Das Buch der Geister

Allan Kardec

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901. Von zwei Geizigen versagt sich der eine das Notwendige und stirbt auf seinem Schatz Hungers, der andere ist nur gegenüber anderen geizig, gegen sich selbst aber verschwenderisch. Während dieser vor dem geringsten Opfer zurückbebt, wenn er einen Dienst erweisen oder überhaupt etwas Nützliches tun soll, so kennt er keinen Geldeswert, wenn er seine Neigungen und Leidenschaften befriedigen will. Ersucht man ihn um einen Dienst, so ist er stets in Verlegenheit; will er eine seiner Launen befriedigen, so hat er stets genug. Welcher ist der Schuldigere und welcher wird in der Geisterwelt den schlechtesten Platz einzunehmen haben?
„Der, welcher genießt: Er ist mehr selbstsüchtig als geizig. Der andere hat bereits einen Teil seiner Strafe gefunden.“