiner Geschöpfe zum Verderben verurteilt. Eine unzulässige Annahme, wenn man erkennt, dass Gott die vollkommene Gerechtigkeit und Güte ist.
Aber welcher Missetaten müsste sich die Menschheit schuldig gemacht haben, um in der Gegenwart, wie auch in der Zukunft so ein trauriges Schicksal zu verdienen, indem die gesamte Menschheit auf die Erde verbannt wäre und wenn die Seele keine anderen Existenzen gehabt hätte? Warum werden so viele Hindernisse auf ihren Weg gestreut? Warum ist dieses Tor so schmal, dass es nur den wenigstwen gegeben ist, durchzuschreiten, wenn das Schicksal der Seele nach dem Tod schon für alle Zeiten festgelegt ist? Daher ist man mit einer einmaligen Existenz immer im Widerspruch mit sich selbst und mit der Gerechtigkeit Gottes. Mit der vorherigen Existenz der Seele und der Pluralität der Welten erweitert sich der Horizont; es erhellen sich die dunkelsten Punkte des Glaubens; Gegenwart und Zukunft werden mit der Vergangenheit solidarisch; und nur so kann man vollständig den tieferen Sinn, die ganze Wahrheit und Weisheit der Maxime von Christus verstehen.
Das ist der aktuelle Zustand der irdischen Menschheit, dadurch, dass die Erde eine Welt der Sühne ist, herrscht hier das Böse vor. Wenn sie umgewandelt sein wird, dann wird vorwiegend der Weg des Guten benutzt werden. Diese Worte müssen sinngemäß verstanden werden und nicht wörtlich. Würde derart der Normalzustand der Menschheit sein, hätte Gott willentlich die Mehrheit seiner Geschöpfe zum Verderben verurteilt. Eine unzulässige Annahme, wenn man erkennt, dass Gott die vollkommene Gerechtigkeit und Güte ist.
Aber welcher Missetaten müsste sich die Menschheit schuldig gemacht haben, um in der Gegenwart, wie auch in der Zukunft so ein trauriges Schicksal zu verdienen, indem die gesamte Menschheit auf die Erde verbannt wäre und wenn die Seele keine anderen Existenzen gehabt hätte? Warum werden so viele Hindernisse auf ihren Weg gestreut? Warum ist dieses Tor so schmal, dass es nur den wenigstwen gegeben ist, durchzuschreiten, wenn das Schicksal der Seele nach dem Tod schon für alle Zeiten festgelegt ist? Daher ist man mit einer einmaligen Existenz immer im Widerspruch mit sich selbst und mit der Gerechtigkeit Gottes. Mit der vorherigen Existenz der Seele und der Pluralität der Welten erweitert sich der Horizont; es erhellen sich die dunkelsten Punkte des Glaubens; Gegenwart und Zukunft werden mit der Vergangenheit solidarisch; und nur so kann man vollständig den tieferen Sinn, die ganze Wahrheit und Weisheit der Maxime von Christus verstehen.
Nicht alle, die sagen: „Herr! Herr!“, kommen ins Himmelreich
6. „Diejenigen, die zu mir sagen: ‚Herr! Herr!‘, werden nicht alle ins Himmelreich einkehren, sondern nur derjenige, der den Willen meines Vaters tut, der im Himmel ist. – Viele werden an jenem Tag zu mir sagen: ‚Herr! Herr!‘ haben wir nicht in deinem Namen prophezeit? und in deinem Namen Dämonen ausgetrieben? und in deinem Namen viele Wundertaten vollbracht? Daraufhin werde ich ihnen mit aller Klarheit antworten: ‚Weicht von mir, ihr, die ihr Werke der Ungerechtigkeit tut‘.“ (Matthäus, Kap. VII, 21-23)
7. Jeder, der meine Worte hört und sie in die Tat umsetzt, ist mit einem klugen Mann zu vergleichen, der sein Haus auf Felsen baute. –Als dann der Regen fiel, so dass die Flüsse über die Ufer traten, die Winde wehten und an jenem Haus rüttelten, fiel es nicht um, denn es war auf Felsen gegründet. – Aber derjenige, der meine Worte hört und sie nicht anwendet, ist mit einem törichten Mann zu vergleichen, der sein Haus auf Sand baute. Als dann der Regen fiel und die Wasser kamen und die Winde wehten und stießen an das Haus, stürzte es ein, und sein Schaden war groß. (Matthäus, Kap. VII, 24-27; Lukas, Kap. VI, 46-49)
8. Derjenige also, der eines dieser kleinsten Gebote übertritt und die Menschen lehrt, gleiches zu tun, der wird im Himmelreich an letzter Position geführt; aber derjenige, der sie ausübt und lehrt, der wird im Himmelreich als groß angesehen. (Matthäus, Kap. V, 19)
9. Alle, die sich zur Sendung Jesu bekennen, sagen: „Herr! Herr!“. – Aber was hilft es, Ihn Meister oder Herr zu nennen, wenn man Seine Gebote nicht befolgt? Kann man diejenigen als Christen bezeichnen, die Ihn durch ihre äußerlichen Zeichen der Frömmigkeit ehren, aber gleichzeitig den Egoismus, den Stolz, die Gier und alle übrigen Leidenschaften weiterhin pflegen? Sind diejenigen Seine Jünger, die ihre Tage betend verbringen, aber sich weder besser noch mildtätiger noch nachsichtiger ihren Nächsten gegenüber zeigen? Nein! weil sie wie die Pharisäer das Gebet auf den Lippen tragen, anstatt im Herzen. Auf diese Art und Weise können sie sich Achtung vor den Menschen verschaffen, jedoch nicht vor Gott. Und vergeblich werden sie zu Jesus sagen: „Herr! Haben wir nicht prophezeit, d.h. haben wir nicht in Deinem Namen gelehrt; haben wir nicht in Deinem Namen Dämonen ausgetrieben; haben wir nicht mit Dir gegessen und getrunken?“ Er wird antworten: „Ich kenne euch nicht; geht hinweg von mir, ihr, die ihr ungerecht handelt, die ihr mit euren Taten verleugnet, was ihr mit den Lippen sprecht, die ihr euren Nächsten verleumdet, die ihr die Witwen ausbeutet und Ehebruch begeht. Geht hinweg von mir, ihr, die ihr mit eurem Herzen Hass und Gift verbreitet, die ihr das Blut eurer Brüder in meinem Namen vergießt, die ihr Tränen fließen lasst, anstatt sie zu trocknen. Für euch wird es Heulen und Zähneknirschen geben, denn das Reich Gottes ist für die Sanftmütigen, Demütigen und Barmherzigen. Erwartet nicht, die Gerechtigkeit Gottes mit der Vielfältigkeit eurer Worte und euren Kniebeugen beugen zu können. Der einzige offene Weg für euch, um SEINE Gnade zu erlangen, ist der des aufrichtigen Ausübens des Gesetzes der Liebe und der Wohltätigkeit“.
Die Worte Jesu gelten ewig, weil sie die Wahrheit sind. Sie sind nicht nur der Schutz des himmlischen Lebens, sondern auch die Garantie des Friedens, der Ruhe und der Beständigkeit in den Dingen des irdischen Lebens. Deshalb werden alle menschlichen, politischen, sozialen und religiösen Institutionen, die sich auf diese Worte stützen, standfest sein, wie ein auf Felsen erbautes Haus. Die Menschen werden sich diese Institutionen bewahren, weil sie dort ihr Glück finden werden. Aber jene Institutionen, die diese Worte verletzt haben, werden wie ein auf Sand erbautes Haus sein; der Wind der Umwälzung und der Fluss des Fortschritts werden sie hinweg tragen.
Die Worte Jesu gelten ewig, weil sie die Wahrheit sind. Sie sind nicht nur der Schutz des himmlischen Lebens, sondern auch die Garantie des Friedens, der Ruhe und der Beständigkeit in den Dingen des irdischen Lebens. Deshalb werden alle menschlichen, politischen, sozialen und religiösen Institutionen, die sich auf diese Worte stützen, standfest sein, wie ein auf Felsen erbautes Haus. Die Menschen werden sich diese Institutionen bewahren, weil sie dort ihr Glück finden werden. Aber jene Institutionen, die diese Worte verletzt haben, werden wie ein auf Sand erbautes Haus sein; der Wind der Umwälzung und der Fluss des Fortschritts werden sie hinweg tragen.
Man wird viel verlangen von dem, dem viel gegeben wurde
10. Der Knecht, der den Willen seines Herrn kannte und sich trotzdem nicht bereit hielt und nicht tat, was sein Herr von ihm erwartete, wird derb gezüchtigt werden. – Der jedoch, der dessen Willen nicht kannte, aber etwas tat, was Strafe verdient, wird weniger bestraft. Man wird viel verlangen von dem, dem viel gegeben wurde, und von dem, dem man viel anvertraut hat, wird man umso mehr Rechenschaft abverlangen. (Lukas, Kap. XII, 47-48)
11. Ich bin auf diese Welt gekommen, um ein Urteil zu fällen, damit diejenigen, die nichts sehen sehend und die Sehenden blind werden. – Einige der Pharisäer, die bei Ihm waren, hörten dies und fragten Ihn: „Sind wir etwa auch blind?“ – Jesus gab ihnen zur Antwort: „Wenn ihr blind wärt, hättet ihr keine Sünde. Aber da ihr sagt, dass ihr seht, darum bleiben eure Sünden in euch.“ (Johannes, Kap. IX, 39-41)
12. Diese Maximen finden ihre Anwendung besonders in der Lehre der Geister. Wer auch immer die Vorschriften von Christus kennt, macht sich sicherlich schuldig, wenn er sie nicht anwendet. Das Evangelium aber, das sie beinhaltet, ist nur unter den christlichen Religionen verbreitet, und auch darunter gibt es viele Menschen, die es nicht lesen, und von denen, die es lesen, gibt es viele, die es nicht verstehen. Daraus folgt, dass die Worte Jesu für die Mehrheit der Menschen verloren sind.
Die Lehre der Geister, die diese Maximen unter verschiedenen Aspekten wiedergibt, sie weiter entwickelt und erläutert, um sie für alle verständlich zu machen, hat die Besonderheit: nicht begrenzt zu sein. Alle, gebildet oder ungebildet, gläubig oder ungläubig, christlich oder nicht, können sie empfangen, denn die Geister teilen sich überall mit. Keiner von denen, die sie empfangen, sei es direkt oder durch Vermittlung anderer, kann Unwissenheit vorgeben; er kann sich weder aus mangelnder Kenntnis noch wegen Unklarheit des allegorischen Sinnes entschuldigen. Derjenige also, der sie für seine Verbesserung nicht anwendet, der sie wie eine interessante und sonderbare Sache bewundert, ohne dass sein Herz berührt wird, der durch sie weder: weniger oberflächlich, weniger hochmütig, weniger egoistisch, weniger an materielles Hab und Gut gefesselt und nicht besser zu seinem Nächsten wird, ist umso schuldiger, weil er mehrere Möglichkeiten hat, die Wahrheit zu erkennen.
Die Medien, die gute Mitteilungen erhalten, sind noch mehr zu tadeln, wenn sie im Bösen verharren, weil sie oft ihre eigene Verurteilung schreiben, und wenn sie nicht durch ihren Hochmut verblendet wären, würden sie erkennen, dass die Geister sich an sie selbst wenden. Aber, anstatt die Belehrung für sich anzunehmen, die sie schreiben oder die sie geschrieben sehen, haben sie nur den einzigen Gedanken, sie auf andere anzuwenden. So verwirklichen sie die Worte Jesus: „Ihr seht den Splitter im Auge eures Bruders, aber nicht den Balken in euren eigenen Augen“.
Mit diesen anderen Worten: „Wenn ihr blind wärt, hättet ihr keine Sünde“, gibt Jesus zu verstehen, dass die Schuld im Verhältnis zum Wissen steht, das man besitzt. Daher waren die Pharisäer, die für sich beanspruchten, die Aufgeklärtesten in der Nation zu sein – und die es tatsächlich auch waren – vor den Augen Gottes tadelnswerter als die unwissenden Leute. Und so ist es auch heute.
Von den Spiritisten wird daher viel verlangt, weil sie viel bekommen haben; aber jenen, die sich diese Lehre zunutze gemacht haben, wird auch viel gegeben.
Der erste Gedanke eines jeden ehrlichen Spiritisten sollte sein, in den von den Geistern gegebenen Ratschlägen zu suchen, ob es irgendetwas darunter gibt, was ihn betrifft.
Der Spiritismus kommt, um die Zahl der Gerufenen zu vervielfältigen; durch den Glauben, den er vermittelt, wird er auch die Zahl der Auserwählten vervielfältigen.
Die Lehre der Geister, die diese Maximen unter verschiedenen Aspekten wiedergibt, sie weiter entwickelt und erläutert, um sie für alle verständlich zu machen, hat die Besonderheit: nicht begrenzt zu sein. Alle, gebildet oder ungebildet, gläubig oder ungläubig, christlich oder nicht, können sie empfangen, denn die Geister teilen sich überall mit. Keiner von denen, die sie empfangen, sei es direkt oder durch Vermittlung anderer, kann Unwissenheit vorgeben; er kann sich weder aus mangelnder Kenntnis noch wegen Unklarheit des allegorischen Sinnes entschuldigen. Derjenige also, der sie für seine Verbesserung nicht anwendet, der sie wie eine interessante und sonderbare Sache bewundert, ohne dass sein Herz berührt wird, der durch sie weder: weniger oberflächlich, weniger hochmütig, weniger egoistisch, weniger an materielles Hab und Gut gefesselt und nicht besser zu seinem Nächsten wird, ist umso schuldiger, weil er mehrere Möglichkeiten hat, die Wahrheit zu erkennen.
Die Medien, die gute Mitteilungen erhalten, sind noch mehr zu tadeln, wenn sie im Bösen verharren, weil sie oft ihre eigene Verurteilung schreiben, und wenn sie nicht durch ihren Hochmut verblendet wären, würden sie erkennen, dass die Geister sich an sie selbst wenden. Aber, anstatt die Belehrung für sich anzunehmen, die sie schreiben oder die sie geschrieben sehen, haben sie nur den einzigen Gedanken, sie auf andere anzuwenden. So verwirklichen sie die Worte Jesus: „Ihr seht den Splitter im Auge eures Bruders, aber nicht den Balken in euren eigenen Augen“.
Mit diesen anderen Worten: „Wenn ihr blind wärt, hättet ihr keine Sünde“, gibt Jesus zu verstehen, dass die Schuld im Verhältnis zum Wissen steht, das man besitzt. Daher waren die Pharisäer, die für sich beanspruchten, die Aufgeklärtesten in der Nation zu sein – und die es tatsächlich auch waren – vor den Augen Gottes tadelnswerter als die unwissenden Leute. Und so ist es auch heute.
Von den Spiritisten wird daher viel verlangt, weil sie viel bekommen haben; aber jenen, die sich diese Lehre zunutze gemacht haben, wird auch viel gegeben.
Der erste Gedanke eines jeden ehrlichen Spiritisten sollte sein, in den von den Geistern gegebenen Ratschlägen zu suchen, ob es irgendetwas darunter gibt, was ihn betrifft.
Der Spiritismus kommt, um die Zahl der Gerufenen zu vervielfältigen; durch den Glauben, den er vermittelt, wird er auch die Zahl der Auserwählten vervielfältigen.
Unterweisungen der geistigen Welt
Wer hat, dem wird gegeben werden
13. Und die Jünger näherten sich Ihm und sagten: „Warum redest du in Gleichnissen zu ihnen?“ – Er antwortete ihnen und sprach: „Euch ist es gegeben, die Geheimnisse des Himmelsreiches zu erkennen, jenen aber nicht. Denn wer viel hat, der wird noch mehr erhalten, und er wird im Überfluss leben; wer nur wenig hat, dem wird dieses Wenige auch noch genommen werden. Deswegen spreche ich in Gleichnissen zu ihnen, weil sie als Sehende nichts wahrnehmen und als Hörende weder verstehen noch begreifen. An ihnen erfüllt sich die Weissagung des Jesaja, der sagte: ‚Ihr werdet mit euren Ohren hören und nichts verstehen; ihr werdet mit euren Augen sehen und nichts erkennen‘.“ (Matthäus, Kap. XIII, 10-14)
14. Gebt acht auf das, was ihr jetzt zu hören bekommt: „Mit demselben Maß, mit dem ihr andere messt, wird man euch selbst messen und euch wird noch mehr gegeben werden; – denn wer viel hat, der wird noch mehr erhalten; und wer nur wenig hat, dem wird dieses Wenige auch noch genommen werden.“ (Markus, Kap. IV, 24-25)
15. „Wer viel hat, der wird noch mehr erhalten; und wer nur wenig hat, dem wird dieses Wenige auch noch genommen werden.“ Meditiert über diese großen Belehrungen, welche euch oft paradox erscheinen. Derjenige, der bekommen hat, ist derjenige, der die Bedeutung des göttlichen Wortes versteht. Er hat es nur bekommen, weil er versucht hat, sich dafür würdig zu erweisen, und weil der himmlische Vater in SEINER barmherzigen Liebe die Bemühungen fördert, die das Gute bezwecken. Diese anhaltenden, beharrlichen Bemühungen ziehen die Gnade des Herrn an. Sie sind wie ein Magnet, der fortschreitende Verbesserungen anzieht und umfangreiche Gnade. Sie geben euch die Kraft, den heiligen Berg zu besteigen, auf dessen Gipfel die Erholung nach der Arbeit auf euch wartet.
„Dem der nichts oder wenig hat, wird genommen werden“. Betrachtet dies als einen bildlichen Gegensatz. Gott nimmt von SEINEN Geschöpfen nicht das Gute, das ER ihnen gütig gewährt hat. Blinde und taube Menschen! Öffnet euren Verstand und euer Herz; seht mit eurem Geist; versteht mit eurer Seele und interpretiert nicht auf eine so ungerechte grobe Art und Weise die Worte von demjenigen, der die Gerechtigkeit des Herrn vor euren Augen erglänzen ließ. Es ist nicht Gott, der dem wegnimmt, der wenig bekommen hat. Es ist der Geist selber, der verschwenderisch und unbedacht nicht bewahren kann, was er hat, und der auch nicht den in sein Herz gelegten Obolus vermehrt, indem er ihm einen fruchtbaren Boden bereitet.
Derjenige, der das Feld, das durch die Arbeit seines Vaters bearbeitet wurde und das er geerbt hat, nicht kultiviert, sieht wie es vom Unkraut überwuchert wird. Ist es dann sein Vater, welcher ihm die Ernte wegnimmt, die er nicht vorbereiten wollte? Wenn er zulässt, dass die für die Saat bestimmten Sämlinge verdorren aus Mangel an Pflege des Feldes, kann er dann den Vater dafür beschuldigen, weil sie nichts hervorgebracht haben? Nein, nein! Statt denjenigen, der für ihn alles vorbereitet hat, zu beschuldigen, ihm die gegebene Gabe wieder weggenommen zu haben, sollte er sich bei dem wirklichen Urheber seines Elends beklagen, und sich dann, reumütig und aktiv, mutig an die Arbeit machen;
– auf dass er mit seiner ganzen Willenskraft den unfruchtbaren Boden urbar mache;
– auf dass er den Boden mit Hilfe der Reue und der Hoffnung umpflüge;
– auf dass er vertrauensvoll den guten Samen auf ihn aussäe, den er vorher zwischen dem schlechten herausgelesen hat;
– auf dass er ihn bewässere mit seiner Liebe und Wohltat, und Gott, der Gott der Liebe und der Barmherzigkeit, wird dem geben, der schon bekommen hat. Dann wird er seine Bemühungen mit Erfolg gekrönt sehen, und ein Korn wird hunderte hervorbringen und ein anderes tausende. Nur Mut, ihr Arbeiter! Nehmt eure Pflüge und Eggen; bearbeitet eure Herzen; reißt aus ihnen das Unkraut heraus. Sät den guten Samen, den Gott euch anvertraut hat und der Tau der Liebe wird Früchte der Nächstenliebe hervorbringen. (Ein befreundetes Geistwesen, Bordeaux, 1862)
„Dem der nichts oder wenig hat, wird genommen werden“. Betrachtet dies als einen bildlichen Gegensatz. Gott nimmt von SEINEN Geschöpfen nicht das Gute, das ER ihnen gütig gewährt hat. Blinde und taube Menschen! Öffnet euren Verstand und euer Herz; seht mit eurem Geist; versteht mit eurer Seele und interpretiert nicht auf eine so ungerechte grobe Art und Weise die Worte von demjenigen, der die Gerechtigkeit des Herrn vor euren Augen erglänzen ließ. Es ist nicht Gott, der dem wegnimmt, der wenig bekommen hat. Es ist der Geist selber, der verschwenderisch und unbedacht nicht bewahren kann, was er hat, und der auch nicht den in sein Herz gelegten Obolus vermehrt, indem er ihm einen fruchtbaren Boden bereitet.
Derjenige, der das Feld, das durch die Arbeit seines Vaters bearbeitet wurde und das er geerbt hat, nicht kultiviert, sieht wie es vom Unkraut überwuchert wird. Ist es dann sein Vater, welcher ihm die Ernte wegnimmt, die er nicht vorbereiten wollte? Wenn er zulässt, dass die für die Saat bestimmten Sämlinge verdorren aus Mangel an Pflege des Feldes, kann er dann den Vater dafür beschuldigen, weil sie nichts hervorgebracht haben? Nein, nein! Statt denjenigen, der für ihn alles vorbereitet hat, zu beschuldigen, ihm die gegebene Gabe wieder weggenommen zu haben, sollte er sich bei dem wirklichen Urheber seines Elends beklagen, und sich dann, reumütig und aktiv, mutig an die Arbeit machen;
– auf dass er mit seiner ganzen Willenskraft den unfruchtbaren Boden urbar mache;
– auf dass er den Boden mit Hilfe der Reue und der Hoffnung umpflüge;
– auf dass er vertrauensvoll den guten Samen auf ihn aussäe, den er vorher zwischen dem schlechten herausgelesen hat;
– auf dass er ihn bewässere mit seiner Liebe und Wohltat, und Gott, der Gott der Liebe und der Barmherzigkeit, wird dem geben, der schon bekommen hat. Dann wird er seine Bemühungen mit Erfolg gekrönt sehen, und ein Korn wird hunderte hervorbringen und ein anderes tausende. Nur Mut, ihr Arbeiter! Nehmt eure Pflüge und Eggen; bearbeitet eure Herzen; reißt aus ihnen das Unkraut heraus. Sät den guten Samen, den Gott euch anvertraut hat und der Tau der Liebe wird Früchte der Nächstenliebe hervorbringen. (Ein befreundetes Geistwesen, Bordeaux, 1862)
Man erkennt den Christen an seinen Werken
16. „Nicht alle, die zu mir sagen: Herr! Herr! werden ins Reich Gottes eintreten, sondern nur derjenige, der den Willen meines Vaters tut, der im Himmel ist.“
Hört diese Worte des Meisters, ihr alle, die ihr die Spiritistische Lehre wie ein Werk des Teufels ablehnt. Öffnet eure Ohren, denn der Moment des Zuhörens ist gekommen. Genügt es, nur die Livree des Herrn zu tragen, um ein treuer Diener zu sein?
Genügt es, nur zu sagen: „Ich bin Christ“, um Jesus zu folgen? Sucht die wahren Christen und ihr werdet sie an ihren Werken erkennen. „Ein guter Baum kann keine schlechten Früchte hervorbringen, und ein schlechter Baum bringt keine guten Früchte hervor“. – „Jeder Baum, der keine guten Früchte trägt, wird gefällt und ins Feuer geworfen“. Dies sind die Worte des Meisters; Jünger Jesu, versteht sie richtig! Welche Früchte soll der Baum des Christentums tragen, ein mächtiger Baum, dessen buschige Äste mit ihrem Schatten einen Teil der Welt bedecken, aber noch nicht alle beschützt, die sich um ihn herum gruppieren müssen? Die Früchte des Lebensbaumes sind Früchte des Lebens, der Hoffnung und des Glaubens. Das Christentum predigt schon seit Jahrhunderten, unentwegt diese göttlichen Tugenden und strebt danach, seine Früchte zu verbreiten, aber wie wenige pflücken sie! Der Baum ist immer gut, aber die Gärtner sind schlecht. Sie haben immer versucht, ihn entsprechend ihrer Ideen zu gestalten. Sie versuchten, ihn gemäß ihrer Bedürfnisse zu modellieren; sie haben ihn beschnitten, verkleinert und verstümmelt. Seine unfruchtbaren Äste tragen keine schlechten Früchte, denn sie tragen gar keine mehr. Der durstige Reisende, der unter seinem Schatten einhält, um die Frucht der Hoffnung zu suchen, die ihm wieder Kraft und Mut geben soll, findet nur trockene Äste, welche den Sturm ankündigen. Vergeblich bittet er den Lebensbaum um die Frucht des Lebens. Die trockenen Blätter fallen herab; denn die Hand des Menschen hat die Äste so verschandelt, dass sie verbrannt sind.
Öffnet also eure Ohren und Herzen, meine Geliebten! Pflegt diesen Lebensbaum, dessen Früchte das ewige Leben geben. Derjenige, der ihn gepflanzt hat, lädt euch dazu ein, ihn mit Liebe zu pflegen, und ihr werdet dann sehen, wie er in Hülle und Fülle seine göttlichen Früchte hervorbringt. Erhaltet ihn so, wie Christus ihn euch gegeben hat; verstümmelt ihn nicht. Er will seinen unermesslichen Schatten über das Universum ausbreiten; beschneidet seine Zweige nicht. Seine erquickenden Früchte fallen in Hülle und Fülle, um den Durst der Reisenden zu stillen, der sein Ziel erreichen möchte. Sammelt diese Früchte nicht auf, um sie zu lagern und verfaulen zu lassen, damit sie für niemanden mehr nützlich sind. „Viele sind gerufen, aber nur wenige auserwählt“; denn es gibt die Hamsterer des Lebensbrotes, wie es sie auch für das materielle Brot gibt. Sei nicht einer von diesen; der Baum, der gute Früchte gibt, muss sie an alle verteilen. Geh und suche alle, die Durst haben. Bring sie alle unter die Krone des Baumes und teile mit ihnen den Schutz, den er gibt. – „Man pflückt keine Trauben vom Dornbusch“. Meine Geschwister, entfernt euch von jenen, die euch rufen, um euch die Disteln auf dem Weg zu zeigen; und folgt denen, die euch zum Schatten des Lebensbaumes führen.
Der göttliche Erlöser, der Gerechte im wahrsten Sinne des Wortes, sagte und Seine Worte werden nicht vergehen: „Nicht alle die sagen: Herr! Herr! werden ins Reich Gottes eintreten, sondern nur derjenige, der den Willen meines Vaters tut, der im Himmel ist“. Möge der Herr des Segens euch segnen; der Gott des Lichtes euch erleuchten; und der Lebensbaum in Hülle und Fülle seine Früchte über euch ausschütten! Glaubt und betet. (Siméon, Bordeaux, 1863)
Hört diese Worte des Meisters, ihr alle, die ihr die Spiritistische Lehre wie ein Werk des Teufels ablehnt. Öffnet eure Ohren, denn der Moment des Zuhörens ist gekommen. Genügt es, nur die Livree des Herrn zu tragen, um ein treuer Diener zu sein?
Genügt es, nur zu sagen: „Ich bin Christ“, um Jesus zu folgen? Sucht die wahren Christen und ihr werdet sie an ihren Werken erkennen. „Ein guter Baum kann keine schlechten Früchte hervorbringen, und ein schlechter Baum bringt keine guten Früchte hervor“. – „Jeder Baum, der keine guten Früchte trägt, wird gefällt und ins Feuer geworfen“. Dies sind die Worte des Meisters; Jünger Jesu, versteht sie richtig! Welche Früchte soll der Baum des Christentums tragen, ein mächtiger Baum, dessen buschige Äste mit ihrem Schatten einen Teil der Welt bedecken, aber noch nicht alle beschützt, die sich um ihn herum gruppieren müssen? Die Früchte des Lebensbaumes sind Früchte des Lebens, der Hoffnung und des Glaubens. Das Christentum predigt schon seit Jahrhunderten, unentwegt diese göttlichen Tugenden und strebt danach, seine Früchte zu verbreiten, aber wie wenige pflücken sie! Der Baum ist immer gut, aber die Gärtner sind schlecht. Sie haben immer versucht, ihn entsprechend ihrer Ideen zu gestalten. Sie versuchten, ihn gemäß ihrer Bedürfnisse zu modellieren; sie haben ihn beschnitten, verkleinert und verstümmelt. Seine unfruchtbaren Äste tragen keine schlechten Früchte, denn sie tragen gar keine mehr. Der durstige Reisende, der unter seinem Schatten einhält, um die Frucht der Hoffnung zu suchen, die ihm wieder Kraft und Mut geben soll, findet nur trockene Äste, welche den Sturm ankündigen. Vergeblich bittet er den Lebensbaum um die Frucht des Lebens. Die trockenen Blätter fallen herab; denn die Hand des Menschen hat die Äste so verschandelt, dass sie verbrannt sind.
Öffnet also eure Ohren und Herzen, meine Geliebten! Pflegt diesen Lebensbaum, dessen Früchte das ewige Leben geben. Derjenige, der ihn gepflanzt hat, lädt euch dazu ein, ihn mit Liebe zu pflegen, und ihr werdet dann sehen, wie er in Hülle und Fülle seine göttlichen Früchte hervorbringt. Erhaltet ihn so, wie Christus ihn euch gegeben hat; verstümmelt ihn nicht. Er will seinen unermesslichen Schatten über das Universum ausbreiten; beschneidet seine Zweige nicht. Seine erquickenden Früchte fallen in Hülle und Fülle, um den Durst der Reisenden zu stillen, der sein Ziel erreichen möchte. Sammelt diese Früchte nicht auf, um sie zu lagern und verfaulen zu lassen, damit sie für niemanden mehr nützlich sind. „Viele sind gerufen, aber nur wenige auserwählt“; denn es gibt die Hamsterer des Lebensbrotes, wie es sie auch für das materielle Brot gibt. Sei nicht einer von diesen; der Baum, der gute Früchte gibt, muss sie an alle verteilen. Geh und suche alle, die Durst haben. Bring sie alle unter die Krone des Baumes und teile mit ihnen den Schutz, den er gibt. – „Man pflückt keine Trauben vom Dornbusch“. Meine Geschwister, entfernt euch von jenen, die euch rufen, um euch die Disteln auf dem Weg zu zeigen; und folgt denen, die euch zum Schatten des Lebensbaumes führen.
Der göttliche Erlöser, der Gerechte im wahrsten Sinne des Wortes, sagte und Seine Worte werden nicht vergehen: „Nicht alle die sagen: Herr! Herr! werden ins Reich Gottes eintreten, sondern nur derjenige, der den Willen meines Vaters tut, der im Himmel ist“. Möge der Herr des Segens euch segnen; der Gott des Lichtes euch erleuchten; und der Lebensbaum in Hülle und Fülle seine Früchte über euch ausschütten! Glaubt und betet. (Siméon, Bordeaux, 1863)
KAPITEL XIX - Der Glaube versetzt Berge
Die Kraft des Glaubens
1. Als Er zur Volksmenge kam, näherte sich Ihm ein Mann, der sich vor Ihm auf die Knie warf, und sagte: „Herr, erbarme dich meines Sohnes, denn er ist Epileptiker und leidet sehr darunter; er fällt oft ins Feuer und oft ins Wasser. Ich habe ihn zu Deinen Jüngern gebracht, aber sie konnten ihn nicht heilen.“ – Und Jesus antwortete, indem Er sagte: Oh! Du ungläubiges und verkehrtes Geschlecht, wie lang muss ich noch bei euch sein? Wie lang muss ich euch noch erdulden? Bringt mir dieses Kind her. Und als Jesus dem Dämon drohte, verließ dieser den kleinen Jungen und dieser war im selben Augenblick geheilt.
Daraufhin traten die Jünger etwas abseits zu Jesus und fragten Ihn: „Warum konnten wir diesen Dämon nicht austreiben?“ – Jesus antwortete ihnen: „Wegen eurer Ungläubigkeit. Denn wahrlich ich sage euch, wenn ihr einen Glauben hättet, nur so groß wie ein Senfkorn, würdet ihr zu diesem Berg sagen: ‚Heb dich hinweg, dorthin, und er würde sich hinweg heben, und nichts wäre euch unmöglich‘.“ (Matthäus, Kap. XVII, 14-20)
Daraufhin traten die Jünger etwas abseits zu Jesus und fragten Ihn: „Warum konnten wir diesen Dämon nicht austreiben?“ – Jesus antwortete ihnen: „Wegen eurer Ungläubigkeit. Denn wahrlich ich sage euch, wenn ihr einen Glauben hättet, nur so groß wie ein Senfkorn, würdet ihr zu diesem Berg sagen: ‚Heb dich hinweg, dorthin, und er würde sich hinweg heben, und nichts wäre euch unmöglich‘.“ (Matthäus, Kap. XVII, 14-20)
2. Im eigentlichen Sinn ist es wahr, dass das Vertrauen in die eigenen Kräfte einen befähigt, materielle Dinge zu bewirken, die man nicht tun könnte, wenn man an sich zweifelte; aber hier darf man diese Worte nur im moralischen Sinn verstehen. Die Berge, die der Glaube versetzt, sind die Schwierigkeiten, kurz gesagt, die Böswilligkeit, die Widerstände, die man bei den Menschen antrifft, selbst wenn es um das Beste geht. Die Vorurteile der Routine, die materiellen Interessen, der Egoismus, die Blindheit des Fanatismus, die stolzen Leidenschaften sind ebenso Berge, die den Weg demjenigen versperren, der für den Fortschritt der Menschheit arbeitet. Der starke Glaube gibt die Beharrlichkeit, die Energie und die Mittel, die die Hindernisse zu überwinden helfen, sowohl bei kleinen, als auch bei großen Dingen. Der wankende Glaube ist es, der die Ungewissheit, das Zögern verursacht, wovon jene profitieren, die man bekämpfen will. Dieser wankende Glaube sucht schon deshalb nicht die Mittel des Sieges, weil er nicht daran glaubt, siegen zu können.
3. In einer anderen Bedeutung versteht man unter „Glaube“ das Vertrauen, das man in die Erfüllung einer Angelegenheit hat, die Gewissheit ein Ziel zu erreichen. Der Glaube gibt eine Art Erleuchtung, die einen in Gedanken das Ziel, nach dem man strebt, und ebenso die Mittel, um dieses zu erreichen, auf solche Weise erkennen lässt, dass derjenige, der ihn besitzt, mit sicherem Schritt voranschreitet. In dem einen, wie dem andern Fall kann er große Dinge verwirklichen.
Der aufrichtige und wahre Glaube ist immer ruhig. Er verschafft die Geduld, die warten kann, weil er sich auf die Intelligenz und das Verständnis der Dinge stützt, und weil er die Sicherheit hat, sein Ziel zu erreichen. Der zweifelnde Glaube spürt seine eigene Schwäche; und wenn er durch Eigeninteresse stimuliert wird, so wird er wütend und glaubt, die Stärke durch Gewalt ersetzen zu können. Bei einem Streit die Ruhe zu bewahren, ist immer ein Zeichen der Stärke und des Vertrauens; während die Gewalttätigkeit im Gegenteil ein Beweis für Schwäche und Zweifel an sich selbst ist.
Der aufrichtige und wahre Glaube ist immer ruhig. Er verschafft die Geduld, die warten kann, weil er sich auf die Intelligenz und das Verständnis der Dinge stützt, und weil er die Sicherheit hat, sein Ziel zu erreichen. Der zweifelnde Glaube spürt seine eigene Schwäche; und wenn er durch Eigeninteresse stimuliert wird, so wird er wütend und glaubt, die Stärke durch Gewalt ersetzen zu können. Bei einem Streit die Ruhe zu bewahren, ist immer ein Zeichen der Stärke und des Vertrauens; während die Gewalttätigkeit im Gegenteil ein Beweis für Schwäche und Zweifel an sich selbst ist.
4. Man muss sich davor hüten, Glaube mit Überheblichkeit zu verwechseln. Der wahre Glaube verbindet sich mit der Demut. Derjenige, der ihn besitzt, setzt sein Vertrauen mehr auf Gott als auf sich selbst, weil er weiß, dass er ein einfaches Instrument von Gottes Willen ist und ohne IHN nichts kann; deshalb kommen die guten Geister ihm zu Hilfe. Die Überheblichkeit ist weniger Glaube als Hochmut, und Hochmut wird früher oder später immer durch Enttäuschung und die Misserfolge bestraft, die ihm zugefügt werden.
5. Die Kraft des Glaubens erfährt eine direkte und besondere Anwendung bei der magnetischen Tätigkeit. Bei ihr wirkt der Mensch auf das Fluidum, eine universelle Substanz; er verändert dessen Eigenschaften und gibt ihm sozusagen einen unwiderstehlichen Impuls. Deshalb kann derjenige, der eine große normale fluidale Kraft mit einem brennenden Glauben verbindet, allein durch seinen auf das Gute gelenkten Willen, diese seltsamen Phänomene der Heilung und auch anderer Art herbeiführen, die früher als Wunder angesehen wurden, die aber nichts anderes als die Folgen eines Naturgesetzes sind. Dies ist der Grund, warum Jesus zu seinen Aposteln sagte: „Wenn ihr nicht geheilt habt, dann deshalb, weil ihr keinen Glauben hattet“.
Der religiöse Glaube. Bedingungen des unerschütterlichen Glaubens
6. Aus religiöser Sicht ist der Glaube das Vertrauen in besondere Dogmen, welche die verschiedenen Religionen gebildet haben. Alle Religionen haben ihre Glaubenssätze. Unter diesem Aspekt kann der Glaube wohlüberlegt oder blind sein. Der blinde Glaube prüft nichts und nimmt ohne Kontrolle das Falsche als das Wahre an. Er stößt bei jedem Schritt gegen die Klarheit und die Vernunft, und bis zum Exzess getrieben, führt er zum Fanatismus. Beruht der Glaube auf Irrtümern, wird er früher oder später scheitern, denn nur der Glaube, der die Wahrheit als Basis hat, ist der einzige, der eine sichere Zukunft hat, weil er sich vor dem Fortschritt der Kenntnisse nicht fürchtet, denn was in der Dunkelheit wahr ist, ist es auch im Licht. Jede Religion beansprucht, allein im Besitz der Wahrheit zu sein; den blinden Glauben über einen Punkt des Glaubens zu befürworten, bedeutet, seine Unfähigkeit zu bekennen, beweisen zu können, dass man Recht hat.
7. Im Volksmund heißt es, dass man den Glauben nicht erzwingen kann; daher sagen viele Leute, dass es nicht ihre Schuld ist, wenn sie keinen Glauben haben. Zweifellos kann man den Glauben nicht erzwingen, und was noch richtiger ist: der Glaube drängt sich nicht auf. Nein, man kann ihn nicht erzwingen, aber er kann erworben werden, und es gibt niemanden, dem es vorenthalten ist, ihn zu besitzen, auch nicht den Unzugänglichsten. Wir sprechen über die grundlegende geistige Wahrheit und nicht über diesen und jenen besonderen Glauben. Es obliegt nicht dem Glauben, den Menschen entgegenzugehen, sondern sie sind es, die ihm entgegengehen sollen, und wenn sie ihn mit Aufrichtigkeit suchen würden, fänden sie ihn. Seid euch sicher, dass diejenigen, die sagen: „Wir wünschen uns nichts mehr als zu glauben, aber wir können es nicht“, mit den Lippen sprechen und nicht aus dem Herzen, weil sie, während sie das sagen, sich die Ohren zuhalten. Die Beweise aber sind um sie herum reichlich vorhanden. Warum weigern sie sich, diese zu sehen? Bei einigen ist es die Gleichgültigkeit, bei anderen die Angst gezwungen zu werden, ihre Gewohnheiten ändern zu müssen; und bei der Mehrheit ist es der Hochmut, der es ablehnt, eine höhere Macht anzuerkennen, weil sie sich vor ihr beugen müssten.
Bei einigen Menschen scheint der Glaube irgendwie angeboren zu sein; ein Funke reicht, um ihn zu entwickeln. Diese Leichtigkeit, die geistige Wahrheit in sich aufzunehmen, ist ein deutliches Zeichen des früheren Fortschritts. Andere nehmen sie im Gegensatz dazu nur mit großen Schwierigkeiten in sich auf, kein weniger deutliches Zeichen einer rückständigen Natur. Die erstgenannten haben schon geglaubt und verstanden. Sie bringen bei der Wiedergeburt die Intuition von dem mit sich, was sie schon wissen; ihre Erziehung ist bereits abgeschlossen. Die zweitgenannten müssen noch alles lernen; ihre Erziehung liegt noch vor ihnen; sie wird stattfinden, und wenn sie nicht in dieser Existenz vollendet wird, so wird es in einer andern sein.
Der Widerstand des Ungläubigen liegt zugegebenermaßen oft weniger an ihm selbst, sondern an der Art und Weise, wie man ihm die Dinge aufgezeigt hat. Der Glaube braucht eine Basis, und diese Basis ist das vollkommene Verstehen dessen, was man glauben soll. Um zu glauben genügt es nicht zu sehen, es ist vor allem notwendig zu verstehen. Der blinde Glaube gehört nicht mehr diesem Jahrhundert an; also, genau das Dogma des blinden Glaubens ist es, das heute die Mehrheit zu Ungläubigen macht, weil es sich aufdrängen möchte und den Verzicht auf eins der wertvollsten Vorrechte des Menschen verlangt: das logische Denken und den freien Willen. Es ist insbesondere dieser blinde Glauben, gegen den sich der Ungläubige auflehnt und man kann mit Recht sagen kann, dass man den Glauben nicht erzwingen kann. Da dieser Glaube keinen Beweis akzeptiert, hinterlässt er im Geist eine Leere, aus der Zweifel entstehen. Der wohlbegründete Glaube, der sich auf Fakten und Logik stützt, hinterlässt keine Unklarheit. Man glaubt, weil man sich sicher ist, und man ist sich nur sicher, wenn man verstanden hat. Deshalb wankt er nicht; denn nur jener Glaube ist unerschütterlich, der zu allen Zeiten der Menschheit der Vernunft von Angesicht zu Angesicht gegenübertreten kann.
Der Spiritismus führt uns zu diesem Ergebnis und besiegt daher die Ungläubigkeit immer dann, wenn er auf keinen systematischen und hartnäckigen Widerstand trifft.
Bei einigen Menschen scheint der Glaube irgendwie angeboren zu sein; ein Funke reicht, um ihn zu entwickeln. Diese Leichtigkeit, die geistige Wahrheit in sich aufzunehmen, ist ein deutliches Zeichen des früheren Fortschritts. Andere nehmen sie im Gegensatz dazu nur mit großen Schwierigkeiten in sich auf, kein weniger deutliches Zeichen einer rückständigen Natur. Die erstgenannten haben schon geglaubt und verstanden. Sie bringen bei der Wiedergeburt die Intuition von dem mit sich, was sie schon wissen; ihre Erziehung ist bereits abgeschlossen. Die zweitgenannten müssen noch alles lernen; ihre Erziehung liegt noch vor ihnen; sie wird stattfinden, und wenn sie nicht in dieser Existenz vollendet wird, so wird es in einer andern sein.
Der Widerstand des Ungläubigen liegt zugegebenermaßen oft weniger an ihm selbst, sondern an der Art und Weise, wie man ihm die Dinge aufgezeigt hat. Der Glaube braucht eine Basis, und diese Basis ist das vollkommene Verstehen dessen, was man glauben soll. Um zu glauben genügt es nicht zu sehen, es ist vor allem notwendig zu verstehen. Der blinde Glaube gehört nicht mehr diesem Jahrhundert an; also, genau das Dogma des blinden Glaubens ist es, das heute die Mehrheit zu Ungläubigen macht, weil es sich aufdrängen möchte und den Verzicht auf eins der wertvollsten Vorrechte des Menschen verlangt: das logische Denken und den freien Willen. Es ist insbesondere dieser blinde Glauben, gegen den sich der Ungläubige auflehnt und man kann mit Recht sagen kann, dass man den Glauben nicht erzwingen kann. Da dieser Glaube keinen Beweis akzeptiert, hinterlässt er im Geist eine Leere, aus der Zweifel entstehen. Der wohlbegründete Glaube, der sich auf Fakten und Logik stützt, hinterlässt keine Unklarheit. Man glaubt, weil man sich sicher ist, und man ist sich nur sicher, wenn man verstanden hat. Deshalb wankt er nicht; denn nur jener Glaube ist unerschütterlich, der zu allen Zeiten der Menschheit der Vernunft von Angesicht zu Angesicht gegenübertreten kann.
Der Spiritismus führt uns zu diesem Ergebnis und besiegt daher die Ungläubigkeit immer dann, wenn er auf keinen systematischen und hartnäckigen Widerstand trifft.
Das Gleichnis vom verdorrten Feigenbaum
8. Als sie Bethanien verließen, bekam Jesus Hunger. – Er sah von ferne einen Feigenbaum und ging hin, um zu sehen, ob Er irgendetwas daran fände. Aber als Er zu ihm kam, fand Er nichts als Blätter, denn es war nicht die Zeit der Feigen. – Dann sprach Jesus zu dem Feigenbaum: „Niemand soll eine Frucht von dir essen!“ Das hörten Seine Jünger. Und als sie am nächsten Tag vorbeigingen, sahen sie den Feigenbaum, verdorrt bis zu den Wurzeln. Da fiel Petrus ein, was Jesus gesagt hatte und sagte: „Meister, sieh, wie der Feigenbaum, den Du verflucht hast, verdorrt ist.“ – Da ergriff Jesus das Wort und sprach zu ihnen: „Habt Glauben an Gott! Wahrlich, ich sage euch: Wer zu diesem Berg sagt: ‚Heb dich hinweg von hier und wirf dich ins Meer!‘, und das ohne Zweifel in seinem Herzen, sondern fest daran glaubend, dass das, was er sagt, geschehen wird, wird sehen, dass dies tatsächlich geschieht.“ (Markus, Kap. XI, 12-14 und 20-23)
9. Der verdorrte Feigenbaum ist das Symbol der Menschen, die nur dem Schein nach gut sind, aber in Wirklichkeit nichts Gutes tun. Er symbolisiert die Redner, die mehr Glanz als Festigheit besitzen; ihre Worte haben nur oberflächlichen Firnis; sie klingen schön in den Ohren, wenn man sie aber erforscht, findet man nichts Wesentliches für das Herz; nachdem man sie gehört hat, fragt man sich, welchen Nutzen man aus diesen Worten entnehmen kann.
Er symbolisiert zudem alle Menschen, die die Mittel haben, um nützlich zu sein, aber es nicht sind; ebenso alle Utopien, alle leeren Systeme, alle Lehren ohne eine solide Basis. Was meistens fehlt, ist der wahre Glaube, der fruchtbare Glaube; der Glaube, der alle Fasern des Herzens bewegt; kurz gesagt, der Glaube, der Berge versetzt. Es sind dicht belaubte Bäume, die jedoch keine Früchte tragen. Daher verdammt Jesus sie zur Unfruchtbarkeit, denn der Tag wird kommen, an dem sie bis hin zu den Wurzeln verdorrt sein werden. Das bedeutet, dass alle Systeme, alle Lehren, die nichts zur Verbesserung der Menschheit beigetragen haben, in ein Nichts zerfallen werden; und dass alle Menschen, die absichtlich nicht nützlich sind, weil sie alle Möglichkeiten, die sich ihnen darboten, nicht in die Tat umgesetzt haben, wie der verdorrte Feigenbaum behandelt werden.
Er symbolisiert zudem alle Menschen, die die Mittel haben, um nützlich zu sein, aber es nicht sind; ebenso alle Utopien, alle leeren Systeme, alle Lehren ohne eine solide Basis. Was meistens fehlt, ist der wahre Glaube, der fruchtbare Glaube; der Glaube, der alle Fasern des Herzens bewegt; kurz gesagt, der Glaube, der Berge versetzt. Es sind dicht belaubte Bäume, die jedoch keine Früchte tragen. Daher verdammt Jesus sie zur Unfruchtbarkeit, denn der Tag wird kommen, an dem sie bis hin zu den Wurzeln verdorrt sein werden. Das bedeutet, dass alle Systeme, alle Lehren, die nichts zur Verbesserung der Menschheit beigetragen haben, in ein Nichts zerfallen werden; und dass alle Menschen, die absichtlich nicht nützlich sind, weil sie alle Möglichkeiten, die sich ihnen darboten, nicht in die Tat umgesetzt haben, wie der verdorrte Feigenbaum behandelt werden.
10. Die Medien sind die Dolmetscher der Geistwesen; sie überstellen den Geistern die fehlenden materiellen Organe, die diesen fehlen, um ihre Instruktionen übermitteln zu können; zu diesem Zweck wurden sie mit den dazu nötigen Eigenschaften ausgestattet. In der jetzigen Zeit der sozialen Erneuerung haben sie eine besondere Aufgabe; sie sind Bäume, die ihre Brüder und Schwestern mit geistiger Nahrung versorgen sollen; ihre Anzahl vermehrt sich, denn die Nahrung soll im Überfluss vorhanden sein; man begegnet ihnen überall, in allen Ländern, in allen Gesellschaftsschichten, unter den Reichen und den Armen, unter den Großen und den Kleinen, damit es keinen Benachteiligten gibt und um den Menschen zu beweisen, dass alle gerufen sind. Wenn sie sich aber mit dieser wertvollen Begabung von dem vorgesehenen Ziel entfernen, wenn sie diese für belanglose und schädliche Dinge anwenden, wenn sie diese in den Dienst weltlicher Interessen stellen, wenn sie statt gesunder Früchte, schlechte Früchte geben, wenn sie sich weigern, ihre mediale Begabung zum Wohl der andern zu nutzen, wenn sie diese nicht zur eigenen Verbesserung anwenden, dann sind sie wie der verdorrte Feigenbaum; Gott wird ihnen diese Gabe wegnehmen, die in ihren Händen unnütz geworden ist: den Samen, aus dem sie keine Früchte hervorbringen konnten, und ER wird zulassen, dass diese Medien die Beute der bösen Geister werden.
Unterweisungen der geistigen Welt
Der Glaube: Vater der Hoffnung und Nächstenliebe
11. Um nützlich zu sein, muss der Glaube aktiv sein; er darf nicht gelähmt werden. Der Glaube ist der Vater aller Tugenden, die zu Gott führen, es obliegt ihm, aufmerksam die Entwicklung der Kinder zu beobachten, die aus ihm hervorgehen.
Die Hoffnung und die Nächstenliebe sind Folgen des Glaubens und diese drei Tugenden bilden eine untrennbare Dreiheit. Ist es nicht der Glaube, der uns die Hoffnung gibt, dass die Verheißungen des Herrn in Erfüllung gehen? Wenn ihr keinen Glauben habt, was erwartet ihr? Ist es nicht der Glaube, der die Liebe hervorbringt? Wenn ihr keinen Glauben habt, welche Dankbarkeit und folglich welche Liebe werdet ihr erhalten?
Der Glaube, göttliche Inspiration, erweckt alle edlen Instinkte, die den Menschen zum Guten führen. Der Glaube ist die Basis der Erneuerung. Deswegen ist es notwendig, dass diese Basis stark und dauerhaft ist, denn, was wird aus dem Gebäude, das ihr auf dieser Basis gebaut habt, wenn der leichteste Zweifel sie ins Wanken bringt? Errichtet folglich dieses Gebäude auf soliden Fundamenten; damit euer Glaube stärker ist als Scheinbeweise und das Gespött der Ungläubigen, denn der Glaube, der die Lächerlichkeit der Menschen nicht widersteht, ist kein wahrer Glaube.
Der ehrliche Glaube ist mitreißend und ansteckend; überträgt sich auf die, die ihn nicht hatten oder ihn sogar nicht einmal haben wollten. Der wahre Glaube findet überzeugende Worte, die die Seele berühren, während der Schein-Glaube nur klangvolle Worte benutzt, die die Menschen kalt und gleichgültig lassen. Predigt durch das Beispiel eures Glaubens, um ihn damit den Menschen zu vermitteln; predigt durch das Beispiel eurer Taten, um ihnen den Wert des Glaubens aufzuzeigen; predigt durch eure unerschütterliche Hoffnung, um ihnen das Vertrauen zu zeigen, das stärkt und die Menschen in die Lage versetzt, allen Missgeschicken des Lebens zu trotzen.
Habt also den Glauben an all das, was er in seiner Reinheit und Vernunft an Schönem und Guten beinhaltet. Lasst ihn nicht zu, den unkontrollierten Glauben, das blinde Kind der Verblendung. Liebt Gott, aber wisst, warum ihr IHN liebt. Glaubt an SEINE Verheißung, aber wisst, warum ihr an sie glaubt. Folgt unseren Ratschlägen, aber überzeugt von dem Ziel, das wir euch zeigen, und von den Mitteln, die wir euch geben, um es zu erreichen. Glaubt und hofft, ohne jemals nachzulassen: Wunder sind Werke des Glaubens. (Joseph, Schutzgeist. Bordeaux, 1862)
Die Hoffnung und die Nächstenliebe sind Folgen des Glaubens und diese drei Tugenden bilden eine untrennbare Dreiheit. Ist es nicht der Glaube, der uns die Hoffnung gibt, dass die Verheißungen des Herrn in Erfüllung gehen? Wenn ihr keinen Glauben habt, was erwartet ihr? Ist es nicht der Glaube, der die Liebe hervorbringt? Wenn ihr keinen Glauben habt, welche Dankbarkeit und folglich welche Liebe werdet ihr erhalten?
Der Glaube, göttliche Inspiration, erweckt alle edlen Instinkte, die den Menschen zum Guten führen. Der Glaube ist die Basis der Erneuerung. Deswegen ist es notwendig, dass diese Basis stark und dauerhaft ist, denn, was wird aus dem Gebäude, das ihr auf dieser Basis gebaut habt, wenn der leichteste Zweifel sie ins Wanken bringt? Errichtet folglich dieses Gebäude auf soliden Fundamenten; damit euer Glaube stärker ist als Scheinbeweise und das Gespött der Ungläubigen, denn der Glaube, der die Lächerlichkeit der Menschen nicht widersteht, ist kein wahrer Glaube.
Der ehrliche Glaube ist mitreißend und ansteckend; überträgt sich auf die, die ihn nicht hatten oder ihn sogar nicht einmal haben wollten. Der wahre Glaube findet überzeugende Worte, die die Seele berühren, während der Schein-Glaube nur klangvolle Worte benutzt, die die Menschen kalt und gleichgültig lassen. Predigt durch das Beispiel eures Glaubens, um ihn damit den Menschen zu vermitteln; predigt durch das Beispiel eurer Taten, um ihnen den Wert des Glaubens aufzuzeigen; predigt durch eure unerschütterliche Hoffnung, um ihnen das Vertrauen zu zeigen, das stärkt und die Menschen in die Lage versetzt, allen Missgeschicken des Lebens zu trotzen.
Habt also den Glauben an all das, was er in seiner Reinheit und Vernunft an Schönem und Guten beinhaltet. Lasst ihn nicht zu, den unkontrollierten Glauben, das blinde Kind der Verblendung. Liebt Gott, aber wisst, warum ihr IHN liebt. Glaubt an SEINE Verheißung, aber wisst, warum ihr an sie glaubt. Folgt unseren Ratschlägen, aber überzeugt von dem Ziel, das wir euch zeigen, und von den Mitteln, die wir euch geben, um es zu erreichen. Glaubt und hofft, ohne jemals nachzulassen: Wunder sind Werke des Glaubens. (Joseph, Schutzgeist. Bordeaux, 1862)
Der göttliche und der menschliche Glaube
12. Der Glaube im Menschen ist das angeborene Gefühl seines zukünftigen Schicksals; es ist das Bewusstsein der unermesslichen Fähigkeiten, deren Keim in seinem Inneren angelegt wurde, anfangs im latenten Zustand, und den er durch seinen aktiven Willen zum Sprießen bringen und wachsen lassen muss.
Bis heute wurde der Glaube nur unter einem religiösen Aspekt verstanden, weil Christus ihn als einen mächtigen Hebel gepriesen hat, und weil man Christus nur als Führer einer Religion angesehen hat. Aber Christus, der wahre Wunder bewirkte, zeigte eben durch diese Wunder, was der Mensch kann, wenn er glaubt, d.h. den Wunsch des Wollens und die Gewissheit zu haben, dass dieser Willen sich erfüllen kann. Die Apostel zum Beispiel, haben sie nicht auch Wunder vollbracht? Waren diese Wunder denn etwas anderes als eine natürliche Auswirkung, deren Ursache bei den Menschen der damaligen Zeit unbekannt war, die man heute aber zum größten Teil erklären und durch das Studium des Spiritismus und des Magnetismus vollständig verstehen kann?
Der Glaube ist menschlich oder göttlich, je nachdem wie der Mensch seine Fähigkeiten für irdische Bedürfnisse oder für sein himmlisches und zukünftiges Streben anwendet. Der begabte Mensch, der nach der Verwirklichung irgendeiner großen Aufgabe strebt, ist erfolgreich, wenn er den Glauben hat, weil er in sich selbst spürt, dass er es kann und es schaffen wird, und diese Sicherheit gibt ihm eine unermessliche Kraft. Der gute Mensch, der an seine himmlische Zukunft glaubt, möchte sein Leben mit edlen und schönen Taten füllen, er schöpft aus seinem Glauben, aus der Gewissheit des Glücks, das ihn erwarten wird, die notwendige Kraft und daraus ergeben sich auch die Wunder der Nächstenliebe, der Hingabe und der Selbstlosigkeit. Und schließlich gibt es keine negativen Neigungen, die man nicht mit dem Glauben besiegen könnte.
Der Magnetismus ist einer der größten Beweise der Verwirklichung der Macht des Glaubens. Durch den Glauben heilt er und bewirkt eigenartige Phänomene, die damals als Wunder bezeichnet wurden.
Ich wiederhole: Der Glaube ist menschlich und göttlich; wenn alle Inkarnierten von der Kraft, die sie in sich haben, überzeugt wären, und wenn sie ihren Willen in den Dienst dieser Kraft stellen würden, dann wären sie in der Lage, das zu realisieren, was man bis heute noch als Wunder bezeichnet, was aber nichts anderes ist, als die Entwicklung der menschlichen Fähigkeiten. (Ein Schutzgeist, Paris, 1863)
Bis heute wurde der Glaube nur unter einem religiösen Aspekt verstanden, weil Christus ihn als einen mächtigen Hebel gepriesen hat, und weil man Christus nur als Führer einer Religion angesehen hat. Aber Christus, der wahre Wunder bewirkte, zeigte eben durch diese Wunder, was der Mensch kann, wenn er glaubt, d.h. den Wunsch des Wollens und die Gewissheit zu haben, dass dieser Willen sich erfüllen kann. Die Apostel zum Beispiel, haben sie nicht auch Wunder vollbracht? Waren diese Wunder denn etwas anderes als eine natürliche Auswirkung, deren Ursache bei den Menschen der damaligen Zeit unbekannt war, die man heute aber zum größten Teil erklären und durch das Studium des Spiritismus und des Magnetismus vollständig verstehen kann?
Der Glaube ist menschlich oder göttlich, je nachdem wie der Mensch seine Fähigkeiten für irdische Bedürfnisse oder für sein himmlisches und zukünftiges Streben anwendet. Der begabte Mensch, der nach der Verwirklichung irgendeiner großen Aufgabe strebt, ist erfolgreich, wenn er den Glauben hat, weil er in sich selbst spürt, dass er es kann und es schaffen wird, und diese Sicherheit gibt ihm eine unermessliche Kraft. Der gute Mensch, der an seine himmlische Zukunft glaubt, möchte sein Leben mit edlen und schönen Taten füllen, er schöpft aus seinem Glauben, aus der Gewissheit des Glücks, das ihn erwarten wird, die notwendige Kraft und daraus ergeben sich auch die Wunder der Nächstenliebe, der Hingabe und der Selbstlosigkeit. Und schließlich gibt es keine negativen Neigungen, die man nicht mit dem Glauben besiegen könnte.
Der Magnetismus ist einer der größten Beweise der Verwirklichung der Macht des Glaubens. Durch den Glauben heilt er und bewirkt eigenartige Phänomene, die damals als Wunder bezeichnet wurden.
Ich wiederhole: Der Glaube ist menschlich und göttlich; wenn alle Inkarnierten von der Kraft, die sie in sich haben, überzeugt wären, und wenn sie ihren Willen in den Dienst dieser Kraft stellen würden, dann wären sie in der Lage, das zu realisieren, was man bis heute noch als Wunder bezeichnet, was aber nichts anderes ist, als die Entwicklung der menschlichen Fähigkeiten. (Ein Schutzgeist, Paris, 1863)
KAPITEL XX - Die Arbeiter der letzten Stunde
1. Das Himmelreich ist gleich einem Hausherrn, der morgens früh ausging, um Arbeiter für seinen Weinberg anzuwerben. Nachdem er mit den Arbeitern einen Denar für den Tag vereinbart hatte, sandte er sie in seinen Weinberg. – Als er um die dritte Stunde wieder ausging, sah er andere auf dem Marktplatz, ohne etwas zu tun, und sagte zu ihnen: „Geht auch ihr in meinen Weinberg, ich werde euch geben, was angemessen ist.“ – Sie gingen hin. – Er ging um die sechste und um die neunte Stunde wieder hinaus und tat das Gleiche. – Als er um die elfte Stunde ausging, fand er andere dort stehen und sagte zu ihnen: „Warum steht ihr hier den ganzen Tag ohne Arbeit?“ Sie antworteten ihm, dass niemand sie angeworben hätte, und er sagte zu ihnen: „Geht auch ihr in meinen Weinberg.“
Als es Abend geworden war, sagte der Herr des Weinbergs zu seinem Verwalter: „Rufe die Arbeiter und bezahle sie, indem du bei den letzten anfängst bis zu den ersten.“ – Diejenigen, die vor der elften Stunde in den Weinberg kamen, rückten heran und empfingen jeder einen Denar. – Diejenigen, die in der ersten Stunde des Tages angeworben worden waren, meinten, dass sie mehr erhalten würden, aber auch sie erhielten nur einen Denar. Und als sie den Lohn erhalten hatten, murrten sie gegen den Hausherrn und sagten: „Diese letzten haben nur eine Stunde gearbeitet und du hast sie uns gleichgestellt, die wir die Last und Hitze des Tages ertragen haben.“
Aber als Antwort sagte er zu einem von ihnen: „Mein Freund, ich tue dir kein Unrecht. Bist du nicht um einen Denar für den Tag mit mir übereingekommen? Nimm was dir gehört und geh; ich aber will diesen letzten genauso viel geben wie dir. Ist es mir nicht erlaubt zu machen, was ich möchte? Oder ist das in deinen Augen böse, weil ich gütig bin?“
So werden die Letzten die Ersten und die Ersten die Letzten sein, denn viele sind gerufen, aber nur wenige auserwählt. (Matthäus, Kap. XX, 1-16 Siehe auch: “Gleichnis des Hochzeitsfestes“, Kap. XVIII, Nr. 1)
Als es Abend geworden war, sagte der Herr des Weinbergs zu seinem Verwalter: „Rufe die Arbeiter und bezahle sie, indem du bei den letzten anfängst bis zu den ersten.“ – Diejenigen, die vor der elften Stunde in den Weinberg kamen, rückten heran und empfingen jeder einen Denar. – Diejenigen, die in der ersten Stunde des Tages angeworben worden waren, meinten, dass sie mehr erhalten würden, aber auch sie erhielten nur einen Denar. Und als sie den Lohn erhalten hatten, murrten sie gegen den Hausherrn und sagten: „Diese letzten haben nur eine Stunde gearbeitet und du hast sie uns gleichgestellt, die wir die Last und Hitze des Tages ertragen haben.“
Aber als Antwort sagte er zu einem von ihnen: „Mein Freund, ich tue dir kein Unrecht. Bist du nicht um einen Denar für den Tag mit mir übereingekommen? Nimm was dir gehört und geh; ich aber will diesen letzten genauso viel geben wie dir. Ist es mir nicht erlaubt zu machen, was ich möchte? Oder ist das in deinen Augen böse, weil ich gütig bin?“
So werden die Letzten die Ersten und die Ersten die Letzten sein, denn viele sind gerufen, aber nur wenige auserwählt. (Matthäus, Kap. XX, 1-16 Siehe auch: “Gleichnis des Hochzeitsfestes“, Kap. XVIII, Nr. 1)
Unterweisungen der geistigen Welt
Die Letzten werden die Ersten sein
2. Der Arbeiter der letzten Stunde hat das Recht auf einen Lohn, es ist aber erforderlich, dass er seinen guten Willen dem Herrn zur Verfügung stellt, der ihn einstellen sollte, und dass sein späterer Arbeitsbeginn nicht aus Faulheit oder Widerwille geschah. Er hat das Recht auf den Lohn, weil er seit der Morgendämmerung ungeduldig auf den wartete, der ihn schließlich zur Arbeit rufen würde. Er war fleißig, ihm fehlte nur die Arbeit.
Wenn er allerdings die Arbeit zu jeder Tageszeit abgelehnt hätte, wenn er gesagt hätte: „Haben wir Geduld, die Ruhe ist mir lieber. Wenn die letzte Stunde schlägt, dann wird es an der Zeit sein, an den Tageslohn zu denken. Wozu brauche ich mich von einem Herrn stören zu lassen, den ich weder kenne noch schätze! Je später desto besser!“ Dieser, meine Freunde, hätte den Lohn der Arbeit nicht bekommen, sondern den der Faulheit.
Was wird aber aus demjenigen werden, der statt einfach untätig zu bleiben, die Stunden, die für die Arbeit des Tages bestimmt waren, zu strafbarer Tätigkeit genutzt hat, der gegen Gott gelästert hat, das Blut seiner Brüder und Schwestern vergossen hat, Unfrieden innerhalb der Familien gestiftet hat, ehrliche Menschen ruiniert und Unschuldige missbraucht hat, der sich schließlich in alle Schändlichkeiten der Menschheit gestürzt hat? Was wird aus ihm werden? Wird es ihm genügen, in der letzten Stunde zu sagen: „Herr, ich habe meine Zeit schlecht genutzt; nimm mich bis zum Ende des Tages, damit ich ein wenig, wenn auch nur wenig von meiner Aufgabe erledige und gib mir den Lohn des gutwilligen Arbeiters!“ – „Nein, nein!“ wird der Herr zu ihm sagen, „ich habe im Moment keine Arbeit für dich, du hast deine Zeit verschwendet; du hast vergessen, was du gelernt hast; du kannst nicht mehr in meinem Weinberg arbeiten. Fange erneut an zu lernen, und wenn du in besserer Verfassung bist, komme zu mir, und ich werde dir mein weites Feld öffnen, wo du zu jeder Tageszeit arbeiten kannst.“
Gute Spiritisten, meine Geliebten, ihr alle seid Arbeiter der letzten Stunde. Hochmütig wäre derjenige, der behaupten würde: „Ich habe die Arbeit am frühen Morgen angefangen und erst bei Sonnenuntergang werde ich sie beenden“. Ihr seid alle gekommen, als ihr gerufen wurdet, einige etwas früher, andere ein bisschen später, zur Inkarnation, deren Kette ihr tragt. Aber wie viele Jahrhunderte rief euch der Herr bereits zu SEINEM Weinberg, ohne dass ihr ihn betreten wolltet? Nun ist der Augenblick da, den Lohn in Empfang zu nehmen. Nutzt die Stunde, die euch noch bleibt, so gut ihr könnt und vergesst niemals, dass euer Leben, so lang es euch auch erscheint, nicht mehr ist, als ein flüchtiger Augenblick in den unermesslichen Zeiten, die für euch die Ewigkeit darstellen. (Konstantin, Schutzgeist, Bordeaux, 1863)
Wenn er allerdings die Arbeit zu jeder Tageszeit abgelehnt hätte, wenn er gesagt hätte: „Haben wir Geduld, die Ruhe ist mir lieber. Wenn die letzte Stunde schlägt, dann wird es an der Zeit sein, an den Tageslohn zu denken. Wozu brauche ich mich von einem Herrn stören zu lassen, den ich weder kenne noch schätze! Je später desto besser!“ Dieser, meine Freunde, hätte den Lohn der Arbeit nicht bekommen, sondern den der Faulheit.
Was wird aber aus demjenigen werden, der statt einfach untätig zu bleiben, die Stunden, die für die Arbeit des Tages bestimmt waren, zu strafbarer Tätigkeit genutzt hat, der gegen Gott gelästert hat, das Blut seiner Brüder und Schwestern vergossen hat, Unfrieden innerhalb der Familien gestiftet hat, ehrliche Menschen ruiniert und Unschuldige missbraucht hat, der sich schließlich in alle Schändlichkeiten der Menschheit gestürzt hat? Was wird aus ihm werden? Wird es ihm genügen, in der letzten Stunde zu sagen: „Herr, ich habe meine Zeit schlecht genutzt; nimm mich bis zum Ende des Tages, damit ich ein wenig, wenn auch nur wenig von meiner Aufgabe erledige und gib mir den Lohn des gutwilligen Arbeiters!“ – „Nein, nein!“ wird der Herr zu ihm sagen, „ich habe im Moment keine Arbeit für dich, du hast deine Zeit verschwendet; du hast vergessen, was du gelernt hast; du kannst nicht mehr in meinem Weinberg arbeiten. Fange erneut an zu lernen, und wenn du in besserer Verfassung bist, komme zu mir, und ich werde dir mein weites Feld öffnen, wo du zu jeder Tageszeit arbeiten kannst.“
Gute Spiritisten, meine Geliebten, ihr alle seid Arbeiter der letzten Stunde. Hochmütig wäre derjenige, der behaupten würde: „Ich habe die Arbeit am frühen Morgen angefangen und erst bei Sonnenuntergang werde ich sie beenden“. Ihr seid alle gekommen, als ihr gerufen wurdet, einige etwas früher, andere ein bisschen später, zur Inkarnation, deren Kette ihr tragt. Aber wie viele Jahrhunderte rief euch der Herr bereits zu SEINEM Weinberg, ohne dass ihr ihn betreten wolltet? Nun ist der Augenblick da, den Lohn in Empfang zu nehmen. Nutzt die Stunde, die euch noch bleibt, so gut ihr könnt und vergesst niemals, dass euer Leben, so lang es euch auch erscheint, nicht mehr ist, als ein flüchtiger Augenblick in den unermesslichen Zeiten, die für euch die Ewigkeit darstellen. (Konstantin, Schutzgeist, Bordeaux, 1863)
3. Jesus liebte die Einfachheit der Sinnbilder, und in seiner energischen Ausdrucksweise sind die Arbeiter, die in der ersten Stunde ankamen, die Propheten, Moses und alle Wegbereiter, die die Stufen des Fortschritts geprägt haben, ihnen folgten über die Jahrhunderte die Apostel, Märtyrer, Kirchenväter, Gelehrten, Philosophen und schließlich die Spiritisten. Diese, die als letzte angekommen sind, wurden angekündigt und vorausgesagt seit der Ankunft des Messias und sie werden den gleichen Lohn empfangen; aber was sage ich? Einen noch größeren. Als letzte angekommen, ziehen die Spiritisten Nutzen aus der intellektuellen Arbeit ihrer Vorgänger, weil der Mensch von den Menschen erben soll und ihre Arbeit und deren Ergebnisse kollektiv sind: Gott segnet die Solidarität. Viele von ihnen sind heute bereits wieder reinkarniert oder werden morgen reinkarnieren, um die Arbeit zu vollenden, die sie ehemals angefangen haben. Mehr als ein Patriarch, mehr als ein Prophet, mehr als ein Jünger Christi, mehr als ein Verbreiter des christlichen Glaubens befinden sich wieder unter ihnen, aber aufgeklärter, fortgeschrittener, nicht mehr an der Basis arbeitend, sondern an der Krönung des Gebäudes. Ihr Lohn wird daher entsprechend dem Verdienst ihrer Arbeit sein.
Die Reinkarnation, diese schöne Glaubenslehre, verewigt und erklärt deutlich die geistige Verknüpfung. Der Geist, der dazu berufen wird, Rechenschaft über seinen irdischen Auftrag abzulegen, versteht die Kontinuität der unterbrochenen Aufgabe, die aber immer wieder aufgenommen wird. Er sieht und fühlt, dass er die Gedanken seiner Vorfahren aufgefangen hat. Er kommt in den Lebenskampf zurück, reifer durch die Erfahrungen, um noch weiter fortzuschreiten; und alle, die Arbeiter der ersten und die der letzten Stunde, mit weit geöffneten Augen auf die große Gerechtigkeit Gottes schauend, murren nicht mehr, sondern beten IHN an.
So ist eine der wahren Bedeutungen dieses Gleichnisses, das wie alle anderen, die Jesus dem Volk erzählte, den Keim der Zukunft enthält, und auch, in allen Formen und Sinnbildern, die Enthüllung dieser herrlichen Einheit, die alle Dinge des Universums in Einklang bringt, diese Solidarität, die alle Wesen der Gegenwart mit der Vergangenheit und der Zukunft verbindet. (Heinrich Heine, Paris, 1863)
Die Reinkarnation, diese schöne Glaubenslehre, verewigt und erklärt deutlich die geistige Verknüpfung. Der Geist, der dazu berufen wird, Rechenschaft über seinen irdischen Auftrag abzulegen, versteht die Kontinuität der unterbrochenen Aufgabe, die aber immer wieder aufgenommen wird. Er sieht und fühlt, dass er die Gedanken seiner Vorfahren aufgefangen hat. Er kommt in den Lebenskampf zurück, reifer durch die Erfahrungen, um noch weiter fortzuschreiten; und alle, die Arbeiter der ersten und die der letzten Stunde, mit weit geöffneten Augen auf die große Gerechtigkeit Gottes schauend, murren nicht mehr, sondern beten IHN an.
So ist eine der wahren Bedeutungen dieses Gleichnisses, das wie alle anderen, die Jesus dem Volk erzählte, den Keim der Zukunft enthält, und auch, in allen Formen und Sinnbildern, die Enthüllung dieser herrlichen Einheit, die alle Dinge des Universums in Einklang bringt, diese Solidarität, die alle Wesen der Gegenwart mit der Vergangenheit und der Zukunft verbindet. (Heinrich Heine, Paris, 1863)
Die Mission der Spiritisten
4. Hört ihr nicht bereits den brodelnden Sturm, der die alte Welt hinweg tragen und die Gesamtheit der irdischen Ungerechtigkeiten ins Nichts verdrängen soll? Ach, lobt den Herrn, ihr, die ihr Vertrauen in SEINE souveräne Gerechtigkeit habt, und die ihr als neue Aposteln der Glaubenslehre, die von den höheren prophetischen Stimmen offenbart wurde, geht hin und verkündet die neue Glaubenslehre der Reinkarnation und die Erhebung der Geister, je nachdem, wie gut oder schlecht sie ihre Missionen erfüllt und ihre irdischen Prüfungen bestanden haben.
Zittert nicht mehr! Die Feuerzungen sind über euren Köpfen. Oh, wahre Jünger des Spiritismus, ihr seid die von Gott Auserwählten. Geht und verkündet das Göttliche Wort. Die Stunde ist gekommen, wo ihr für seine Verbreitung eure Gewohnheiten, eure Arbeiten und eure belanglosen Beschäftigungen aufopfern müsst. Geht und verkündet. Die hohen Geister sind bei euch. Gewiss werdet ihr mit Menschen sprechen, die die Stimme Gottes nicht hören möchten, weil diese Stimme sie unaufhörlich zur Selbstlosigkeit aufruft. Ihr werdet den Geizigen die Uneigennützigkeit predigen, den Liederlichen die Abstinenz, den häuslichen Tyrannen und den Despoten die Sanftmut verkünden. Verlorene Worte, das weiß ich; aber was macht das? Ihr müsst mit eurem Schweiß den Boden benetzen, auf dem ihr säen werdet, denn er wird keine Früchte tragen und nichts hervorbringen ohne die wiederholten Anstrengungen des Spatens und des Pfluges des Evangeliums. Geht und verkündet!
Ja, ihr alle, gutgläubige Menschen, die ihr an eure Minderwertigkeit glaubt, wenn ihr die Welten in der Unendlichkeit des Kosmos anschaut, startet einen Kreuzzug gegen die Ungerechtigkeit und das Unrecht. Geht und zerstört diese Verehrung des goldenen Kalbs, die sich jeden Tag mehr und mehr ausbreitet. Geht, Gott führt euch. Einfache und unwissende Menschen, eure Zungen werden sich lösen, und ihr werdet sprechen wie kein Redner spricht. Geht und verkündet, und die aufmerksame Bevölkerung wird mit Freude euren Worten des Trostes, der Brüderlichkeit, der Hoffnung und des Friedens Gehör schenken.
Was können die Fallstricke schon verursachen, die euch in den Weg gelegt werden! Nur Wölfe fallen in Wolfsfallen, denn der Hirte wird seine Schafe gegen die unerbittlichen Scharfrichter zu verteidigen wissen.
Geht, ihr, die ihr vor Gott große Menschen und glücklicher als der heilige Thomas seid, glaubt, ohne sehen zu wollen und akzeptiert die Tatsache der Medialität, obgleich ihr sie selbst aus euch heraus nie hervorbringen könntet. Geht, der Geist Gottes führt euch.
Geh also voran, gestärkt durch deinen Glauben eindrucksvolle Phalanx! Und das große Heer der Ungläubigen wird vor euch verschwinden, wie der Morgennebel bei den ersten Strahlen der aufgehenden Sonne.
Der Glaube ist die Tugend, die Berge versetzt, sagte euch Jesus, aber noch schwerer als die schwersten Berge, liegen die Unreinheit und alle Laster der Unreinheit in den Herzen der Menschen. Geht also mutig, um diesen Berg der Ungerechtigkeiten zu versetzen, den die zukünftigen Generationen nur noch als Sage kennenlernen sollen, so wie ihr selbst den Zeitabschnitt bis zur heidnischen Zivilisation nur sehr unvollständig kennt.
Ja, die moralischen und philosophischen Umwälzungen werden sich in allen Teilen des Globus ereignen. Die Stunde nähert sich, wo sich das göttliche Licht über beiden Welten zeigen wird.
Geht und verkündet das göttliche Wort: Den Großen, die es verachten werden, den Gelehrten, die Beweise verlangen werden, den Kleinen und Einfachen, die es annehmen werden, denn ihr werdet vor allem unter den Märtyrern der Arbeit, in dieser irdische Sühne, den Eifer und den Glauben finden. Geht! Diese Menschen werden mit Liedern des Dankes und des Lobes auf Gott den heiligen Trost empfangen, den ihr ihnen bringt, und sie werden sich beugen, indem sie sich für das Schicksal ihres irdischen Elends bedanken.
Auf dass eure Phalanx sich mit Entschlossenheit und Mut bewaffne! An die Arbeit! Der Pflug ist fertig; das Feld wartet; ihr müsst pflügen.
Geht und bedankt euch bei Gott für die ruhmreiche Aufgabe, die ER euch anvertraut hat; aber denkt daran, dass unter denjenigen, die zum Spiritismus berufen wurden, sich viele verirrt haben. Schaut eure Route an und folgt dem Weg der Wahrheit.
Frage: Wenn viele von denjenigen, die zum Spiritismus berufen wurden, sich verirrt haben, durch welche Zeichen wird man diejenigen erkennen, die auf dem richtigen Weg sind?
Antwort: Ihr werdet sie erkennen an den Grundsätzen der wahren Nächstenliebe, die sie lehren und praktizieren. Ihr werdet sie erkennen an der Anzahl der Leidenden, denen sie Trost gebracht haben. Ihr werdet sie erkennen an der Liebe zum Nächsten, an ihrer Selbstlosigkeit, an ihrer Uneigennützigkeit. Ihr werdet sie schließlich erkennen an dem Sieg ihrer Prinzipien, weil Gott den Sieg SEINES Gesetzes möchte. Diejenigen, die SEINEN Gesetzen folgen, sind SEINE Auserwählten, und ER wird ihnen den Sieg geben, wird aber diejenigen niederschlagen, die den Sinn dieser Gesetze verdrehen und aus ihnen ein Mittel machen, um ihre Eitelkeit und ihren Ehrgeiz zu befriedigen. (Erastus, Schutzengel des Mediums, Paris, 1863)
Zittert nicht mehr! Die Feuerzungen sind über euren Köpfen. Oh, wahre Jünger des Spiritismus, ihr seid die von Gott Auserwählten. Geht und verkündet das Göttliche Wort. Die Stunde ist gekommen, wo ihr für seine Verbreitung eure Gewohnheiten, eure Arbeiten und eure belanglosen Beschäftigungen aufopfern müsst. Geht und verkündet. Die hohen Geister sind bei euch. Gewiss werdet ihr mit Menschen sprechen, die die Stimme Gottes nicht hören möchten, weil diese Stimme sie unaufhörlich zur Selbstlosigkeit aufruft. Ihr werdet den Geizigen die Uneigennützigkeit predigen, den Liederlichen die Abstinenz, den häuslichen Tyrannen und den Despoten die Sanftmut verkünden. Verlorene Worte, das weiß ich; aber was macht das? Ihr müsst mit eurem Schweiß den Boden benetzen, auf dem ihr säen werdet, denn er wird keine Früchte tragen und nichts hervorbringen ohne die wiederholten Anstrengungen des Spatens und des Pfluges des Evangeliums. Geht und verkündet!
Ja, ihr alle, gutgläubige Menschen, die ihr an eure Minderwertigkeit glaubt, wenn ihr die Welten in der Unendlichkeit des Kosmos anschaut, startet einen Kreuzzug gegen die Ungerechtigkeit und das Unrecht. Geht und zerstört diese Verehrung des goldenen Kalbs, die sich jeden Tag mehr und mehr ausbreitet. Geht, Gott führt euch. Einfache und unwissende Menschen, eure Zungen werden sich lösen, und ihr werdet sprechen wie kein Redner spricht. Geht und verkündet, und die aufmerksame Bevölkerung wird mit Freude euren Worten des Trostes, der Brüderlichkeit, der Hoffnung und des Friedens Gehör schenken.
Was können die Fallstricke schon verursachen, die euch in den Weg gelegt werden! Nur Wölfe fallen in Wolfsfallen, denn der Hirte wird seine Schafe gegen die unerbittlichen Scharfrichter zu verteidigen wissen.
Geht, ihr, die ihr vor Gott große Menschen und glücklicher als der heilige Thomas seid, glaubt, ohne sehen zu wollen und akzeptiert die Tatsache der Medialität, obgleich ihr sie selbst aus euch heraus nie hervorbringen könntet. Geht, der Geist Gottes führt euch.
Geh also voran, gestärkt durch deinen Glauben eindrucksvolle Phalanx! Und das große Heer der Ungläubigen wird vor euch verschwinden, wie der Morgennebel bei den ersten Strahlen der aufgehenden Sonne.
Der Glaube ist die Tugend, die Berge versetzt, sagte euch Jesus, aber noch schwerer als die schwersten Berge, liegen die Unreinheit und alle Laster der Unreinheit in den Herzen der Menschen. Geht also mutig, um diesen Berg der Ungerechtigkeiten zu versetzen, den die zukünftigen Generationen nur noch als Sage kennenlernen sollen, so wie ihr selbst den Zeitabschnitt bis zur heidnischen Zivilisation nur sehr unvollständig kennt.
Ja, die moralischen und philosophischen Umwälzungen werden sich in allen Teilen des Globus ereignen. Die Stunde nähert sich, wo sich das göttliche Licht über beiden Welten zeigen wird.
Geht und verkündet das göttliche Wort: Den Großen, die es verachten werden, den Gelehrten, die Beweise verlangen werden, den Kleinen und Einfachen, die es annehmen werden, denn ihr werdet vor allem unter den Märtyrern der Arbeit, in dieser irdische Sühne, den Eifer und den Glauben finden. Geht! Diese Menschen werden mit Liedern des Dankes und des Lobes auf Gott den heiligen Trost empfangen, den ihr ihnen bringt, und sie werden sich beugen, indem sie sich für das Schicksal ihres irdischen Elends bedanken.
Auf dass eure Phalanx sich mit Entschlossenheit und Mut bewaffne! An die Arbeit! Der Pflug ist fertig; das Feld wartet; ihr müsst pflügen.
Geht und bedankt euch bei Gott für die ruhmreiche Aufgabe, die ER euch anvertraut hat; aber denkt daran, dass unter denjenigen, die zum Spiritismus berufen wurden, sich viele verirrt haben. Schaut eure Route an und folgt dem Weg der Wahrheit.
Frage: Wenn viele von denjenigen, die zum Spiritismus berufen wurden, sich verirrt haben, durch welche Zeichen wird man diejenigen erkennen, die auf dem richtigen Weg sind?
Antwort: Ihr werdet sie erkennen an den Grundsätzen der wahren Nächstenliebe, die sie lehren und praktizieren. Ihr werdet sie erkennen an der Anzahl der Leidenden, denen sie Trost gebracht haben. Ihr werdet sie erkennen an der Liebe zum Nächsten, an ihrer Selbstlosigkeit, an ihrer Uneigennützigkeit. Ihr werdet sie schließlich erkennen an dem Sieg ihrer Prinzipien, weil Gott den Sieg SEINES Gesetzes möchte. Diejenigen, die SEINEN Gesetzen folgen, sind SEINE Auserwählten, und ER wird ihnen den Sieg geben, wird aber diejenigen niederschlagen, die den Sinn dieser Gesetze verdrehen und aus ihnen ein Mittel machen, um ihre Eitelkeit und ihren Ehrgeiz zu befriedigen. (Erastus, Schutzengel des Mediums, Paris, 1863)
Die Arbeiter des Herrn
5. Ihr habt die Zeit erreicht, in der die prophezeiten Dinge für die Umwandlung der Menschheit in Erfüllung gehen werden. Glücklich werden diejenigen sein, die auf dem Feld des Herrn uneigennützig gearbeitet haben und mit keinem anderen Motiv als dem der Nächstenliebe! Ihre Tagesarbeiten werden hundertfach höher bezahlt als sie erwartet haben. Glücklich werden diejenigen sein, die zu ihren Brüdern und Schwestern gesagt haben: „Brüder und Schwestern, lasst uns zusammenarbeiten und unsere Bemühungen vereinigen, damit der Herr, wenn ER kommt, die Arbeit vollendet vorfindet“, denn der Herr wird zu ihnen sagen: „Kommt zu mir, ihr, die ihr gute Diener seid. Ihr, die ihr eure Eifersüchte und Zwietrachten zum Schweigen gebracht habt, damit der Arbeit nicht geschadet wird. Aber wehe denjenigen, die wegen ihrer Streitigkeiten die Erntezeit verzögert haben, denn der Sturm wird kommen und sie werden durch den Wirbelsturm hinweg getragen werden. Sie werden schreien: „Gnade! Gnade!“ Aber der Herr wird ihnen sagen: „Warum bittet ihr um Gnade, ihr, die ihr kein Erbarmen mit euren Brüdern und Schwestern hattet und ihnen die Hand zu reichen verweigert habt, ihr, die ihr den Schwachen erdrückt habt, anstatt ihn zu unterstützen? Warum bittet ihr um Gnade, ihr, die ihr eure Belohnung in den Genüssen der Erde und in der Befriedigung eures Hochmuts gesucht habt? Ihr bekamt schon eure Belohnung, wie ihr sie gewünscht habt; bittet nicht um mehr: Die himmlischen Belohnungen sind für diejenigen, die nicht um irdische Belohnungen gebeten haben.“
Gott zählt in diesem Moment SEINE treuen Diener, und ER hat mit SEINEM Finger diejenigen gekennzeichnet, die nur den Schein der Hingabe haben, damit sie sich nicht den Lohn der mutigen Diener widerrechtlich aneignen, denn es sind diejenigen, die nicht vor ihren Aufgaben zurückschrecken, denen ER die schwierigeren Posten bei der großen Arbeit der Erneuerung durch den Spiritismus anvertrauen wird, und diese Worte werden in Erfüllung gehen: „Die Ersten werden die Letzten und die Letzten werden die Ersten im Himmelreich sein.“ (Geist der Wahrheit, Paris, 1862)
Gott zählt in diesem Moment SEINE treuen Diener, und ER hat mit SEINEM Finger diejenigen gekennzeichnet, die nur den Schein der Hingabe haben, damit sie sich nicht den Lohn der mutigen Diener widerrechtlich aneignen, denn es sind diejenigen, die nicht vor ihren Aufgaben zurückschrecken, denen ER die schwierigeren Posten bei der großen Arbeit der Erneuerung durch den Spiritismus anvertrauen wird, und diese Worte werden in Erfüllung gehen: „Die Ersten werden die Letzten und die Letzten werden die Ersten im Himmelreich sein.“ (Geist der Wahrheit, Paris, 1862)
KAPITEL XXI - Es werden falsche Christusse und falsche Propheten kommen
Man erkennt den Baum an seinen Früchten
1. Der Baum, der faule Früchte hervorbringt, ist nicht gut, und wiederum der Baum, der gute Früchte hervorbringt, ist nicht schlecht; denn jeder Baum wird an seinen Früchten erkannt. An Disteln pflückt man ja keine Feigen und von einem Dornbusch erntet man keine Trauben. Der gute Mensch bringt aus dem guten Schatz seines Herzens das Gute hervor, und der Böse bringt aus dem bösen Schatz seines Herzens das Böse hervor, denn der Mund spricht, wovon das Herz voll ist. (Lukas, Kap. VI, 43-45)
2. Hütet euch vor den falschen Propheten, die im Schafspelz zu euch kommen, inwendig aber reißende Wölfe sind. An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen. Kann man Trauben von Dornbüschen ernten oder Feigen von Disteln pflücken? So bringt jeder gesunde Baum gute Früchte und jeder verdorbene Baum schlechte Früchte hervor. Ein verdorbener Baum kann keine guten Früchte hervorbringen. Jeder Baum, der keine guten Früchte hervorbringt, wird gefällt und ins Feuer geworfen. Ihr werdet sie also an ihren Früchten erkennen. (Matthäus, Kap. VII, 15-20)
3. Gebt acht, dass euch niemand irreführt! Denn viele werden unter meinem Namen kommen und sagen: „Ich bin der Christus“, und werden viele irreführen.
Viele falsche Propheten werden auftreten und sie werden viele irreführen. Und weil die Gesetzesverachtung überhandnimmt, wird die Liebe in vielen erkalten. Wer aber ausharrt bis ans Ende, der wird gerettet werden.
Deshalb, wenn jemand zu euch sagt: “Hier ist der Christus“, oder: „dort ist er“, so glaubt es nicht! Denn es werden falsche Christusse und falsche Propheten auftreten, die große Wunder und erstaunliche Dinge vollbringen werden, sodass – wenn es möglich wäre – auch die Auserwählten verführt werden könnten. (Matthäus, Kap. XXIV, 4, 5, 11-13, 23, 24; Markus, Kap. XIII, 5, 6, 21, 22)
Viele falsche Propheten werden auftreten und sie werden viele irreführen. Und weil die Gesetzesverachtung überhandnimmt, wird die Liebe in vielen erkalten. Wer aber ausharrt bis ans Ende, der wird gerettet werden.
Deshalb, wenn jemand zu euch sagt: “Hier ist der Christus“, oder: „dort ist er“, so glaubt es nicht! Denn es werden falsche Christusse und falsche Propheten auftreten, die große Wunder und erstaunliche Dinge vollbringen werden, sodass – wenn es möglich wäre – auch die Auserwählten verführt werden könnten. (Matthäus, Kap. XXIV, 4, 5, 11-13, 23, 24; Markus, Kap. XIII, 5, 6, 21, 22)
Mission der Propheten
4. Im Allgemeinen schreibt man den Propheten die Gabe zu, die Zukunft vorauszusehen, so dass die Worte „Prophezeiung“ und „Voraussage“ Synonyme geworden sind. Im evangelischen Sinne hat das Wort Prophet eine weitreichendere Bedeutung; und man nennt so alle diejenigen, die von Gott gesandt sind, mit der Mission, die Menschen zu unterweisen und ihnen die verborgenen Dinge und die Geheimnisse des spirituellen Lebens zu enthüllen. Ein Mensch kann also Prophet sein, ohne Voraussagungen zu machen. So dachten die Juden damals, zur Zeit Jesus. Daher kommt es, dass, als Jesus vor den Hohepriester Kaiphas gebracht wurde, Ihm die Schriftgelehrten und die alten Männer - die versammelt waren - ins Gesicht spuckten, Ihn prügelten und ohrfeigten und sagten: „Christus, weissage uns, uns sage, wer dich geschlagen hat“. Unterdessen gab es Propheten, die die Zukunft vorausahnten, entweder mittels Intuition oder unverhoffter Offenbarung, um den Menschen zu warnen. Nachdem die vorausgesagten Ereignisse eingetroffen sind, wurde die Gabe der Zukunftsvoraussagung als eine der Qualitätsmerkmale eines Propheten angesehen.
Wunder der falschen Propheten
5. „Es werden falsche Christusse und falsche Propheten auftreten, die große Wunderdinge und erstaunliche Sachen vollbringen werden, so dass sie auch die Auserwählten verführen könnten“. Diese Worte geben den wahren Sinn des Wortes „Wunder“. Nach theologischer Bedeutung sind Wunderdinge und Wunder außergewöhnliche Phänomene, außerhalb der Naturgesetze. Die Naturgesetze sind allein Gottes Werke, und ER kann sie ohne Zweifel aufheben, wenn es IHM gefällt. Aber der gesunde Menschenverstand sagt uns, dass Gott niemals unterentwickelten und boshaften Menschen eine solche Macht gegeben haben kann, die so groß wie SEINE ist und noch weniger das Recht zunichte zu machen, was von IHM geschaffen wurde. Ein solches Prinzip kann Jesus nicht gutgeheißen haben.
Wenn also, gemäß der Bedeutung, die man diesen Worten beimisst, der Geist des Bösen die Macht besäße, solche Wunderdinge zu vollbringen, die sogar die Auserwählten täuschen könnten, wäre zu folgern, dass – indem sie das Gleiche tun können, was Gott tut – die Wunderdinge und das Außergewöhnliche keine Privilegien der Gesandten Gottes sind und gar nichts beweisen, da ja nichts die Wundertaten der Heiligen von den Wundertaten der Dämonen unterscheidet. Es ist deshalb notwendig, eine rationalere Bedeutung für diese Worte zu suchen.
Vor den Augen des gewöhnlichen Unwissenden gelten alle Phänomene, deren Ursachen unbekannt sind, als übernatürlich, außergewöhnlich und wundersam. Ist die Ursache einmal bekannt, erkennt man, dass das Phänomen, so außergewöhnlich es auch erscheinen mag, nichts anderes ist, als die natürliche Folge eines Naturgesetzes. So verkleinert sich der Kreis der übernatürlichen Ereignisse in dem Maße, wie sich der Kreis der Wissenschaft vergrößert. Zu allen Zeiten haben die Menschen zugunsten ihres Ehrgeizes, ihrer Interessen und ihrer Herrschaft bestimmte Kenntnisse, die sie besaßen, ausgenutzt, um sich das Prestige einer angeblich übermenschlichen Kraft oder einer vorgeblich göttlichen Mission zu geben. Diese sind die falschen Christusse und die falschen Propheten. Die Verbreitung der Kenntnisse macht sie unglaubwürdig, deshalb vermindert sich ihre Zahl in dem Maß, wie die Menschen aufgeklärt werden. Die Ausführung dessen, was in den Augen von einigen als Wunder gilt, ist daher kein Anzeichen einer göttlichen Mission, da sie aus Kenntnissen hervorgehen, die sich ein jeder aneignen kann, oder aus besonderen organischen Fähigkeiten, die sowohl der Unwürdigste als auch der Würdigste besitzen kann.
Die wahren Propheten erkennt man an den seriöseren und ausschließlich moralischen Charakteren.
Wenn also, gemäß der Bedeutung, die man diesen Worten beimisst, der Geist des Bösen die Macht besäße, solche Wunderdinge zu vollbringen, die sogar die Auserwählten täuschen könnten, wäre zu folgern, dass – indem sie das Gleiche tun können, was Gott tut – die Wunderdinge und das Außergewöhnliche keine Privilegien der Gesandten Gottes sind und gar nichts beweisen, da ja nichts die Wundertaten der Heiligen von den Wundertaten der Dämonen unterscheidet. Es ist deshalb notwendig, eine rationalere Bedeutung für diese Worte zu suchen.
Vor den Augen des gewöhnlichen Unwissenden gelten alle Phänomene, deren Ursachen unbekannt sind, als übernatürlich, außergewöhnlich und wundersam. Ist die Ursache einmal bekannt, erkennt man, dass das Phänomen, so außergewöhnlich es auch erscheinen mag, nichts anderes ist, als die natürliche Folge eines Naturgesetzes. So verkleinert sich der Kreis der übernatürlichen Ereignisse in dem Maße, wie sich der Kreis der Wissenschaft vergrößert. Zu allen Zeiten haben die Menschen zugunsten ihres Ehrgeizes, ihrer Interessen und ihrer Herrschaft bestimmte Kenntnisse, die sie besaßen, ausgenutzt, um sich das Prestige einer angeblich übermenschlichen Kraft oder einer vorgeblich göttlichen Mission zu geben. Diese sind die falschen Christusse und die falschen Propheten. Die Verbreitung der Kenntnisse macht sie unglaubwürdig, deshalb vermindert sich ihre Zahl in dem Maß, wie die Menschen aufgeklärt werden. Die Ausführung dessen, was in den Augen von einigen als Wunder gilt, ist daher kein Anzeichen einer göttlichen Mission, da sie aus Kenntnissen hervorgehen, die sich ein jeder aneignen kann, oder aus besonderen organischen Fähigkeiten, die sowohl der Unwürdigste als auch der Würdigste besitzen kann.
Die wahren Propheten erkennt man an den seriöseren und ausschließlich moralischen Charakteren.
Glaubt nicht allen Geistern
6. Meine geliebten Freunde, glaubt nicht allen Geistern, sondern prüft, ob die Geister von Gott sind, denn viele falsche Propheten sind in die Welt hinausgegangen. (1. Johannesbrief, Kap. IV, 1)
7. Die spiritistischen Phänomene, weit entfernt davon, die falschen Christusse und die falschen Propheten anzuerkennen – wie einige Leute fälschlicherweise sagen – kommen im Gegenteil, um ihnen einen letzten Schlag zu versetzen.
Bittet also den Spiritismus nicht um Wunder und Außergewöhnliches, denn er erklärt ausdrücklich, dass er sie nicht hervorbringt. Wie die Physik, Chemie, Astronomie, Geologie gekommen sind, um die Gesetze der materiellen Welt zu enthüllen, kommt der Spiritismus, um die anderen unbekannten Gesetze zu enthüllen, die die Verbindung zwischen der physischen und geistigen Welt regeln, Gesetze, die, ebenso wie die der ältesten Wissenschaften, nichts anderes als natürliche Gesetze sind; indem der Spiritismus die Erklärung einer gewissen Art von Phänomenen gibt, die bis jetzt nicht erklärt werden konnten, vernichtet er, was noch im Bereich der Wunder verblieben war. Diejenigen also, die in Versuchung kommen würden, diese Phänomene zum eigenen Nutzen zu erforschen, und sich als Gesandte Gottes auszugeben, könnten nicht für lange Zeit die Leichtgläubigen täuschen, sie wären bald entlarvt. Wie bereits gesagt, beweisen diese Phänomene allein nichts: Eine Mission wird durch ihre moralische Wirkungen bewiesen, die nicht ein jeder hervorbringen kann. Dies ist eins der Ergebnisse der spiritistischen Wissenschaft; indem sie die Ursache gewisser Phänomene gründlich untersucht, hebt sie den Schleier vieler Geheimnisse. Jene, die die Dunkelheit dem Licht vorziehen, haben als einziges Interesse daran, sie zu bekämpfen. Aber die Wahrheit ist wie die Sonne: Sie löst den dichtesten Nebel auf.
Der Spiritismus kommt, um eine andere Kategorie von gefährlicheren falschen Christussen und falschen Propheten zu enthüllen, die sich nicht unter den Menschen befinden, sondern unter den Nichtnkarnierten (den Verstorbenen): das sind die betrügerischen, heuchlerischen, hochmütigen und pseudogelehrten Geister, die von der Erde in die Erratizität (Jenseits) gegangen sind und sich mit Namen verehrter Personen schmücken, um zu versuchen – hinter der Maske, mit der sie sich bedecken – ihre Ideen glaubhaft zu machen, die oft die seltsamsten und absurdesten sind. Bevor medialen Kundegungen bekannt wurden, wirkten sie auf eine weniger deutliche Art, durch die Eingebung, durch die unbewusste, hörende und sprechende Medialität. Die Zahl derer, die in diversen Epochen, insbesondere in der letzten Zeit, sich als einige der ehemaligen Propheten, wie auch als Christus oder als Maria, seine Mutter, und sogar auch als Gott ausgegeben haben, ist beachtlich.
Der heilige Johannes warnte die Menschen vor diesen Geistern, als er sagte: „Meine geliebten Freunde, glaubt nicht jedem Geist, sondern prüft, ob die Geister von Gott sind, denn viele falsche Propheten sind in die Welt hinausgegangen“. Der Spiritismus gibt uns die Mittel dazu, um die Geister zu prüfen, indem er uns auf die Merkmale hinweist, an denen man die guten Geister erkennen kann: Merkmale, die immer moralischer und nie materieller Natur sind *.
Folgende Worte Jesu gelten vor allem für das Unterscheidungsvermögen der guten und der bösen Geister: „Man erkennt die Qualität des Baumes an seinen Früchten; ein guter Baum kann keine schlechten Früchte hervorbringen und ein schlechter Baum kann keine guten Früchte hervorbringen.“ Man beurteilt die Geister an der Qualität ihrer Werke wie einen Baum an der Qualität seiner Früchte.
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* Siehe, für das Erkennen der Geister, „Das Buch der Medien“, zweiter Teil, Kap. 24 und folgende
Bittet also den Spiritismus nicht um Wunder und Außergewöhnliches, denn er erklärt ausdrücklich, dass er sie nicht hervorbringt. Wie die Physik, Chemie, Astronomie, Geologie gekommen sind, um die Gesetze der materiellen Welt zu enthüllen, kommt der Spiritismus, um die anderen unbekannten Gesetze zu enthüllen, die die Verbindung zwischen der physischen und geistigen Welt regeln, Gesetze, die, ebenso wie die der ältesten Wissenschaften, nichts anderes als natürliche Gesetze sind; indem der Spiritismus die Erklärung einer gewissen Art von Phänomenen gibt, die bis jetzt nicht erklärt werden konnten, vernichtet er, was noch im Bereich der Wunder verblieben war. Diejenigen also, die in Versuchung kommen würden, diese Phänomene zum eigenen Nutzen zu erforschen, und sich als Gesandte Gottes auszugeben, könnten nicht für lange Zeit die Leichtgläubigen täuschen, sie wären bald entlarvt. Wie bereits gesagt, beweisen diese Phänomene allein nichts: Eine Mission wird durch ihre moralische Wirkungen bewiesen, die nicht ein jeder hervorbringen kann. Dies ist eins der Ergebnisse der spiritistischen Wissenschaft; indem sie die Ursache gewisser Phänomene gründlich untersucht, hebt sie den Schleier vieler Geheimnisse. Jene, die die Dunkelheit dem Licht vorziehen, haben als einziges Interesse daran, sie zu bekämpfen. Aber die Wahrheit ist wie die Sonne: Sie löst den dichtesten Nebel auf.
Der Spiritismus kommt, um eine andere Kategorie von gefährlicheren falschen Christussen und falschen Propheten zu enthüllen, die sich nicht unter den Menschen befinden, sondern unter den Nichtnkarnierten (den Verstorbenen): das sind die betrügerischen, heuchlerischen, hochmütigen und pseudogelehrten Geister, die von der Erde in die Erratizität (Jenseits) gegangen sind und sich mit Namen verehrter Personen schmücken, um zu versuchen – hinter der Maske, mit der sie sich bedecken – ihre Ideen glaubhaft zu machen, die oft die seltsamsten und absurdesten sind. Bevor medialen Kundegungen bekannt wurden, wirkten sie auf eine weniger deutliche Art, durch die Eingebung, durch die unbewusste, hörende und sprechende Medialität. Die Zahl derer, die in diversen Epochen, insbesondere in der letzten Zeit, sich als einige der ehemaligen Propheten, wie auch als Christus oder als Maria, seine Mutter, und sogar auch als Gott ausgegeben haben, ist beachtlich.
Der heilige Johannes warnte die Menschen vor diesen Geistern, als er sagte: „Meine geliebten Freunde, glaubt nicht jedem Geist, sondern prüft, ob die Geister von Gott sind, denn viele falsche Propheten sind in die Welt hinausgegangen“. Der Spiritismus gibt uns die Mittel dazu, um die Geister zu prüfen, indem er uns auf die Merkmale hinweist, an denen man die guten Geister erkennen kann: Merkmale, die immer moralischer und nie materieller Natur sind *.
Folgende Worte Jesu gelten vor allem für das Unterscheidungsvermögen der guten und der bösen Geister: „Man erkennt die Qualität des Baumes an seinen Früchten; ein guter Baum kann keine schlechten Früchte hervorbringen und ein schlechter Baum kann keine guten Früchte hervorbringen.“ Man beurteilt die Geister an der Qualität ihrer Werke wie einen Baum an der Qualität seiner Früchte.
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* Siehe, für das Erkennen der Geister, „Das Buch der Medien“, zweiter Teil, Kap. 24 und folgende
Unterweisungen der geistigen Welt
Die falschen Propheten
8. Wenn man euch sagen würde: „Christus ist hier“, geht nicht hin, sondern im Gegenteil, hütet euch davor, denn die falschen Propheten werden zahlreich sein. Aber seht ihr denn nicht die Blätter des Feigenbaumes, die anfangen bleich zu werden; seht ihr nicht seine zahlreichen Triebe, die auf die Blütezeit warten, und sagte Christus euch nicht: „Man erkennt einen Baum an seinen Früchten“? Wenn dann die Früchte bitter sind, urteilt ihr, dass der Baum schlecht ist; wenn sie aber süß und heilsam sind, sagt ihr: „Nichts Reines kann aus einem schlechten Baumstamm kommen“.
Auf diese Art und Weise, meine Freunde, sollt ihr urteilen; es sind die Werke, die ihr zu prüfen habt. Wenn diejenigen, die von sich selbst sagen, dass sie über eine göttliche Macht verfügen, alle Anzeichen einer solchen Mission zeigen, d.h. wenn sie die christlichen und ewigen Tugenden in ihrem höchsten Grad besitzen: Nächstenliebe, Liebe, Nachsicht und Güte, die alle Herzen in Einklang bringen; und wenn sie mit entsprechenden Taten ihre Worte untermauern, dann könnt ihr sagen: „Dies sind wirklich Gesandte Gottes“.
Misstraut aber den heuchlerischen Worten, den Schriftgelehrten und Pharisäern, die in langen Gewändern auf öffentlichen Plätzen beten. Misstraut jenen, die vorgeben, das Monopol der alleinigen und einzigen Wahrheit zu besitzen!
Nein, nein, Christus befindet sich nicht unter diesen, denn diejenigen, die Er sendet, um Seine heilige Lehre zu verbreiten und Sein Volk zu regenerieren, werden, nach dem Beispiel des Meisters, vor allem sanft und demütig im Herzen sein; diejenigen, die mit ihren Beispielen und Ratschlägen die Menschheit retten sollen, die in ihr Verderben läuft und auf krummen Wegen wandert; diese werden vor allem bescheiden und demütig sein. Flieht vor jedem, der das kleinste Anzeichen von Hochmut zeigt, wie vor einer ansteckenden Lepra, die alles ansteckt, was sie berührt. Erinnert euch daran, dass jedes Geschöpf auf seiner Stirn, aber vor allem in seinen Taten, den Stempel seiner Größe oder seines Verfalls trägt.
Meine geliebten Kinder, geht also weiter ohne Umwege, ohne Hintergedanken, auf dem gesegneten, eingeschlagenen Weg. Geht weiter, geht ohne Furcht immer weiter. Entfernt mutig alles, was euch auf dem Weg zum ewigen Ziel behindern kann. Reisende, ihr werdet nicht mehr lange in der Finsternis und in den Schmerzen eurer Prüfung sein, wenn ihr eure Herzen dieser sanften Lehre öffnet, die euch die ewigen Gesetze enthüllt und alles Sehnen eurer Seele nach dem Unbekannten befriedigt. Schon ab sofort könnt ihr diesen leichten Luftgeistern Gestalt geben, die ihr in euren Träumen vorbeischweben seht und die nur euren Geist für kurze Zeit verzaubern konnten, aber eure Herzen nicht anzusprechen vermochten. Jetzt, meine Freunde, ist der Tod verschwunden, um Platz für den strahlenden Engel zu machen, den ihr kennt; der Engel des Wiedersehens und der Vereinigung. Ihr, die ihr jetzt die Aufgabe gut vollendet habt, die der Schöpfer euch auferlegte, braucht euch nicht mehr vor SEINER Gerechtigkeit zu fürchten, denn ER ist ein Vater und verzeiht SEINEN verirrten Kindern, die um Erbarmen bitten, stets. Macht weiter so, geht unaufhörlich vorwärts; auf dass eure Devise jene des Fortschritts sei, des ununterbrochenen Fortschritts in allen Dingen, bis ihr endlich zu diesem glücklichen Ziel gelangt, wo euch all jene, die euch vorausgegangen sind, erwarten. (Ludwig, Bordeaux, 1861)
Auf diese Art und Weise, meine Freunde, sollt ihr urteilen; es sind die Werke, die ihr zu prüfen habt. Wenn diejenigen, die von sich selbst sagen, dass sie über eine göttliche Macht verfügen, alle Anzeichen einer solchen Mission zeigen, d.h. wenn sie die christlichen und ewigen Tugenden in ihrem höchsten Grad besitzen: Nächstenliebe, Liebe, Nachsicht und Güte, die alle Herzen in Einklang bringen; und wenn sie mit entsprechenden Taten ihre Worte untermauern, dann könnt ihr sagen: „Dies sind wirklich Gesandte Gottes“.
Misstraut aber den heuchlerischen Worten, den Schriftgelehrten und Pharisäern, die in langen Gewändern auf öffentlichen Plätzen beten. Misstraut jenen, die vorgeben, das Monopol der alleinigen und einzigen Wahrheit zu besitzen!
Nein, nein, Christus befindet sich nicht unter diesen, denn diejenigen, die Er sendet, um Seine heilige Lehre zu verbreiten und Sein Volk zu regenerieren, werden, nach dem Beispiel des Meisters, vor allem sanft und demütig im Herzen sein; diejenigen, die mit ihren Beispielen und Ratschlägen die Menschheit retten sollen, die in ihr Verderben läuft und auf krummen Wegen wandert; diese werden vor allem bescheiden und demütig sein. Flieht vor jedem, der das kleinste Anzeichen von Hochmut zeigt, wie vor einer ansteckenden Lepra, die alles ansteckt, was sie berührt. Erinnert euch daran, dass jedes Geschöpf auf seiner Stirn, aber vor allem in seinen Taten, den Stempel seiner Größe oder seines Verfalls trägt.
Meine geliebten Kinder, geht also weiter ohne Umwege, ohne Hintergedanken, auf dem gesegneten, eingeschlagenen Weg. Geht weiter, geht ohne Furcht immer weiter. Entfernt mutig alles, was euch auf dem Weg zum ewigen Ziel behindern kann. Reisende, ihr werdet nicht mehr lange in der Finsternis und in den Schmerzen eurer Prüfung sein, wenn ihr eure Herzen dieser sanften Lehre öffnet, die euch die ewigen Gesetze enthüllt und alles Sehnen eurer Seele nach dem Unbekannten befriedigt. Schon ab sofort könnt ihr diesen leichten Luftgeistern Gestalt geben, die ihr in euren Träumen vorbeischweben seht und die nur euren Geist für kurze Zeit verzaubern konnten, aber eure Herzen nicht anzusprechen vermochten. Jetzt, meine Freunde, ist der Tod verschwunden, um Platz für den strahlenden Engel zu machen, den ihr kennt; der Engel des Wiedersehens und der Vereinigung. Ihr, die ihr jetzt die Aufgabe gut vollendet habt, die der Schöpfer euch auferlegte, braucht euch nicht mehr vor SEINER Gerechtigkeit zu fürchten, denn ER ist ein Vater und verzeiht SEINEN verirrten Kindern, die um Erbarmen bitten, stets. Macht weiter so, geht unaufhörlich vorwärts; auf dass eure Devise jene des Fortschritts sei, des ununterbrochenen Fortschritts in allen Dingen, bis ihr endlich zu diesem glücklichen Ziel gelangt, wo euch all jene, die euch vorausgegangen sind, erwarten. (Ludwig, Bordeaux, 1861)
Eigenschaften des wahren Propheten
9. Misstraut den falschen Propheten. Diese Empfehlung ist zu aller Zeit nützlich, vor allem aber in den Zeiten des Übergangs, in denen – wie derzeitig – eine Umwandlung der Menschheit stattfindet, weil dann eine Menge von Ehrgeizigen und Intriganten als Reformatoren und Messiasse auftreten. Vor diesen Betrügern muss man sich hüten, und es ist die Pflicht jedes ehrlichen Menschen, sie zu entlarven. Ihr werdet wahrscheinlich fragen, wie man sie erkennen kann. Hier sind ihre Anzeichen:
Vertraut man nicht das Kommando einer Armee nur einem General an, der fähig ist, sie zu kommandieren? Glaubt ihr, dass Gott weniger klug ist als die Menschen? Seid gewiss, dass ER die wichtigen Missionen nur denjenigen anvertraut, die, wie ER weiß, fähig sind, sie zu erfüllen, denn die großen Missionen sind schwere Lasten, die den Menschen erdrücken würden, der zu schwach ist, sie zu tragen. Wie in allen Dingen muss der Meister mehr wissen als sein Schüler. Um die Menschheit moralisch und intellektuell vorwärtszubringen, braucht man Menschen, die sowohl an Intelligenz als auch an Moral überlegen sind! Deshalb sind es immer bereits hoch entwickelte Geister, die ihre Prüfungen bereits in anderen Existenzen bestanden haben und zu diesem Zweck inkarnieren, denn wenn sie nicht überlegener wären als das Umfeld, in dem sie tätig sein sollen, wäre ihr Erfolg gleich Null. Unter dieser Voraussetzung könnt ihr davon ausgehen, dass der wahre Missionar Gottes seine Mission durch die Überlegenheit, durch seine Tugenden, durch die Würde, durch das Resultat und durch den moralischen Einfluss seiner Taten rechtfertigen muss. Zieht daraus weiter die Folgerung: Wenn er durch seine Eigenschaften, seine Tugenden und seine Intelligenz unterhalb der Rolle ist, die er vorgibt zu haben, oder der Person, hinter dessen Namen er sich verbirgt, dann ist er nichts anderes als ein schlechter Schauspieler niedrigen Ranges, der nicht einmal sein Vorbild nachahmen kann.
Eine andere Erwägung ist, dass die Mehrheit der echten Missionare Gottes sich selbst ignorieren. Sie erfüllen das, wofür sie berufen wurden, durch die Kraft ihres Geistes, unterstützt von einer verborgenen Macht, die sie ohne ihr Wissen inspiriert und führt, aber ohne vorauszuplanen. Kurzum, die wahren Propheten offenbaren sich durch ihre Taten: Man entdeckt sie; während die falschen Propheten sich selbst als Gesandte Gottes ausgeben; erstere sind demütig und bescheiden; letztere sind hochmütig und überzeugt von sich selbst, sprechen mit Stolz und wie alle Schwindler scheinen sie immer zu befürchten, dass man ihnen nicht glaubt.
Man hat schon solche Schwindler gesehen, die sich als Apostel Christi ausgegeben haben, andere als Christus selbst und es ist eine Schande für die Menschheit, dass sie immer gutgläubige Menschen finden, die ihren Betrügereien Glauben schenken. Eine ganz einfache Überlegung, die jedoch die Augen der Blindesten öffnen sollte, ist, dass falls Christus noch einmal auf dieser Erde inkarnieren würde, Er mit all Seiner Kraft und all Seinen Tugenden kommen würde, außer man nähme an – was absurd wäre, dass Er sich zurückentwickelt hätte. Also, genauso, wenn wir von Gott eines SEINER Attribute wegnehmen würden, hätten wir Gott nicht mehr, und nähmen wir eine der Tugenden von Christus weg, hätten wir auch Ihn nicht mehr. Haben diejenigen, die sich als Christus ausgeben, alle Seine Tugenden? Das ist die Frage. Beobachtet und erforscht ihre Art zu denken und ihre Taten und ihr werdet erkennen, dass ihnen vor allem die deutlichen Eigenschaften fehlen, die sie von Christus unterscheiden: Demut und Nächstenliebe, während sie das haben, was Christus nicht hatte: die Habgier und Hochmut. Bemerkt weiterhin, dass es zurzeit in verschiedenen Ländern viele angebliche Christusse gibt, ebenso auch zahlreiche, angebliche Elias, Johannes oder Petrus, und diese können schon zwangsläufig nicht alle echt sein. Seid gewiss, dass sie Menschen sind, die die Leichtgläubigkeit ausnutzen und es bequem finden, auf Kosten derjenigen zu leben, die ihnen Gehör schenken.
Misstraut also den falschen Propheten, insbesondere in dieser Zeit der Erneuerung, weil viele Betrüger behaupten werden, dass sie Gesandte Gottes seien. Sie beschaffen sich eine eitle Genugtuung auf der Erde, aber eine furchtbare Gerechtigkeit erwartet sie, dessen könnt ihr sicher sein. (Erastus, Paris, 1862)
Vertraut man nicht das Kommando einer Armee nur einem General an, der fähig ist, sie zu kommandieren? Glaubt ihr, dass Gott weniger klug ist als die Menschen? Seid gewiss, dass ER die wichtigen Missionen nur denjenigen anvertraut, die, wie ER weiß, fähig sind, sie zu erfüllen, denn die großen Missionen sind schwere Lasten, die den Menschen erdrücken würden, der zu schwach ist, sie zu tragen. Wie in allen Dingen muss der Meister mehr wissen als sein Schüler. Um die Menschheit moralisch und intellektuell vorwärtszubringen, braucht man Menschen, die sowohl an Intelligenz als auch an Moral überlegen sind! Deshalb sind es immer bereits hoch entwickelte Geister, die ihre Prüfungen bereits in anderen Existenzen bestanden haben und zu diesem Zweck inkarnieren, denn wenn sie nicht überlegener wären als das Umfeld, in dem sie tätig sein sollen, wäre ihr Erfolg gleich Null. Unter dieser Voraussetzung könnt ihr davon ausgehen, dass der wahre Missionar Gottes seine Mission durch die Überlegenheit, durch seine Tugenden, durch die Würde, durch das Resultat und durch den moralischen Einfluss seiner Taten rechtfertigen muss. Zieht daraus weiter die Folgerung: Wenn er durch seine Eigenschaften, seine Tugenden und seine Intelligenz unterhalb der Rolle ist, die er vorgibt zu haben, oder der Person, hinter dessen Namen er sich verbirgt, dann ist er nichts anderes als ein schlechter Schauspieler niedrigen Ranges, der nicht einmal sein Vorbild nachahmen kann.
Eine andere Erwägung ist, dass die Mehrheit der echten Missionare Gottes sich selbst ignorieren. Sie erfüllen das, wofür sie berufen wurden, durch die Kraft ihres Geistes, unterstützt von einer verborgenen Macht, die sie ohne ihr Wissen inspiriert und führt, aber ohne vorauszuplanen. Kurzum, die wahren Propheten offenbaren sich durch ihre Taten: Man entdeckt sie; während die falschen Propheten sich selbst als Gesandte Gottes ausgeben; erstere sind demütig und bescheiden; letztere sind hochmütig und überzeugt von sich selbst, sprechen mit Stolz und wie alle Schwindler scheinen sie immer zu befürchten, dass man ihnen nicht glaubt.
Man hat schon solche Schwindler gesehen, die sich als Apostel Christi ausgegeben haben, andere als Christus selbst und es ist eine Schande für die Menschheit, dass sie immer gutgläubige Menschen finden, die ihren Betrügereien Glauben schenken. Eine ganz einfache Überlegung, die jedoch die Augen der Blindesten öffnen sollte, ist, dass falls Christus noch einmal auf dieser Erde inkarnieren würde, Er mit all Seiner Kraft und all Seinen Tugenden kommen würde, außer man nähme an – was absurd wäre, dass Er sich zurückentwickelt hätte. Also, genauso, wenn wir von Gott eines SEINER Attribute wegnehmen würden, hätten wir Gott nicht mehr, und nähmen wir eine der Tugenden von Christus weg, hätten wir auch Ihn nicht mehr. Haben diejenigen, die sich als Christus ausgeben, alle Seine Tugenden? Das ist die Frage. Beobachtet und erforscht ihre Art zu denken und ihre Taten und ihr werdet erkennen, dass ihnen vor allem die deutlichen Eigenschaften fehlen, die sie von Christus unterscheiden: Demut und Nächstenliebe, während sie das haben, was Christus nicht hatte: die Habgier und Hochmut. Bemerkt weiterhin, dass es zurzeit in verschiedenen Ländern viele angebliche Christusse gibt, ebenso auch zahlreiche, angebliche Elias, Johannes oder Petrus, und diese können schon zwangsläufig nicht alle echt sein. Seid gewiss, dass sie Menschen sind, die die Leichtgläubigkeit ausnutzen und es bequem finden, auf Kosten derjenigen zu leben, die ihnen Gehör schenken.
Misstraut also den falschen Propheten, insbesondere in dieser Zeit der Erneuerung, weil viele Betrüger behaupten werden, dass sie Gesandte Gottes seien. Sie beschaffen sich eine eitle Genugtuung auf der Erde, aber eine furchtbare Gerechtigkeit erwartet sie, dessen könnt ihr sicher sein. (Erastus, Paris, 1862)
Die falschen Propheten in der Erratizität
10. Die falschen Propheten sind nicht nur unter den Inkarnierten, sondern auch, und noch zahlreicher, unter den hochmütigen Geistern, welche, unter dem falschen Schein der Liebe und der Nächstenliebe, Uneinigkeit stiften und die Arbeit zur Befreiung der Menschheit verzögern, indem sie dazwischen ihre absurden Lehren ausstreuen, nachdem sie manche Medien dazu gebracht haben, diese anzunehmen. Und um diejenigen, die sie täuschen möchten, noch stärker faszinieren zu können und ihren Theorien mehr Gewicht zu geben, schmücken sie sich ohne Skrupel mit Namen, die die Menschen nur mit Ehrfurcht aussprechen.
Sie sind es, die den Keim der Zwietracht unter den Gruppen säen, die sie drängen, sich von den andern zu isolieren und sich gegenseitig misstrauisch anzusehen. Das allein würde schon genügen, um sie zu entlarven, denn, durch eine solche Handlungsweise widerlegen sie selber aufs Deutlichste, was sie vorgeben zu sein. Blind sind die Menschen, die in eine so plumpe Falle geraten.
Aber es gibt viele andere Mittel, um sie zu erkennen. Die Geister der Kategorie, der anzugehören sie vorgeben, müssen nicht nur sehr gut sein, sondern auch außerordentlich rational. Nun, deshalb sollt ihr ihre Systeme mit Vernunft und dem gesunden Menschenverstand prüfen und ihr werdet sehen, was übrig bleibt. Ihr werdet mit mir übereinstimmen, dass jedes Mal, wenn ein Geist als Heilmittel gegen die Leiden der Menschheit – oder als Mittel, um ihre Veränderung zu erlangen – utopische, nicht ausführbare, kindische und lächerliche Maßnahmen angibt; oder wenn er ein System formuliert, das den grundlegendsten Begriffen der Wissenschaft widerspricht, so kann er nichts anderes sein, als ein unwissender und trügerischer Geist.
Andererseits seid überzeugt, wenn auch die Wahrheit nicht immer von den einzelnen Individuen geschätzt wird, der gesunde Menschenverstand der Masse wird es immer tun, und ist dies ein weiteres Kriterium. Wenn zwei Grundsätze sich widersprechen, so könnt ihr das Maß ihres eigentlichen Wertes herausfinden, indem ihr beobachtet, welcher der beiden ein größeres Echo und Sympathie findet. In der Tat, es wäre unlogisch anzunehmen, dass eine Lehre, deren Anhängerschaft stetig geringer wird, wahrhaftiger wäre als die, deren Anhänger zahlenmäßig kontinuierlich mehr werden. Da Gott möchte, dass die Wahrheit zu allen kommt, vertraut er sie nicht nur einem beschränkten Kreis an, sondern bringt sie an verschiedenen Orten hervor, damit überall neben der Finsternis auch das Licht sein wird.
Weist erbarmungslos alle Geister ab, die sich als außergewöhnliche Ratgeber präsentieren und Spaltung und Isolierung predigen. Diese sind meistens eingebildete und mittelmäßige Geister, die dazu neigen, sich den schwachen und leichtgläubigen Menschen aufzudrängen und denen sie übertriebene Lobpreisungen spenden, um sie zu faszinieren und unter ihrer Herrschaft zu halten. Sie sind im Allgemeinen Geister, die gierig nach Macht sind und zu ihren Lebzeiten im öffentlichen oder privaten Bereich Tyrannen waren und die nach ihrem Tod immer noch Opfer suchen, um sie zu tyrannisieren. Misstraut im Allgemeinen solchen Mitteilungen, die den Charakter des Mystizismus und der Fremdartigkeit tragen oder die seltsame Zeremonien und Handlungen vorschreiben; hier liegt immer ein berechtigter Grund vor, Verdacht zu schöpfen.
Andererseits seid überzeugt davon, dass, wenn eine Wahrheit der Menschheit offenbart werden muss, sie sozusagen unverzüglich allen ernsthaft arbeitenden Gruppen, die gute Medien haben, mitgeteilt wird, und nicht nur der einen oder anderen Gruppe, unter Ausschluss der Übrigen. Keiner ist ein vollkommenes Medium, wenn er besessen ist, und es gibt eine offenbare Besessenheit, wenn das Medium nur von einem bestimmten Geist Mitteilungen bekommt, so hoch er sich selbst auch einschätzen möge. Alle Medien und alle Gruppen, die glauben, privilegiert zu sein, aufgrund von Mitteilungen, die nur sie bekommen und welche sich zudem Praktiken unterwerfen, die zum Aberglauben tendieren, sind unzweifelhaft von einer gut erkennbaren Besessenheit ergriffen, vor allem, wenn der beherrschende Geist sich mit einem Namen brüstet, welchen wir alle, Geister und Inkarnierte, ehren und respektieren sollen, und nicht erlauben sollten, dass er bei jedem Anlass kompromittiert wird.
Es ist unbestreitbar, dass, dann wenn man alle von den Geistern erhaltenen Angaben und Kundgebungen einer strengen Prüfung durch die Vernunft und der gesunden Menschenverstand unterzieht, es leichter sein wird, Absurddität und Irrtümer zurückzuweisen. Ein Medium kann fasziniert und eine Gruppe getäuscht werden, aber die strenge Kontrolle anderer Gruppen, die erworbenen Kenntnisse und die hohe moralische Autorität der Gruppenleiter sowie die Kundgebungen der jeweiligen Hauptmedien, die ein Siegel der Vernunft und der Authentizität der höheren Geister tragen, werden diese lügenhaften und arglistigen Diktate, hervorgebracht von einer Meute betrügerischer und übler Geistwesen, schnell verurteilen.(Erastus, Schüler vom heiligen Paulus, 1862)
(Siehe Einleitung, Paragraph II, „Universelle Kontrolle der Lehre der Geister“ – Im „Das Buch der Medien“, zweiter Teil, Kap. XXIII, Von der Besessenheit)
Sie sind es, die den Keim der Zwietracht unter den Gruppen säen, die sie drängen, sich von den andern zu isolieren und sich gegenseitig misstrauisch anzusehen. Das allein würde schon genügen, um sie zu entlarven, denn, durch eine solche Handlungsweise widerlegen sie selber aufs Deutlichste, was sie vorgeben zu sein. Blind sind die Menschen, die in eine so plumpe Falle geraten.
Aber es gibt viele andere Mittel, um sie zu erkennen. Die Geister der Kategorie, der anzugehören sie vorgeben, müssen nicht nur sehr gut sein, sondern auch außerordentlich rational. Nun, deshalb sollt ihr ihre Systeme mit Vernunft und dem gesunden Menschenverstand prüfen und ihr werdet sehen, was übrig bleibt. Ihr werdet mit mir übereinstimmen, dass jedes Mal, wenn ein Geist als Heilmittel gegen die Leiden der Menschheit – oder als Mittel, um ihre Veränderung zu erlangen – utopische, nicht ausführbare, kindische und lächerliche Maßnahmen angibt; oder wenn er ein System formuliert, das den grundlegendsten Begriffen der Wissenschaft widerspricht, so kann er nichts anderes sein, als ein unwissender und trügerischer Geist.
Andererseits seid überzeugt, wenn auch die Wahrheit nicht immer von den einzelnen Individuen geschätzt wird, der gesunde Menschenverstand der Masse wird es immer tun, und ist dies ein weiteres Kriterium. Wenn zwei Grundsätze sich widersprechen, so könnt ihr das Maß ihres eigentlichen Wertes herausfinden, indem ihr beobachtet, welcher der beiden ein größeres Echo und Sympathie findet. In der Tat, es wäre unlogisch anzunehmen, dass eine Lehre, deren Anhängerschaft stetig geringer wird, wahrhaftiger wäre als die, deren Anhänger zahlenmäßig kontinuierlich mehr werden. Da Gott möchte, dass die Wahrheit zu allen kommt, vertraut er sie nicht nur einem beschränkten Kreis an, sondern bringt sie an verschiedenen Orten hervor, damit überall neben der Finsternis auch das Licht sein wird.
Weist erbarmungslos alle Geister ab, die sich als außergewöhnliche Ratgeber präsentieren und Spaltung und Isolierung predigen. Diese sind meistens eingebildete und mittelmäßige Geister, die dazu neigen, sich den schwachen und leichtgläubigen Menschen aufzudrängen und denen sie übertriebene Lobpreisungen spenden, um sie zu faszinieren und unter ihrer Herrschaft zu halten. Sie sind im Allgemeinen Geister, die gierig nach Macht sind und zu ihren Lebzeiten im öffentlichen oder privaten Bereich Tyrannen waren und die nach ihrem Tod immer noch Opfer suchen, um sie zu tyrannisieren. Misstraut im Allgemeinen solchen Mitteilungen, die den Charakter des Mystizismus und der Fremdartigkeit tragen oder die seltsame Zeremonien und Handlungen vorschreiben; hier liegt immer ein berechtigter Grund vor, Verdacht zu schöpfen.
Andererseits seid überzeugt davon, dass, wenn eine Wahrheit der Menschheit offenbart werden muss, sie sozusagen unverzüglich allen ernsthaft arbeitenden Gruppen, die gute Medien haben, mitgeteilt wird, und nicht nur der einen oder anderen Gruppe, unter Ausschluss der Übrigen. Keiner ist ein vollkommenes Medium, wenn er besessen ist, und es gibt eine offenbare Besessenheit, wenn das Medium nur von einem bestimmten Geist Mitteilungen bekommt, so hoch er sich selbst auch einschätzen möge. Alle Medien und alle Gruppen, die glauben, privilegiert zu sein, aufgrund von Mitteilungen, die nur sie bekommen und welche sich zudem Praktiken unterwerfen, die zum Aberglauben tendieren, sind unzweifelhaft von einer gut erkennbaren Besessenheit ergriffen, vor allem, wenn der beherrschende Geist sich mit einem Namen brüstet, welchen wir alle, Geister und Inkarnierte, ehren und respektieren sollen, und nicht erlauben sollten, dass er bei jedem Anlass kompromittiert wird.
Es ist unbestreitbar, dass, dann wenn man alle von den Geistern erhaltenen Angaben und Kundgebungen einer strengen Prüfung durch die Vernunft und der gesunden Menschenverstand unterzieht, es leichter sein wird, Absurddität und Irrtümer zurückzuweisen. Ein Medium kann fasziniert und eine Gruppe getäuscht werden, aber die strenge Kontrolle anderer Gruppen, die erworbenen Kenntnisse und die hohe moralische Autorität der Gruppenleiter sowie die Kundgebungen der jeweiligen Hauptmedien, die ein Siegel der Vernunft und der Authentizität der höheren Geister tragen, werden diese lügenhaften und arglistigen Diktate, hervorgebracht von einer Meute betrügerischer und übler Geistwesen, schnell verurteilen.(Erastus, Schüler vom heiligen Paulus, 1862)
(Siehe Einleitung, Paragraph II, „Universelle Kontrolle der Lehre der Geister“ – Im „Das Buch der Medien“, zweiter Teil, Kap. XXIII, Von der Besessenheit)
Jeremias und die falschen Propheten
11. So spricht der Herr der Heere: „Hört nicht auf die Worte der Propheten, die euch weissagen und euch betrügen. Sie verkünden die Visionen aus ihrem Herzen und nicht das, was sie aus dem Mund des Herrn gelernt haben. – Sie sagen zu denen, die mich verachten: ‚Der Herr hat es gesagt: Ihr werdet Frieden haben‘; und zu allen, die in der Verderbtheit ihrer Herzen wandeln: ‚Kein Unheil wird über euch kommen‘. – Aber, wer war von ihnen bei diesem Rat Gottes anwesend? Wer von ihnen sah IHN und hörte was ER sagte? – Ich habe diese Propheten nicht gesandt, sie sind von selbst losgelaufen; ich habe nichts zu ihnen gesagt, dennoch weissagen sie. – Ich habe wohl gehört, welche Lügen die Propheten in meinem Namen aussprechen und weissagen: ‚Ich habe geträumt, ich habe geträumt‘. – Wie lange noch werden die Propheten diese Trugbild in ihren Herzen tragen, sie die Lügen weissagen und deren Weissagungen nichts anderes sind als Verführungen ihres Herzens?
Wenn also dieses Volk oder ein Prophet oder ein Priester euch befragt und sagt: ‚Welche ist die Last des Herrn?‘, so sagt zu ihnen: ‚Ihr selbst seid meine Last, und ich werde sie weit weg von mir abwerfen‘, so spricht der Herr.“ (Jeremia, Kap. XXIII, 16-18, 21, 25, 26, 33)
12. Über diesen Abschnitt des Propheten Jeremias möchte ich mit euch sprechen, meine Freunde. Gott, der durch seinen Mund sprach, sagte: „Es sind die Visionen aus ihrem Herzen, die sie zum Sprechen bringen“. Diese Worte weisen deutlich darauf hin, dass schon zur damaligen Zeit die Scharlatane und die Fanatiker die Gabe der Prophezeiung missbrauchten und Eigennutz daraus zogen. Sie beuteten somit den einfachen und nahezu blinden Glauben des Volkes aus, indem sie für Geld gute und angenehme Sachen weissagten. Diese Art von Betrug war ziemlich verbreitet bei dem jüdischen Volk, und es ist leicht zu verstehen, dass das arme Volk in seiner Unwissenheit keine Möglichkeiten hatte, die Guten von den Bösen zu unterscheiden, und sie wurden stets – mehr oder weniger – von den Pseudo-Propheten betrogen, die nichts anders waren als Betrüger oder Fanatiker. Nichts ist bedeutsamer als diese Worte: „Ich habe diese Propheten nicht gesandt, sie sind von selbst losgelaufen; ich habe nichts zu ihnen gesagt, dennoch weissagen sie.“ Er sagte noch weiter: „Ich habe wohl gehört, welche Lügen die Propheten in meinem Namen aussprechen und weissagen: ‚Ich habe geträumt, ich habe geträumt‘. So wies ER auf eines der Mittel hin, die sie anwendeten, um das Vertrauen des Volks auszunutzen, das sie ihnen schenkten. Die Volksmenge, immer gläubig, dachte nicht daran, die Wahrhaftigkeit ihrer Träume oder ihrer Visionen in Frage zu stellen, sie fanden das ganz natürlich und ermunterten die Propheten immer zum Sprechen.
Hört, nach den Worten des Propheten, den weisen Rat des Apostels Johannes, wenn er sagt: „Glaubt nicht jedem Geist, sondern prüft, ob die Geister von Gott sind“, denn unter den Unsichtbaren gibt es auch solche, die Vergnügen am Betrug finden, wenn sie die Möglichkeit dazu haben. Die meist Betrogenen sind selbstverständlich die Medien, wenn sie keine ausreichenden Vorsichtsmaßnahmen anwenden. Dies ist ohne Zweifel eine der größten Klippen, an der viele zerschellen, besonders wenn sie Neulinge des Spiritismus sind. Dies ist für sie eine Prüfung, die sie nur mit großer Vorsicht bestehen können. Lernt also vor allem, die guten von den bösen Geistern zu unterscheiden, damit ihr nicht selbst zu falschen Propheten werdet. (Luoz, Schutzgeist, Karlsruhe, 1861)
Wenn also dieses Volk oder ein Prophet oder ein Priester euch befragt und sagt: ‚Welche ist die Last des Herrn?‘, so sagt zu ihnen: ‚Ihr selbst seid meine Last, und ich werde sie weit weg von mir abwerfen‘, so spricht der Herr.“ (Jeremia, Kap. XXIII, 16-18, 21, 25, 26, 33)
12. Über diesen Abschnitt des Propheten Jeremias möchte ich mit euch sprechen, meine Freunde. Gott, der durch seinen Mund sprach, sagte: „Es sind die Visionen aus ihrem Herzen, die sie zum Sprechen bringen“. Diese Worte weisen deutlich darauf hin, dass schon zur damaligen Zeit die Scharlatane und die Fanatiker die Gabe der Prophezeiung missbrauchten und Eigennutz daraus zogen. Sie beuteten somit den einfachen und nahezu blinden Glauben des Volkes aus, indem sie für Geld gute und angenehme Sachen weissagten. Diese Art von Betrug war ziemlich verbreitet bei dem jüdischen Volk, und es ist leicht zu verstehen, dass das arme Volk in seiner Unwissenheit keine Möglichkeiten hatte, die Guten von den Bösen zu unterscheiden, und sie wurden stets – mehr oder weniger – von den Pseudo-Propheten betrogen, die nichts anders waren als Betrüger oder Fanatiker. Nichts ist bedeutsamer als diese Worte: „Ich habe diese Propheten nicht gesandt, sie sind von selbst losgelaufen; ich habe nichts zu ihnen gesagt, dennoch weissagen sie.“ Er sagte noch weiter: „Ich habe wohl gehört, welche Lügen die Propheten in meinem Namen aussprechen und weissagen: ‚Ich habe geträumt, ich habe geträumt‘. So wies ER auf eines der Mittel hin, die sie anwendeten, um das Vertrauen des Volks auszunutzen, das sie ihnen schenkten. Die Volksmenge, immer gläubig, dachte nicht daran, die Wahrhaftigkeit ihrer Träume oder ihrer Visionen in Frage zu stellen, sie fanden das ganz natürlich und ermunterten die Propheten immer zum Sprechen.
Hört, nach den Worten des Propheten, den weisen Rat des Apostels Johannes, wenn er sagt: „Glaubt nicht jedem Geist, sondern prüft, ob die Geister von Gott sind“, denn unter den Unsichtbaren gibt es auch solche, die Vergnügen am Betrug finden, wenn sie die Möglichkeit dazu haben. Die meist Betrogenen sind selbstverständlich die Medien, wenn sie keine ausreichenden Vorsichtsmaßnahmen anwenden. Dies ist ohne Zweifel eine der größten Klippen, an der viele zerschellen, besonders wenn sie Neulinge des Spiritismus sind. Dies ist für sie eine Prüfung, die sie nur mit großer Vorsicht bestehen können. Lernt also vor allem, die guten von den bösen Geistern zu unterscheiden, damit ihr nicht selbst zu falschen Propheten werdet. (Luoz, Schutzgeist, Karlsruhe, 1861)
KAPITEL XXII - Trennt nicht, was Gott zusammengefügt hat
Die Unlösbarkeit der Ehe
1. Da traten auch die Pharisäer zu Ihm, um Ihn zu versuchen, indem sie sagten: „Ist es einem Mann erlaubt, seine Frau aus irgendeinem Grund wegzuschicken?“ – Er antwortete ihnen: „Habt ihr nicht gelesen, dass derjenige, der den Menschen erschaffen hat, sie von Anfang an als Mann und Weib geschaffen hatte und dass gesagt wurde: ‚Deshalb verlässt der Mann Vater und Mutter, um mit seiner Frau zu leben, und die zwei werden nur ein Fleisch sein‘! – So sind sie nun nicht mehr zwei, sondern ein Fleisch sein. – Der Mensch möge also nicht trennen, was Gott zusammengefügt hat.“
Sie entgegneten Ihm: „Warum hat dann Moses geboten, dass der Mann seiner Frau einen Scheidebrief geben soll und sich von ihr scheiden?“ – Jesus antwortete: „Wegen der Härte eures Herzens hat Moses euch erlaubt, euch von euren Frauen zu scheiden, aber das ist nicht von Anfang an so gewesen.“ – Ich sage euch daher: „Wer sich von seiner Frau scheidet, es sei denn wegen Ehebruch, und heiratet eine andere, begeht Ehebruch; und wer eine Frau heiratet, die von einem andern geschieden wurde, begeht ebenfalls Ehebruch.“ (Matthäus, Kap. XIX, 3-9)
Sie entgegneten Ihm: „Warum hat dann Moses geboten, dass der Mann seiner Frau einen Scheidebrief geben soll und sich von ihr scheiden?“ – Jesus antwortete: „Wegen der Härte eures Herzens hat Moses euch erlaubt, euch von euren Frauen zu scheiden, aber das ist nicht von Anfang an so gewesen.“ – Ich sage euch daher: „Wer sich von seiner Frau scheidet, es sei denn wegen Ehebruch, und heiratet eine andere, begeht Ehebruch; und wer eine Frau heiratet, die von einem andern geschieden wurde, begeht ebenfalls Ehebruch.“ (Matthäus, Kap. XIX, 3-9)
2. Unveränderlich ist nur das, was von Gott kommt. Alles, was ein Werk des Menschen ist, unterliegt der Veränderung. Die Naturgesetze sind immer die gleichen, in allen Zeiten und in allen Ländern. Die von Menschen gemachten Gesetze ändern sich nach Zeit, Ort und der Entwicklung der menschlichen Intelligenz. Was in der Ehe von göttlicher Ordnung ist, ist die Vereinigung der Geschlechter, um die Erneuerung des Menschen, der stirbt, herbeizuführen. Aber die Bedingungen, die diese Ehe regeln, sind derart menschlich, dass es auf der ganzen Welt, selbst im Christentum, nicht zwei Länder gibt, in denen sie absolut gleich sind, und nicht ein einziges, in dem sie sich nicht im Laufe der Zeit verändert haben. Daraus ergibt sich, dass entsprechend den bürgerlichen Rechten das, was in einem Land zu einer Zeit legal ist, in einem anderen Land und zu anderer Zeit ehebrecherisch ist; dies, weil die jeweiligen bürgerlichen Rechte den Zweck haben, die Interessen der Familien zu regeln, und diese Interessen variieren nach den Sitten und örtlichen Bedürfnissen. So ist zum Beispiel in bestimmten Ländern die kirchliche Eheschließung die einzige legale, in einigen Ländern ist darüber hinaus die standesamtliche Trauung erforderlich, und in anderen Ländern genügt schließlich die standesamtliche Trauung.
3. Es gibt aber in der Geschlechtsverbindung neben dem materiellen göttlichen Gesetz, das für alle Lebewesen allgemein gültig ist, noch ein anderes göttliches Gesetz, das wie alle Gottesgesetze unveränderlich und ausschließlich moralisch ist, nämlich das Gesetz der Liebe. Gott wollte, dass die Menschen sich nicht nur durch die Verbindung des Fleisches vereinigten, sondern auch durch die Verbindung der Seele, damit sich die gegenseitige Zuwendung der Eheleute auf die Kinder überträgt, damit sie nicht nur von einem, sondern von zwei geliebt werden, die für sie sorgen und sich um ihre Entwicklung kümmern. Wird das Gesetz der Liebe bei den allgemeinen Ehe-bedingungen berücksichtigt? Keineswegs! Gefragt wird nicht die Zuneigung zwischen zwei Menschen, deren gegenseitige Gefühle einander anziehen, denn meistens ist die gegenseitige Zuneigung nicht von langer Dauer. Was gesucht wird, ist nicht die Befriedigung des Herzens, sondern die des Stolzes, der Eitelkeit und der Habsucht, kurz gesagt, alle materiellen Interessen. Wenn alles nach diesen Interessen zum Besten steht, sagt man, dass diese Eheschließung angemessen ist. Und wenn die Geldbeutel gut ausgestattet sind, sagt man, dass die Eheleute dies ebenfalls sind und sehr glücklich sein sollten.
Jedoch, weder das Zivilgesetz noch die eingegangenen Verpflichtungen können das Gesetz der Liebe ersetzen, wenn dieses bei der Eheschließung nicht vorherrschend ist. Daraus resultiert sehr oft, was unter Zwang verbunden wurde, von selbst auseinander gehen wird; dass man einen Meineid leistet, wenn der vor dem Altar abgelegte Eid wie eine banale Formel ausgesprochen wird. Diese unglücklichen Verbindungen enden oft kriminell; doppeltes Unglück, das vermieden werden könnte, wenn unter den vereinbarten Ehebedingungen nicht die eine fehlen würde, die allein vor Gottes Augen Anerkennung findet: das Gesetz der Liebe. Als Gott sagte: „Ihr werdet ein einziges Fleisch sein“, und als Jesus ermahnte: „Trennt nicht, was Gott zusammen-gefügt hat“, so muss man die Ehe gemäß dem unveränderlichen Gesetz Gottes verstehen und nicht nach dem veränderlichen Gesetz der Menschen.
Jedoch, weder das Zivilgesetz noch die eingegangenen Verpflichtungen können das Gesetz der Liebe ersetzen, wenn dieses bei der Eheschließung nicht vorherrschend ist. Daraus resultiert sehr oft, was unter Zwang verbunden wurde, von selbst auseinander gehen wird; dass man einen Meineid leistet, wenn der vor dem Altar abgelegte Eid wie eine banale Formel ausgesprochen wird. Diese unglücklichen Verbindungen enden oft kriminell; doppeltes Unglück, das vermieden werden könnte, wenn unter den vereinbarten Ehebedingungen nicht die eine fehlen würde, die allein vor Gottes Augen Anerkennung findet: das Gesetz der Liebe. Als Gott sagte: „Ihr werdet ein einziges Fleisch sein“, und als Jesus ermahnte: „Trennt nicht, was Gott zusammen-gefügt hat“, so muss man die Ehe gemäß dem unveränderlichen Gesetz Gottes verstehen und nicht nach dem veränderlichen Gesetz der Menschen.
4. Ist das Zivilgesetz also überflüssig und muss man zu der naturgemäßen Vereinigung zurückkehren? Nein, natürlich nicht. Das Zivilgesetz hat den Zweck, die sozialen Beziehungen und die Familieninteressen je nach den Erfordernissen der Zivilisation zu regeln; es ist daher nützlich und notwendig, jedoch veränderlich. Es muss vorausschauend sein, denn der zivilisierte Mensch kann nicht wie ein Wilder leben. Aber nichts, absolut nichts spricht dagegen, dass das menschliche Gesetz die Folge des Göttlichen sei. Die Hindernisse zur Erfüllung der Göttlichen Gesetze kommen von den Vorurteilen und nicht vom Zivilgesetz. Obwohl diese Vorurteile noch bestehen, haben sie unter den aufgeklärten Völkern bereits schon viel von ihrem Einfluss verloren. Sie verschwinden allmählich mit der moralischen Entwicklung, die schließlich die Augen der Menschen öffnet hinsichtlich des Schlechten, der Fehler und auch der Verbrechen aus Verbindungen, die nur aus materiellen Interessen geschlossen wurden. Eines Tages wird man sich fragen, ob es menschlicher, barmherziger oder moralischer ist, zwei Menschen aneinander gefesselt zu lassen, die nicht zusammen leben können, oder ihnen die Freiheit zurückzugeben; ob die Aussicht auf eine unlösbare Fessel die Zahl der ungesetzlichen Verbindungen nicht noch erhöht.
Die Scheidung
5. Die Scheidung ist ein menschliches Gesetz, mit dem Zweck, das zu scheiden, was tatsächlich schon geschieden ist. Die Scheidung ist kein Verstoß gegen das Gesetz Gottes, denn sie korrigiert lediglich nur das, was von den Menschen gemacht wurde, und sie ist nur dort anzuwenden, wo das göttliche Gesetz nicht in Betracht gezogen wurde. Wenn die Scheidung gegen das Gesetz Gottes wäre, dann müsste die Kirche sogar jene Kirchenführer verurteilen, die kraft ihrer eigenen Autorität und im Namen der Religion schon mehr als einmal die Scheidung ausgesprochen haben; eine doppelte Pflicht-verletzung sogar, weil dies lediglich im Hinblick auf weltliche Interessen geschah und nicht, um das Gesetz der Liebe zu erfüllen.
Auch Jesus segnete nicht die absolute Unlösbarkeit der Ehe. Sagte Er nicht: „Wegen der Härte eurer Herzen, hat es euch Moses erlaubt, euch von euren Frauen zu scheiden“? Dies bedeutet, dass seit der Zeit Moses Scheidungen notwendig werden konnten, da die gegenseitige Zuwendung nicht der einzig entscheidende Zweck der Ehe war. Er fügte jedoch hinzu: „Am Anfang war das nicht so“, d.h. in frühesten Zeiten der Menschheit, als die Menschen noch nicht durch Egoismus und Hochmut verdorben waren und nach dem Gesetz Gottes lebten, die Ehen aus Sympathie und nicht aus Eitelkeit oder Ehrgeiz geschlossen wurden, gab es keinen Anlass zu einer Verstoßung.
Er geht noch weiter: Er nennt ein Beispiel, wo eine Verstoßung stattfinden kann, nämlich bei Ehebruch. Nun, es wird keinen Ehebruch geben, wo eine gegenseitige und aufrichtige Zuneigung herrscht. In der Tat verbietet Er dem Mann, eine Frau zu nehmen, die verstoßen wurde; hierbei muss man jedoch die Gebräuche und Sitten der Menschen der damaligen Zeit berücksichtigen. Die mosaischen Gesetze schrieben in einem solchen Fall die Steinigung vor. Da Er diesen barbarischen Brauch abschaffen wollte, brauchte Er eine andere Strafe; Er findet sie im Verbot, eine zweite Ehe einzugehen. In gewisser Weise wurde dadurch ein bürgerliches Gesetz durch ein anderes ersetzt, welches sich aber, wie alle Gesetze dieser Art, im Laufe der Zeit noch bewähren musste.
Auch Jesus segnete nicht die absolute Unlösbarkeit der Ehe. Sagte Er nicht: „Wegen der Härte eurer Herzen, hat es euch Moses erlaubt, euch von euren Frauen zu scheiden“? Dies bedeutet, dass seit der Zeit Moses Scheidungen notwendig werden konnten, da die gegenseitige Zuwendung nicht der einzig entscheidende Zweck der Ehe war. Er fügte jedoch hinzu: „Am Anfang war das nicht so“, d.h. in frühesten Zeiten der Menschheit, als die Menschen noch nicht durch Egoismus und Hochmut verdorben waren und nach dem Gesetz Gottes lebten, die Ehen aus Sympathie und nicht aus Eitelkeit oder Ehrgeiz geschlossen wurden, gab es keinen Anlass zu einer Verstoßung.
Er geht noch weiter: Er nennt ein Beispiel, wo eine Verstoßung stattfinden kann, nämlich bei Ehebruch. Nun, es wird keinen Ehebruch geben, wo eine gegenseitige und aufrichtige Zuneigung herrscht. In der Tat verbietet Er dem Mann, eine Frau zu nehmen, die verstoßen wurde; hierbei muss man jedoch die Gebräuche und Sitten der Menschen der damaligen Zeit berücksichtigen. Die mosaischen Gesetze schrieben in einem solchen Fall die Steinigung vor. Da Er diesen barbarischen Brauch abschaffen wollte, brauchte Er eine andere Strafe; Er findet sie im Verbot, eine zweite Ehe einzugehen. In gewisser Weise wurde dadurch ein bürgerliches Gesetz durch ein anderes ersetzt, welches sich aber, wie alle Gesetze dieser Art, im Laufe der Zeit noch bewähren musste.
KAPITEL XXIII - Seltsame Moral
Wer nicht seinen Vater und seine Mutter hasst
1. Eine große Volksmenge ging mit Jesus, und Er wandte sich um und sprach zu ihnen: „Wenn jemand zu mir kommt und seinen Vater und seine Mutter, seine Frau und seine Kinder, seine Brüder und Schwestern, und sogar sein eigenes Leben nicht hasst, kann nicht mein Jünger sein. Und wer sein Kreuz nicht trägt und mir nicht folgt, kann nicht mein Jünger sein. So auch wer unter euch nicht allem entsagt, was er hat, der kann ebenfalls nicht mein Jünger sein. (Lukas, Kap. XIV, 25-27 und 33)
2. Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, ist meiner nicht würdig; und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, ist meiner nicht würdig. (Matthäus, Kap. X, 37)
3. Gewisse Worte, sehr wenige übrigens, die aus Jesu Mund kommend wirklich sehr befremdlich klingen, bilden einen so seltsamen Kontrast, dass man instinktiv ihren wortgemäßen Sinn ablehnt, wobei die Erhabenheit Seiner Lehre nicht darunter leidet. Da diese Worte nach Seinem Tod niedergeschrieben wurden – keines der Evangelien wurde zu Seinen Lebzeiten geschrieben – ist es gestattet anzunehmen, dass in diesem Fall der tiefere Sinn Seiner Gedanken nicht richtig wiedergegeben wurde, oder – was noch wahrscheinlicher ist – dass der ursprüngliche Sinn bei der Übersetzung von der einen in eine andere Sprache einige Änderungen erlitten hat. Es genügt, wenn ein Fehler ein erstes Mal gemacht wurde, um bei der Wiedergabe wiederholt zu werden, wie man das so oft bei historischen Fakten sieht.
Das Wort hassen, in diesem Satz vom Evangelist Lukas: „Wenn jemand zu mir kommt und nicht seinen Vater und seine Mutter hasst“, ist so ein Fall. Kein Mensch würde auf den Gedanken kommen, Jesus dieses Wort zuzuschreiben. Es wäre deshalb überflüssig, darüber zu diskutieren und noch weniger zu versuchen, es zu rechtfertigen. Es wäre notwendig zu wissen, ob Er es ausgesprochen hat, und falls dies bejaht werden kann, ob in der Sprache, in der Er sich äußerte, dieses Wort die gleiche Bedeutung wie in unserer Sprache hatte. Der Abschnitt vom Evangelist Johannes: „Wer sein Leben in dieser Welt hasst, bewahrt es für das ewige Leben“, drückt gewiss nicht die Meinung aus, die wir ihm beimessen.
Die hebräische Sprache war nicht reich und viele Worte hatten mehrere Bedeutungen. So ist es zum Beispiel mit dem Wort, dass in der Genesis die Phasen der Schöpfung bezeichnet und zugleich benutzt wurde, um irgendeinen Zeitabschnitt und die Zeit für eine vollständige Umdrehung der Erde zu bezeichnen. Daher wurde es später mit dem Wort Tag übersetzt, hieraus entstand dann der Glaube, dass die Welt ein Werk von sechs Mal vierundzwanzig Stunden war. Ebenso geschah es mit dem Wort, das zugleich ein Kamel und ein Seil bezeichnete, weil die Seile aus Kamelhaaren hergestellt wurden, und deswegen wurde es in der Allegorie des Nadelöhrs, mit dem Wort Kamel übersetzt (siehe Kap. XVI, Nr. 2). *
Man muss daher die Sitten und den Charakter der Völker berücksichtigen, die das besondere Wesen ihrer Sprache beeinflussen. Ohne diese Kenntnis entgeht einigen Worten ihr wahrer Sinn. Das gleiche Wort kann von einer Sprache in die andere übersetzt eine mehr oder weniger energische Bedeutung haben. Ein Wort kann in einer Sprache eine Beleidigung oder eine Gotteslästerung sein, und unbedeutend in einer anderen, gemäß der Bedeutung, die man ihm beimisst. In einer gleichen Sprache verlieren einige Wort ihren Wert durch die Jahrhunderte. Daher kommt es, dass eine streng genommene buchstäbliche Übersetzung nicht immer den Gedanken richtig wiedergibt, und um genau zu sein, ist es manchmal notwendig, nicht die entsprechenden Worte zu benutzen, sondern andere, gleichbedeutende oder Umschreibungen.
Diese Bemerkungen sind sehr wesentlich für die Auslegung der Heiligen Schrift, insbesondere der Evangelien. Wenn man das Umfeld nicht berücksichtigt, in dem Jesus lebte, läuft man Gefahr, sich in der Bedeutung einiger Ausdrücke und Tatsachen zu irren, infolge der Gewohnheit, die andern mit sich selbst gleichzusetzen. Aus diesem Grund ist es also nötig, von dem Wort Hass die moderne Bedeutung zu verwerfen, als gegensätzlich zum Wesen der Lehre Jesus (siehe auch Kapitel XIV, Nr. 5 und folgende).
______________________________
* Non odit auf Latein, Kai oder misei auf Griechisch bedeutet nicht hassen, sondern weniger lieben. Was das griechische Verb misein ausdrückt, sagt noch besser das hebräische Verb, dass Jesus gebraucht haben soll. Es bedeutet nicht nur hassen, sondern weniger lieben, nicht so stark lieben, ebenso stark wie einen anderen. In dem syrischen Dialekt, von dem man sagt, dass Jesus ihn am häufigsten gebrauchte, ist diese Bedeutung noch stärker. Es ist in diesem Sinn, dass es in der Genesis benutzt wird (Kap. XXIX, 30-31): „Und Jakob liebte auch Rachel mehr als Lia, und Jehova, als er sah, dass Lia gehasst wurde …“. Es ist offenkundig, dass der wahre Sinn weniger geliebt bedeutete; so muss dies übersetzt werden. In vielen anderen hebräischen Stellen, insbesondere den syrischen, wird das gleiche Verb im Sinne von: nicht so stark lieben wie einen anderen, und man würde einen widersprüchlichen Sinn mit „hassen“ übersetzen, was eine andere ganz deutliche Bedeutung hat. Der Text des heiligen Matthäus beseitigt im Übrigen jegliche Schwierigkeit. (Anmerkung von M. Pezzani).
Das Wort hassen, in diesem Satz vom Evangelist Lukas: „Wenn jemand zu mir kommt und nicht seinen Vater und seine Mutter hasst“, ist so ein Fall. Kein Mensch würde auf den Gedanken kommen, Jesus dieses Wort zuzuschreiben. Es wäre deshalb überflüssig, darüber zu diskutieren und noch weniger zu versuchen, es zu rechtfertigen. Es wäre notwendig zu wissen, ob Er es ausgesprochen hat, und falls dies bejaht werden kann, ob in der Sprache, in der Er sich äußerte, dieses Wort die gleiche Bedeutung wie in unserer Sprache hatte. Der Abschnitt vom Evangelist Johannes: „Wer sein Leben in dieser Welt hasst, bewahrt es für das ewige Leben“, drückt gewiss nicht die Meinung aus, die wir ihm beimessen.
Die hebräische Sprache war nicht reich und viele Worte hatten mehrere Bedeutungen. So ist es zum Beispiel mit dem Wort, dass in der Genesis die Phasen der Schöpfung bezeichnet und zugleich benutzt wurde, um irgendeinen Zeitabschnitt und die Zeit für eine vollständige Umdrehung der Erde zu bezeichnen. Daher wurde es später mit dem Wort Tag übersetzt, hieraus entstand dann der Glaube, dass die Welt ein Werk von sechs Mal vierundzwanzig Stunden war. Ebenso geschah es mit dem Wort, das zugleich ein Kamel und ein Seil bezeichnete, weil die Seile aus Kamelhaaren hergestellt wurden, und deswegen wurde es in der Allegorie des Nadelöhrs, mit dem Wort Kamel übersetzt (siehe Kap. XVI, Nr. 2). *
Man muss daher die Sitten und den Charakter der Völker berücksichtigen, die das besondere Wesen ihrer Sprache beeinflussen. Ohne diese Kenntnis entgeht einigen Worten ihr wahrer Sinn. Das gleiche Wort kann von einer Sprache in die andere übersetzt eine mehr oder weniger energische Bedeutung haben. Ein Wort kann in einer Sprache eine Beleidigung oder eine Gotteslästerung sein, und unbedeutend in einer anderen, gemäß der Bedeutung, die man ihm beimisst. In einer gleichen Sprache verlieren einige Wort ihren Wert durch die Jahrhunderte. Daher kommt es, dass eine streng genommene buchstäbliche Übersetzung nicht immer den Gedanken richtig wiedergibt, und um genau zu sein, ist es manchmal notwendig, nicht die entsprechenden Worte zu benutzen, sondern andere, gleichbedeutende oder Umschreibungen.
Diese Bemerkungen sind sehr wesentlich für die Auslegung der Heiligen Schrift, insbesondere der Evangelien. Wenn man das Umfeld nicht berücksichtigt, in dem Jesus lebte, läuft man Gefahr, sich in der Bedeutung einiger Ausdrücke und Tatsachen zu irren, infolge der Gewohnheit, die andern mit sich selbst gleichzusetzen. Aus diesem Grund ist es also nötig, von dem Wort Hass die moderne Bedeutung zu verwerfen, als gegensätzlich zum Wesen der Lehre Jesus (siehe auch Kapitel XIV, Nr. 5 und folgende).
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* Non odit auf Latein, Kai oder misei auf Griechisch bedeutet nicht hassen, sondern weniger lieben. Was das griechische Verb misein ausdrückt, sagt noch besser das hebräische Verb, dass Jesus gebraucht haben soll. Es bedeutet nicht nur hassen, sondern weniger lieben, nicht so stark lieben, ebenso stark wie einen anderen. In dem syrischen Dialekt, von dem man sagt, dass Jesus ihn am häufigsten gebrauchte, ist diese Bedeutung noch stärker. Es ist in diesem Sinn, dass es in der Genesis benutzt wird (Kap. XXIX, 30-31): „Und Jakob liebte auch Rachel mehr als Lia, und Jehova, als er sah, dass Lia gehasst wurde …“. Es ist offenkundig, dass der wahre Sinn weniger geliebt bedeutete; so muss dies übersetzt werden. In vielen anderen hebräischen Stellen, insbesondere den syrischen, wird das gleiche Verb im Sinne von: nicht so stark lieben wie einen anderen, und man würde einen widersprüchlichen Sinn mit „hassen“ übersetzen, was eine andere ganz deutliche Bedeutung hat. Der Text des heiligen Matthäus beseitigt im Übrigen jegliche Schwierigkeit. (Anmerkung von M. Pezzani).
Vater, Mutter und Kinder verlassen
4. Jeder, der um meines Namens Willen sein Haus oder seine Brüder und Schwestern oder seinen Vater und seine Mutter oder seine Frau und seine Kinder oder seine Äcker verlassen hat, der wird alles hundertfach zurückerhalten und das ewige Leben ererben. (Matthäus, Kap. XIX, 29)
5. Da sagte Petrus zu Ihm: „Sieh, was uns betrifft, haben wir unser Eigentum verlassen und sind Dir nachgefolgt.“ – Jesus antwortete ihnen: „Wahrlich, ich sage euch, dass niemand um des Reiches Gottes Willen sein Haus oder seinen Vater und seine Mutter oder seine Brüder und Schwestern oder seine Frau und Kinder verlässt, der nicht in dieser Welt viel mehr empfängt, und in den zukünftigen Jahrhunderten das ewige Leben.“ (Lukas, Kap. XVIII, 28-30)
6. Ein anderer sagte zu Ihm: „Herr, ich werde Dir nachfolgen, zuvor jedoch erlaube mir über alles zu verfügen, was sich in meinem Haus befindet.“ Jesus sprach zu ihm: „Jeder, der die Hand am Pflug hat und zurückblickt, ist nicht geeignet für das Reich Gottes.“ (Lukas, Kap. IX, 61, 62)
Ohne über die Worte zu diskutieren, soll man hier den Gedanken suchen, der offensichtlich folgender war: „Die Interessen des zukünftigen Lebens überwiegen alle Interessen und alle menschlichen Betrachtungen, weil dieser Gedanke mit dem Wesen der Lehre Jesu übereinstimmt, während der Gedanke einer Ablehnung der Familie die Verneinung seiner Lehre wäre.
Übrigens, haben wir nicht die Anwendung dieser Grundsätze vor Augen, indem wir die Interessen und die familiären Zuneigungen für das Vaterland opfern? Tadelt man einen Sohn, der seinen Vater, seine Mutter, seine Geschwister, seine Frau und seine eigenen Kinder verlässt, um sein Land zu verteidigen? Erkennt man ihm im Gegenteil nicht ein großes Verdienst an, sich den Annehmlichkeiten seines Heimes, der Wärme der Freundschaften zu entreißen, um eine Pflicht zu erfüllen? Es gibt also Pflichten, die wichtiger sind als andere. Verpflichtet nicht das Gesetz die Tochter dazu, ihre Eltern zu verlassen, um ihrem Ehemann zu folgen? In der Welt wimmelt es von Fällen, wo die schmerzhaftesten Trennungen notwendig sind; aber die Zuneigungen zerbrechen deshalb nicht daran. Die Entfernung vermindert weder den Respekt noch die Fürsorge, die man den Eltern schuldet, auch nicht die Liebe zu seinen Kindern. Man sieht, dass diese Worte, auch wenn sie wortwörtlich interpretiert werden – abgesehen von dem Wort hassen – keine Verneinung des Gebotes sind, das vorschreibt, dass man seinen Vater und seine Mutter ehren soll, auch nicht das Gefühl der väterlichen Liebe, und um so weniger noch, wenn man sie ihrem Sinn nach versteht. Die übertriebene Formulierung zielte darauf ab, aufzuzeigen, wie zwingend die Pflicht war, sich um das zukünftige Leben zu kümmern. Sie müssen aber weniger schockierend gewesen sein für ein Volk und in einer Epoche, wo – infolge der herrschenden Sitten – die Familienbande schwächer waren als in einer moralisch fortschrittlicheren Zivilisation. Diese Bande, die bei primitiven Völkern schwächer waren, verstärkten sich mit der Entwicklung der Sensibilität und des moralischen Verhaltens. Die Trennung als solche ist notwendig für den Fortschritt, sowohl für die Familien als auch für die Rassen, sie degenerieren, wenn es keine Vermischungen gibt; wenn sich die einen nicht mit den andern vermischen. Das ist ein Naturgesetz, das ebenso im Interesse des moralischen als auch des physischen Fortschritts ist.
Diese Dinge sind hier nur vom irdischen Gesichtspunkt her betrachtet worden. Der Spiritismus lässt sie uns von einem höheren Standpunkt aus betrachten, er zeigt uns auf, dass die wahren Bande der Zuneigung jene des Geistes und nicht die des Körpers sind und dass diese Bande weder durch Trennung noch durch den Tod des Körpers zerstört werden und dass sie sich im geistigen Leben durch die Reinigung des Geistes noch verstärken. Eine tröstende Wahrheit, die uns große Kraft gibt, um die Schicksalsschläge des Lebens zu ertragen. (Siehe Kap. IV, Nr. 18 und Kap. XIV, Nr. 8)
Ohne über die Worte zu diskutieren, soll man hier den Gedanken suchen, der offensichtlich folgender war: „Die Interessen des zukünftigen Lebens überwiegen alle Interessen und alle menschlichen Betrachtungen, weil dieser Gedanke mit dem Wesen der Lehre Jesu übereinstimmt, während der Gedanke einer Ablehnung der Familie die Verneinung seiner Lehre wäre.
Übrigens, haben wir nicht die Anwendung dieser Grundsätze vor Augen, indem wir die Interessen und die familiären Zuneigungen für das Vaterland opfern? Tadelt man einen Sohn, der seinen Vater, seine Mutter, seine Geschwister, seine Frau und seine eigenen Kinder verlässt, um sein Land zu verteidigen? Erkennt man ihm im Gegenteil nicht ein großes Verdienst an, sich den Annehmlichkeiten seines Heimes, der Wärme der Freundschaften zu entreißen, um eine Pflicht zu erfüllen? Es gibt also Pflichten, die wichtiger sind als andere. Verpflichtet nicht das Gesetz die Tochter dazu, ihre Eltern zu verlassen, um ihrem Ehemann zu folgen? In der Welt wimmelt es von Fällen, wo die schmerzhaftesten Trennungen notwendig sind; aber die Zuneigungen zerbrechen deshalb nicht daran. Die Entfernung vermindert weder den Respekt noch die Fürsorge, die man den Eltern schuldet, auch nicht die Liebe zu seinen Kindern. Man sieht, dass diese Worte, auch wenn sie wortwörtlich interpretiert werden – abgesehen von dem Wort hassen – keine Verneinung des Gebotes sind, das vorschreibt, dass man seinen Vater und seine Mutter ehren soll, auch nicht das Gefühl der väterlichen Liebe, und um so weniger noch, wenn man sie ihrem Sinn nach versteht. Die übertriebene Formulierung zielte darauf ab, aufzuzeigen, wie zwingend die Pflicht war, sich um das zukünftige Leben zu kümmern. Sie müssen aber weniger schockierend gewesen sein für ein Volk und in einer Epoche, wo – infolge der herrschenden Sitten – die Familienbande schwächer waren als in einer moralisch fortschrittlicheren Zivilisation. Diese Bande, die bei primitiven Völkern schwächer waren, verstärkten sich mit der Entwicklung der Sensibilität und des moralischen Verhaltens. Die Trennung als solche ist notwendig für den Fortschritt, sowohl für die Familien als auch für die Rassen, sie degenerieren, wenn es keine Vermischungen gibt; wenn sich die einen nicht mit den andern vermischen. Das ist ein Naturgesetz, das ebenso im Interesse des moralischen als auch des physischen Fortschritts ist.
Diese Dinge sind hier nur vom irdischen Gesichtspunkt her betrachtet worden. Der Spiritismus lässt sie uns von einem höheren Standpunkt aus betrachten, er zeigt uns auf, dass die wahren Bande der Zuneigung jene des Geistes und nicht die des Körpers sind und dass diese Bande weder durch Trennung noch durch den Tod des Körpers zerstört werden und dass sie sich im geistigen Leben durch die Reinigung des Geistes noch verstärken. Eine tröstende Wahrheit, die uns große Kraft gibt, um die Schicksalsschläge des Lebens zu ertragen. (Siehe Kap. IV, Nr. 18 und Kap. XIV, Nr. 8)
Überlasst es den Toten, ihre Toten zu begraben
7. Er sprach zu einem anderen: „Folge mir!“ Und dieser antwortete Ihm: „Herr, erlaube mir, zuvor noch meinen Vater zu begraben.“ – Jesus erwiderte ihm: „Überlass es den Toten, ihre Toten zu begraben, du aber geh hin und verkündige das Reich Gottes.“ (Lukas, Kap. IX, 59, 60)
8. Was können diese Worte bedeuten: „Überlass es den Toten, ihre Toten zu begraben?“ Die vorhergehenden Betrachtungen zeigen zuerst, dass sie in dem Moment als sie gesprochen wurden, keinen Tadel für den ausdrückten konnten, der es als eine Pflicht der Kindesliebe betrachtete, seinen Vater zu begraben. Sie beinhalten eine tiefsinnige Bedeutung, die nur eine vollständigere Kenntnis des geistigen Lebens verständlich machen kann.
Das geistige Leben ist nämlich das wahre Leben; es ist das normale Leben des Geistes. Seine irdische Existenz ist nur vorübergehend und vergänglich, sie ist eine Art Tod, wenn man sie mit der Pracht und den Aktivitäten des geistigen Lebens vergleicht. Der Körper ist nichts anderes als eine grobe Bekleidung, das den Geist vorübergehend umhüllt; eine wahrhafte Kette, die ihn an die Scholle der Erde fesselt, und der Geist fühlt sich glücklich, wenn er wieder davon befreit ist. Die Ehrfurcht, die man den Toten gegenüber hat, wendet sich nicht an die Materie, sondern durch die Erinnerung an den abwesenden Geist. Sie ist derjenigen ähnlich, die man für Dinge hat, die ihm gehörten, die er berührte und die diejenigen, die ihn lieben, als Reliquie behalten. Dies ist es, was jener Mann nicht von sich aus verstehen konnte. Jesus lehrte ihn dies, indem Er sagte: „Sorgt euch nicht um den Körper, sondern denkt vielmehr an den Geist. Geht und verkündet das Reich Gottes; geht hin und sagt den Menschen, dass ihre Heimat nicht die Erde ist, sondern der Himmel, denn nur dort ist das wahre Leben.“
Das geistige Leben ist nämlich das wahre Leben; es ist das normale Leben des Geistes. Seine irdische Existenz ist nur vorübergehend und vergänglich, sie ist eine Art Tod, wenn man sie mit der Pracht und den Aktivitäten des geistigen Lebens vergleicht. Der Körper ist nichts anderes als eine grobe Bekleidung, das den Geist vorübergehend umhüllt; eine wahrhafte Kette, die ihn an die Scholle der Erde fesselt, und der Geist fühlt sich glücklich, wenn er wieder davon befreit ist. Die Ehrfurcht, die man den Toten gegenüber hat, wendet sich nicht an die Materie, sondern durch die Erinnerung an den abwesenden Geist. Sie ist derjenigen ähnlich, die man für Dinge hat, die ihm gehörten, die er berührte und die diejenigen, die ihn lieben, als Reliquie behalten. Dies ist es, was jener Mann nicht von sich aus verstehen konnte. Jesus lehrte ihn dies, indem Er sagte: „Sorgt euch nicht um den Körper, sondern denkt vielmehr an den Geist. Geht und verkündet das Reich Gottes; geht hin und sagt den Menschen, dass ihre Heimat nicht die Erde ist, sondern der Himmel, denn nur dort ist das wahre Leben.“
Ich bin nicht gekommen, um den Frieden zu bringen, sondern die Trennung
9. Denkt nicht, dass ich gekommen sei, um Frieden auf die Erde zu bringen. Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert; denn ich bin gekommen, den Sohn mit seinem Vater zu entzweien, die Tochter mit ihrer Mutter und die Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter; und des Menschen Feinde werden die eigenen Hausgenossen sein. (Matthäus, Kap. X, 34-36)
10. Ich bin gekommen, um Feuer auf der Erde zu entfachen, und ich wünsche mir sehr, dass es schon brenne. Ich muss durch eine Taufe getauft werden, und mich drängt es sehr, dass sie vollzogen wird!
Glaubt ihr, dass ich gekommen sei, um Frieden auf die Erde zu bringen? Nein, ich versichere euch, dass es im Gegenteil die Trennung ist; denn wenn von heute an fünf Personen in einem Haus sein werden, werden sich die einen mit den anderen entzweien: drei gegen zwei und zwei gegen drei. Der Vater wird mit dem Sohn in Zwietracht leben und der Sohn mit dem Vater, die Mutter mit der Tochter und die Tochter mit der Mutter, die Schwiegermutter mit der Schwiegertochter und die Schwiegertochter mit der Schwiegermutter. (Lukas, Kap. XII, 49-53)
Glaubt ihr, dass ich gekommen sei, um Frieden auf die Erde zu bringen? Nein, ich versichere euch, dass es im Gegenteil die Trennung ist; denn wenn von heute an fünf Personen in einem Haus sein werden, werden sich die einen mit den anderen entzweien: drei gegen zwei und zwei gegen drei. Der Vater wird mit dem Sohn in Zwietracht leben und der Sohn mit dem Vater, die Mutter mit der Tochter und die Tochter mit der Mutter, die Schwiegermutter mit der Schwiegertochter und die Schwiegertochter mit der Schwiegermutter. (Lukas, Kap. XII, 49-53)
11. Kann es möglich sein, dass Jesus, der die Verkörperung der Sanftmut und der Güte war; der nie aufhörte die Nächstenliebe zu predigen, gesagt hätte: “Ich bin nicht gekommen, um den Frieden zu bringen, sondern das Schwert; ich bin gekommen, um den Sohn vom Vater zu trennen, den Ehemann von der Ehefrau; ich bin gekommen, um Feuer auf der Erde zu entfachen, und ich wünsche mir sehr, dass es schon brenne“? Stehen diese Worte nicht im offenkundigen Widerspruch zu seiner Lehre? Ist es nicht eine Gotteslästerung, Ihm die Sprache eines blutrünstigen und zerstörerischen Eroberers zuzuschreiben? Nein, es gibt weder Gotteslästerung noch Widerspruch bei diesen Worten, denn es war wirklich Er, der sie ausgesprochen hat, und sie bezeugen Seine große Weisheit. Nur die Form, ein bisschen zweideutig, drückt nicht deutlich Seinen Gedanken aus, was dazu veranlasst, dass man sich hinsichtlich Seines wahren Sinnes irren kann. Wortwörtlich genommen, würden sie dazu tendieren, Seine friedliche Sendung in eine andere der Störung und Zwietracht zu verwandeln; eine unsinnige Folgerung, die der gesunde Menschenverstand zurückweist, denn Jesus konnte sich nicht widersprechen (Siehe Kap. XIV, Nr. 6).
12. Jede neue Idee stößt gezwungenermaßen auf Widerstand und es gibt keine einzige, die sich ohne Kämpfe durchgesetzt hätte. In solchen Fällen steht der Widerstand immer im Verhältnis zur Wichtigkeit der vorgesehenen Ergebnisse, denn je größer sie ist, desto mehr verletzt sie die vorhandenen Interessen. Wenn sie bekanntermaßen falsch ist und keine Konsequenzen zu befürchten hat, beunruhigt sich niemand und man lässt sie passieren, in der Gewissheit, dass sie keine Lebenskraft hat. Wenn sie aber wahr ist; wenn sie auf einer soliden Grundlage beruht, wenn sie Zukunft hat, dann warnt eine verborgene Vorahnung ihre Gegner davor, dass es sich um eine Gefahr, sowohl für sie, als auch für die Ordnung der Dinge handelt, für deren Aufrechterhaltung sie sich einsetzen, deshalb greifen sie diese neue Idee und auch ihre Anhänger an.
Das Ausmaß der Wichtigkeit und der Ergebnisse einer neuen Idee zeigt sich daher in den Gefühlen, die ihr Erscheinen verursacht, in der Stärke der Opposition, die sie hervorruft, und im Grad und der Beharrlichkeit des Zorns ihrer Gegner.
Das Ausmaß der Wichtigkeit und der Ergebnisse einer neuen Idee zeigt sich daher in den Gefühlen, die ihr Erscheinen verursacht, in der Stärke der Opposition, die sie hervorruft, und im Grad und der Beharrlichkeit des Zorns ihrer Gegner.
13. Jesus kam, um eine Lehre zu verkünden, welche die Missbräuche, die die Pharisäer, die Schriftgelehrten und die Priester Seiner Zeit trieben, schon in ihren Fundamenten untergraben würde. Deshalb ließen sie Ihn sterben, in dem Glauben, dass sie die Idee vernichten würden, wenn sie den Mann töteten. Aber die Idee überlebte, weil sie wahr war, und verbreitete sich, weil sie den Vorsehungen Gottes entsprach. Hervorgegangen aus einem kleinen verborgenen Dorf Judäas, errichtete sie ihre Flagge in der eigentlichen Hauptstadt der heidnischen Welt, in der Gegenwart ihrer erbitterten Gegner, vor jenen, die das größte Interesse daran hatten, sie zu bekämpfen, weil sie den jahrhundertealten Glauben umstieß, an dem viele, mehr aus Interesse als aus Überzeugung, festhielten. Hier warteten auf die Apostel die härtesten Kämpfe. Die Opfer waren unzählig, aber die Idee wuchs immer weiter und stieg triumphierend daraus hervor, weil sie, als die Wahrheit, über ihre Vorgängerinnen siegte.
14. Es ist anzumerken, dass das Christentum gerade zu der Zeit aufkam, als sich das Heidentum im Niedergang befand und sich gegen die Erkenntnisse der Vernunft sträubte. Man praktizierte es noch der Form halber, aber der Glaube daran war verschwunden; nur das persönliche Interesse hielt das Heidentum aufrecht. Das persönliche Interesse ist allerdings hartnäckig, es lässt sich nicht von Tatsachen überzeugen, es wird umso gereizter, je entschiedener die Argumente sind, die sich ihm entgegenstellen, um ihm seine Fehler aufzeigen. Es weiß genau, dass es sich im Irrtum befindet, wird aber nicht davon berührt, denn der wahre Glaube ist nicht in dessen Seele. Was dieses Interesse am meisten fürchtet, ist das Licht der Aufklärung, das den Blinden die Augen öffnet. Der Irrtum ist ihm nützlich, deshalb klammert es sich daran und verteidigt ihn.
Hatte nicht auch Sokrates eine Lehre herausgegeben, die bis zu einem gewissen Grad der Lehre Christi entspricht? Warum hat sie sich zu jener Zeit, bei einem der intelligentesten Völker der Erde, nicht durchgesetzt? Weil die Zeit dafür noch nicht gekommen war. Er hat auf einen unvorbereiteten Boden gesät, denn das Heidentum war noch nicht genug niedergegangen. Christus bekam die Ihm von Gott übertragene Mission zu einem günstigen Zeitpunkt. Nicht alle Menschen Seiner Zeit waren den christlichen Ideen gewachsen, wie es notwendig gewesen wäre, aber es gab eine allgemeine Eignung, sie aufzunehmen, da man begann, die Leere zu spüren, die die gewöhnlichen Glauben in der Seele hinterlassen. Sokrates und Platon hatten den Zugang zu diesem Weg geöffnet und für die Geister vorbereitet. (Siehe Anleitung, Absatz IV, Sokrates und Platon – Vorläufer der christlichen Idee und des Spiritismus.)
Hatte nicht auch Sokrates eine Lehre herausgegeben, die bis zu einem gewissen Grad der Lehre Christi entspricht? Warum hat sie sich zu jener Zeit, bei einem der intelligentesten Völker der Erde, nicht durchgesetzt? Weil die Zeit dafür noch nicht gekommen war. Er hat auf einen unvorbereiteten Boden gesät, denn das Heidentum war noch nicht genug niedergegangen. Christus bekam die Ihm von Gott übertragene Mission zu einem günstigen Zeitpunkt. Nicht alle Menschen Seiner Zeit waren den christlichen Ideen gewachsen, wie es notwendig gewesen wäre, aber es gab eine allgemeine Eignung, sie aufzunehmen, da man begann, die Leere zu spüren, die die gewöhnlichen Glauben in der Seele hinterlassen. Sokrates und Platon hatten den Zugang zu diesem Weg geöffnet und für die Geister vorbereitet. (Siehe Anleitung, Absatz IV, Sokrates und Platon – Vorläufer der christlichen Idee und des Spiritismus.)
15. Unglücklicherweise konnten sich die Anhänger der neuen Lehre nicht über die Interpretation der Worte des Meisters einigen, die meistens unter Allegorien und Sinnbildern verborgen waren. Daher sind daraus von Anfang an zahlreiche Sekten entstanden, die alle vorgaben, im Besitz der ausschließlichen Wahrheit zu sein; und achtzehn Jahrhunderte genügten nicht, um sie zu einigen. Diese Sekten, indem sie das Wichtigste der göttlichen Gebote vergaßen: Die Liebe, die Brüderlichkeit und die Nächstenliebe, die Jesus als Eckstein seines und als ausdrückliche Bedingung zur Rettung bezeichnet hatte, verfluchten sich gegenseitig und die einen fielen über die anderen her. Die Stärkeren erdrückten die Schwächeren, erstickten sie im Blut, mit der Folterung und in den Flammen der Scheiterhaufen. Die Christen, Sieger über das Heidentum, wurden von Verfolgten zu Verfolgern. Mit Eisen und Feuer stellten sie das Kreuz des unbefleckten Lammes in den zwei Welten auf. Es ist eine bewiesene Tatsache, dass die religiösen Kriege die grausamsten waren und mehr Opfer gefordert haben, als die politischen Kriege, und dass in keinem anderen so viele Taten der Grausamkeit und der Barbarei begangen wurden.
Liegt die Schuld daran in der Lehre Jesu? Gewiss nicht, denn sie verurteilt deutlich alle Gewalt. Hat Jesus irgendwann zu Seinen Jüngern gesagt: „Geht, tötet, massakriert, verbrennt diejenigen, die nicht das glauben, was ihr glaubt“? Nein, im Gegenteil, denn Er sagte zu ihnen: „Alle Menschen sind Geschwister und Gott ist überaus barmherzig; liebt euren Nächsten, liebt eure Feinde, tut Gutes denjenigen, die euch verfolgen“. Er sagte ihnen weiterhin: „Wer mit dem Schwert tötet, wird durch das Schwert umkommen“. Die Verantwortung dafür liegt keinesfalls in der Lehre Jesus, sondern bei denjenigen, die sie falsch interpretiert haben und aus ihr ein Instrument zur Befriedigung ihrer Leidenschaft gemacht haben; bei denjenigen, die diese Worte Jesu verkannt haben: „Mein Reich ist nicht von dieser Welt“.
Jesus, in Seiner tiefen Weisheit, sah im Voraus was geschehen würde; aber diese Dinge waren unvermeidbar, weil sie der Niedrigkeit der menschlichen Natur angehörten, die sich nicht so plötzlich verändern konnte. Es war nötig, dass das Christentum diese lange und grausame Prüfung von achtzehn Jahrhunderten * durchlief, um seine Stärke zu zeigen; denn trotz allem Bösen, das in seinem Namen begangen wurde, ist das Christentum daraus rein hervorgegangen. Das Christentum wurde nie in Frage gestellt.
Der Tadel fiel immer auf diejenigen zurück, die es missbraucht haben. Bei jeder Handlung der Intoleranz sagte man immer: „Wenn das Christentum besser verstanden und praktiziert würde, so würde dies nicht geschehen“.
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* Anmerkung der Übersetzerin: Aus heutiger Sicht sind es 21 Jahrhunderte.
Liegt die Schuld daran in der Lehre Jesu? Gewiss nicht, denn sie verurteilt deutlich alle Gewalt. Hat Jesus irgendwann zu Seinen Jüngern gesagt: „Geht, tötet, massakriert, verbrennt diejenigen, die nicht das glauben, was ihr glaubt“? Nein, im Gegenteil, denn Er sagte zu ihnen: „Alle Menschen sind Geschwister und Gott ist überaus barmherzig; liebt euren Nächsten, liebt eure Feinde, tut Gutes denjenigen, die euch verfolgen“. Er sagte ihnen weiterhin: „Wer mit dem Schwert tötet, wird durch das Schwert umkommen“. Die Verantwortung dafür liegt keinesfalls in der Lehre Jesus, sondern bei denjenigen, die sie falsch interpretiert haben und aus ihr ein Instrument zur Befriedigung ihrer Leidenschaft gemacht haben; bei denjenigen, die diese Worte Jesu verkannt haben: „Mein Reich ist nicht von dieser Welt“.
Jesus, in Seiner tiefen Weisheit, sah im Voraus was geschehen würde; aber diese Dinge waren unvermeidbar, weil sie der Niedrigkeit der menschlichen Natur angehörten, die sich nicht so plötzlich verändern konnte. Es war nötig, dass das Christentum diese lange und grausame Prüfung von achtzehn Jahrhunderten * durchlief, um seine Stärke zu zeigen; denn trotz allem Bösen, das in seinem Namen begangen wurde, ist das Christentum daraus rein hervorgegangen. Das Christentum wurde nie in Frage gestellt.
Der Tadel fiel immer auf diejenigen zurück, die es missbraucht haben. Bei jeder Handlung der Intoleranz sagte man immer: „Wenn das Christentum besser verstanden und praktiziert würde, so würde dies nicht geschehen“.
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* Anmerkung der Übersetzerin: Aus heutiger Sicht sind es 21 Jahrhunderte.
16. Als Jesus sagte: „Glaubt nicht, dass ich gekommen sei, um Frieden zu bringen, sondern die Trennung“, war Sein Gedanke folgender: „Glaubt nicht, dass meine Lehre sich friedlich durchsetzen wird. Sie wird blutige Kämpfe mit sich bringen, für die mein Name zum Vorwand genommen wird, weil die Menschen mich nicht verstanden haben oder mich nicht verstehen wollten. Die Brüder und Schwestern, durch ihren Glauben getrennt, werden ihre Schwerter – einer gegen den anderen – ziehen und die Trennung wird unter den Mitgliedern einer gleichen Familie herrschen, die nicht den gleichen Glauben haben. Ich bin gekommen, um Feuer auf die Erde zu werfen, um sie von den Fehlern und Vorurteilen zu säubern, so wie man Feuer auf ein Feld legt, um die Unkräuter zu vernichten, und ich wünsche mir sehr, dass es sich entzündet, damit die Säuberung schneller erfolgt, weil aus diesem Konflikt die Wahrheit siegreich hervorgehen wird. Dem Krieg wird der Frieden folgen; dem Hass der Parteien die universelle Brüderlichkeit; der Finsternis des Fanatismus das Licht des aufgeklärten Glaubens. Dann, wenn das Feld bereitet sein wird, werde ich euch den Tröster senden, den Geist der Wahrheit, der alle Dinge wiederherstellen wird, d.h. indem Er den wahren Sinn meiner Worte bekannt machen wird, den die aufgeklärteren Menschen dann endlich verstehen können, und dem Bruderkrieg, der die Kinder desselben Gottes spaltet, ein Ende setzen wird. Schließlich, müde von einem aussichtslosen Kampf, der nichts anderes als Verwüstung verursacht und der die Verwirrung bis in den Schoß der Familien trägt, werden die Menschen erkennen, worin ihre wahren Interessen bestehen hinsichtlich dieser und der anderen Welt. Sie werden erkennen, auf welcher Seite sich die Freunde und auf welcher die Feinde ihrer Ruhe befinden. Alle werden dann unter der gleichen Flagge Zuflucht finden: Jener der Nächstenliebe, und die Dinge werden auf der Erde wiederhergestellt werden, gemäß der Wahrheit und den Grundsätzen, die ich euch gelehrt habe.“
17. Der Spiritismus ist in der richtigen Zeit gekommen, um die Versprechen Jesu zu verwirklichen. Er kann dies allerdings nicht tun, ohne die Missbräuche zu bekämpfen. Wie Jesus, begegnet der Spiritismus auf seinem Weg dem Hochmut, dem Egoismus, dem Ehrgeiz, der Gier und dem blinden Fanatismus, die, bis an den Rand des Abgrundes getrieben, noch versuchen, ihm den Weg zu versperren, ihm Hindernisse entgegenzustellen und ihn zu verfolgen. Darum ist auch der Spiritismus gezwungen zu kämpfen; aber die Zeit der Kämpfe und blutigen Verfolgungen ist vorbei. Die Kämpfe, die er ertragen muss, sind rein moralischer Natur und das Ende davon ist ganz nah. Die ersten Kämpfe dauerten Jahrhunderte, die jetzigen werden sich kaum einige Jahre hinziehen, denn das Licht, anstatt nur aus einer einzigen Quelle zu entspringen, bricht aus allen Punkten des Globus hervor und wird die Augen der Blinden früher öffnen.
18. Diese Worte Jesu sollen hinsichtlich des Zorns – den Er voraussah – verstanden werden, den Seine Lehre hervorrufen würde; den vorübergehenden Konflikten, die die Konsequenz davon waren; die Kämpfe, die sie durchzustehen hätte, bevor sie sich festigt, so wie es auch mit den Hebräern geschah, bevor sie in das Gelobte Land eintraten, und nicht aus einer geplanten Absicht ihrerseits, um Unordnung und Verwirrung zu säen. Das Böse musste von den Menschen herrühren und nicht von Jesus. Er war wie der Arzt, der kam, um zu heilen und dessen Arzneimittel eine heilsame Krise dadurch verursachten, indem sie die gefährlichen Launen des Kranken aufrüttelten.
KAPITEL XXIV - Stellt das Licht nicht unter den Scheffel
Das Licht unter den Scheffel stellen. Warum Jesus in Gleichnissen spricht
1. Man zündet nicht ein Licht an, um es unter den Scheffel zu stellen; man stellt es im Gegenteil auf den Leuchter, damit es allen leuchten kann, die sich im Haus befinden. (Matthäus, Kap. V, 15)
2. Es gibt niemanden, der, nachdem er das Licht angezündet hat, es mit einem Gefäß bedeckt oder es unters Bett stellt. Er stellt es auf einen Leuchter, damit alle, die das Haus betreten, das Licht sehen; – denn es gibt nichts Verborgenes, das nicht enthüllt werden muss, auch kein Geheimnis, das nicht bekannt ist und ans Tageslicht kommen muss. (Lukas, Kap. VIII, 16-17)
3. Die Jünger traten hinzu und sagten zu Ihm: Warum redest du in Gleichnissen zu ihnen? – Er antwortete ihnen und sprach: „Euch ist es gegeben, die Geheimnisse des Reiches der Himmel zu kennen; jenen aber nicht. Denn hat, dem wird mehr gegeben werden, und er wird im Überfluss haben; wer aber nicht hat, dem wird auch das noch genommen werden, was er hat. Ich rede in Gleichnissen zu ihnen, weil sie mit sehenden Augen nichts sehen und mit hörenden Ohren weder hören noch verstehen. An ihnen wird die Weissagung des Jesaja erfüllt, welche besagt: ‚Ihr werdet mit euren Ohren hören und doch nicht hören, ihr werdet mit euren Augen sehen und doch nicht sehen‘. Denn das Herz dieses Volkes ist verstockt, ihre Ohren sind taub und sie haben ihre Augen verschlossen. Denn sie fürchten, dass ihre Augen das sehen und ihre Ohren das hören, was ihr Herz nicht versteht, und somit können sie weder bekehrt noch geheilt werden. (Matthäus, Kap. XIII, 10-15)
4. Man ist erstaunt zu hören, dass Jesus sagte, dass man das Licht nicht unter den Scheffel stellen soll, während Er selber andauernd den Sinn seiner Worte unter dem Schleier der Allegorie versteckt, die nicht von allen verstanden wird. Er erklärt dies aber seinen Aposteln, indem Er sagt: „Ich spreche zu ihnen in Gleichnissen, weil sie nicht in der Lage sind, gewisse Dinge zu verstehen; sie sehen, schauen, hören und verstehen nicht. Ihnen also alles zu sagen, wäre im Moment sinnlos, aber euch sage ich es, weil es euch gegeben ist, diese Geheimnisse zu verstehen.“ Er ging also mit dem Volk so vor, wie man es mit Kindern tut, deren Denkvermögen noch nicht entwickelt ist. Damit zeigt Er uns den wahren Sinn dieses Grundsatzes: „Man soll das Licht nicht unter den Scheffel stellen, sondern auf den Leuchter, damit alle, die hereinkommen, es sehen können“. Dieser Satz bedeutet nicht, dass man alle Sachen unüberlegt aufdecken soll. Jede Belehrung soll der Intelligenz desjenigen angepasst sein, den man belehren möchte, denn es gibt Menschen, die von einem zu grellen Licht nur geblendet, aber nicht erleuchtet werden.
Es geschieht bei den Menschen im Allgemeinen wie auch bei den einzelnen; die Generationen haben ihre Kindheit, ihre Jugend und ihr reifes Alter. Alles muss zu seiner Zeit kommen und der außerhalb der Saatzeit gesäte Samen bringt keine Früchte. Was aber die Vorsicht im Augenblick befiehlt zu verschweigen, wird früher oder später enthüllt, weil die Menschen, die an einem bestimmten Entwicklungsgrad angelangt sind, von sich selbst aus das lebendige Licht suchen; denn die Dunkelheit bedrückt sie. Da Gott ihnen die Intelligenz gegeben hat, um zu verstehen und den Dingen der Erde und des Himmels zu folgen, haben sie das Bedürfnis, über ihren Glauben nachdenken. Daher soll man das Licht nicht unter den Scheffel stellen, denn ohne das Licht der Vernunft wird der Glaube schwächer. (Kap. XIX, Nr. 7)
Es geschieht bei den Menschen im Allgemeinen wie auch bei den einzelnen; die Generationen haben ihre Kindheit, ihre Jugend und ihr reifes Alter. Alles muss zu seiner Zeit kommen und der außerhalb der Saatzeit gesäte Samen bringt keine Früchte. Was aber die Vorsicht im Augenblick befiehlt zu verschweigen, wird früher oder später enthüllt, weil die Menschen, die an einem bestimmten Entwicklungsgrad angelangt sind, von sich selbst aus das lebendige Licht suchen; denn die Dunkelheit bedrückt sie. Da Gott ihnen die Intelligenz gegeben hat, um zu verstehen und den Dingen der Erde und des Himmels zu folgen, haben sie das Bedürfnis, über ihren Glauben nachdenken. Daher soll man das Licht nicht unter den Scheffel stellen, denn ohne das Licht der Vernunft wird der Glaube schwächer. (Kap. XIX, Nr. 7)
5. Wenn also die Vorsehung in ihrer vorsorglichen Weisheit nur nach und nach die Wahrheit enthüllt, enthüllt sie diese immer in dem Maße, wie die Menschheit reif genug ist, um sie zu empfangen. Sie hält sie zurück, aber nicht unter dem Scheffel. Die Menschen aber, die die Wahrheit besitzen, verbergen diese meistens vor dem Volk in der Absicht, es zu beherrschen. Sie sind es, die das Licht tatsächlich unter den Scheffel stellen. Das ist der Grund, warum alle Religionen ihre Geheimnisse hatten, deren Untersuchung sie verboten haben. Aber während alle diese Religionen in den Rückstand gerieten, schritten die Wissenschaft und die Intelligenz weiter fort und haben den Schleier zerrissen, der über diese Geheimnisse gelegt war. Indem das Volk erwachsen wurde, wollte es tiefer auf den Grund der Dinge gehen und verbannte aus seinem Glauben alles, was im Widerspruch zu den gemachten Beobachtungen stand.
Es darf keine absoluten Geheimnisse im Glauben geben und Jesus hat Recht, wenn Er sagt, dass es kein Geheimnis gibt, das nicht gelüftet werden muss. Alles was verborgen ist, wird eines Tages enthüllt werden, und was der Mensch auf der Erde noch nicht verstehen kann, wird ihm nach und nach verständlich werden in den weiter entwickelten Welten, wenn er geläutert sein wird. Auf der Erde befindet sich der Mensch noch in einem Nebel.
Es darf keine absoluten Geheimnisse im Glauben geben und Jesus hat Recht, wenn Er sagt, dass es kein Geheimnis gibt, das nicht gelüftet werden muss. Alles was verborgen ist, wird eines Tages enthüllt werden, und was der Mensch auf der Erde noch nicht verstehen kann, wird ihm nach und nach verständlich werden in den weiter entwickelten Welten, wenn er geläutert sein wird. Auf der Erde befindet sich der Mensch noch in einem Nebel.
6. Man fragt sich: Was für einen Nutzen das Volk aus den Gleichnissen ziehen konnte, dessen Sinn ihm verborgen blieb? Es ist festzustellen, dass Jesus sich nur über einige Punkte seiner Lehre in Gleichnissen geäußert hat, die gewissermaßen abstrakt waren. Aber indem Er aus der Nächstenliebe und der Demut die grundlegende Bedingung zum Heil gemacht hat, war alles, was Er darüber gesagt hat, ganz klar und deutlich, ohne irgendeine Zweideutigkeit. So sollte es sein, weil dies eine Verhaltensregel ist, eine Regel, die alle verstehen müssen, um sie beachten zu können. Dies war das Wesentliche für das unwissende Volk, und Er beschränkte sich darauf, zu ihm zu sagen: „Dies ist es, was nötig ist, um das Himmelreich zu gewinnen“. Über die anderen Dinge hat Er seine Gedanken nur seinen Jüngern ausführlich dargelegt, weil diese moralisch und intellektuell entwickelter waren, deshalb konnte Jesus sie in abstraktere Wahrheiten einweihen. Daher sagte Er: „Denjenigen, die schon haben, wird noch mehr gegeben werden.“ (Kap. XVIII, Nr. 15)
Trotzdem blieb Er auch bei seinen Aposteln in einigen Punkten etwas undeutlich, weil das vollständige Verständnis dafür späteren Zeiten vorbehalten war. Es waren jene Punkte, die Anlass zu sehr unterschiedlichen Interpretationen gaben, solange, bis die Wissenschaft auf der einen Seite und der Spiritismus auf der andern dazu kamen, um weitere Naturgesetze zu enthüllen, die ihren wahren Sinn dann verständlich machten.
Trotzdem blieb Er auch bei seinen Aposteln in einigen Punkten etwas undeutlich, weil das vollständige Verständnis dafür späteren Zeiten vorbehalten war. Es waren jene Punkte, die Anlass zu sehr unterschiedlichen Interpretationen gaben, solange, bis die Wissenschaft auf der einen Seite und der Spiritismus auf der andern dazu kamen, um weitere Naturgesetze zu enthüllen, die ihren wahren Sinn dann verständlich machten.
7. Der Spiritismus wirft heute sein Licht auf eine Menge undurchsichtiger Punkte; jedoch tut er dies nicht unbedacht. Die Geister gehen bei ihren Unterweisungen mit bewundernswerter Vorsicht vor. Nur allmählich und schrittweise gehen sie die verschiedenen, schon bekannten Punkte der spiritistischen Lehre an, und so geschieht es, dass die anderen Punkte erst dann enthüllt werden, wenn der geeignete Zeitpunkt gekommen ist, sie aus dem Verborgenen hervorzuholen. Wenn die Geister diese Lehre von Anfang an vollständig dargelegt hätten, wäre sie nur einer geringen Anzahl von Menschen zugänglich gewesen. Ja, sie hätte sogar diejenigen, die nicht darauf vorbereitet waren, abgeschreckt, was zum Nachteil ihrer Verbreitung gewesen wäre. Wenn die Geister also noch nicht alles ganz deutlich mitteilen, so bedeutet dies weder, dass es in der spiritistischen Lehre Geheimnisse gibt, die nur einigen privilegierten Menschen vorbehalten sind, noch, dass sie das Licht unter den Scheffel stellen, sondern, dass jedes Ding zur rechten Zeit kommen soll. Sie geben einer Idee die Zeit zu reifen und sich zu verbreiten, bevor sie eine andere vorstellen, und den Ereignissen die Zeit, um ihre Annahme vorzubereiten.
Geht nicht zu den Heiden
8. Jesus sandte seine zwölf Apostel aus, nachdem Er ihnen folgende Anweisungen gegeben hatte: „Geht nicht zu den Heiden und geht nicht in die Städte der Samariter, sondern geht vielmehr zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel. Predigt in den Orten, in die ihr geht, dass das Himmelsreich nahe ist.“ (Matthäus. Kap. X, 5-7)
9. Jesus beweist bei vielen Gelegenheiten, dass seine Worte sich nicht nur auf das jüdische Volk beziehen, sondern dass sie die gesamte Menschheit umfassen. Wenn Er also zu seinen Aposteln sagt, nicht zu den Heiden zu gehen, geschieht dies nicht, weil er ihre Bekehrung als weniger wertvoll erachtete, was der Nächstenliebe nicht entsprochen hätte, sondern weil die Juden, die an einen alleinigen Gott glaubten und auf den Messias warteten, durch die Gesetze Moses und die Propheten schon darauf vorbereitet waren, seine Worte zu empfangen. Bei den Heiden, denen diese Grundlage fehlte, wären noch alle diese Vorbereitungen zu treffen gewesen, und die Apostel waren für eine solch schwere Aufgabe noch nicht genügend erleuchtet. Aus diesem Grund sagte Er zu ihnen: „Geht und sucht die verlorenen Schafe Israels“; d.h. geht und sät auf ein schon urbar gemachtes Feld. Er wusste, dass die Bekehrung der Heiden zu gegebener Zeit erfolgen würde; und tatsächlich sind die Apostel später hingegangen, um das Kreuz sogar in der Mitte des Heidentums aufzustellen.
10. Diese Worte können auch bei den Anhängern und Verbreitern des Spiritismus angewendet werden. Die hartnäckigen Ungläubigen, die unnachgiebigen Spötter und die ihre Interessen verteidigenden Gegner sind für diese, was die Heiden für die Apostel waren. Entsprechend diesem Beispiel sollen auch sie die zu Bekehrenden zuerst unter den Menschen guten Willens suchen, unter jenen, die sich nach dem Licht sehnen und in denen man fruchtbare Keime findet, ihre Zahl ist groß, ohne Zeit mit jenen zu verlieren, die weder sehen noch hören wollen und wegen ihres Hochmuts umso mehr Widerstand leisten, je mehr man ihrer Bekehrung Wichtigkeit beimisst. Es ist lohnenswerter, die Augen von Hunderten von Blinden, die klar sehen möchten, zu öffnen, als einem einzigen, dem es in der Dunkelheit gefällt, weil man dadurch die Anzahl derer, die in dieser Angelegenheit förderlich sein werden, in einer größeren Proportion erhöht. Die anderen in Ruhe zu lassen, heißt nicht gleichgültig zu sein, sondern diplomatisch. Ihre Zeit wird dann kommen, wenn sie von der allgemeinen Meinung beherrscht werden, wenn sie immerzu die gleichen Dinge um sich herum hören. Dann werden sie in dem Glauben sein, dass sie freiwillig und von sich selbst aus dieser Idee gefolgt sind, und nicht unter dem Druck eines anderen. Denn mit den Ideen verhält es sich wie mit den Samen; sie können nicht vor der passenden Jahreszeit keimen, und auch nur auf einem Feld, das entsprechend vorbereitet wurde. Daher ist es besser, auf die passende Zeit zu warten und zuerst jene zu pflegen, die bereits keimen, weil sonst zu befürchten ist, dass die andern verloren gehen, dadurch dass man sie zu stark drängt.
Zu Jesus Zeiten und als Folge der begrenzten und materiellen Ideen in dieser Epoche war alles örtlich eingegrenzt; das Haus Israels war ein kleines Volk; die Heiden waren kleine Nachbarvölker. Heute verbreiten sich die Ideen weltweit und vergeistigen sich. Das neue Licht ist kein Privileg einer einzigen Nation. Für das Licht gibt es keine Grenzen; es hat seinen Fokus überall und alle Menschen sind Brüder. Auch die Heiden sind kein Volk mehr, sie sind eine Idee, die man überall antrifft, aber die Wahrheit wird nach und nach siegen wie das Christentum über das Heidentum gesiegt hat. Man bekämpft sie nicht mehr mit den Waffen des Krieges, sondern mit der Macht der Idee.
Zu Jesus Zeiten und als Folge der begrenzten und materiellen Ideen in dieser Epoche war alles örtlich eingegrenzt; das Haus Israels war ein kleines Volk; die Heiden waren kleine Nachbarvölker. Heute verbreiten sich die Ideen weltweit und vergeistigen sich. Das neue Licht ist kein Privileg einer einzigen Nation. Für das Licht gibt es keine Grenzen; es hat seinen Fokus überall und alle Menschen sind Brüder. Auch die Heiden sind kein Volk mehr, sie sind eine Idee, die man überall antrifft, aber die Wahrheit wird nach und nach siegen wie das Christentum über das Heidentum gesiegt hat. Man bekämpft sie nicht mehr mit den Waffen des Krieges, sondern mit der Macht der Idee.
Es sind nicht die Gesunden, die den Arzt benötigen
11. Und als Jesus am Tisch im Haus des Mannes namens Matthäus saß, kamen viele Zöllner und Sünder und setzen sich zu Jesus und Seinen Jüngern an den Tisch. Als die Pharisäer dies sahen, sagten sie zu seinen Jüngern: „Warum isst euer Meister mit den Zöllnern und Sündern?“ Als Jesus dies hörte, sagte Er zu ihnen: „Es sind nicht die Gesunden, die den Arzt benötigen, sondern die Kranken.“ (Matthäus, Kap. IX, 10-12)
12. Jesus wandte sich insbesondere an die Armen und Bedürftigen, weil sie den meisten Trost brauchen; an die sanften und gutwilligen Blinden, weil sie darum bitten zu sehen, und nicht an die Hochmütigen, die das ganze Licht zu besitzen glauben und nichts brauchen. (Siehe „Einleitung“: Abschnitt: Zöllner, Stadtzöllner)
Diese Worte, wie viele andere, finden im Spiritismus ihre Anwendung. Man wundert sich oft darüber, dass die Medialität nichtwürdigen Menschen gewährt wird, die damit Missbrauch treiben können. Man ist geneigt zu sagen, dass eine solch kostbare Fähigkeit ausschließlich eine Eigenschaft von verdienstvollen Menschen sein sollte.
Zuerst ist zu sagen, dass die Medialität eine organisch angeborene Veranlagung ist, mit der jeder Mensch ausgestattet sein kann, wie die des Sehens, Hörens und Sprechens. Es gibt keine, die der Mensch kraft seines freien Willens nicht missbrauchen kann; und wenn Gott zum Beispiel die Sprache nur jenen gewährt hätte, die nichts Schlechtes sagen können, so gäbe es mehr Stumme als Sprechende. Gott hat dem Menschen Fähigkeiten gegeben; und ER gibt ihm die Freiheit, sie zu nutzen, aber ER bestraft denjenigen immer, der sie missbraucht.
Falls die Fähigkeit, mit den Geistern zu kommunizieren, nur den Würdigsten gegeben wäre, wer wäre jener, der es wagte, sie zu beanspruchen? Wo wäre im Übrigen die Grenze zwischen würdig und unwürdig? Die Medialität wird ohne Unterscheidung gegeben, damit die Geister das Licht allen Schichten, allen gesellschaftlichen Klassen, dem Armen wie dem Reichen bringen können; den Tugendhaften, um sie in den guten Absichten zu stärken; den Lasterhaften, um sie zu korrigieren. Sind diese letzteren nicht die Kranken, die den Arzt benötigen? Warum sollte Gott, der nicht den Tod des Sünders will, ihm die Hilfe vorenthalten, die ihn aus dem Sumpf herausziehen könnte? Die guten Geister kommen ihm zu Hilfe und ihre Ratschläge, die er direkt erhält, sind von einer Art und Weise, die ihn stärker beeindrucken als wenn er sie nur indirekt erhielte. Gott, in Seiner Güte, legt ihm das Licht in die Hand, um ihm die Mühe zu ersparen, es in der Ferne zu holen. Macht er sich denn nicht mehr schuldig, wenn er es trotzdem nicht beachten würde? Kann er sich mit seiner Unwissenheit entschuldigen, wenn er es mit seiner eigenen Hand geschrieben hat, mit seinen eigenen Augen gesehen hat, mit seinen eigenen Ohren gehört hat und mit seinem eigenen Mund die eigene Verurteilung ausgesprochen hat? Wenn er sie nicht benutzt, dann wird er mit dem Verlust oder mit dem moralischen Verfall der Fähigkeit bestraft, den sich in diesem Fall die bösen Geister zu Nutzen machen, um ihn zu quälen und zu täuschen, unabhängig von den wahren Bekümmernissen, mit denen Gott die unwürdigen Diener und die Herzen, die durch den Hochmut und den Egoismus verstockt sind, bestraft.
Die Medialität bedeutet nicht notwendigerweise eine auf Gewohnheit beruhende Beziehung mit den hohen Geistern. Sie ist nur eine Fähigkeit, mit der man mehr oder weniger als anpassungsfähiges Instrument den Geistern im Allgemeinen dienen kann. Das gute Medium ist also nicht dasjenige, das leicht mitteilt, sondern dasjenige, das den guten Geistern sympathisch ist und nur von ihnen Beistand erhält. Es ist nur in diesem Sinn zu verstehen, dass die Erhabenheit der moralischen Eigenschaften eine so große Macht über die Medialität besitzt.
Diese Worte, wie viele andere, finden im Spiritismus ihre Anwendung. Man wundert sich oft darüber, dass die Medialität nichtwürdigen Menschen gewährt wird, die damit Missbrauch treiben können. Man ist geneigt zu sagen, dass eine solch kostbare Fähigkeit ausschließlich eine Eigenschaft von verdienstvollen Menschen sein sollte.
Zuerst ist zu sagen, dass die Medialität eine organisch angeborene Veranlagung ist, mit der jeder Mensch ausgestattet sein kann, wie die des Sehens, Hörens und Sprechens. Es gibt keine, die der Mensch kraft seines freien Willens nicht missbrauchen kann; und wenn Gott zum Beispiel die Sprache nur jenen gewährt hätte, die nichts Schlechtes sagen können, so gäbe es mehr Stumme als Sprechende. Gott hat dem Menschen Fähigkeiten gegeben; und ER gibt ihm die Freiheit, sie zu nutzen, aber ER bestraft denjenigen immer, der sie missbraucht.
Falls die Fähigkeit, mit den Geistern zu kommunizieren, nur den Würdigsten gegeben wäre, wer wäre jener, der es wagte, sie zu beanspruchen? Wo wäre im Übrigen die Grenze zwischen würdig und unwürdig? Die Medialität wird ohne Unterscheidung gegeben, damit die Geister das Licht allen Schichten, allen gesellschaftlichen Klassen, dem Armen wie dem Reichen bringen können; den Tugendhaften, um sie in den guten Absichten zu stärken; den Lasterhaften, um sie zu korrigieren. Sind diese letzteren nicht die Kranken, die den Arzt benötigen? Warum sollte Gott, der nicht den Tod des Sünders will, ihm die Hilfe vorenthalten, die ihn aus dem Sumpf herausziehen könnte? Die guten Geister kommen ihm zu Hilfe und ihre Ratschläge, die er direkt erhält, sind von einer Art und Weise, die ihn stärker beeindrucken als wenn er sie nur indirekt erhielte. Gott, in Seiner Güte, legt ihm das Licht in die Hand, um ihm die Mühe zu ersparen, es in der Ferne zu holen. Macht er sich denn nicht mehr schuldig, wenn er es trotzdem nicht beachten würde? Kann er sich mit seiner Unwissenheit entschuldigen, wenn er es mit seiner eigenen Hand geschrieben hat, mit seinen eigenen Augen gesehen hat, mit seinen eigenen Ohren gehört hat und mit seinem eigenen Mund die eigene Verurteilung ausgesprochen hat? Wenn er sie nicht benutzt, dann wird er mit dem Verlust oder mit dem moralischen Verfall der Fähigkeit bestraft, den sich in diesem Fall die bösen Geister zu Nutzen machen, um ihn zu quälen und zu täuschen, unabhängig von den wahren Bekümmernissen, mit denen Gott die unwürdigen Diener und die Herzen, die durch den Hochmut und den Egoismus verstockt sind, bestraft.
Die Medialität bedeutet nicht notwendigerweise eine auf Gewohnheit beruhende Beziehung mit den hohen Geistern. Sie ist nur eine Fähigkeit, mit der man mehr oder weniger als anpassungsfähiges Instrument den Geistern im Allgemeinen dienen kann. Das gute Medium ist also nicht dasjenige, das leicht mitteilt, sondern dasjenige, das den guten Geistern sympathisch ist und nur von ihnen Beistand erhält. Es ist nur in diesem Sinn zu verstehen, dass die Erhabenheit der moralischen Eigenschaften eine so große Macht über die Medialität besitzt.
Der Mut des Glaubens
13. Wer nun auch immer sich zu mir vor den Menschen bekennt, zu demjenigen werde ich mich auch vor meinem Vater in den Himmeln bekennen; wer mich aber vor den Menschen verleugnet, den werde ich auch selbst vor meinem Vater in den Himmeln verleugnen. (Matthäus, Kap. X, 32, 33)
14. Denn wenn irgendwer sich meiner und meiner Worte schämt, dann wird auch der Menschensohn sich dessen schämen, wenn er in seiner Herrlichkeit und in der Herrlichkeit seines Vaters und der heiligen Engeln kommen wird. (Lukas, Kap. IX, 26)
15. Der Mut zur eigenen Meinung ist von den Menschen immer sehr geschätzt worden, weil es ein großes Verdienst ist, den Gefahren, den Verfolgungen, den Widersprüchen zu trotzen und sogar dem einfachen Sarkasmus, welchem sich derjenige fast immer aussetzt, der nicht fürchtet, seine Meinungen ganz offen zu verkünden, die nicht die all der anderen sind. Hier, wie bei allem, ist das Verdienst den Umständen und der Wichtigkeit des Ergebnisses angemessen. Es ist immer ein Anzeichen von Schwäche, vor den Konsequenzen seiner Meinung zurückzuweichen und sie zu verleugnen. Aber es gibt Fälle, wo diese Verhaltensweise eine ebenso große Feigheit ist wie die, wenn man während eines Kampfes flieht.
Jesus lehnt diese Feigheit ab – insbesondere hinsichtlich Seiner Lehre – indem Er sagt, dass Er sich auch dessen schämen würde, der sich Seiner Worte schämt, dass Er denjenigen verleugnen würde, der Ihn verleugnet hätte, dass Er denjenigen, der sich zu Ihm vor den Menschen bekennen würde, auch vor Seinem Vater in den Himmeln wieder erkennen würde; mit anderen Worten: jene die fürchten, sich dazu zu bekennen, Jünger der Wahrheit zu sein, sind auch nicht würdig, ins Reich der Wahrheit eingelassen zu werden. Sie werden die Vorteile ihres Glaubens verlieren, weil dies ein egoistischer Glaube ist, den sie für sich selbst behalten und den sie verbergen, aus Angst, dass er ihnen in dieser Welt Schaden zufügen könnte, während jene, die die Wahrheit über ihre materiellen Interessen stellen, sie offen verkünden und gleichzeitig für ihre Zukunft und der der anderen arbeiten.
Jesus lehnt diese Feigheit ab – insbesondere hinsichtlich Seiner Lehre – indem Er sagt, dass Er sich auch dessen schämen würde, der sich Seiner Worte schämt, dass Er denjenigen verleugnen würde, der Ihn verleugnet hätte, dass Er denjenigen, der sich zu Ihm vor den Menschen bekennen würde, auch vor Seinem Vater in den Himmeln wieder erkennen würde; mit anderen Worten: jene die fürchten, sich dazu zu bekennen, Jünger der Wahrheit zu sein, sind auch nicht würdig, ins Reich der Wahrheit eingelassen zu werden. Sie werden die Vorteile ihres Glaubens verlieren, weil dies ein egoistischer Glaube ist, den sie für sich selbst behalten und den sie verbergen, aus Angst, dass er ihnen in dieser Welt Schaden zufügen könnte, während jene, die die Wahrheit über ihre materiellen Interessen stellen, sie offen verkünden und gleichzeitig für ihre Zukunft und der der anderen arbeiten.
16. Ebenso wird es auch mit den Anhängern des Spiritismus sein. Da ihre Lehre nichts anderes als die Weiterentwicklung und die Anwendung des Evangeliums ist, richten sich die Worte Jesu auch an sie. Sie säen auf der Erde, was sie im spirituellen Leben ernten werden, dort werden sie die Früchte ihres Mutes oder ihrer Schwäche ernten.
Sein Kreuz tragen. Wer sein Leben retten will, wird es verlieren
17. Glückselig seid ihr, wenn euch die Menschen hassen, euch entzweien, euch beleidigend behandeln und euren Namen als bösen ächten, um des Menschensohnes willen. Freut euch an jenem Tag und frohlocket, denn eine große Belohnung ist für euch im Himmel reserviert sein, denn ebenso behandelten ihre Väter die Propheten. (Lukas, Kap. VI, 22, 23)
18. Er rief das Volk und Seine Jünger zu sich und sagte zu ihnen: „Wenn jemand mit mir gehen will, so verleugne er sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach! Denn derjenige, der sich selbst retten will, der wird sich verlieren, wer aber sich um meinetwillen verliert und um des Evangeliums Willen, der wird sich retten. Denn was nützt es dem Menschen die ganze Welt zu gewinnen und sich selbst dabei zu verlieren?“ (Markus, Kap. VIII, 34- 36; Lukas, Kap. IX, 23-25; Matthäus, Kap. X, 38, 39; Johannes, Kap. XII, 25, 26)
19. Jesus sagte: „Freut euch, wenn die Menschen euch meinetwegen hassen und euch verfolgen, denn ihr werdet im Himmel dafür belohnt werden.“ Man kann diese Worte so interpretieren: Seid glücklich, wenn die Menschen, durch ihre böse Absicht euch gegenüber, euch die Gelegenheit geben, die Ehrlichkeit eures Glaubens zu beweisen, denn das Böse, das sie euch antun, wandelt sich zu euren Gunsten. Bedauert ihre Blindheit, aber verflucht sie nicht.
Dann fügt Er hinzu: „Derjenige nehme sein Kreuz, der mir folgen möchte“, d.h. ertragt mutig die Schicksalsschläge, die euer Glaube mit sich bringen wird; denn derjenige, der sein Leben und sein Vermögen retten möchte, indem er mich verleugnet, wird die Vorteile des Himmelreiches verlieren, während diejenigen, die alles in diesem Leben verloren haben, sogar das Leben, damit die Wahrheit siegt, werden im zukünftigen Leben die Belohnung für ihren Mut, ihre Beharrlichkeit und ihre Opferbereitschaft erhalten. Aber zu denjenigen, die die himmlischen Güter den irdischen Genüssen geopfert haben, wird Gott sagen: „Du hast deine Belohnung schon bekommen“.
Dann fügt Er hinzu: „Derjenige nehme sein Kreuz, der mir folgen möchte“, d.h. ertragt mutig die Schicksalsschläge, die euer Glaube mit sich bringen wird; denn derjenige, der sein Leben und sein Vermögen retten möchte, indem er mich verleugnet, wird die Vorteile des Himmelreiches verlieren, während diejenigen, die alles in diesem Leben verloren haben, sogar das Leben, damit die Wahrheit siegt, werden im zukünftigen Leben die Belohnung für ihren Mut, ihre Beharrlichkeit und ihre Opferbereitschaft erhalten. Aber zu denjenigen, die die himmlischen Güter den irdischen Genüssen geopfert haben, wird Gott sagen: „Du hast deine Belohnung schon bekommen“.
KAPITEL XXV - Suchet und ihr werdet finden
Hilf dir selbst, dann wird der Himmel dir helfen
1. Bittet, und es wird euch gegeben; sucht, und ihr werdet finden; klopft an, und man wird euch öffnen; denn jeder, der bittet, empfängt, und wer sucht, der findet; und der anklopft, dem wird geöffnet.
Was wäre ein Mensch unter euch, der dem Sohn einen Stein gäbe, wenn dieser ihn um Brot bittet? Oder ihm eine Schlange gäbe, wenn dieser um einen Fisch bittet? Wenn nun ihr, die ihr doch böse seid, euren Kindern gute Sachen zu geben wisst, wie viel mehr wird euer Vater im Himmel denen Gutes geben, die IHN darum bitten? (Matthäus, Kap. VII, 7-11)
Was wäre ein Mensch unter euch, der dem Sohn einen Stein gäbe, wenn dieser ihn um Brot bittet? Oder ihm eine Schlange gäbe, wenn dieser um einen Fisch bittet? Wenn nun ihr, die ihr doch böse seid, euren Kindern gute Sachen zu geben wisst, wie viel mehr wird euer Vater im Himmel denen Gutes geben, die IHN darum bitten? (Matthäus, Kap. VII, 7-11)
2. Von dem irdischen Gesichtspunkt aus ist der Grundsatz: Sucht, und ihr werdet finden, diesem anderen ähnlich: Hilf dir selbst, dann wird der Himmel dir helfen. Es ist der Grundsatz des Gesetzes der Arbeit, infolgedessen das Gesetz des Fortschritts, denn der Fortschritt ist der Sohn der Arbeit, da die Arbeit die Kräfte der Intelligenz in Bewegung bringt.
In den Anfängen der Menschheit setzte der Mensch seine Intelligenz einzig und allein zur Nahrungssuche, für Mittel zum Schutz vor ungünstigen Witterungseinflüssen und zur Verteidigung gegen seine Feinde ein. Aber Gott hat ihm mehr gegeben als dem Tier: nämlich den unablässigen Wunsch nach Besserem; und es ist dieser Wunsch, der ihn dazu treibt, Mittel zur Verbesserung seiner Position zu suchen, was zu Entdeckungen, zu Erfindungen und zur Weiterentwicklung der Wissenschaft führt, denn diese verschafft ihm, was ihm fehlt. Durch seine Forschungen steigert sich seine Intelligenz und seine Moral läutert sich. Auf die Bedürfnisse des Körpers folgen die Bedürfnisse des Geistes; nach der materiellen Nahrung braucht er die geistige Nahrung. Auf diese Weise verändert er sich vom primitiven zum zivilisierten Menschen.
Aber der Fortschritt, den jeder Mensch während eines Lebens individuell erreicht, ist sehr gering, bei vielen sogar kaum feststellbar. Wie könnte dann die Menschheit ohne die Vorexistenz und die Weiterexistenz der Seele fortschreiten? Wenn die Seelen, die jeden Tag die Erde verlassen, nie wieder zurückzukehren würden, so müsste die Menschheit sich unaufhörlich mit primitiven Elementen erneuern, die alles neu schaffen und erlernen müssten. Es gäbe also keinen Grund dafür, dass der Mensch heute weiter entwickelt sein sollte, als in den Anfängen der Welt, da ja bei jeder Geburt die ganze intellektuelle Arbeit wieder von vorne beginnen müsste. Die Seele jedoch, die im Gegensatz dazu mit ihrem erreichten Fortschritt zurückkommt und jedes Mal irgendetwas mehr erlangt, geht allmählich von der Barbarei in die materielle Zivilisation, und von dieser in die moralische Zivilisation über. (Siehe Kap. IV, Nr. 17).
In den Anfängen der Menschheit setzte der Mensch seine Intelligenz einzig und allein zur Nahrungssuche, für Mittel zum Schutz vor ungünstigen Witterungseinflüssen und zur Verteidigung gegen seine Feinde ein. Aber Gott hat ihm mehr gegeben als dem Tier: nämlich den unablässigen Wunsch nach Besserem; und es ist dieser Wunsch, der ihn dazu treibt, Mittel zur Verbesserung seiner Position zu suchen, was zu Entdeckungen, zu Erfindungen und zur Weiterentwicklung der Wissenschaft führt, denn diese verschafft ihm, was ihm fehlt. Durch seine Forschungen steigert sich seine Intelligenz und seine Moral läutert sich. Auf die Bedürfnisse des Körpers folgen die Bedürfnisse des Geistes; nach der materiellen Nahrung braucht er die geistige Nahrung. Auf diese Weise verändert er sich vom primitiven zum zivilisierten Menschen.
Aber der Fortschritt, den jeder Mensch während eines Lebens individuell erreicht, ist sehr gering, bei vielen sogar kaum feststellbar. Wie könnte dann die Menschheit ohne die Vorexistenz und die Weiterexistenz der Seele fortschreiten? Wenn die Seelen, die jeden Tag die Erde verlassen, nie wieder zurückzukehren würden, so müsste die Menschheit sich unaufhörlich mit primitiven Elementen erneuern, die alles neu schaffen und erlernen müssten. Es gäbe also keinen Grund dafür, dass der Mensch heute weiter entwickelt sein sollte, als in den Anfängen der Welt, da ja bei jeder Geburt die ganze intellektuelle Arbeit wieder von vorne beginnen müsste. Die Seele jedoch, die im Gegensatz dazu mit ihrem erreichten Fortschritt zurückkommt und jedes Mal irgendetwas mehr erlangt, geht allmählich von der Barbarei in die materielle Zivilisation, und von dieser in die moralische Zivilisation über. (Siehe Kap. IV, Nr. 17).
3. Wenn Gott den Menschen von der körperlichen Arbeit befreit hätte, würden seine Glieder verkümmern, wenn ER ihn von der intellektuellen Arbeit befreit hätte, würde sein Geist im Kindesalter bleiben, im triebhaften Zustand des Tieres. Deshalb hat Gott aus der Arbeit eine Notwendigkeit für ihn gemacht und sagte deshalb zu ihm: „Suche, und du wirst finden; arbeite, und du wirst etwas hervorbringen, und auf diese Art wirst du das Kind deines eigenen sein, du wirst das Verdienst haben, und du wirst belohnt werden gemäß dem, was du geschaffen hast.
4. Auf Grund der Anwendung dieses Prinzips kommen die Geister nicht, um dem Menschen seine Forschungsarbeit zu ersparen, indem sie ihm vollständige Entdeckungen und Erfindungen liefern, schon reif für die Produktion, so dass man nur noch nehmen muss, was einem in die Hand gegeben wurde, ohne die Mühe, sich bücken zu müssen, um dieses aufzuheben, und sogar ohne die Mühe des Denkens. Wenn es so wäre, könnte der größte Faulenzer sich bereichern und der Ungebildete auf die billigste Art ein Weiser werden, und beide könnten sich das Verdienst für etwas zuschreiben, was sie nicht gemacht haben. Nein, die Geister kommen nicht, um den Menschen von dem Gesetz der Arbeit zu befreien. Sie kommen, um ihm das Ziel zu zeigen, das er erreichen soll, und den Weg, der zum Ziel führt, indem sie ihm sagen: „Geh, und du wirst ankommen“. Du wirst Steine auf deinem Weg finden, schau sie dir an und entferne sie selber. Wir werden dir die nötige Kraft dazu geben, wenn du sie dafür gebrauchen möchtest.“
5. In moralischer Hinsicht bedeuten diese Worte Jesu: „Bittet um das Licht, das euren Weg erleuchten soll, und es wird euch gegeben. Bittet um Kraft, um dem Bösen gegenüber Widerstand zu leisten, und ihr werdet sie bekommen. Bittet um die Unterstützung der guten Geister, und sie werden kommen, um euch zu begleiten, und sie werden euch führen wie der Engel von Tobias. Bittet um gute Ratschläge, und sie werden euch niemals verweigert. Klopft an unsere Tür, und sie wird euch geöffnet. Bittet aber aufrichtig mit Glauben, Vertrauen und Inbrunst. Werdet mit Demut vorstellig und nicht mit Arroganz, denn ohne sie wärt ihr euren eigenen Kräften überlassen, und der Sturz, den ihr dann erleben würdet, wäre die Strafe für euren Hochmut.
Das ist die Bedeutung der Worte: „Sucht, und ihr werdet finden; klopft an, und man wird euch öffnen“.
Das ist die Bedeutung der Worte: „Sucht, und ihr werdet finden; klopft an, und man wird euch öffnen“.
Betrachtet die Vögel des Himmels
6. „Sammelt keine Schätze auf Erden, wo Motten und Rost sie fressen und wo Diebe sie ausgraben und stehlen. Sammelt vielmehr Schätze im Himmel, wo weder Motten noch Rost sie fressen; denn wo euer Schatz ist, da wird auch euer Herz sein.“ Deshalb sage ich euch: „Macht euch keine Sorgen darüber, wo ihr etwas zum Essen finden werdet für die Erhaltung eures Leben, und auch nicht, wo ihr Kleidung finden könntet, um euren Körper zu bedecken. Ist nicht das Leben mehr als die Speise und der Körper mehr als die Kleidung?
Betrachtet die Vögel des Himmels: Sie säen nicht und ernten nicht und häufen nichts in Scheunen an, und euer Vater im Himmel ernährt sie. Seid ihr nicht viel mehr als sie? – Und wer von euch ist imstande, mit all seinen Bemühungen, seine Größe um eine Elle zu verlängern?
Weshalb sorgt ihr euch daher um die Kleidung? Seht, wie die Lilien des Feldes wachsen, sie arbeiten nicht und sie spinnen nicht; und ich sage euch, dass selbst Salomo in seiner vollen Pracht nicht gekleidet war, wie eine von diesen. Wenn aber Gott das Gras des Feldes so gestaltet, das es heute steht und morgen verbrannt wird, wird er dann nicht ebenso viel tun, um euch zu kleiden, ihr Kleingläubigen!
Darum sollt ihr euch nicht sorgen und sagen: ‚Was werden wir essen?‘ Oder: ‚was werden wir trinken?‘ Oder: ‚womit werden wir uns kleiden?‘ So wie die Heiden, die nach allen diesen Dingen trachten. Euer himmlischer Vater weiß ja, dass ihr all dieser Dinge bedürft.
Sucht vielmehr zuerst das Reich Gottes und SEINE Gerechtigkeit, dann werden euch alle diese Dinge dazugegeben werden. Sorgt euch daher nicht um den morgigen Tag, denn der morgige Tag wird seine eigenen Sorgen haben. Jeder Tag hat genug mit seinen eigenen Sorgen.“ (Matthäus, Kap. VI, 19-21 und 25-34)
Betrachtet die Vögel des Himmels: Sie säen nicht und ernten nicht und häufen nichts in Scheunen an, und euer Vater im Himmel ernährt sie. Seid ihr nicht viel mehr als sie? – Und wer von euch ist imstande, mit all seinen Bemühungen, seine Größe um eine Elle zu verlängern?
Weshalb sorgt ihr euch daher um die Kleidung? Seht, wie die Lilien des Feldes wachsen, sie arbeiten nicht und sie spinnen nicht; und ich sage euch, dass selbst Salomo in seiner vollen Pracht nicht gekleidet war, wie eine von diesen. Wenn aber Gott das Gras des Feldes so gestaltet, das es heute steht und morgen verbrannt wird, wird er dann nicht ebenso viel tun, um euch zu kleiden, ihr Kleingläubigen!
Darum sollt ihr euch nicht sorgen und sagen: ‚Was werden wir essen?‘ Oder: ‚was werden wir trinken?‘ Oder: ‚womit werden wir uns kleiden?‘ So wie die Heiden, die nach allen diesen Dingen trachten. Euer himmlischer Vater weiß ja, dass ihr all dieser Dinge bedürft.
Sucht vielmehr zuerst das Reich Gottes und SEINE Gerechtigkeit, dann werden euch alle diese Dinge dazugegeben werden. Sorgt euch daher nicht um den morgigen Tag, denn der morgige Tag wird seine eigenen Sorgen haben. Jeder Tag hat genug mit seinen eigenen Sorgen.“ (Matthäus, Kap. VI, 19-21 und 25-34)
7. Wenn wir diese Worte wortwörtlich nehmen würden, würden sie die Verneinung aller Vorsorge und aller Arbeit und folglich allen Fortschritts bedeuten. Gemäß diesem Prinzip würde der Mensch sich auf eine abwartende Passivität reduzieren. Seine physischen und intellektuellen Kräfte würden ungenutzt bleiben. Wenn dies sein normaler Zustand auf Erden gewesen wäre, hätte er nie aus diesem primitiven Zustand herausfinden können, und wenn er sein heutiges Gesetz danach gestaltet hätte, brauchte er nur noch zu leben, ohne etwas zu tun. Das aber kann nicht der Gedanke Jesu gewesen sein, denn das wäre ein Widerspruch zu allem, was Er anderswo gesagt hat, wie auch hinsichtlich der Naturgesetze. Gott schuf den Mensch ohne Kleidung und ohne Haus, gab ihm aber die Intelligenz, sich dies zu schaffen. (Siehe Kap. XIV, Nr. 6, und Kap. XXV, Nr. 2).
Man muss daher in diesen Worten nichts anderes als eine symbolische poetische Allegorie der Vorsehung sehen, die niemals diejenigen im Stich lässt, die ihr vertrauen, die aber möchte, dass sich die Menschen ihrerseits etwas erarbeiten. Wenn sie auch nicht immer mit materieller Unterstützung zu Hilfe kommt, inspiriert sie die Ideen, mit denen man die Wege findet, von alleine aus diesen Schwierigkeiten herauszukommen. (Siehe Kap. XXVII, Abs. 8).
Gott kennt unsere Bedürfnisse, und ER sorgt für sie vor, je nachdem wie nötig sie sind. Der Mensch aber, der unersättlich in seinen Wünschen ist, gibt sich nie zufrieden mit dem, was er hat. Das Notwendige genügt ihm nicht, er braucht auch das Überflüssige. Die Vorsehung überlässt ihn dann sich selber. Oft wird er durch seine eigene Schuld unglücklich, und weil er die warnende Stimme seines Gewissens missachtet hat, lässt Gott ihn unter den Konsequenzen leiden, damit ihm dies eine Lehre für die Zukunft sei.
Man muss daher in diesen Worten nichts anderes als eine symbolische poetische Allegorie der Vorsehung sehen, die niemals diejenigen im Stich lässt, die ihr vertrauen, die aber möchte, dass sich die Menschen ihrerseits etwas erarbeiten. Wenn sie auch nicht immer mit materieller Unterstützung zu Hilfe kommt, inspiriert sie die Ideen, mit denen man die Wege findet, von alleine aus diesen Schwierigkeiten herauszukommen. (Siehe Kap. XXVII, Abs. 8).
Gott kennt unsere Bedürfnisse, und ER sorgt für sie vor, je nachdem wie nötig sie sind. Der Mensch aber, der unersättlich in seinen Wünschen ist, gibt sich nie zufrieden mit dem, was er hat. Das Notwendige genügt ihm nicht, er braucht auch das Überflüssige. Die Vorsehung überlässt ihn dann sich selber. Oft wird er durch seine eigene Schuld unglücklich, und weil er die warnende Stimme seines Gewissens missachtet hat, lässt Gott ihn unter den Konsequenzen leiden, damit ihm dies eine Lehre für die Zukunft sei.
8. Die Erde wird genügend hervorbringen, um alle ihre Bewohner zu ernähren, wenn die Menschen alles, was sie produzieren, gemäß der Gesetze der Gerechtigkeit, der Uneigennützigkeit und der Nächstenliebe richtig zu verwalten verstehen. Wenn die Brüderlichkeit unter den verschiedenen Völkern herrschen wird, ebenso wie unter den Ländern eines gleichen Reiches, wird der augenblickliche Überfluss des einen, den momentanen Mangel des anderen ausgleichen, und jeder wird das Notwendige haben. Der Reiche wird sich für einen halten, der eine große Menge von Samen hat; wenn er diesen aussät, so wird er das Hundertfache für ihn und für die anderen hervorbringen. Wenn er ihn aber alleine isst, ihn verschwendet und den Überschus verderben lässt, so kann er nichts hervorbringen und es wird nicht genug für alle da sein. Und wenn er den Samen in seinem Speicher wegschließt, werden die Würmer ihn auffressen; deshalb sagte Jesus: „Sammelt keine Schätze auf Erden, denn sie sind vergänglich, sammelt Schätze im Himmel, wo sie ewig sind.“ Mit anderen Worten, legt nicht mehr Wert auf die materiellen Güter als auf die geistigen, und lernt die Ersteren zu Gunsten der Zweiten zu opfern. (Siehe Kap. XVI, Nr. 7 und folgende)
Man kann nicht Nächstenliebe und Brüderlichkeit durch Gesetze verordnen. Wenn sie nicht im Herzen sind, wird der Egoismus sie stets ersticken. Die Nächstenliebe und die Brüderlichkeit in das Herz des Menschen einzupflanzen, ist die Aufgabe des Spiritismus.
Man kann nicht Nächstenliebe und Brüderlichkeit durch Gesetze verordnen. Wenn sie nicht im Herzen sind, wird der Egoismus sie stets ersticken. Die Nächstenliebe und die Brüderlichkeit in das Herz des Menschen einzupflanzen, ist die Aufgabe des Spiritismus.
Überfordert euch nicht, um Gold zu besitzen
9. „Überfordert euch nicht, um Gold, Silber oder Geldmünzen in eure Geldbörse zu bekommen. Bereitet keinen Reisesack für den Weg vor, auch keine zwei Kleider, keine Schuhe und keinen Stab, denn derjenige, der arbeitet, verdient, dass man ihn ernährt.
10. Wenn ihr in eine Stadt oder in ein Dorf kommt, prüft nach, wer würdig ist, euch unterzubringen und bleibt dann bei ihm, bis ihr weiterzieht. Beim Eintritt in sein Haus sprecht den Gruß: „Friede sei in diesem Haus“. Wenn das Haus dafür würdig ist, wird euer Frieden über sie kommen; ist es aber nicht würdig, so soll euer Frieden zu euch zurückkehren.
Und wenn man euch weder aufnimmt noch eure Worte anhört, so geht fort von jenem Haus oder aus jener Stadt und schüttelt den Staub von euren Füssen. Wahrlich, ich sage euch: am Tage des Gerichts wird es Sodom und Gomorra erträglicher ergehen als dieser Stadt.“ (Matthäus, Kap. X, 9-15)
Und wenn man euch weder aufnimmt noch eure Worte anhört, so geht fort von jenem Haus oder aus jener Stadt und schüttelt den Staub von euren Füssen. Wahrlich, ich sage euch: am Tage des Gerichts wird es Sodom und Gomorra erträglicher ergehen als dieser Stadt.“ (Matthäus, Kap. X, 9-15)
11. Diese Worte, die Jesus an Seine Jünger richtete, als Er sie zum ersten Mal aussandte, um die neue Botschaft zu verkünden, waren nicht ungewöhnlich für jene Zeit. Sie entsprachen den patriarchalischen Gewohnheiten des Orients, wo der Reisende stets eine Bleibe in einem Zelt fand. Aber damals waren die Reisenden sehr selten. Bei den modernen Völkern hat der zunehmende Verkehr neue Sitten erzeugt. Diese alten Bräuche findet man nur noch in entlegenen Gegenden, in denen keine großen Veränderungen stattgefunden haben. Würde Jesus heute zurückkommen, könnte Er zu Seinen Jüngern nicht mehr sagen: „Macht euch ohne Vorräte auf den Weg“.
Neben dem eigentlichen Sinn, haben diese Worte noch eine tiefere moralische Bedeutung. Indem Jesus diese Worte aussprach, lehrte Er Seine Jünger der Vorsehung zu vertrauen. Außerdem konnten sie nicht den Neid der anderen, die sie empfingen, erwecken, da sie nichts besaßen. Es diente ebenfalls dazu, die Selbstsüchtigen von den Mildtätigen zu unterscheiden. Daher sagte Er ihnen auch: „Versucht zu erfahren, wer würdig ist, euch zu beherbergen“. Das heißt: wer menschlich genug ist, einen Reisenden, der nichts zahlen kann, bei sich aufzunehmen, der ist auch würdig, eure Worte zu hören; ihr werdet sie an ihrer Nächstenliebe erkennen.
Hinsichtlich jener, die sie weder aufnehmen noch anhören wollten, empfahl da Jesus Seinen Jüngern, diese Menschen zu verfluchen, sich ihnen aufzudrängen oder die Anwendung von Gewalt und Zwang, um sie zu bekehren? Nein! Er bat sie, einfach wegzugehen und Menschen guten Willens zu suchen.
So sagt heute der Spiritismus zu seinen Anhängern: Verletzt kein Gewissen, zwingt niemanden, seinen Glauben zu verlassen, um zu eurem überzutreten, verflucht keinen, der eure Meinung nicht teilt, nehmt jene bei euch auf, die zu euch kommen und lasst jene in Ruhe, die euch ablehnen. Erinnert euch der Worte Christi; damals eroberte man den Himmel durch Gewalt, heute wird er durch Güte gewonnen. (Kap. IV, Nr. 10 und 11)
Neben dem eigentlichen Sinn, haben diese Worte noch eine tiefere moralische Bedeutung. Indem Jesus diese Worte aussprach, lehrte Er Seine Jünger der Vorsehung zu vertrauen. Außerdem konnten sie nicht den Neid der anderen, die sie empfingen, erwecken, da sie nichts besaßen. Es diente ebenfalls dazu, die Selbstsüchtigen von den Mildtätigen zu unterscheiden. Daher sagte Er ihnen auch: „Versucht zu erfahren, wer würdig ist, euch zu beherbergen“. Das heißt: wer menschlich genug ist, einen Reisenden, der nichts zahlen kann, bei sich aufzunehmen, der ist auch würdig, eure Worte zu hören; ihr werdet sie an ihrer Nächstenliebe erkennen.
Hinsichtlich jener, die sie weder aufnehmen noch anhören wollten, empfahl da Jesus Seinen Jüngern, diese Menschen zu verfluchen, sich ihnen aufzudrängen oder die Anwendung von Gewalt und Zwang, um sie zu bekehren? Nein! Er bat sie, einfach wegzugehen und Menschen guten Willens zu suchen.
So sagt heute der Spiritismus zu seinen Anhängern: Verletzt kein Gewissen, zwingt niemanden, seinen Glauben zu verlassen, um zu eurem überzutreten, verflucht keinen, der eure Meinung nicht teilt, nehmt jene bei euch auf, die zu euch kommen und lasst jene in Ruhe, die euch ablehnen. Erinnert euch der Worte Christi; damals eroberte man den Himmel durch Gewalt, heute wird er durch Güte gewonnen. (Kap. IV, Nr. 10 und 11)
KAPITEL XXVI - Gebt umsonst, was ihr umsonst empfangen habt
Gabe der Heilung
1. Heilt Kranke, weckt Tote auf, macht Aussätzige rein, treibt Dämonen aus! Gebt umsonst, was ihr umsonst empfangen habt! (Matthäus, Kap. X, 8)
2. „Gebt umsonst, was ihr umsonst empfangen habt“, sagte Jesus Seinen Jüngern. Mit diesem Gebot schrieb Er vor, dass sich niemand bezahlen lassen soll für etwas, wofür er selbst nichts bezahlt hat. Nun, was sie unentgeltlich bekommen haben, war die Fähigkeit, Kranke zu heilen, Dämonen auszutreiben, d.h. die bösen Geister. Diese Gabe hat Gott ihnen unentgeltlich gegeben als Linderung für jene, die leiden, und als Zweck zur Verbreitung des Glaubens. Jesus empfahl ihnen somit, kein Geschäft daraus zu machen; weder als Objekt der Spekulation noch zum Lebensunterhalt.
Bezahlte Gebete
3. Dann richtete Er folgende Worte an seine Jünger und zwar so, dass das ganze Volk Ihn hören konnte: „Hütet euch vor den Schriftgelehrten, die so gern in langen Gewändern einhergehen und sich gern in der Öffentlichkeit grüßen lassen, die gerne die ersten Sitze in den Synagogen und die Ehrenplätze bei den Festmählern einnehmen; die, unter dem Vorwand der langen Gebete die Häuser der Witwen an verschlingen. Sie werden ein umso strengeres Strafurteil dafür bekommen.“ (Lukas, Kap. XX, 45-47; Markus, Kap. XII, 38-40; Matthäus, Kap. XXIII, 14)
4. Jesus sagte ebenfalls: Lasst nicht zu, dass man euch für eure Gebete bezahlt; handelt nicht wie die Schriftgelehrten, die, unter dem Vorwand der langen Gebete die Häuser der Witwen verschlingen, d.h. deren Vermögen an sich reißen. Das Gebet ist eine Handlung der Nächstenliebe, eine Regung des Herzens. Sich bezahlen zu lassen für ein Gebet, das man für einen andern an Gott richtet, bedeutet, sich in einen bezahlten Vermittler zu verwandeln. Das Gebet ist dann nur eine Formel, dessen Länge von der bezahlten Summe abhängt. Es gilt nur eins von beiden: Entweder misst Gott SEINE Gnaden nach der Anzahl der Worte oder er tut es nicht; und wenn die Worte in großer Anzahl erforderlich sind, warum dann wenige oder fast keine Worte für jemanden sprechen, der nicht dafür bezahlen kann? Das ist ein Mangel an Nächstenliebe. Wenn nur ein Wort genügt, so ist es unnütz, im Übermaß zu sprechen. Warum dann Geld dafür verlangen? Das ist eine Pflichtverletzung.
Gott verkauft nicht die von IHM gewährten Wohltaten. Warum verlangt dann derjenige, der nicht einmal sein Verteiler ist und der für das Gelingen nicht garantieren kann, Bezahlung für eine Bitte, die möglicherweise nicht erfüllt wird? Gott kann nicht eine Tat der Gnade, der Güte oder der Gerechtigkeit, um die man IHN in SEINER Barmherzigkeit ersucht, von einem Geldbetrag abhängig machen; andererseits folgt daraus, dass, wenn der Geldbetrag nicht bezahlt würde oder nicht ausreichend wäre, die Gerechtigkeit, die Güte und das Erbarmen Gottes nicht erlangt werden könnte. Die Vernunft, der gesunde Menschenverstand und die Logik sagen uns: es ist unmöglich, dass Gott – die absolute Vollkommenheit – unvollkommenen Menschen das Recht gibt, einen Preis für SEINE Gerechtigkeit festzusetzen. Die Gerechtigkeit Gottes ist wie die Sonne: Sie ist für alle da, für die Armen wie für die Reichen. Wenn wir es für unmoralisch halten, mit den Gnaden eines Herrschers auf der Erde Geschäfte zu machen, ist es dann erlaubt, die Gnade des Herrschers des Universums zu verkaufen?
Die bezahlten Gebete haben noch einen anderen Nachteil; derjenige, der sie kauft, glaubt meistens, dass er selber nicht zu beten braucht, denn er fühlt sich von dieser Pflicht befreit, weil er sein Geld gegeben hat. Man weiß, dass die Geister sich von der Inbrunst des Gedankens derer, die sich für sie interessieren, gerührt fühlen. Wie hoch kann die Inbrunst dessen sein, der einen Dritten bittet, für ihn zu beten, indem er ihn dafür bezahlt? Wie groß ist die Inbrunst dieses Dritten, der einen andern und dieser noch einen andern damit beauftragt und so weiter? Bedeutet es nicht, die Wirksamkeit eines Gebetes auf den Wert einer gültigen Währung herabzusetzen?
Gott verkauft nicht die von IHM gewährten Wohltaten. Warum verlangt dann derjenige, der nicht einmal sein Verteiler ist und der für das Gelingen nicht garantieren kann, Bezahlung für eine Bitte, die möglicherweise nicht erfüllt wird? Gott kann nicht eine Tat der Gnade, der Güte oder der Gerechtigkeit, um die man IHN in SEINER Barmherzigkeit ersucht, von einem Geldbetrag abhängig machen; andererseits folgt daraus, dass, wenn der Geldbetrag nicht bezahlt würde oder nicht ausreichend wäre, die Gerechtigkeit, die Güte und das Erbarmen Gottes nicht erlangt werden könnte. Die Vernunft, der gesunde Menschenverstand und die Logik sagen uns: es ist unmöglich, dass Gott – die absolute Vollkommenheit – unvollkommenen Menschen das Recht gibt, einen Preis für SEINE Gerechtigkeit festzusetzen. Die Gerechtigkeit Gottes ist wie die Sonne: Sie ist für alle da, für die Armen wie für die Reichen. Wenn wir es für unmoralisch halten, mit den Gnaden eines Herrschers auf der Erde Geschäfte zu machen, ist es dann erlaubt, die Gnade des Herrschers des Universums zu verkaufen?
Die bezahlten Gebete haben noch einen anderen Nachteil; derjenige, der sie kauft, glaubt meistens, dass er selber nicht zu beten braucht, denn er fühlt sich von dieser Pflicht befreit, weil er sein Geld gegeben hat. Man weiß, dass die Geister sich von der Inbrunst des Gedankens derer, die sich für sie interessieren, gerührt fühlen. Wie hoch kann die Inbrunst dessen sein, der einen Dritten bittet, für ihn zu beten, indem er ihn dafür bezahlt? Wie groß ist die Inbrunst dieses Dritten, der einen andern und dieser noch einen andern damit beauftragt und so weiter? Bedeutet es nicht, die Wirksamkeit eines Gebetes auf den Wert einer gültigen Währung herabzusetzen?
Aus dem Tempel vertriebene Händler
5. Sie kamen danach nach Jerusalem, und als Jesus in den Tempel hineingegangen war, fing Er an, die, welche im Tempel verkauften und kauften, hinauszutreiben und warf die Tische der Geldwechsler und die Sitze der Taubenverkäufer um; und Er ließ es nicht zu, dass irgendjemand Utensilien durch den Tempel trug. Er belehrte sie gleichfalls, indem Er sagte: „Steht nicht geschrieben: Mein Haus soll Bethaus für alle Völker heißen? Ihr aber habt es zu einer Räuberhöhle gemacht.“ – Und die Hohepriester hörten es und suchten einen Weg, Ihn zugrunde zu richten, denn sie fürchteten Ihn, weil das ganze Volk begeistert von Seiner Lehre war. (Markus, Kap. XI, V. 15-18; Matthäus, Kap. XXI, V. 12-13)
6. Jesus vertrieb die Händler aus dem Tempel; dadurch verurteilte er den Handel mit heiligen Dingen auf jegliche Art und Weise. Gott verkauft weder SEINE Gnade noch SEINE Vergebung noch den Eintritt in das Himmelreich. Der Mensch hat daher kein Recht, einen Preis dafür festzusetzen.
Unentgeltliche Medialität
7. Die heutigen Medien – denn die Apostel besaßen auch die Medialität – haben ebenfalls von Gott eine unentgeltliche Gabe bekommen, nämlich die, Dolmetscher der Geister zu sein, um die Menschen zu unterweisen, ihnen den Weg des Guten zu zeigen und sie zum Glauben zu führen, und nicht um ihnen Worte zu verkaufen, die ihnen – den Medien – nicht gehören, da diese Worte weder Produkte ihrer Anschauungen sind, noch ihrer Nachforschungen noch ihrer persönlichen Arbeiten. Gott möchte, dass das Licht alle erreicht; ER will nicht, dass es dem Ärmsten vorenthalten wird und dieser dann sagen könnte: „Ich besitze keinen Glauben, weil ich ihn nicht bezahlen konnte; ich bekam nicht den Trost, die Ermutigungen und die Beweise der Zuneigung jener, die ich beweine, da ich arm bin. Aus diesem Grund ist die Medialität keinesfalls ein Privileg und sie ist überall anzutreffen. Sie sich bezahlen zu lassen, würde bedeuten, sie von dem Ziel der Vorsehung abzubringen.
8. Jeder, der die Bedingungen kennt, unter denen die guten Geister sich mitteilen, ihren Widerwillen gegen alles, was dem egoistischen Eigennutz dient und wer weiß, wie wenig nötig ist, dass sie sich wieder entfernen, wird niemals glauben, dass die hohen Geister irgendeinem zur Verfügung stehen, der soundso viele pro Sitzung anrufen würde. Der einfache gesunde Menschenverstand lehnt einen solchen Gedanken ab. Wäre es nicht auch eine Entwürdigung, die Wesen, die wir achten oder die uns lieb und wert sind, für Geld herbeizurufen? Zweifellos kann man auf diese Art Kundgebungen bekommen, aber wer kann ihre Aufrichtigkeit garantieren? Die leichtsinnigen, lügenhaften und schlauen Geister sowie die große Menge der niedrigen und sehr skrupellosen Geister kommen immer und sie sind stets bereit, Antwort auf alles zu geben, um was man sie bittet, ohne sich jedoch um den Wahrheitsgehalt ihrer Aussage zu kümmern. Derjenige also, der ernsthafte Mitteilungen bekommen möchte, muss zuerst aufrichtig um sie bitten und sich danach über die Art der Zuneigung des Mediums mit den Wesen der geistigen Welt kundig machen. Also, die erste Bedingung, um das Wohlwollen der guten Geister zu erlangen, ist Demut, Hingabe, Selbstlosigkeit sowie eine uneingeschränkte moralische und materielle Uneigennützigkeit.
9. Neben dieser moralischen Frage besteht eine reale, nicht weniger wichtige Betrachtung, die mit der eigentlichen Art der Fähigkeit verbunden ist. Die ernsthafte Medialität darf nie und wird nie ein Beruf sein, nicht nur weil sie sich moralisch in Misskredit bringen würde und schnell mit Wahrsagerei gleichgestellt würde, sondern weil sich dem auch noch ein materielles Hindernis entgegenstellt; sie ist eine im wesentlichen unbeständige, flüchtige und veränderliche Fähigkeit von ungewisser Dauer, mit deren Beständigkeit niemand rechnen kann. Sie wäre daher für den Nutzer eine völlig unsichere Hilfsquelle, die ihm in dem Moment fehlen könnte, wo er sie ihm am nötigsten brauchen würde. Eine andere Sache ist eine Fähigkeit, die durch Studium und Arbeit erworben wurde, aus dieser darf natürlich Nutzen gezogen werden. Die Medialität ist weder eine Kunst noch eine Begabung, daher kann sie nicht zum Beruf gemacht werden; sie existiert nur dank der Mitwirkung der Geister. Falls die Geister ausbleiben, gibt es keine Medialität; die Fähigkeit kann zwar fortbestehen, aber ihre Ausübung ist nicht möglich. Aus diesem Grund gibt es kein einziges Medium auf der Welt, das die Erlangung eines spiritistischen Phänomens zu einem bestimmten Moment garantieren kann. Die Medialität zu nutzen bedeutet, über etwas zu verfügen, was man nicht wirklich besitzt; das Gegenteil zu behaupten, hieße denjenigen zu betrügen, der bezahlt. Es gibt noch mehr drüber zu sagen: Man verfügt nicht über sich selbst, sondern über die Geister, die Seelen der Toten, deren Mitwirkung gefordert ist. Dieser Gedanke stößt instinktiv ab. Und dieser Handel war es - in Missbrauch ausgeartet – der durch Scharlatanerie, Unwissenheit, Leicht-gläubigkeit und Aberglauben ausgebeutet wurde, der Anlass für das Verbot Moses gab. Der Spiritismus heute hat die seriöse Seite dieser Angelegenheit verstanden und erhob die Medialität auf den Rang einer Mission, er brachte diese Art von Ausbeutung in Misskredit. (Siehe „Das Buch der Medien“, Kap. XXVIII und „Himmel und Hölle“, Kap. XI)
10. Die Medialität ist etwas heiliges, die ehr- und gottesfürchtig ausgeübt werden soll. Und wenn es eine Art von Medialität gibt, die diese Bedingung noch in einer absoluteren Art und Weise fordert, so ist es die Medialität der Heilung. Ein Arzt gibt die Früchte seiner Studien weiter, die er oft mit mühsamen Opfern bezahlt hat. Der Magnetiseur gibt sein eigenes Fluidum, oft sogar seine Gesundheit dafür: Sie können dafür einen Preis ansetzen. Das heilende Medium überträgt das heilsame Fluidum der guten Geister: deshalb hat es kein Recht, es zu verkaufen. Jesus und die Apostel, obwohl sie arm waren, ließen sich nicht für die Heilung bezahlen, die sie bewirkten.
Derjenige also, der nicht das hat, wovon er leben kann, soll sich seine Einnahmequellen anderswo suchen, nicht aber mittels seiner Medialität. Deshalb soll er ihr, falls nötig, nur so viel Zeit widmen, wie er es sich materiell leisten kann. Die Geister werden seine Hingabe und seine Opfer berücksichtigen, während sie sich von denjenigen entfernen, die sich ihrer als Sprungbrett bedienen möchten.
Derjenige also, der nicht das hat, wovon er leben kann, soll sich seine Einnahmequellen anderswo suchen, nicht aber mittels seiner Medialität. Deshalb soll er ihr, falls nötig, nur so viel Zeit widmen, wie er es sich materiell leisten kann. Die Geister werden seine Hingabe und seine Opfer berücksichtigen, während sie sich von denjenigen entfernen, die sich ihrer als Sprungbrett bedienen möchten.
KAPITEL XXVII - Bittet und ihr werdet erhalten
Eigenschaften des Gebets
1. „Wenn ihr betet, seid nicht den Heuchlern ähnlich, die gern im Stehen in den Synagogen und an den Ecken der Straßen beten, damit sie von den Menschen gesehen werden. – Wahrlich, ich sage euch, dass sie schon ihren Lohn bekommen haben. – Wenn ihr beten möchtet, geht in euer Kämmerlein, schließt die Tür und betet zu eurem Vater; der im Verborgenen ist, und euer Vater, der auch das Verborgene sieht, wird euch die belohnen.
Verwendet nicht so viele Bitten bei euren Gebeten, wie es die Heiden machen, denn sie meinen, dass sie erhört werden, wenn sie viele Worte machen. Seid ihnen darin nicht gleich; denn euer Vater kennt eure Bedürfnisse, schon ehe ihr ihn darum bittet.“ (Matthäus, Kap. VI, 5-8)
Verwendet nicht so viele Bitten bei euren Gebeten, wie es die Heiden machen, denn sie meinen, dass sie erhört werden, wenn sie viele Worte machen. Seid ihnen darin nicht gleich; denn euer Vater kennt eure Bedürfnisse, schon ehe ihr ihn darum bittet.“ (Matthäus, Kap. VI, 5-8)
2. „Wenn ihr euch zum Beten bereit macht, falls ihr etwas gegen jemanden habt, so vergebt, damit auch euer Vater im Himmel euch eure Verfehlungen vergibt. Wenn ihr aber nicht vergebt, wird auch euer Vater im Himmel eure Verfehlungen nicht vergeben.“ (Markus, Kap. XI, 25-26)
3. Er sagte aber auch zu einigen, die sich selbst für gerecht hielten und die anderen verachteten, dieses Gleichnis:
„Zwei Menschen gingen hinauf in den Tempel, um zu beten, der eine war ein Pharisäer und der andere ein Zöllner. Der Pharisäer stand vorne und betete so: , Mein Gott, ich danke DIR, dass ich nicht so bin wie die anderen Menschen, die Räuber, die Ungerechten, die Ehebrecher oder auch wie dieser Zöllner hier. Ich faste zweimal in der Woche, ich gebe den Zehnten von meinem ganzen Einkommen.‘
Der Zöllner stand abseits und wagte nicht einmal seine Augen zum Himmel zu erheben, sondern schlug sich an seine Brust und sprach: ‚Mein Gott, sei gnädig mit mir, denn ich bin ein Sünder.‘
Ich sage euch, dass dieser gerechtfertigt in sein Haus zurückging, und nicht der andere; denn jeder, der sich selbst erhöht, wird erniedrigt werden und wer sich aber selbst erniedrigt, wird erhöht werden.“ (Lukas, Kap, XVIII, V. 9-14)
„Zwei Menschen gingen hinauf in den Tempel, um zu beten, der eine war ein Pharisäer und der andere ein Zöllner. Der Pharisäer stand vorne und betete so: , Mein Gott, ich danke DIR, dass ich nicht so bin wie die anderen Menschen, die Räuber, die Ungerechten, die Ehebrecher oder auch wie dieser Zöllner hier. Ich faste zweimal in der Woche, ich gebe den Zehnten von meinem ganzen Einkommen.‘
Der Zöllner stand abseits und wagte nicht einmal seine Augen zum Himmel zu erheben, sondern schlug sich an seine Brust und sprach: ‚Mein Gott, sei gnädig mit mir, denn ich bin ein Sünder.‘
Ich sage euch, dass dieser gerechtfertigt in sein Haus zurückging, und nicht der andere; denn jeder, der sich selbst erhöht, wird erniedrigt werden und wer sich aber selbst erniedrigt, wird erhöht werden.“ (Lukas, Kap, XVIII, V. 9-14)
4. Jesus hat ganz klar die Eigenschaften des Gebets definiert. Wenn ihr betet, sagte ER, stellt euch nicht zur Schau, sondern betet im Verborgenen. Täuscht nicht vor, viel zu beten, denn ihr werdet nicht wegen der Vielfältigkeit der Worte erhört, sondern wegen ihrer Ehrlichkeit. Bevor ihr betet, wenn ihr irgendetwas gegen jemanden habt, vergebt ihm, denn das Gebet kann Gott nicht gefallen, wenn es nicht aus einem Herzen hervorgeht, das von allen Gefühlen gereinigt ist, die der Nächstenliebe widrig sind. Betet also demütig wie der Zöllner und nicht hochmütig wie der Pharisäer. Prüft eure Fehler und nicht eure Tugenden; und wenn ihr euch mit den anderen vergleicht, sucht, was in euch Böses ist. (Siehe Kap. X, Nr. 7 und 8)
Wirksamkeit des Gebets
5. Alles, um was ihr beim Beten bittet, glaubt daran, dass ihr es empfangen werdet, und es wird euch zuteilwerden, um was ihr gebeten habt. (Markus, Kap. XI, 24)
6. Es gibt Menschen, die die Wirksamkeit des Gebets bestreiten und dies damit begründen, dass es unnötig sei, Gott unsere Bedürfnisse darzulegen, weil ER sie kennt. Sie fügen außerdem hinzu, dass unsere Wünsche den Willen Gottes nicht verändern können, da alles im Universum durch ewige Gesetze bestimmt wird.
Ohne Zweifel gibt es natürliche und unveränderliche Gesetze, die Gott nicht nach dem Willen eines jeden aufheben kann. Aber daraus zu schließen, dass alle Umstände des Lebens dem Schicksal unterworfen sind, ist weit gefehlt. Wenn es so wäre, wäre der Mensch nichts anderes als ein passives Instrument, ohne freien Willen und ohne Initiative. Nach dieser Hypothese würde ihm nur obliegen, seinen Kopf vor dem Joch der Ereignisse zu beugen, ohne zu versuchen sie zu vermeiden; er würde nicht versuchen, den Gefahren auszuweichen. Gott hat ihm nicht Vernunft und Intelligenz verliehen, um sie ungenutzt zu lassen; die Kraft des Willens, um nicht zu wollen; die Möglichkeit der Eigeninitiative, um untätig zu bleiben. Indem der Mensch frei ist zu handeln, sowohl in der einen als auch in der anderen Richtung, haben seine Handlungen für ihn selber und auch für die anderen Konsequenzen, die von dem, was er macht oder nicht macht, abhängig sind. Es gibt also aufgrund seiner Initiative Ereignisse, die zwangsläufig dem Schicksal entgehen und die Harmonie der universellen Gesetze nicht zerstören, ebenso wie das Vor- und Nachgehen des Zeigers einer Uhr das Gesetz der Bewegung nicht zerstört, auf das sich der Mechanismus stützt. Gott kann daher bestimmte Bitten erfüllen, ohne die Unveränderlichkeit der Gesetze aufzuheben, die die Gesamtheit regulieren; ihre Erfüllung bleibt immer seinem Willen unterworfen.
Ohne Zweifel gibt es natürliche und unveränderliche Gesetze, die Gott nicht nach dem Willen eines jeden aufheben kann. Aber daraus zu schließen, dass alle Umstände des Lebens dem Schicksal unterworfen sind, ist weit gefehlt. Wenn es so wäre, wäre der Mensch nichts anderes als ein passives Instrument, ohne freien Willen und ohne Initiative. Nach dieser Hypothese würde ihm nur obliegen, seinen Kopf vor dem Joch der Ereignisse zu beugen, ohne zu versuchen sie zu vermeiden; er würde nicht versuchen, den Gefahren auszuweichen. Gott hat ihm nicht Vernunft und Intelligenz verliehen, um sie ungenutzt zu lassen; die Kraft des Willens, um nicht zu wollen; die Möglichkeit der Eigeninitiative, um untätig zu bleiben. Indem der Mensch frei ist zu handeln, sowohl in der einen als auch in der anderen Richtung, haben seine Handlungen für ihn selber und auch für die anderen Konsequenzen, die von dem, was er macht oder nicht macht, abhängig sind. Es gibt also aufgrund seiner Initiative Ereignisse, die zwangsläufig dem Schicksal entgehen und die Harmonie der universellen Gesetze nicht zerstören, ebenso wie das Vor- und Nachgehen des Zeigers einer Uhr das Gesetz der Bewegung nicht zerstört, auf das sich der Mechanismus stützt. Gott kann daher bestimmte Bitten erfüllen, ohne die Unveränderlichkeit der Gesetze aufzuheben, die die Gesamtheit regulieren; ihre Erfüllung bleibt immer seinem Willen unterworfen.
7. Es wäre unlogisch aus diesem Grundsatz: „Was ihr durch das Gebet erbittet, wird euch gegeben“ zu schließen, dass es genügt, um etwas zu bitten, um es zu erhalten. Es wäre auch nicht richtig, die Vorsehung anzuklagen, wenn nicht alle Wünsche, die man an sie richtet, erfüllt werden, weil sie besser weiß als wir, was gut für unser Wohl ist. Es ist wie bei einem weisen Vater, der dem Sohn das verweigert, was seinen Interessen schädlich ist. Im Allgemeinen sieht der Mensch nur die Gegenwart. Wenn daher das Leiden für sein zukünftiges Leben nützlich ist, wird Gott ihn leiden lassen, wie der Chirurg den Kranken die Schmerzen einer Operation erleiden lässt, die ihm Heilung bringen soll.
Was Gott ihm immer gewähren wird, wenn er voller Vertrauen darum bittet, ist Mut, Geduld und Ergebenheit. ER wird ihm auch die Mittel geben, aus sich selbst heraus seine Schwierigkeiten zu überwinden, durch die Gedanken, die die guten Geister ihm eingeben und ER überlässt auf diese Art und Weise ihm das Verdienst seiner Handlung. ER hilft denjenigen, die sich selbst helfen, gemäß dem Grundsatz: „Hilf dir selbst, und dir wird geholfen werden“, und nicht jenen, die alles von fremder Hilfe erwarten, ohne von den eigenen Fähigkeiten Gebrauch zu machen; aber meistens zieht man es vor, durch ein Wunder Hilfe zu erlangen, ohne selbst etwas dafür tun zu müssen. (Kap. XXV, Nr. 1 ff.)
Was Gott ihm immer gewähren wird, wenn er voller Vertrauen darum bittet, ist Mut, Geduld und Ergebenheit. ER wird ihm auch die Mittel geben, aus sich selbst heraus seine Schwierigkeiten zu überwinden, durch die Gedanken, die die guten Geister ihm eingeben und ER überlässt auf diese Art und Weise ihm das Verdienst seiner Handlung. ER hilft denjenigen, die sich selbst helfen, gemäß dem Grundsatz: „Hilf dir selbst, und dir wird geholfen werden“, und nicht jenen, die alles von fremder Hilfe erwarten, ohne von den eigenen Fähigkeiten Gebrauch zu machen; aber meistens zieht man es vor, durch ein Wunder Hilfe zu erlangen, ohne selbst etwas dafür tun zu müssen. (Kap. XXV, Nr. 1 ff.)
8. Nehmen wir ein Beispiel. Ein Mensch hat sich in der Wüste verirrt. Der Durst quält ihn grauenhaft. Er erleidet einen Schwächeanfall und lässt sich zu Boden fallen. Er fleht Gott an, ihm beizustehen und wartet. Kein Engel kommt, um ihm zu trinken zu bringen. Ein guter Geist gibt ihm unterdessen den Gedanken ein, aufzustehen und einem der Wege zu folgen, die sich vor ihm auftun. Durch eine mechanische Bewegung, indem er alle seine Kräfte sammelt, steht er auf und geht aufs Geratewohl weiter. Als er auf einer Anhöhe anlangt, entdeckt er in der Ferne einen Bach; bei diesem Anblick fasst er wieder Mut. Wenn er gläubig ist, wird er ausrufen: „Danke, mein Gott, für den Gedanken, den du mir eingegeben hast, und für die Kraft, die du mir verliehen hast“. Aber wenn er keinen Glauben hat, wird er sagen: „Was für eine gute Idee hatte ich. Welches Glück hatte ich, den rechten Weg einzuschlagen, statt den linken; manchmal hilft uns der Zufall wirklich! Ich muss mir zu meinem Mut gratulieren und auch dazu, dass ich nicht aufgegeben habe!“
Man wird nun fragen, warum der gute Geist ihm nicht deutlich gesagt hat: „Nimm diesen Weg und an dessen Ende wirst du finden, was du benötigst“. Warum hat er sich nicht gezeigt, um ihn zu führen und ihn bei seinem Schwächeanfall zu unterstützen? Er hätte ihn auf diese Art von der Intervention der Vorsehung überzeugt. Das geschieht erstens so, um ihn zu lehren, dass jeder sich selbst helfen und seine Kräfte gebrauchen soll. Dann stellt Gott durch die Ungewissheit das Vertrauen auf die Probe, das der Mensch IHM schenkt, und die Unterwerfung unter SEINEN Willen. Dieser Mann befand sich in der Situation eines Kindes, das fällt und das schreit, sobald es jemanden sieht und erwartet, dass man ihm hilft aufzustehen. Aber wenn es niemanden sieht, strengt es sich an und steht von selber auf.
Wenn der Engel, der Tobias begleitet hat, ihm gesagt hätte: „Ich bin von Gott gesandt, um dich auf deiner Reise zu führen und dich vor allen Gefahren zu schützen“, hätte Tobias kein Verdienst gehabt; indem er sich auf seinen Begleiter verlassen hätte, brauchte er sogar nicht einmal selber zu denken; deshalb hat sich der Engel erst auf dem Rückweg zu erkennen gegeben.
Man wird nun fragen, warum der gute Geist ihm nicht deutlich gesagt hat: „Nimm diesen Weg und an dessen Ende wirst du finden, was du benötigst“. Warum hat er sich nicht gezeigt, um ihn zu führen und ihn bei seinem Schwächeanfall zu unterstützen? Er hätte ihn auf diese Art von der Intervention der Vorsehung überzeugt. Das geschieht erstens so, um ihn zu lehren, dass jeder sich selbst helfen und seine Kräfte gebrauchen soll. Dann stellt Gott durch die Ungewissheit das Vertrauen auf die Probe, das der Mensch IHM schenkt, und die Unterwerfung unter SEINEN Willen. Dieser Mann befand sich in der Situation eines Kindes, das fällt und das schreit, sobald es jemanden sieht und erwartet, dass man ihm hilft aufzustehen. Aber wenn es niemanden sieht, strengt es sich an und steht von selber auf.
Wenn der Engel, der Tobias begleitet hat, ihm gesagt hätte: „Ich bin von Gott gesandt, um dich auf deiner Reise zu führen und dich vor allen Gefahren zu schützen“, hätte Tobias kein Verdienst gehabt; indem er sich auf seinen Begleiter verlassen hätte, brauchte er sogar nicht einmal selber zu denken; deshalb hat sich der Engel erst auf dem Rückweg zu erkennen gegeben.
Wirkung des Gebets / Gedankenübertragung
9. Das Gebet ist eine Anrufung, mittels derer der Mensch – durch den Gedanken – in Verbindung mit dem Wesen tritt, an das er sich richtet. Es kann eine Bitte, einen Dank oder eine Verherrlichung beinhalten. Wir können für uns selbst oder für einen anderen beten, für die Lebenden oder für die Verstorbenen. Die an Gott gerichteten Gebete werden von den Geistern gehört, die damit beauftragt sind, den Willen Gottes auszuführen; jene, die an die guten Geister gerichtet sind, werden an Gott weitergeleitet. Wenn man zu anderen Wesen betet anstatt direkt zu Gott, sind sie nichts anderes als Vermittler oder Fürbitter, denn nichts kann ohne den Willen Gottes geschehen.
10. Der Spiritismus macht die Wirkung des Gebets verständlich, indem er die Art der Übermittlung des Gedankens erklärt, sei es, dass das angerufene Wesen auf unseren Appell hin kommt oder dass es von unseren Gedanken erreicht wird. Um zu verstehen, was unter solchen Umständen geschieht, müssen wir uns vorstellen, dass alle inkarnierten und nicht inkarnierten Wesen in das universelle Fluidum, das das Weltall ausfüllt, eingetaucht sind, so wie wir in dieser Welt uns innerhalb der Atmosphäre befinden. Dieses Fluidum bekommt von dem Willen einen Impuls; es ist der Träger des Gedankens, wie die Luft Träger des Tons ist, aber mit dem Unterschied, dass die Schwingungen der Luft begrenzt sind, während die des universellen Fluidums sich bis ins Unendliche ausdehnen. Wenn daher ein Gedanke an irgendein Wesen gerichtet wird, sei es auf der Erde oder im All, von Inkarnierten an Nichtinkarnierte, oder umgekehrt, bildet sich eine fluidale Strömung von einem zum andern, indem es die Gedanken übermittelt wie die Luft den Ton.
Die Energie der Strömung steht im Verhältnis zu jener des Gedankens und des Willens. Auf diese Weise wird das Gebet von den Geistern überall gehört, wo immer sie sich befinden; so kommunizieren die Geister unter sich, übermitteln uns ihre Eingebungen und so entstehen auch Beziehungen unter voneinander entfernten Inkarnierten.
Diese Erklärung ist vor allem an diejenigen gerichtet, die die Zweckmäßigkeiten des rein mystischen Gebets nicht verstehen können. Sie beabsichtigt nicht das Gebet gegenständlich darzustellen, sondern die Wirkung verständlich machen und zeigen, dass es eine direkte und positive Wirkung haben kann. Es bleibt jedoch dem Willen Gottes untergeordnet, dem höchsten Richter aller Dinge, der allein daraus eine effektive Wirkung entstehen lassen kann.
Die Energie der Strömung steht im Verhältnis zu jener des Gedankens und des Willens. Auf diese Weise wird das Gebet von den Geistern überall gehört, wo immer sie sich befinden; so kommunizieren die Geister unter sich, übermitteln uns ihre Eingebungen und so entstehen auch Beziehungen unter voneinander entfernten Inkarnierten.
Diese Erklärung ist vor allem an diejenigen gerichtet, die die Zweckmäßigkeiten des rein mystischen Gebets nicht verstehen können. Sie beabsichtigt nicht das Gebet gegenständlich darzustellen, sondern die Wirkung verständlich machen und zeigen, dass es eine direkte und positive Wirkung haben kann. Es bleibt jedoch dem Willen Gottes untergeordnet, dem höchsten Richter aller Dinge, der allein daraus eine effektive Wirkung entstehen lassen kann.
11. Durch das Gebet erbittet der Mensch den Beistand der guten Geister, die zu ihm kommen, um ihn bei seinen guten Entschlüssen zu unterstützen und ihm gute Gedanken einzugeben. Er gewinnt so die notwendige moralische Kraft, um seine Schwierigkeiten zu überwinden und auf den richtigen Weg zurückzukehren, falls er davon abgekommen ist; und dadurch kann er auch alle Übel von sich abwenden, die er sonst durch die eigenen Fehler auf sich zieht. Ein Mensch z.B. sieht durch Exzesse seine Gesundheit ruiniert und bis ans Ende seiner Tage verbringt er ein Leben voller Leiden. Hat er das Recht sich zu beschweren, wenn er keine Heilung bekommt? Nein, denn er hätte durch das Gebet die Kraft finden können, den Versuchungen zu widerstehen.
12. Wenn wir das Elend des Lebens in zwei Kategorien einteilen, indem eine Kategorie jene ist, die der Mensch nicht vermeiden kann und die andere die Drangsale sind, die er selbst durch seine Nachlässigkeiten und seine Exzesse verursacht hat (Siehe Kapitel V, Nr. 4), dann werden wir sehen, dass diese letzte Kategorie zahlenmäßig die erste bei weitem übertrifft. Es wird daher deutlich, dass der Mensch selbst der Verursacher des größten Teils seiner Bekümmernisse ist, und dass er sich diese ersparen könnte, wenn er immer mit Weisheit und Vorsicht handeln würde.
Nicht weniger sicher ist auch, dass diese Leiden das Ergebnis unserer Verstöße gegen die Gesetze Gottes sind und dass wir vollkommen glücklich sein könnten, wenn wir diese Gesetze genau beachten würden. Falls wir die Grenzen des Notwendigen für die Befriedigung unserer Bedürfnisse nicht überschreiten würden, hätten wir nicht die Krankheiten, die die Folge der Exzesse sind und würden auch nicht die Schicksalsschläge des Lebens erleiden, die diese Krankheiten nach sich ziehen. Falls wir unseren Ambitionen Grenzen setzen würden, brauchten wir den Ruin nicht zu fürchten. Falls wir nicht höher steigen wollten als wir können, brauchten wir den Fall nicht zu befürchten. Falls wir demütig wären, müssten wir die Enttäuschungen des erniedrigten Hochmuts nicht erleiden. Falls wir das Gesetz der Nächstenliebe anwenden würden, wären wir weder verleumderisch noch neidisch noch eifersüchtig, und wir würden Streit und Zwistigkeiten vermeiden. Falls wir niemandem etwas zuleide tun würden, brauchen wir auch keine Rache zu fürchten, etc.
Nehmen wir an, dass der Mensch gar nichts gegen die anderen Leiden tun könnte, dass jegliche Gebete überflüssig wären, um sich davor zu hüten; wäre es nicht schon sehr viel, von jenen befreit zu werden, die aus dem eigenen Verhalten entstanden sind? In diesem Fall ist eine Wirkung des Gebets leicht vorstellbar, weil es bezweckt, die heilsame Inspiration der guten Geister zu erbitten, sie um die notwendige Kraft zu bitten, um den schlechten Gedanken Widerstand leisten zu können, die sehr verhängnisvoll für uns sein können, wenn wir sie ausführen. In diesem Fall ist es nicht das Böse, das sie abwenden, sondern sie lenken uns selbst von bösen Gedanken ab, die Schaden zufügen können. Sie beeinträchtigen keinesfalls die Pläne Gottes, sie heben auch nicht den Lauf der Naturgesetze auf, sondern sie hindern uns daran, diese Gesetze zu übertreten, indem sie unseren freien Willen lenken. Sie tun das, ohne dass wir es merken, auf eine verborgene Art, um unseren freien Willen nicht zu unterdrücken. Der Mensch befindet sich dann in der Position desjenigen, der die guten Ratschläge erbittet und sie in die Praxis umsetzt, stets aber die Freiheit behält, sie zu befolgen oder nicht. Gott möchte es so, damit er die Verantwortung für seine Handlungen trägt und somit auch das Verdienst seiner Wahl zwischen Gutem und Bösem. Dies ist es, was der Mensch immer bekommen wird, wenn er mit Inbrunst darum bittet und worauf man diese Worte anwenden kann: „Bittet und ihr werdet erhalten“.
Die Wirksamkeit des Gebets, selbst wenn es auf dieses Maß reduziert wäre, hätte es nicht ein überragendes Ergebnis? Es war dem Spiritismus vorbehalten, uns seine Wirkung durch die Enthüllung der Beziehungen zu beweisen, die zwischen der physischen und geistigen Welt existieren. Aber seine Wirkung beschränkt sich nicht allein darauf.
Das Gebet wird von allen Geistern empfohlen. Auf das Gebet zu verzichten, bedeutet die Güte Gottes zu verkennen; das heißt, für sich selbst auf SEINEN Beistand zu verzichten und für die andern auf das Gute, das man für sie tun könnte.
Nicht weniger sicher ist auch, dass diese Leiden das Ergebnis unserer Verstöße gegen die Gesetze Gottes sind und dass wir vollkommen glücklich sein könnten, wenn wir diese Gesetze genau beachten würden. Falls wir die Grenzen des Notwendigen für die Befriedigung unserer Bedürfnisse nicht überschreiten würden, hätten wir nicht die Krankheiten, die die Folge der Exzesse sind und würden auch nicht die Schicksalsschläge des Lebens erleiden, die diese Krankheiten nach sich ziehen. Falls wir unseren Ambitionen Grenzen setzen würden, brauchten wir den Ruin nicht zu fürchten. Falls wir nicht höher steigen wollten als wir können, brauchten wir den Fall nicht zu befürchten. Falls wir demütig wären, müssten wir die Enttäuschungen des erniedrigten Hochmuts nicht erleiden. Falls wir das Gesetz der Nächstenliebe anwenden würden, wären wir weder verleumderisch noch neidisch noch eifersüchtig, und wir würden Streit und Zwistigkeiten vermeiden. Falls wir niemandem etwas zuleide tun würden, brauchen wir auch keine Rache zu fürchten, etc.
Nehmen wir an, dass der Mensch gar nichts gegen die anderen Leiden tun könnte, dass jegliche Gebete überflüssig wären, um sich davor zu hüten; wäre es nicht schon sehr viel, von jenen befreit zu werden, die aus dem eigenen Verhalten entstanden sind? In diesem Fall ist eine Wirkung des Gebets leicht vorstellbar, weil es bezweckt, die heilsame Inspiration der guten Geister zu erbitten, sie um die notwendige Kraft zu bitten, um den schlechten Gedanken Widerstand leisten zu können, die sehr verhängnisvoll für uns sein können, wenn wir sie ausführen. In diesem Fall ist es nicht das Böse, das sie abwenden, sondern sie lenken uns selbst von bösen Gedanken ab, die Schaden zufügen können. Sie beeinträchtigen keinesfalls die Pläne Gottes, sie heben auch nicht den Lauf der Naturgesetze auf, sondern sie hindern uns daran, diese Gesetze zu übertreten, indem sie unseren freien Willen lenken. Sie tun das, ohne dass wir es merken, auf eine verborgene Art, um unseren freien Willen nicht zu unterdrücken. Der Mensch befindet sich dann in der Position desjenigen, der die guten Ratschläge erbittet und sie in die Praxis umsetzt, stets aber die Freiheit behält, sie zu befolgen oder nicht. Gott möchte es so, damit er die Verantwortung für seine Handlungen trägt und somit auch das Verdienst seiner Wahl zwischen Gutem und Bösem. Dies ist es, was der Mensch immer bekommen wird, wenn er mit Inbrunst darum bittet und worauf man diese Worte anwenden kann: „Bittet und ihr werdet erhalten“.
Die Wirksamkeit des Gebets, selbst wenn es auf dieses Maß reduziert wäre, hätte es nicht ein überragendes Ergebnis? Es war dem Spiritismus vorbehalten, uns seine Wirkung durch die Enthüllung der Beziehungen zu beweisen, die zwischen der physischen und geistigen Welt existieren. Aber seine Wirkung beschränkt sich nicht allein darauf.
Das Gebet wird von allen Geistern empfohlen. Auf das Gebet zu verzichten, bedeutet die Güte Gottes zu verkennen; das heißt, für sich selbst auf SEINEN Beistand zu verzichten und für die andern auf das Gute, das man für sie tun könnte.
13. Indem Gott einer Bitte stattgibt, die man an IHN richtet, hat ER oft vor, die Absicht, die Aufopferung und den Glauben desjenigen, der betet, zu belohnen. Deshalb ist das Gebet eines guten Menschen verdienst- und wirkungsvoller in den Augen Gottes, als das der schlechten und bösen Menschen, die nicht mit der gleichen Inbrunst und dem Vertrauen beten können, da dies nur aus dem Gefühl der wahren Barmherzigkeit entstehen kann. Aus dem Herzen des Egoisten, also von demjenigen, der nur mit den Lippen betet, können nur Worte kommen, aber keine Signale von Nächstenliebe, die dem Gebet seine ganze Kraft geben. Das ist einem so verständlich, dass man es instinktiv vorzieht, sich der Fürbitte derjenigen zu empfehlen, bei denen man erkennt, dass ihr Verhalten Gott zu gefallen scheint, weil sie eher erhört werden.
14. Wenn das Gebet eine Art magnetische Wirkung ausübt, könnte man glauben, dass sein Effekt der fluidalen Kraft untergeordnet ist, aber so ist es nicht. Da die Geister diese Wirkung auf die Menschen ausüben, ergänzen sie, wenn nötig, die Unzulänglichkeit desjenigen, der betet, sei es durch eine direkte Handlung in seinem Namen oder indem sie ihm vorübergehend eine außergewöhnliche Kraft verleihen, wenn er für diese Wohltat für würdig gehalten wird oder wenn dies ihm nützlich sein kann.
Der Mensch, der sich für nicht gut genug hält, um einen heilsamen Einfluss auszuüben, darf deswegen nicht darauf verzichten, für andere zu beten, nur weil er denkt, nicht würdig zu sein, erhört zu werden. Seiner Unwürdigkeit bewusst zu sein ist ein Anzeichen von Demut, und dies ist Gott immer angenehm, der die barmherzige Absicht in Betracht zieht, die den Menschen zum Beten anregt. Sein Eifer und sein Vertrauen sind ein erster Schritt in Richtung Umkehr zum Guten, zu dem die guten Geister ihn gern ermuntern. Das Gebet, das abgelehnt wird, ist jenes des Hochmütigen, der nur an seine Macht und seine Verdienste glaubt, und meint, sich über den Willen des Ewigen hinwegsetzen zu können.
Der Mensch, der sich für nicht gut genug hält, um einen heilsamen Einfluss auszuüben, darf deswegen nicht darauf verzichten, für andere zu beten, nur weil er denkt, nicht würdig zu sein, erhört zu werden. Seiner Unwürdigkeit bewusst zu sein ist ein Anzeichen von Demut, und dies ist Gott immer angenehm, der die barmherzige Absicht in Betracht zieht, die den Menschen zum Beten anregt. Sein Eifer und sein Vertrauen sind ein erster Schritt in Richtung Umkehr zum Guten, zu dem die guten Geister ihn gern ermuntern. Das Gebet, das abgelehnt wird, ist jenes des Hochmütigen, der nur an seine Macht und seine Verdienste glaubt, und meint, sich über den Willen des Ewigen hinwegsetzen zu können.
15. Die Kraft des Gebets liegt im Gedanken; sie hängt weder von den Worten noch von dem Ort noch von dem Moment, in dem es gesprochen wird, ab. Man kann also überall beten und zu jeder Stunde, allein oder zusammen. Der Einfluss des Ortes oder der Zeit hängt von den Umständen ab, die die Zurückgezogenheit begünstigen können. Das gemeinsame Gebet hat eine stärkere Wirkung, wenn alle, die es sprechen, sich aus dem Herzen heraus mit demselben Gedanken verbinden und das gleiche Ziel haben, dann ist es so, als ob viele zusammen und einstimmig rufen würden. Aber was bedeutet es schon, in einer großen Anzahl von Menschen versammelt zu sein, wenn jeder isoliert und in eigenem Interesse handelt? Hunderte Personen können zusammen wie Egoisten beten, während zwei oder drei, verbunden durch das gleiche Streben, wie Brüder und Schwestern vor Gott beten werden und ihr Gebet wird mehr Kraft haben als das der hundert anderen. (Kap. XXVIII, Nr. 4 und 5)
Verständliche Gebete
16. Wenn ich nun die Bedeutung der Worte nicht verstehe, werde ich für denjenigen, zu dem ich spreche, ein Barbar sein; und derjenige, der zu mir spricht, wird für mich ein Barbar sein. – Wenn ich in einer Sprache bete, die ich nicht verstehe, so betet mein Herz, mein Verstand aber bringt keine Frucht. – Wenn du Gott nur mit dem Herzen preist, wie kann ein Mensch unter denjenigen, die nur ihre eigene Sprache verstehen, das Amen zu deiner Danksagung sprechen, da er nicht versteht, was du sagst? – Es bedeutet nicht, dass deine Danksagung nicht gut war, sie wirkt aber nicht erbaulich auf die anderen. (1. Korintherbrief, XIV, 11, 14, 16-17)
17. Das Gebet hat nur den Wert des mit ihm verbundenen Gedankens. Es ist daher unmöglich, irgendeinen Gedanken mit etwas zu verbinden, das man nicht versteht, denn, was man nicht versteht, kann das Herz nicht berühren. Für die Mehrheit der Menschen sind die Gebete in einer unverständlichen Sprache nichts anderes als eine Sammlung von Worten, die den Geist nicht ansprechen. Damit ein Gebet das Herz berührt, ist es notwendig, dass jedes Wort eine Idee hervorruft, wenn wir es aber nicht verstehen, kann es keine hervorrufen. Man kann es als eine einfache Formel wiederholen, was eine mehr oder weniger große Wirksamkeit hat, je öfter es wiederholt wird. Viele beten aus einem Pflichtgefühl heraus; einige sogar nur, um den Gebräuchen Genüge zu leisten. Deshalb glauben sie auch, ihrer Pflicht nachgekommen zu sein, wenn sie ihre Gebete in einer vorgesehenen Anzahl und in einer bestimmten Reihenfolge wiederholt haben. Gott liest in der Tiefe unseres Herzens. ER sieht den Gedanken und die Aufrichtigkeit und man würde IHN erniedrigen, wenn man glaubte, dass ER der Form gegenüber empfänglicher sei, als dem zugrunde liegenden Gedanken.
Das Gebet für die Verstorbenen und für die leidenden Geister
18. Die leidenden Geister bitten um Gebete; und diese sind ihnen hilfreich, denn wenn sie bemerken, dass man an sie denkt, fühlen sie sich weniger verlassen und sind weniger unglücklich. Aber das Gebet hat auf sie noch eine unmittelbarere Wirkung: Es stärkt ihren Mut, erweckt in ihnen den Wunsch sich durch Reue und Wiedergutmachung zu verbessern, und es kann sie von den bösen Gedanken ablenken. In diesem Sinn kann das Gebet ihre Leiden nicht nur erleichtern, sondern auch verkürzen. (Siehe „Himmel und Hölle“, zweiter Teil: Beispiele).
19. Gewisse Menschen akzeptieren das Gebet für die Verstorbenen nicht, denn gemäß ihrem Glauben hat die Seele nur zwei Alternativen: gerettet zu werden oder zu ewigem Leiden verdammt zu werden, und somit ist für sie das Gebet sowohl in dem einen wie in dem andern Fall nutzlos. Ohne über den Wert dieses Glaubens zu diskutieren, wollen wir für einen Augenblick die Tatsache der ewigen und unverzeihlichen Leiden akzeptieren, und ebenso, dass unseren Gebeten die Macht fehlt, um sie zu beenden. Wir fragen dann, ob es bei dieser Hypothese logisch, barmherzig und christlich ist, das Gebet für die Verdammten zu verweigern? Wären dann diese Gebete, wenn ihnen schon die Macht fehlt, um sie zu befreien, nicht zumindest ein Beweis des Mitgefühls, der ihre Leiden lindern kann? Wenn ein Mensch auf Erden zu einer lebenslänglichen Strafe verurteilt ist, selbst wenn es keine Hoffnung gibt, seine Begnadigung zu erwirken, ist es einem barmherzigen Menschen deshalb verboten, seine Ketten zu tragen, um ihm seine Last zu erleichtern? Wenn irgendjemand von einer unheilbaren Krankheit befallen ist, soll man ihn ohne irgendeine Linderung lassen, nur weil es keine Hoffnung auf Heilung gibt? Denkt daran, dass unter den Verdammten eine Person sein kann, die euch lieb ist, ein Freund, vielleicht auch ein Vater, eine Mutter oder ein Sohn, und weil nach eurer Meinung diese Personen nicht begnadigt werden können, wollt ihr ihnen deshalb ein Glas Wasser verweigern, das ihren Durst zu löschen vermag oder einen Balsam, um ihre Wunden zu trocknen? Würdet ihr nicht für sie tun, was ihr für einen Gefangenen tun würdet? Würdet ihr ihnen nicht einen Beweis der Liebe, des Trostes geben? Nein, dies wäre nicht christlich. Ein Glaube, der das Herz verhärtet, ist nicht mit dem Glauben an einen Gott vereinbar, der die Liebe zum Nächsten an die erste Stelle der Pflichten stellt!
Auch wenn es keine ewig dauernden Leiden gibt, bedeutet dies nicht die Verneinung einer vorübergehenden Strafe, denn Gott in SEINER Gerechtigkeit verwechselt nicht das Gute mit dem Bösen. In diesem Fall die Wirksamkeit des Gebets zu leugnen, würde bedeuten, die Wirksamkeit des Trostes, der Ermutigungen und der guten Ratschläge zu leugnen; das hieße, die Kraft zu verleugnen, die man aus der moralischen Hilfe derer schöpft, die uns Gutes wollen.
Auch wenn es keine ewig dauernden Leiden gibt, bedeutet dies nicht die Verneinung einer vorübergehenden Strafe, denn Gott in SEINER Gerechtigkeit verwechselt nicht das Gute mit dem Bösen. In diesem Fall die Wirksamkeit des Gebets zu leugnen, würde bedeuten, die Wirksamkeit des Trostes, der Ermutigungen und der guten Ratschläge zu leugnen; das hieße, die Kraft zu verleugnen, die man aus der moralischen Hilfe derer schöpft, die uns Gutes wollen.
20. Andere stützen sich auf ein noch trügerischeres Scheinargument: Die Unveränderlichkeit der göttlichen Verordnungen. Gott, sagen diese, kann SEINE Entscheidungen nicht entsprechend der Bitte SEINER Geschöpfe verändern, denn sonst wäre nichts auf der Welt dauerhaft. Der Mensch habe daher Gott um nichts zu bitten, er soll sich IHM nur unterwerfen und IHN anbeten.
Es gibt bei dieser Denkweise eine falsche Anwendung der Unveränderlichkeit des göttlichen Gesetzes oder besser gesagt, eine Unkenntnis des Gesetzes hinsichtlich der zukünftigen Strafen. Dieses Gesetz wurde von den Geistern des Herrn offenbart, heute wo der Mensch reif genug ist, um verstehen zu können, was im Glauben übereinstimmend oder gegensätzlich zu den göttlichen Eigenschaften ist.
Gemäß dem Dogma der absoluten Ewigkeit der Strafen werden weder Reue noch Gewissensbisse bei dem Schuldigen berücksichtigt. Für ihn ist jeglicher Wunsch nach Verbesserung sinnlos; er ist dazu verdammt, auf alle Ewigkeit in dem Übel zu verweilen. Falls er aber nur auf eine bestimmte Dauer verurteilt wurde, wird seine Strafe nach Ablauf der festgelegten Zeit enden. Aber wer kann sagen, dass er dann zu einer besseren Gesinnung gekommen ist? Wer kann am Beispiel von vielen Verurteilten auf dieser Erde zum Zeitpunkt der Entlassung aus dem Gefängnis sagen, dass sie nicht ebenso schlecht sind, wie vorher? Im ersten Fall würde es bedeuten, einen gut gewordenen Menschen im Schmerz der Bestrafung zu belassen, im zweiten Fall, den schuldig gebliebenen zu begnadigen. Das Gesetz Gottes ist weitsichtiger; immer gerecht, angemessen und barmherzig, legt es bei keiner Strafe eine Zeitspanne fest. Es kann wie folgt zusammengefasst werden:
Es gibt bei dieser Denkweise eine falsche Anwendung der Unveränderlichkeit des göttlichen Gesetzes oder besser gesagt, eine Unkenntnis des Gesetzes hinsichtlich der zukünftigen Strafen. Dieses Gesetz wurde von den Geistern des Herrn offenbart, heute wo der Mensch reif genug ist, um verstehen zu können, was im Glauben übereinstimmend oder gegensätzlich zu den göttlichen Eigenschaften ist.
Gemäß dem Dogma der absoluten Ewigkeit der Strafen werden weder Reue noch Gewissensbisse bei dem Schuldigen berücksichtigt. Für ihn ist jeglicher Wunsch nach Verbesserung sinnlos; er ist dazu verdammt, auf alle Ewigkeit in dem Übel zu verweilen. Falls er aber nur auf eine bestimmte Dauer verurteilt wurde, wird seine Strafe nach Ablauf der festgelegten Zeit enden. Aber wer kann sagen, dass er dann zu einer besseren Gesinnung gekommen ist? Wer kann am Beispiel von vielen Verurteilten auf dieser Erde zum Zeitpunkt der Entlassung aus dem Gefängnis sagen, dass sie nicht ebenso schlecht sind, wie vorher? Im ersten Fall würde es bedeuten, einen gut gewordenen Menschen im Schmerz der Bestrafung zu belassen, im zweiten Fall, den schuldig gebliebenen zu begnadigen. Das Gesetz Gottes ist weitsichtiger; immer gerecht, angemessen und barmherzig, legt es bei keiner Strafe eine Zeitspanne fest. Es kann wie folgt zusammengefasst werden:
21. „Der Mensch erleidet immer die Folgen seiner Verfehlungen. Es gibt keine einzige Übertretung gegenüber den Gesetzen Gottes, die nicht geahndet würde.“
„Die Härte der Strafe ist der Schwere der Verfehlung angemessen.“
„Die Bestrafung für einen Verstoß ist zeitlich nicht begrenzt und hängt von der Reumütigkeit des Schuldigen und seiner Rückkehr zum Guten ab. Die Strafe dauert solange an, wie das hartnäckige Verharren im Bösen; sie wäre unaufhörlich, wenn das hartnäckige Verharren unaufhörlich wäre und sie ist nur von kurzer Dauer, wenn die Reue schnell gezeigt wird.“
„Sobald der Schuldige nach Erbarmen ruft, erhört Gott ihn und erweckt Hoffnung in ihm. Aber das Böse nur zu bereuen, genügt nicht: Die Wiedergutmachung ist notwendig; deshalb wird der Schuldige weiteren Prüfungen unterzogen, bei denen er, immer aufgrund seines eigenen Willens, das Gute tun kann, als Wiedergutmachung für das Böse, das er getan hat.“
„Der Mensch ist somit ständig der Schiedsrichter seines eigenen Schicksals; er kann seine Qual verkürzen oder sie endlos verlängern. Sein Glück oder Unglück hängt von seinem Willen ab, Gutes zu tun.“
Das ist das Gesetz; es ist ein unveränderliches Gesetz und der Güte und der Gerechtigkeit Gottes entsprechend.
Der schuldige und unglückliche Geist kann sich auf diese Weise immer selbst retten: Das Gesetz Gottes sagt ihm, zu welchen Bedingungen er dies tun kann. Was ihm meistens fehlt, ist der Wille, die Kraft, der Mut. Wenn wir durch unsere Gebete seinen Willen stärken, wenn wir ihn stützen und ihn ermutigen, wenn wir ihm mit unseren Ratschlägen die ihm fehlenden Kenntnisse geben, anstatt Gott darum zu bitten, dass ER SEIN Gesetz verändert, werden wir zu Instrumenten der Ausführung SEINES Gesetzes der Liebe und der Wohltätigkeit, ER erlaubt uns auf diese Weise daran teilzunehmen, indem wir selbst einen Beweis der Nächstenliebe geben. (Siehe „Himmel und Hölle“, erster Teil, Kapitel IV, VII und VIII)
„Die Härte der Strafe ist der Schwere der Verfehlung angemessen.“
„Die Bestrafung für einen Verstoß ist zeitlich nicht begrenzt und hängt von der Reumütigkeit des Schuldigen und seiner Rückkehr zum Guten ab. Die Strafe dauert solange an, wie das hartnäckige Verharren im Bösen; sie wäre unaufhörlich, wenn das hartnäckige Verharren unaufhörlich wäre und sie ist nur von kurzer Dauer, wenn die Reue schnell gezeigt wird.“
„Sobald der Schuldige nach Erbarmen ruft, erhört Gott ihn und erweckt Hoffnung in ihm. Aber das Böse nur zu bereuen, genügt nicht: Die Wiedergutmachung ist notwendig; deshalb wird der Schuldige weiteren Prüfungen unterzogen, bei denen er, immer aufgrund seines eigenen Willens, das Gute tun kann, als Wiedergutmachung für das Böse, das er getan hat.“
„Der Mensch ist somit ständig der Schiedsrichter seines eigenen Schicksals; er kann seine Qual verkürzen oder sie endlos verlängern. Sein Glück oder Unglück hängt von seinem Willen ab, Gutes zu tun.“
Das ist das Gesetz; es ist ein unveränderliches Gesetz und der Güte und der Gerechtigkeit Gottes entsprechend.
Der schuldige und unglückliche Geist kann sich auf diese Weise immer selbst retten: Das Gesetz Gottes sagt ihm, zu welchen Bedingungen er dies tun kann. Was ihm meistens fehlt, ist der Wille, die Kraft, der Mut. Wenn wir durch unsere Gebete seinen Willen stärken, wenn wir ihn stützen und ihn ermutigen, wenn wir ihm mit unseren Ratschlägen die ihm fehlenden Kenntnisse geben, anstatt Gott darum zu bitten, dass ER SEIN Gesetz verändert, werden wir zu Instrumenten der Ausführung SEINES Gesetzes der Liebe und der Wohltätigkeit, ER erlaubt uns auf diese Weise daran teilzunehmen, indem wir selbst einen Beweis der Nächstenliebe geben. (Siehe „Himmel und Hölle“, erster Teil, Kapitel IV, VII und VIII)
Unterweisungen der geistigen Welt
Die Art zu beten
22. Die erste Pflicht aller Menschen, die erste Tat, die ihre Rückkehr zum täglichen aktiven Leben signalisieren soll, ist das Gebet. Ihr betet fast alle, aber wie wenige wissen, wie man beten soll! Was bedeuten Gott die Worte, die ihr eins nach dem andern mechanisch sprecht, weil ihr daran gewöhnt seid und weil es eine Pflicht ist, die ihr erfüllen müsst und die euch - wie jede Pflicht - schwer fällt.
Das Gebet eines Christen, eines Spiritisten, egal, welcher Religion er zugehört, soll von ihm dann gesprochen werden, sobald der Geist das Joch des physischen Körpers wieder aufgenommen hat. Es soll sich demütig zu den Füßen der göttlichen Majestät erheben, mit Gedankentiefe, aus einem Impuls der Dankbarkeit für alle bis jetzt empfangenen Wohltaten. Aus Dankbarkeit für die vergangene Nacht, während der es euch - wenn auch unbewusst - erlaubt wurde, zurückzukehren zu euren Freunden, euren Geistführern, um bei diesem Kontakt neue Kraft und mehr Beharrlichkeit zu schöpfen. Euer Gebet sollte sich demütig zu den Füßen des Herrn erheben, um IHM eure Schwächen aufzuzeigen, IHN um SEINE Hilfe, SEINE Nachsicht und SEIN Erbarmen zu bitten. Das Gebet sollte tiefsinnig sein, denn es ist die Seele, die sich zum Schöpfer erheben soll, die sich verwandeln soll, wie Christus am Berg Tabor, damit sie weiß und strahlend vor Hoffnung und Liebe bei IHM ankommt.
Euer Gebet soll die Bitte um Gnaden beinhalten, die ihr wirklich benötigt. Es ist daher zwecklos, den Herrn zu bitten, eure Prüfungen zu verkürzen oder euch Freude und Reichtum zu geben. Bittet IHN eher um das wertvolle Vermögen der Geduld, des Verzichts und des Glaubens. Vermeidet zu sagen, wie es viele von euch tun: „Es bringt nichts zu beten, weil Gott mich nicht erhört“. Was ist es, worum ihr Gott am meisten bittet? Habt ihr oft daran gedacht, IHN um eure moralische Verbesserung zu bitten? Oh nein! sehr selten habt ihr darum gebeten. Worum ihr IHN am ehesten zu bitten gedenkt, um Erfolg bei euren irdischen Unternehmungen und sehr oft habt ihr ausgerufen: „Gott kümmert sich nicht um uns; denn wenn ER dies täte, dann gäbe es nicht so viele Ungerechtigkeiten!“ Unvernünftige, undankbare Menschen! Wenn ihr in die Tiefe eures Gewissens eintauchen würdet, fändet ihr dort fast immer den Grund eurer Leiden, über die ihr euch beklagt. Betet vor allem darum, dass ihr besser werdet und ihr werdet sehen, was für eine Flut von Gnade und Trost über euch ausgebreitet wird. (Siehe Kap. V, Nr. 4)
Ihr sollt unaufhörlich beten, ohne euch deshalb in eure Hauskapelle zurückzuziehen oder in der Öffentlichkeit auf die Knie zu fallen. Das tägliche Gebet ist die Erfüllung eurer Pflichten, ohne Ausnahme, egal welcher Natur sie sind. Ist es nicht eine Handlung der Liebe, Gott gegenüber, euren Brüdern und Schwestern bei einer moralischen und physischen Not beizustehen? Ist es nicht ein Akt der Anerkennung, eure Gedanken auf IHN zu lenken, wenn euch ein Glück widerfährt, wenn ein Unglück verhindert wird oder wenn eine Unannehmlichkeit eure Seele auch nur berührt, wenn ihr dann in Gedanken sagt: „Sei gepriesen mein Vater“! Ist dies nicht ein Akt der Reue, euch vor dem höchsten Richter zu erniedrigen, wenn ihr merkt, dass ihr einen Fehler begangen habt - wenn auch nur durch einen flüchtigen Gedanken - und IHM zu sagen: „Verzeih mir, mein Gott, denn ich habe gesündigt (aus Hochmut, Egoismus oder aus Mangel an Nächstenliebe); gib mir die Kraft, damit ich nicht wieder sündige, und den Mut, meine Fehler wieder gutzumachen“?
Dies hängt nicht von den regulären Morgen- und Abendgebeten und von den Gebeten an heiligen Festtagen ab. Wie ihr seht, kann das Gebet ständig und ohne Unterbrechung eurer Arbeit gesprochen werden, im Gegenteil, auf diese Weise heiligt es sogar die Arbeit. Seid euch dessen sicher, dass auch nur einer von diesen Gedanken, wenn er aus dem Herzen kommt, eher von eurem himmlischen Vater erhört wird, als die langen Gebete, die nur aus Gewohnheit gesprochen werden und sehr oft ohne einen bestimmten Grund und nur, weil eine dafür festgelegte Stunde euch mechanisch dazu ruft. (V. Monod, Bordeaux, 1862)
Das Gebet eines Christen, eines Spiritisten, egal, welcher Religion er zugehört, soll von ihm dann gesprochen werden, sobald der Geist das Joch des physischen Körpers wieder aufgenommen hat. Es soll sich demütig zu den Füßen der göttlichen Majestät erheben, mit Gedankentiefe, aus einem Impuls der Dankbarkeit für alle bis jetzt empfangenen Wohltaten. Aus Dankbarkeit für die vergangene Nacht, während der es euch - wenn auch unbewusst - erlaubt wurde, zurückzukehren zu euren Freunden, euren Geistführern, um bei diesem Kontakt neue Kraft und mehr Beharrlichkeit zu schöpfen. Euer Gebet sollte sich demütig zu den Füßen des Herrn erheben, um IHM eure Schwächen aufzuzeigen, IHN um SEINE Hilfe, SEINE Nachsicht und SEIN Erbarmen zu bitten. Das Gebet sollte tiefsinnig sein, denn es ist die Seele, die sich zum Schöpfer erheben soll, die sich verwandeln soll, wie Christus am Berg Tabor, damit sie weiß und strahlend vor Hoffnung und Liebe bei IHM ankommt.
Euer Gebet soll die Bitte um Gnaden beinhalten, die ihr wirklich benötigt. Es ist daher zwecklos, den Herrn zu bitten, eure Prüfungen zu verkürzen oder euch Freude und Reichtum zu geben. Bittet IHN eher um das wertvolle Vermögen der Geduld, des Verzichts und des Glaubens. Vermeidet zu sagen, wie es viele von euch tun: „Es bringt nichts zu beten, weil Gott mich nicht erhört“. Was ist es, worum ihr Gott am meisten bittet? Habt ihr oft daran gedacht, IHN um eure moralische Verbesserung zu bitten? Oh nein! sehr selten habt ihr darum gebeten. Worum ihr IHN am ehesten zu bitten gedenkt, um Erfolg bei euren irdischen Unternehmungen und sehr oft habt ihr ausgerufen: „Gott kümmert sich nicht um uns; denn wenn ER dies täte, dann gäbe es nicht so viele Ungerechtigkeiten!“ Unvernünftige, undankbare Menschen! Wenn ihr in die Tiefe eures Gewissens eintauchen würdet, fändet ihr dort fast immer den Grund eurer Leiden, über die ihr euch beklagt. Betet vor allem darum, dass ihr besser werdet und ihr werdet sehen, was für eine Flut von Gnade und Trost über euch ausgebreitet wird. (Siehe Kap. V, Nr. 4)
Ihr sollt unaufhörlich beten, ohne euch deshalb in eure Hauskapelle zurückzuziehen oder in der Öffentlichkeit auf die Knie zu fallen. Das tägliche Gebet ist die Erfüllung eurer Pflichten, ohne Ausnahme, egal welcher Natur sie sind. Ist es nicht eine Handlung der Liebe, Gott gegenüber, euren Brüdern und Schwestern bei einer moralischen und physischen Not beizustehen? Ist es nicht ein Akt der Anerkennung, eure Gedanken auf IHN zu lenken, wenn euch ein Glück widerfährt, wenn ein Unglück verhindert wird oder wenn eine Unannehmlichkeit eure Seele auch nur berührt, wenn ihr dann in Gedanken sagt: „Sei gepriesen mein Vater“! Ist dies nicht ein Akt der Reue, euch vor dem höchsten Richter zu erniedrigen, wenn ihr merkt, dass ihr einen Fehler begangen habt - wenn auch nur durch einen flüchtigen Gedanken - und IHM zu sagen: „Verzeih mir, mein Gott, denn ich habe gesündigt (aus Hochmut, Egoismus oder aus Mangel an Nächstenliebe); gib mir die Kraft, damit ich nicht wieder sündige, und den Mut, meine Fehler wieder gutzumachen“?
Dies hängt nicht von den regulären Morgen- und Abendgebeten und von den Gebeten an heiligen Festtagen ab. Wie ihr seht, kann das Gebet ständig und ohne Unterbrechung eurer Arbeit gesprochen werden, im Gegenteil, auf diese Weise heiligt es sogar die Arbeit. Seid euch dessen sicher, dass auch nur einer von diesen Gedanken, wenn er aus dem Herzen kommt, eher von eurem himmlischen Vater erhört wird, als die langen Gebete, die nur aus Gewohnheit gesprochen werden und sehr oft ohne einen bestimmten Grund und nur, weil eine dafür festgelegte Stunde euch mechanisch dazu ruft. (V. Monod, Bordeaux, 1862)
Glückseligkeit durch das Gebet
23. Kommt, die ihr glauben möchtet: die himmlischen Geister kommen, um euch Großartiges zu verkündigen. Gott, meine Kinder, öffnet SEINE Schatzkammer, um euch SEINE Wohltaten zu gewähren. Ungläubige Menschen! Wenn ihr wüsstet, wie der Glaube dem Herzen gut tut und die Seele zur Reue und zum Gebet führt! Das Gebet, ah! wie ergreifend sind die Worte, die aus dem Munde von demjenigen herausströmen, der betet! Das Gebet ist der göttliche Tau, der das zu große Feuer der Leidenschaften löscht. Älteste Tochter des Glaubens, bringt uns auf den Weg, der zu Gott führt. Bei der Andacht und in der Einsamkeit seid ihr mit Gott. Für euch gibt es keine Geheimnisse mehr: Sie werden euch offenbart. Apostel des Denkens, das Leben ist für euch. Eure Seele löst sich von der Materie und durcheilt diese unendlichen und ätherischen Welten, die die armen Menschen verkennen.
Schreitet fort, schreitet über die Wege des Gebets fort und ihr werdet die Stimmen der Engel hören. Was für eine Harmonie! Es ist nicht mehr dieser verwirrte Lärm und sind nicht mehr die gellenden Töne der Erde. Es sind die Leiern der Erzengel. Es sind die sanften und zarten Stimmen der Seraphim, feiner als die morgendlichen Brisen, wenn sie in den Laubbäumen eurer Wälder spielen. Mit welcher Freude schreitet ihr dann fort. Eure Sprache kann dieses Glück nicht ausdrücken, so stark dringt es durch all euere Poren, so lebendig und erquickend ist die Quelle, aus der ihr durch das Gebet trinkt. Sanfte Stimme, berauschende Düfte, die die Seele hört und genießt, wenn sie sich durch das Gebet zu diesen unbekannten und bewohnten Sphären aufschwingt! Ungetrübt von sinnlichen Begierden ist alles Streben göttlich. Betet alle wie Christus, der Sein Kreuz von Golgatha bis zum Kalvarienberg trug; tragt euer Kreuz und ihr werdet die sanften Erregungen spüren, die Seine Seele durchströmten, obwohl Er mit einem entehrenden Holz beladen war. Er ging zum Sterben, jedoch um das himmlische Leben im Haus Seines Vaters zu leben. (Sankt Augustin, Paris, 1861)
Schreitet fort, schreitet über die Wege des Gebets fort und ihr werdet die Stimmen der Engel hören. Was für eine Harmonie! Es ist nicht mehr dieser verwirrte Lärm und sind nicht mehr die gellenden Töne der Erde. Es sind die Leiern der Erzengel. Es sind die sanften und zarten Stimmen der Seraphim, feiner als die morgendlichen Brisen, wenn sie in den Laubbäumen eurer Wälder spielen. Mit welcher Freude schreitet ihr dann fort. Eure Sprache kann dieses Glück nicht ausdrücken, so stark dringt es durch all euere Poren, so lebendig und erquickend ist die Quelle, aus der ihr durch das Gebet trinkt. Sanfte Stimme, berauschende Düfte, die die Seele hört und genießt, wenn sie sich durch das Gebet zu diesen unbekannten und bewohnten Sphären aufschwingt! Ungetrübt von sinnlichen Begierden ist alles Streben göttlich. Betet alle wie Christus, der Sein Kreuz von Golgatha bis zum Kalvarienberg trug; tragt euer Kreuz und ihr werdet die sanften Erregungen spüren, die Seine Seele durchströmten, obwohl Er mit einem entehrenden Holz beladen war. Er ging zum Sterben, jedoch um das himmlische Leben im Haus Seines Vaters zu leben. (Sankt Augustin, Paris, 1861)
KAPITEL XXVIII - Sammlung spiritistischer Gebete Einleitung
Einleitung
1. Die Geister haben immer gesagt: „Die Form bedeutet nichts, der Gedanke ist alles. Betet, jeder von euch gemäß eurer Überzeugung und in der Art und Weise, welche euch am besten liegt; ein guter Gedanke bedeutet weit mehr, als zahllose Worte, bei denen das Herz nicht beteiligt ist.“
Die Geister schreiben keine einzige absolute Gebetsformel vor. Und wenn sie eine geben, beabsichtigen sie damit, die Gedanken zu leiten und insbesondere die Aufmerksamkeit auf gewisse Prinzipien der spiritistischen Lehre zu lenken. Das Ziel ist auch, denjenigen zu helfen, die Schwierigkeiten haben, ihre Gedanken zu äußern, denn unter diesen könnten sich einige befinden, die denken, nicht richtig gebetet zu haben, wenn ihre Gedanken nicht ausformuliert waren.
Die Sammlung der Gebete in diesem Kapitel ist eine Auswahl von deren, die von den Geistern bei verschiedenen Gelegenheiten diktiert wurden. Sie hätten auch andere Gebete formulieren können, je nach vorgegebenen Ideen oder Sonderfällen. Die Form ist nicht maßgebend, wenn der Grundgedanke der gleiche ist. Die Absicht des Gebetes ist es, unsere Seele Gott näher zu bringen. Die Vielfältigkeit der Formulierungen darf keinerlei Unterschied machen unter denjenigen, die an ihn glauben und noch weniger unter den Bekennern des Spiritismus, da Gott alle Gebete annimmt, wenn sie aufrichtig gesprochen werden.
Man soll deshalb diese Sammlung nicht wie ein absolutes Formelbuch betrachten, sondern wie eine vielfältige Auswahl der Anweisungen, die uns die Geister erteilen. Sie ist eine Anwendung der in diesem Buch aufgeführten Prinzipien der christlichen Moral, eine Ergänzung zu ihren Eingebungen über unsere Pflichten gegenüber Gott und unserem Nächsten, bei denen an alle Prinzipien der Lehre wieder erinnert wird.
Der Spiritismus erkennt alle Gebete sämtlicher Kulte als gut an, wenn sie aus dem Herzen und nicht nur als Lippenbekenntnis gesprochen werden. Er schreibt kein Gebet vor und rügt auch keins. Gott ist für ihn zu groß, um die Stimme, die IHN anfleht oder anpreist, zurückzustoßen, nur weil sie es auf diese oder jene Art macht. Wer auch immer die Gebete verurteilt, die nicht in seinem Gebetsbuch sind, würde beweisen, dass er die Größe Gottes verkennt. Daran zu glauben, dass Gott an einer bestimmten Formel festhält, hieße, IHM die Kleinheit und Leidenschaften der Menschheit zuzuschreiben.
Gemäß dem heiligen Paulus (Kap. XXVII, Nr. 16), ist die Verständlichkeit eine wesentliche Bedingung des Gebets, damit es unseren Geist ansprechen kann. Es ist deshalb unzureichend, wenn es in einer Sprache gesprochen wird, die nur derjenige versteht, der betet. Es gibt volkstümliche Gebete, die unserem Verstand ebenso wenig sagen, wie ein in einer Fremdsprache gesprochenes und die deshalb das Herz nicht anrühren. Und die wenigen Gedanken, die darin enthalten sind, werden oft noch durch die Überfülle der Worte und den Mystizismus der Sprache erstickt.
Die wichtigste Eigenschaft des Gebetes ist, klar zu sein, einfach und kurz gefasst, ohne unnötigen Phrasen und ohne überflüssige Beiworte, die nichts anderes als kitschiger Zierrat sind. Jedes Wort muss verständlich sein, einen Gedanken erwecken und das Herz in Bewegung setzen, kurz gesagt: es soll zum Nachdenken anregen. Nur unter dieser Bedingung kann das Gebet sein Ziel erreichen, ansonsten ist es nichts als Lärm. Seht daher, mit welcher Zerstreutheit und Zungenfertigkeit die Gebete gesprochen werden, man sieht die Lippen, die sich bewegen, aber an dem Gesichtsausdruck und selbst an dem Tonfall erkennt man eine mechanische, rein äußerliche Handlung, bei welcher die Seele unbeteiligt bleibt.
Die in dieser Sammlung aufgeführten Gebete sind in 5 Kapitel eingeteilt:
I. Allgemeine Gebete
II. Gebete für sich selbst
III. Gebete für die Lebenden
IV. Gebete für die Verstorbenen
V. Besondere Gebete für die Kranken und die Besessenen
Mit dem Ziel, insbesondere die Aufmerksamkeit auf den Zweck jedes Gebetes zu lenken und dadurch die Bedeutung verständlicher zu machen, sind alle Gebete nach dem Titel mit einem Vorwort versehen, einer Art Erläuterung zum Thema.
Die Geister schreiben keine einzige absolute Gebetsformel vor. Und wenn sie eine geben, beabsichtigen sie damit, die Gedanken zu leiten und insbesondere die Aufmerksamkeit auf gewisse Prinzipien der spiritistischen Lehre zu lenken. Das Ziel ist auch, denjenigen zu helfen, die Schwierigkeiten haben, ihre Gedanken zu äußern, denn unter diesen könnten sich einige befinden, die denken, nicht richtig gebetet zu haben, wenn ihre Gedanken nicht ausformuliert waren.
Die Sammlung der Gebete in diesem Kapitel ist eine Auswahl von deren, die von den Geistern bei verschiedenen Gelegenheiten diktiert wurden. Sie hätten auch andere Gebete formulieren können, je nach vorgegebenen Ideen oder Sonderfällen. Die Form ist nicht maßgebend, wenn der Grundgedanke der gleiche ist. Die Absicht des Gebetes ist es, unsere Seele Gott näher zu bringen. Die Vielfältigkeit der Formulierungen darf keinerlei Unterschied machen unter denjenigen, die an ihn glauben und noch weniger unter den Bekennern des Spiritismus, da Gott alle Gebete annimmt, wenn sie aufrichtig gesprochen werden.
Man soll deshalb diese Sammlung nicht wie ein absolutes Formelbuch betrachten, sondern wie eine vielfältige Auswahl der Anweisungen, die uns die Geister erteilen. Sie ist eine Anwendung der in diesem Buch aufgeführten Prinzipien der christlichen Moral, eine Ergänzung zu ihren Eingebungen über unsere Pflichten gegenüber Gott und unserem Nächsten, bei denen an alle Prinzipien der Lehre wieder erinnert wird.
Der Spiritismus erkennt alle Gebete sämtlicher Kulte als gut an, wenn sie aus dem Herzen und nicht nur als Lippenbekenntnis gesprochen werden. Er schreibt kein Gebet vor und rügt auch keins. Gott ist für ihn zu groß, um die Stimme, die IHN anfleht oder anpreist, zurückzustoßen, nur weil sie es auf diese oder jene Art macht. Wer auch immer die Gebete verurteilt, die nicht in seinem Gebetsbuch sind, würde beweisen, dass er die Größe Gottes verkennt. Daran zu glauben, dass Gott an einer bestimmten Formel festhält, hieße, IHM die Kleinheit und Leidenschaften der Menschheit zuzuschreiben.
Gemäß dem heiligen Paulus (Kap. XXVII, Nr. 16), ist die Verständlichkeit eine wesentliche Bedingung des Gebets, damit es unseren Geist ansprechen kann. Es ist deshalb unzureichend, wenn es in einer Sprache gesprochen wird, die nur derjenige versteht, der betet. Es gibt volkstümliche Gebete, die unserem Verstand ebenso wenig sagen, wie ein in einer Fremdsprache gesprochenes und die deshalb das Herz nicht anrühren. Und die wenigen Gedanken, die darin enthalten sind, werden oft noch durch die Überfülle der Worte und den Mystizismus der Sprache erstickt.
Die wichtigste Eigenschaft des Gebetes ist, klar zu sein, einfach und kurz gefasst, ohne unnötigen Phrasen und ohne überflüssige Beiworte, die nichts anderes als kitschiger Zierrat sind. Jedes Wort muss verständlich sein, einen Gedanken erwecken und das Herz in Bewegung setzen, kurz gesagt: es soll zum Nachdenken anregen. Nur unter dieser Bedingung kann das Gebet sein Ziel erreichen, ansonsten ist es nichts als Lärm. Seht daher, mit welcher Zerstreutheit und Zungenfertigkeit die Gebete gesprochen werden, man sieht die Lippen, die sich bewegen, aber an dem Gesichtsausdruck und selbst an dem Tonfall erkennt man eine mechanische, rein äußerliche Handlung, bei welcher die Seele unbeteiligt bleibt.
Die in dieser Sammlung aufgeführten Gebete sind in 5 Kapitel eingeteilt:
I. Allgemeine Gebete
II. Gebete für sich selbst
III. Gebete für die Lebenden
IV. Gebete für die Verstorbenen
V. Besondere Gebete für die Kranken und die Besessenen
Mit dem Ziel, insbesondere die Aufmerksamkeit auf den Zweck jedes Gebetes zu lenken und dadurch die Bedeutung verständlicher zu machen, sind alle Gebete nach dem Titel mit einem Vorwort versehen, einer Art Erläuterung zum Thema.
I. Allgemeine Gebete
Das Vaterunser
2. Vorwort. Die Geister haben empfohlen, das Vaterunser an den Anfang diese Sammlung zu setzen, es soll nicht nur als Gebet verstanden werden, sondern auch als Symbol. Von allen Gebeten stellen sie es an die erste Stelle, zum einen, weil es Jesus selbst uns gegeben hat (Sankt Matthäus, Kap. VI, 9-13) und zum anderen, weil es alle Gebete ersetzen kann, je nach den Gedanken, die man damit verbindet. Es ist das perfekteste Modell in seiner Knappheit und ein wirklich großartiges Meisterwerk der Einfachheit. In einer streng zusammengefassten Form beinhaltet es alle Pflichten des Menschen gegenüber Gott, sich selbst und dem Nächsten. Es umfasst ein Glaubensbekenntnis, die Anbetung und Ergebenheit, die Bitte um die wichtigen Dinge des Lebens und das Prinzip der Nachstenliebe. Dieses Gebet für jemanden zu sprechen bedeutet, für ihn das Gleiche zu erbitten, wie für sich selbst.
Weil es kurz gefasst ist, entgeht den meisten Menschen indessen der tiefere Sinn, der einigen darin enthaltenen Worten zugrundeliegt. Deswegen beten sie es im Allgemeinen, ohne ihre Gedanken auf die Anwendung der einzelnen darin enthaltenen Aussagen zu lenken. Sie sprechen es wie eine Formel, deren Wirkungskraft sich nach der Anzahl der Wiederholungen richtet. In fast allen Fällen ist es eine der kabbalistischen Zahlen, die 3, die 7 oder die 9, die aus dem altertümlichen Aberglauben an die Kraft der Zahlen stammen und die heute noch in magischen Praktiken verwendet werden.
Um die Lücke auszufüllen, die die Kürze dieses Gebetes in unseren Gedanken hinterlässt, wurde jedem Vorschlag eine Erläuterung hinzugefügt, die dessen Sinn und Anwendung klarstellt, dem guten Rat der Geister folgend und mit deren Unterstützung. Je nach Umständen und vorhandener Zeit kann man das Vater Unser einfach oder ausführlich sprechen.
Weil es kurz gefasst ist, entgeht den meisten Menschen indessen der tiefere Sinn, der einigen darin enthaltenen Worten zugrundeliegt. Deswegen beten sie es im Allgemeinen, ohne ihre Gedanken auf die Anwendung der einzelnen darin enthaltenen Aussagen zu lenken. Sie sprechen es wie eine Formel, deren Wirkungskraft sich nach der Anzahl der Wiederholungen richtet. In fast allen Fällen ist es eine der kabbalistischen Zahlen, die 3, die 7 oder die 9, die aus dem altertümlichen Aberglauben an die Kraft der Zahlen stammen und die heute noch in magischen Praktiken verwendet werden.
Um die Lücke auszufüllen, die die Kürze dieses Gebetes in unseren Gedanken hinterlässt, wurde jedem Vorschlag eine Erläuterung hinzugefügt, die dessen Sinn und Anwendung klarstellt, dem guten Rat der Geister folgend und mit deren Unterstützung. Je nach Umständen und vorhandener Zeit kann man das Vater Unser einfach oder ausführlich sprechen.
3.Gebet.
I. Vater unser, der du bist im Himmel, geheiligt werde Dein Name!
Wir glauben an DICH Herr, weil alles DEINE Macht und DEINE Güte offenbart. Die Harmonie des Universums bezeugt eine Weisheit, eine Klugheit und eine Vorsorge, die alle menschlichen Fähigkeiten übersteigen. In der gesamten Schöpfung, vom Grashalm und vom kleinsten Insekt bis zu den Gestirnen, die sich im Universum bewegen, findet sich der Name eines überwältigend großen und weisen Wesens. Überall stoßen wir auf Beweise DEINER väterlichen Hilfsbereitschaft. Blind ist also der, der DICH in DEINEN Werken nicht erkennt; stolz ist der, der DICH nicht verherrlicht und undankbar ist der, der DIR nicht Dank erweist.
II. Dein Reich komme!
Herr, du hast der Menschheit Gesetze voller Weisheit gegeben, die sie glücklich machen würden, wenn sie diese befolgten. Mit diesen Gesetzen könnten sie Frieden und Gerechtigkeit walten lassen und einander behilflich sein, statt sich gegenseitig zu schaden, wie sie es tun. Der Starke würde den Schwachen unterstützen, statt ihn zu erdrücken. Übel, die aus Missbrauch und Ausschweifungen entstehen, könnten vermieden werden. Das ganze Elend dieser Welt resultiert aus der Verletzung DEINER Gesetze, denn es gibt keine einzige Verletzung dieser Gesetze, die keine fatalen Folgen nach sich zieht.
Den Tieren hast du den Instinkt gegeben, der ihnen die Grenzen für das Notwendige zeigt, und mit dem sie sich auf natürliche Art zufriedengeben. Dem Menschen jedoch hast DU außer dem Instinkt die Intelligenz und die Vernunft gegeben. Du hast ihm auch die Freiheit gegeben, jene DEINER Gesetze, die ihn persönlich betreffen, zu befolgen oder zu übertreten, d.h. die Freiheit zwischen Gut und Böse zu wählen, damit ihm das Verdienst und die Verantwortung seiner Handlungen zukommen.
Niemand kann Unkenntnis DEINER Gesetze vorgeben, weil DU in DEINER väterlichen Fürsorge dafür gesorgt hast, dass sie in das Bewusstsein eines jeden eingeprägt wurden, ohne Unterscheidung, welchem Kult sie folgen oder welcher Rasse sie angehören. Jene, die sie verletzen, verleugnen DICH.
Gemäß DEINEM Versprechen wird der Tag kommen, an dem alle DEINE Gesetze befolgt werden. Die Ungläubigkeit wird dann verschwunden sein. Alle werden DICH als den erhabenen Herrn über alles anerkennen und die Herrschaft DEINER Gesetze wird DEIN Reich auf dieser Erde sein.
O Herr, habe die Güte, sein Kommen zu beschleunigen und gewähre den Menschen die nötige Erleuchtung, die sie auf den Weg der Wahrheit führen wird.
III. Dein Wille geschehe, sowohl im Himmel, wie auf Erden!
Wenn die Fügsamkeit des Sohnes zu seinem Vater, von dem Untergebenen gegenüber dem Vorgesetzen eine Pflicht ist, um wie viel größer muss sie dann vom Geschöpf zu seinem Schöpfer sein! Herr, DEINEN Willen zu befolgen heißt: DEINE Gesetze zu beachten und sich DEINEN göttlichen Bestimmungen ohne Klage zu unterziehen. Der Mensch wird sich DEINEN Gesetzen unterwerfen, wenn er verstehen wird, dass DU die Quelle aller Weisheit bist und dass er ohne DICH nichts ausrichten kann. Er wird dann DEINEN Willen auf der Erde befolgen, wie es die Auserwählten im Himmel tun.
IV. Unser tägliches Brot gib uns heute!
Gib uns die Nahrung, die für den Erhalt der Kräfte unseres Körpers notwendig ist; gib uns aber auch die geistige Nahrung für die Entwicklung unseres Geistes.
Das Tier findet sein Futter, aber der Mensch verdankt seinen Erhalt seiner eigenen Arbeit und den Hilfsmitteln seiner Intelligenz, weil DU ihn frei erschaffen hast.
DU hast zu ihm gesagt: „Im Schweiße deines Angesichts wirst du deine Nahrung aus dem Boden herausholen“. Auf diese Weise hast DU ihm die Arbeit zur Pflicht gemacht, damit er, auf der Suche nach Mitteln zur Befriedigung seiner Bedürfnisse und seines Wohlergehens, seine Intelligenz ausüben kann; einige tun dies durch körperliche, andere durch geistige Arbeit. Ohne Arbeit würde der Mensch nicht vorankommen und könnte nicht die Glückseligkeit eines höheren geistigen Wesens anstreben.
DU hilfst dem gutwilligen Menschen, der sich DIR für das Notwendige anvertraut, nicht aber jenem, der am Müßiggang Gefallen findet und alles ohne Anstrengung zu erhalten wünscht; und auch nicht jenem, der den Überfluss sucht. (Kap. XXV)
Wie viele unterliegen durch ihre eigene Schuld, wegen ihrer Fahrlässigkeit, wegen ihres Leichtsinns, wegen ihres Ehrgeizes und weil sie sich nicht zufrieden geben wollten mit dem, was DU ihnen gegeben hast! Diese sind die Urheber ihres eigenen Unglücks und haben nicht das Recht sich zu beklagen, weil sie damit bestraft werden, wodurch sie gesündigt haben. Aber auch diese verlässt DU nicht, denn DU bist unendlich barmherzig und streckst ihnen immer DEINE hilfreiche Hand entgegen, sobald sie wie der verlorene Sohn ehrlich zu DIR zurückkehren. (Kap. V, Nr.4)
Bevor wir uns über unser Schicksal beklagen, sollten wir uns selbst fragen, ob es nicht unser eigenes Werk ist. Bei jedem Unglück, das uns trifft, sollten wir uns fragen, ob in unseren Händen nicht die Möglichkeit gelegen hätte, dies zu verhindern. Wir sollen uns auch sagen, dass Gott uns die Intelligenz gegeben hat, um uns selber aus diesem Morast herauszuziehen, und dass es von uns abhängt, wie wir sie einsetzen.
Da das Gesetz der Arbeit eine Bedingung des Menschen hier auf Erde ist, gib uns den Mut und die Kraft, dieses Gesetz zu erfüllen; gib uns auch die Klugheit, den Weitblick und die Mäßigung, damit die Früchte unserer Arbeit nicht verloren gehen.
Gib uns also Herr unser tägliches Brot, d.h. die Mittel, mit denen wir durch die Arbeit die lebensnotwendigen Dinge erwerben können, denn niemand hat das Recht, Überfluss zu beanspruchen.
Falls es uns nicht möglich ist zu arbeiten, vertrauen wir auf DEINE göttliche Vorsehung.
Und wenn es in DEINEN Plänen steht, uns trotz unserer Anstrengungen durch die härtesten Entbehrungen zu prüfen, nehmen wir diese als eine gerechte Buße für unsere Fehler an, die wir in diesem oder in einem vorherigen Leben begangen haben, denn DU bist gerecht. Wir wissen, dass es keine unverdienten Leiden gibt und dass DU nie ohne einen Grund bestrafst.
Bewahre uns davor, oh mein Gott! dass wir neidisch werden auf die, die das besitzen, was wir nicht haben, auch nicht auf die, die im Überfluss leben, während uns das Notwendige fehlt. Verzeih ihnen, wenn sie das Gesetz der Wohltätigkeit und der Nächstenliebe vergessen haben, das DU sie gelehrt hast. (Kap. XVI, Nr. 8)
Entferne auch aus unserem Geist den Gedanken, DEINE Gerechtigkeit zu verleugnen, wenn wir den Wohlstand der Bösen bemerken und das Elend, das manchmal über einen guten Menschen hereinbricht. Dank der neuen Erkenntnisse, die DU uns zu Teil werden ließest, wissen wir, dass DEINE Gerechtigkeit immer in Erfüllung geht und niemand ausgeschlossen ist und dass der materielle Wohlstand der Bösen so kurzlebig ist wie ihr körperliches Dasein und dass sie schreckliche Rückschläge erleben werden, während die Freude derer, die mit Ergebenheit leiden, ewig sein wird. (Kap. V, Nr. 7,9,12,18) V. Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir unseren Schuldigern vergeben.
Vergib uns unsere Sünden, wie auch wir denjenigen vergeben, die gegen uns gesündigt haben!
Herr, alle unsere Übertretungen DEINER Gesetze sind eine Sünde DIR gegenüber, eine Schuld, die wir begangen haben und von der wir uns früher oder später befreien müssen. Im Namen DEINER ewigen Barmherzigkeit bitten wir DICH inständig um DEINE Vergebung unserer Schuld und wir versprechen DIR, dass wir all unsere Kräfte einsetzen werden, um keine neuen Übertretungen mehr zu begehen.
DU hast uns die Nächstenliebe als ausdrückliches Gesetz gegeben, aber dieses Gesetz besteht nicht nur darin, unseren Mitmenschen in ihrer Not beizustehen, es besteht auch im Vergessen und Vergeben der Kränkungen. Mit welchem Recht beanspruchen wir DEINE Milde, wenn wir diese gegenüber den andern, über die wir uns zu beklagen haben, selbst nicht anwenden?
Oh Gott! gib uns die Kraft, alle Rachegefühle in unserer Seele zu ersticken, wie auch allen Hass und Groll. Hilf uns, dass wir nicht vom Tod überrascht werden, solange in unserem Herzen noch Rachsucht herrscht. Falls es DEIN Wille ist, uns heute noch aus dieser Welt zu holen, ermögliche uns bitte, dass wir vor DIR stehen können, frei von aller Feindseligkeit, wie Christus, dessen letzten Gedanken zum Wohl seiner Peiniger waren. (Kap. X)
Die Verfolgungen, die uns die Bösen erdulden lassen, gehören zu unseren irdischen Prüfungen. Wir müssen sie, wie auch alle anderen Prüfungen, ohne Murren akzeptieren, und wir dürfen nicht diejenigen verdammen, die uns mit ihren Bosheiten den Weg zum ewigen Glück bahnen, denn DU hast uns durch den Mund Jesu gesagt: „Selig sind diejenigen, die um der Gerechtigkeit willen leiden“. Segnen wir deshalb die Hand, die uns schlägt und demütigt, denn die Wunden des Körpers stärken unsere Seele und wir werden aus unserer Demut heraus erhöht werden. (Kap. XII, Nr. 4)
Gesegnet sei DEIN Name, Herr, weil DU uns gelehrt hast, dass unser Schicksal nach dem Tod nicht unwiderruflich festgelegt ist, dass wir in anderen Existenzen die Mittel finden werden, um unsere vergangenen Fehler zu sühnen und wiedergutzumachen, in einem neuen Leben in Erfüllung zu bringen, was wir in diesem für unseren Fortschritt nicht machen konnten. (Kap. IV, Nr. 5)
Dadurch werden schließlich alle scheinbaren Regelwidrigkeiten des Lebens erklärt. Es ist das auf unsere Vergangenheit und Zukunft geworfene Licht, das augenfällige Zeichen DEINER souveränen Gerechtigkeit und DEINER unendlichen Güte.
VI. Überlass uns nicht der Verführung, sondern erlöse uns von dem Bösen. *
Gib uns die Kraft, Herr, den Einflüsterungen der bösen Geister zu widerstehen, die uns vom richtigen Weg abzubringen versuchen, indem sie uns böse Gedanken eingeben.
Wir sind aber selbst unvollkommene Geister, die auf dieser Erde inkarniert sind, um zu büßen und uns zu verbessern. Der Ursprung des Bösen ist in uns und die bösen Geister machen nichts anderes, als unsere lasterhaften Neigungen zu nutzen, bei denen sie uns unterstützen, um uns in Versuchung zu bringen.
Jede Unvollkommenheit ist eine offene Tür für ihren Einfluss, während sie gegen die vollkommenen Wesen machtlos sind und deshalb auf jegliche Versuchung verzichten. Alles, was wir unternehmen könnten, um sie zu vertreiben, ist zwecklos, wenn wir ihnen keinen unerschütterlichen Willen für das Gute entgegensetzen und gänzlich auf das Böse verzichten. Wir müssen daher unsere Anstrengungen gegen uns selbst richten, dann werden sich die bösen Geister von selbst entfernen, weil es das Böse ist, das sie anzieht, während das Gute sie zurückweist. (Siehe nachstehend die „Gebete für die Besessenen“)
Herr, stütze uns, wenn wir schwach werden; inspiriere uns durch die Stimme unserer Schutzengel und der guten Geister zu dem Wunsch, unsere Unvollkommenheit zu beseitigen, um den unreinen Geistern den Zugang zu unserer Seele zu versperren. (Siehe nachstehende Nr. 11)
Das Böse ist nicht DEIN Werk, Herr, denn die Quelle des Guten kann nicht das Böse erzeugen. Wir selbst erschaffen es, indem wir DEINE Gesetze übertreten und die Freiheit missbrau chen, die DU uns gegeben hast. Wenn die Menschen DEINE Gesetze befolgen, wird das Böse von der Erde verschwinden, wie es bereits in den fortgeschritteneren Welten verschwunden ist.
Das Böse ist für niemanden eine schicksalhafte Notwendigkeit und es erscheint nur für diejenigen unwiderstehlich, die sich ihm mit Gefallen hingeben. Wenn wir den Wunsch haben, das Böse zu tun, können wir auch den Wunsch haben, das Gute zu tun. Deshalb, oh mein Gott! bitten wir DICH um DEINE Hilfe und ebenfalls die der guten Geister, um der Versuchung widerstehen zu können.
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* Bei einigen Übersetzungen steht: „Und führe uns nicht in Versuchung“. Dieser Ausspruch würde andeuten, dass die Versuchung von Gott kommt; dass ER die Menschen absichtlich zum Bösen führt. Dies ist ein Gedanke, der einer Gotteslästerung gleichkommt, der Gott dem Satan gleichsetzt, dieser Ausspruch kann keinesfalls von Jesus stammen. Er entspricht überdies der allgemeinen Lehre über die Rolle der Dämonen. (Siehe „Der Himmel und die Hölle“, l. Teil, Kap. X, „Die Dämonen“)
VII. So sei es!
Möge es DIR gefallen, Herr, dass unsere Wünsche in Erfüllung gehen. Wir beugen uns aber vor DEINER unendlichen Weisheit. Alle Dinge, die wir nicht verstehen können, mögen nach DEINEM heiligen Willen geschehen und nicht nach unserem, denn DU willst nur unser Bestes, und DU weißt besser als wir, was für uns gut ist.
Wir richten dieses Gebet an DICH, oh Gott! für uns selbst, ebenfalls auch für alle leidenden Seelen, inkarnierte oder nicht inkarnierte, für unsere Freunde und unsere Feinde und für alle, die unseren Beistand benötigen, insbesondere für (Name der Person)
Wir bitten DICH um DEINE Barmherzigkeit und um DEINEN Segen.
Anmerkung:
Man kann hier formulieren, wofür man Gott dankt, und was man für sich selbst oder für andere erbitten möchte. (Siehe nachstehende Gebete Nr. 26 und 27)
I. Vater unser, der du bist im Himmel, geheiligt werde Dein Name!
Wir glauben an DICH Herr, weil alles DEINE Macht und DEINE Güte offenbart. Die Harmonie des Universums bezeugt eine Weisheit, eine Klugheit und eine Vorsorge, die alle menschlichen Fähigkeiten übersteigen. In der gesamten Schöpfung, vom Grashalm und vom kleinsten Insekt bis zu den Gestirnen, die sich im Universum bewegen, findet sich der Name eines überwältigend großen und weisen Wesens. Überall stoßen wir auf Beweise DEINER väterlichen Hilfsbereitschaft. Blind ist also der, der DICH in DEINEN Werken nicht erkennt; stolz ist der, der DICH nicht verherrlicht und undankbar ist der, der DIR nicht Dank erweist.
II. Dein Reich komme!
Herr, du hast der Menschheit Gesetze voller Weisheit gegeben, die sie glücklich machen würden, wenn sie diese befolgten. Mit diesen Gesetzen könnten sie Frieden und Gerechtigkeit walten lassen und einander behilflich sein, statt sich gegenseitig zu schaden, wie sie es tun. Der Starke würde den Schwachen unterstützen, statt ihn zu erdrücken. Übel, die aus Missbrauch und Ausschweifungen entstehen, könnten vermieden werden. Das ganze Elend dieser Welt resultiert aus der Verletzung DEINER Gesetze, denn es gibt keine einzige Verletzung dieser Gesetze, die keine fatalen Folgen nach sich zieht.
Den Tieren hast du den Instinkt gegeben, der ihnen die Grenzen für das Notwendige zeigt, und mit dem sie sich auf natürliche Art zufriedengeben. Dem Menschen jedoch hast DU außer dem Instinkt die Intelligenz und die Vernunft gegeben. Du hast ihm auch die Freiheit gegeben, jene DEINER Gesetze, die ihn persönlich betreffen, zu befolgen oder zu übertreten, d.h. die Freiheit zwischen Gut und Böse zu wählen, damit ihm das Verdienst und die Verantwortung seiner Handlungen zukommen.
Niemand kann Unkenntnis DEINER Gesetze vorgeben, weil DU in DEINER väterlichen Fürsorge dafür gesorgt hast, dass sie in das Bewusstsein eines jeden eingeprägt wurden, ohne Unterscheidung, welchem Kult sie folgen oder welcher Rasse sie angehören. Jene, die sie verletzen, verleugnen DICH.
Gemäß DEINEM Versprechen wird der Tag kommen, an dem alle DEINE Gesetze befolgt werden. Die Ungläubigkeit wird dann verschwunden sein. Alle werden DICH als den erhabenen Herrn über alles anerkennen und die Herrschaft DEINER Gesetze wird DEIN Reich auf dieser Erde sein.
O Herr, habe die Güte, sein Kommen zu beschleunigen und gewähre den Menschen die nötige Erleuchtung, die sie auf den Weg der Wahrheit führen wird.
III. Dein Wille geschehe, sowohl im Himmel, wie auf Erden!
Wenn die Fügsamkeit des Sohnes zu seinem Vater, von dem Untergebenen gegenüber dem Vorgesetzen eine Pflicht ist, um wie viel größer muss sie dann vom Geschöpf zu seinem Schöpfer sein! Herr, DEINEN Willen zu befolgen heißt: DEINE Gesetze zu beachten und sich DEINEN göttlichen Bestimmungen ohne Klage zu unterziehen. Der Mensch wird sich DEINEN Gesetzen unterwerfen, wenn er verstehen wird, dass DU die Quelle aller Weisheit bist und dass er ohne DICH nichts ausrichten kann. Er wird dann DEINEN Willen auf der Erde befolgen, wie es die Auserwählten im Himmel tun.
IV. Unser tägliches Brot gib uns heute!
Gib uns die Nahrung, die für den Erhalt der Kräfte unseres Körpers notwendig ist; gib uns aber auch die geistige Nahrung für die Entwicklung unseres Geistes.
Das Tier findet sein Futter, aber der Mensch verdankt seinen Erhalt seiner eigenen Arbeit und den Hilfsmitteln seiner Intelligenz, weil DU ihn frei erschaffen hast.
DU hast zu ihm gesagt: „Im Schweiße deines Angesichts wirst du deine Nahrung aus dem Boden herausholen“. Auf diese Weise hast DU ihm die Arbeit zur Pflicht gemacht, damit er, auf der Suche nach Mitteln zur Befriedigung seiner Bedürfnisse und seines Wohlergehens, seine Intelligenz ausüben kann; einige tun dies durch körperliche, andere durch geistige Arbeit. Ohne Arbeit würde der Mensch nicht vorankommen und könnte nicht die Glückseligkeit eines höheren geistigen Wesens anstreben.
DU hilfst dem gutwilligen Menschen, der sich DIR für das Notwendige anvertraut, nicht aber jenem, der am Müßiggang Gefallen findet und alles ohne Anstrengung zu erhalten wünscht; und auch nicht jenem, der den Überfluss sucht. (Kap. XXV)
Wie viele unterliegen durch ihre eigene Schuld, wegen ihrer Fahrlässigkeit, wegen ihres Leichtsinns, wegen ihres Ehrgeizes und weil sie sich nicht zufrieden geben wollten mit dem, was DU ihnen gegeben hast! Diese sind die Urheber ihres eigenen Unglücks und haben nicht das Recht sich zu beklagen, weil sie damit bestraft werden, wodurch sie gesündigt haben. Aber auch diese verlässt DU nicht, denn DU bist unendlich barmherzig und streckst ihnen immer DEINE hilfreiche Hand entgegen, sobald sie wie der verlorene Sohn ehrlich zu DIR zurückkehren. (Kap. V, Nr.4)
Bevor wir uns über unser Schicksal beklagen, sollten wir uns selbst fragen, ob es nicht unser eigenes Werk ist. Bei jedem Unglück, das uns trifft, sollten wir uns fragen, ob in unseren Händen nicht die Möglichkeit gelegen hätte, dies zu verhindern. Wir sollen uns auch sagen, dass Gott uns die Intelligenz gegeben hat, um uns selber aus diesem Morast herauszuziehen, und dass es von uns abhängt, wie wir sie einsetzen.
Da das Gesetz der Arbeit eine Bedingung des Menschen hier auf Erde ist, gib uns den Mut und die Kraft, dieses Gesetz zu erfüllen; gib uns auch die Klugheit, den Weitblick und die Mäßigung, damit die Früchte unserer Arbeit nicht verloren gehen.
Gib uns also Herr unser tägliches Brot, d.h. die Mittel, mit denen wir durch die Arbeit die lebensnotwendigen Dinge erwerben können, denn niemand hat das Recht, Überfluss zu beanspruchen.
Falls es uns nicht möglich ist zu arbeiten, vertrauen wir auf DEINE göttliche Vorsehung.
Und wenn es in DEINEN Plänen steht, uns trotz unserer Anstrengungen durch die härtesten Entbehrungen zu prüfen, nehmen wir diese als eine gerechte Buße für unsere Fehler an, die wir in diesem oder in einem vorherigen Leben begangen haben, denn DU bist gerecht. Wir wissen, dass es keine unverdienten Leiden gibt und dass DU nie ohne einen Grund bestrafst.
Bewahre uns davor, oh mein Gott! dass wir neidisch werden auf die, die das besitzen, was wir nicht haben, auch nicht auf die, die im Überfluss leben, während uns das Notwendige fehlt. Verzeih ihnen, wenn sie das Gesetz der Wohltätigkeit und der Nächstenliebe vergessen haben, das DU sie gelehrt hast. (Kap. XVI, Nr. 8)
Entferne auch aus unserem Geist den Gedanken, DEINE Gerechtigkeit zu verleugnen, wenn wir den Wohlstand der Bösen bemerken und das Elend, das manchmal über einen guten Menschen hereinbricht. Dank der neuen Erkenntnisse, die DU uns zu Teil werden ließest, wissen wir, dass DEINE Gerechtigkeit immer in Erfüllung geht und niemand ausgeschlossen ist und dass der materielle Wohlstand der Bösen so kurzlebig ist wie ihr körperliches Dasein und dass sie schreckliche Rückschläge erleben werden, während die Freude derer, die mit Ergebenheit leiden, ewig sein wird. (Kap. V, Nr. 7,9,12,18) V. Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir unseren Schuldigern vergeben.
Vergib uns unsere Sünden, wie auch wir denjenigen vergeben, die gegen uns gesündigt haben!
Herr, alle unsere Übertretungen DEINER Gesetze sind eine Sünde DIR gegenüber, eine Schuld, die wir begangen haben und von der wir uns früher oder später befreien müssen. Im Namen DEINER ewigen Barmherzigkeit bitten wir DICH inständig um DEINE Vergebung unserer Schuld und wir versprechen DIR, dass wir all unsere Kräfte einsetzen werden, um keine neuen Übertretungen mehr zu begehen.
DU hast uns die Nächstenliebe als ausdrückliches Gesetz gegeben, aber dieses Gesetz besteht nicht nur darin, unseren Mitmenschen in ihrer Not beizustehen, es besteht auch im Vergessen und Vergeben der Kränkungen. Mit welchem Recht beanspruchen wir DEINE Milde, wenn wir diese gegenüber den andern, über die wir uns zu beklagen haben, selbst nicht anwenden?
Oh Gott! gib uns die Kraft, alle Rachegefühle in unserer Seele zu ersticken, wie auch allen Hass und Groll. Hilf uns, dass wir nicht vom Tod überrascht werden, solange in unserem Herzen noch Rachsucht herrscht. Falls es DEIN Wille ist, uns heute noch aus dieser Welt zu holen, ermögliche uns bitte, dass wir vor DIR stehen können, frei von aller Feindseligkeit, wie Christus, dessen letzten Gedanken zum Wohl seiner Peiniger waren. (Kap. X)
Die Verfolgungen, die uns die Bösen erdulden lassen, gehören zu unseren irdischen Prüfungen. Wir müssen sie, wie auch alle anderen Prüfungen, ohne Murren akzeptieren, und wir dürfen nicht diejenigen verdammen, die uns mit ihren Bosheiten den Weg zum ewigen Glück bahnen, denn DU hast uns durch den Mund Jesu gesagt: „Selig sind diejenigen, die um der Gerechtigkeit willen leiden“. Segnen wir deshalb die Hand, die uns schlägt und demütigt, denn die Wunden des Körpers stärken unsere Seele und wir werden aus unserer Demut heraus erhöht werden. (Kap. XII, Nr. 4)
Gesegnet sei DEIN Name, Herr, weil DU uns gelehrt hast, dass unser Schicksal nach dem Tod nicht unwiderruflich festgelegt ist, dass wir in anderen Existenzen die Mittel finden werden, um unsere vergangenen Fehler zu sühnen und wiedergutzumachen, in einem neuen Leben in Erfüllung zu bringen, was wir in diesem für unseren Fortschritt nicht machen konnten. (Kap. IV, Nr. 5)
Dadurch werden schließlich alle scheinbaren Regelwidrigkeiten des Lebens erklärt. Es ist das auf unsere Vergangenheit und Zukunft geworfene Licht, das augenfällige Zeichen DEINER souveränen Gerechtigkeit und DEINER unendlichen Güte.
VI. Überlass uns nicht der Verführung, sondern erlöse uns von dem Bösen. *
Gib uns die Kraft, Herr, den Einflüsterungen der bösen Geister zu widerstehen, die uns vom richtigen Weg abzubringen versuchen, indem sie uns böse Gedanken eingeben.
Wir sind aber selbst unvollkommene Geister, die auf dieser Erde inkarniert sind, um zu büßen und uns zu verbessern. Der Ursprung des Bösen ist in uns und die bösen Geister machen nichts anderes, als unsere lasterhaften Neigungen zu nutzen, bei denen sie uns unterstützen, um uns in Versuchung zu bringen.
Jede Unvollkommenheit ist eine offene Tür für ihren Einfluss, während sie gegen die vollkommenen Wesen machtlos sind und deshalb auf jegliche Versuchung verzichten. Alles, was wir unternehmen könnten, um sie zu vertreiben, ist zwecklos, wenn wir ihnen keinen unerschütterlichen Willen für das Gute entgegensetzen und gänzlich auf das Böse verzichten. Wir müssen daher unsere Anstrengungen gegen uns selbst richten, dann werden sich die bösen Geister von selbst entfernen, weil es das Böse ist, das sie anzieht, während das Gute sie zurückweist. (Siehe nachstehend die „Gebete für die Besessenen“)
Herr, stütze uns, wenn wir schwach werden; inspiriere uns durch die Stimme unserer Schutzengel und der guten Geister zu dem Wunsch, unsere Unvollkommenheit zu beseitigen, um den unreinen Geistern den Zugang zu unserer Seele zu versperren. (Siehe nachstehende Nr. 11)
Das Böse ist nicht DEIN Werk, Herr, denn die Quelle des Guten kann nicht das Böse erzeugen. Wir selbst erschaffen es, indem wir DEINE Gesetze übertreten und die Freiheit missbrau chen, die DU uns gegeben hast. Wenn die Menschen DEINE Gesetze befolgen, wird das Böse von der Erde verschwinden, wie es bereits in den fortgeschritteneren Welten verschwunden ist.
Das Böse ist für niemanden eine schicksalhafte Notwendigkeit und es erscheint nur für diejenigen unwiderstehlich, die sich ihm mit Gefallen hingeben. Wenn wir den Wunsch haben, das Böse zu tun, können wir auch den Wunsch haben, das Gute zu tun. Deshalb, oh mein Gott! bitten wir DICH um DEINE Hilfe und ebenfalls die der guten Geister, um der Versuchung widerstehen zu können.
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* Bei einigen Übersetzungen steht: „Und führe uns nicht in Versuchung“. Dieser Ausspruch würde andeuten, dass die Versuchung von Gott kommt; dass ER die Menschen absichtlich zum Bösen führt. Dies ist ein Gedanke, der einer Gotteslästerung gleichkommt, der Gott dem Satan gleichsetzt, dieser Ausspruch kann keinesfalls von Jesus stammen. Er entspricht überdies der allgemeinen Lehre über die Rolle der Dämonen. (Siehe „Der Himmel und die Hölle“, l. Teil, Kap. X, „Die Dämonen“)
VII. So sei es!
Möge es DIR gefallen, Herr, dass unsere Wünsche in Erfüllung gehen. Wir beugen uns aber vor DEINER unendlichen Weisheit. Alle Dinge, die wir nicht verstehen können, mögen nach DEINEM heiligen Willen geschehen und nicht nach unserem, denn DU willst nur unser Bestes, und DU weißt besser als wir, was für uns gut ist.
Wir richten dieses Gebet an DICH, oh Gott! für uns selbst, ebenfalls auch für alle leidenden Seelen, inkarnierte oder nicht inkarnierte, für unsere Freunde und unsere Feinde und für alle, die unseren Beistand benötigen, insbesondere für (Name der Person)
Wir bitten DICH um DEINE Barmherzigkeit und um DEINEN Segen.
Anmerkung:
Man kann hier formulieren, wofür man Gott dankt, und was man für sich selbst oder für andere erbitten möchte. (Siehe nachstehende Gebete Nr. 26 und 27)
Spiritistische Versammlungen
4. An jedem Ort, wo zwei oder drei Personen in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen. (Matthäus, Kap. XVIII, 20)
5. Vorwort.
Versammelt sein im Namen Jesu bedeutet nicht, dass es genügt, physisch zusammen zu sein, sondern auch im geistiger Hinsicht, durch die gemeinsame Absichten und Gedanken zum Guten; dann befindet sich Jesus mitten unter den Versammelten, Er selbst oder Seine reinen Geister, die Ihn vertreten. Der Spiritismus lässt uns verstehen, wie die Geister unter uns sein können. Sie sind es mit ihren fluidalen oder spirituellen Körpern, mit einem Äußeren, an dem wir sie sofort erkennen könnten, wenn sie sich sichtbar machen würden. Je höher sie in der Hierarchie stehen, desto größer ist ihre Macht und Ausstrahlung; daher haben sie die Gabe der Allgegenwart und können an verschiedenen Orten gleichzeitig sein: sie brauchen dazu nur einen Gedankenstrahl auszusenden.
Mit diesen Worten wollte Jesus die Wirkung der Vereinigung und Brüderlichkeit zeigen. Es ist nicht die größere oder kleinere Anzahl von Menschen, die Ihn anzieht - denn anstatt zwei oder drei Personen, hätte Er zehn oder zwanzig sagen können - sondern das Gefühl der Nächstenliebe, das sie gegenseitig bewegt. Daher genügt es, wenn zwei zusammen sind. Aber wenn von diesen zwei Personen jeder für sich allein betet, dann gibt es - obwohl beide sich an Jesus richten - keine Gemeinsamkeit der Gedanken zwischen ihnen, vor allem wenn sie nicht unter dem Einfluss eines Gefühls des gegenseitigen Wohlwollens stehen; und wenn sie sich sogar gegenseitig mit Misstrauen, Hass, Neid oder Eifersucht ansehen, dann stoßen sich die fluidalen Strömungen ihrer Gedanken ab, anstatt sich durch eine gegenseitige Sympathie zu vereinen. In diesem Fall sind sie nicht im Namen Jesu versammelt; Jesus ist dann nur ein Vorwand für ihr Treffen und nicht der wahre Grund. (Kap. XXVII, Nr. 9)
Das bedeutet keineswegs, dass Er taub für die Stimme einer einzigen Person wäre. Wenn Er nicht gesagt hat: „Ich komme zu jedem, der mich ruft“, so ist das so zu verstehen, dass Er vor allem die Liebe zum Nächsten verlangt, die man besser unter Beweis stellen kann, wenn man zu mehreren ist, und nicht allein, und dass jedes persönliche Gefühl Ihn entfernt. Das heißt, wenn sich bei einer großen Versammlung nur zwei oder drei Personen durch das Gefühl der wahren Nächstenliebe vom Herzen her vereinigen, während die andern sich isolieren und sich auf egoistische und weltliche Gedanken konzentrieren, dann wird er bei diesen zwei oder drei Personen sein und nicht bei den andern. Es ist daher nicht die Gleichzeitigkeit der Worte, der Gesänge oder äußerlichen Taten, die die Versammlung im Namen Jesus ausmacht, sondern die Übereinstimmung der Gedanken gemäß dem Geist der Nächstenliebe, der durch Jesus verkörpert wurde. (Kap. X, Nr. 7 - 8; Kap. XXVII, Nr. 2 - 4).
So soll die Art und Weise einer ernsthaften spiritistischen Zusammenkunft sein, Versammlungen, in denen man aufrichtig die Mitwirkung der guten Geister wünscht.
Versammelt sein im Namen Jesu bedeutet nicht, dass es genügt, physisch zusammen zu sein, sondern auch im geistiger Hinsicht, durch die gemeinsame Absichten und Gedanken zum Guten; dann befindet sich Jesus mitten unter den Versammelten, Er selbst oder Seine reinen Geister, die Ihn vertreten. Der Spiritismus lässt uns verstehen, wie die Geister unter uns sein können. Sie sind es mit ihren fluidalen oder spirituellen Körpern, mit einem Äußeren, an dem wir sie sofort erkennen könnten, wenn sie sich sichtbar machen würden. Je höher sie in der Hierarchie stehen, desto größer ist ihre Macht und Ausstrahlung; daher haben sie die Gabe der Allgegenwart und können an verschiedenen Orten gleichzeitig sein: sie brauchen dazu nur einen Gedankenstrahl auszusenden.
Mit diesen Worten wollte Jesus die Wirkung der Vereinigung und Brüderlichkeit zeigen. Es ist nicht die größere oder kleinere Anzahl von Menschen, die Ihn anzieht - denn anstatt zwei oder drei Personen, hätte Er zehn oder zwanzig sagen können - sondern das Gefühl der Nächstenliebe, das sie gegenseitig bewegt. Daher genügt es, wenn zwei zusammen sind. Aber wenn von diesen zwei Personen jeder für sich allein betet, dann gibt es - obwohl beide sich an Jesus richten - keine Gemeinsamkeit der Gedanken zwischen ihnen, vor allem wenn sie nicht unter dem Einfluss eines Gefühls des gegenseitigen Wohlwollens stehen; und wenn sie sich sogar gegenseitig mit Misstrauen, Hass, Neid oder Eifersucht ansehen, dann stoßen sich die fluidalen Strömungen ihrer Gedanken ab, anstatt sich durch eine gegenseitige Sympathie zu vereinen. In diesem Fall sind sie nicht im Namen Jesu versammelt; Jesus ist dann nur ein Vorwand für ihr Treffen und nicht der wahre Grund. (Kap. XXVII, Nr. 9)
Das bedeutet keineswegs, dass Er taub für die Stimme einer einzigen Person wäre. Wenn Er nicht gesagt hat: „Ich komme zu jedem, der mich ruft“, so ist das so zu verstehen, dass Er vor allem die Liebe zum Nächsten verlangt, die man besser unter Beweis stellen kann, wenn man zu mehreren ist, und nicht allein, und dass jedes persönliche Gefühl Ihn entfernt. Das heißt, wenn sich bei einer großen Versammlung nur zwei oder drei Personen durch das Gefühl der wahren Nächstenliebe vom Herzen her vereinigen, während die andern sich isolieren und sich auf egoistische und weltliche Gedanken konzentrieren, dann wird er bei diesen zwei oder drei Personen sein und nicht bei den andern. Es ist daher nicht die Gleichzeitigkeit der Worte, der Gesänge oder äußerlichen Taten, die die Versammlung im Namen Jesus ausmacht, sondern die Übereinstimmung der Gedanken gemäß dem Geist der Nächstenliebe, der durch Jesus verkörpert wurde. (Kap. X, Nr. 7 - 8; Kap. XXVII, Nr. 2 - 4).
So soll die Art und Weise einer ernsthaften spiritistischen Zusammenkunft sein, Versammlungen, in denen man aufrichtig die Mitwirkung der guten Geister wünscht.
6. Gebet - (Zu Beginn der Versammlung)
Wir bitten den Herrn den Allmächtigen Gott, uns gute Geister zu schicken, damit sie uns darin unterstützen, jene fernzuhalten, die uns irreführen könnten, und uns die notwendige Erkenntnis zu geben, um die Wahrheit vom Schwindel unterscheiden zu können.
Entferne auch feinfseligen Geister, die inkarnierten oder nicht, die versuchen könnten, Zwietracht unter uns zu säen und uns vom Wohlwollen und der Nächstenliebe abzulenken. Falls sie versuchen würden, hier einzudringen, mach, dass sie keinen Zutritt zu unseren Herzen finden.
Gute Geister, die ihr die Güte habt zu kommen, um uns zu unterweisen, macht uns zugänglich für eure Ratschläge. Entfernt von uns alle Gedanken von Egoismus, Hochmut, Neid und Eifersucht. Inspiriert uns zu der Nachsicht und zu dem Wohlwollen gegenüber unseren anwesenden und abwesenden Mitmenschen, Freunde oder Feinde. Bewirkt schließlich, dass wir an den Gefühlen, die uns beleben, euren heilsamen Einfluss erkennen.
Macht den Medien, die ihr damit betraut, uns eure Belehrungen zu übermitteln, bewusst, dass ihnen ein heiliger Auftrag anvertraut worden ist, ebenso auch, dass sie sich über den Ernsthaftigkeit der Handlung, die sie ausführen werden, im klaren sind und den dafür nötigen Eifer und die nötige innere Sammlung aufbringen.
Falls in der Versammlung sich Menschen befinden, die von anderen Absichten geleitet werden, die nicht für das Gute sind, öffnet ihre Augen für die Erkenntnis und verzeiht ihnen, so wie wir ihnen verzeihen werden, wenn sie mit bösen Absichten gekommen sind.
Wir bitten vor allem den Geist (Name), unseren geistigen Führer, uns beistehen und uns behüten.
Wir bitten den Herrn den Allmächtigen Gott, uns gute Geister zu schicken, damit sie uns darin unterstützen, jene fernzuhalten, die uns irreführen könnten, und uns die notwendige Erkenntnis zu geben, um die Wahrheit vom Schwindel unterscheiden zu können.
Entferne auch feinfseligen Geister, die inkarnierten oder nicht, die versuchen könnten, Zwietracht unter uns zu säen und uns vom Wohlwollen und der Nächstenliebe abzulenken. Falls sie versuchen würden, hier einzudringen, mach, dass sie keinen Zutritt zu unseren Herzen finden.
Gute Geister, die ihr die Güte habt zu kommen, um uns zu unterweisen, macht uns zugänglich für eure Ratschläge. Entfernt von uns alle Gedanken von Egoismus, Hochmut, Neid und Eifersucht. Inspiriert uns zu der Nachsicht und zu dem Wohlwollen gegenüber unseren anwesenden und abwesenden Mitmenschen, Freunde oder Feinde. Bewirkt schließlich, dass wir an den Gefühlen, die uns beleben, euren heilsamen Einfluss erkennen.
Macht den Medien, die ihr damit betraut, uns eure Belehrungen zu übermitteln, bewusst, dass ihnen ein heiliger Auftrag anvertraut worden ist, ebenso auch, dass sie sich über den Ernsthaftigkeit der Handlung, die sie ausführen werden, im klaren sind und den dafür nötigen Eifer und die nötige innere Sammlung aufbringen.
Falls in der Versammlung sich Menschen befinden, die von anderen Absichten geleitet werden, die nicht für das Gute sind, öffnet ihre Augen für die Erkenntnis und verzeiht ihnen, so wie wir ihnen verzeihen werden, wenn sie mit bösen Absichten gekommen sind.
Wir bitten vor allem den Geist (Name), unseren geistigen Führer, uns beistehen und uns behüten.
7. Gebet - (Am Ende der Versammlung)
Wir danken den guten Geistern, die sich freundlicherweise mit uns in Verbindung gesetzt haben. Wir bitten sie, uns zu helfen, die Belehrungen anzuwenden, die sie uns gegeben haben, und alles zu tun, damit sich jeder von uns beim Verlassen der Versammlung für die Ausübung des Guten und der Nächstenliebe gestärkt fühlt.
Wir wünschen auch, dass diese Belehrungen nützlich für die leidenden, unwissenden und lasterhaften Geister sein werden, die der Versammlung beigewohnt haben und wir bitten für sie um die Barmherzigkeit Gottes.
Wir danken den guten Geistern, die sich freundlicherweise mit uns in Verbindung gesetzt haben. Wir bitten sie, uns zu helfen, die Belehrungen anzuwenden, die sie uns gegeben haben, und alles zu tun, damit sich jeder von uns beim Verlassen der Versammlung für die Ausübung des Guten und der Nächstenliebe gestärkt fühlt.
Wir wünschen auch, dass diese Belehrungen nützlich für die leidenden, unwissenden und lasterhaften Geister sein werden, die der Versammlung beigewohnt haben und wir bitten für sie um die Barmherzigkeit Gottes.
Für die Medien
8. Am Ende der Zeit, sagt der Herr, werde ich meinen Geist über alles Fleisch ausgießen; eure Söhne und eure Töchter werden weissagen; eure Jugendlichen werden Visionen und eure Greise Träume haben. In jenen Tagen werde ich meinen Geist über meine Mägde und über meine Knechte ausgießen, und sie werden weissagen. (Die Apostelgeschichte, Kap. II, 17 und 18)
9. Vorwort.
Der Herr wollte, dass das Licht der Erlenntnis zu allen Menschen kommt und durch die Stimme der Geister überallhin durchdringt, damit jeder den Beweis der Unsterblichkeit erlangen kann. Die Geister offenbaren sich heute mit diesem Ziel in allen Teilen der Erde, und die Medialität - die sich bei Menschen jeden Alters und aller Gesellschaftsschichten, bei Männern und Frauen, bei Kindern und Greisen zeigt - ist eines der Zeichen der Erfüllung der vorausgesagten Zeiten.
Um die Dinge der sichtbaren Welt kennenzulernen und die Geheimnisse der materiellen Natur zu entdecken, gab Gott den Menschen das Sehvermögen, die Sinne und besondere Instrumente: mit dem Teleskop taucht er seinen Blick in die Tiefe des Weltraums ein, und mit dem Mikroskop entdeckt er die Welt der kleinsten Lebewesen. Um in die unsichtbare Welt einzudringen, gab Gott ihm die Medialität.
Die Medien sind die Vermittler, die beauftragt sind, die Belehrungen der Geister an die Menschen weiterzugeben; besser gesagt, sie sind die materiellen Organe, durch die die Geister sich äußern, um sich bei den Menschen verständlich zu machen. Ihre Mission ist heilig, denn sie hat das Ziel, die Horizonte des ewigen Lebens zu öffnen.
Die Geister kommen, um die Menschen über ihre zukünftigen Bestimmungen zu unterweisen, um sie auf den Weg des Guten zurückzuführen, und nicht, um ihnen die materielle Arbeit zu ersparen, die sie auf der Erde für ihren Fortschritt leisten müssen und auch nicht, um ihren Ehrgeiz und ihre Habgier zu begünstigen. Dessen müssen sich die Medien vollkommen bewusst sein, um ihre mediale Fähigkeit nicht zu missbrauchen. Wer die Bedeutung der Aufgabe versteht, die ihm verliehen wurde, erfüllt sie ehrfurchtsvoll. Sein Gewissen würde ihm eine frevelhafte Handlung vorwerfen, wenn er diese Fähigkeit - die ihn in Verbindung mit Wesen jenseits des Grabes bringt und die ihm für einen so ernsthaften Zweck gegeben wurde - zum Vergnügen und zur Unterhaltung - für sich und für die andern - einsetzen würde.
Als Interpreten der Belehrungen der Geister haben die Medien bei der moralischen Entwicklung, die sich vollzieht, eine bedeutende Rolle zu spielen. Die Dienste, die sie leisten können, stehen im Verhältnis zu der guten Richtung, die sie ihren Fähigkeiten geben; denn diejenigen, die einen falschen Weg genommen haben, schaden dem Anliegen des Spiritismus mehr, als das sie ihm zu nützen. Durch den schlechten Eindruck, den sie machen, verzögern sie manche Bekehrung. Deshalb werden sie über den Gebrauch, den sie von dieser Fähigkeit gemacht haben, die ihnen zum Wohl ihrer Mitmenschen gegeben wurde, zur Rechenschaft gezogen.
Das Medium, das die Unterstützung der guten Geister nicht verlieren möchte, muss stets an seiner eigenen Verbesserung arbeiten. Das Medium, das seine Fähigkeiten wachsen und sich entfalten sehen möchte, muss sich selbst moralisch weiterentwickeln und sich fernhalten von allem, was seine Fähigkeit von der Absicht der göttlichen Vorsehung abbringen könnte.
Wenn die guten Geister sich manchmal unvollkommener Werkzeuge bedienen, so geschieht dies, um gute Ratschläge zu geben und zu versuchen, diese zum Guten zurückzuführen; aber finden sie verhärtete Herzen vor und wird ihren Ratschlägen kein Gehör geschenkt, entfernen sie sich und die bösen Geister haben dann freie Hand. (siehe Kap. XXIV, Nr. 11 und 12)
Die Erfahrung beweist, dass bei denen - die die Ratschläge, die sie von den guten Geistern bekommen haben, nicht nutzbringend anwenden - die Botschaften, die erst glanzvoll waren, langsam entarten und schließlich im Irrtum, im Geschwätz oder in Lächerlichkeit enden. Dies ist ein untrügliches Zeichen dafür, dass die guten Geister sich entfernt haben.
Die Unterstützung der guten Geister zu erlangen, die leichtfertigen und lügenhaften Geister fernzuhalten, das muss die Zielsetzung der ständigen Bemühungen eines seriösen Mediums sein. Ohne dies ist die Medialität eine unfruchtbare Fähigkeit, die sogar demjenigen schaden kann, der sie besitzt, weil sie in gefährliche Besessenheit ausarten kann.
Das Medium, das sich seiner Pflicht bewusst ist, schreibt Gott die guten Dinge zu, die es erhält, und ist nicht stolz auf eine Fähigkeit, die ihm nicht gehört und die ihm ja jederzeit weggenommen werden kann. Wenn seine Botschaften Lob verdienen, rühmt es sich nicht deswegen, weil es weiß, dass diese nicht als persönlicher Verdienst anzurechnen sind, und es dankt Gott dafür, den guten Geistern erlaubt zu haben, sich durch seine Person zu offenbaren. Wenn die Botschaften Grund zu Kritik geben, fühlt sich das Medium nicht beleidigt, weil die Botschaften kein Werk seines eigenen Geistes sind. Das Medium sagt sich, dass es kein gutes Werkzeug war und dass es nicht alle notwendigen Eigenschaften besitzt, um sich der Einmischung der bösen Geistern zu widersetzen. Deswegen strebt das Medium danach, diese Eigenschaften zu erwerben und bittet durch das Gebet um die fehlende Kraft.
Der Herr wollte, dass das Licht der Erlenntnis zu allen Menschen kommt und durch die Stimme der Geister überallhin durchdringt, damit jeder den Beweis der Unsterblichkeit erlangen kann. Die Geister offenbaren sich heute mit diesem Ziel in allen Teilen der Erde, und die Medialität - die sich bei Menschen jeden Alters und aller Gesellschaftsschichten, bei Männern und Frauen, bei Kindern und Greisen zeigt - ist eines der Zeichen der Erfüllung der vorausgesagten Zeiten.
Um die Dinge der sichtbaren Welt kennenzulernen und die Geheimnisse der materiellen Natur zu entdecken, gab Gott den Menschen das Sehvermögen, die Sinne und besondere Instrumente: mit dem Teleskop taucht er seinen Blick in die Tiefe des Weltraums ein, und mit dem Mikroskop entdeckt er die Welt der kleinsten Lebewesen. Um in die unsichtbare Welt einzudringen, gab Gott ihm die Medialität.
Die Medien sind die Vermittler, die beauftragt sind, die Belehrungen der Geister an die Menschen weiterzugeben; besser gesagt, sie sind die materiellen Organe, durch die die Geister sich äußern, um sich bei den Menschen verständlich zu machen. Ihre Mission ist heilig, denn sie hat das Ziel, die Horizonte des ewigen Lebens zu öffnen.
Die Geister kommen, um die Menschen über ihre zukünftigen Bestimmungen zu unterweisen, um sie auf den Weg des Guten zurückzuführen, und nicht, um ihnen die materielle Arbeit zu ersparen, die sie auf der Erde für ihren Fortschritt leisten müssen und auch nicht, um ihren Ehrgeiz und ihre Habgier zu begünstigen. Dessen müssen sich die Medien vollkommen bewusst sein, um ihre mediale Fähigkeit nicht zu missbrauchen. Wer die Bedeutung der Aufgabe versteht, die ihm verliehen wurde, erfüllt sie ehrfurchtsvoll. Sein Gewissen würde ihm eine frevelhafte Handlung vorwerfen, wenn er diese Fähigkeit - die ihn in Verbindung mit Wesen jenseits des Grabes bringt und die ihm für einen so ernsthaften Zweck gegeben wurde - zum Vergnügen und zur Unterhaltung - für sich und für die andern - einsetzen würde.
Als Interpreten der Belehrungen der Geister haben die Medien bei der moralischen Entwicklung, die sich vollzieht, eine bedeutende Rolle zu spielen. Die Dienste, die sie leisten können, stehen im Verhältnis zu der guten Richtung, die sie ihren Fähigkeiten geben; denn diejenigen, die einen falschen Weg genommen haben, schaden dem Anliegen des Spiritismus mehr, als das sie ihm zu nützen. Durch den schlechten Eindruck, den sie machen, verzögern sie manche Bekehrung. Deshalb werden sie über den Gebrauch, den sie von dieser Fähigkeit gemacht haben, die ihnen zum Wohl ihrer Mitmenschen gegeben wurde, zur Rechenschaft gezogen.
Das Medium, das die Unterstützung der guten Geister nicht verlieren möchte, muss stets an seiner eigenen Verbesserung arbeiten. Das Medium, das seine Fähigkeiten wachsen und sich entfalten sehen möchte, muss sich selbst moralisch weiterentwickeln und sich fernhalten von allem, was seine Fähigkeit von der Absicht der göttlichen Vorsehung abbringen könnte.
Wenn die guten Geister sich manchmal unvollkommener Werkzeuge bedienen, so geschieht dies, um gute Ratschläge zu geben und zu versuchen, diese zum Guten zurückzuführen; aber finden sie verhärtete Herzen vor und wird ihren Ratschlägen kein Gehör geschenkt, entfernen sie sich und die bösen Geister haben dann freie Hand. (siehe Kap. XXIV, Nr. 11 und 12)
Die Erfahrung beweist, dass bei denen - die die Ratschläge, die sie von den guten Geistern bekommen haben, nicht nutzbringend anwenden - die Botschaften, die erst glanzvoll waren, langsam entarten und schließlich im Irrtum, im Geschwätz oder in Lächerlichkeit enden. Dies ist ein untrügliches Zeichen dafür, dass die guten Geister sich entfernt haben.
Die Unterstützung der guten Geister zu erlangen, die leichtfertigen und lügenhaften Geister fernzuhalten, das muss die Zielsetzung der ständigen Bemühungen eines seriösen Mediums sein. Ohne dies ist die Medialität eine unfruchtbare Fähigkeit, die sogar demjenigen schaden kann, der sie besitzt, weil sie in gefährliche Besessenheit ausarten kann.
Das Medium, das sich seiner Pflicht bewusst ist, schreibt Gott die guten Dinge zu, die es erhält, und ist nicht stolz auf eine Fähigkeit, die ihm nicht gehört und die ihm ja jederzeit weggenommen werden kann. Wenn seine Botschaften Lob verdienen, rühmt es sich nicht deswegen, weil es weiß, dass diese nicht als persönlicher Verdienst anzurechnen sind, und es dankt Gott dafür, den guten Geistern erlaubt zu haben, sich durch seine Person zu offenbaren. Wenn die Botschaften Grund zu Kritik geben, fühlt sich das Medium nicht beleidigt, weil die Botschaften kein Werk seines eigenen Geistes sind. Das Medium sagt sich, dass es kein gutes Werkzeug war und dass es nicht alle notwendigen Eigenschaften besitzt, um sich der Einmischung der bösen Geistern zu widersetzen. Deswegen strebt das Medium danach, diese Eigenschaften zu erwerben und bittet durch das Gebet um die fehlende Kraft.
10. Gebet.
Allmächtiger Gott, erlaube den guten Geistern, mir jetzt bei dieser Mitteilung beizustehen Bewahre mich: – vor der Anmaßung, mich vor den bösen Geistern geschützt zu glauben – vor dem Hochmut, der mich über den Wert der erhaltenen Botschaften täuschen könnte – und vor allen Gefühlen, die der Nächstenliebe gegenüber anderen Medien widersprechen. Falls ich zu Fehlern verleitet werde, inspiriere irgendjemandem den Gedanken, mich zu warnen, und mir die Demut, die mich diese Kritik auch dankbar annehmen lässt, und dass ich erkenne, dass die Ratschläge, die die guten Geister erteilen, für mich selbst und nicht für die andern gedacht sind.
Falls ich zu irgendeinem Missbrauch meiner Fähigkeit, die DU mir gewährt hast, verführt würde oder eitel darauf wäre, so bitte ich DICH, mir diese zu entziehen, bevor sie mich von dem Ziel der Vorsehung, nämlich dem Wohl aller und meinem eigenen moralischen Fortschritt zu dienen, abbringen kann.
Allmächtiger Gott, erlaube den guten Geistern, mir jetzt bei dieser Mitteilung beizustehen Bewahre mich: – vor der Anmaßung, mich vor den bösen Geistern geschützt zu glauben – vor dem Hochmut, der mich über den Wert der erhaltenen Botschaften täuschen könnte – und vor allen Gefühlen, die der Nächstenliebe gegenüber anderen Medien widersprechen. Falls ich zu Fehlern verleitet werde, inspiriere irgendjemandem den Gedanken, mich zu warnen, und mir die Demut, die mich diese Kritik auch dankbar annehmen lässt, und dass ich erkenne, dass die Ratschläge, die die guten Geister erteilen, für mich selbst und nicht für die andern gedacht sind.
Falls ich zu irgendeinem Missbrauch meiner Fähigkeit, die DU mir gewährt hast, verführt würde oder eitel darauf wäre, so bitte ich DICH, mir diese zu entziehen, bevor sie mich von dem Ziel der Vorsehung, nämlich dem Wohl aller und meinem eigenen moralischen Fortschritt zu dienen, abbringen kann.
II. Gebete für sich selbst
Gebete an unsere Schutzengel und unsere Schutzgeister
11. Vorwort.
Wir haben alle einen guten Geist, der seit unserer Geburt mit uns verbunden ist und der uns unter seinen Schutz genommen hat. Er erfüllt bei uns die Aufgabe eines Vaters seinem Kind gegenüber, nämlich: uns auf dem Weg des Guten und des Fortschritts durch die Prüfungen des Lebens zu führen. Er ist glücklich, wenn wir seiner Fürsorge Folge leisten; und er leidet, wenn er uns erliegen sieht.
Sein Name ist von geringer Bedeutung für uns, denn er kann auf der Erde unbekannt sein. Wir rufen ihn also als unseren Schutzengel, unseren guten Geist an. Wir können ihn sogar mit dem Namen irgendeines höheren Geistes anrufen, für den wir eine besondere Sympathie empfinden.
Außer unserem Schutzengel, der immer ein erhabener Geist ist, haben wir Schutzgeister, die, obwohl weniger erhaben, nicht weniger gut und wohlwollend sind. Diese können Verwandte oder Freunde sein oder auch Personen, die wir in unserem gegenwärtigen Leben nicht gekannt haben. Sie unterstützen uns mit ihren Ratschlägen und oft auch durch ihre Intervention in Handlungen unseres Lebens.
Die sympathischen Geister sind diejenigen, die sich mit uns durch eine bestimmte Ähnlichkeiten in Vorlieben und in Neigungen verbinden. Sie können gut oder böse sein, je nach Art der Neigungen, die sie zu uns hinziehen.
Die verführerischen Geister versuchen alles, um uns vom Weg des Guten abzubringen, indem sie uns negative Gedanken suggerieren. Sie nutzen all unsere Schwächen aus, die, wie viele andere offenen Türen, ihnen den Zugang zu unserer Seele ermöglichen. Es gibt einige, die sich an uns heften, wie an eine Beute, sie entfernen sich aber, sobald sie ihr Unvermögen erkennen, gegen unseren Willen anzukämpfen.
In unserem Schutzengel hat Gott uns einen hauptäschlichen und höheren Geistführer gegeben, und unseren schützenden und familiären Geistern untergeordnete Führer. Es ist jedoch ein Irrtum zu glauben, dass wir zwangsläufig einen bösen Geist an unserer Seite haben, um die guten Einflüsse auszugleichen. Die bösen Geister kommen freiwillig, je nachdem wie sie Zugang zu uns finden, durch unsere Schwäche oder durch unsere Nachlässigkeit, den Eingebungen der guten Geister zu folgen. Wir selbst ziehen sie also an. Daraus resultiert, dass uns die Unterstützung der guten Geister nie entzogen wird und dass es von uns abhängt, die niederen Geister abzuweisen. Aufgrund seiner Unvollkommenheit ist der Mensch die Ursache allen Elends, das er erleidet, und er ist meistens sein eigener böser Geist. (Kap. V, Nr. 4)
Das Gebet an die Schutzengel und an die Schutzgeister muss zum Ziel haben, Gott um die Zustimmung für ihr Eingreifen zu bitten, und sie zu bitten, um Kraft, damit wir den schlechten Eingebungen zu widerstehen vermögen, und um ihre Unterstützung bei den Nöten unseres Lebens.
Wir haben alle einen guten Geist, der seit unserer Geburt mit uns verbunden ist und der uns unter seinen Schutz genommen hat. Er erfüllt bei uns die Aufgabe eines Vaters seinem Kind gegenüber, nämlich: uns auf dem Weg des Guten und des Fortschritts durch die Prüfungen des Lebens zu führen. Er ist glücklich, wenn wir seiner Fürsorge Folge leisten; und er leidet, wenn er uns erliegen sieht.
Sein Name ist von geringer Bedeutung für uns, denn er kann auf der Erde unbekannt sein. Wir rufen ihn also als unseren Schutzengel, unseren guten Geist an. Wir können ihn sogar mit dem Namen irgendeines höheren Geistes anrufen, für den wir eine besondere Sympathie empfinden.
Außer unserem Schutzengel, der immer ein erhabener Geist ist, haben wir Schutzgeister, die, obwohl weniger erhaben, nicht weniger gut und wohlwollend sind. Diese können Verwandte oder Freunde sein oder auch Personen, die wir in unserem gegenwärtigen Leben nicht gekannt haben. Sie unterstützen uns mit ihren Ratschlägen und oft auch durch ihre Intervention in Handlungen unseres Lebens.
Die sympathischen Geister sind diejenigen, die sich mit uns durch eine bestimmte Ähnlichkeiten in Vorlieben und in Neigungen verbinden. Sie können gut oder böse sein, je nach Art der Neigungen, die sie zu uns hinziehen.
Die verführerischen Geister versuchen alles, um uns vom Weg des Guten abzubringen, indem sie uns negative Gedanken suggerieren. Sie nutzen all unsere Schwächen aus, die, wie viele andere offenen Türen, ihnen den Zugang zu unserer Seele ermöglichen. Es gibt einige, die sich an uns heften, wie an eine Beute, sie entfernen sich aber, sobald sie ihr Unvermögen erkennen, gegen unseren Willen anzukämpfen.
In unserem Schutzengel hat Gott uns einen hauptäschlichen und höheren Geistführer gegeben, und unseren schützenden und familiären Geistern untergeordnete Führer. Es ist jedoch ein Irrtum zu glauben, dass wir zwangsläufig einen bösen Geist an unserer Seite haben, um die guten Einflüsse auszugleichen. Die bösen Geister kommen freiwillig, je nachdem wie sie Zugang zu uns finden, durch unsere Schwäche oder durch unsere Nachlässigkeit, den Eingebungen der guten Geister zu folgen. Wir selbst ziehen sie also an. Daraus resultiert, dass uns die Unterstützung der guten Geister nie entzogen wird und dass es von uns abhängt, die niederen Geister abzuweisen. Aufgrund seiner Unvollkommenheit ist der Mensch die Ursache allen Elends, das er erleidet, und er ist meistens sein eigener böser Geist. (Kap. V, Nr. 4)
Das Gebet an die Schutzengel und an die Schutzgeister muss zum Ziel haben, Gott um die Zustimmung für ihr Eingreifen zu bitten, und sie zu bitten, um Kraft, damit wir den schlechten Eingebungen zu widerstehen vermögen, und um ihre Unterstützung bei den Nöten unseres Lebens.
12. Gebet.
Weise und wohlwollende Geister, Gottesboten, deren Mission es ist, den Menschen zu helfen und sie auf den richtigen Weg zu führen, unterstützt mich bei den Prüfungen dieses Lebens. Gebt mir die Kraft, sie ohne Murren zu ertragen; wendet die bösen Gedanken von mir ab und macht, dass ich keinem der bösen Geister, die mich zum Bösen verleiten möchten, Zugang gewähre. Klärt mein Gewissen über meine Fehler auf und entfernt von meinen Augen den Schleier des Hochmuts, der mich daran hindern könnte, sie wahrzunehmen und sie mir selbst einzugestehen.
Vor allem du, mein Schutzengel, der du ganz besonders über mich wachst, und ihr Schutzgeister alle, die ihr euch für mich interessiert, macht, dass ich mich eures Wohlwollens würdig erweise. Ihr kennt meine Bedürfnisse, macht, dass sie gemäß dem Willen Gottes befriedigt werden.
Weise und wohlwollende Geister, Gottesboten, deren Mission es ist, den Menschen zu helfen und sie auf den richtigen Weg zu führen, unterstützt mich bei den Prüfungen dieses Lebens. Gebt mir die Kraft, sie ohne Murren zu ertragen; wendet die bösen Gedanken von mir ab und macht, dass ich keinem der bösen Geister, die mich zum Bösen verleiten möchten, Zugang gewähre. Klärt mein Gewissen über meine Fehler auf und entfernt von meinen Augen den Schleier des Hochmuts, der mich daran hindern könnte, sie wahrzunehmen und sie mir selbst einzugestehen.
Vor allem du, mein Schutzengel, der du ganz besonders über mich wachst, und ihr Schutzgeister alle, die ihr euch für mich interessiert, macht, dass ich mich eures Wohlwollens würdig erweise. Ihr kennt meine Bedürfnisse, macht, dass sie gemäß dem Willen Gottes befriedigt werden.
13. Ein weiteres Gebet:
Mein Gott, erlaube den guten Geistern, die mich umgeben, mir zu Hilfe zu kommen, wenn ich mich in Not befinde, dass sie mich, wenn ich ins Wanken gerate, festhalten. Mach, Herr, dass sie mir den Glauben, die Hoffnung und die Nächstenliebe inspirieren; lass sie mir eine Stütze, eine Hoffnung und ein Beweis Deiner Barmherzigkeit sein, und schließlich, lass mich in ihrer Nähe die Kraft schöpfen, die mir in den Prüfungen des Lebens fehlt und die Kraft, um den schlechten Einflüsterungen zu widerstehen, den Glauben, der rettet und die Liebe, die tröstet.
Mein Gott, erlaube den guten Geistern, die mich umgeben, mir zu Hilfe zu kommen, wenn ich mich in Not befinde, dass sie mich, wenn ich ins Wanken gerate, festhalten. Mach, Herr, dass sie mir den Glauben, die Hoffnung und die Nächstenliebe inspirieren; lass sie mir eine Stütze, eine Hoffnung und ein Beweis Deiner Barmherzigkeit sein, und schließlich, lass mich in ihrer Nähe die Kraft schöpfen, die mir in den Prüfungen des Lebens fehlt und die Kraft, um den schlechten Einflüsterungen zu widerstehen, den Glauben, der rettet und die Liebe, die tröstet.
14. Ein weiteres Gebet:
Geliebte Geister und ihr Schutzengel, euch erlaubt Gott in SEINER unendlichen Barmherzigkeit über uns Menschen zu wachen, seid unsere Beschützer in den Prüfungen unseres irdischen Lebens. Gebt uns die Kraft, den Mut und die Ergebenheit; inspiriert uns alles Gutes und haltet uns zurück, wenn wir am Abhang des Bösen geraten; euer sanfter Einfluss möge unsere Seele durchdringen; macht, dass wir spüren können, dass ein ergebener Freund da ist, nahe bei uns, der unsere Leiden sieht und unsere Freuden mit uns teilt.
Und du, mein guter Engel, lass mich nicht im Stich; ich brauche deinen ganzen Schutz, um mit Glauben und Liebe die Prüfungen zu ertragen, die es Gott gefällt mir zuzusenden.
Geliebte Geister und ihr Schutzengel, euch erlaubt Gott in SEINER unendlichen Barmherzigkeit über uns Menschen zu wachen, seid unsere Beschützer in den Prüfungen unseres irdischen Lebens. Gebt uns die Kraft, den Mut und die Ergebenheit; inspiriert uns alles Gutes und haltet uns zurück, wenn wir am Abhang des Bösen geraten; euer sanfter Einfluss möge unsere Seele durchdringen; macht, dass wir spüren können, dass ein ergebener Freund da ist, nahe bei uns, der unsere Leiden sieht und unsere Freuden mit uns teilt.
Und du, mein guter Engel, lass mich nicht im Stich; ich brauche deinen ganzen Schutz, um mit Glauben und Liebe die Prüfungen zu ertragen, die es Gott gefällt mir zuzusenden.
Gebet, um die bösen Geister fernzuhalten
15. „Wehe euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler, ihr haltet das Äußere des Bechers und der Schüssel rein und im Innern seid ihr von Raub und Gier erfüllt. Ihr blinden Pharisäer, reinigt zuerst das Innere des Bechers und der Schüssel, damit das Äußere auch rein wird. Wehe euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler, ihr seid weiß getünchten Gräbern ähnlich, die äußerlich vor den Augen des Menschen schön erscheinen, aber im Innern voll von allen Arten der Fäulnis sind. So erscheint ihr vor den Augen der Menschen äußerlich gerecht, aber innerlich seid ihr voller Heuchelei und Ungerechtigkeit.(Matthäus, Kap. XXIII, 25-28)
16. Vorwort.
Die bösen Geister gehen nur dahin, wo sie ihre Lasterhaftigkeit befriedigen können. Um sie fernzuhalten, genügt es nicht, sie darum zu bitten und auch nicht, es ihnen zu befehlen: Man muss all das von sich abzulegen, was sie anzieht. Die bösen Geister wittern die Wunden der Seele wie die Fliegen die Wunden des Körpers. Ebenso wie ihr den Körper reinigt, um Ungeziefer fernzuhalten, genauso muss die Seele von ihren Unreinheiten gereinigt werden, um die bösen Geister fernzuhalten. Da wir aber in einer Welt leben, in der es von bösen Geistern wimmelt, schützen die guten Eigenschaften des Herzens uns nicht immer gegen ihre Versuchungen, sie geben uns aber die Kraft, ihnen zu widerstehen.
Die bösen Geister gehen nur dahin, wo sie ihre Lasterhaftigkeit befriedigen können. Um sie fernzuhalten, genügt es nicht, sie darum zu bitten und auch nicht, es ihnen zu befehlen: Man muss all das von sich abzulegen, was sie anzieht. Die bösen Geister wittern die Wunden der Seele wie die Fliegen die Wunden des Körpers. Ebenso wie ihr den Körper reinigt, um Ungeziefer fernzuhalten, genauso muss die Seele von ihren Unreinheiten gereinigt werden, um die bösen Geister fernzuhalten. Da wir aber in einer Welt leben, in der es von bösen Geistern wimmelt, schützen die guten Eigenschaften des Herzens uns nicht immer gegen ihre Versuchungen, sie geben uns aber die Kraft, ihnen zu widerstehen.
17. Gebet.
Im Namen des Allmächtigen Gottes bitte ich, dass die bösen Geister sich von mir fernhalten und dass die Guten mich vor ihnen beschützen.
Bösartige Geister, die ihr den Menschen schlechte Gedanken eingebt; hinterhältige und trügerische Geister, die ihr sie täuscht; spöttische Geister, die ihr mit der Leichtgläubigkeit der Menschen spielt, ich weise euch mit allen Kräften meiner Seele zurück und verschließe meine Ohren gegenüber euren Eingebungen; ich bitte aber um die Barmherzigkeit Gottes für euch.
Gute Geister, die ihr mir beistehen, gebt mir die Kraft, diesem Einfluss der bösen Geister zu widerstehen und die notwendige Erleuchtung, um nicht von ihren Betrügereien getäuscht zu werden. Bewahrt mich vor Hochmut und Überheblichkeit. Entfernt von meinem Herzen die Eifersucht, den Hass, die Böswilligkeit und jedes der Nächstenliebe gegensätzliche Gefühl, die allesamt offene Türen für den Geist des Bösen sind.
Im Namen des Allmächtigen Gottes bitte ich, dass die bösen Geister sich von mir fernhalten und dass die Guten mich vor ihnen beschützen.
Bösartige Geister, die ihr den Menschen schlechte Gedanken eingebt; hinterhältige und trügerische Geister, die ihr sie täuscht; spöttische Geister, die ihr mit der Leichtgläubigkeit der Menschen spielt, ich weise euch mit allen Kräften meiner Seele zurück und verschließe meine Ohren gegenüber euren Eingebungen; ich bitte aber um die Barmherzigkeit Gottes für euch.
Gute Geister, die ihr mir beistehen, gebt mir die Kraft, diesem Einfluss der bösen Geister zu widerstehen und die notwendige Erleuchtung, um nicht von ihren Betrügereien getäuscht zu werden. Bewahrt mich vor Hochmut und Überheblichkeit. Entfernt von meinem Herzen die Eifersucht, den Hass, die Böswilligkeit und jedes der Nächstenliebe gegensätzliche Gefühl, die allesamt offene Türen für den Geist des Bösen sind.
Gebet, um einen Fehler zu korrigieren
18. Vorwort.
Unsere bösen Instinkte sind das Ergebnis der Unvollkommenheit unseres eigenen Geistes und nicht unseren physischen Körpers, sonst könnte sich der Mensch jeder Art der Verantwortung entziehen. Unsere Verbesserung hängt von uns ab, denn jeder Mensch, der im Vollbesitz seiner Fähigkeiten ist, hat hinsichtlich aller Dinge die Freiheit, sie zu tun oder nicht zu tun. Um das Gute zu tun, fehlt ihm somit nur der Wille. (Kap. XV, Nr. 10 und Kap. XIX, Nr. 12).
Unsere bösen Instinkte sind das Ergebnis der Unvollkommenheit unseres eigenen Geistes und nicht unseren physischen Körpers, sonst könnte sich der Mensch jeder Art der Verantwortung entziehen. Unsere Verbesserung hängt von uns ab, denn jeder Mensch, der im Vollbesitz seiner Fähigkeiten ist, hat hinsichtlich aller Dinge die Freiheit, sie zu tun oder nicht zu tun. Um das Gute zu tun, fehlt ihm somit nur der Wille. (Kap. XV, Nr. 10 und Kap. XIX, Nr. 12).
19. Gebet.
Mein Gott, DU hast mir die notwendige Intelligenz gegeben, um das Gute vom Bösen zu unterscheiden. Folglich mache ich mich von dem Moment an schuldig, in dem ich erkenne, dass eine Sache schlecht ist, und ich mich nicht anstrenge, ihr zu widerstehen.
Bewahre mich vor dem Hochmut, der mich daran hindern könnte, meine Fehler wahrzunehmen, und vor den bösen Geistern, die mich dazu anstifften könnten, bei ihnen zu bleiben.
Unter all meinen Unvollkommenheiten erkenne ich, dass ich insbesondere zu (Name des Lasters) neige, und wenn ich dieser Verführung nicht widerstehe, geschieht es aus der Gewohnheit heraus, ihr nachzugeben.
DU hast mich nicht schuldig erschaffen, weil DU gerecht bist, aber mit der gleichen Fähigkeit für das Gute wie für das Böse; falls ich dem falschen Weg gefolgt bin, geschah dies aus freiem Willen. Aber aus dem gleichen Grund, aus dem ich die Freiheit gehabt habe, das Böse zu tun, habe ich sie auch, um das Gute zu tun, folglich habe ich auch die Freiheit, meinen Weg zu ändern.
Meine gegenwärtigen Fehler sind ein Überbleibsel der Unvollkommenheiten, die ich von meinen früheren Existenzen her behalten habe. Sie sind meine Erbsünde, von der ich mich durch meinen Willen und mit der Hilfe der guten Geister befreien kann.
Gute Geister, die ihr mich beschützt, insbesondere du, mein Schutzengel, gebt mir die Kraft, den bösen Eingebungen zu widerstehen und aus dem Kampf siegreich hervorzugehen.
Fehler sind Barrieren, die uns von Gott trennen, und jeder überwundene Fehler ist ein Schritt auf dem Weg des Fortschritts, der mich IHM näher bringen soll.
Der Herr gewährte mir in SEINER unendlichen Barmherzigkeit die gegenwärtige Existenz, damit sie meinem Fortschritt diene. Gute Geister, helft mir, diese Existenz zu nutzen, damit sie für mich nicht umsonst sein wird; und wenn es Gott gefällt, mich aus ihr zurückzuholen, damit ich besser aus ihr hervorgehe als ich in sie hineingegangen bin. (Kap. V, Nr. 5; Kap. XVII, Nr. 3)
Mein Gott, DU hast mir die notwendige Intelligenz gegeben, um das Gute vom Bösen zu unterscheiden. Folglich mache ich mich von dem Moment an schuldig, in dem ich erkenne, dass eine Sache schlecht ist, und ich mich nicht anstrenge, ihr zu widerstehen.
Bewahre mich vor dem Hochmut, der mich daran hindern könnte, meine Fehler wahrzunehmen, und vor den bösen Geistern, die mich dazu anstifften könnten, bei ihnen zu bleiben.
Unter all meinen Unvollkommenheiten erkenne ich, dass ich insbesondere zu (Name des Lasters) neige, und wenn ich dieser Verführung nicht widerstehe, geschieht es aus der Gewohnheit heraus, ihr nachzugeben.
DU hast mich nicht schuldig erschaffen, weil DU gerecht bist, aber mit der gleichen Fähigkeit für das Gute wie für das Böse; falls ich dem falschen Weg gefolgt bin, geschah dies aus freiem Willen. Aber aus dem gleichen Grund, aus dem ich die Freiheit gehabt habe, das Böse zu tun, habe ich sie auch, um das Gute zu tun, folglich habe ich auch die Freiheit, meinen Weg zu ändern.
Meine gegenwärtigen Fehler sind ein Überbleibsel der Unvollkommenheiten, die ich von meinen früheren Existenzen her behalten habe. Sie sind meine Erbsünde, von der ich mich durch meinen Willen und mit der Hilfe der guten Geister befreien kann.
Gute Geister, die ihr mich beschützt, insbesondere du, mein Schutzengel, gebt mir die Kraft, den bösen Eingebungen zu widerstehen und aus dem Kampf siegreich hervorzugehen.
Fehler sind Barrieren, die uns von Gott trennen, und jeder überwundene Fehler ist ein Schritt auf dem Weg des Fortschritts, der mich IHM näher bringen soll.
Der Herr gewährte mir in SEINER unendlichen Barmherzigkeit die gegenwärtige Existenz, damit sie meinem Fortschritt diene. Gute Geister, helft mir, diese Existenz zu nutzen, damit sie für mich nicht umsonst sein wird; und wenn es Gott gefällt, mich aus ihr zurückzuholen, damit ich besser aus ihr hervorgehe als ich in sie hineingegangen bin. (Kap. V, Nr. 5; Kap. XVII, Nr. 3)
Gebet, um einer Versuchung zu widerstehen
20. Vorwort.
Jeder böse Gedanke kann zwei Ursache haben: Die eigene Unvollkommenheit unserer Seele oder einen unheilvollen Einfluss, der auf sie einwirkt. In diesem letzteren Fall ist dies das Anzeichen einer Schwäche, die uns dazu neigen lässt, diesem Einfluss nachzugeben und folglich das Anzeichen einer unvollkommenen Seele, so dass derjenige, der zu Fall kommt, sich nicht auf den Einfluss eines fremden Geistes als Entschuldigung berufen kann, da dieser Geist ihn nicht zum Bösen verführt hätte, wenn er ihn unzugänglich für diese Verführung gehalten hätte.
Wenn ein böser Gedanke in uns hochkommt, können wir uns vorstellen, dass ein böswilliger Geist uns zum Bösen verführen möchte, und wir sind vollkommen frei, nachzugeben oder zu widerstehen, so als ob es sich um das Ersuchen einer lebenden Person handeln würde. Wir dürfen uns aber auch gleichzeitig vorstellen, dass unser Schutzengel oder Schutzgeist seinerseits den bösen Einfluss in uns bekämpft und voller Sorge die Entscheidung abwartet, die wir treffen werden. Unser Zögern, Böses zu tun, ist die Stimme des guten Geistes, der sich über das Gewissen bemerkbar macht.
Man erkennt, dass ein Gedanke böse ist, wenn er von der Nächstenliebe abweicht, die ja die Grundlage jeder wahren Moral ist; wenn sein Ursprung im Hochmut, in der Eitelkeit und im Egoismus zu finden ist; wenn seine Verwirklichung einem andern Schaden zufügen könnte; schließlich, wenn er uns auffordert andern das anzutun, was wir selbst nicht möchten, das sie es uns antun. (Kap. XXVIII, Nr. 15 und Kap. XV, Nr. 10).
Jeder böse Gedanke kann zwei Ursache haben: Die eigene Unvollkommenheit unserer Seele oder einen unheilvollen Einfluss, der auf sie einwirkt. In diesem letzteren Fall ist dies das Anzeichen einer Schwäche, die uns dazu neigen lässt, diesem Einfluss nachzugeben und folglich das Anzeichen einer unvollkommenen Seele, so dass derjenige, der zu Fall kommt, sich nicht auf den Einfluss eines fremden Geistes als Entschuldigung berufen kann, da dieser Geist ihn nicht zum Bösen verführt hätte, wenn er ihn unzugänglich für diese Verführung gehalten hätte.
Wenn ein böser Gedanke in uns hochkommt, können wir uns vorstellen, dass ein böswilliger Geist uns zum Bösen verführen möchte, und wir sind vollkommen frei, nachzugeben oder zu widerstehen, so als ob es sich um das Ersuchen einer lebenden Person handeln würde. Wir dürfen uns aber auch gleichzeitig vorstellen, dass unser Schutzengel oder Schutzgeist seinerseits den bösen Einfluss in uns bekämpft und voller Sorge die Entscheidung abwartet, die wir treffen werden. Unser Zögern, Böses zu tun, ist die Stimme des guten Geistes, der sich über das Gewissen bemerkbar macht.
Man erkennt, dass ein Gedanke böse ist, wenn er von der Nächstenliebe abweicht, die ja die Grundlage jeder wahren Moral ist; wenn sein Ursprung im Hochmut, in der Eitelkeit und im Egoismus zu finden ist; wenn seine Verwirklichung einem andern Schaden zufügen könnte; schließlich, wenn er uns auffordert andern das anzutun, was wir selbst nicht möchten, das sie es uns antun. (Kap. XXVIII, Nr. 15 und Kap. XV, Nr. 10).
21. Gebet.
Allmächtiger Gott, lass mich nicht der Versuchung erliegen, dass ich mich eines Fehlverhaltens schuldig mache. Wohlwollende Geister, die ihr mich beschützt, entfernt von mir diesen bösen Gedanken und gebt mir die Kraft, der Eingebung des Bösen zu widerstehen. Falls ich der Versuchung erliege, so habe ich es verdient, mein Fehlverhalten in diesem oder in einem anderen Leben büßen zu müssen, weil ich frei bin, zu wählen.
Allmächtiger Gott, lass mich nicht der Versuchung erliegen, dass ich mich eines Fehlverhaltens schuldig mache. Wohlwollende Geister, die ihr mich beschützt, entfernt von mir diesen bösen Gedanken und gebt mir die Kraft, der Eingebung des Bösen zu widerstehen. Falls ich der Versuchung erliege, so habe ich es verdient, mein Fehlverhalten in diesem oder in einem anderen Leben büßen zu müssen, weil ich frei bin, zu wählen.
Dankgebet für den Sieg über eine Versuchung
22. Vorwort.
Derjenige, der einer Versuchung widerstanden hat, verdankt diesen Beistand den guten Geistern, deren Stimmen er Gehör geschenkt hat. Er sollte also Gott und seinem Schutzengel dafür danken.
Derjenige, der einer Versuchung widerstanden hat, verdankt diesen Beistand den guten Geistern, deren Stimmen er Gehör geschenkt hat. Er sollte also Gott und seinem Schutzengel dafür danken.
23. Gebet.
Mein Gott, ich danke DIR, dass DU es mir ermöglicht hast, siegreich aus dem Kampf hervorzugehen, den ich gegen das Böse geführt habe. Mach, dass dieser Sieg mir die Kraft gibt, erneuten Versuchungen ebenfalls zu widerstehen.
Und du, mein Schutzengel, ich danke dir für die Hilfe, die du mir gewährt hast. Möge mein Gehorsam deinen Ratschlägen gegenüber von neuem deinen Schutz verdienen!
Mein Gott, ich danke DIR, dass DU es mir ermöglicht hast, siegreich aus dem Kampf hervorzugehen, den ich gegen das Böse geführt habe. Mach, dass dieser Sieg mir die Kraft gibt, erneuten Versuchungen ebenfalls zu widerstehen.
Und du, mein Schutzengel, ich danke dir für die Hilfe, die du mir gewährt hast. Möge mein Gehorsam deinen Ratschlägen gegenüber von neuem deinen Schutz verdienen!
Bitte um einen Rat
24. Vorwort.
Falls wir unentschlossen sind, etwas zu tun oder nicht zu tun, müssen wir uns selbst vor allem folgende Fragen stellen:
1. Die Sache, die ich zögere zu tun, kann sie einem andern irgendeinen Schaden zufügen?
2. Kann sie jemandem nützlich sein?
3. Wenn irgendjemand mir gegenüber dieses getan hätte, wäre ich damit zufrieden?
Wenn eine Angelegenheit nur einen selbst betrifft, dann ist es erlaubt, die Summe der persönlichen Vor- und Nachteile, die daraus entstehen könnten, abzuwägen.
Betrifft sie jedoch andere und könnte dadurch dem einen Gutes und dem andern aber Schlechtes widerfahren, so ist es gleichfalls erforderlich, die Summe der guten und der bösen Auswirkungen abzuwägen, um darauf zu verzichten oder zu handeln.
Auch für die besten Dinge ist es schließlich notwendig, die Zweckmäßigkeit und die Begleitumstände abzuwägen, weil eine an sich gute Sache in ungeschickten Händen zu schlechten Ergebnissen führen kann, wenn sie nicht mit Klugheit und Umsicht durchgeführt wird. Bevor man etwas unternimmt, ist es notwendig, seine Kräfte und seine Mittel zur Durchführung abzuschätzen.
In allen Fällen kann man aber immer die Hilfe seiner Schutzgeister erbitten, indem man sich an diesen weisen Grundsatz erinnert: „Im Zweifelsfall, enthalte dich“.
Falls wir unentschlossen sind, etwas zu tun oder nicht zu tun, müssen wir uns selbst vor allem folgende Fragen stellen:
1. Die Sache, die ich zögere zu tun, kann sie einem andern irgendeinen Schaden zufügen?
2. Kann sie jemandem nützlich sein?
3. Wenn irgendjemand mir gegenüber dieses getan hätte, wäre ich damit zufrieden?
Wenn eine Angelegenheit nur einen selbst betrifft, dann ist es erlaubt, die Summe der persönlichen Vor- und Nachteile, die daraus entstehen könnten, abzuwägen.
Betrifft sie jedoch andere und könnte dadurch dem einen Gutes und dem andern aber Schlechtes widerfahren, so ist es gleichfalls erforderlich, die Summe der guten und der bösen Auswirkungen abzuwägen, um darauf zu verzichten oder zu handeln.
Auch für die besten Dinge ist es schließlich notwendig, die Zweckmäßigkeit und die Begleitumstände abzuwägen, weil eine an sich gute Sache in ungeschickten Händen zu schlechten Ergebnissen führen kann, wenn sie nicht mit Klugheit und Umsicht durchgeführt wird. Bevor man etwas unternimmt, ist es notwendig, seine Kräfte und seine Mittel zur Durchführung abzuschätzen.
In allen Fällen kann man aber immer die Hilfe seiner Schutzgeister erbitten, indem man sich an diesen weisen Grundsatz erinnert: „Im Zweifelsfall, enthalte dich“.
25. Gebet.
Im Namen des Allmächtigen Gottes, ihr guten Geister, die ihr mich beschützt, helft mir in dieser Ungewissheit, in der ich mich befinde, die beste Lösung zu finden.
Lenkt meinen Gedanken zum Guten und wendet den Einfluss jener von mir ab, die versuchen könnten, mich irrezuleiten.
Im Namen des Allmächtigen Gottes, ihr guten Geister, die ihr mich beschützt, helft mir in dieser Ungewissheit, in der ich mich befinde, die beste Lösung zu finden.
Lenkt meinen Gedanken zum Guten und wendet den Einfluss jener von mir ab, die versuchen könnten, mich irrezuleiten.
In Situationen voller Kummer
26. Vorwort.
Wir können Gott um eine irdische Gunst bitten, und ER kann sie uns gewähren, wenn sie einen nützlichen und seriösen Zweck hat. Da wir aber die Nützlichkeit der Dinge nach unseren eigenen Gesichtspunkten beurteilen und weil unsere Sicht auf die Gegenwart begrenzt ist, sehen wir nicht immer die schlechte Seite von dem, was wir uns wünschen. Gott, der viel besser sieht als wir und nur auf unser Wohl bedacht ist, kann sie uns verweigern, wie auch ein Vater seinem Sohn das verweigert, was ihm schaden kann. Wenn uns also das, um was wir bitten, nicht gewährt wird, sollten wir nicht den Mut verlieren. Im Gegenteil, wir sollten denken, dass die Entbehrung dessen, was wir uns wünschen, uns als Prüfung oder als Sühne auferlegt wurde, und dass unser Verdienst entsprechend der Ergebenheit sein wird, mit der wir sie angenommen haben. (Kap. XXVII, Nr. 6 und Kap. II, Nr. 5 - 7).
Wir können Gott um eine irdische Gunst bitten, und ER kann sie uns gewähren, wenn sie einen nützlichen und seriösen Zweck hat. Da wir aber die Nützlichkeit der Dinge nach unseren eigenen Gesichtspunkten beurteilen und weil unsere Sicht auf die Gegenwart begrenzt ist, sehen wir nicht immer die schlechte Seite von dem, was wir uns wünschen. Gott, der viel besser sieht als wir und nur auf unser Wohl bedacht ist, kann sie uns verweigern, wie auch ein Vater seinem Sohn das verweigert, was ihm schaden kann. Wenn uns also das, um was wir bitten, nicht gewährt wird, sollten wir nicht den Mut verlieren. Im Gegenteil, wir sollten denken, dass die Entbehrung dessen, was wir uns wünschen, uns als Prüfung oder als Sühne auferlegt wurde, und dass unser Verdienst entsprechend der Ergebenheit sein wird, mit der wir sie angenommen haben. (Kap. XXVII, Nr. 6 und Kap. II, Nr. 5 - 7).
27. Gebet.
Allmächtiger Gott, der DU unsere Nöte siehst, erhöre gnädigerweise und mit Wohlwollen meine Bitten, die ich in diesen Moment an DICH richte. Wenn meine Bitte unüberlegt ist, verzeih mir; falls sie in DEINEN Augen angebracht und nützlich ist, lass die guten Geister, die DEINEN Willen ausführen, mir bei ihrer Erfüllung zu Hilfe kommen.
Was auch immer kommen mag, mein Gott, DEIN Wille geschehe. Falls meine Wünsche nicht erfüllt werden, bedeutet dies, dass es DEINE Absicht ist, mich zu prüfen, und ich unterwerfe mich, ohne zu murren. Gib, dass ich auf keinen Fall den Mut verliere, und dass weder mein Glaube noch meine Ergebenheit ins Wanken gerät. (nun kannst du deine Bitte formulieren)
Allmächtiger Gott, der DU unsere Nöte siehst, erhöre gnädigerweise und mit Wohlwollen meine Bitten, die ich in diesen Moment an DICH richte. Wenn meine Bitte unüberlegt ist, verzeih mir; falls sie in DEINEN Augen angebracht und nützlich ist, lass die guten Geister, die DEINEN Willen ausführen, mir bei ihrer Erfüllung zu Hilfe kommen.
Was auch immer kommen mag, mein Gott, DEIN Wille geschehe. Falls meine Wünsche nicht erfüllt werden, bedeutet dies, dass es DEINE Absicht ist, mich zu prüfen, und ich unterwerfe mich, ohne zu murren. Gib, dass ich auf keinen Fall den Mut verliere, und dass weder mein Glaube noch meine Ergebenheit ins Wanken gerät. (nun kannst du deine Bitte formulieren)
Dankgebet für eine erlangte Gunst
28. Vorwort.
Man soll nicht nur die Dinge von großer Bedeutung als glückliche Ereignisse betrachten; die scheinbar unbedeutendsten Ereignisse sind oft die, die unser Schicksal am meisten beeinflussen. Der Mensch vergisst leicht das Gute und erinnert sich eher an das, was er erlitten hat. Wenn wir Tag für Tag die Wohltaten registrieren würden, die uns zuteil geworden sind, ohne sie erbeten zu haben, würden wir uns oft darüber wundern, so viele bekommen zu haben, die aus unserem Gedächtnis entschwunden sind und wir wären über unsere Undankbarkeit beschämt.
Jeden Abend, wenn wir unsere Seele zu Gott erheben, sollen wir uns an die Gunst erinnern, die ER uns während des Tages gewährt hat, und IHM dafür danken. Besonders in den Augenblicken, wo wir die Wirkung SEINER Güte und SEINES Schutzes empfinden, sollten wir IHM, durch einen spontanen Impuls, unsere Dankbarkeit bezeugen. Dafür genügt ein Gedanke, der IHM die Wohltaten zuschreibt, ohne dass es notwendig wäre, die Arbeit dafür zu unterbrechen.
Die Wohltaten Gottes bestehen nicht nur aus materiellen Dingen; man sollte IHM auch für die guten Ideen und die glücklichen Inspirationen danken, die uns eingegeben werden. Während der Hochmütige sich daraus ein Verdienst macht und der Ungläubige diese dem Zufall zuschreibt, dankt derjenige, der gläubig ist, Gott und den guten Geistern. Hierfür sind keine langen Sätze notwendig: „Danke, mein Gott, für den guten Gedanken, den DU mir eingegeben hast“, das sagt mehr als viele Worte. Die spontane Begeisterung, die uns dazu bringt, Gott das Gute zuzuschreiben, das uns geschieht, bezeugt eine Gewohnheit der Dankbarkeit und der Demut, die die Sympathie der guten Geister für uns gewinnt.
Man soll nicht nur die Dinge von großer Bedeutung als glückliche Ereignisse betrachten; die scheinbar unbedeutendsten Ereignisse sind oft die, die unser Schicksal am meisten beeinflussen. Der Mensch vergisst leicht das Gute und erinnert sich eher an das, was er erlitten hat. Wenn wir Tag für Tag die Wohltaten registrieren würden, die uns zuteil geworden sind, ohne sie erbeten zu haben, würden wir uns oft darüber wundern, so viele bekommen zu haben, die aus unserem Gedächtnis entschwunden sind und wir wären über unsere Undankbarkeit beschämt.
Jeden Abend, wenn wir unsere Seele zu Gott erheben, sollen wir uns an die Gunst erinnern, die ER uns während des Tages gewährt hat, und IHM dafür danken. Besonders in den Augenblicken, wo wir die Wirkung SEINER Güte und SEINES Schutzes empfinden, sollten wir IHM, durch einen spontanen Impuls, unsere Dankbarkeit bezeugen. Dafür genügt ein Gedanke, der IHM die Wohltaten zuschreibt, ohne dass es notwendig wäre, die Arbeit dafür zu unterbrechen.
Die Wohltaten Gottes bestehen nicht nur aus materiellen Dingen; man sollte IHM auch für die guten Ideen und die glücklichen Inspirationen danken, die uns eingegeben werden. Während der Hochmütige sich daraus ein Verdienst macht und der Ungläubige diese dem Zufall zuschreibt, dankt derjenige, der gläubig ist, Gott und den guten Geistern. Hierfür sind keine langen Sätze notwendig: „Danke, mein Gott, für den guten Gedanken, den DU mir eingegeben hast“, das sagt mehr als viele Worte. Die spontane Begeisterung, die uns dazu bringt, Gott das Gute zuzuschreiben, das uns geschieht, bezeugt eine Gewohnheit der Dankbarkeit und der Demut, die die Sympathie der guten Geister für uns gewinnt.
29. Gebet.
Unendlich guter Gott, DEIN Name sei gesegnet für die Wohltaten, die DU mir gewährt hast. Es wäre empörend, wenn ich die Ereignisse dem Zufall oder meinem Verdienst zuschreiben würde.
Gute Geister, ihr, die ihr die Ausführenden des Willen Gottes gewesen seid, ich danke euch und besonders dir, meinem Schutzengel. Wendet von mir den Gedanken ab, stolz darauf zu sein und davon einen Gebrauch zu machen, der nicht für das Gute wäre.
Besonders danke ich euch für (hier die Angelegenheit benennen)
Unendlich guter Gott, DEIN Name sei gesegnet für die Wohltaten, die DU mir gewährt hast. Es wäre empörend, wenn ich die Ereignisse dem Zufall oder meinem Verdienst zuschreiben würde.
Gute Geister, ihr, die ihr die Ausführenden des Willen Gottes gewesen seid, ich danke euch und besonders dir, meinem Schutzengel. Wendet von mir den Gedanken ab, stolz darauf zu sein und davon einen Gebrauch zu machen, der nicht für das Gute wäre.
Besonders danke ich euch für (hier die Angelegenheit benennen)
Handlung der Ergebenheit und der Resignation
30. Vorwort.
Würden wir die Ursache für den uns zugestoßenen Kummer suchen, so könnten wir oft feststellen, dass sie aus unserer Unvorsichtigkeit, unserer Sorglosigkeit oder von irgendeiner früheren Handlung herrührt. In solchen Fällen können wir nur uns selbst dafür verantwortlich machen. Falls der Grund eines Unglücks unabhängig von jeglicher unserer Handlungen ist, handelt es sich entweder um eine Prüfung für das gegenwärtige Leben oder die Sühne aus einer vorherigen Existenz, und in diesem letzteren Fall kann die Art der Sühne uns die Art des Fehlers erkennen lassen, weil wir immer damit bestraft werden, wogegen wir gesündigt haben. (Kapitel V, Nr. 4, 6 und folgende)
Bei dem, was uns betrübt, sehen wir im Allgemeinen nur das gegenwärtige Leiden und nicht die späteren günstigen Folgen, die daraus entstehen können. Das Gute ist oft die Folge eines vorübergehenden Bösen, wie die Heilung eines Kranken das Resultat der schmerzhaften Mittel ist, die man angewendet hat, um sie zu erreichen. In allen Fällen sollten wir uns dem Gottes Willen unterwerfen und die Drangsale des Lebens mutig ertragen, wenn wir möchten, dass sie uns angerechnet werden; so dass diese Worte Jesu auch an uns angewendet werden: „Selig sind die Leidenden“. (Kapitel V, Nr. 18).
Würden wir die Ursache für den uns zugestoßenen Kummer suchen, so könnten wir oft feststellen, dass sie aus unserer Unvorsichtigkeit, unserer Sorglosigkeit oder von irgendeiner früheren Handlung herrührt. In solchen Fällen können wir nur uns selbst dafür verantwortlich machen. Falls der Grund eines Unglücks unabhängig von jeglicher unserer Handlungen ist, handelt es sich entweder um eine Prüfung für das gegenwärtige Leben oder die Sühne aus einer vorherigen Existenz, und in diesem letzteren Fall kann die Art der Sühne uns die Art des Fehlers erkennen lassen, weil wir immer damit bestraft werden, wogegen wir gesündigt haben. (Kapitel V, Nr. 4, 6 und folgende)
Bei dem, was uns betrübt, sehen wir im Allgemeinen nur das gegenwärtige Leiden und nicht die späteren günstigen Folgen, die daraus entstehen können. Das Gute ist oft die Folge eines vorübergehenden Bösen, wie die Heilung eines Kranken das Resultat der schmerzhaften Mittel ist, die man angewendet hat, um sie zu erreichen. In allen Fällen sollten wir uns dem Gottes Willen unterwerfen und die Drangsale des Lebens mutig ertragen, wenn wir möchten, dass sie uns angerechnet werden; so dass diese Worte Jesu auch an uns angewendet werden: „Selig sind die Leidenden“. (Kapitel V, Nr. 18).
31. Gebet.
Mein Gott, DU bist souverän gerecht: Jedes Leiden hier auf Erden muss daher seine gerechte Ursache und seine Nützlichkeit haben. Ich sehe die Ursache des Kummers, den ich erleide, als eine Sühne meiner vergangenen Fehler an und als eine Prüfung für die Zukunft.
Gute Geister, ihr, die ihr mich beschützt, gebt mir die Kraft, das Leiden ohne Murren zu ertragen. Macht, dass ich es wie eine heilsame Warnung sehe; dass es mich reicher an Erfahrung macht; dass es meinen Hochmut, Ehrgeiz, meine törichte Eitelkeit und meinen Egoismus bekämpft; und somit zu meinem Fortschritt beiträgt.
Mein Gott, DU bist souverän gerecht: Jedes Leiden hier auf Erden muss daher seine gerechte Ursache und seine Nützlichkeit haben. Ich sehe die Ursache des Kummers, den ich erleide, als eine Sühne meiner vergangenen Fehler an und als eine Prüfung für die Zukunft.
Gute Geister, ihr, die ihr mich beschützt, gebt mir die Kraft, das Leiden ohne Murren zu ertragen. Macht, dass ich es wie eine heilsame Warnung sehe; dass es mich reicher an Erfahrung macht; dass es meinen Hochmut, Ehrgeiz, meine törichte Eitelkeit und meinen Egoismus bekämpft; und somit zu meinem Fortschritt beiträgt.
32. Ein weiteres Gebet:
Mein Gott, ich empfinde das Bedürfnis, DICH darum zu bitten, mir die Kraft zu geben, die Prüfungen zu ertragen, die DU mir auferlegt hast. Erlaube, dass das Licht in meinem Geist lebendig werde, damit ich die ganze Tragweite einer Liebe verstehen kann, die mich leiden lässt, weil sie mich retten will. Mit Ergebenheit unterwerfe ich mich DIR, mein Gott; aber leider ist der Mensch so schwach, dass ich zu erliegen fürchte, wenn DU mich nicht stärkst. Verlass mich nicht, mein Herr, denn ohne DICH vermag ich nichts.
Mein Gott, ich empfinde das Bedürfnis, DICH darum zu bitten, mir die Kraft zu geben, die Prüfungen zu ertragen, die DU mir auferlegt hast. Erlaube, dass das Licht in meinem Geist lebendig werde, damit ich die ganze Tragweite einer Liebe verstehen kann, die mich leiden lässt, weil sie mich retten will. Mit Ergebenheit unterwerfe ich mich DIR, mein Gott; aber leider ist der Mensch so schwach, dass ich zu erliegen fürchte, wenn DU mich nicht stärkst. Verlass mich nicht, mein Herr, denn ohne DICH vermag ich nichts.
33. Ein weiteres Gebet:
Ich habe meinen Blick zu DIR erhoben, oh Ewiger! und habe mich gestärkt gefühlt. DU bist meine Kraft, verlass mich nicht, mein Gott! Die Last meiner schlechten Taten erdrückt mich! Hilf mir! DU kennst die Schwäche meines Fleisches und wendest DEINEN Blick nicht vor mir ab!
Es verzehrt mich ein brennender Durst. Lass die Quelle des lebendigen Wassers hervorsprudeln, und mein Durst wird gestillt. Dass mein Mund sich nur öffne, um DICH zu lobpreisen und nicht über die Betrübnisse meines Lebens zu murren. Ich bin schwach, Herr, aber DEINE Liebe wird mich stärken.
Ewiger Gott! DU allein bist groß, DU allein bist das Ziel und der Zweck meines Lebens. DEIN Name sei gelobt, wenn DU mich bestrafst, denn DU bist der Herr und ich der untreue Diener. Ich werde meine Stirn beugen, ohne mich zu beklagen, denn DU allein bist groß, DU allein bist das Ziel meines Lebens.
Ich habe meinen Blick zu DIR erhoben, oh Ewiger! und habe mich gestärkt gefühlt. DU bist meine Kraft, verlass mich nicht, mein Gott! Die Last meiner schlechten Taten erdrückt mich! Hilf mir! DU kennst die Schwäche meines Fleisches und wendest DEINEN Blick nicht vor mir ab!
Es verzehrt mich ein brennender Durst. Lass die Quelle des lebendigen Wassers hervorsprudeln, und mein Durst wird gestillt. Dass mein Mund sich nur öffne, um DICH zu lobpreisen und nicht über die Betrübnisse meines Lebens zu murren. Ich bin schwach, Herr, aber DEINE Liebe wird mich stärken.
Ewiger Gott! DU allein bist groß, DU allein bist das Ziel und der Zweck meines Lebens. DEIN Name sei gelobt, wenn DU mich bestrafst, denn DU bist der Herr und ich der untreue Diener. Ich werde meine Stirn beugen, ohne mich zu beklagen, denn DU allein bist groß, DU allein bist das Ziel meines Lebens.
Angesichts einer bevorstehenden Gefahr
34. Vorwort.
Durch die Gefahren, die wir erleben, erinnert uns Gott an unsere Schwäche und an die Zerbrechlichkeit unserer Existenz. ER zeigt uns, dass unser Leben in SEINER Hand ist, und dass es nur an einem Faden hängt, der zu einem Zeitpunkt zerreißen kann, an dem wir nicht damit rechnen. In dieser Hinsicht gibt es kein Privileg für irgendjemanden, denn der Große und der Kleine sind den gleichen Alternativen unterworfen.
Wenn man die Art und die Konsequenzen der Gefahr genau untersucht, sieht man, dass diese sehr oft, wenn sie eintreffen würden, die Strafe für einen begangenen Fehler oder für eine vernachlässigte Pflicht gewesen wären.
Durch die Gefahren, die wir erleben, erinnert uns Gott an unsere Schwäche und an die Zerbrechlichkeit unserer Existenz. ER zeigt uns, dass unser Leben in SEINER Hand ist, und dass es nur an einem Faden hängt, der zu einem Zeitpunkt zerreißen kann, an dem wir nicht damit rechnen. In dieser Hinsicht gibt es kein Privileg für irgendjemanden, denn der Große und der Kleine sind den gleichen Alternativen unterworfen.
Wenn man die Art und die Konsequenzen der Gefahr genau untersucht, sieht man, dass diese sehr oft, wenn sie eintreffen würden, die Strafe für einen begangenen Fehler oder für eine vernachlässigte Pflicht gewesen wären.
35. Gebet.
Allmächtiger Gott und du, mein Schutzengel, helft mir! Sollte ich erliegen, möge der Wille Gottes geschehen. Werde ich gerettet, so will ich den Rest meines Lebens das Böse wiedergutmachen, das ich getan habe und das ich nun bereue.
Allmächtiger Gott und du, mein Schutzengel, helft mir! Sollte ich erliegen, möge der Wille Gottes geschehen. Werde ich gerettet, so will ich den Rest meines Lebens das Böse wiedergutmachen, das ich getan habe und das ich nun bereue.
Dankgebet nach dem Entgehen einer Gefahr
36. Vorwort.
Durch die Gefahr, durch die wir gegangen sind, zeigt Gott uns, dass wir von einem Augenblick auf den anderen gerufen werden können, um Rechenschaft darüber abzulegen, wie wir unser Leben genutzt haben. ER mahnt uns auf diese Weise, uns auf uns selbst zu besinnen und zu verbessern.
Durch die Gefahr, durch die wir gegangen sind, zeigt Gott uns, dass wir von einem Augenblick auf den anderen gerufen werden können, um Rechenschaft darüber abzulegen, wie wir unser Leben genutzt haben. ER mahnt uns auf diese Weise, uns auf uns selbst zu besinnen und zu verbessern.
37. Gebet.
Mein Gott und du, mein Schutzengel, ich danke euch für die Hilfe, die ihr mir in der Gefahr, die mich bedroht hat, geschickt habt. Diese Gefahr möge für mich eine Warnung sein und mir meine Fehler vor Augen führen, durch die ich in sie hineingeraten bin. Ich verstehe, Herr, dass mein Leben in DEINER Hand liegt und dass DU es mir wegnehmen kannst, wann es DIR gefällt. Inspiriere mir durch die guten Geister, die mir helfen, die Gedanken, die Zeit gut zu nutzen, die DU mir auf dieser Welt gewährt hast.
Mein Schutzengel, unterstütze mich bei dem gefassten Beschluss, meine Fehler wieder gutzumachen und Gutes zu tun, soviel in meiner Macht steht, damit ich - wenn es Gott gefällt, mich zu sich zu rufen - mit weniger Unvollkommenheiten belastet in die geistige Welt eintreten kann.
Mein Gott und du, mein Schutzengel, ich danke euch für die Hilfe, die ihr mir in der Gefahr, die mich bedroht hat, geschickt habt. Diese Gefahr möge für mich eine Warnung sein und mir meine Fehler vor Augen führen, durch die ich in sie hineingeraten bin. Ich verstehe, Herr, dass mein Leben in DEINER Hand liegt und dass DU es mir wegnehmen kannst, wann es DIR gefällt. Inspiriere mir durch die guten Geister, die mir helfen, die Gedanken, die Zeit gut zu nutzen, die DU mir auf dieser Welt gewährt hast.
Mein Schutzengel, unterstütze mich bei dem gefassten Beschluss, meine Fehler wieder gutzumachen und Gutes zu tun, soviel in meiner Macht steht, damit ich - wenn es Gott gefällt, mich zu sich zu rufen - mit weniger Unvollkommenheiten belastet in die geistige Welt eintreten kann.
Beim Einschlafen
38. Vorwort.
Der Schlaf ist die Erholung des Körpers, der Geist aber braucht sich nicht auszuruhen. Während die Sinne einschlafen, befreit sich die Seele teilweise von der Materie und genießt die Freiheiten des Geistes. Der Schlaf ist dem Menschen für die Wiederherstellung der organischen und auch der moralischen Kräfte gegeben. Während der Körper die Elemente wiedergewinnt, die er durch die Aktivitäten des Tages verloren hat, kommt der Geist unter anderen Geistern wieder zu Kräften. Bei dem, was er dort sieht und hört und bei den Ratschlägen, die er erhält, schöpft er Ideen, die ihm beim Aufwachen als Intuition wieder gegenwärtig sind. Es ist die vorübergehende Rückkehr des Verbannten in seine wahre Heimat; der Gefangene, dem für einen Augenblick seine Freiheit zurückgegeben wird.
Aber es geschieht genauso wie mit einem entarteten Gefangenen, dass der Geist nicht immer diese Momente der Freiheit für seinen Fortschritt nutzt. Wenn er niedere Instinkte hat, sucht er - anstatt die Gesellschaft von guten Geistern zu suchen – diejenigen auf, die ihm ähnlich sind, und besucht solche Orte, an denen er seinen Neigungen freien Lauf lassen kann.
Möge derjenige, der von dieser Wahrheit überzeugt ist, seine Gedanken in dem Moment erheben, in dem sich der Schlaf nähert, und um die Ratschläge der guten Geister und von allen, an die er sich gerne erinnert, bitten, damit sie sich während dieser kurzen Zeit der Freiheit, die ihm gewährt wird, bei ihm versammeln können, und wenn er aufwacht, wird er sich stärker fühlen gegen das Böse und mutiger gegen die Widrigkeiten des Lebens.
Der Schlaf ist die Erholung des Körpers, der Geist aber braucht sich nicht auszuruhen. Während die Sinne einschlafen, befreit sich die Seele teilweise von der Materie und genießt die Freiheiten des Geistes. Der Schlaf ist dem Menschen für die Wiederherstellung der organischen und auch der moralischen Kräfte gegeben. Während der Körper die Elemente wiedergewinnt, die er durch die Aktivitäten des Tages verloren hat, kommt der Geist unter anderen Geistern wieder zu Kräften. Bei dem, was er dort sieht und hört und bei den Ratschlägen, die er erhält, schöpft er Ideen, die ihm beim Aufwachen als Intuition wieder gegenwärtig sind. Es ist die vorübergehende Rückkehr des Verbannten in seine wahre Heimat; der Gefangene, dem für einen Augenblick seine Freiheit zurückgegeben wird.
Aber es geschieht genauso wie mit einem entarteten Gefangenen, dass der Geist nicht immer diese Momente der Freiheit für seinen Fortschritt nutzt. Wenn er niedere Instinkte hat, sucht er - anstatt die Gesellschaft von guten Geistern zu suchen – diejenigen auf, die ihm ähnlich sind, und besucht solche Orte, an denen er seinen Neigungen freien Lauf lassen kann.
Möge derjenige, der von dieser Wahrheit überzeugt ist, seine Gedanken in dem Moment erheben, in dem sich der Schlaf nähert, und um die Ratschläge der guten Geister und von allen, an die er sich gerne erinnert, bitten, damit sie sich während dieser kurzen Zeit der Freiheit, die ihm gewährt wird, bei ihm versammeln können, und wenn er aufwacht, wird er sich stärker fühlen gegen das Böse und mutiger gegen die Widrigkeiten des Lebens.
39. Gebet.
Meine Seele wird für einen Augenblick mit den anderen Geistern zusammen sein. Mögen diejenigen, die gut sind, mir mit ihrem Rat zu Hilfe kommen. Mach, mein Schutzengel, dass ich beim Aufwachen einen nachhaltigen und heilsamen Eindruck bewahre.
Meine Seele wird für einen Augenblick mit den anderen Geistern zusammen sein. Mögen diejenigen, die gut sind, mir mit ihrem Rat zu Hilfe kommen. Mach, mein Schutzengel, dass ich beim Aufwachen einen nachhaltigen und heilsamen Eindruck bewahre.
In Erwartung des nahenden Todes
40. Vorwort.
Der Glaube an die Zukunft und die Erhebung der Gedanken – schon im Laufe des Lebens - in Richtung auf die zukünftigen Bestimmungen, helfen bei der schnellen Befreiung des Geistes, indem sie die Bande schwächen, die ihn an den Körper binden; oft ist das physische Leben noch nicht erlöscht, während die Seele sich bereits ungeduldig in ihrem Flug zur Unendlichkeit emporgeschwungen hat. Im Gegensatz dazu sind bei dem Menschen, der all seine Gedanken auf die materiellen Dinge konzentriert hat, diese Bande zäher; die Trennung ist schwierig und schmerzhaft, und das Aufwachen jenseits des Grabes ist voller Verwirrung und Angst.
Der Glaube an die Zukunft und die Erhebung der Gedanken – schon im Laufe des Lebens - in Richtung auf die zukünftigen Bestimmungen, helfen bei der schnellen Befreiung des Geistes, indem sie die Bande schwächen, die ihn an den Körper binden; oft ist das physische Leben noch nicht erlöscht, während die Seele sich bereits ungeduldig in ihrem Flug zur Unendlichkeit emporgeschwungen hat. Im Gegensatz dazu sind bei dem Menschen, der all seine Gedanken auf die materiellen Dinge konzentriert hat, diese Bande zäher; die Trennung ist schwierig und schmerzhaft, und das Aufwachen jenseits des Grabes ist voller Verwirrung und Angst.
41. Gebet.
Mein Gott! Ich glaube an DICH und an DEINE ewige Güte! Deshalb kann ich nicht daran glauben, dass DU den Menschen die Intelligenz, die ihn DICH erkennen lässt und das Streben nach der Zukunft, gegeben hast, um ihn danach in das Nichts versenken zu lassen.
Ich glaube, dass mein Körper nur die vergängliche Hülle meiner Seele ist, und dass ich, wenn ich aufgehört habe zu leben, in der Welt der Geister aufwachen werde.
Allmächtiger Gott, ich spüre, dass die Bande reißen, die meine Seele an meinen Körper binden, und bald werde ich Rechenschaft darüber ablegen, was ich aus meinem Leben gemacht habe, das ich verlasse. Ich werde die Folgen tragen von dem Guten oder dem Bösen, das ich getan habe. Dort wird es weder Täuschungen noch mögliche Ausflüchte mehr geben. Meine ganze Vergangenheit wird sich vor mir abspielen und es wird gemäß meiner Taten über mich geurteilt.
Ich werde nichts von den Gütern der Erde mitnehmen. Ehren, Reichtümer, Befriedigungen der Eitelkeit und des Stolzes, schließlich alles, was mit dem Körper zu tun hat, wird auf der Erde bleiben. Nicht einmal der geringste Teil von all diesen Dingen wird mich begleiten und mir von keinem Nutzen in der geistigen Welt sein. Ich werde nur das mitnehmen, was zu meiner Seele gehört, d.h. die guten und die schlechten Eigenschaften, die auf der Waage einer strengen Gerechtigkeit gewogen werden. Ich werde umso strenger beurteilt werden, je mehr meine irdische Situation mir die Gelegenheit gegeben hat, das Gute zu tun, und ich es nicht getan habe. (Kap. XVI, Nr. 9)
Barmherziger Gott, möge meine Reue bei DIR ankommen! Sei mir gnädig und breite DEINE Nachsicht über mir aus!
Wenn es DIR gefällt, meine Existenz hier zu verlängern, dann möge, soweit es mir möglich ist, diese Verlängerung der Wiedergutmachung des Bösen, das ich getan haben mag, dienen. Falls meine Stunde unwiderruflich geschlagen hat, nehme ich den beruhigenden Gedanken mit mir, dass es mir erlaubt sein wird, mich durch neue Prüfungen zu erlösen, damit ich eines Tages das Glück der Auserwählten verdiene.
Wenn es mir nicht gegeben sein wird, sofort in den Genuss dieser ungetrübten Glückseligkeit zu gelangen, was nur das Verdienst der ganz besonders Gerechten ist, weiß ich doch, dass mir die Hoffnung nicht auf immer verwehrt ist und dass ich mit meiner Arbeit das Ziel früher oder später erreichen werde, entsprechend meiner Bemühungen. Ich weiß, dass die guten Geister und mein Schutzengel in meiner Nähe sind, um mich zu empfangen. Ich werde sie bald so sehen, wie sie mich sehen. Ich weiß, dass ich die, die ich auf der Erde geliebt habe, wieder treffen werde, falls ich es verdient habe, und dass diejenigen, die ich auf dieser Welt hinterlasse, eines Tages wieder mit mir zusammentreffen werden, damit wir auf immer vereint bleiben, aber zwischenzeitlich wird es mir schon möglich sein, sie zu besuchen.
Ich weiß auch, dass ich diejenigen treffen werde, denen ich geschadet habe. Mögen sie mir verzeihen, was sie mir vorzuwerfen haben: meinen Hochmut, meine Härte, meine Ungerechtigkeiten, damit ihre Anwesenheit mich nicht vor Scham niederdrückt!
Ich vergebe all jenen, die mir auf der Erde Böses getan haben oder antun wollten; ich hege ihnen gegenüber keinen Groll und ich bitte DICH, Gott, ihnen zu vergeben.
Herr, gib mir die Kraft, ohne Bedauern die Genüsse dieser Erde zu verlassen. Sie sind nichts verglichen mit den reinen Freuden der Welt, in die ich nun eintreten werde. Dort gibt es für den Gerechten weder Qualen noch Leiden oder Elend, nur der Schuldige leidet, aber ihm bleibt stets den Trost der Hoffnung.
Gute Geister und du mein Schutzengel lasst mich keine Fehler machen in diesem letzten Augenblick. Lasst vor meinen Augen das göttliche Licht leuchten, um meinen Glauben wieder zu beleben, falls er ins Wanken geraten war.
Anmerkung: Siehe unter V.: „Gebete für Kranke und Besessene“.
Mein Gott! Ich glaube an DICH und an DEINE ewige Güte! Deshalb kann ich nicht daran glauben, dass DU den Menschen die Intelligenz, die ihn DICH erkennen lässt und das Streben nach der Zukunft, gegeben hast, um ihn danach in das Nichts versenken zu lassen.
Ich glaube, dass mein Körper nur die vergängliche Hülle meiner Seele ist, und dass ich, wenn ich aufgehört habe zu leben, in der Welt der Geister aufwachen werde.
Allmächtiger Gott, ich spüre, dass die Bande reißen, die meine Seele an meinen Körper binden, und bald werde ich Rechenschaft darüber ablegen, was ich aus meinem Leben gemacht habe, das ich verlasse. Ich werde die Folgen tragen von dem Guten oder dem Bösen, das ich getan habe. Dort wird es weder Täuschungen noch mögliche Ausflüchte mehr geben. Meine ganze Vergangenheit wird sich vor mir abspielen und es wird gemäß meiner Taten über mich geurteilt.
Ich werde nichts von den Gütern der Erde mitnehmen. Ehren, Reichtümer, Befriedigungen der Eitelkeit und des Stolzes, schließlich alles, was mit dem Körper zu tun hat, wird auf der Erde bleiben. Nicht einmal der geringste Teil von all diesen Dingen wird mich begleiten und mir von keinem Nutzen in der geistigen Welt sein. Ich werde nur das mitnehmen, was zu meiner Seele gehört, d.h. die guten und die schlechten Eigenschaften, die auf der Waage einer strengen Gerechtigkeit gewogen werden. Ich werde umso strenger beurteilt werden, je mehr meine irdische Situation mir die Gelegenheit gegeben hat, das Gute zu tun, und ich es nicht getan habe. (Kap. XVI, Nr. 9)
Barmherziger Gott, möge meine Reue bei DIR ankommen! Sei mir gnädig und breite DEINE Nachsicht über mir aus!
Wenn es DIR gefällt, meine Existenz hier zu verlängern, dann möge, soweit es mir möglich ist, diese Verlängerung der Wiedergutmachung des Bösen, das ich getan haben mag, dienen. Falls meine Stunde unwiderruflich geschlagen hat, nehme ich den beruhigenden Gedanken mit mir, dass es mir erlaubt sein wird, mich durch neue Prüfungen zu erlösen, damit ich eines Tages das Glück der Auserwählten verdiene.
Wenn es mir nicht gegeben sein wird, sofort in den Genuss dieser ungetrübten Glückseligkeit zu gelangen, was nur das Verdienst der ganz besonders Gerechten ist, weiß ich doch, dass mir die Hoffnung nicht auf immer verwehrt ist und dass ich mit meiner Arbeit das Ziel früher oder später erreichen werde, entsprechend meiner Bemühungen. Ich weiß, dass die guten Geister und mein Schutzengel in meiner Nähe sind, um mich zu empfangen. Ich werde sie bald so sehen, wie sie mich sehen. Ich weiß, dass ich die, die ich auf der Erde geliebt habe, wieder treffen werde, falls ich es verdient habe, und dass diejenigen, die ich auf dieser Welt hinterlasse, eines Tages wieder mit mir zusammentreffen werden, damit wir auf immer vereint bleiben, aber zwischenzeitlich wird es mir schon möglich sein, sie zu besuchen.
Ich weiß auch, dass ich diejenigen treffen werde, denen ich geschadet habe. Mögen sie mir verzeihen, was sie mir vorzuwerfen haben: meinen Hochmut, meine Härte, meine Ungerechtigkeiten, damit ihre Anwesenheit mich nicht vor Scham niederdrückt!
Ich vergebe all jenen, die mir auf der Erde Böses getan haben oder antun wollten; ich hege ihnen gegenüber keinen Groll und ich bitte DICH, Gott, ihnen zu vergeben.
Herr, gib mir die Kraft, ohne Bedauern die Genüsse dieser Erde zu verlassen. Sie sind nichts verglichen mit den reinen Freuden der Welt, in die ich nun eintreten werde. Dort gibt es für den Gerechten weder Qualen noch Leiden oder Elend, nur der Schuldige leidet, aber ihm bleibt stets den Trost der Hoffnung.
Gute Geister und du mein Schutzengel lasst mich keine Fehler machen in diesem letzten Augenblick. Lasst vor meinen Augen das göttliche Licht leuchten, um meinen Glauben wieder zu beleben, falls er ins Wanken geraten war.
Anmerkung: Siehe unter V.: „Gebete für Kranke und Besessene“.
III. Gebete für andere
Für jemand, der bekümmert ist
42. Vorwort.
Falls es im Interesse des Betrübten ist, dass seine Prüfung ihren Lauf nimmt, wird sie nicht auf unsere Bitte hin verkürzt; es wäre aber ein Akt der Ungnade, wenn man aufgeben würde, nur weil die Bitte nicht erhört wurde. Außerdem, selbst wenn die Prüfung nicht unterbrochen wird, können wir vielleicht einen Trost in etwas anderem finden, der die Bitterkeit der Prüfung mildert. Mut und Ergebenheit sind wahrhaft hilfreich für denjenigen, der betrübt ist, denn ohne sie wird das, worunter er leidet, nicht nützlich für ihn sein, und er wird nicht umhin kommen, die Prüfung erneut zu beginnen. Daher müssen wir unsere Bemühungen vor allem auf Folgendes ausrichten, sei es, indem wir die guten Geister um Beistand für ihn bitten oder ihm durch Ratschläge und Ermutigungen wieder Mut zu machen, und nicht zuletzt ihm auch materiell beizustehen, falls dies möglich ist. Das Gebet kann in diesem Fall auch eine direkte Wirkung haben, indem es eine fluidale Strömung zu dieser Person leitet, um ihre Gemütsverfassung zu stärken. (Kap. V, Nr. 5 und 27, Kap. XXVII, Nr. 6 und 10)
Falls es im Interesse des Betrübten ist, dass seine Prüfung ihren Lauf nimmt, wird sie nicht auf unsere Bitte hin verkürzt; es wäre aber ein Akt der Ungnade, wenn man aufgeben würde, nur weil die Bitte nicht erhört wurde. Außerdem, selbst wenn die Prüfung nicht unterbrochen wird, können wir vielleicht einen Trost in etwas anderem finden, der die Bitterkeit der Prüfung mildert. Mut und Ergebenheit sind wahrhaft hilfreich für denjenigen, der betrübt ist, denn ohne sie wird das, worunter er leidet, nicht nützlich für ihn sein, und er wird nicht umhin kommen, die Prüfung erneut zu beginnen. Daher müssen wir unsere Bemühungen vor allem auf Folgendes ausrichten, sei es, indem wir die guten Geister um Beistand für ihn bitten oder ihm durch Ratschläge und Ermutigungen wieder Mut zu machen, und nicht zuletzt ihm auch materiell beizustehen, falls dies möglich ist. Das Gebet kann in diesem Fall auch eine direkte Wirkung haben, indem es eine fluidale Strömung zu dieser Person leitet, um ihre Gemütsverfassung zu stärken. (Kap. V, Nr. 5 und 27, Kap. XXVII, Nr. 6 und 10)
43. Gebet.
Mein Gott! DEINE Güte ist unendlich, bitte mildere die Bitterkeit der Zustände von (Name der Person), wenn dies auch DEIN Wille ist.
Gute Geister, im Namen des allmächtigen Gottes, ich flehe euch an, ihm in seiner Betrübnis beizustehen. Falls ihm die Leiden in seinem eigenen Interesse nicht erspart werden können, veranlasse ihn zu verstehen, dass sie für seinen Fortschritt notwendig sind. Gebt ihm das Vertrauen in Gott und die Zukunft, damit die Bitterkeit seines Kummers gemildert wird. Gebt ihm auch die Kraft, damit er nicht der Verzweiflung unterliegt, was ihn den Nutzen seiner Prüfung zunichte und seine zukünftige Lage noch verschlimmern würde. Leitet meine Gedanken zu ihm, sie mögen seinen Mut unterstützen.
Mein Gott! DEINE Güte ist unendlich, bitte mildere die Bitterkeit der Zustände von (Name der Person), wenn dies auch DEIN Wille ist.
Gute Geister, im Namen des allmächtigen Gottes, ich flehe euch an, ihm in seiner Betrübnis beizustehen. Falls ihm die Leiden in seinem eigenen Interesse nicht erspart werden können, veranlasse ihn zu verstehen, dass sie für seinen Fortschritt notwendig sind. Gebt ihm das Vertrauen in Gott und die Zukunft, damit die Bitterkeit seines Kummers gemildert wird. Gebt ihm auch die Kraft, damit er nicht der Verzweiflung unterliegt, was ihn den Nutzen seiner Prüfung zunichte und seine zukünftige Lage noch verschlimmern würde. Leitet meine Gedanken zu ihm, sie mögen seinen Mut unterstützen.
Dankgebet für eine Gunst, die anderen gewährt wurde
44. Vorwort.
Derjenige, der vom Egoismus nicht beherrscht wird, freut sich über das Gute, das seinem Nächsten widerfährt, auch wenn er es nicht in einem Gebet erbeten hat.
Derjenige, der vom Egoismus nicht beherrscht wird, freut sich über das Gute, das seinem Nächsten widerfährt, auch wenn er es nicht in einem Gebet erbeten hat.
45. Gebet.
Oh mein Gott! DIR sei Dank für das Glück, das DU (Name der Person) gewährt hast. Gute Geister, bewirkt, dass er in dieser Wohltat die Wirkung der Güte Gottes erkennt. Und wenn das Gute, das ihm widerfahren ist, eine Prüfung für ihn sein soll, so inspiriert ihm Gedanken, dieses gut anzuwenden und sich nicht damit zu brüsten, damit es sich in der Zukunft nicht zu seinem Nachteil wendet.
Du, mein guter Geist, der du mich beschützt und mein Glück wünschst, halte jeden Gedanken und jedes Gefühl von Neid oder Eifersucht von mir fern.
Oh mein Gott! DIR sei Dank für das Glück, das DU (Name der Person) gewährt hast. Gute Geister, bewirkt, dass er in dieser Wohltat die Wirkung der Güte Gottes erkennt. Und wenn das Gute, das ihm widerfahren ist, eine Prüfung für ihn sein soll, so inspiriert ihm Gedanken, dieses gut anzuwenden und sich nicht damit zu brüsten, damit es sich in der Zukunft nicht zu seinem Nachteil wendet.
Du, mein guter Geist, der du mich beschützt und mein Glück wünschst, halte jeden Gedanken und jedes Gefühl von Neid oder Eifersucht von mir fern.
Für unsere Feinde und die, die uns Böses wollen
46. Vorwort.
Jesus sagte: „Liebt eure Feinde“. Dieser Grundsatz ist das Erhabenste der christlichen Nächstenliebe. Aber damit meinte Er nicht, dass wir für unsere Feinde die gleiche Liebe empfinden sollen, wie für unsere Freunde. Er lehrte uns mit diesen Worten ihre Beleidigungen zu vergessen, ihnen das Böse, das sie uns angetan haben, zu vergeben und das Böse mit dem Guten zu vergelten. Außer dem Verdienst, das sich vor den Augen Gottes daraus ergibt, zeigt es den Menschen, was wahre Überlegenheit ist. (Kap. XII, Nr. 3 und 4).
Jesus sagte: „Liebt eure Feinde“. Dieser Grundsatz ist das Erhabenste der christlichen Nächstenliebe. Aber damit meinte Er nicht, dass wir für unsere Feinde die gleiche Liebe empfinden sollen, wie für unsere Freunde. Er lehrte uns mit diesen Worten ihre Beleidigungen zu vergessen, ihnen das Böse, das sie uns angetan haben, zu vergeben und das Böse mit dem Guten zu vergelten. Außer dem Verdienst, das sich vor den Augen Gottes daraus ergibt, zeigt es den Menschen, was wahre Überlegenheit ist. (Kap. XII, Nr. 3 und 4).
47. Gebet.
Mein Gott, ich verzeihe (Name der Person) das Böse, das er/ sie mir angetan hat und das er/sie mir antun wollte, so wie ich auch wünsche, dass DU mir vergibst und er/sie auch mir die Fehler verzeiht, die ich begangen habe. Wenn DU ihn/sie als Prüfung auf meinen Weg geführt hast, möge DEIN Wille geschehen.
Befreie mich, oh mein Gott, von dem Gedanken, ihn zu verdammen und von allen negativen Gefühlen ihm gegenüber. Gib, dass ich mich nie über das Übel freue, das ihm widerfahren könnte, und dass auch die Wohltaten, die ihm gewährt werden könnten, kein Missfallen in mir erregen, damit ich meine Seele nicht mit Gedanken beflecke, die eines Christen unwürdig sind. Möge DEINE Güte, Herr, indem sie sich über ihn ausbreitet, ihn zu besseren Gefühlen mir gegenüber führen.
Gute Geister, lasst mich das Übel vergessen und mich an das Gute erinnern. Auf dass weder Hass noch Groll noch der Wunsch, Böses mit Bösem zu vergelten, in meinem Herzen Platz finden können, denn Hass und Rache sind nur bösen Geistern eigen, inkarnierten und nicht inkarnierten. Möge ich im Gegenteil immer dazu bereit sein, ihm die brüderliche Hand zu reichen, das Böse mit dem Guten zu vergelten und ihm zu helfen, so es in meiner Macht steht.
Um die Aufrichtigkeit meiner Worte unter Beweis zu stellen, möchte ich, dass mir die Gelegenheit gegeben wird, ihm nützlich zu sein. Mein Gott, bewahre mich aber insbesondere davor, dies aus Stolz oder Prahlerei zu tun, indem ich ihn mit einer beschämenden Großzügigkeit erdrücke, was das Verdienst meiner Tat zunichtemachen würde. In diesem Fall verdiente ich, dass folgende Worte Christi auf mich angewendet werden: „Du hast deine Belohnung schon bekommen“. (Kap. XIII, Nr. 1 und folgende)
Mein Gott, ich verzeihe (Name der Person) das Böse, das er/ sie mir angetan hat und das er/sie mir antun wollte, so wie ich auch wünsche, dass DU mir vergibst und er/sie auch mir die Fehler verzeiht, die ich begangen habe. Wenn DU ihn/sie als Prüfung auf meinen Weg geführt hast, möge DEIN Wille geschehen.
Befreie mich, oh mein Gott, von dem Gedanken, ihn zu verdammen und von allen negativen Gefühlen ihm gegenüber. Gib, dass ich mich nie über das Übel freue, das ihm widerfahren könnte, und dass auch die Wohltaten, die ihm gewährt werden könnten, kein Missfallen in mir erregen, damit ich meine Seele nicht mit Gedanken beflecke, die eines Christen unwürdig sind. Möge DEINE Güte, Herr, indem sie sich über ihn ausbreitet, ihn zu besseren Gefühlen mir gegenüber führen.
Gute Geister, lasst mich das Übel vergessen und mich an das Gute erinnern. Auf dass weder Hass noch Groll noch der Wunsch, Böses mit Bösem zu vergelten, in meinem Herzen Platz finden können, denn Hass und Rache sind nur bösen Geistern eigen, inkarnierten und nicht inkarnierten. Möge ich im Gegenteil immer dazu bereit sein, ihm die brüderliche Hand zu reichen, das Böse mit dem Guten zu vergelten und ihm zu helfen, so es in meiner Macht steht.
Um die Aufrichtigkeit meiner Worte unter Beweis zu stellen, möchte ich, dass mir die Gelegenheit gegeben wird, ihm nützlich zu sein. Mein Gott, bewahre mich aber insbesondere davor, dies aus Stolz oder Prahlerei zu tun, indem ich ihn mit einer beschämenden Großzügigkeit erdrücke, was das Verdienst meiner Tat zunichtemachen würde. In diesem Fall verdiente ich, dass folgende Worte Christi auf mich angewendet werden: „Du hast deine Belohnung schon bekommen“. (Kap. XIII, Nr. 1 und folgende)
Dankgebet für das meinen Feinden gewährte Gute
48. Vorwort.
Seinen Feinden nichts Böses zu wünschen, ist nur eine halbherzige Nächstenliebe. Die wahre Nächstenliebe verlangt, dass wir ihnen das Gute wünschen und uns glücklich über das Gute fühlen, das ihnen widerfährt. (Kap. XII, Nr. 7 und 8).
Seinen Feinden nichts Böses zu wünschen, ist nur eine halbherzige Nächstenliebe. Die wahre Nächstenliebe verlangt, dass wir ihnen das Gute wünschen und uns glücklich über das Gute fühlen, das ihnen widerfährt. (Kap. XII, Nr. 7 und 8).
49. Gebet.
Mein Gott, in DEINER Gerechtigkeit hast DU DICH entschieden, das Herz von (Name der Person) zu erfreuen. Für ihn/sie danke ich DIR, trotz des Bösen, das er/sie mir angetan hat oder versucht hat, mir anzutun. Wenn er/sie dies ausnutzt, um mich zu erniedrigen, akzeptiere ich das als eine Prüfung meiner Nächstenliebe.
Gute Geister, die ihr mich beschützt, erlaubt nicht, dass ich mich deshalb niedergeschlagen fühle. Befreit mich von dem Neid und von der Eifersucht, die mich entwürdigen. Inspiriert mir im Gegenteil die Güte, die mich erhebt. Die Demütigung liegt im Bösen und nicht im Guten; und wir wissen, dass früher oder später jedem Gerechtigkeit, seinen Taten entsprechend, widerfahren wird.
Mein Gott, in DEINER Gerechtigkeit hast DU DICH entschieden, das Herz von (Name der Person) zu erfreuen. Für ihn/sie danke ich DIR, trotz des Bösen, das er/sie mir angetan hat oder versucht hat, mir anzutun. Wenn er/sie dies ausnutzt, um mich zu erniedrigen, akzeptiere ich das als eine Prüfung meiner Nächstenliebe.
Gute Geister, die ihr mich beschützt, erlaubt nicht, dass ich mich deshalb niedergeschlagen fühle. Befreit mich von dem Neid und von der Eifersucht, die mich entwürdigen. Inspiriert mir im Gegenteil die Güte, die mich erhebt. Die Demütigung liegt im Bösen und nicht im Guten; und wir wissen, dass früher oder später jedem Gerechtigkeit, seinen Taten entsprechend, widerfahren wird.
Für die Feinde des Spiritismus
50. Selig sind die, die nach der Gerechtigkeit hungern, denn sie werden gesättigt werden.
Selig sind die, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden, denn ihrer ist das Himmelreich.
Selig seid ihr, wenn die Menschen euch um meinetwegen verfluchen und verfolgen und alle Art von Lüge wider euch reden. Freut euch, denn es ist eine große Belohnung für euch im Himmel reserviert. Ebenso haben sie auch die Propheten verfolgt, die vor euch gewesen sind. (Matthäus, Kap. V; 6 und 10-12)
Fürchtet euch nicht vor denen, die zwar den Leib, aber nicht die Seele töten können; fürchtet euch vielmehr vor dem, der Leib und Seele ins ewige Verderben schicken kann. (Matthäus, Kap. X; 28)
Selig sind die, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden, denn ihrer ist das Himmelreich.
Selig seid ihr, wenn die Menschen euch um meinetwegen verfluchen und verfolgen und alle Art von Lüge wider euch reden. Freut euch, denn es ist eine große Belohnung für euch im Himmel reserviert. Ebenso haben sie auch die Propheten verfolgt, die vor euch gewesen sind. (Matthäus, Kap. V; 6 und 10-12)
Fürchtet euch nicht vor denen, die zwar den Leib, aber nicht die Seele töten können; fürchtet euch vielmehr vor dem, der Leib und Seele ins ewige Verderben schicken kann. (Matthäus, Kap. X; 28)
51. Vorwort.
Von allen Freiheiten ist jene des Denkens die am wenigsten antastbare, sie umfasst auch die Freiheit des Gewissens. Diejenigen zu verdammen, die nicht wie wir denken, bedeutet, diese Freiheit nur für sich allein in Anspruch zu nehmen und sie den andern zu verweigern; das bedeutet auch, das erste Gebot Jesu zu übertreten: die Wohltätigkeit und die Nächstenliebe. Jemanden aufgrund seines Glaubens zu verfolgen, heißt gegen das heiligste Recht zu verstoßen, das jeder Mensch besitzt: nämlich an das zu glauben, was ihm gefällt und Gott anzubeten, wie es ihm richtig erscheint. Jemanden zu äußerlichen Handlungen zu zwingen, die den unsrigen entsprechen, zeigt, dass wir mehr Wert auf die Form als auf das Wesentliche legen, mehr auf den Schein als auf die Überzeugung. Die erzwungene Abschwörung hat niemals irgendjemanden zum wahren Glauben geführt, sie kann nur Heuchler erzeugen. Es ist ein Missbrauch physischer Kräfte, die nicht in der Lage sind, die Wahrheit zu beweisen. Die Wahrheit ist sich ihrer sicher; sie überzeugt und verfolgt nicht, weil sie nicht zu verfolgen braucht.
Der Spiritismus ist eine Idee, ein Glaube; und wenn er sogar eine Religion wäre, hätte man nicht auch die Freiheit, sich einen Spiritisten zu nennen, so wie man die Freiheit hat, sich einen Katholiken, einen Protestanten, einen Juden zu nennen oder einen Anhänger von dieser oder jener philosophischen Lehre, von diesem oder jenem wirtschaftlichen System? Dieser Glaube kann ein Irrtum oder wahr sein. Falls er ein Irrtum ist, wird er von selber fallen, da Irrtümer sich niemals gegen die Wahrheit durchsetzen können, wenn der Verstand erleuchtet wird. Falls er aber wahr ist, so wird ihn die Verfolgung nicht in einen Irrtum verwandeln.
Die Verfolgung ist die Taufe aller neuen Ideen, die groß und gerecht sind, und sie nimmt mit der Größe und Wichtigkeit einer Idee zu. Die Wut und der Zorn ihrer Feinde stehen im Verhältnis zu der Furcht, die sie ihnen einflößt. Dies ist der Grund, warum das Christentum früher verfolgt wurde, und dies ist auch der Grund für die heutige Verfolgung des Spiritismus, allerdings mit dem Unterschied, dass das Christentum von den Heiden verfolgt wurde, während der Spiritismus von den Christen verfolgt wird. Es stimmt, dass die Zeiten der blutigen Verfolgungen vorbei sind, aber wenn man den Körper nicht mehr tötet, dann quält man die Seele. Man greift sie an, bis hin zu ihren innersten Gefühlen, ihren wertvollsten Zuneigungen und Lieben. Man trennt die Familien, man hetzt die Mutter gegen die Tochter auf, die Ehefrau gegen den Ehemann, man greift selbst den Körper in seinen materiellen Bedürfnissen an, indem man ihm seinen Broterwerb wegnimmt, um ihn durch den Hunger zu niederzudrücken. (Kap. XXIII, Nr. 9 und folgende).
Spiritisten, seid nicht bekümmert über die Schläge, die man euch versetzt, sie beweisen, dass ihr Recht habt, denn wenn es nicht so wäre, würde man euch in Frieden lassen und man würde euch nicht angreifen. Das ist eine Prüfung für euren Glauben, denn an eurem Mut, an eurer Ergebenheit und an eurer Geduld wird Gott euch unter SEINEN treuen Dienern wiedererkennen, die ER ab heute zählt, um jedem den Anteil zukommen zu lassen, der ihm gemäß seiner Werke zusteht.
Gemäß dem Beispiel der ersten Christen, seid stolz, euer Kreuz zu tragen. Glaubt an das Wort Christi, das sagt: „Selig sind die, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden, denn ihrer ist das Himmelreich. Fürchtet euch nicht vor jenen, die zwar den Leib, aber nicht die Seele töten können.“ Er sagte auch: „Liebt eure Feinde, tut jenen Gutes, die euch Böses antun, und betet für diejenigen, die euch verfolgen.“ Zeigt, dass ihr seine wahren Jünger seid und dass eure Lehre gut ist, indem ihr tut, was Er gesagt hat und was Er selbst getan hat.
Die Verfolgung wird vorübergehend sein. Wartet geduldig auf den Sonnenaufgang, denn der Morgenstern zeigt sich schon am Horizont. (Kap. XXIV, Nr. 13 und folgende).
Von allen Freiheiten ist jene des Denkens die am wenigsten antastbare, sie umfasst auch die Freiheit des Gewissens. Diejenigen zu verdammen, die nicht wie wir denken, bedeutet, diese Freiheit nur für sich allein in Anspruch zu nehmen und sie den andern zu verweigern; das bedeutet auch, das erste Gebot Jesu zu übertreten: die Wohltätigkeit und die Nächstenliebe. Jemanden aufgrund seines Glaubens zu verfolgen, heißt gegen das heiligste Recht zu verstoßen, das jeder Mensch besitzt: nämlich an das zu glauben, was ihm gefällt und Gott anzubeten, wie es ihm richtig erscheint. Jemanden zu äußerlichen Handlungen zu zwingen, die den unsrigen entsprechen, zeigt, dass wir mehr Wert auf die Form als auf das Wesentliche legen, mehr auf den Schein als auf die Überzeugung. Die erzwungene Abschwörung hat niemals irgendjemanden zum wahren Glauben geführt, sie kann nur Heuchler erzeugen. Es ist ein Missbrauch physischer Kräfte, die nicht in der Lage sind, die Wahrheit zu beweisen. Die Wahrheit ist sich ihrer sicher; sie überzeugt und verfolgt nicht, weil sie nicht zu verfolgen braucht.
Der Spiritismus ist eine Idee, ein Glaube; und wenn er sogar eine Religion wäre, hätte man nicht auch die Freiheit, sich einen Spiritisten zu nennen, so wie man die Freiheit hat, sich einen Katholiken, einen Protestanten, einen Juden zu nennen oder einen Anhänger von dieser oder jener philosophischen Lehre, von diesem oder jenem wirtschaftlichen System? Dieser Glaube kann ein Irrtum oder wahr sein. Falls er ein Irrtum ist, wird er von selber fallen, da Irrtümer sich niemals gegen die Wahrheit durchsetzen können, wenn der Verstand erleuchtet wird. Falls er aber wahr ist, so wird ihn die Verfolgung nicht in einen Irrtum verwandeln.
Die Verfolgung ist die Taufe aller neuen Ideen, die groß und gerecht sind, und sie nimmt mit der Größe und Wichtigkeit einer Idee zu. Die Wut und der Zorn ihrer Feinde stehen im Verhältnis zu der Furcht, die sie ihnen einflößt. Dies ist der Grund, warum das Christentum früher verfolgt wurde, und dies ist auch der Grund für die heutige Verfolgung des Spiritismus, allerdings mit dem Unterschied, dass das Christentum von den Heiden verfolgt wurde, während der Spiritismus von den Christen verfolgt wird. Es stimmt, dass die Zeiten der blutigen Verfolgungen vorbei sind, aber wenn man den Körper nicht mehr tötet, dann quält man die Seele. Man greift sie an, bis hin zu ihren innersten Gefühlen, ihren wertvollsten Zuneigungen und Lieben. Man trennt die Familien, man hetzt die Mutter gegen die Tochter auf, die Ehefrau gegen den Ehemann, man greift selbst den Körper in seinen materiellen Bedürfnissen an, indem man ihm seinen Broterwerb wegnimmt, um ihn durch den Hunger zu niederzudrücken. (Kap. XXIII, Nr. 9 und folgende).
Spiritisten, seid nicht bekümmert über die Schläge, die man euch versetzt, sie beweisen, dass ihr Recht habt, denn wenn es nicht so wäre, würde man euch in Frieden lassen und man würde euch nicht angreifen. Das ist eine Prüfung für euren Glauben, denn an eurem Mut, an eurer Ergebenheit und an eurer Geduld wird Gott euch unter SEINEN treuen Dienern wiedererkennen, die ER ab heute zählt, um jedem den Anteil zukommen zu lassen, der ihm gemäß seiner Werke zusteht.
Gemäß dem Beispiel der ersten Christen, seid stolz, euer Kreuz zu tragen. Glaubt an das Wort Christi, das sagt: „Selig sind die, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden, denn ihrer ist das Himmelreich. Fürchtet euch nicht vor jenen, die zwar den Leib, aber nicht die Seele töten können.“ Er sagte auch: „Liebt eure Feinde, tut jenen Gutes, die euch Böses antun, und betet für diejenigen, die euch verfolgen.“ Zeigt, dass ihr seine wahren Jünger seid und dass eure Lehre gut ist, indem ihr tut, was Er gesagt hat und was Er selbst getan hat.
Die Verfolgung wird vorübergehend sein. Wartet geduldig auf den Sonnenaufgang, denn der Morgenstern zeigt sich schon am Horizont. (Kap. XXIV, Nr. 13 und folgende).
52. Gebet.
Herr, DU hast uns durch den Mund Jesu, DEINEN Messias, sagen lassen: „Selig sind die, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; liebt eure Feinde; betet für diejenigen, die euch verfolgen;“ und Er selbst zeigte uns den Weg, indem Er für seine Henker betete.
Seinem Beispiel folgend, mein Gott, flehen wir um DEINE Barmherzigkeit für diejenigen, die DEINE göttlichen Vorschriften verleugnen, die einzigen, die den Frieden in dieser und in der anderen Welt sichern können. Wie Christus sagen wir ebenfalls zu DIR: „Vergib ihnen, mein Vater, denn sie wissen nicht, was sie tun.“
Gib uns die Kraft, damit wir mit Geduld und Ergebenheit – als Prüfungen für unseren Glauben und unsere Demut – ihre Verspottungen, ihre Beschimpfungen, ihre Verleumdungen und ihre Verfolgungen ertragen. Wende von uns jegliche Gedanken der Vergeltungsmaßnahmen ab, denn die Stunde DEINER Gerechtigkeit wird für alle schlagen, und wir warten auf sie, indem wir uns DEINEM heiligen Willen unterwerfen.
Herr, DU hast uns durch den Mund Jesu, DEINEN Messias, sagen lassen: „Selig sind die, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; liebt eure Feinde; betet für diejenigen, die euch verfolgen;“ und Er selbst zeigte uns den Weg, indem Er für seine Henker betete.
Seinem Beispiel folgend, mein Gott, flehen wir um DEINE Barmherzigkeit für diejenigen, die DEINE göttlichen Vorschriften verleugnen, die einzigen, die den Frieden in dieser und in der anderen Welt sichern können. Wie Christus sagen wir ebenfalls zu DIR: „Vergib ihnen, mein Vater, denn sie wissen nicht, was sie tun.“
Gib uns die Kraft, damit wir mit Geduld und Ergebenheit – als Prüfungen für unseren Glauben und unsere Demut – ihre Verspottungen, ihre Beschimpfungen, ihre Verleumdungen und ihre Verfolgungen ertragen. Wende von uns jegliche Gedanken der Vergeltungsmaßnahmen ab, denn die Stunde DEINER Gerechtigkeit wird für alle schlagen, und wir warten auf sie, indem wir uns DEINEM heiligen Willen unterwerfen.
Gebet für ein neugeborenes Kind
53. Vorwort.
Die Geister erreichen die Vollkommenheit erst, nachdem sie die Prüfungen des physischen Lebens überstanden haben. Diejenigen, die sich in der Erratizität befinden, warten darauf, dass Gott ihnen erlaubt, erneut eine Existenz anzunehmen, die ihnen zu ihrem Fortschritt gereichen soll, sei es durch die Sühne ihrer vergangenen Fehler mittels der Schicksalsschläge, denen sie unterworfen werden, sei es durch die Erfüllung einer der Menschheit nützlichen Mission. Ihr Fortschritt und ihr künftiges Glück werden entsprechend der Art und Weise sein, wie sie die Zeit nutzen, die sie auf der Erde verbringen sollen. Die Aufgabe, ihre ersten Schritte zu lenken und sie zum Guten zu führen, liegt in den Händen ihrer Eltern, die vor Gott Rechenschaft abzulegen haben über die Art und Weise, wie sie ihren Auftrag erfüllt haben. Um dies zu erleichtern, hat Gott aus der Eltern- und aus der Kindesliebe ein Naturgesetz gemacht, ein Gesetz, das niemals ungestraft verletzt werden kann.
Die Geister erreichen die Vollkommenheit erst, nachdem sie die Prüfungen des physischen Lebens überstanden haben. Diejenigen, die sich in der Erratizität befinden, warten darauf, dass Gott ihnen erlaubt, erneut eine Existenz anzunehmen, die ihnen zu ihrem Fortschritt gereichen soll, sei es durch die Sühne ihrer vergangenen Fehler mittels der Schicksalsschläge, denen sie unterworfen werden, sei es durch die Erfüllung einer der Menschheit nützlichen Mission. Ihr Fortschritt und ihr künftiges Glück werden entsprechend der Art und Weise sein, wie sie die Zeit nutzen, die sie auf der Erde verbringen sollen. Die Aufgabe, ihre ersten Schritte zu lenken und sie zum Guten zu führen, liegt in den Händen ihrer Eltern, die vor Gott Rechenschaft abzulegen haben über die Art und Weise, wie sie ihren Auftrag erfüllt haben. Um dies zu erleichtern, hat Gott aus der Eltern- und aus der Kindesliebe ein Naturgesetz gemacht, ein Gesetz, das niemals ungestraft verletzt werden kann.
54. Gebet (von den Eltern zu sprechen).
Geist, der du dich in dem Körper unseres Kindes inkarniert hast, sei willkommen unter uns. Sei gepriesen, allmächtiger Gott, der DU ihn geschickt hast.
Er ist ein Gut, das uns anvertraut wurde und über das wir eines Tages Rechenschaft ablegen müssen. Wenn er zu der neuen Generation von guten Geistern gehört, die die Erde bevölkern werden, dann danken wir DIR, Gott, für diese Gnade! Wenn es sich um einen unvollkommenen Geist handelt, ist es unsere Pflicht, ihm mit unserem Rat und unseren guten Beispielen zu helfen, auf dem Weg des Guten voran zu schreiten. Wenn er durch unsere Schuld dem Schlechten verfällt, dann werden wir dafür von DIR zur Verantwortung gezogen, weil wir unseren Auftrag ihm gegenüber nicht erfüllt haben.
Herr, unterstütze uns bei unserer Aufgabe und gib uns die Kraft und den Willen, sie zu erfüllen. Wenn dieses Kind ein Objekt der Prüfung für uns sein soll, möge DEIN Wille geschehen!
Gute Geister, die ihr gekommen seid, um seine Geburt zu überwachen und um es während seines Lebens zu begleiten, verlasst es nicht. Entfernt von ihm die bösen Geister, die es zum Bösen führen könnten. Gebt ihm die Kraft, ihren Einflüsterungen zu widerstehen, und den Mut, mit Geduld und Ergebenheit die Prüfungen zu ertragen, die es auf Erden erwarten. (Kap. XIV, Nr. 9).
Geist, der du dich in dem Körper unseres Kindes inkarniert hast, sei willkommen unter uns. Sei gepriesen, allmächtiger Gott, der DU ihn geschickt hast.
Er ist ein Gut, das uns anvertraut wurde und über das wir eines Tages Rechenschaft ablegen müssen. Wenn er zu der neuen Generation von guten Geistern gehört, die die Erde bevölkern werden, dann danken wir DIR, Gott, für diese Gnade! Wenn es sich um einen unvollkommenen Geist handelt, ist es unsere Pflicht, ihm mit unserem Rat und unseren guten Beispielen zu helfen, auf dem Weg des Guten voran zu schreiten. Wenn er durch unsere Schuld dem Schlechten verfällt, dann werden wir dafür von DIR zur Verantwortung gezogen, weil wir unseren Auftrag ihm gegenüber nicht erfüllt haben.
Herr, unterstütze uns bei unserer Aufgabe und gib uns die Kraft und den Willen, sie zu erfüllen. Wenn dieses Kind ein Objekt der Prüfung für uns sein soll, möge DEIN Wille geschehen!
Gute Geister, die ihr gekommen seid, um seine Geburt zu überwachen und um es während seines Lebens zu begleiten, verlasst es nicht. Entfernt von ihm die bösen Geister, die es zum Bösen führen könnten. Gebt ihm die Kraft, ihren Einflüsterungen zu widerstehen, und den Mut, mit Geduld und Ergebenheit die Prüfungen zu ertragen, die es auf Erden erwarten. (Kap. XIV, Nr. 9).
55. Ein weiteres Gebet: (von den Eltern zu sprechen)
Mein Gott, DU hast mir das Schicksal eines DEINER Geister anvertraut. Gib, Herr, dass ich für diese Aufgabe würdig sein werde, die DU mir auferlegt hast. Gewähre mir DEINEN Schutz und erleuchte meine Intelligenz, damit ich früh genug die Neigungen dieses Geistes erkennen kann, den ich darauf vorbereiten soll, in DEINEN Frieden einzutreten.
Mein Gott, DU hast mir das Schicksal eines DEINER Geister anvertraut. Gib, Herr, dass ich für diese Aufgabe würdig sein werde, die DU mir auferlegt hast. Gewähre mir DEINEN Schutz und erleuchte meine Intelligenz, damit ich früh genug die Neigungen dieses Geistes erkennen kann, den ich darauf vorbereiten soll, in DEINEN Frieden einzutreten.
56. Ein weiteres Gebet: (von den Eltern zu sprechen).
Gütiger Gott, da DU ja erlaubt hast, dass der Geist dieses Kindes zurückkommt, um den irdischen Prüfungen zu stellen, die für seinen Fortschritt bestimmt sind, gib ihm die Erleuchtung, damit er lernt, DICH kennen zu lernen, DICH zu lieben und DICH anzubeten. Ermögliche es durch DEINE Allmacht, dass diese Seele sich an der Quelle DEINER göttlichen Unterweisungen verbessert. Möge ihre Intelligenz unter dem Schutz ihres Schutzengels zunehmen und sie danach streben lassen, immer näher zu DIR zu kommen. Möge die Wissenschaft des Spiritismus das glänzende Licht sein, das ihren Weg durch die Klippen des Lebens erleuchtet. Möge sie schließlich den ganzen Umfang DEINER Liebe zu schätzen wissen, die uns prüft, um uns zu reinigen.
Herr, wirf DEINEN väterlichen Blick auf die Familie, der DU diese Seele anvertraut hast, damit sie die Wichtigkeit dieser Aufgabe verstehen kann und mach, dass in diesem Kind die guten Samen keimen, bis zu dem Tag, an dem es sich durch sein eigenes Bestreben allein zu DIR erheben kann.
In DEINER Gnade, mein Gott, erhöre dieses demütige Gebet im Namen und durch die Verdienste desjenigen, der sagte: „Lasst die Kinder zu mir kommen, denn das Himmelreich gehört denjenigen, die ihnen ähnlich sind.“
Gütiger Gott, da DU ja erlaubt hast, dass der Geist dieses Kindes zurückkommt, um den irdischen Prüfungen zu stellen, die für seinen Fortschritt bestimmt sind, gib ihm die Erleuchtung, damit er lernt, DICH kennen zu lernen, DICH zu lieben und DICH anzubeten. Ermögliche es durch DEINE Allmacht, dass diese Seele sich an der Quelle DEINER göttlichen Unterweisungen verbessert. Möge ihre Intelligenz unter dem Schutz ihres Schutzengels zunehmen und sie danach streben lassen, immer näher zu DIR zu kommen. Möge die Wissenschaft des Spiritismus das glänzende Licht sein, das ihren Weg durch die Klippen des Lebens erleuchtet. Möge sie schließlich den ganzen Umfang DEINER Liebe zu schätzen wissen, die uns prüft, um uns zu reinigen.
Herr, wirf DEINEN väterlichen Blick auf die Familie, der DU diese Seele anvertraut hast, damit sie die Wichtigkeit dieser Aufgabe verstehen kann und mach, dass in diesem Kind die guten Samen keimen, bis zu dem Tag, an dem es sich durch sein eigenes Bestreben allein zu DIR erheben kann.
In DEINER Gnade, mein Gott, erhöre dieses demütige Gebet im Namen und durch die Verdienste desjenigen, der sagte: „Lasst die Kinder zu mir kommen, denn das Himmelreich gehört denjenigen, die ihnen ähnlich sind.“
Für einen Sterbenden
57. Vorwort.
Der Todeskampf ist das Vorspiel der Trennung der Seele und des Körpers. Man kann sagen, dass in diesem Augenblick der Mensch nur noch einen Fuß auf dieser Welt hat und der andere bereits in der anderen ist. Dieser Übergang ist manchmal schwierig für diejenigen, die an der Materie festhalten und die mehr für die Güter auf dieser Welt gelebt haben als für die von der anderen Welt, oder deren Gewissen durch Bedauern und Reue geschüttelt wird. Für diejenigen, deren Gedanken sich im Gegensatz dazu in Richtung des Unendlichen erhoben haben und sich von der Materie befreit haben, sind die Bande leichter zu trennen und ihre letzten Momente sind nicht schmerzhaft. Nur ein Faden verbindet dann die Seele mit dem Körper, während sie im andern Fall durch tiefe Wurzeln mit dem Körper verhaftet ist.
In allen Fällen übt das Gebet bei dem Prozess der Trennung eine starke Wirkung aus. („Himmel und Hölle“, zweiter Teil, Kap. I, Der Übergang). 58. Gebet.
Allmächtiger und barmherziger Gott, hier befindet sich eine Seele, die gerade dabei ist, ihre physische Hülle zu verlassen, um in die Welt der Geister zurückzukehren, die ihre wahre Heimat ist. Möge sie dorthin in Frieden zurückkehren und DEINE Barmherzigkeit sich über sie ausbreiten.
Gute Geister, die ihr sie hier auf der Erde begleitet habt, verlasst sie nicht in diesem letzten Augenblick. Gebt ihr die Kraft, die letzten Leiden zu ertragen, die sie noch auf dieser Welt aushalten muss zugunsten ihres zukünftigen Fortschritts. Inspiriert sie, damit sie die letzten Lichtblicke ihrer Intelligenz, die sie noch hat oder die augenblicklich wieder kommen könnten, der Reue über ihre begangenen Fehler widmet.
Leitet meine Gedanken, damit sie bewirken, dass die Arbeit der Trennung weniger schwierig wird, und damit sie seiner Seele zu dem Zeitpunkt, an dem sie die Erde verlässt, Trost und Hoffnung mitgibt.
Der Todeskampf ist das Vorspiel der Trennung der Seele und des Körpers. Man kann sagen, dass in diesem Augenblick der Mensch nur noch einen Fuß auf dieser Welt hat und der andere bereits in der anderen ist. Dieser Übergang ist manchmal schwierig für diejenigen, die an der Materie festhalten und die mehr für die Güter auf dieser Welt gelebt haben als für die von der anderen Welt, oder deren Gewissen durch Bedauern und Reue geschüttelt wird. Für diejenigen, deren Gedanken sich im Gegensatz dazu in Richtung des Unendlichen erhoben haben und sich von der Materie befreit haben, sind die Bande leichter zu trennen und ihre letzten Momente sind nicht schmerzhaft. Nur ein Faden verbindet dann die Seele mit dem Körper, während sie im andern Fall durch tiefe Wurzeln mit dem Körper verhaftet ist.
In allen Fällen übt das Gebet bei dem Prozess der Trennung eine starke Wirkung aus. („Himmel und Hölle“, zweiter Teil, Kap. I, Der Übergang). 58. Gebet.
Allmächtiger und barmherziger Gott, hier befindet sich eine Seele, die gerade dabei ist, ihre physische Hülle zu verlassen, um in die Welt der Geister zurückzukehren, die ihre wahre Heimat ist. Möge sie dorthin in Frieden zurückkehren und DEINE Barmherzigkeit sich über sie ausbreiten.
Gute Geister, die ihr sie hier auf der Erde begleitet habt, verlasst sie nicht in diesem letzten Augenblick. Gebt ihr die Kraft, die letzten Leiden zu ertragen, die sie noch auf dieser Welt aushalten muss zugunsten ihres zukünftigen Fortschritts. Inspiriert sie, damit sie die letzten Lichtblicke ihrer Intelligenz, die sie noch hat oder die augenblicklich wieder kommen könnten, der Reue über ihre begangenen Fehler widmet.
Leitet meine Gedanken, damit sie bewirken, dass die Arbeit der Trennung weniger schwierig wird, und damit sie seiner Seele zu dem Zeitpunkt, an dem sie die Erde verlässt, Trost und Hoffnung mitgibt.
58. Gebet.
Allmächtiger und barmherziger Gott, hier befindet sich eine Seele, die gerade dabei ist, ihre physische Hülle zu verlassen, um in die Welt der Geister zurückzukehren, die ihre wahre Heimat ist. Möge sie dorthin in Frieden zurückkehren und DEINE Barmherzigkeit sich über sie ausbreiten.
Gute Geister, die ihr sie hier auf der Erde begleitet habt, verlasst sie nicht in diesem letzten Augenblick. Gebt ihr die Kraft, die letzten Leiden zu ertragen, die sie noch auf dieser Welt aushalten muss zugunsten ihres zukünftigen Fortschritts. Inspiriert sie, damit sie die letzten Lichtblicke ihrer Intelligenz, die sie noch hat oder die augenblicklich wieder kommen könnten, der Reue über ihre begangenen Fehler widmet.
Leitet meine Gedanken, damit sie bewirken, dass die Arbeit der Trennung weniger schwierig wird, und damit sie seiner Seele zu dem Zeitpunkt, an dem sie die Erde verlässt, Trost und Hoffnung mitgibt.
Allmächtiger und barmherziger Gott, hier befindet sich eine Seele, die gerade dabei ist, ihre physische Hülle zu verlassen, um in die Welt der Geister zurückzukehren, die ihre wahre Heimat ist. Möge sie dorthin in Frieden zurückkehren und DEINE Barmherzigkeit sich über sie ausbreiten.
Gute Geister, die ihr sie hier auf der Erde begleitet habt, verlasst sie nicht in diesem letzten Augenblick. Gebt ihr die Kraft, die letzten Leiden zu ertragen, die sie noch auf dieser Welt aushalten muss zugunsten ihres zukünftigen Fortschritts. Inspiriert sie, damit sie die letzten Lichtblicke ihrer Intelligenz, die sie noch hat oder die augenblicklich wieder kommen könnten, der Reue über ihre begangenen Fehler widmet.
Leitet meine Gedanken, damit sie bewirken, dass die Arbeit der Trennung weniger schwierig wird, und damit sie seiner Seele zu dem Zeitpunkt, an dem sie die Erde verlässt, Trost und Hoffnung mitgibt.
IV. Gebete für diejenigen, die nicht mehr auf der Erde leben
Gebet für jemanden, der gerade gestorben ist
59. Vorwort.
Die Gebete für diejenigen, die die Erde vor kurzem verlassen haben, bezwecken nicht nur, ihnen einen Beweis der Zuneigung zu geben, sondern auch um ihnen zu helfen, sich von den irdischen Bindungen zu befreien, und dadurch die Verwirrung, die immer kurz nach der Trennung vom Körper eintritt, abzukürzen, und sein Erwachen ruhiger zu gestalten. Aber auch hier, wie unter allen anderen Umständen, liegt die Wirksamkeit des Gebets in der Aufrichtigkeit der Gedanken und nicht in der Fülle pompöser Worte, an denen das Herz sehr oft nicht beteiligt ist.
Die Gebete, die aus dem Herzen kommen, schwingen um den Geist herum, für den sie gesprochen werden, dessen Gedanken noch konfus sind, wie die geliebten Stimmen, die uns aus dem Schlaf aufwecken. (Kap. XVII, Nr. 10).
Die Gebete für diejenigen, die die Erde vor kurzem verlassen haben, bezwecken nicht nur, ihnen einen Beweis der Zuneigung zu geben, sondern auch um ihnen zu helfen, sich von den irdischen Bindungen zu befreien, und dadurch die Verwirrung, die immer kurz nach der Trennung vom Körper eintritt, abzukürzen, und sein Erwachen ruhiger zu gestalten. Aber auch hier, wie unter allen anderen Umständen, liegt die Wirksamkeit des Gebets in der Aufrichtigkeit der Gedanken und nicht in der Fülle pompöser Worte, an denen das Herz sehr oft nicht beteiligt ist.
Die Gebete, die aus dem Herzen kommen, schwingen um den Geist herum, für den sie gesprochen werden, dessen Gedanken noch konfus sind, wie die geliebten Stimmen, die uns aus dem Schlaf aufwecken. (Kap. XVII, Nr. 10).
60. Gebet.
Allmächtiger Gott, breite DEINE Barmherzigkeit über die Seele von (Name der Person) aus, die DU zu DIR gerufen hast, auf dass die Prüfungen, die er/sie auf der Erde durchgemacht hat, ihm/ ihr angerechnet werden können, und dass unsere Gebete die Qualen, die er als Geist eventuell noch erleiden muss, verkürzen helfen!
Gute Geister, die ihr gekommen seid, um ihn zu empfangen, und besonders du, sein Schutzengel, steht ihm bei, um ihm zu helfen, sich von der Materie zu lösen. Gebt ihm die Erleuchtung und das Bewusstsein seiner selbst, um ihn von der Verwirrung zu befreien, die den Übergang vom irdischen in das geistige Leben begleitet. Inspiriert ihn zur Reue über die begangenen Fehler und den Wunsch, sie wiedergutzumachen, um seinen Fortschritt in die ewige Seligkeit zu beschleunigen.
(Name der Person), der/die du gerade jetzt in die geistige Welt eingetreten bist, dir möchte ich sagen, dass du dich trotzdem hier unter uns befindest und uns sehen und hören kannst, denn zwischen dir und uns besteht nur der Unterschied, dass du jetzt deinen vergänglichen Körper verlassen hast, welcher nun sehr bald zu Staub werden wird.
Du hast nun deine grobe Hülle verlassen, welche den Schicksalsschlägen und dem Tod unterworfen ist, und nur deine ätherische, unvergängliche und den materiellen Leiden unzugängliche Hülle bewahrt. Da du nun nicht mehr in einem physischen Körper lebst, führst du jetzt das Leben der Geistwesen, und dieses Leben ist von der Misere befreit, mit der die Menschheit geschlagen ist.
Du hast nicht mehr den Schleier über den Augen, der uns den Glanz des zukünftigen Lebens verbirgt. Du kannst von jetzt ab neue Herrlichkeiten betrachten, während wir noch in die Finsternis eingetaucht bleiben. Du wirst den Raum durcheilen und die Welten in voller Freiheit besuchen, während wir uns beschwerlich auf der Erde dahinschleppen, verhaftet mit unserem materiellen Körper, ähnlich einer schweren Last.
Die Horizonte des Unendlichen werden sich vor dir öffnen und bei dem Anblick solcher Größe wirst du die Nichtigkeit und Leere unserer irdischen Wünsche, unserer weltlichen Ambitionen und belanglosen Freuden verstehen, an denen die Menschen sich erfreuen.
Der Tod ist nichts anderes als eine nur kurze Zeit dauernde materielle Trennung der Menschen. Aus dem Exil heraus – in dem wir noch durch den Willen Gottes und ebenso durch die Pflichten, die wir auf der Erde zu erfüllen haben, zurückgehalten werden - folgen wir dir in Gedanken bis zu dem Zeitpunkt, an dem es uns erlaubt sein wird, dich wieder zu treffen, so wie du jetzt jene getroffen hast, die dir vorangegangen sind.
Wenn wir uns auch nicht an deine Seite begeben können, du kannst jedoch an die unsere kommen. Komm also zu denen, die dich lieben und die du geliebt hast; unterstütze sie bei den Prüfungen des Lebens. Wache über diejenigen, die du gern hast; schütze sie entsprechend deiner Möglichkeiten und lindere ihre Trauer mit den Gedanken, dass du heute glücklicher bist und die tröstliche Sicherheit, dass wir eines Tages in einer besseren Welt zusammen kommen werden.
In der Welt, in der du bist, müssen alle irdischen Rachegefühle ausgerottet werden. Auf dass du von nun an für dein zukünftiges Glück ihnen unzugänglich bleibst! Vergib deswegen denjenigen, die gegen dich gefehlt haben, so wie sie auch dir die Fehler vergeben, die du gegen sie begangen hast.
Bemerkung:
Man kann zu diesem Gebet, das für alle anwendbar ist, einige besondere Worte hinzufügen, je nach den persönlichen Umständen der Familie oder den Beziehungen und der Position des Verstorbenen. Wenn es sich um ein Kind handelt, so lehrt uns der Spiritismus, dass wir nicht vor einem Geist stehen, der kürzlich erschaffen wurde, sondern dass er schon gelebt hat und sehr fortgeschritten sein kann. Falls seine letzte Existenz sehr kurz war, bedeutet dies, dass sie nichts anderes war als die Ergänzung einer Prüfung oder dass sie eine Prüfung für die Eltern sein sollte. (Kap. V, Nr. 21)
Allmächtiger Gott, breite DEINE Barmherzigkeit über die Seele von (Name der Person) aus, die DU zu DIR gerufen hast, auf dass die Prüfungen, die er/sie auf der Erde durchgemacht hat, ihm/ ihr angerechnet werden können, und dass unsere Gebete die Qualen, die er als Geist eventuell noch erleiden muss, verkürzen helfen!
Gute Geister, die ihr gekommen seid, um ihn zu empfangen, und besonders du, sein Schutzengel, steht ihm bei, um ihm zu helfen, sich von der Materie zu lösen. Gebt ihm die Erleuchtung und das Bewusstsein seiner selbst, um ihn von der Verwirrung zu befreien, die den Übergang vom irdischen in das geistige Leben begleitet. Inspiriert ihn zur Reue über die begangenen Fehler und den Wunsch, sie wiedergutzumachen, um seinen Fortschritt in die ewige Seligkeit zu beschleunigen.
(Name der Person), der/die du gerade jetzt in die geistige Welt eingetreten bist, dir möchte ich sagen, dass du dich trotzdem hier unter uns befindest und uns sehen und hören kannst, denn zwischen dir und uns besteht nur der Unterschied, dass du jetzt deinen vergänglichen Körper verlassen hast, welcher nun sehr bald zu Staub werden wird.
Du hast nun deine grobe Hülle verlassen, welche den Schicksalsschlägen und dem Tod unterworfen ist, und nur deine ätherische, unvergängliche und den materiellen Leiden unzugängliche Hülle bewahrt. Da du nun nicht mehr in einem physischen Körper lebst, führst du jetzt das Leben der Geistwesen, und dieses Leben ist von der Misere befreit, mit der die Menschheit geschlagen ist.
Du hast nicht mehr den Schleier über den Augen, der uns den Glanz des zukünftigen Lebens verbirgt. Du kannst von jetzt ab neue Herrlichkeiten betrachten, während wir noch in die Finsternis eingetaucht bleiben. Du wirst den Raum durcheilen und die Welten in voller Freiheit besuchen, während wir uns beschwerlich auf der Erde dahinschleppen, verhaftet mit unserem materiellen Körper, ähnlich einer schweren Last.
Die Horizonte des Unendlichen werden sich vor dir öffnen und bei dem Anblick solcher Größe wirst du die Nichtigkeit und Leere unserer irdischen Wünsche, unserer weltlichen Ambitionen und belanglosen Freuden verstehen, an denen die Menschen sich erfreuen.
Der Tod ist nichts anderes als eine nur kurze Zeit dauernde materielle Trennung der Menschen. Aus dem Exil heraus – in dem wir noch durch den Willen Gottes und ebenso durch die Pflichten, die wir auf der Erde zu erfüllen haben, zurückgehalten werden - folgen wir dir in Gedanken bis zu dem Zeitpunkt, an dem es uns erlaubt sein wird, dich wieder zu treffen, so wie du jetzt jene getroffen hast, die dir vorangegangen sind.
Wenn wir uns auch nicht an deine Seite begeben können, du kannst jedoch an die unsere kommen. Komm also zu denen, die dich lieben und die du geliebt hast; unterstütze sie bei den Prüfungen des Lebens. Wache über diejenigen, die du gern hast; schütze sie entsprechend deiner Möglichkeiten und lindere ihre Trauer mit den Gedanken, dass du heute glücklicher bist und die tröstliche Sicherheit, dass wir eines Tages in einer besseren Welt zusammen kommen werden.
In der Welt, in der du bist, müssen alle irdischen Rachegefühle ausgerottet werden. Auf dass du von nun an für dein zukünftiges Glück ihnen unzugänglich bleibst! Vergib deswegen denjenigen, die gegen dich gefehlt haben, so wie sie auch dir die Fehler vergeben, die du gegen sie begangen hast.
Bemerkung:
Man kann zu diesem Gebet, das für alle anwendbar ist, einige besondere Worte hinzufügen, je nach den persönlichen Umständen der Familie oder den Beziehungen und der Position des Verstorbenen. Wenn es sich um ein Kind handelt, so lehrt uns der Spiritismus, dass wir nicht vor einem Geist stehen, der kürzlich erschaffen wurde, sondern dass er schon gelebt hat und sehr fortgeschritten sein kann. Falls seine letzte Existenz sehr kurz war, bedeutet dies, dass sie nichts anderes war als die Ergänzung einer Prüfung oder dass sie eine Prüfung für die Eltern sein sollte. (Kap. V, Nr. 21)
61. Ein weiteres Gebet: *
Allmächtiger Gott, breite DEINE Barmherzigkeit über unsere Brüder und Schwestern aus, die gerade die Erde verlassen haben! Lass DEIN Licht vor ihren Augen glänzen! Hole sie aus der Finsternis; öffne ihre Augen und Ohren! DEINE guten Geister mögen sie umgeben und sie Worte des Friedens und der Hoffnung hören lassen!
Herr, als Unwürdige, die wir sind, wagen wir um DEINE nachsichtige Barmherzigkeit zu flehen für diesen Bruder, der gerade aus der Verbannung zurückgerufen wurde. Lass seine Rückkehr wie die des verlorenen Sohnes sein. Vergiss, oh mein Herr, die Fehler, die er begangen hat, und erinnere DICH nur an das Gute, das er getan hat. Unveränderlich ist DEINE Gerechtigkeit, das wissen wir; aber unermesslich ist DEINE Liebe. Wir flehen DICH an, DEINE Gerechtigkeit durch diese Quelle der Güte, die von DIR ausströmt, zu besänftigen!
Möge das Licht für dich leuchten, mein Bruder, der du gerade die Erde verlassen hast! Mögen die guten Geister des Herrn zu dir herunterkommen, dich umgeben und dir helfen, deine irdischen Fesseln abzuschütteln. Versteh und sieh die Erhabenheit unseres Herrn. Unterwirf dich und murre nicht über SEINE Gerechtigkeit; zweifle aber auch nie an SEINER Barmherzigkeit. Bruder! Möge eine ernsthafte Rückkehr zu deiner Vergangenheit dir die Türen der Zukunft öffnen, indem dies dir hilft, die Fehler, die du hinter dir gelassen hast, zu erkennen, aber auch die Arbeit, die du noch vor dir hast, zu deren Wiedergutmachung! Möge Gott dir vergeben, und die guten Geister mögen dich beschützen und ermutigen! Deine Brüder und Schwestern auf der Erde werden für dich beten, und sie bitten dich, gleiches für sie zu tun.
Allmächtiger Gott, breite DEINE Barmherzigkeit über unsere Brüder und Schwestern aus, die gerade die Erde verlassen haben! Lass DEIN Licht vor ihren Augen glänzen! Hole sie aus der Finsternis; öffne ihre Augen und Ohren! DEINE guten Geister mögen sie umgeben und sie Worte des Friedens und der Hoffnung hören lassen!
Herr, als Unwürdige, die wir sind, wagen wir um DEINE nachsichtige Barmherzigkeit zu flehen für diesen Bruder, der gerade aus der Verbannung zurückgerufen wurde. Lass seine Rückkehr wie die des verlorenen Sohnes sein. Vergiss, oh mein Herr, die Fehler, die er begangen hat, und erinnere DICH nur an das Gute, das er getan hat. Unveränderlich ist DEINE Gerechtigkeit, das wissen wir; aber unermesslich ist DEINE Liebe. Wir flehen DICH an, DEINE Gerechtigkeit durch diese Quelle der Güte, die von DIR ausströmt, zu besänftigen!
Möge das Licht für dich leuchten, mein Bruder, der du gerade die Erde verlassen hast! Mögen die guten Geister des Herrn zu dir herunterkommen, dich umgeben und dir helfen, deine irdischen Fesseln abzuschütteln. Versteh und sieh die Erhabenheit unseres Herrn. Unterwirf dich und murre nicht über SEINE Gerechtigkeit; zweifle aber auch nie an SEINER Barmherzigkeit. Bruder! Möge eine ernsthafte Rückkehr zu deiner Vergangenheit dir die Türen der Zukunft öffnen, indem dies dir hilft, die Fehler, die du hinter dir gelassen hast, zu erkennen, aber auch die Arbeit, die du noch vor dir hast, zu deren Wiedergutmachung! Möge Gott dir vergeben, und die guten Geister mögen dich beschützen und ermutigen! Deine Brüder und Schwestern auf der Erde werden für dich beten, und sie bitten dich, gleiches für sie zu tun.
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* Dieses Gebet wurde einem Medium aus Bordeaux diktiert, als der Sarg eines Unbekannten an seinem Haus vorbeigetragen wurde
.Für Menschen, die wir geliebt haben
62. Vorwort.
Wie schrecklich ist der Gedanke über das Nichts. Wie bedauernswert sind doch diejenigen, die glauben, dass die Stimme eines Menschen, der seinen Freund beweint, verloren geht in der Leere, die als Antwort keinen Widerhall vernimmt! Diejenigen, die glauben, dass alles mit dem Körper stirbt; dass das Genie, das die Welt mit seiner großen Intelligenz erleuchtet hat, ein Spiel der Materie sei, die für immer erlischt wie ein Hauch; dass von den liebsten Wesen, vom Vater, von der Mutter oder vom geliebten Kind nichts anderes übrig bleibt, als Staub, welcher vom Wind für immer zerstreut wird. Diese haben nie die reine und heilige Zuneigung kennen gelernt.
Wie kann ein sensibler Mensch bei dieser Vorstellung gleichgültig bleiben? Wie kann der Gedanke einer absoluten Vernichtung ihn nicht vor Schrecken erstarren lassen und ihn nicht zumindest wünschen lassen, dass dies nicht so sei? Falls sein Verstand ihm bis heute nicht ausgereicht hat, seine Zweifel aufzuheben, haben wir nun den Spiritismus, er beseitigt alle Unsicherheiten über die Zukunft mit materiellen Beweisen, die er uns über das Überleben der Seele und die Existenz der Wesen jenseits des Grabes gibt. Daher werden überall diese Beweise mit Freude empfangen; das Vertrauen erwacht erneut, da der Mensch von nun an weiß, dass das irdische Leben nur eine kurze Passage ist, die zu einem besseren Leben führt; dass seine Arbeiten hier auf dieser Erde für ihn nicht verloren sind, und dass die heiligsten Zuneigungen nicht ohne Hoffnung zerstreut werden. (Kap. IV, Nr. 18; Kap. V, Nr. 21)
Wie schrecklich ist der Gedanke über das Nichts. Wie bedauernswert sind doch diejenigen, die glauben, dass die Stimme eines Menschen, der seinen Freund beweint, verloren geht in der Leere, die als Antwort keinen Widerhall vernimmt! Diejenigen, die glauben, dass alles mit dem Körper stirbt; dass das Genie, das die Welt mit seiner großen Intelligenz erleuchtet hat, ein Spiel der Materie sei, die für immer erlischt wie ein Hauch; dass von den liebsten Wesen, vom Vater, von der Mutter oder vom geliebten Kind nichts anderes übrig bleibt, als Staub, welcher vom Wind für immer zerstreut wird. Diese haben nie die reine und heilige Zuneigung kennen gelernt.
Wie kann ein sensibler Mensch bei dieser Vorstellung gleichgültig bleiben? Wie kann der Gedanke einer absoluten Vernichtung ihn nicht vor Schrecken erstarren lassen und ihn nicht zumindest wünschen lassen, dass dies nicht so sei? Falls sein Verstand ihm bis heute nicht ausgereicht hat, seine Zweifel aufzuheben, haben wir nun den Spiritismus, er beseitigt alle Unsicherheiten über die Zukunft mit materiellen Beweisen, die er uns über das Überleben der Seele und die Existenz der Wesen jenseits des Grabes gibt. Daher werden überall diese Beweise mit Freude empfangen; das Vertrauen erwacht erneut, da der Mensch von nun an weiß, dass das irdische Leben nur eine kurze Passage ist, die zu einem besseren Leben führt; dass seine Arbeiten hier auf dieser Erde für ihn nicht verloren sind, und dass die heiligsten Zuneigungen nicht ohne Hoffnung zerstreut werden. (Kap. IV, Nr. 18; Kap. V, Nr. 21)
63. Gebet.
Mein Gott, sei so gütig und nimm das Gebet wohlwollend an, das ich an DICH für den Geist von (Name der Person) richte. Gib, dass er DEIN göttliches Licht sehen kann, und erleichtere ihm den Weg zum ewigen Glück. Erlaube, dass die guten Geister ihm meine Worte und meinen Gedanken überbringen.
Du, der du mir in dieser Welt so lieb warst, höre auf meine Stimme, die dich ruft, um dir von neuem einen Beweis meiner Freundschaft zu geben. Gott erlaubte, dass du als erster erlöst wurdest, und ich wäre egoistisch, wenn ich mich darüber beklagte, denn dies würde bedeuten, dass ich dir weiterhin die Leiden und Schmerzen des irdischen Lebens gönnen würde. Ich warte daher mit Ergebenheit auf den Zeitpunkt unserer Zusammenführung in einer glücklicheren Welt, in die du mir vorausgegangen bist.
Ich weiß, unsere Trennung ist nur vorübergehend und ihre Dauer, so lang sie mir auch erscheinen mag, verblasst vor der Ewigkeit des Glücks, das Gott SEINEN Auserwählten verspricht. SEINE Güte bewahre mich davor etwas zu tun, was diesen ersehnten Augenblick hinauszögern könnte, denn somit bleibt mir der Schmerz erspart, dich bei der Beendigung meiner irdischen Gefangenschaft nicht wiedertreffen zu können.
Oh, wie sanft und tröstend ist die Sicherheit, dass es zwischen uns nichts anderes als den materiellen Schleier gibt, der dich vor meinen Augen verbirgt; dass du hier an meiner Seite sein kannst, mich wie früher siehst und hörst, wenn nicht sogar noch besser als früher; dass du mich nicht vergisst, so wie ich dich auch nicht vergessen werde; dass unsere Gedanken nicht aufhören sich zu vermischen; und dass der deinige mich immer begleitet und schützt.
Der Friede Gottes sei mit dir.
Mein Gott, sei so gütig und nimm das Gebet wohlwollend an, das ich an DICH für den Geist von (Name der Person) richte. Gib, dass er DEIN göttliches Licht sehen kann, und erleichtere ihm den Weg zum ewigen Glück. Erlaube, dass die guten Geister ihm meine Worte und meinen Gedanken überbringen.
Du, der du mir in dieser Welt so lieb warst, höre auf meine Stimme, die dich ruft, um dir von neuem einen Beweis meiner Freundschaft zu geben. Gott erlaubte, dass du als erster erlöst wurdest, und ich wäre egoistisch, wenn ich mich darüber beklagte, denn dies würde bedeuten, dass ich dir weiterhin die Leiden und Schmerzen des irdischen Lebens gönnen würde. Ich warte daher mit Ergebenheit auf den Zeitpunkt unserer Zusammenführung in einer glücklicheren Welt, in die du mir vorausgegangen bist.
Ich weiß, unsere Trennung ist nur vorübergehend und ihre Dauer, so lang sie mir auch erscheinen mag, verblasst vor der Ewigkeit des Glücks, das Gott SEINEN Auserwählten verspricht. SEINE Güte bewahre mich davor etwas zu tun, was diesen ersehnten Augenblick hinauszögern könnte, denn somit bleibt mir der Schmerz erspart, dich bei der Beendigung meiner irdischen Gefangenschaft nicht wiedertreffen zu können.
Oh, wie sanft und tröstend ist die Sicherheit, dass es zwischen uns nichts anderes als den materiellen Schleier gibt, der dich vor meinen Augen verbirgt; dass du hier an meiner Seite sein kannst, mich wie früher siehst und hörst, wenn nicht sogar noch besser als früher; dass du mich nicht vergisst, so wie ich dich auch nicht vergessen werde; dass unsere Gedanken nicht aufhören sich zu vermischen; und dass der deinige mich immer begleitet und schützt.
Der Friede Gottes sei mit dir.
Für die leidenden Seelen, die um Gebete bitten
64. Vorwort.
Um die Linderung zu verstehen, die das Gebet den leidenden Geistern verschaffen kann, ist es wichtig zu wissen, wie es wirkt. (Kap. XXVII, Nr. 9, 18 und folgende). Derjenige, der von dieser Wahrheit überzeugt ist, betet mit mehr Inbrunst, weil er die Sicherheit hat, dass er nicht umsonst betet.
Um die Linderung zu verstehen, die das Gebet den leidenden Geistern verschaffen kann, ist es wichtig zu wissen, wie es wirkt. (Kap. XXVII, Nr. 9, 18 und folgende). Derjenige, der von dieser Wahrheit überzeugt ist, betet mit mehr Inbrunst, weil er die Sicherheit hat, dass er nicht umsonst betet.
65. Gebet.
Gnädiger und barmherziger Gott, möge sich DEINE Güte über alle Geister ausbreiten, die sich auf unsere Gebete berufen, und insbesondere über die Seele von (Name der Person).
Gute Geister, ihr, die ihr nur das Gute tut, setzt euch mit mir gemeinsam für ihre Linderung ein. Sorgt euch, vor ihren Augen einen Strahl der Hoffnung leuchten zu lassen und dass das göttliche Licht sie über ihre Unvollkommenheit aufklärt, die sie vom Aufenthaltsort der Glückseligen fernhält.
Öffnet ihnen das Herz für die Reue und den Wunsch sich zu reinigen, um ihren Fortschritt zu beschleunigen. Lasst sie verstehen, dass sie durch ihre Anstrengungen die Dauer ihrer Prüfungen verkürzen können.
Möge Gott in SEINER Güte ihnen die Kraft geben, auf ihren guten Beschlüssen zu beharren.
Mögen diese wohlwollenden Worte ihre Leiden lindern, indem sie ihnen zeigen, dass es auf der Erde Menschen gibt, die ihnen ihr Mitgefühl entgegenbringen und Glück wünschen.
Gnädiger und barmherziger Gott, möge sich DEINE Güte über alle Geister ausbreiten, die sich auf unsere Gebete berufen, und insbesondere über die Seele von (Name der Person).
Gute Geister, ihr, die ihr nur das Gute tut, setzt euch mit mir gemeinsam für ihre Linderung ein. Sorgt euch, vor ihren Augen einen Strahl der Hoffnung leuchten zu lassen und dass das göttliche Licht sie über ihre Unvollkommenheit aufklärt, die sie vom Aufenthaltsort der Glückseligen fernhält.
Öffnet ihnen das Herz für die Reue und den Wunsch sich zu reinigen, um ihren Fortschritt zu beschleunigen. Lasst sie verstehen, dass sie durch ihre Anstrengungen die Dauer ihrer Prüfungen verkürzen können.
Möge Gott in SEINER Güte ihnen die Kraft geben, auf ihren guten Beschlüssen zu beharren.
Mögen diese wohlwollenden Worte ihre Leiden lindern, indem sie ihnen zeigen, dass es auf der Erde Menschen gibt, die ihnen ihr Mitgefühl entgegenbringen und Glück wünschen.
66. Ein weiteres Gebet:
Herr, wir bitten DICH, breite die Gnade DEINER Liebe und DEINER Barmherzigkeit über die Leidenden aus, sowohl über die in der geistigen Welt umherirrenden Geister, als auch über die Inkarnierten unter uns. Erbarme DICH unserer Schwächen. DU hast uns fehlbar gemacht, aber DU hast uns auch die Fähigkeit gegeben, dem Bösen zu widerstehen und es zu besiegen. Möge sich DEINE Barmherzigkeit ausbreiten über allen, die ihren schlechten Neigungen nicht widerstehen konnten und noch auf dem Weg des Bösen mitgerissen werden. Mögen DEINE guten Geister sie umgeben. Möge DEIN Licht vor ihren Augen leuchten und mögen sie sich, angezogen von seiner belebenden Wärme, demütig, reuig und ehrerbietig vor DEINEN Füßen niederwerfen.
Wir bitten DICH ebenso, barmherziger Gott, für all unsere Brüder und Schwestern, die nicht genügend Kraft hatten, ihre irdischen Prüfungen zu ertragen. Herr, DU hast uns eine Bürde auferlegt, die wir nur DIR vor die Füßen niederlegen dürfen; aber in unserer großen Schwäche fehlt uns unterwegs manchmal der Mut dazu. Erbarme DICH dieser trägen Diener, die ihre Arbeit vorzeitig aufgegeben haben. Möge DEINE Gerechtigkeit sie verschonen und erlaube DEINEN guten Geistern, ihnen Linderung, Trost und Hoffnung für die Zukunft zu bringen. Die Aussicht auf Vergebung stärkt die Seele. Zeige sie, oh Herr, den Schuldigen, die dabei sind, zu verzweifeln. Sie werden - gestützt von dieser Hoffnung - Kraft schöpfen, und zwar im Ausmaß ihrer Fehler und ihrer Leiden, um ihre Vergangenheit zu sühnen und sich darauf vorzubereiten, die Zukunft zu erobern.
Herr, wir bitten DICH, breite die Gnade DEINER Liebe und DEINER Barmherzigkeit über die Leidenden aus, sowohl über die in der geistigen Welt umherirrenden Geister, als auch über die Inkarnierten unter uns. Erbarme DICH unserer Schwächen. DU hast uns fehlbar gemacht, aber DU hast uns auch die Fähigkeit gegeben, dem Bösen zu widerstehen und es zu besiegen. Möge sich DEINE Barmherzigkeit ausbreiten über allen, die ihren schlechten Neigungen nicht widerstehen konnten und noch auf dem Weg des Bösen mitgerissen werden. Mögen DEINE guten Geister sie umgeben. Möge DEIN Licht vor ihren Augen leuchten und mögen sie sich, angezogen von seiner belebenden Wärme, demütig, reuig und ehrerbietig vor DEINEN Füßen niederwerfen.
Wir bitten DICH ebenso, barmherziger Gott, für all unsere Brüder und Schwestern, die nicht genügend Kraft hatten, ihre irdischen Prüfungen zu ertragen. Herr, DU hast uns eine Bürde auferlegt, die wir nur DIR vor die Füßen niederlegen dürfen; aber in unserer großen Schwäche fehlt uns unterwegs manchmal der Mut dazu. Erbarme DICH dieser trägen Diener, die ihre Arbeit vorzeitig aufgegeben haben. Möge DEINE Gerechtigkeit sie verschonen und erlaube DEINEN guten Geistern, ihnen Linderung, Trost und Hoffnung für die Zukunft zu bringen. Die Aussicht auf Vergebung stärkt die Seele. Zeige sie, oh Herr, den Schuldigen, die dabei sind, zu verzweifeln. Sie werden - gestützt von dieser Hoffnung - Kraft schöpfen, und zwar im Ausmaß ihrer Fehler und ihrer Leiden, um ihre Vergangenheit zu sühnen und sich darauf vorzubereiten, die Zukunft zu erobern.
Für einen verstorbenen Feind
67. Vorwort.
Die Nächstenliebe unseren Feinden gegenüber soll ihnen auch jenseits des Grabes folgen. Es ist zu bedenken, dass das Böse, das sie uns angetan haben, eine Prüfung für uns war. Eine Prüfung, die für unseren Fortschritt dann hilfreich war, wenn wir sie genutzt haben. Sie war vielleicht noch förderlicher für uns als rein materielle Sorge, da sie uns erlaubt hat, zum Mut und zur Ergebenheit die Nächstenliebe und das Vergessen der Beleidigungen beizufügen. (Kap. X, Nr. 6; Kap. XII, Nr. 5 und 6).
Die Nächstenliebe unseren Feinden gegenüber soll ihnen auch jenseits des Grabes folgen. Es ist zu bedenken, dass das Böse, das sie uns angetan haben, eine Prüfung für uns war. Eine Prüfung, die für unseren Fortschritt dann hilfreich war, wenn wir sie genutzt haben. Sie war vielleicht noch förderlicher für uns als rein materielle Sorge, da sie uns erlaubt hat, zum Mut und zur Ergebenheit die Nächstenliebe und das Vergessen der Beleidigungen beizufügen. (Kap. X, Nr. 6; Kap. XII, Nr. 5 und 6).
68. Gebet.
Herr, es war DEIN Wille, die Seele von (Name der Person) vor mir zurückzurufen. Ich vergebe ihm das Böse, das er mir angetan hat, und seine schlechten Absichten mir gegenüber. Möge er dies bedauern, jetzt, da er nicht mehr die Illusionen dieser Welt hat.
Mein Gott, DEINE Barmherzigkeit möge sich über ihm ausbreiten und Gedanken von mir fernhalten, mich über seinen Tod zu freuen. Falls ich ihm gegenüber ungerecht war, möge er mir dieses verzeihen, sowie ich auch das vergesse, was er mir angetan hat.
Herr, es war DEIN Wille, die Seele von (Name der Person) vor mir zurückzurufen. Ich vergebe ihm das Böse, das er mir angetan hat, und seine schlechten Absichten mir gegenüber. Möge er dies bedauern, jetzt, da er nicht mehr die Illusionen dieser Welt hat.
Mein Gott, DEINE Barmherzigkeit möge sich über ihm ausbreiten und Gedanken von mir fernhalten, mich über seinen Tod zu freuen. Falls ich ihm gegenüber ungerecht war, möge er mir dieses verzeihen, sowie ich auch das vergesse, was er mir angetan hat.
Für einen Kriminellen
69. Vorwort.
Falls die Wirksamkeit der Gebete proportional zu ihrer Länge wäre, dann müssten die längsten für die Schuldigsten reserviert sein, denn die brauchen sie viel dringender als diejenigen, die fromm gelebt haben. Den Kriminellen die Gebete zu verweigern, heißt, gegen die Nächstenliebe zu verstoßen und die Barmherzigkeit Gottes zu verkennen. Die Gebete für unnötig zu halten, weil jemand diesen oder jenen Fehler begangen hat, heißt auch, sich anzumaßen, die Gerechtigkeit des Allerhöchsten im Vorhinein zu kennen. (Kap. XI, Nr. 14).
Falls die Wirksamkeit der Gebete proportional zu ihrer Länge wäre, dann müssten die längsten für die Schuldigsten reserviert sein, denn die brauchen sie viel dringender als diejenigen, die fromm gelebt haben. Den Kriminellen die Gebete zu verweigern, heißt, gegen die Nächstenliebe zu verstoßen und die Barmherzigkeit Gottes zu verkennen. Die Gebete für unnötig zu halten, weil jemand diesen oder jenen Fehler begangen hat, heißt auch, sich anzumaßen, die Gerechtigkeit des Allerhöchsten im Vorhinein zu kennen. (Kap. XI, Nr. 14).
70. Gebet.
Herr, Gott der Barmherzigkeit, verstoße diesen Kriminellen nicht, der gerade die Erde verlassen hat. Die Justiz der Menschen konnte ihn verurteilen, aber dies befreit ihn nicht von DEINER Gerechtigkeit, falls sein Herz noch nicht von Reuegefühle berührt wurde.
Nimm ihm die Binde von den Augen, die ihm die Größe seiner Fehler verbirgt. Möge seine Reue Gnade vor DIR finden und die Leiden seiner Seele lindern! Mögen auch unsere Gebete und die Fürbitte der guten Geister ihm Hoffnung und Trost bringen; ihm den Wunsch eingeben, seine schlechten Handlungen wiedergutzumachen in einer neuen Existenz, und ihm die erforderliche Kraft spenden, um nicht bei den neuen Prüfungen, denen er sich unterziehen muss, zu unterliegen.
Herr, Erbarme DICH seiner!
Herr, Gott der Barmherzigkeit, verstoße diesen Kriminellen nicht, der gerade die Erde verlassen hat. Die Justiz der Menschen konnte ihn verurteilen, aber dies befreit ihn nicht von DEINER Gerechtigkeit, falls sein Herz noch nicht von Reuegefühle berührt wurde.
Nimm ihm die Binde von den Augen, die ihm die Größe seiner Fehler verbirgt. Möge seine Reue Gnade vor DIR finden und die Leiden seiner Seele lindern! Mögen auch unsere Gebete und die Fürbitte der guten Geister ihm Hoffnung und Trost bringen; ihm den Wunsch eingeben, seine schlechten Handlungen wiedergutzumachen in einer neuen Existenz, und ihm die erforderliche Kraft spenden, um nicht bei den neuen Prüfungen, denen er sich unterziehen muss, zu unterliegen.
Herr, Erbarme DICH seiner!
Für einen Selbstmörder
71. Vorwort.
Der Mensch hat niemals das Recht, über sein eigenes Leben zu verfügen, denn nur Gott obliegt es, ihn aus der irdischen Gefangenschaft herauszuholen, wenn ER es für angebracht hält. Trotzdem kann die göttliche Gerechtigkeit ihre Strenge zugunsten gewisser Umstände mildern, aber sie ist vollkommen unnachsichtig demjenigen gegenüber, der sich den Prüfungen des Lebens entziehen wollte. Der Selbstmörder ähnelt dem Gefangenen, der vor Ablauf seiner Strafe aus dem Gefängnis entflieht, und der dann, nachdem er wieder dingfest gemacht wurde, einer härteren Behandlung unterworfen wird. Ebenso ergeht es dem Selbstmörder, der glaubt, seinem gegenwärtigen Elend entfliehen zu können und sich dabei in ein noch größeres Unglück stürzt. (Kap. V, Nr. 14 und folgende).
Der Mensch hat niemals das Recht, über sein eigenes Leben zu verfügen, denn nur Gott obliegt es, ihn aus der irdischen Gefangenschaft herauszuholen, wenn ER es für angebracht hält. Trotzdem kann die göttliche Gerechtigkeit ihre Strenge zugunsten gewisser Umstände mildern, aber sie ist vollkommen unnachsichtig demjenigen gegenüber, der sich den Prüfungen des Lebens entziehen wollte. Der Selbstmörder ähnelt dem Gefangenen, der vor Ablauf seiner Strafe aus dem Gefängnis entflieht, und der dann, nachdem er wieder dingfest gemacht wurde, einer härteren Behandlung unterworfen wird. Ebenso ergeht es dem Selbstmörder, der glaubt, seinem gegenwärtigen Elend entfliehen zu können und sich dabei in ein noch größeres Unglück stürzt. (Kap. V, Nr. 14 und folgende).
72. Gebet.
Oh Gott, es ist uns bewusst, welches Schicksal diejenigen erwartet, die gegen DEINE Gesetze verstoßen haben, indem sie ihre Tage hier auf dieser Erde eigenmächtig verkürzten. Wir wissen auch, dass DEINE Barmherzigkeit unendlich groß ist: sei so gütig und breite sie über die Seele von (Name der Person) aus. Mögen unsere Gebete und DEIN Erbarmen die Härte der Leiden, die er erduldet, mildern, weil er nicht den Mut hatte, bis zum Ende seiner Prüfungen auszuharren!
Gute Geister, den Unglücklichen beizustehen ist eure Sendung, nehmt ihn in eure Obhut; inspiriert ihn dazu, seinen Verstoß, den er begangen hat, zu bereuen. Euer Beistand möge ihm die Kraft geben, die neuen Prüfungen, die er absolvieren muss, um seinen Fehler wiedergutzumachen, mit mehr Ergebenheit anzunehmen. Befreit ihn von den bösen Geistern, die in der Lage sind, ihn nochmals zum Bösen zu verführen und ihm somit die Leiden verlängern würden, wodurch er um die Früchte seiner zukünftigen Prüfungen käme.
An dich, dein Elend ist Anlass für unsere Gebete, möge unser Mitgefühl für dich deinen Verdruss mildern und in deinem Herzen die Hoffnung auf eine bessere Zukunft entstehen lassen. Diese Zukunft liegt in deinen Händen; vertraue dich der Güte Gottes an, Der immer auf diejenigen wartet, die bereuen und DER nur mit denjenigen streng verfährt, die verhärtete Herzen haben.
Oh Gott, es ist uns bewusst, welches Schicksal diejenigen erwartet, die gegen DEINE Gesetze verstoßen haben, indem sie ihre Tage hier auf dieser Erde eigenmächtig verkürzten. Wir wissen auch, dass DEINE Barmherzigkeit unendlich groß ist: sei so gütig und breite sie über die Seele von (Name der Person) aus. Mögen unsere Gebete und DEIN Erbarmen die Härte der Leiden, die er erduldet, mildern, weil er nicht den Mut hatte, bis zum Ende seiner Prüfungen auszuharren!
Gute Geister, den Unglücklichen beizustehen ist eure Sendung, nehmt ihn in eure Obhut; inspiriert ihn dazu, seinen Verstoß, den er begangen hat, zu bereuen. Euer Beistand möge ihm die Kraft geben, die neuen Prüfungen, die er absolvieren muss, um seinen Fehler wiedergutzumachen, mit mehr Ergebenheit anzunehmen. Befreit ihn von den bösen Geistern, die in der Lage sind, ihn nochmals zum Bösen zu verführen und ihm somit die Leiden verlängern würden, wodurch er um die Früchte seiner zukünftigen Prüfungen käme.
An dich, dein Elend ist Anlass für unsere Gebete, möge unser Mitgefühl für dich deinen Verdruss mildern und in deinem Herzen die Hoffnung auf eine bessere Zukunft entstehen lassen. Diese Zukunft liegt in deinen Händen; vertraue dich der Güte Gottes an, Der immer auf diejenigen wartet, die bereuen und DER nur mit denjenigen streng verfährt, die verhärtete Herzen haben.
Für die reumütigen Geister
73. Vorwort.
Es wäre ungerecht, die reumütigen Geister, die um Gebete bitten auch in die Kategorie der bösen Geister einzuordnen. Sie mögen böse gewesen sein, sie sind es aber von dem Zeitpunkt an nicht mehr, in dem sie ihre Fehler erkennen und sie bereuen; sie sind dann nur noch unglücklich und einige davon fangen sogar schon an, ein relatives Glück zu genießen.
Es wäre ungerecht, die reumütigen Geister, die um Gebete bitten auch in die Kategorie der bösen Geister einzuordnen. Sie mögen böse gewesen sein, sie sind es aber von dem Zeitpunkt an nicht mehr, in dem sie ihre Fehler erkennen und sie bereuen; sie sind dann nur noch unglücklich und einige davon fangen sogar schon an, ein relatives Glück zu genießen.
74. Gebet.
Barmherziger Gott, Der die ehrliche Reue der inkarnierten und nichtinkarnierten Übeltäter annimmst, , hier ist ein Geist, der am Bösen Vergnügen gefunden hat, der aber seine Fehler erkennt und jetzt den rechten Weg einschlägt; Herr, wir bitten DICH in DEINER Güte, ihn als verlorenen Sohn aufzunehmen und ihm zu vergeben.
Gute Geister, er hat eure Stimme nicht beachtet, aber von nun an möchte er euch Gehör schenken. Erlaubt ihm das Glück, die von Gott Auserwählten kurz zu sehen, damit er an seinem Wunsch, sich zu läutern, beharrlich festhält, um zu ihnen gelangen zu können. Unterstützt ihn bei seinen guten Entschlüssen und gebt ihm die Kraft, seinen schlechten Neigungen zu widerstehen.
Du, Geist von (Name der Person), wir gratulieren dir zu deiner Veränderung und wir danken den guten Geistern, die dir geholfen haben!
Wenn es dir früher gefallen hat, Böses zu tun, geschah dies, weil du nicht verstanden hast, wie angenehm die Freude sein kann, Gutes zu tun; du fühltest dich auch zu erbärmlich, um dies tun zu können. Aber seit dem Augenblick, als du Deinen Fuß auf den rechten Weg gesetzt hast, ist für dich ein neues Licht aufgegangen. Du hast begonnen, ein unbekanntes Glück zu genießen, und die Hoffnung hat dein Herz erfüllt. Das heißt, Gott erhört immer das Gebet des bereuenden Sünders; ER verstößt keinen von denjenigen, die zu IHM kommen.
Um vollständig in SEINE Gnade aufgenommen zu werden, bemühen von jetzt an, nicht nur nichts Böses zu tun, sondern Gutes und vorallem, dein Unrecht wiedergutmachen. Dann wirst du der Gerechtigkeit Gottes Genüge geleistet haben; denn jede gute Tat tilgt einen deiner früheren Fehler.
Der erste Schritt ist getan; und jetzt wird dir, je mehr du fortschreitest, der Weg leichter und angenehmer erscheinen. Gehe also beharrlich weiter, und eines Tages wirst du den Segen erfahren, zu den guten und glücklichen Geistern zu zählen.
Barmherziger Gott, Der die ehrliche Reue der inkarnierten und nichtinkarnierten Übeltäter annimmst, , hier ist ein Geist, der am Bösen Vergnügen gefunden hat, der aber seine Fehler erkennt und jetzt den rechten Weg einschlägt; Herr, wir bitten DICH in DEINER Güte, ihn als verlorenen Sohn aufzunehmen und ihm zu vergeben.
Gute Geister, er hat eure Stimme nicht beachtet, aber von nun an möchte er euch Gehör schenken. Erlaubt ihm das Glück, die von Gott Auserwählten kurz zu sehen, damit er an seinem Wunsch, sich zu läutern, beharrlich festhält, um zu ihnen gelangen zu können. Unterstützt ihn bei seinen guten Entschlüssen und gebt ihm die Kraft, seinen schlechten Neigungen zu widerstehen.
Du, Geist von (Name der Person), wir gratulieren dir zu deiner Veränderung und wir danken den guten Geistern, die dir geholfen haben!
Wenn es dir früher gefallen hat, Böses zu tun, geschah dies, weil du nicht verstanden hast, wie angenehm die Freude sein kann, Gutes zu tun; du fühltest dich auch zu erbärmlich, um dies tun zu können. Aber seit dem Augenblick, als du Deinen Fuß auf den rechten Weg gesetzt hast, ist für dich ein neues Licht aufgegangen. Du hast begonnen, ein unbekanntes Glück zu genießen, und die Hoffnung hat dein Herz erfüllt. Das heißt, Gott erhört immer das Gebet des bereuenden Sünders; ER verstößt keinen von denjenigen, die zu IHM kommen.
Um vollständig in SEINE Gnade aufgenommen zu werden, bemühen von jetzt an, nicht nur nichts Böses zu tun, sondern Gutes und vorallem, dein Unrecht wiedergutmachen. Dann wirst du der Gerechtigkeit Gottes Genüge geleistet haben; denn jede gute Tat tilgt einen deiner früheren Fehler.
Der erste Schritt ist getan; und jetzt wird dir, je mehr du fortschreitest, der Weg leichter und angenehmer erscheinen. Gehe also beharrlich weiter, und eines Tages wirst du den Segen erfahren, zu den guten und glücklichen Geistern zu zählen.
Für die verhärteten Geister
75. Vorwort.
Die bösen Geister sind diejenigen, die noch nicht von der Reue berührt wurden; die am Bösen Gefallen finden und dies nicht bereuen; die Vorwürfen gegenüber gleichgültig sind, die die Gebete zurückweisen und oft über den Namen Gottes lästern. Es sind diese verhärteten Seelen, die sich nach ihrem Tod an den Menschen rächen für die Leiden, die sie ertragen mussten, und die mit ihrem Hass diejenigen verfolgen, die sie schon während ihres irdischen Lebens verabscheut haben, und sie tun dies, indem sie Besessenheit oder einen sonstigen verhängnisvollen Einfluss ausüben. (Kap. X, Nr. 6; Kap. XII, Nr. 5 und 6)
Unter den perversen Geistern unterscheidet man zwei Kategorien: jene die eindeutig böse sind und jene, die Heuchler sind. Die ersten sind unendlich leichter zum Guten zu führen als die zweiten. Sie sind meistens roh und gemein, wie wir es bei den Menschen sehen können, die das Böse mehr aus Instinkt als aus Berechnung tun und nicht beanspruchen, als etwas Besseres angesehen zu werden, als was sie sind. Es besteht in ihnen ein latenter Keim, den man aufgehen lassen muss; und dies gelingt meistens mit Beharrlichkeit und Festigkeit, verbunden mit Wohlwollen, durch Ratschläge, Überlegungen und das Gebet. Bei der Medialität haben sie Schwierigkeiten, den Namen Gottes zu schreiben, und das ist das Anzeichen einer instinktiven Furcht, einer inneren Stimme des Gewissens, die ihm sagt, dass sie unwürdig dafür seien; jener, der schon so weit gekommen ist, ist bereits an der Schwelle der Bekehrung, und man kann alles von ihm erwarten. Man braucht nur den verwundbaren Punkt seines Herzens zu finden.
Die heuchlerischen Geister sind fast immer sehr intelligent, aber sie besitzen keine empfindliche Faser in ihrem Herzen. Nichts berührt sie. Sie täuschen alle guten Gefühle vor, um das Vertrauen zu gewinnen, und sie sind glücklich, wenn sie einige törichte Menschen finden, die sie als gute, erhabene Geister annehmen, denn so wird es ihnen möglich, sie nach Belieben zu beherrschen. Der Name Gottes, anstatt ihnen Furcht einzuflößen, dient ihnen als Maske für ihre Verworfenheit. Sowohl in der unsichtbaren wie in der sichtbaren Welt, sind die Heuchler die gefährlichsten Wesen, weil sie im Verborgenen wirken und man misstraut ihnen nicht. Dem Anschein nach sind sie gläubig, glauben in Wirklichkeit aber nicht.
Die bösen Geister sind diejenigen, die noch nicht von der Reue berührt wurden; die am Bösen Gefallen finden und dies nicht bereuen; die Vorwürfen gegenüber gleichgültig sind, die die Gebete zurückweisen und oft über den Namen Gottes lästern. Es sind diese verhärteten Seelen, die sich nach ihrem Tod an den Menschen rächen für die Leiden, die sie ertragen mussten, und die mit ihrem Hass diejenigen verfolgen, die sie schon während ihres irdischen Lebens verabscheut haben, und sie tun dies, indem sie Besessenheit oder einen sonstigen verhängnisvollen Einfluss ausüben. (Kap. X, Nr. 6; Kap. XII, Nr. 5 und 6)
Unter den perversen Geistern unterscheidet man zwei Kategorien: jene die eindeutig böse sind und jene, die Heuchler sind. Die ersten sind unendlich leichter zum Guten zu führen als die zweiten. Sie sind meistens roh und gemein, wie wir es bei den Menschen sehen können, die das Böse mehr aus Instinkt als aus Berechnung tun und nicht beanspruchen, als etwas Besseres angesehen zu werden, als was sie sind. Es besteht in ihnen ein latenter Keim, den man aufgehen lassen muss; und dies gelingt meistens mit Beharrlichkeit und Festigkeit, verbunden mit Wohlwollen, durch Ratschläge, Überlegungen und das Gebet. Bei der Medialität haben sie Schwierigkeiten, den Namen Gottes zu schreiben, und das ist das Anzeichen einer instinktiven Furcht, einer inneren Stimme des Gewissens, die ihm sagt, dass sie unwürdig dafür seien; jener, der schon so weit gekommen ist, ist bereits an der Schwelle der Bekehrung, und man kann alles von ihm erwarten. Man braucht nur den verwundbaren Punkt seines Herzens zu finden.
Die heuchlerischen Geister sind fast immer sehr intelligent, aber sie besitzen keine empfindliche Faser in ihrem Herzen. Nichts berührt sie. Sie täuschen alle guten Gefühle vor, um das Vertrauen zu gewinnen, und sie sind glücklich, wenn sie einige törichte Menschen finden, die sie als gute, erhabene Geister annehmen, denn so wird es ihnen möglich, sie nach Belieben zu beherrschen. Der Name Gottes, anstatt ihnen Furcht einzuflößen, dient ihnen als Maske für ihre Verworfenheit. Sowohl in der unsichtbaren wie in der sichtbaren Welt, sind die Heuchler die gefährlichsten Wesen, weil sie im Verborgenen wirken und man misstraut ihnen nicht. Dem Anschein nach sind sie gläubig, glauben in Wirklichkeit aber nicht.
76. Gebet.
Herr, sei so gnädig und werfe DEINEN gütigen Blick auf die unvollkommenen Geister, die sich noch in den Nebeln ihrer Unwissenheit befinden und DICH verkennen und vor allem auf (Name der Person).
Gute Geister, hilft uns, ihn erkennen zu lassen, dass er seine eigenen Leiden dadurch verlängert, indem er die Menschen zum Bösen verleitet, sie beherrscht und quält. Macht, dass das Beispiel vom Glück, das ihr genießt, ihm eine Ermutigung sein wird.
Geist, der du noch Gefallen am Bösen findest, du hast gerade das Gebet gehört, das wir für dich gesprochen haben; es soll dir beweisen, dass wir Gutes für dich bewirken möchten, obwohl du Böses tust.
Du bist unglücklich, weil es unmöglich ist, glücklich zu sein, wenn man Böses tut. Warum dann in dem Leiden verweilen, wenn es von dir abhängt, aus ihm heraus zu kommen? Betrachte die guten Geister, die dich umgeben; sieh wie glücklich sie sind; und wäre es für dich nicht auch angenehmer, an diesem Glück teilzunehmen?
Du wirst sagen, dass dies unmöglich sei; aber nichts ist unmöglich für denjenigen, der es wünscht, weil Gott dir, wie allen seinen Geschöpfen, die Freiheit gegeben hat, zwischen Gut und Böse zu wählen, d.h. zwischen Glück und Unglück; niemand ist dazu verdammt, das Böse zu tun. Wenn du den Willen hast, das Böse zu tun, dann kannst du auch den Willen haben, das Gute zu tun und glücklich zu sein.
Richte deinen Blick zu Gott; erhebe deine Gedanken einen einzigen Augenblick zu IHM, und ein Strahl SEINES göttlichen Lichts wird dich erleuchten. Sprich mit uns folgende einfache Worte: „Mein Gott, ich bereue, vergib mir.“ Versuch zu bereuen und das Gute anstelle des Bösen zu tun, und du wirst sehen, dass SEINE Barmherzigkeit sich über dir ausbreitet und dass ein dir noch unbekanntes Wohlbefinden die Ängste ersetzen wird, die du durchleidest.
Wenn du einmal einen Schritt auf dem guten Weg getan hast, wird dir der Rest des Weges leicht erscheinen. Du wirst dann verstehen, wie viel Zeit des Glücks du aus eigenem verschulden verloren hast; aber eine strahlende und hoffnungsvolle Zukunft wird sich vor dir öffnen und wird dich deine elende Vergangenheit vergessen lassen, die voller Verwirrungen und moralischen Qualen war, die für dich die Hölle sein würden, wenn sie ewig anhielten. Es wird ein Tag kommen, an dem diese Qualen so stark sein werden, dass du sie um jeden Preis los werden möchtest; und je länger du wartest, desto schwieriger wird es für dich.
Glaube nicht, dass du für immer in diesem Zustand bleiben wirst; oh nein, das ist unmöglich. du hast zwei Perspektiven vor dir: die eine, dass du noch viel mehr leiden wirst als bisher; die andere, glücklich zu sein, wie die guten Geister, die dich umgeben. Die erstere wird unvermeidlich sein, wenn du weiterhin auf deiner Hartnäckigkeit beharrst; bei der zweiten genügt eine einfache Anstrengung deines Willens, um dich vom falschen Weg, auf dem du dich befindest, abzubringen. Beeile dich daher, denn jeder Tag später ist ein verlorener Tag für dein Glück.
Gute Geister, macht dass diese Worte bei dieser noch rückständigen Seele Einlass finden, damit sie ihr helfen können, Gott näher zu kommen. Wir bitten euch darum, im Namen Jesus Christus, der eine so große Macht über die bösen Geister gehabt hat.
Herr, sei so gnädig und werfe DEINEN gütigen Blick auf die unvollkommenen Geister, die sich noch in den Nebeln ihrer Unwissenheit befinden und DICH verkennen und vor allem auf (Name der Person).
Gute Geister, hilft uns, ihn erkennen zu lassen, dass er seine eigenen Leiden dadurch verlängert, indem er die Menschen zum Bösen verleitet, sie beherrscht und quält. Macht, dass das Beispiel vom Glück, das ihr genießt, ihm eine Ermutigung sein wird.
Geist, der du noch Gefallen am Bösen findest, du hast gerade das Gebet gehört, das wir für dich gesprochen haben; es soll dir beweisen, dass wir Gutes für dich bewirken möchten, obwohl du Böses tust.
Du bist unglücklich, weil es unmöglich ist, glücklich zu sein, wenn man Böses tut. Warum dann in dem Leiden verweilen, wenn es von dir abhängt, aus ihm heraus zu kommen? Betrachte die guten Geister, die dich umgeben; sieh wie glücklich sie sind; und wäre es für dich nicht auch angenehmer, an diesem Glück teilzunehmen?
Du wirst sagen, dass dies unmöglich sei; aber nichts ist unmöglich für denjenigen, der es wünscht, weil Gott dir, wie allen seinen Geschöpfen, die Freiheit gegeben hat, zwischen Gut und Böse zu wählen, d.h. zwischen Glück und Unglück; niemand ist dazu verdammt, das Böse zu tun. Wenn du den Willen hast, das Böse zu tun, dann kannst du auch den Willen haben, das Gute zu tun und glücklich zu sein.
Richte deinen Blick zu Gott; erhebe deine Gedanken einen einzigen Augenblick zu IHM, und ein Strahl SEINES göttlichen Lichts wird dich erleuchten. Sprich mit uns folgende einfache Worte: „Mein Gott, ich bereue, vergib mir.“ Versuch zu bereuen und das Gute anstelle des Bösen zu tun, und du wirst sehen, dass SEINE Barmherzigkeit sich über dir ausbreitet und dass ein dir noch unbekanntes Wohlbefinden die Ängste ersetzen wird, die du durchleidest.
Wenn du einmal einen Schritt auf dem guten Weg getan hast, wird dir der Rest des Weges leicht erscheinen. Du wirst dann verstehen, wie viel Zeit des Glücks du aus eigenem verschulden verloren hast; aber eine strahlende und hoffnungsvolle Zukunft wird sich vor dir öffnen und wird dich deine elende Vergangenheit vergessen lassen, die voller Verwirrungen und moralischen Qualen war, die für dich die Hölle sein würden, wenn sie ewig anhielten. Es wird ein Tag kommen, an dem diese Qualen so stark sein werden, dass du sie um jeden Preis los werden möchtest; und je länger du wartest, desto schwieriger wird es für dich.
Glaube nicht, dass du für immer in diesem Zustand bleiben wirst; oh nein, das ist unmöglich. du hast zwei Perspektiven vor dir: die eine, dass du noch viel mehr leiden wirst als bisher; die andere, glücklich zu sein, wie die guten Geister, die dich umgeben. Die erstere wird unvermeidlich sein, wenn du weiterhin auf deiner Hartnäckigkeit beharrst; bei der zweiten genügt eine einfache Anstrengung deines Willens, um dich vom falschen Weg, auf dem du dich befindest, abzubringen. Beeile dich daher, denn jeder Tag später ist ein verlorener Tag für dein Glück.
Gute Geister, macht dass diese Worte bei dieser noch rückständigen Seele Einlass finden, damit sie ihr helfen können, Gott näher zu kommen. Wir bitten euch darum, im Namen Jesus Christus, der eine so große Macht über die bösen Geister gehabt hat.
V. Gebete für Kranke und Besessene
Für die Kranken
77. Vorwort.
Die Krankheiten gehören zu den Prüfungen und Schicksalsschlägen des irdischen Lebens. Sie hängen zusammen mit unserer groben materiellen Natur und der niederen Stellung unserer Welt.
Die Leidenschaften und Ausschweifungen jeder Art säen in uns schädliche, oft ererbte Keime. In den physisch und moralisch fortschritlicheren Welten unterliegt der menschliche Organismus, der dort geläuterter und weniger materiell ist, nicht den gleichen Gebrechen und der Körper ist nicht zerrüttet durch verheerende Leidenschaften. (Kap. III, Nr. 9) Man muss sich daher damit abfinden, die Konsequenzen der Umgebung zu ertragen, in das uns unsere Niedrigkeit platziert hat, bis wir eine Versetzung verdient haben. Das darf uns unterdessen aber nicht daran hindern, das zu tun, was von uns abhängt, um unsere heutige Situation zu verbessern. Falls wir aber trotz unserer Bemühungen dies nicht erreichen können, so lehrt uns der Spiritismus, sollen wir mit Ergebenheit unsere vorübergehenden Leiden ertragen.
Wenn Gott nicht gewollt hätte, dass in einigen Fällen die physischen Leiden geheilt oder gelindert werden, hätte ER uns keine heilenden Mittel zu Verfügung gestellt. Seine vorausschauende Fürsorge in dieser Hinsicht, bestätigt durch den Selbsterhaltungstrieb, zeigt, dass es unsere Pflicht ist, sie zu erforschen und anzuwenden.
Neben der gewöhnlichen, von der Wissenschaft entwickelten Behandlung, zeigt uns der Magnetismus die Kraft der fluidalen Wirkung, und der Spiritismus enthüllt uns noch eine andere mächtige Kraft, und zwar in der Medialität der Heilung und im Einfluss des Gebets. (Siehe im Kap. XXVI Informationen über diese Medialität der Heilung).
Die Krankheiten gehören zu den Prüfungen und Schicksalsschlägen des irdischen Lebens. Sie hängen zusammen mit unserer groben materiellen Natur und der niederen Stellung unserer Welt.
Die Leidenschaften und Ausschweifungen jeder Art säen in uns schädliche, oft ererbte Keime. In den physisch und moralisch fortschritlicheren Welten unterliegt der menschliche Organismus, der dort geläuterter und weniger materiell ist, nicht den gleichen Gebrechen und der Körper ist nicht zerrüttet durch verheerende Leidenschaften. (Kap. III, Nr. 9) Man muss sich daher damit abfinden, die Konsequenzen der Umgebung zu ertragen, in das uns unsere Niedrigkeit platziert hat, bis wir eine Versetzung verdient haben. Das darf uns unterdessen aber nicht daran hindern, das zu tun, was von uns abhängt, um unsere heutige Situation zu verbessern. Falls wir aber trotz unserer Bemühungen dies nicht erreichen können, so lehrt uns der Spiritismus, sollen wir mit Ergebenheit unsere vorübergehenden Leiden ertragen.
Wenn Gott nicht gewollt hätte, dass in einigen Fällen die physischen Leiden geheilt oder gelindert werden, hätte ER uns keine heilenden Mittel zu Verfügung gestellt. Seine vorausschauende Fürsorge in dieser Hinsicht, bestätigt durch den Selbsterhaltungstrieb, zeigt, dass es unsere Pflicht ist, sie zu erforschen und anzuwenden.
Neben der gewöhnlichen, von der Wissenschaft entwickelten Behandlung, zeigt uns der Magnetismus die Kraft der fluidalen Wirkung, und der Spiritismus enthüllt uns noch eine andere mächtige Kraft, und zwar in der Medialität der Heilung und im Einfluss des Gebets. (Siehe im Kap. XXVI Informationen über diese Medialität der Heilung).
78. Gebet (von dem Kranken gesprochen).
Herr, DU bist volkommen gerecht und die Krankheit, die DU für mich ausgewählt hast, muss ich wohl verdient haben, weil n DU nie jemanden grundlos leiden lässt. Ich überlasse mich für meine Heilung DEINER unendlichen Barmherzigkeit. Wenn es DEIN Wille ist, dass ich wieder gesund werde, werde ich DEINEN Namen preisen; wenn ich dagegen aber noch weiter leiden soll, werde ich DICH ebenso preisen. Ich füge mich DEINEN göttlichen Beschlüssen, ohne zu murren, denn alles, was DU tust, hat nichts anderes als nur das Wohl DEINER Geschöpfe zum Ziel.
Lass, mein Gott, diese Krankheit eine heilsame Warnung für mich sein und mich dazu bringt, mich selbst zu prüfen. Ich nehme sie an als Sühne der Vergangenheit und als eine Prüfung für meinen Glauben und meine Gehorsam gegenüber DEINEM heiligen Willen. (Siehe Gebet Nr. 40).
Herr, DU bist volkommen gerecht und die Krankheit, die DU für mich ausgewählt hast, muss ich wohl verdient haben, weil n DU nie jemanden grundlos leiden lässt. Ich überlasse mich für meine Heilung DEINER unendlichen Barmherzigkeit. Wenn es DEIN Wille ist, dass ich wieder gesund werde, werde ich DEINEN Namen preisen; wenn ich dagegen aber noch weiter leiden soll, werde ich DICH ebenso preisen. Ich füge mich DEINEN göttlichen Beschlüssen, ohne zu murren, denn alles, was DU tust, hat nichts anderes als nur das Wohl DEINER Geschöpfe zum Ziel.
Lass, mein Gott, diese Krankheit eine heilsame Warnung für mich sein und mich dazu bringt, mich selbst zu prüfen. Ich nehme sie an als Sühne der Vergangenheit und als eine Prüfung für meinen Glauben und meine Gehorsam gegenüber DEINEM heiligen Willen. (Siehe Gebet Nr. 40).
79. Gebet (für einen Kranken).
Mein Gott, DEINE Pläne sind unergründlich, und in DEINER Weisheit hältst DU es für richtig, (Namen des Kranken) eine Krankheit erleiden lassen. Wirf einen barmherzigen Blick auf ihn, ich flehe DICH an, sei ihm gnädig und bereite seinem Leiden ein Ende!
Gute Geister, ihr, die ihr die Gesandten Gottes seid, unterstützt meinen Wunsch - ich bitte euch darum - ihm zu helfen. Führt meine Gedanken, damit sie sich auf seinen Körper wie ein heilsamer Balsam ergießen können und in seine Seele wie ein Trost.
Inspiriert ihn, geduldig zu sein und sich Gottes Willen zu fügen. Gebt ihm die Kraft, seine Schmerzen mit christlicher Ergebenheit zu ertragen, damit er die Früchte dieser Prüfung nicht verliert. (Siehe Gebet Nr. 57).
Mein Gott, DEINE Pläne sind unergründlich, und in DEINER Weisheit hältst DU es für richtig, (Namen des Kranken) eine Krankheit erleiden lassen. Wirf einen barmherzigen Blick auf ihn, ich flehe DICH an, sei ihm gnädig und bereite seinem Leiden ein Ende!
Gute Geister, ihr, die ihr die Gesandten Gottes seid, unterstützt meinen Wunsch - ich bitte euch darum - ihm zu helfen. Führt meine Gedanken, damit sie sich auf seinen Körper wie ein heilsamer Balsam ergießen können und in seine Seele wie ein Trost.
Inspiriert ihn, geduldig zu sein und sich Gottes Willen zu fügen. Gebt ihm die Kraft, seine Schmerzen mit christlicher Ergebenheit zu ertragen, damit er die Früchte dieser Prüfung nicht verliert. (Siehe Gebet Nr. 57).
80. Gebet (von dem heilenden Medium gesprochen).
Mein Gott, wenn DU in DEINER Güte, mich als Heilmedium nehmen willst, so unwürdig ich auch bin, dann kann ich dieses Leiden heilen, wenn dies DEIN Wunsch ist, weil ich Vertrauen in DICH habe; aber ohne DICH vermag ich gar nichts. Erlaube den guten Geistern, mich mit ihrem heilsamen Fluidum zu durchdringen, damit ich es diesem Kranken übertragen kann, und wendet jeden Gedanken des Hochmuts und des Egoismus von mir ab, der die Reinheit dieses Fluidums verändern könnte.
Mein Gott, wenn DU in DEINER Güte, mich als Heilmedium nehmen willst, so unwürdig ich auch bin, dann kann ich dieses Leiden heilen, wenn dies DEIN Wunsch ist, weil ich Vertrauen in DICH habe; aber ohne DICH vermag ich gar nichts. Erlaube den guten Geistern, mich mit ihrem heilsamen Fluidum zu durchdringen, damit ich es diesem Kranken übertragen kann, und wendet jeden Gedanken des Hochmuts und des Egoismus von mir ab, der die Reinheit dieses Fluidums verändern könnte.
Für die Besessenen
81. Vorwort.
Die Besessenheit ist ein andauerndes Eingreifen von einem bösen Geist auf eine Person. Sie zeigt sehr unterschiedliche Merkmale, angefangen vom einfachen moralischen Einfluss - ohne äußerlich wahrnehmbare Zeichen - bis zur vollständigen Störung des Organismus und der mentalen Fähigkeiten. Sie macht alle medialen Fähigkeiten unbrauchbar. Bei der Psychographie (mediales Schreiben) enthüllt sie sich durch die Hartnäckigkeit eines Geistes zu kommunizieren unter Ausschluss aller anderen.
Die bösen Geister wimmeln um die Erde herum, infolge der moralischen Unvollkommenheit ihrer Bewohner. Ihre bösartige Wirkung ist ein Teil der Geißeln, denen die Menschheit auf dieser Welt ausgesetzt ist. Die Besessenheit, wie die Krankheiten und alle Widrigkeiten des Lebens, soll als eine Prüfung oder Sühne angesehen und als solche angenommen werden.
Ebenso wie die Krankheiten das Ergebnis physischer Unvollkommenheiten sind, die den Körper zugänglich machen für äußerliche schädliche Einflüsse, so ist die Besessenheit jene einer moralischen Unvollkommenheit, die einem bösen Geist Zutritt gibt. Einer physischen Ursache setzt man eine physische Kraft entgegen; einer moralischen Ursache muss man mit einer moralischen Kraft entgegentreten. Um sich vor den Krankheiten zu bewahren, stärkt man den Körper; um sich vor der Besessenheit zu schützen, ist es nötig die Seele zu stärken. Daher besteht die Notwendigkeit, dass der Besessene für seine eigene Verbesserung arbeiten muss, was sehr oft genügt, um ihn von dem Besetzer, ohne Hilfe einer anderen Person, zu befreien. Eine Hilfe ist aber notwendig, wenn die Besessenheit in Unterjochung und in Besitzergreifung ausartet, weil der Patient dabei manchmal seinen Willen und seine freie Entscheidung verliert.
Die Besessenheit ist fast immer die Ausübung einer Rache eines Geistes, die sehr oft ihre Ursache in den Beziehungen hat, die der Besessene mit ihm in einer vorherigen Existenz gepflegt hatte. (Siehe Kapitel X, Nr. 6 und Kapitel XII, Nr. 5 und 6).
Bei den schweren Fällen von Besessenheit befindet sich der Besessene gleichsam eingewickelt und durchtränkt von einem schädlichen Fluidum, das die Wirkung der heilsamen Fluida aufhebt und sie zurückweist. Von diesem Fluidum muss man ihn daher befreien, aber ein bösartiges Fluidum kann nicht von einem anderen bösartigen Fluidum zurückgestoßen werden. Durch eine dem heilenden Medium ähnliche Wirkung bei Krankheitsfällen muss das bösartige Fluidum mit Hilfe eines besseren Fluidums ausgestoßen werden, was gewissermaßen Gegenwirkung erzeugt. Dies ist ein mechanisches Vorgehen, das aber nicht ausreichend ist. Es ist vor allem notwendig, dass man auf das intelligente Wesen einwirkt, mit dem man mit Autorität sprechen muss, und diese Autorität ist nur vorhanden, wo es eine moralische Überlegenheit gibt. Je größer diese ist, desto größer wird die Autorität sein.
Aber dies ist noch nicht alles. Um die Befreiung zu gewährleisten, ist es notwendig, den perversen Geist dazu zu bringen, auf seine bösen Absichten zu verzichten; es ist auch notwendig, mittels geschickt geführter Anweisungen in ihm, durch das Wachrufen persönlicher Fakten im Hinblick auf seine moralische Erziehung, die Reue und den Wunsch zum Guten zu erwecken. Man kann dadurch das doppelte Glück erreichen, indem du einen Inkarnierten befreist und einen unvollkommenen Geist bekehrst.
Die Aufgabe ist leichter, wenn der Besessene seinen Zustand versteht und Mithilfe durch seinen Willen und sein Gebet leistet. Es ist nicht das Gleiche, wenn sich derjenige, von dem betrügerischen Geist verführt, hinsichtlich der Fähigkeiten von demjenigen, der ihn beherrscht, täuschen lässt, und sich in dem Irrtum gefällt, in den dieser letztere ihn einwickelt. Ein solcher stößt jede Hilfe zurück, anstatt Mithilfe zu leisten. Dies ist der Fall der Verblendung, die weitaus rebellischer ist, als die gewaltsamste Unterjochung. („Das Buch der Medien“, Kap. XXIII).
Bei allen Fällen von Besessenheit ist das Gebet das stärkste Hilfsmittel, um auf den Besetzer-Geist einzuwirken.
Die Besessenheit ist ein andauerndes Eingreifen von einem bösen Geist auf eine Person. Sie zeigt sehr unterschiedliche Merkmale, angefangen vom einfachen moralischen Einfluss - ohne äußerlich wahrnehmbare Zeichen - bis zur vollständigen Störung des Organismus und der mentalen Fähigkeiten. Sie macht alle medialen Fähigkeiten unbrauchbar. Bei der Psychographie (mediales Schreiben) enthüllt sie sich durch die Hartnäckigkeit eines Geistes zu kommunizieren unter Ausschluss aller anderen.
Die bösen Geister wimmeln um die Erde herum, infolge der moralischen Unvollkommenheit ihrer Bewohner. Ihre bösartige Wirkung ist ein Teil der Geißeln, denen die Menschheit auf dieser Welt ausgesetzt ist. Die Besessenheit, wie die Krankheiten und alle Widrigkeiten des Lebens, soll als eine Prüfung oder Sühne angesehen und als solche angenommen werden.
Ebenso wie die Krankheiten das Ergebnis physischer Unvollkommenheiten sind, die den Körper zugänglich machen für äußerliche schädliche Einflüsse, so ist die Besessenheit jene einer moralischen Unvollkommenheit, die einem bösen Geist Zutritt gibt. Einer physischen Ursache setzt man eine physische Kraft entgegen; einer moralischen Ursache muss man mit einer moralischen Kraft entgegentreten. Um sich vor den Krankheiten zu bewahren, stärkt man den Körper; um sich vor der Besessenheit zu schützen, ist es nötig die Seele zu stärken. Daher besteht die Notwendigkeit, dass der Besessene für seine eigene Verbesserung arbeiten muss, was sehr oft genügt, um ihn von dem Besetzer, ohne Hilfe einer anderen Person, zu befreien. Eine Hilfe ist aber notwendig, wenn die Besessenheit in Unterjochung und in Besitzergreifung ausartet, weil der Patient dabei manchmal seinen Willen und seine freie Entscheidung verliert.
Die Besessenheit ist fast immer die Ausübung einer Rache eines Geistes, die sehr oft ihre Ursache in den Beziehungen hat, die der Besessene mit ihm in einer vorherigen Existenz gepflegt hatte. (Siehe Kapitel X, Nr. 6 und Kapitel XII, Nr. 5 und 6).
Bei den schweren Fällen von Besessenheit befindet sich der Besessene gleichsam eingewickelt und durchtränkt von einem schädlichen Fluidum, das die Wirkung der heilsamen Fluida aufhebt und sie zurückweist. Von diesem Fluidum muss man ihn daher befreien, aber ein bösartiges Fluidum kann nicht von einem anderen bösartigen Fluidum zurückgestoßen werden. Durch eine dem heilenden Medium ähnliche Wirkung bei Krankheitsfällen muss das bösartige Fluidum mit Hilfe eines besseren Fluidums ausgestoßen werden, was gewissermaßen Gegenwirkung erzeugt. Dies ist ein mechanisches Vorgehen, das aber nicht ausreichend ist. Es ist vor allem notwendig, dass man auf das intelligente Wesen einwirkt, mit dem man mit Autorität sprechen muss, und diese Autorität ist nur vorhanden, wo es eine moralische Überlegenheit gibt. Je größer diese ist, desto größer wird die Autorität sein.
Aber dies ist noch nicht alles. Um die Befreiung zu gewährleisten, ist es notwendig, den perversen Geist dazu zu bringen, auf seine bösen Absichten zu verzichten; es ist auch notwendig, mittels geschickt geführter Anweisungen in ihm, durch das Wachrufen persönlicher Fakten im Hinblick auf seine moralische Erziehung, die Reue und den Wunsch zum Guten zu erwecken. Man kann dadurch das doppelte Glück erreichen, indem du einen Inkarnierten befreist und einen unvollkommenen Geist bekehrst.
Die Aufgabe ist leichter, wenn der Besessene seinen Zustand versteht und Mithilfe durch seinen Willen und sein Gebet leistet. Es ist nicht das Gleiche, wenn sich derjenige, von dem betrügerischen Geist verführt, hinsichtlich der Fähigkeiten von demjenigen, der ihn beherrscht, täuschen lässt, und sich in dem Irrtum gefällt, in den dieser letztere ihn einwickelt. Ein solcher stößt jede Hilfe zurück, anstatt Mithilfe zu leisten. Dies ist der Fall der Verblendung, die weitaus rebellischer ist, als die gewaltsamste Unterjochung. („Das Buch der Medien“, Kap. XXIII).
Bei allen Fällen von Besessenheit ist das Gebet das stärkste Hilfsmittel, um auf den Besetzer-Geist einzuwirken.
82. Gebet (vom Besessenen gesprochen).
Mein Gott, erlaube den guten Geistern, mich von dem bösen Geist zu befreien, der sich meiner bemächtigt hat. Falls es sich um eine Rache handelt, die er ausübt, weil ich ihm früher ein Unrecht angetan habe, erlaubst DU es, mein Gott, als meine Strafe und ich werde die Konsequenz meines Fehlers ertragen. Möge meine Reue mich DEINE Vergebung und meine Erlösung verdienen lassen! Aber was auch sein Motiv sein mag, ich erbitte für ihn DEINE Barmherzigkeit. Erleichtere ihm den Weg zum Fortschritt, der von ihm den Gedanken, Böses zu tun, abwendet. Möge ich ihn meinerseits zu besseren Gefühlen veranlassen, indem ich ihm das Böse mit Gutem vergelte.
Aber ich weiß auch, mein Gott, dass es meine Unvollkommenheiten sind, die mich den Einflüssen der unvollkommenen Geister zugänglich machen. Gib mir die notwendige Erkenntnis, um sie zu erkennen; bekämpfe vor allem den Hochmut in mir, der mich für meine Fehler blind macht.
Wie unwürdig muss ich doch sein, dass ein böser Geist mich beherrschen kann!Mein Gott, lass dieser Misserfolg für meine Eitelkeit mir für die Zukunft als Lektion dienen; dass er mich bestärkt in meinem Entschluss, mich durch gute Taten, Nächstenliebe und Demut zu läutern, damit ich mich fortan bösen Einflüssen entgegenstellen kann.
Herr, gib mir die Kraft, diese Prüfung mit Geduld und Ergebenheit hinzunehmen. Ich verstehe, dass sie wie alle anderen Prüfungen meiner Vervollkommnung dienen soll, wenn ich ihre Früchte nicht durch mein Murren zunichte mache, denn sie bietet mir ja eine Möglichkeit, meine Ergebenheit zu zeigen und Nächstenliebe gegenüber einem unglücklichen Mitmenschen auszuüben, indem ich ihm das mir angetane Böse vergebe. (Kap. XII, Nr. 5 und 6; Kapitel XXVIII, Nr. 15 und folgende, 46, 47).
Mein Gott, erlaube den guten Geistern, mich von dem bösen Geist zu befreien, der sich meiner bemächtigt hat. Falls es sich um eine Rache handelt, die er ausübt, weil ich ihm früher ein Unrecht angetan habe, erlaubst DU es, mein Gott, als meine Strafe und ich werde die Konsequenz meines Fehlers ertragen. Möge meine Reue mich DEINE Vergebung und meine Erlösung verdienen lassen! Aber was auch sein Motiv sein mag, ich erbitte für ihn DEINE Barmherzigkeit. Erleichtere ihm den Weg zum Fortschritt, der von ihm den Gedanken, Böses zu tun, abwendet. Möge ich ihn meinerseits zu besseren Gefühlen veranlassen, indem ich ihm das Böse mit Gutem vergelte.
Aber ich weiß auch, mein Gott, dass es meine Unvollkommenheiten sind, die mich den Einflüssen der unvollkommenen Geister zugänglich machen. Gib mir die notwendige Erkenntnis, um sie zu erkennen; bekämpfe vor allem den Hochmut in mir, der mich für meine Fehler blind macht.
Wie unwürdig muss ich doch sein, dass ein böser Geist mich beherrschen kann!Mein Gott, lass dieser Misserfolg für meine Eitelkeit mir für die Zukunft als Lektion dienen; dass er mich bestärkt in meinem Entschluss, mich durch gute Taten, Nächstenliebe und Demut zu läutern, damit ich mich fortan bösen Einflüssen entgegenstellen kann.
Herr, gib mir die Kraft, diese Prüfung mit Geduld und Ergebenheit hinzunehmen. Ich verstehe, dass sie wie alle anderen Prüfungen meiner Vervollkommnung dienen soll, wenn ich ihre Früchte nicht durch mein Murren zunichte mache, denn sie bietet mir ja eine Möglichkeit, meine Ergebenheit zu zeigen und Nächstenliebe gegenüber einem unglücklichen Mitmenschen auszuüben, indem ich ihm das mir angetane Böse vergebe. (Kap. XII, Nr. 5 und 6; Kapitel XXVIII, Nr. 15 und folgende, 46, 47).
83. Gebet (für den Besessenen).
Allmächtiger Gott, gib mir in DEINER Güte die Macht, (Name der Person) von dem Einfluss des Geistes, der ihn besetzt hat, zu befreien. Wenn es DEINE Absicht ist, dieser Prüfung ein Ende zu setzen, gewähre mir die Gnade, mit Autorität zu diesem Geist zu sprechen.
Gute Geister, die ihr mir beisteht, und du, sein Schutzengel, gebt mir eure Unterstützung. Helft mir, ihn von dem unreinen Fluidum, von dem er umhüllt ist, zu befreien.
Im Namen des allmächtigen Gottes beschwöre ich den bösartigen Geist, der ihn quält, sich zu entfernen.
Allmächtiger Gott, gib mir in DEINER Güte die Macht, (Name der Person) von dem Einfluss des Geistes, der ihn besetzt hat, zu befreien. Wenn es DEINE Absicht ist, dieser Prüfung ein Ende zu setzen, gewähre mir die Gnade, mit Autorität zu diesem Geist zu sprechen.
Gute Geister, die ihr mir beisteht, und du, sein Schutzengel, gebt mir eure Unterstützung. Helft mir, ihn von dem unreinen Fluidum, von dem er umhüllt ist, zu befreien.
Im Namen des allmächtigen Gottes beschwöre ich den bösartigen Geist, der ihn quält, sich zu entfernen.
84. Gebet (für den Besetzer).
Unendlich gütiger Gott, ich erflehe DEINE Barmherzigkeit für den Geist, der (Name der Person) verfolgt. Ermögliche es ihm, das göttliche Licht wahrzunehmen, damit er den falschen Weg, den er geht, erkennen kann. Gute Geister, helft mir, ihm verständlich zu machen, dass er, wenn er das Böse tut, alles verlieren und wenn er das Gute tut, alles gewinnen kann.
Und du, Geist, der Gefallen daran findest (Name der Person) zu quälen, hör mir zu, denn ich spreche zu dir im Namen Gottes. Wenn du darüber nachdenken möchtest, wirst du verstehen, dass das Böse niemals das Gute besiegen kann und du nichr stärker als Gott oder die guten Geister sein kannst.
Sie hätten (Name der Person) von jeglichen Angriffen deinerseits schützen können. Wenn sie dies nicht getan haben, bedeutet das, dass er/sie eine Prüfung ablegen musste. Wenn aber diese Prüfung beendet ist, werden sie dein Einwirken auf ihn/sie verhindern. Das Böse, das du ihm/ihr angetan hast, wird - anstatt ihm/ihr zu schaden - zu seinem/ihrem Fortschritt beitragen und er/sie wird darüber sehr glücklich sein. Deine Bosheit hat dir keinen Erfolg beschert, und sie wird sich gegen dich wenden.
Gott, der allmächtig ist, und die hohen Geister, SEINE Helfer, die mächtiger sind als du, können dieser Besessenheit ein Ende setzen, wenn sie es möchten, und dein Starrsinn wird an dieser höchsten Autorität zerbrechen. Aber da Gott gütig ist, möchte ER dir das Verdienst überlassen, diese Besessenheit durch deinen eigenen Willen zu beenden. Es ist eine Frist, die ER dir gewährt. Wenn du sie aber nicht nutzt, wirst du erbärmliche Konsequenzen erleiden. Große Strafen und grausame Leiden werden auf dich warten. Du wirst gezwungen sein, die Barmherzigkeit und die Gebete deines Opfers zu erflehen, das dir schon verziehen hat und für dich betet, was ein großes Verdienst vor Gottes Augen ist, und seine/ihre Befreiung beschleunigen wird.
Denk darüber nach, solange du noch Zeit dazu hast, denn die Gerechtigkeit Gottes wird über dich kommen, wie über alle rebellischen Geister. Denk daran, dass das Böse, das du gerade tust, zwangsläufig ein Ende haben wird, während deine Leiden stetig vergrößert werden, wenn du in deiner Verstocktheit verharrst.
Als du auf der Erde warst, hättest du es nicht für dumm angesehen, etwas Gutes zu opfern für eine kleine und kurze Genugtuung? Das Gleiche geschieht jetzt, wo du ein Geistwesen bist. Was gewinnst du mit dem, was du tust? Das traurige Vergnügen, jemanden zu quälen, was aber nicht verhindert, dass du unglücklich bist, egal was du sagen wirst, es macht dich nur noch unglücklicher.
Im Vergleich dazu, sieh was du verlierst: beobachte die guten Geister, die dich umgeben und sage, ob ihr Schicksal nicht deinem vorzuziehen ist. An dem Glück, das sie genießen, wirst du auch teilnehmen können, wenn du es möchtest. Und was musst du dafür tun? Gott anflehen, und Gutes tun anstatt das Böse. Ich weiß, dass du dich nicht schlagartig verändern kannst; Gott verlangt aber nicht das Unmögliche; ER möchte nur den guten Willen. Versuch es, und wir werden dir helfen. Sieh zu, dass wir bald für dich das Gebet für die reuigen Geister (Nr. 73) sprechen können und dich nicht mehr unter die bösen Geister einreihen müssen, in der Hoffnung, dass du zu den Guten gezählt werden könntest. (Siehe auch oben, Nr. 75, das Gebet für die verhärteten Geister).
Bemerkung:
Die Heilung der schweren Besessenheiten erfordert sehr viel Geduld, Beharrlichkeit und Hingabe. Sie erfordert auch Taktgefühl und Geschicklichkeit, um die Geister, die fast immer sehr pervers, verhärtet und listig sind, zum Guten zu führen, denn davon gibt es solche, die im höchsten Grad rebellisch sind. In den meisten Fällen müssen wir uns nach den gegebenen Umständen richten; aber egal welcher Natur der Geist ist, es ist eine unbestreitbare Tatsache, dass man nichts durch Zwang oder Drohung erreicht. Jeglicher Einfluss hängt von der moralischen Überlegenheit ab. Eine andere Tatsache, die ebenso durch die Erfahrung wie auch durch die Logik festgestellt wurde, ist die vollkommene Unwirksamkeit des Exorzismus, von Sprüchen, sakramentalen Worten, Amuletten, Talismanen, äußerlichen Praktiken oder irgendwelchen materiellen Zeichen.
Die lang anhaltende Besessenheit kann pathologische Verwirrungen verursachen und erfordert eine gleichzeitige oder eine aufeinander folgende Behandlung, sei es eine magnetische oder medizinische, um den Organismus wieder herzustellen. Wenn die Ursache beseitigt ist, müssen die Auswirkungen bekämpft werden. (Siehe: „Das Buch der Medien“, Kap. XXIII „Die Besessenheit“. – „Revue spirite“, Februar und März 1864; April 1865: Beispiele von Heilungen der Besessenheit)
Unendlich gütiger Gott, ich erflehe DEINE Barmherzigkeit für den Geist, der (Name der Person) verfolgt. Ermögliche es ihm, das göttliche Licht wahrzunehmen, damit er den falschen Weg, den er geht, erkennen kann. Gute Geister, helft mir, ihm verständlich zu machen, dass er, wenn er das Böse tut, alles verlieren und wenn er das Gute tut, alles gewinnen kann.
Und du, Geist, der Gefallen daran findest (Name der Person) zu quälen, hör mir zu, denn ich spreche zu dir im Namen Gottes. Wenn du darüber nachdenken möchtest, wirst du verstehen, dass das Böse niemals das Gute besiegen kann und du nichr stärker als Gott oder die guten Geister sein kannst.
Sie hätten (Name der Person) von jeglichen Angriffen deinerseits schützen können. Wenn sie dies nicht getan haben, bedeutet das, dass er/sie eine Prüfung ablegen musste. Wenn aber diese Prüfung beendet ist, werden sie dein Einwirken auf ihn/sie verhindern. Das Böse, das du ihm/ihr angetan hast, wird - anstatt ihm/ihr zu schaden - zu seinem/ihrem Fortschritt beitragen und er/sie wird darüber sehr glücklich sein. Deine Bosheit hat dir keinen Erfolg beschert, und sie wird sich gegen dich wenden.
Gott, der allmächtig ist, und die hohen Geister, SEINE Helfer, die mächtiger sind als du, können dieser Besessenheit ein Ende setzen, wenn sie es möchten, und dein Starrsinn wird an dieser höchsten Autorität zerbrechen. Aber da Gott gütig ist, möchte ER dir das Verdienst überlassen, diese Besessenheit durch deinen eigenen Willen zu beenden. Es ist eine Frist, die ER dir gewährt. Wenn du sie aber nicht nutzt, wirst du erbärmliche Konsequenzen erleiden. Große Strafen und grausame Leiden werden auf dich warten. Du wirst gezwungen sein, die Barmherzigkeit und die Gebete deines Opfers zu erflehen, das dir schon verziehen hat und für dich betet, was ein großes Verdienst vor Gottes Augen ist, und seine/ihre Befreiung beschleunigen wird.
Denk darüber nach, solange du noch Zeit dazu hast, denn die Gerechtigkeit Gottes wird über dich kommen, wie über alle rebellischen Geister. Denk daran, dass das Böse, das du gerade tust, zwangsläufig ein Ende haben wird, während deine Leiden stetig vergrößert werden, wenn du in deiner Verstocktheit verharrst.
Als du auf der Erde warst, hättest du es nicht für dumm angesehen, etwas Gutes zu opfern für eine kleine und kurze Genugtuung? Das Gleiche geschieht jetzt, wo du ein Geistwesen bist. Was gewinnst du mit dem, was du tust? Das traurige Vergnügen, jemanden zu quälen, was aber nicht verhindert, dass du unglücklich bist, egal was du sagen wirst, es macht dich nur noch unglücklicher.
Im Vergleich dazu, sieh was du verlierst: beobachte die guten Geister, die dich umgeben und sage, ob ihr Schicksal nicht deinem vorzuziehen ist. An dem Glück, das sie genießen, wirst du auch teilnehmen können, wenn du es möchtest. Und was musst du dafür tun? Gott anflehen, und Gutes tun anstatt das Böse. Ich weiß, dass du dich nicht schlagartig verändern kannst; Gott verlangt aber nicht das Unmögliche; ER möchte nur den guten Willen. Versuch es, und wir werden dir helfen. Sieh zu, dass wir bald für dich das Gebet für die reuigen Geister (Nr. 73) sprechen können und dich nicht mehr unter die bösen Geister einreihen müssen, in der Hoffnung, dass du zu den Guten gezählt werden könntest. (Siehe auch oben, Nr. 75, das Gebet für die verhärteten Geister).
Bemerkung:
Die Heilung der schweren Besessenheiten erfordert sehr viel Geduld, Beharrlichkeit und Hingabe. Sie erfordert auch Taktgefühl und Geschicklichkeit, um die Geister, die fast immer sehr pervers, verhärtet und listig sind, zum Guten zu führen, denn davon gibt es solche, die im höchsten Grad rebellisch sind. In den meisten Fällen müssen wir uns nach den gegebenen Umständen richten; aber egal welcher Natur der Geist ist, es ist eine unbestreitbare Tatsache, dass man nichts durch Zwang oder Drohung erreicht. Jeglicher Einfluss hängt von der moralischen Überlegenheit ab. Eine andere Tatsache, die ebenso durch die Erfahrung wie auch durch die Logik festgestellt wurde, ist die vollkommene Unwirksamkeit des Exorzismus, von Sprüchen, sakramentalen Worten, Amuletten, Talismanen, äußerlichen Praktiken oder irgendwelchen materiellen Zeichen.
Die lang anhaltende Besessenheit kann pathologische Verwirrungen verursachen und erfordert eine gleichzeitige oder eine aufeinander folgende Behandlung, sei es eine magnetische oder medizinische, um den Organismus wieder herzustellen. Wenn die Ursache beseitigt ist, müssen die Auswirkungen bekämpft werden. (Siehe: „Das Buch der Medien“, Kap. XXIII „Die Besessenheit“. – „Revue spirite“, Februar und März 1864; April 1865: Beispiele von Heilungen der Besessenheit)