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Erstes Buch – Die ersten Ursachen
KAPITEL I – Gott
Gott und das Unendliche
1. Was ist Gott?
„Gott ist die höchste Intelligenz, die erste Ursache aller Dinge.“*
_______________________________
* Die auf die Fragen folgenden, zwischen Anführungszeichen gestellten Worte, sind die von den Geistern erteilten Antworten. Da wo die vom Verfasser selbst hinzugefügten Bemerkungen und Ausführungen mit dem Wortlaut jener Antworten verwechselt werden könnten, sind die ersteren in kleinerer Schrift gedruckt. Bilden dagegen die Antworten ganze Kapitel, so bleibt die gewöhnliche Schrift. (Anmerkung von Allan Kardec)
„Gott ist die höchste Intelligenz, die erste Ursache aller Dinge.“*
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* Die auf die Fragen folgenden, zwischen Anführungszeichen gestellten Worte, sind die von den Geistern erteilten Antworten. Da wo die vom Verfasser selbst hinzugefügten Bemerkungen und Ausführungen mit dem Wortlaut jener Antworten verwechselt werden könnten, sind die ersteren in kleinerer Schrift gedruckt. Bilden dagegen die Antworten ganze Kapitel, so bleibt die gewöhnliche Schrift. (Anmerkung von Allan Kardec)
2. Was ist unter dem „Unendlichen“ zu verstehen?
„Was weder Anfang noch Ende hat: das Unbekannte; alles Unbekannte ist unendlich.“
3. Dürfte man sagen, dass Gott das Unendliche sei?
„Unvollständige Definition. Armut der Sprache des Menschen, welche die sein Erkenntnisvermögen überragenden Dinge zu fassen nicht ausreicht.“
Gott ist unendlich in seinen Vollkommenheiten, aber das Unendliche ist ein abstrakter Begriff. Nennt man Gott das Unendliche, so setzt man die Eigenschaft an die Stelle der Sache selbst und definiert etwas Unbekanntes mit etwas nicht minder Unbekanntem.
„Unvollständige Definition. Armut der Sprache des Menschen, welche die sein Erkenntnisvermögen überragenden Dinge zu fassen nicht ausreicht.“
Gott ist unendlich in seinen Vollkommenheiten, aber das Unendliche ist ein abstrakter Begriff. Nennt man Gott das Unendliche, so setzt man die Eigenschaft an die Stelle der Sache selbst und definiert etwas Unbekanntes mit etwas nicht minder Unbekanntem.
Beweise vom Dasein Gottes
4. Wo findet man den Beweis vom Dasein Gottes?
„In einem Satz, dessen ihr euch in euren Wissenschaften bedient: keine Wirkung ohne Ursache. Sucht die Ursache von allem, was nicht Menschenwerk ist, und eure Vernunft wird euch antworten.“
Um an Gott zu glauben, braucht man nur einen Blick auf die Werke der Schöpfung zu werfen. Das Universum existiert, es hat also eine Ursache. Am Dasein Gottes zweifeln, hieße leugnen, dass jede Wirkung eine Ursache hat, und behaupten, dass nichts etwas habe bewirken können.
„In einem Satz, dessen ihr euch in euren Wissenschaften bedient: keine Wirkung ohne Ursache. Sucht die Ursache von allem, was nicht Menschenwerk ist, und eure Vernunft wird euch antworten.“
Um an Gott zu glauben, braucht man nur einen Blick auf die Werke der Schöpfung zu werfen. Das Universum existiert, es hat also eine Ursache. Am Dasein Gottes zweifeln, hieße leugnen, dass jede Wirkung eine Ursache hat, und behaupten, dass nichts etwas habe bewirken können.
5. Was für ein Schluss lässt sich aus dem intuitiven Gefühl ziehen, das alle Menschen vom Dasein Gottes in sich tragen?
„Dass Gott ist; denn woher käme ihnen sonst dieses Gefühl, wenn es auf nichts beruht? Es ist auch dies eine Folgerung aus dem Grundsatz, dass keine Wirkung ohne Ursache sei.“
6. Sollte unser innerstes Gefühl vom Dasein Gottes nicht etwa die Folge unserer Erziehung und angelernter Vorstellungen sein?
„Woher hätten dann eure „Naturvölker dieses Gefühl?“
Wenn das Gefühl vom Dasein eines höchsten Wesens auch das Produkt einer Lehre wäre, so wäre es kein allgemeines und würde, so wie die Begriffe der Wissenschaften, nur bei denjenigen sich finden, die jene Lehre empfingen.
„Woher hätten dann eure „Naturvölker dieses Gefühl?“
Wenn das Gefühl vom Dasein eines höchsten Wesens auch das Produkt einer Lehre wäre, so wäre es kein allgemeines und würde, so wie die Begriffe der Wissenschaften, nur bei denjenigen sich finden, die jene Lehre empfingen.
7. Sollte man etwa die erste Ursache des Wesens der Dinge in den innersten Eigenschaften der Materie, des Stoffes finden können?
„Aber welches wäre denn die Ursache dieser Eigenschaften? Überall ist doch eine erste Ursache notwendig.“
Die uranfängliche Gestaltung der Dinge den innersten Eigen – schaften der Materie zuschreiben, hieße die Wirkung für die Ursache nehmen; denn diese Eigenschaften sind ja selbst eine Wirkung, die eine Ursache haben muss.
„Aber welches wäre denn die Ursache dieser Eigenschaften? Überall ist doch eine erste Ursache notwendig.“
Die uranfängliche Gestaltung der Dinge den innersten Eigen – schaften der Materie zuschreiben, hieße die Wirkung für die Ursache nehmen; denn diese Eigenschaften sind ja selbst eine Wirkung, die eine Ursache haben muss.
8. Was sollen wir von der Ansicht halten, die den Ursprung der Dinge einer zufälligen Mischung der Materie d. h. dem Zufall zuschreibt?
„Eine neue Ungereimtheit! Welcher Mensch von gesundem Verstand wird den Zufall für ein intelligentes Wesen halten? Und dann: Was ist Zufall? Nichts.“
Die Harmonie, womit die Kräfte des Universums geleitet werden, weist auf ein bestimmtes absichtsvolles Zusammenwirken hin, verrät eben dadurch eine intelligente Macht. Den Ursprung der Dinge dem Zufall zuschreiben, wäre ein Unsinn; denn der Zufall ist blind und kann niemals die Wirkungen der Intelligenz hervorbringen. Ein intelligenter Zufall wäre kein Zufall mehr.
„Eine neue Ungereimtheit! Welcher Mensch von gesundem Verstand wird den Zufall für ein intelligentes Wesen halten? Und dann: Was ist Zufall? Nichts.“
Die Harmonie, womit die Kräfte des Universums geleitet werden, weist auf ein bestimmtes absichtsvolles Zusammenwirken hin, verrät eben dadurch eine intelligente Macht. Den Ursprung der Dinge dem Zufall zuschreiben, wäre ein Unsinn; denn der Zufall ist blind und kann niemals die Wirkungen der Intelligenz hervorbringen. Ein intelligenter Zufall wäre kein Zufall mehr.
9. Wieso sieht man in der ersten Ursache eine höchste und allen übrigen Intelligenzen überlegene Intelligenz?
„Ihr habt ein Sprichwort: „Am Werk erkennt man den Meister.“ Betrachtet also das Werk und sucht den Meister. Hochmut verursacht Unglauben. Der Hochmütige will nichts über sich dulden, darum nennt er sich einen starken Geist. Armseliges Ding, das ein Hauch von Gott vernichten kann!“
Man beurteilt die Macht einer Intelligenz ganz nach ihren Werken. Da kein menschliches Wesen das schaffen kann, was die Natur erzeugt, so ist die erste Ursache eine der Menschheit überlegene Intelligenz.
Wie groß auch die von menschlichem Verstand vollbrachten Wunder seien, so hat doch dieser selbst wieder seine Ursache, und je größer das von ihm Vollbrachte ist, desto größer muss auch jene Ursache sein. Jene Intelligenz ist es, welche als die erste Ursache aller Dinge erscheint, mit welchem Namen sie der Mensch auch bezeichnen mag.
„Ihr habt ein Sprichwort: „Am Werk erkennt man den Meister.“ Betrachtet also das Werk und sucht den Meister. Hochmut verursacht Unglauben. Der Hochmütige will nichts über sich dulden, darum nennt er sich einen starken Geist. Armseliges Ding, das ein Hauch von Gott vernichten kann!“
Man beurteilt die Macht einer Intelligenz ganz nach ihren Werken. Da kein menschliches Wesen das schaffen kann, was die Natur erzeugt, so ist die erste Ursache eine der Menschheit überlegene Intelligenz.
Wie groß auch die von menschlichem Verstand vollbrachten Wunder seien, so hat doch dieser selbst wieder seine Ursache, und je größer das von ihm Vollbrachte ist, desto größer muss auch jene Ursache sein. Jene Intelligenz ist es, welche als die erste Ursache aller Dinge erscheint, mit welchem Namen sie der Mensch auch bezeichnen mag.
Eigenschaften der Gottheit
10. Vermag der Mensch das innerste Wesen Gottes zu erkennen?
„Nein; dazu fehlt ihm ein Sinn.“
„Nein; dazu fehlt ihm ein Sinn.“
11. Wird es dem Menschen einst vergönnt sein, das Geheimnis Gottes zu erfassen?
„Wenn sein Geist nicht mehr von der Materie verdunkelt sein und er durch Selbstvervollkommnung sich ihm genähert haben wird, dann wird er ihn schauen und ihn begreifen.“
Die Beschränktheit seiner Fähigkeiten gestattet dem Menschen nicht, das innere Wesen Gottes zu begreifen. Zur Zeit der Kindheit der Menschheit verwechselte man oft Gott mit dem Geschöpf und legte ihm des letzteren Unvollkommenheiten bei; aber je mehr sich der moralische Sinn des Menschen entwickelt, dringt sein Denken zum Kern der Dinge vor und er bildet sich von demselben eine richtigere und dem Verstand entsprechendere, wenn auch immer noch unvollständige Vorstellung.
„Wenn sein Geist nicht mehr von der Materie verdunkelt sein und er durch Selbstvervollkommnung sich ihm genähert haben wird, dann wird er ihn schauen und ihn begreifen.“
Die Beschränktheit seiner Fähigkeiten gestattet dem Menschen nicht, das innere Wesen Gottes zu begreifen. Zur Zeit der Kindheit der Menschheit verwechselte man oft Gott mit dem Geschöpf und legte ihm des letzteren Unvollkommenheiten bei; aber je mehr sich der moralische Sinn des Menschen entwickelt, dringt sein Denken zum Kern der Dinge vor und er bildet sich von demselben eine richtigere und dem Verstand entsprechendere, wenn auch immer noch unvollständige Vorstellung.
12. Wenn wir das innerste Wesen Gottes nicht erfassen können, vermögen wir uns wenigstens eine Vorstellung von einigen seiner Vollkommenheiten zu machen?
„Ja, von einigen derselben. Der Mensch erkennt dieselben, je mehr er sich über die Materie erhebt, er ahnt sie in Gedanken.“
„Ja, von einigen derselben. Der Mensch erkennt dieselben, je mehr er sich über die Materie erhebt, er ahnt sie in Gedanken.“
13. Wenn wir sagen, Gott sei ewig, unendlich, unveränderlich, immateriell, einzig, allmächtig, allgerecht und allgütig, haben wir dann nicht einen vollständigen Begriff von seinen Eigenschaften?
„Von eurem Standpunkt aus, ja, weil ihr eben alles zu umfassen vermeint. Aber wisset, dass es Dinge gibt, welche die Erkenntnis auch der intelligentesten Menschen überragen und für welche eure Sprache, die sich innerhalb eurer Vorstellungen und Gefühlen bewegt, keinen Ausdruck besitzt. Die Vernunft sagt euch zwar, dass Gott jene Vollkommenheiten besitzen muss; denn hätte er eine einzige weniger oder eine derselben nicht in unendlichem Masse, so wäre er nicht höher als Alles und somit nicht Gott. Um über allen Dingen zu stehen, darf er keinen Wechselfällen unterworfen sein und darf er keine Unvollkommenheiten haben, die der Einbildungskraft etwa vorschweben möchten.“
Gott ist ewig: hätte er einen Anfang gehabt, so wäre er aus dem Nichts hervorgegangen oder selbst von einem Wesen vor ihm geschaffen worden. So steigen wir stufenweise aufwärts zum Unendlichen, Ewigen.
Gott ist unveränderlich: wäre er Veränderungen unterworfen, so hätten die das Universum beherrschenden Gesetze keinen Bestand.
Er ist immateriell, d. h. sein Wesen unterscheidet sich von Allem, was wir Materie, Stoff nennen; sonst wäre er nicht unveränderlich, sondern den Wandlungen der Materie unterworfen.
Er ist einzig: gäbe es mehrere Götter, so bestände weder eine Einheit in den Zwecken, noch in der Macht bei der Leitung des Universums.
Er ist allmächtig, weil er einzig ist. Besäße er nicht die höchste Macht, so gäbe es etwas mächtigeres oder ebenso mächtiges, wie er: er hätte dann nicht alle Dinge gemacht und die, welche er nicht gemacht hätte, wären das Werk eines anderen Gottes.
Er ist allgerecht und allgütig. Die vorsehungsvolle Weisheit der göttlichen Gesetze offenbart sich in den kleinsten, wie in den größten Dingen und diese Weisheit gestattet keinen Zweifel, weder an seiner Gerechtigkeit, noch an seiner Güte.
„Von eurem Standpunkt aus, ja, weil ihr eben alles zu umfassen vermeint. Aber wisset, dass es Dinge gibt, welche die Erkenntnis auch der intelligentesten Menschen überragen und für welche eure Sprache, die sich innerhalb eurer Vorstellungen und Gefühlen bewegt, keinen Ausdruck besitzt. Die Vernunft sagt euch zwar, dass Gott jene Vollkommenheiten besitzen muss; denn hätte er eine einzige weniger oder eine derselben nicht in unendlichem Masse, so wäre er nicht höher als Alles und somit nicht Gott. Um über allen Dingen zu stehen, darf er keinen Wechselfällen unterworfen sein und darf er keine Unvollkommenheiten haben, die der Einbildungskraft etwa vorschweben möchten.“
Gott ist ewig: hätte er einen Anfang gehabt, so wäre er aus dem Nichts hervorgegangen oder selbst von einem Wesen vor ihm geschaffen worden. So steigen wir stufenweise aufwärts zum Unendlichen, Ewigen.
Gott ist unveränderlich: wäre er Veränderungen unterworfen, so hätten die das Universum beherrschenden Gesetze keinen Bestand.
Er ist immateriell, d. h. sein Wesen unterscheidet sich von Allem, was wir Materie, Stoff nennen; sonst wäre er nicht unveränderlich, sondern den Wandlungen der Materie unterworfen.
Er ist einzig: gäbe es mehrere Götter, so bestände weder eine Einheit in den Zwecken, noch in der Macht bei der Leitung des Universums.
Er ist allmächtig, weil er einzig ist. Besäße er nicht die höchste Macht, so gäbe es etwas mächtigeres oder ebenso mächtiges, wie er: er hätte dann nicht alle Dinge gemacht und die, welche er nicht gemacht hätte, wären das Werk eines anderen Gottes.
Er ist allgerecht und allgütig. Die vorsehungsvolle Weisheit der göttlichen Gesetze offenbart sich in den kleinsten, wie in den größten Dingen und diese Weisheit gestattet keinen Zweifel, weder an seiner Gerechtigkeit, noch an seiner Güte.
Pantheismus
14. Ist Gott ein durch sich selbst bestehendes Wesen, oder sollte er, wie einige meinen, nur das Produkt sämtlicher Kräfte und Intelligenzen des gesamten Universums sein?
„Wenn dies der Fall wäre, so wäre Gott überhaupt nicht; denn er wäre dann die Wirkung und nicht die Ursache; beides zugleich aber kann er nicht sein.“
„Gott existiert; ihr dürft daran nicht zweifeln. Glaubt mir, sucht hier nicht weiter zu dringen; verirrt euch nicht in Labyrinthe, aus denen ihr nicht mehr heraus kämet. Das würde euch nicht besser machen, aber vielleicht hochmütiger, weil ihr zu wissen glaubtet und doch nichts wüsstet. Lasst darum alle diese Grübeleien bei Seite: Es gibt Dinge genug, die euch näher angehen, und fangt bei euch selbst an: sucht eure eigenen Unvollkommenheiten zu erkennen, um sie abzulegen. Das wird euch nützlicher sein als das Undurchdringliche durchdringen zu wollen.“
„Wenn dies der Fall wäre, so wäre Gott überhaupt nicht; denn er wäre dann die Wirkung und nicht die Ursache; beides zugleich aber kann er nicht sein.“
„Gott existiert; ihr dürft daran nicht zweifeln. Glaubt mir, sucht hier nicht weiter zu dringen; verirrt euch nicht in Labyrinthe, aus denen ihr nicht mehr heraus kämet. Das würde euch nicht besser machen, aber vielleicht hochmütiger, weil ihr zu wissen glaubtet und doch nichts wüsstet. Lasst darum alle diese Grübeleien bei Seite: Es gibt Dinge genug, die euch näher angehen, und fangt bei euch selbst an: sucht eure eigenen Unvollkommenheiten zu erkennen, um sie abzulegen. Das wird euch nützlicher sein als das Undurchdringliche durchdringen zu wollen.“
15. Was sollen wir denken von der Ansicht, nach der alle Naturkörper, alle Wesen, alle Welten des Universums Teile der Gottheit wären und in ihrer Gesamtheit die Gottheit selbst bilden, mit anderen Worten, von der Lehre des Pantheismus?
„Da der Mensch sich nicht selbst zu Gott machen kann, so will er wenigstens ein Teil Gottes sein.“
„Da der Mensch sich nicht selbst zu Gott machen kann, so will er wenigstens ein Teil Gottes sein.“
16. Die Bekenner dieser Lehre behaupten, mit derselben den Nachweis einiger Eigenschaften Gottes zu führen: Sind die Welten unendlich, so muss Gott unendlich sein. Ist der leere Raum oder das Nichts nirgends, so muss Gott überall sein. Ist er überall, so gibt er, da alles s ein integrierender Bestandteil Gottes ist, allen Naturerscheinungen einen vernünftigen Sinnesgrund. Was kann man diesen Folgerungen entgegenstellen?
„Die Vernunft. Denkt reiflich nach und es wird euch nicht schwer fallen, deren Ungereimtheit zu erkennen.“
Diese Lehre macht aus Gott ein materielles Wesen, das, wenn auch mit höchster Intelligenz begabt, doch im Großen nur das wäre, was wir im Kleinen sind. Da nun aber die Materie sich fortwährend verändert, so hätte Gott, wenn dem also wäre, keinen Bestand: er wäre allen Wechselfällen, ja allen Bedürfnissen der Menschheit unterworfen, er entbehrte einer der wesentlichen Eigenschaften der Gottheit: der Unveränderlichkeit. Die Eigenschaften der Materie sind unvereinbar mit der Idee Gottes, wenn man ihn nicht in unsere Gedanken erniedrigen will und alle Spitzfindigkeiten unseres Scharfsinns werden nicht ausreichen, das Problem seiner innersten Natur zu lösen. Wir erkennen nicht alles, was er ist; aber wir wissen was er nicht sein kann, und jenes System steht in Widerspruch mit seinen wesentlichsten Eigenschaften: es verwechselt den Schöpfer mit dem Geschöpf, genau so wie wenn man eine sinnreiche Maschine zum integrierenden Teil ihres Erfinders machen wollte. Gottes Intelligenz offenbart sich in seinen Werken, wie die eines Malers in seinem Gemälde; die Werke Gottes aber sind ebenso wenig Gott selbst, als das Gemälde der Maler ist.
„Die Vernunft. Denkt reiflich nach und es wird euch nicht schwer fallen, deren Ungereimtheit zu erkennen.“
Diese Lehre macht aus Gott ein materielles Wesen, das, wenn auch mit höchster Intelligenz begabt, doch im Großen nur das wäre, was wir im Kleinen sind. Da nun aber die Materie sich fortwährend verändert, so hätte Gott, wenn dem also wäre, keinen Bestand: er wäre allen Wechselfällen, ja allen Bedürfnissen der Menschheit unterworfen, er entbehrte einer der wesentlichen Eigenschaften der Gottheit: der Unveränderlichkeit. Die Eigenschaften der Materie sind unvereinbar mit der Idee Gottes, wenn man ihn nicht in unsere Gedanken erniedrigen will und alle Spitzfindigkeiten unseres Scharfsinns werden nicht ausreichen, das Problem seiner innersten Natur zu lösen. Wir erkennen nicht alles, was er ist; aber wir wissen was er nicht sein kann, und jenes System steht in Widerspruch mit seinen wesentlichsten Eigenschaften: es verwechselt den Schöpfer mit dem Geschöpf, genau so wie wenn man eine sinnreiche Maschine zum integrierenden Teil ihres Erfinders machen wollte. Gottes Intelligenz offenbart sich in seinen Werken, wie die eines Malers in seinem Gemälde; die Werke Gottes aber sind ebenso wenig Gott selbst, als das Gemälde der Maler ist.
KAPITEL II – Allgemeine Elemente des Universums
Erkenntnis des Prinzips der Dinge
17. Ist es dem Menschen vergönnt, das Grundwesen der Dinge zu erkennen?„Nein, Gott will nicht, dass dem Menschen hier auf Erden alles offenbar werde.“
18. Wird der Mensch eines Tages in die Geheimnisse der ihm verborgenen Dinge eindringen?
„Der Schleier wird sich für ihn erheben, je nachdem er sich reinigt. Indessen, um gewisse Dinge zu verstehen, benötigt er Fähigkeiten, welche er noch nicht besitzt.“
„Der Schleier wird sich für ihn erheben, je nachdem er sich reinigt. Indessen, um gewisse Dinge zu verstehen, benötigt er Fähigkeiten, welche er noch nicht besitzt.“
19. Vermag der Mensch nicht mit Hilfe der Wissenschaft in einige Geheimnisse der Natur zu dringen?
„Die Wissenschaft wurde ihm gegeben zum Zweck seines Fortschrittes in allen Dingen; er vermag aber nicht die ihm von Gott gesteckten Grenzen zu durchbrechen.“
Je tiefer es dem Menschen in jene Geheimnisse einzudringen vergönnt ist, desto größer soll seine Bewunderung sein gegenüber der Macht und Weisheit des Schöpfers. Aber seine Verstandeskraft selbst macht ihn oft, sei es aus Hochmut, sei es aus Schwachheit, zum Spielzeug seiner Einbildungen: er türmt Systeme auf Systeme und jeder Tag zeigt ihm, wie viele Irrtümer er für Wahrheiten gehalten und wie manche Wahrheit er als Irrtum verworfen hatte. Das sind weitere Enttäuschungen für seinen Hochmut.
„Die Wissenschaft wurde ihm gegeben zum Zweck seines Fortschrittes in allen Dingen; er vermag aber nicht die ihm von Gott gesteckten Grenzen zu durchbrechen.“
Je tiefer es dem Menschen in jene Geheimnisse einzudringen vergönnt ist, desto größer soll seine Bewunderung sein gegenüber der Macht und Weisheit des Schöpfers. Aber seine Verstandeskraft selbst macht ihn oft, sei es aus Hochmut, sei es aus Schwachheit, zum Spielzeug seiner Einbildungen: er türmt Systeme auf Systeme und jeder Tag zeigt ihm, wie viele Irrtümer er für Wahrheiten gehalten und wie manche Wahrheit er als Irrtum verworfen hatte. Das sind weitere Enttäuschungen für seinen Hochmut.
20. Ist es dem Menschen außerhalb der Untersuchungen der Wissenschaft vergönnt, Mitteilungen höherer Art über das, was dem Zeugnis seiner Sinne entgeht, zu empfangen?
„Ja, wenn Gott es für nützlich erachtet, so kann er Dinge offenbaren, welche die Wissenschaft nicht zu erkennen vermag.“
Aus diesen Mitteilungen schöpft der Mensch innerhalb gewisser Grenzen die Kenntnis seiner Vergangenheit und seiner künftigen Bestimmung.
„Ja, wenn Gott es für nützlich erachtet, so kann er Dinge offenbaren, welche die Wissenschaft nicht zu erkennen vermag.“
Aus diesen Mitteilungen schöpft der Mensch innerhalb gewisser Grenzen die Kenntnis seiner Vergangenheit und seiner künftigen Bestimmung.
Geist und Materie (Stoff)
21. Ist der Stoff (die Materie) sowie Gott von Ewigkeit her oder ist er von Gott zu irgendeiner Zeit geschaffen worden?
„Das weiß nur Gott allein. Jedoch gibt es etwas, was die Vernunft euch sagen muss, nämlich dass Gott, das Urbild der Liebe, nie untätig gewesen ist. Soweit ihr auch den Anfang seiner Tätigkeit zurückverlegen mögt, könnt ihr ihn euch auch nur eine Sekunde in Untätigkeit vorstellen?“
„Das weiß nur Gott allein. Jedoch gibt es etwas, was die Vernunft euch sagen muss, nämlich dass Gott, das Urbild der Liebe, nie untätig gewesen ist. Soweit ihr auch den Anfang seiner Tätigkeit zurückverlegen mögt, könnt ihr ihn euch auch nur eine Sekunde in Untätigkeit vorstellen?“
22. Man definiert allgemein den Stoff als das, was Ausdehnung besitzt, was Eindruck auf unsere Sinne macht, was undurchdringlich ist. Sind diese Definitionen genaau?
„Von eurem Standpunkt aus sind sie es, weil ihr eben nur so redet, wie ihr es versteht. Aber der Stoff existiert auch in Zuständen, die euch unbekannt sind. Er kann z. B. so fein und ätherisch sein, dass er gar keinen Eindruck auf eure Sinne macht; dennoch ist es stets der Stoff, obgleich es für euch keiner ist.“
22a. Was für eine Definition könnt ihr über den Stoff geben?
„Der Stoff ist das Band, das den Geist bindet, ist das Werkzeug, das ihm dient und auf das er zugleich seinen Einfluss ausübt.“
Unter diesem Gesichtspunkt kann man sagen, dass der Stoff das Agens ist, auf welches und mittelst dessen der Geist wirkt.
„Von eurem Standpunkt aus sind sie es, weil ihr eben nur so redet, wie ihr es versteht. Aber der Stoff existiert auch in Zuständen, die euch unbekannt sind. Er kann z. B. so fein und ätherisch sein, dass er gar keinen Eindruck auf eure Sinne macht; dennoch ist es stets der Stoff, obgleich es für euch keiner ist.“
22a. Was für eine Definition könnt ihr über den Stoff geben?
„Der Stoff ist das Band, das den Geist bindet, ist das Werkzeug, das ihm dient und auf das er zugleich seinen Einfluss ausübt.“
Unter diesem Gesichtspunkt kann man sagen, dass der Stoff das Agens ist, auf welches und mittelst dessen der Geist wirkt.
23. Was ist der Geist?
„Das intelligente Prinzip des Universums.“
23a. Was ist das innerste Wesen des Geistes?
„In eurer Sprache ist der Geist nicht leicht zu zergliedern. Für euch ist er nichts, weil er nicht mit Händen gegriffen werden kann. Für uns aber ist er etwas. Wisst es wohl: Nichts ist das Nichts und das Nichts existiert nicht.“
„Das intelligente Prinzip des Universums.“
23a. Was ist das innerste Wesen des Geistes?
„In eurer Sprache ist der Geist nicht leicht zu zergliedern. Für euch ist er nichts, weil er nicht mit Händen gegriffen werden kann. Für uns aber ist er etwas. Wisst es wohl: Nichts ist das Nichts und das Nichts existiert nicht.“
24. Ist Geist gleichbedeutend mit Intelligenz?
„Die Intelligenz ist eine wesentliche Eigenschaft des Geistes; aber beide fließen in einem gemeinschaftlichen Prinzip ineinander, so dass sie für euch beide eine und dieselbe Sache sind.“
„Die Intelligenz ist eine wesentliche Eigenschaft des Geistes; aber beide fließen in einem gemeinschaftlichen Prinzip ineinander, so dass sie für euch beide eine und dieselbe Sache sind.“
25. Ist der Geist unabhängig vom Stoff, oder ist er nur eine Eigenschaft desselben, sowie die Farben Eigenschafen des Lichtes und der Schall eine Eigenschaft der Luft ist?
„Beide sind voneinander verschieden, aber es bedarf der Vereinigung des Geistes und des Stoffes, um letzteren intelligent zu machen.“
25a. Ist diese Vereinigung ebenso notwendig für die Äußerung des Geistes? (Wir verstehen hier unter Geist das Prinzip der Intelligenz, abgesehen von den mit diesem Namen bezeichneten Individualitäten.)
„Für euch ist sie notwendig, weil ihr nicht so veranlagt seid, dass ihr den Geist ohne den Stoff erkennen könntet; eure Sinne sind nicht dazu geschaffen.“
„Beide sind voneinander verschieden, aber es bedarf der Vereinigung des Geistes und des Stoffes, um letzteren intelligent zu machen.“
25a. Ist diese Vereinigung ebenso notwendig für die Äußerung des Geistes? (Wir verstehen hier unter Geist das Prinzip der Intelligenz, abgesehen von den mit diesem Namen bezeichneten Individualitäten.)
„Für euch ist sie notwendig, weil ihr nicht so veranlagt seid, dass ihr den Geist ohne den Stoff erkennen könntet; eure Sinne sind nicht dazu geschaffen.“
26. Kann man den Geist ohne Stoff erkennen und den Stoff ohne den Geist?
„Das kann man ohne Zweifel durch das Denken.“
27. So gäbe es also zwei allgemeine Elemente des Universums, den Stoff und den Geist?
„Ja, und über dem allem Gott, der Schöpfer, der Vater aller Dinge; diese drei Dinge sind das Prinzip von allem was existiert, die universelle Dreieinigkeit. Aber zu dem stofflichen Element kommt noch hinzu das universelle Fluidum, das die Vermittlerrolle zwischen Geist und Stoff im engeren Sinn spielt, welcher letztere zu grob ist, als dass der Geist einen Einfluss auf ihn ausüben könnte. Obwohl man es, von einem gewissen Standpunkt aus auch zum Stoff rechnen kann, unterscheidet es sich doch durch seine besonderen Eigenschaften. Wäre es in positiver Weise Stoff, so bestände kein Grund, dass der Geist es nicht ebenfalls wäre. Dieses Fluidum steht in der Mitte zwischen Geist und Stoff; es ist ebenso ein Fluidum, wie der Stoff der Stoff ist, und es vermag mittelst seiner ungezählten Verbindungen mit letzterem und unter dem Einfluss des Geistes die unendliche Mannigfaltigkeit der Dinge hervorzubringen, von der euch nur ein kleiner Teil bekannt ist. Dieses allgemeine oder uranfängliche oder elementare Fluidum ist, als Wirkungsmittel des Geistes, das Prinzip, ohne das der Stoff sich in einem fortwährenden Zustand der Verteilung befände und nie die ihm von der Schwere verliehenen Eigenschaften erlangen würde.“
27a. Ist dies das Fluidum, das wir mit dem Namen Elektrizität bezeichnen?
„Wir sagten, dass es unzähliger Verbindungen fähig ist; das was ihr elektrisches, magnetisches Fluidum nennt, sind Modifikationen des universellen Fluidums, welches eigentlich nur ein vollkommenerer, feinerer Stoff ist, den man als selbständig betrachten darf.“
„Ja, und über dem allem Gott, der Schöpfer, der Vater aller Dinge; diese drei Dinge sind das Prinzip von allem was existiert, die universelle Dreieinigkeit. Aber zu dem stofflichen Element kommt noch hinzu das universelle Fluidum, das die Vermittlerrolle zwischen Geist und Stoff im engeren Sinn spielt, welcher letztere zu grob ist, als dass der Geist einen Einfluss auf ihn ausüben könnte. Obwohl man es, von einem gewissen Standpunkt aus auch zum Stoff rechnen kann, unterscheidet es sich doch durch seine besonderen Eigenschaften. Wäre es in positiver Weise Stoff, so bestände kein Grund, dass der Geist es nicht ebenfalls wäre. Dieses Fluidum steht in der Mitte zwischen Geist und Stoff; es ist ebenso ein Fluidum, wie der Stoff der Stoff ist, und es vermag mittelst seiner ungezählten Verbindungen mit letzterem und unter dem Einfluss des Geistes die unendliche Mannigfaltigkeit der Dinge hervorzubringen, von der euch nur ein kleiner Teil bekannt ist. Dieses allgemeine oder uranfängliche oder elementare Fluidum ist, als Wirkungsmittel des Geistes, das Prinzip, ohne das der Stoff sich in einem fortwährenden Zustand der Verteilung befände und nie die ihm von der Schwere verliehenen Eigenschaften erlangen würde.“
27a. Ist dies das Fluidum, das wir mit dem Namen Elektrizität bezeichnen?
„Wir sagten, dass es unzähliger Verbindungen fähig ist; das was ihr elektrisches, magnetisches Fluidum nennt, sind Modifikationen des universellen Fluidums, welches eigentlich nur ein vollkommenerer, feinerer Stoff ist, den man als selbständig betrachten darf.“
28. Da der Geist etwas für sich ist, wäre es dann nicht genauer und weniger missverständlich, diese beiden allgemeinen Ele mente mit den Worten „träger Stoff“ und „intelligenter Stoff“ zu bezeichnen?
„Auf Worte kommt es uns wenig an; an euch ist es, eure Sprache so zu gestalten, dass ihr euch versteht. Eure Uneinigkeiten stammen gewöhnlich nur daher, dass ihr eure Worte nicht richtig zu gebrauchen wisst, weil eure Sprache für Dinge, die nicht sinngefällig sind, unzureichend ist.“
Eine Tatsache herrscht hier offenbar durch alle Hypothesen: wir sehen einen Stoff, der nicht intelligent ist, und andererseits ein intelligentes Prinzip, das vom Stoff unabhängig ist. Ursprung und Verbindung dieser beiden bleiben uns unbekannt. Ob sie eine gemeinsame Quelle, notwendige Berührungspunkte haben oder nicht; ob die Intelligenz ein selbständiges Dasein führt, oder ob sie nur eine Eigenschaft, eine Wirkung ist; ja, ob sie wie einige meinen, ein Ausfluss der Gottheit ist, das alles wissen wir nicht. Sie erscheinen uns verschieden und darum nehmen wir an, sie bilden zwei Grundprinzipien des Universums. Überall dem erblicken wir eine alle anderen Intelligenzn beherrschende und leitende Intelligenz, die sich von jenen durch wesentliche Eigenschaften unterscheidet. Diese höchste Intelligenz ist es, welche man Gott nennt.
„Auf Worte kommt es uns wenig an; an euch ist es, eure Sprache so zu gestalten, dass ihr euch versteht. Eure Uneinigkeiten stammen gewöhnlich nur daher, dass ihr eure Worte nicht richtig zu gebrauchen wisst, weil eure Sprache für Dinge, die nicht sinngefällig sind, unzureichend ist.“
Eine Tatsache herrscht hier offenbar durch alle Hypothesen: wir sehen einen Stoff, der nicht intelligent ist, und andererseits ein intelligentes Prinzip, das vom Stoff unabhängig ist. Ursprung und Verbindung dieser beiden bleiben uns unbekannt. Ob sie eine gemeinsame Quelle, notwendige Berührungspunkte haben oder nicht; ob die Intelligenz ein selbständiges Dasein führt, oder ob sie nur eine Eigenschaft, eine Wirkung ist; ja, ob sie wie einige meinen, ein Ausfluss der Gottheit ist, das alles wissen wir nicht. Sie erscheinen uns verschieden und darum nehmen wir an, sie bilden zwei Grundprinzipien des Universums. Überall dem erblicken wir eine alle anderen Intelligenzn beherrschende und leitende Intelligenz, die sich von jenen durch wesentliche Eigenschaften unterscheidet. Diese höchste Intelligenz ist es, welche man Gott nennt.
Eigenschaften des Stoffes
29. Ist die Wägbarkeit eine wesentliche Eigenschaft des Stoffes?
„Des Stoffes, wie ihr ihn versteht, ja; aber nicht des Stoffes als universelles Fluidum. Der ätherische, feine Stoff, der dieses Fluidum bildet, ist für euch unwägbar und doch nicht minder das Prinzip eures schweren Stoffes.“
Die Schwere ist eine relative Eigenschaft: außerhalb des Gebietes der Anziehungskraft der Welten gibt es kein Gewicht, so wenig, als es dort ein Oben oder Unten gibt.
„Des Stoffes, wie ihr ihn versteht, ja; aber nicht des Stoffes als universelles Fluidum. Der ätherische, feine Stoff, der dieses Fluidum bildet, ist für euch unwägbar und doch nicht minder das Prinzip eures schweren Stoffes.“
Die Schwere ist eine relative Eigenschaft: außerhalb des Gebietes der Anziehungskraft der Welten gibt es kein Gewicht, so wenig, als es dort ein Oben oder Unten gibt.
30. Besteht der Stoff aus einem einzigen oder aus mehreren Elementen ?
„Es gibt nur ein einziges Urelement. Die Körper, die ihr für einfache haltet, sind keine wahren Elemente, sondern nur Verwandlungen des Urstoffes.“
„Es gibt nur ein einziges Urelement. Die Körper, die ihr für einfache haltet, sind keine wahren Elemente, sondern nur Verwandlungen des Urstoffes.“
31. Woher kommen die verschiedenen Eigenschaften der Materie?
„Sie sind Modifikationen, welche den elementaren Molekülen durch ihre Verbindung und unter gewissen Umständen widerfahren.“
„Sie sind Modifikationen, welche den elementaren Molekülen durch ihre Verbindung und unter gewissen Umständen widerfahren.“
32. Demnach wären die verschiedenen Geschmäcke, Gerüche, Farben, Töne, giftigen oder heilsamen Eigenschaften der Körper nur Modifikationen einer und derselben Ursubstanz ?
„Ja, ohne Zweifel, und sie existieren nur durch die Empfänglichkeit der Organe, auf welche sie wirken.“
Dieses Prinzip wird durch die Tatsache erwiesen, dass nicht jederman die Qualitäten der Körper auf dieselbe Weise wahrnimmt. Der Eine findet eine Sache für seinen Geschmack angenehm, der Andere unangenehm; die Einen sehen blau, was Andere rot sehen; was den Einen Gift ist, ist Anderen unschädlich, ja heilsam.
„Ja, ohne Zweifel, und sie existieren nur durch die Empfänglichkeit der Organe, auf welche sie wirken.“
Dieses Prinzip wird durch die Tatsache erwiesen, dass nicht jederman die Qualitäten der Körper auf dieselbe Weise wahrnimmt. Der Eine findet eine Sache für seinen Geschmack angenehm, der Andere unangenehm; die Einen sehen blau, was Andere rot sehen; was den Einen Gift ist, ist Anderen unschädlich, ja heilsam.
33. Ist ein und derselbe Elementarstoff fähig, alle Veränderungen einzugehen und alle Eigenschafte anzunehmen?
„Ja, und das soll man unter unserem Satz, dass Alles in Allem ist, verstehen.“ *
Sauerstoff, Wasserstoff, Stickstoff, Kohlenstoff, überhaupt alle sogennanten einfachen Stoffe sind nur Modifikationen des einen Urstoffes. Da wir nur vermittelst des Denkens zu dem Begriff dieses Urstoffes gelangen können, so sind jene Körper für uns einstweilen wirkliche Urstoffe oder Elemente und wir dürfen sie, ohne dass es weiter etwas auf sich hat, als solche bis auf weiteres betrachten.
33a. Diese Theorie scheint denjenigen Recht zu geben, welche im Stoff nur zwei Eigenschaften erkennen: Kraft, Bewegung, und denen alle anderen Eigenschaften nur Nebenwirkungen sind, die je nach dem Grad der Kraft und der Richtung der Bewegung wechseln?
„Diese Ansicht ist richtig. Nur muss man noch hinzufügen: je nach der Verteilung der Moleküle, wie du es z.B. bei einem undurchsichtigen Körper siehst, der durchsichtig werden kann, und umgekehrt.“
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* Dieses Prinzip erklärt die allen Magnetiseuren bekannte Erscheinung: durch den Willen einem beliebigen Stoff, z. B. dem Wasser sehr verschiedene Eigenschaften zu verleihen: einen bestimmten Geschmack, ja selbst aktive Qualitäten anderer Substanzen. Da es nur ein Grundelement gibt und die Eigenschaften der verschiedenen Körper nur Modifikationen dieses Elementes sind, so folgt daraus, dass die unschädlichste Substanz dasselbe Prinzip in sich birgt, wie die tödlichste. So wird das Wasser, das aus 1 Teil Sauerstoff und 2 Teilen Wasserstoff besteht, ätzend, wenn man den Bestandteil des Sauerstoffs verdoppelt. Eine ähnliche Verwandlung bringt eine vom Willen geleitete magnetische Behandlung hervor. (Anmerkung von Allan Kardec)
„Ja, und das soll man unter unserem Satz, dass Alles in Allem ist, verstehen.“ *
Sauerstoff, Wasserstoff, Stickstoff, Kohlenstoff, überhaupt alle sogennanten einfachen Stoffe sind nur Modifikationen des einen Urstoffes. Da wir nur vermittelst des Denkens zu dem Begriff dieses Urstoffes gelangen können, so sind jene Körper für uns einstweilen wirkliche Urstoffe oder Elemente und wir dürfen sie, ohne dass es weiter etwas auf sich hat, als solche bis auf weiteres betrachten.
33a. Diese Theorie scheint denjenigen Recht zu geben, welche im Stoff nur zwei Eigenschaften erkennen: Kraft, Bewegung, und denen alle anderen Eigenschaften nur Nebenwirkungen sind, die je nach dem Grad der Kraft und der Richtung der Bewegung wechseln?
„Diese Ansicht ist richtig. Nur muss man noch hinzufügen: je nach der Verteilung der Moleküle, wie du es z.B. bei einem undurchsichtigen Körper siehst, der durchsichtig werden kann, und umgekehrt.“
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* Dieses Prinzip erklärt die allen Magnetiseuren bekannte Erscheinung: durch den Willen einem beliebigen Stoff, z. B. dem Wasser sehr verschiedene Eigenschaften zu verleihen: einen bestimmten Geschmack, ja selbst aktive Qualitäten anderer Substanzen. Da es nur ein Grundelement gibt und die Eigenschaften der verschiedenen Körper nur Modifikationen dieses Elementes sind, so folgt daraus, dass die unschädlichste Substanz dasselbe Prinzip in sich birgt, wie die tödlichste. So wird das Wasser, das aus 1 Teil Sauerstoff und 2 Teilen Wasserstoff besteht, ätzend, wenn man den Bestandteil des Sauerstoffs verdoppelt. Eine ähnliche Verwandlung bringt eine vom Willen geleitete magnetische Behandlung hervor. (Anmerkung von Allan Kardec)
34. Haben die Moleküle eine bestimmte Form?
„Ohne Zweifel haben sie eine Form, aber keine für euch fassbare.“
34a. Ist diese Form sich gleichbleibend oder veränderlich?
„Sich gleichbleibend bei den ursprünglichen Elementar – Molekülen, veränderlich bei den sekundären Molekülen, die selbst nur Anhäufungen der ersteren sind; denn was ihr Moleküle nennt, ist noch weit entfernt vom Elementar – Molekül.“
„Ohne Zweifel haben sie eine Form, aber keine für euch fassbare.“
34a. Ist diese Form sich gleichbleibend oder veränderlich?
„Sich gleichbleibend bei den ursprünglichen Elementar – Molekülen, veränderlich bei den sekundären Molekülen, die selbst nur Anhäufungen der ersteren sind; denn was ihr Moleküle nennt, ist noch weit entfernt vom Elementar – Molekül.“
Universum
35. Ist das Universum unendlich oder begrenzt?
„Unendlich. Angenommen, es habe Grenzen, was wäre dann außerhalb derselben? Das verwirrt dein Denken, ich weiß es wohl, und doch sagt dir dein Denken, dass es nicht anders sein kann. Ebenso verhält es sich mit dem Unendlichen in Allem; in eurer kleinen Sphäre könnt ihr es nun einmal nicht fassen.“
Nimmt man eine Grenze des Raumes an, wenn auch so weit weg als der Gedanke es nur fassen mag, so sagt die Vernunft, dass es jenseits der Grenze etwas gibt und so immer weiter und weiter ins Unendliche; denn jenes etwas, und wäre es absolut leerer Raum, würde wieder Raum sein.
„Unendlich. Angenommen, es habe Grenzen, was wäre dann außerhalb derselben? Das verwirrt dein Denken, ich weiß es wohl, und doch sagt dir dein Denken, dass es nicht anders sein kann. Ebenso verhält es sich mit dem Unendlichen in Allem; in eurer kleinen Sphäre könnt ihr es nun einmal nicht fassen.“
Nimmt man eine Grenze des Raumes an, wenn auch so weit weg als der Gedanke es nur fassen mag, so sagt die Vernunft, dass es jenseits der Grenze etwas gibt und so immer weiter und weiter ins Unendliche; denn jenes etwas, und wäre es absolut leerer Raum, würde wieder Raum sein.
36. Existiert der absolute leere Raum irgendwo im Universum?
„Nein, nichts ist leer. Was für dich leer ist, ist von einem Stoff erfüllt, den du mit deinen Sinnen und Werkzeugen nicht fassen kannst.”
„Nein, nichts ist leer. Was für dich leer ist, ist von einem Stoff erfüllt, den du mit deinen Sinnen und Werkzeugen nicht fassen kannst.”
KAPITEL III – Schöpfung
Entstehung der Welten
Das Universum umfasst die Unendlichkeit der sichtbaren und der uns unsichtbaren Welten, sämtliche belebten und unbelebten Wesen, alle im Raum sich bewegenden Gestirne, sowie die Fluide, von denen letzterer erfüllt ist.
37. Wurde das Universum geschaffen oder ist es, wie Gott, von Ewigkeit her?
„Gewiss hat es sich nicht selbst machen können und wäre es, wie Gott, von Ewigkeit her, so könnte es nicht das Werk Gottes sein.“ Die Vernunft sagt uns, dass das Universum sich nicht selbst hat schaffen können und, da es nicht das Werk des Zufalls sein kann, das Werk Gottes sein muss.
37. Wurde das Universum geschaffen oder ist es, wie Gott, von Ewigkeit her?
„Gewiss hat es sich nicht selbst machen können und wäre es, wie Gott, von Ewigkeit her, so könnte es nicht das Werk Gottes sein.“ Die Vernunft sagt uns, dass das Universum sich nicht selbst hat schaffen können und, da es nicht das Werk des Zufalls sein kann, das Werk Gottes sein muss.
38. Wie hat Gott das Universum geschaffen?
„Um mich des Ausdrucks zu bedienen: Kraft seines Willens. Nichts bezeichnet besser diesen allmächtigen Willen, als jene schönen Worte der Genesis: Gott sprach: Es werde Licht, und es ward Licht.“
„Um mich des Ausdrucks zu bedienen: Kraft seines Willens. Nichts bezeichnet besser diesen allmächtigen Willen, als jene schönen Worte der Genesis: Gott sprach: Es werde Licht, und es ward Licht.“
39. Vermögen wir die Art und Weise der Entstehung der Welten zu erkennen?
„Alles was man sagen kann und was ihr verstehen könnt ist: dass die Welten sich bilden durch Verdichtung der im Raum zerstreuten Materie.“
„Alles was man sagen kann und was ihr verstehen könnt ist: dass die Welten sich bilden durch Verdichtung der im Raum zerstreuten Materie.“
40. Sollten die Kometen, wie man jetzt annimmt, ein solcher Anfang der Verdichtung des Stoffes und in der Entstehung begriffene Welten sein ?
„Das ist richtig: aber unsinnig ist es, an ihren Einfluss zu glauben. Ich meine jenen ihnen gewöhnlich zugeschriebenen Einfluss: Denn alle Himmelskörper haben ihren Anteil von Einfluss bei gewissen physischen Erscheinungen.“
„Das ist richtig: aber unsinnig ist es, an ihren Einfluss zu glauben. Ich meine jenen ihnen gewöhnlich zugeschriebenen Einfluss: Denn alle Himmelskörper haben ihren Anteil von Einfluss bei gewissen physischen Erscheinungen.“
41. Kann ein ganz ausgebildeter Weltkörper verschwinden und der Stoff, aus dem er besteht, wieder im Raum zerstreut werden ? „Ja, Gott erneuert die Welten, wie er die lebendigen Wesen erneuert.“
42. Können wir die Dauer der Entstehung der Welten erkennen: z. B. der Erde ?
„ Das kann ich dir nicht sagen, denn der Schöpfer allein weiß dies; und sehr anmassend wäre der, welcher es zu wissen behauptete oder die Zahl der Jahrhunderte uns vorrechnen wollte, die es zu ihrer Entstehung bedürfte.“
„ Das kann ich dir nicht sagen, denn der Schöpfer allein weiß dies; und sehr anmassend wäre der, welcher es zu wissen behauptete oder die Zahl der Jahrhunderte uns vorrechnen wollte, die es zu ihrer Entstehung bedürfte.“
Entstehung der lebendigen Wesen
43. Wann begann die Erde bewohnt zu werden?
„Am Anfang war alles Chaos, die Elemente waren durcheinander gewirrt, nach und nach nahm jedes seine Stelle ein, dann traten die für den Zustand des Erdballs geeigneten lebendigen Wesen auf.“
„Am Anfang war alles Chaos, die Elemente waren durcheinander gewirrt, nach und nach nahm jedes seine Stelle ein, dann traten die für den Zustand des Erdballs geeigneten lebendigen Wesen auf.“
44. Woher kamen die lebendigen Wesen auf die Erde?
„Die Erde barg in ihrem Schoß deren Keime und diese erwarteten den günstigen Augenblick, um sich zu entwickeln. Die organischen Grundkräfte taten sich zusammen, sobald die Kraft, welche sie auseinanderhielt, zurücktrat und bildeten so die Keime aller lebendigen Wesen. Die Keime blieben zunächst in einem latenten und trägen Zustand wie die Puppe und die Samenkörner, bis zu der Zeit, welche der Entstehung und Entwicklung jeder Gattung günstig war. Dann taten sich die Wesen jeder Gattung zusammen und vermehrten sich.“
„Die Erde barg in ihrem Schoß deren Keime und diese erwarteten den günstigen Augenblick, um sich zu entwickeln. Die organischen Grundkräfte taten sich zusammen, sobald die Kraft, welche sie auseinanderhielt, zurücktrat und bildeten so die Keime aller lebendigen Wesen. Die Keime blieben zunächst in einem latenten und trägen Zustand wie die Puppe und die Samenkörner, bis zu der Zeit, welche der Entstehung und Entwicklung jeder Gattung günstig war. Dann taten sich die Wesen jeder Gattung zusammen und vermehrten sich.“
45. Wo waren die organischen Elemente vor der Entstehung der Erde ?
„Sie befanden sich, sozusagen, im Zustand eines Fluidums im Weltraum, inmitten der Geister oder auf anderen Planeten, harrend auf die Schöpfung der Erde, um auf einem neuen Weltkörper ein neues Dasein zu beginnen.“
Die Chemie zeigt uns wie die Moleküle der unorganischen Körper sich vereinigen und Kristalle von konstanter Regelmäßigkeit bilden nach Gattung und Art, sobald die nötigen Bedingungen vorhanden sind. Die geringste Störung dieser letzteren genügt, um die Verbindung der Elemente oder wenigstens die regelmäßige Lage zu verhindern, die zu einem Kristall gehört. Warum sollte es mit den organischen Elementen nicht ebenso sein ? Wir bewahren jahrelang Samen von Pflanzen und Tieren auf, die sich nur bei einer bestimmten Temperatur und in günstiger Umgebung entwickeln; man sah Getreidekörner noch nach mehreren Jahrhunderten aufkeimen. Es liegt also in diesem Samen ein latentes (verborgenes) Lebensprinzip, welches zu seiner Entwicklung nur die günstige Gelegenheit erwartet. Was täglich vor unseren Augen geschieht, sollte das nicht schon von Anbeginn unserer Erde so gewesen sein? Sollte diese Bildung der aus dem Chaos hervorgehenden lebendigen Wesen durch die Kraft der Natur selbst etwas an der Größe Gottes ändern? Davon weit entfernt entspricht dieselbe besser unserer Vorstellung von seiner Macht, welche ungezählte Welten nach ewigen Gesetzen waltet. Diese Theorie löst allerdings die Frage nach dem Ursprung der Lebenselemente nicht, aber Gott hat eben seine Geheimnisse und hat unserem Forschen seine Grenzen gesetzt.
„Sie befanden sich, sozusagen, im Zustand eines Fluidums im Weltraum, inmitten der Geister oder auf anderen Planeten, harrend auf die Schöpfung der Erde, um auf einem neuen Weltkörper ein neues Dasein zu beginnen.“
Die Chemie zeigt uns wie die Moleküle der unorganischen Körper sich vereinigen und Kristalle von konstanter Regelmäßigkeit bilden nach Gattung und Art, sobald die nötigen Bedingungen vorhanden sind. Die geringste Störung dieser letzteren genügt, um die Verbindung der Elemente oder wenigstens die regelmäßige Lage zu verhindern, die zu einem Kristall gehört. Warum sollte es mit den organischen Elementen nicht ebenso sein ? Wir bewahren jahrelang Samen von Pflanzen und Tieren auf, die sich nur bei einer bestimmten Temperatur und in günstiger Umgebung entwickeln; man sah Getreidekörner noch nach mehreren Jahrhunderten aufkeimen. Es liegt also in diesem Samen ein latentes (verborgenes) Lebensprinzip, welches zu seiner Entwicklung nur die günstige Gelegenheit erwartet. Was täglich vor unseren Augen geschieht, sollte das nicht schon von Anbeginn unserer Erde so gewesen sein? Sollte diese Bildung der aus dem Chaos hervorgehenden lebendigen Wesen durch die Kraft der Natur selbst etwas an der Größe Gottes ändern? Davon weit entfernt entspricht dieselbe besser unserer Vorstellung von seiner Macht, welche ungezählte Welten nach ewigen Gesetzen waltet. Diese Theorie löst allerdings die Frage nach dem Ursprung der Lebenselemente nicht, aber Gott hat eben seine Geheimnisse und hat unserem Forschen seine Grenzen gesetzt.
46. Gibt es jetzt noch Wesen, welche von selbst entstehen?
„Ja, aber der ursprüngliche Keim existierte schon im latenten Zustand. Ihr seid täglich Zeugen dieser Erscheinung. Enthalten die Gewebe des Menschen und der Tiere nicht die Keime einer Menge von Würmern, die zu ihrer Entstehung nur die zu ihrer Existenz notwendige faule Gärung abwarten? Das ist eine kleine schlummernde und sich selbst schaffende Welt.“
„Ja, aber der ursprüngliche Keim existierte schon im latenten Zustand. Ihr seid täglich Zeugen dieser Erscheinung. Enthalten die Gewebe des Menschen und der Tiere nicht die Keime einer Menge von Würmern, die zu ihrer Entstehung nur die zu ihrer Existenz notwendige faule Gärung abwarten? Das ist eine kleine schlummernde und sich selbst schaffende Welt.“
47. Befand sich das Menschengeschlecht unter den im Erdball enthaltenen organischen Elementen?
„Ja, und es ist aufgetreten zu seiner Zeit. Darum heißt es, der Mensch sei aus dem Lehm der Erde gebildet worden.“
„Ja, und es ist aufgetreten zu seiner Zeit. Darum heißt es, der Mensch sei aus dem Lehm der Erde gebildet worden.“
48. Können wir den Zeitpunkt des Erscheinens des Menschen und der anderen lebendigen Wesen auf der Erde erkennen?
„Nein, alle neuen Berechnungen sind Wahngebilde.“
„Nein, alle neuen Berechnungen sind Wahngebilde.“
49. Wenn der Keim des Menschengeschlechts sich unter den organischen Elementen der Erde befand, warum sollten sich dann nicht auch von selbst Menschen bilden wie am Anfang?
„Der Urgrund der Dinge gehört zu den Geheimnissen Gottes. Indessen kann man sagen, dass die Menschen, nachdem sie einmal über die Erde verbreitet waren, die zu ihrer Entstehung notwendigen Elemente in sich aufgenommen haben, um sie nach den Gesetzen der Fortpflanzung weiter zu verbreiten. So verhält es sich auch mit den verschiedenen Gattungen der lebendigen Wesen.“
„Der Urgrund der Dinge gehört zu den Geheimnissen Gottes. Indessen kann man sagen, dass die Menschen, nachdem sie einmal über die Erde verbreitet waren, die zu ihrer Entstehung notwendigen Elemente in sich aufgenommen haben, um sie nach den Gesetzen der Fortpflanzung weiter zu verbreiten. So verhält es sich auch mit den verschiedenen Gattungen der lebendigen Wesen.“
Bevölkerung der Erde. Adam.
50. Hat das Menschengeschlecht mit einem einzigen Menschen seinen Anfang genommen?
„Nein, der, den ihr Adam nennt, war weder der erste noch der einzige, welche die Erde bevölkerte.“
„Nein, der, den ihr Adam nennt, war weder der erste noch der einzige, welche die Erde bevölkerte.“
51. Können wir wissen, zu welcher Zeit Adam lebte?
„Ungefähr zu derjenigen, die ihr ihm setzt: Etwa 4000 Jahre vor Christus.“
Der Mensch, dessen Überlieferung sich unter Adams Namen erhalten hat, war einer derjenigen, der in einer bestimmten Gegend nach einigen ungeheuren Überflutungen, die in verschiedenen Zeiträumen die Erdoberfläche durcheinander geworfen haben, am Leben geblieben ist und ward so zum Stammvater einer der Rassen, welche die Erde heute noch bewohnen. Die Naturgesetze widersprechen der Annahme, dass die Fortschritte der Menschheit, die schon lange vor Christus stattfand, sich in einigen Jahrhunderten hätten vollziehen können, wenn der Mensch erst seit der für Adam angenommenen Zeit auf der Erde gewesen wäre. Einige aber betrachten, und zwar mit Berechtigung, Adam nur als einen Mythos oder eine Allegorie, welche die ersten Weltalter personifiziert.
„Ungefähr zu derjenigen, die ihr ihm setzt: Etwa 4000 Jahre vor Christus.“
Der Mensch, dessen Überlieferung sich unter Adams Namen erhalten hat, war einer derjenigen, der in einer bestimmten Gegend nach einigen ungeheuren Überflutungen, die in verschiedenen Zeiträumen die Erdoberfläche durcheinander geworfen haben, am Leben geblieben ist und ward so zum Stammvater einer der Rassen, welche die Erde heute noch bewohnen. Die Naturgesetze widersprechen der Annahme, dass die Fortschritte der Menschheit, die schon lange vor Christus stattfand, sich in einigen Jahrhunderten hätten vollziehen können, wenn der Mensch erst seit der für Adam angenommenen Zeit auf der Erde gewesen wäre. Einige aber betrachten, und zwar mit Berechtigung, Adam nur als einen Mythos oder eine Allegorie, welche die ersten Weltalter personifiziert.
Verschiedenheit der Menschenrassen
52. Woher stammen die physischen und moralischen Unterschiede, welche die Verschiedenheit der Menschenrassen auf Erden begründen ?
„Klima, Leben und Gewohnheiten. So ist es auch mit den zwei Kindern der gleichen Mutter, welche, fern voneinander und verschieden erzogen, sich in moralischer Beziehung in nichts ähnlich sein werden“
„Klima, Leben und Gewohnheiten. So ist es auch mit den zwei Kindern der gleichen Mutter, welche, fern voneinander und verschieden erzogen, sich in moralischer Beziehung in nichts ähnlich sein werden“
53. Hat der Mensch an mehreren Orten der Erde seinen Ursprung genommen?
„Ja, und zwar in verschiedenen Zeiträumen, und hier liegt eine der Ursachen des Rassenunterschiedes. Ferner zerstreuten sich die Menschen in verschiedene Himmelsrichtungen, vermischten sich mit anderen Rassen und bildeten so neue Typen.“
53a. Begründen diese Unterschiede besondere Gattungen?
„Keineswegs; alle gehören zur selben Familie: Hindern etwa die verschiedenen Variationen der gleichen Frucht diese letztere daran, derselben Gattung anzugehören ?“
„Ja, und zwar in verschiedenen Zeiträumen, und hier liegt eine der Ursachen des Rassenunterschiedes. Ferner zerstreuten sich die Menschen in verschiedene Himmelsrichtungen, vermischten sich mit anderen Rassen und bildeten so neue Typen.“
53a. Begründen diese Unterschiede besondere Gattungen?
„Keineswegs; alle gehören zur selben Familie: Hindern etwa die verschiedenen Variationen der gleichen Frucht diese letztere daran, derselben Gattung anzugehören ?“
54. Wenn unser Geschlecht nicht von einem einzigen Menschen herstammt, dürfen die Menschen darum sich nicht mehr als Brüder ansehen?
„Alle Menschen sind Brüder in Gott, weil sie vom Geiste beseelt sind und nach demselben Ziel hinstreben. Ihr möchtet die Worte immer buchstäblich nehmen.“
„Alle Menschen sind Brüder in Gott, weil sie vom Geiste beseelt sind und nach demselben Ziel hinstreben. Ihr möchtet die Worte immer buchstäblich nehmen.“
Vielheit der Welten
55. Sind alle Welten, die im Raum kreisen, bewohnt?
„Ja, und der Mensch der Erde ist weit entfernt, der Erste an Intelligenz, Güte und Vollkommenheit zu sein, wie er sich einbildet. Und doch gibt es Menschen, die sich für sehr stark halten und die da meinen, diese kleine Erde habe allein das Vorrecht, intelligente Wesen zu beherbergen. Hochmut und Eitelkeit! Sie meinen, Gott habe das Universum für sie allein geschaffen.“
Gott bevölkerte die Welten mit lebendigen Wesen, die alle zum letzten Zweck der Vorsehung beitragen. Es hieße an der Weisheit Gottes, der nichts unnützes gemacht hat, zweifeln, wenn man annehmen wollte, dass die lebendigen Wesen auf den einzigen Punkt, den wir im Weltall bewohnen, beschränkt seien. Er müsste jenen Welten einen höheren Zweck anweisen, als nur den, unsere Blicke zu ergötzen. Außerdem berechtigt vernünftigerweise nichts, weder die Stellung, noch der Umfang, noch die physische Beschaffenheit der Erde, zu der Annahme, dass sie, mit Ausschluss so vieler tausenden von ähnlichen Welten, das Vorrecht zu besitzen, allein bewohnt zu sein.
„Ja, und der Mensch der Erde ist weit entfernt, der Erste an Intelligenz, Güte und Vollkommenheit zu sein, wie er sich einbildet. Und doch gibt es Menschen, die sich für sehr stark halten und die da meinen, diese kleine Erde habe allein das Vorrecht, intelligente Wesen zu beherbergen. Hochmut und Eitelkeit! Sie meinen, Gott habe das Universum für sie allein geschaffen.“
Gott bevölkerte die Welten mit lebendigen Wesen, die alle zum letzten Zweck der Vorsehung beitragen. Es hieße an der Weisheit Gottes, der nichts unnützes gemacht hat, zweifeln, wenn man annehmen wollte, dass die lebendigen Wesen auf den einzigen Punkt, den wir im Weltall bewohnen, beschränkt seien. Er müsste jenen Welten einen höheren Zweck anweisen, als nur den, unsere Blicke zu ergötzen. Außerdem berechtigt vernünftigerweise nichts, weder die Stellung, noch der Umfang, noch die physische Beschaffenheit der Erde, zu der Annahme, dass sie, mit Ausschluss so vieler tausenden von ähnlichen Welten, das Vorrecht zu besitzen, allein bewohnt zu sein.
56. Ist die physische Beschaffenheit der verschiedenen Welten die gleiche?
„Nein, sie sind in keiner Weise ähnlich.“
57. Wenn die physische Beschaffenheit der Welten nicht bei allen die gleiche ist, müssen dann dieselbige bewohnenden Wesen eine verschiedene Beschaffenheit haben?
„Gewiss, gerade so wie bei euch die Fische für das Leben im Wasser, die Vögel für das in der Luft geschaffen sind.“
„Gewiss, gerade so wie bei euch die Fische für das Leben im Wasser, die Vögel für das in der Luft geschaffen sind.“
58. Sind die von der Sonne am weitesten entfernten Welten des Lichtes und der Wärme beraubt, da die Sonne sich ihnen nur unter der Gestalt eines Sternes zeigt?
„Meint ihr denn, es gebe keine anderen Quellen von Licht und Wärme, als die Sonne, und haltet ihr die Elektrizität für nichts, die doch auf gewissen Welten eine Rolle spielt, die euch unbekannt und viel wichtiger ist, als auf der Erde? Übrigens ist es nicht gesagt, dass alle Wesen in derselben Weise beschaffen sind, wie ihr.“
Die Existenzbedingungen der die verschiedenen Welten bewohnenden Wesen müssen dem Element, in welchem sie zu leben berufen sind angepasst sein. Hätten wir nie Fische gesehen, so würden wir nicht begreifen, dass Wesen im Wasser leben können. Ebenso verhält es sich mit den anderen Welten, in welchen es ohne Zweifel Elemente gibt, die wir nicht kennen. Sehen wir nicht hier auf Erden die langen Polarnächte von der Elektrizität der Nordlichter erleuchtet? Liegt etwas Unmögliches in der Annahme, dass die Elektrizität auf gewissen Welten reichlicher vorhanden ist, als auf der Erde und dort eine so durchgehende Rolle spiele, dass wir deren Wirkungen nicht ermessen können? Jene Welten können also gar wohl die Quellen der Wärme und des Lichtes für ihre Bewohner in sich selbst tragen.“
„Meint ihr denn, es gebe keine anderen Quellen von Licht und Wärme, als die Sonne, und haltet ihr die Elektrizität für nichts, die doch auf gewissen Welten eine Rolle spielt, die euch unbekannt und viel wichtiger ist, als auf der Erde? Übrigens ist es nicht gesagt, dass alle Wesen in derselben Weise beschaffen sind, wie ihr.“
Die Existenzbedingungen der die verschiedenen Welten bewohnenden Wesen müssen dem Element, in welchem sie zu leben berufen sind angepasst sein. Hätten wir nie Fische gesehen, so würden wir nicht begreifen, dass Wesen im Wasser leben können. Ebenso verhält es sich mit den anderen Welten, in welchen es ohne Zweifel Elemente gibt, die wir nicht kennen. Sehen wir nicht hier auf Erden die langen Polarnächte von der Elektrizität der Nordlichter erleuchtet? Liegt etwas Unmögliches in der Annahme, dass die Elektrizität auf gewissen Welten reichlicher vorhanden ist, als auf der Erde und dort eine so durchgehende Rolle spiele, dass wir deren Wirkungen nicht ermessen können? Jene Welten können also gar wohl die Quellen der Wärme und des Lichtes für ihre Bewohner in sich selbst tragen.“
Biblische Betrachtungen und Übereinstimmungen über die Schöpfung
59. Die Völker haben sich sehr weit auseinander gehende Vorstellungen über die Schöpfung gemacht, je nach dem Grad ihrer Erkenntnisse. Die auf die Wissenschaft gestützte Vernunft hat die Unwahrscheinlichkeit gewisser Theorien anerkannt. Die von den Geistern aufgestellte Theorie bestätigte die schon längst von den aufgeklärtesten Männern angenommene Ansicht.
Der Einwand, den man gegen diese Theorie erheben kann, beruht auf dem Widerspruch, in welchem die letztere mit dem Wortlaut der heiligen Bücher steht. Eine genauere Untersuchung lässt aber diesen Widerspruch mehr nur als scheinbar, denn als tatsächlich erscheinen und zeigt, dass derselbe aus einer Auslegung, die oft eine allegorische ist, entspringt.
Die Frage in Betreff des ersten Menschen in der Person Adams, als des einzigen Stammvaters, ist nicht die einzige, über welche die religiösen Meinungen sich ändern mussten. Die Behauptung, dass die Erde sich bewege erschien zu einer gewissen Zeit dem Wortlaut der Bibel so entgegengesetzt, dass es keine Gattung von Verfolgungen gab, der diese Behauptung nicht zum Vorwand dienten. Und doch bewegt sich die Erde trotz aller Bannflüche und niemand könnte es jetzt noch leugnen, ohne seiner eigenen Vernunft zu nahe zu treten.
Ebenso sagt die Bibel, die Welt sei in sechs Tagen geschaffen worden, und verlegt die Zeit dazu auf etwa 4000 Jahre vor Christus. Vorher existierte die Erde gar nicht, sie war aus dem Nichts hervorgerufen: der Wortlaut lässt keine andere Deutung zu. Und dennoch beweist die positive Wissenschaft unerbittlich das Gegenteil. Die Bildung des Erdballs ist geschrieben in unverjährbaren, ewigen Zeichen in der fossilen Welt, und es ist erwiesen, dass die 6 Tage der Schöpfung ebenso viele Perioden sind, von denen jede vielleicht mehrere hunderttausende von Jahren dauerte. Das ist kein System, keine Lehre, keine vereinzelte Meinung, es ist vielmehr eine ebenso feststehende Tatsache, wie die der Bewegung der Erde und welcher auch die Theologie zustimmen muss – ein deutlicher Beweis, in was für Irrtümer man verfällt, wenn man die Ausdrücke einer oft bildlichen Sprache buchstäblich nimmt. Soll man daraus schließen, dass die Bibel sich irrt? Nein, aber die Menschen irrten sich bei ihrer Auslegung.
Indem die Wissenschaft die Archive der Erde durchwühlte, erkannte sie die Reihenfolge, in der die verschiedenen lebendigen Wesen auf der Oberfläche unseres Planeten erschienen sind und diese Reihenfolge stimmt mit der in der Genesis angegebenen überein, nur mit dem Unterschied, dass jene Werke, statt auf wunderbare Weise aus den Händen Gottes in einigen Stunden hervorgegangen zu sein, – immer nach seinem Willen, aber nach den Gesetzen der Naturkräfte – in einigen Millionen Jahren vollbracht wurden. Ist Gott deswegen weniger groß und mächtig? Ist sein Werk weniger erhaben, weil es nicht den Zauber der Plötzlichkeit besitzt? Offenbar nicht; man müsste sich von der Gottheit eine äußerst klägliche Vorstellung machen, wenn man seine Allmacht nicht auch in den ewigen Gesetzen der Natur und der Welten erkennen wollte. Die Wissenschaft, weit entfernt das göttliche Wirken zu verkleinern, zeigt es uns in einer viel großartigeren Gestalt, die zugleich unseren Begriffen von der Macht und der Majestät Gottes eben dadurch besser entspricht, dass es sich vollzogen hat, ohne den Naturgesetzen zu widersprechen.
Die Wissenschaft setzt, hierin mit Moses übereinstimend, den Menschen an die letzte Stelle in der Reihenfolge der Schöpfung der lebendigen Wesen. Aber Moses setzt die Sintflut ins Jahr der Welt l654, während die Geologie die große Flut vor das Auftreten des Menschen setzt, da bis heute in den ältesten Schichten keine Spur seiner Gegenwart noch derjenigen der Tiere derselben leiblichen Kategorie gefunden war. Nichts beweist jedoch, dass dies unmöglich wäre. Mehrere Entdeckungen haben hier schon Zweifel erregt. Es ist somit möglich, dass man von einem Tag zum andern die handgreifliche Gewissheit eines früheren Vorhandenseins des Menschengeschlechts erwirbt und dann wird man anerkennen, dass hier, wie an andern Stellen, der Wortlaut der Bibel bildlich verstanden sein will. Es handelt sich um die Frage, ob die große geologische Flut auch die des Noah war. Nun gestattet aber die zur Bildung der fossilen Schichten nötige Zeitdauer nicht, beide für identisch zu halten und sobald man Spuren menschlicher Existenz vor der großen Katastrophe entdeckt haben wird, wird es erwiesen sein, dass entweder Adam nicht der erste Mensch war, oder dass seine Erschaffung sich im Dunkeln der Zeiten verliert.
Das Dasein des Menschen vor der geologischen Flut ist zwar noch eine bloße Voraussetzung, was dies aber weniger ist, ist folgendes. Angenommen, der Mensch sei zuerst 4000 vor Chr. Aufgetreten, so würde, wenn 1650 Jahre später das Geschlecht bis auf eine Familie wäre vernichtet worden, die Bevölkerung der Erde erst von Noah an, d. h. 2350 Jahre v. Chr., datiert. Als ferner die Hebräer nach Ägypten auswanderten im 18. Jahrhundert v. Chr. , fanden sie das Land sehr bevölkert und in der Zivilisation schon sehr vorgeschritten. Die Geschichte zeigt, dass zu jener Zeit Indien und andere Länder in ebenso blühendem Zustand sich befanden, ohne dass wir dabei unsere Zuflucht zur Zeitrechnung gewisser Völker zu nehmen brauchen, die zu einer viel entfernteren Vergangenheit hinaufsteigt. Es hätte also zwischen dem 14. und 18. Jahrhundert, d. h. in einer Zeit von 600 Jahren, nicht nur die Nachkommenschaft eines einzigen Menschen alle jene damals unbekannten riesigen Ländstriche bevölkern müssen, sondern das Menschengeschlecht hätte sich in dieser kurzen Zeit von der völligen Unwissenheit des Urzustandes zur höchsten Stufe geistiger Entwicklung müssen erleben können, – was allen Gesetzen der Menschenkunde widerspricht.
Auch die Verschiedenheit der Rassen unterstützt diese Ansicht. Klima und Gewohnheit bringen ohne Zweifel Veränderungen im physischen Charakter hervor, aber man kennt auch die Grenzen, welche diesem Einfluss gesetzt sind, und die physiologische Untersuchung zeigt, dass zwischen gewissen Rassen tiefere konstitutionelle Unterschiede bestehen, als solche welche nur vom Klima herbeigeführt werden können. Kreuzung der Rassen lässt Zwischentypen entstehen: sie hat die Tendenz, die Extreme abzuschwächen, aber sie bringt selbst keine hervor: sie erzeugt nur Spielarten. Um nun eine Rassenkreuzung zu ermöglichen, mussten erst verschiedene Rassen vorhanden sein, und wie soll man sich ihr Dasein erklären, wenn man ihnen einen gemeinsamen Stammvater gibt und noch dazu in so naher Vergangenheit? Wie kann man annehmen, das gewisse Abkömmlinge Noah’s sich in einigen Jahrhunderten so sehr verwandelt hätten, dass sie z.B. eine schwarze Hautfarbe annahmen. Eine solche Wandlung ist nicht zulässiger als die Annahme eines gemeinschaftlichen Stammvaters für den Wolf und das Schaf, den Elefanten und die Blattlaus, den Vogel und den Fisch. Wir wiederholen es: nichts kann gegenüber dem Augenschein der Tatsachen aufkommen. Alles hingegen erklärt sich, wenn man das Vorhandensein des Menschen vor die Zeit setzt, die man ihm gewöhnlich anweist; die Verschiedenheit der Stammeltern: Adam, der vor 6000 Jahren lebte und eine noch unbewohnte Gegend bevölkert haben soll; die noahische Flut, als partielle Katastrophe, die mit der geologischen Flut zusammengeworfen wird; endlich die dem orientalischen Stil eigentümliche allegorische Form, die sich in den heiligen Büchern aller Nationen findet. Darum ist es besser, nicht leichtsinnigerweise Lehren für falsch zu erklären, welche früher oder später, wie so viele andere, diejenigen Lügen strafen könnten, welche sie bestreiten. Die religiösen Ideen, weit entfernt zu verlieren, erhöhen sich vielmehr, indem sie mit der Wissenschaft fortschreiten. Dies ist das einzige Mittel, der Skepsis keine verwundbare Seite zu zeigen.
Der Einwand, den man gegen diese Theorie erheben kann, beruht auf dem Widerspruch, in welchem die letztere mit dem Wortlaut der heiligen Bücher steht. Eine genauere Untersuchung lässt aber diesen Widerspruch mehr nur als scheinbar, denn als tatsächlich erscheinen und zeigt, dass derselbe aus einer Auslegung, die oft eine allegorische ist, entspringt.
Die Frage in Betreff des ersten Menschen in der Person Adams, als des einzigen Stammvaters, ist nicht die einzige, über welche die religiösen Meinungen sich ändern mussten. Die Behauptung, dass die Erde sich bewege erschien zu einer gewissen Zeit dem Wortlaut der Bibel so entgegengesetzt, dass es keine Gattung von Verfolgungen gab, der diese Behauptung nicht zum Vorwand dienten. Und doch bewegt sich die Erde trotz aller Bannflüche und niemand könnte es jetzt noch leugnen, ohne seiner eigenen Vernunft zu nahe zu treten.
Ebenso sagt die Bibel, die Welt sei in sechs Tagen geschaffen worden, und verlegt die Zeit dazu auf etwa 4000 Jahre vor Christus. Vorher existierte die Erde gar nicht, sie war aus dem Nichts hervorgerufen: der Wortlaut lässt keine andere Deutung zu. Und dennoch beweist die positive Wissenschaft unerbittlich das Gegenteil. Die Bildung des Erdballs ist geschrieben in unverjährbaren, ewigen Zeichen in der fossilen Welt, und es ist erwiesen, dass die 6 Tage der Schöpfung ebenso viele Perioden sind, von denen jede vielleicht mehrere hunderttausende von Jahren dauerte. Das ist kein System, keine Lehre, keine vereinzelte Meinung, es ist vielmehr eine ebenso feststehende Tatsache, wie die der Bewegung der Erde und welcher auch die Theologie zustimmen muss – ein deutlicher Beweis, in was für Irrtümer man verfällt, wenn man die Ausdrücke einer oft bildlichen Sprache buchstäblich nimmt. Soll man daraus schließen, dass die Bibel sich irrt? Nein, aber die Menschen irrten sich bei ihrer Auslegung.
Indem die Wissenschaft die Archive der Erde durchwühlte, erkannte sie die Reihenfolge, in der die verschiedenen lebendigen Wesen auf der Oberfläche unseres Planeten erschienen sind und diese Reihenfolge stimmt mit der in der Genesis angegebenen überein, nur mit dem Unterschied, dass jene Werke, statt auf wunderbare Weise aus den Händen Gottes in einigen Stunden hervorgegangen zu sein, – immer nach seinem Willen, aber nach den Gesetzen der Naturkräfte – in einigen Millionen Jahren vollbracht wurden. Ist Gott deswegen weniger groß und mächtig? Ist sein Werk weniger erhaben, weil es nicht den Zauber der Plötzlichkeit besitzt? Offenbar nicht; man müsste sich von der Gottheit eine äußerst klägliche Vorstellung machen, wenn man seine Allmacht nicht auch in den ewigen Gesetzen der Natur und der Welten erkennen wollte. Die Wissenschaft, weit entfernt das göttliche Wirken zu verkleinern, zeigt es uns in einer viel großartigeren Gestalt, die zugleich unseren Begriffen von der Macht und der Majestät Gottes eben dadurch besser entspricht, dass es sich vollzogen hat, ohne den Naturgesetzen zu widersprechen.
Die Wissenschaft setzt, hierin mit Moses übereinstimend, den Menschen an die letzte Stelle in der Reihenfolge der Schöpfung der lebendigen Wesen. Aber Moses setzt die Sintflut ins Jahr der Welt l654, während die Geologie die große Flut vor das Auftreten des Menschen setzt, da bis heute in den ältesten Schichten keine Spur seiner Gegenwart noch derjenigen der Tiere derselben leiblichen Kategorie gefunden war. Nichts beweist jedoch, dass dies unmöglich wäre. Mehrere Entdeckungen haben hier schon Zweifel erregt. Es ist somit möglich, dass man von einem Tag zum andern die handgreifliche Gewissheit eines früheren Vorhandenseins des Menschengeschlechts erwirbt und dann wird man anerkennen, dass hier, wie an andern Stellen, der Wortlaut der Bibel bildlich verstanden sein will. Es handelt sich um die Frage, ob die große geologische Flut auch die des Noah war. Nun gestattet aber die zur Bildung der fossilen Schichten nötige Zeitdauer nicht, beide für identisch zu halten und sobald man Spuren menschlicher Existenz vor der großen Katastrophe entdeckt haben wird, wird es erwiesen sein, dass entweder Adam nicht der erste Mensch war, oder dass seine Erschaffung sich im Dunkeln der Zeiten verliert.
Das Dasein des Menschen vor der geologischen Flut ist zwar noch eine bloße Voraussetzung, was dies aber weniger ist, ist folgendes. Angenommen, der Mensch sei zuerst 4000 vor Chr. Aufgetreten, so würde, wenn 1650 Jahre später das Geschlecht bis auf eine Familie wäre vernichtet worden, die Bevölkerung der Erde erst von Noah an, d. h. 2350 Jahre v. Chr., datiert. Als ferner die Hebräer nach Ägypten auswanderten im 18. Jahrhundert v. Chr. , fanden sie das Land sehr bevölkert und in der Zivilisation schon sehr vorgeschritten. Die Geschichte zeigt, dass zu jener Zeit Indien und andere Länder in ebenso blühendem Zustand sich befanden, ohne dass wir dabei unsere Zuflucht zur Zeitrechnung gewisser Völker zu nehmen brauchen, die zu einer viel entfernteren Vergangenheit hinaufsteigt. Es hätte also zwischen dem 14. und 18. Jahrhundert, d. h. in einer Zeit von 600 Jahren, nicht nur die Nachkommenschaft eines einzigen Menschen alle jene damals unbekannten riesigen Ländstriche bevölkern müssen, sondern das Menschengeschlecht hätte sich in dieser kurzen Zeit von der völligen Unwissenheit des Urzustandes zur höchsten Stufe geistiger Entwicklung müssen erleben können, – was allen Gesetzen der Menschenkunde widerspricht.
Auch die Verschiedenheit der Rassen unterstützt diese Ansicht. Klima und Gewohnheit bringen ohne Zweifel Veränderungen im physischen Charakter hervor, aber man kennt auch die Grenzen, welche diesem Einfluss gesetzt sind, und die physiologische Untersuchung zeigt, dass zwischen gewissen Rassen tiefere konstitutionelle Unterschiede bestehen, als solche welche nur vom Klima herbeigeführt werden können. Kreuzung der Rassen lässt Zwischentypen entstehen: sie hat die Tendenz, die Extreme abzuschwächen, aber sie bringt selbst keine hervor: sie erzeugt nur Spielarten. Um nun eine Rassenkreuzung zu ermöglichen, mussten erst verschiedene Rassen vorhanden sein, und wie soll man sich ihr Dasein erklären, wenn man ihnen einen gemeinsamen Stammvater gibt und noch dazu in so naher Vergangenheit? Wie kann man annehmen, das gewisse Abkömmlinge Noah’s sich in einigen Jahrhunderten so sehr verwandelt hätten, dass sie z.B. eine schwarze Hautfarbe annahmen. Eine solche Wandlung ist nicht zulässiger als die Annahme eines gemeinschaftlichen Stammvaters für den Wolf und das Schaf, den Elefanten und die Blattlaus, den Vogel und den Fisch. Wir wiederholen es: nichts kann gegenüber dem Augenschein der Tatsachen aufkommen. Alles hingegen erklärt sich, wenn man das Vorhandensein des Menschen vor die Zeit setzt, die man ihm gewöhnlich anweist; die Verschiedenheit der Stammeltern: Adam, der vor 6000 Jahren lebte und eine noch unbewohnte Gegend bevölkert haben soll; die noahische Flut, als partielle Katastrophe, die mit der geologischen Flut zusammengeworfen wird; endlich die dem orientalischen Stil eigentümliche allegorische Form, die sich in den heiligen Büchern aller Nationen findet. Darum ist es besser, nicht leichtsinnigerweise Lehren für falsch zu erklären, welche früher oder später, wie so viele andere, diejenigen Lügen strafen könnten, welche sie bestreiten. Die religiösen Ideen, weit entfernt zu verlieren, erhöhen sich vielmehr, indem sie mit der Wissenschaft fortschreiten. Dies ist das einzige Mittel, der Skepsis keine verwundbare Seite zu zeigen.
KAPITEL IV – Lebensprinzip
Organisches und unorganisches Wesen
Organische Wesen sind solche, die in sich selbst eine Quelle innerer Tätigkeit besitzen, die ihnen das Leben gibt. Sie entstehen, wachsen, pflanzen sich fort und sterben. Sie sind mit besonderen Organen zur Vollziehung der verschiedenen Lebenstätigkeiten und zur Erhaltung ihrer Existenz versehen Sie umfassen die Menschen, die Tiere und die Pflanzen. Unorganisch sind alle Wesen, welche weder Lebenskraft, noch eigene Bewegung besitzen und nur durch Ansammlung des Stoffes gebildet sind: so die Mineralien, das Wasser, die Luft u.s.w.
60. Einigt die gleiche Kraft die Elemente des Stoffes, sowohl in den organischen, als in den unorganischen Körpern?
„Ja, die Anziehungskraft ist für alle dieselbe.“
60. Einigt die gleiche Kraft die Elemente des Stoffes, sowohl in den organischen, als in den unorganischen Körpern?
„Ja, die Anziehungskraft ist für alle dieselbe.“
61. Ist ein Unterschied zwischen dem Stoff der organischen Körper und dem der unorganischen?
„Es ist überall derselbe Stoff, aber in den organischen Körpern ist er in tierischen Stoff umgewandelt (animalisé).“
„Es ist überall derselbe Stoff, aber in den organischen Körpern ist er in tierischen Stoff umgewandelt (animalisé).“
62. Was ist der Grund letzterer Umwandlung?
„Seine Verbindung mit dem Lebensprinzip.“
63. Ruht das Lebensprinzip in einem besonderen Agens (wirkende Kraft) oder ist es nur eine Eigenschaft des organisierten Stoffes, kurz ist es eine Wirkung oder eine Ursache?
„Es ist beides. Das Leben ist eine durch die Einwirkung eines Agens auf den Stoff hervorgebrachte Wirkung. Dieses Agens, ohne den Stoff, ist nicht das Leben; ebensowenig kann der Stoff ohne dieses Agens leben. Letzteres gibt das Leben allen Wesen, welche es in sich aufnehmen und verarbeiten.“
„Es ist beides. Das Leben ist eine durch die Einwirkung eines Agens auf den Stoff hervorgebrachte Wirkung. Dieses Agens, ohne den Stoff, ist nicht das Leben; ebensowenig kann der Stoff ohne dieses Agens leben. Letzteres gibt das Leben allen Wesen, welche es in sich aufnehmen und verarbeiten.“
64. Wir sahen, dass Geist und Stoff die beiden wesentlichen Elemente des Alls sind. Kommt das Lebensprinzip hierzu als drittes?
„Es ist ohne Zweifel eines der zum Bestand des Universums notwendigen Elemente, aber es selbst hat seine Quelle in dem modifizierten universellen Stoff; für euch ist es ein Element, wie Sauer – und Wasserstoff, die ja doch keine Urelemente sind; denn das Alles stammt aus einem einzigen Prinzip.“
64a. Es scheint daraus zu folgen, dass das Leben sein Prinzip nicht in einem besonderen Uragens hat, sondern in einer besonderen Eigenschaft des universellen Stoffes, die gewissen Modifikationen entspringt?
„ Das ist die Folgerung aus dem, was wir sagten.“
„Es ist ohne Zweifel eines der zum Bestand des Universums notwendigen Elemente, aber es selbst hat seine Quelle in dem modifizierten universellen Stoff; für euch ist es ein Element, wie Sauer – und Wasserstoff, die ja doch keine Urelemente sind; denn das Alles stammt aus einem einzigen Prinzip.“
64a. Es scheint daraus zu folgen, dass das Leben sein Prinzip nicht in einem besonderen Uragens hat, sondern in einer besonderen Eigenschaft des universellen Stoffes, die gewissen Modifikationen entspringt?
„ Das ist die Folgerung aus dem, was wir sagten.“
65. Ruht das Lebensprinzip in einem Körper, den wir kennen?
„Es hat seine Quelle in dem universellen Fluidum. Es ist das was ihr magnetisches oder in tierischen Stoff umgewandeltes elektrisches Fluidum nennt. Es ist die Vermitlung, das Bindeglied zwischen Geist und Stoff.“
„Es hat seine Quelle in dem universellen Fluidum. Es ist das was ihr magnetisches oder in tierischen Stoff umgewandeltes elektrisches Fluidum nennt. Es ist die Vermitlung, das Bindeglied zwischen Geist und Stoff.“
66. Ist das Lebensprinzip für alle organischen Wesen dasselbe?
„Ja, verändert je nach den Gattungen. Es verleiht ihren Bewegung und Tätigkeit und unterscheidet sie von dem trägen Stoff. Denn die Bewegung des Stoffes ist nicht das Leben; er empfängt die Bewegung, er gibt sie nicht.“
„Ja, verändert je nach den Gattungen. Es verleiht ihren Bewegung und Tätigkeit und unterscheidet sie von dem trägen Stoff. Denn die Bewegung des Stoffes ist nicht das Leben; er empfängt die Bewegung, er gibt sie nicht.“
67. Ist das Leben eine dauernde Eigenschaft des Lebensagens oder entwickelt sich jenes erst durch das Spiel der Organe?
„Es entwickelt sich nur mit dem Körper. Sagten wir nicht, dass jenes Agens ohne den Stoff nicht das Leben ist? Die Vereinigung beider bedingt erst das Leben.“
67a. Darf man sagen, das Leben sei in latentem Zustand, wenn das Lebensagens mit dem Körper nicht geeint ist?
„Jawohl.“
„Es entwickelt sich nur mit dem Körper. Sagten wir nicht, dass jenes Agens ohne den Stoff nicht das Leben ist? Die Vereinigung beider bedingt erst das Leben.“
67a. Darf man sagen, das Leben sei in latentem Zustand, wenn das Lebensagens mit dem Körper nicht geeint ist?
„Jawohl.“
Die Gesamtheit der Organe bildet eine Art von Mechanismus, der seine Bewegung von der inneren Tätigkeit oder dem Lebensprinzip, das in ihnen ist erhält. Das Lebensprinzip ist die bewegende Kraft der organischen Körper. Zur selben Zeit, wo das Lebensagens den Organen den Antrieb gibt, unterhält und entwickelt die Bewegung der Organe die Tätigkeit des Lebensagens, etwa wie die Reibung die Wärme entwickelt.
Leben und Tod
68. Was ist die Ursache des Todes bei den organischen Wesen?
„Erschöpfung der Organe.“
68a. Könnte man den Tod mit dem Aufhören der Bewegung in einer in Unordnung geratene Maschine vergleichen ?
„Ja, wenn die Maschine schlecht gebaut ist, bricht die Springfeder; wenn der Körper krank ist, hört das Leben auf.“
„Erschöpfung der Organe.“
68a. Könnte man den Tod mit dem Aufhören der Bewegung in einer in Unordnung geratene Maschine vergleichen ?
„Ja, wenn die Maschine schlecht gebaut ist, bricht die Springfeder; wenn der Körper krank ist, hört das Leben auf.“
69. Warum verursacht eine Verletzung des Herzens eher als die anderen Organe den Tod?
„Das Herz ist eine Lebensmaschine, aber es ist nicht das einzige Organ, dessen Verletzung den Tod herbeiführt; es ist nur eines der wesentlichsten Räder.“
„Das Herz ist eine Lebensmaschine, aber es ist nicht das einzige Organ, dessen Verletzung den Tod herbeiführt; es ist nur eines der wesentlichsten Räder.“
70. Was wird aus dem Stoff und dem Lebensprinzip der organischen Wesen nach ihrem Tod?
„Die träge Materie zersetzt sich und bildet neue, das Lebensprinzip kehrt zur Masse zurück.“
Wenn das organische Wesen tot ist, gehen seine Bestandteile neue Verbindungen ein, die neue Wesen bilden. Diese schöpfen sich an der universellen Quelle das Prinzip des Lebens und der Tätigkeit, nehmen es auf und verarbeiten es, um es einst dieser Quelle wieder zu geben, wenn sie aufhören zu sein. Die Organe sind sozusagen mit Lebensfluidum durchtränkt. Dieses Fluidum gibt allen Teilen des Organismus eine Tätigkeit, die deren Heilung bei gewissen Verletzungen bewirkt und die für den Augenblick aufgehobenen Funktionen wiederherstellt. Werden aber die dem Spiel der Organe wesentlichen Elemente zerstört oder zu sehr verändert, dann ist das Lebensfluidum nicht mehr im Stand, ihnen die Bewegung des Lebens zu vermitteln und das Wesen stirbt.
Die Organe reagieren mehr oder weniger notwendig aufeinander; aus der Harmonie ihrer Gesamtheit geht ihre gegenseitige Einwirkung hervor. Zerstört irgendeine Ursache diese Harmonie, so stehen ihre Funktionen still, wie die Bewegung einer Maschine, deren wesentliche Räder in Unordnung gekommen sind. So z. B. eine Uhr, die sich mit der Zeit abnutzt oder zufällig sich ausrenkt und welche die bewegende Kraft nicht in Bewegung zu setzen vermag.
In einem elektrischen Apparat haben wir noch ein genaueres Bild vom Leben und vom Tod. Dieser Apparat birgt die Elektrizität, wie alle Naturkörper, in latentem Zustand. Die elektrischen Erscheinungen zeigen sich erst, wenn das Fluidum durch eine besondere Ursache in Tätigkeit gesetzt wird: Dann könnte man sagen, der Apparat sei belebt. So wie die Ursache der Tätigkeit aufhört, hört auch die Erscheinung auf: Der Apparat ist wieder im Zustand der Untätigkeit. Die organischen Körper wären so eine Art von elektrischen Säulen oder Apparaten, in denen die Tätigkeit des Fluidums die Erscheinung des Lebens hervorbringt: das Aufhören dieser Tätigkeit bringt den Tod.
Die Quantität des Lebensfluidums ist nicht bei allen organischen Wesen gleich. Sie ist verschieden, je nach den Gattungen, und bleibt nicht dieselbe weder in demselben Individuum, noch in den Individuen derselben Gattung. Einige sind von demselben sozusagen gesättigt, während wieder andere kaum genug davon besitzen; darum haben einige ein tätigeres, höheres und gewisser – maßen überströmendes Leben.
Die Quantität des Lebensfluidums erschöpft sich allmählich. Sie kann zum Lebensunterhalt unzureichend werden, wenn sie nicht erneuert wird durch Aufnahme und Verarbeiten von Substanzen, welche sie enthalten.
Das Lebensfluidum geht von einem Individuum auf ein anderes über. Wer davon mehr besitzt, kann davon dem abgeben, der weniger hat, ja in gewissen Fällen das zu erlöschen drohende Leben zurückrufen.
„Die träge Materie zersetzt sich und bildet neue, das Lebensprinzip kehrt zur Masse zurück.“
Wenn das organische Wesen tot ist, gehen seine Bestandteile neue Verbindungen ein, die neue Wesen bilden. Diese schöpfen sich an der universellen Quelle das Prinzip des Lebens und der Tätigkeit, nehmen es auf und verarbeiten es, um es einst dieser Quelle wieder zu geben, wenn sie aufhören zu sein. Die Organe sind sozusagen mit Lebensfluidum durchtränkt. Dieses Fluidum gibt allen Teilen des Organismus eine Tätigkeit, die deren Heilung bei gewissen Verletzungen bewirkt und die für den Augenblick aufgehobenen Funktionen wiederherstellt. Werden aber die dem Spiel der Organe wesentlichen Elemente zerstört oder zu sehr verändert, dann ist das Lebensfluidum nicht mehr im Stand, ihnen die Bewegung des Lebens zu vermitteln und das Wesen stirbt.
Die Organe reagieren mehr oder weniger notwendig aufeinander; aus der Harmonie ihrer Gesamtheit geht ihre gegenseitige Einwirkung hervor. Zerstört irgendeine Ursache diese Harmonie, so stehen ihre Funktionen still, wie die Bewegung einer Maschine, deren wesentliche Räder in Unordnung gekommen sind. So z. B. eine Uhr, die sich mit der Zeit abnutzt oder zufällig sich ausrenkt und welche die bewegende Kraft nicht in Bewegung zu setzen vermag.
In einem elektrischen Apparat haben wir noch ein genaueres Bild vom Leben und vom Tod. Dieser Apparat birgt die Elektrizität, wie alle Naturkörper, in latentem Zustand. Die elektrischen Erscheinungen zeigen sich erst, wenn das Fluidum durch eine besondere Ursache in Tätigkeit gesetzt wird: Dann könnte man sagen, der Apparat sei belebt. So wie die Ursache der Tätigkeit aufhört, hört auch die Erscheinung auf: Der Apparat ist wieder im Zustand der Untätigkeit. Die organischen Körper wären so eine Art von elektrischen Säulen oder Apparaten, in denen die Tätigkeit des Fluidums die Erscheinung des Lebens hervorbringt: das Aufhören dieser Tätigkeit bringt den Tod.
Die Quantität des Lebensfluidums ist nicht bei allen organischen Wesen gleich. Sie ist verschieden, je nach den Gattungen, und bleibt nicht dieselbe weder in demselben Individuum, noch in den Individuen derselben Gattung. Einige sind von demselben sozusagen gesättigt, während wieder andere kaum genug davon besitzen; darum haben einige ein tätigeres, höheres und gewisser – maßen überströmendes Leben.
Die Quantität des Lebensfluidums erschöpft sich allmählich. Sie kann zum Lebensunterhalt unzureichend werden, wenn sie nicht erneuert wird durch Aufnahme und Verarbeiten von Substanzen, welche sie enthalten.
Das Lebensfluidum geht von einem Individuum auf ein anderes über. Wer davon mehr besitzt, kann davon dem abgeben, der weniger hat, ja in gewissen Fällen das zu erlöschen drohende Leben zurückrufen.
Intelligenz und Instinkt
71. Ist die Intelligenz eine Eigenschaft des Lebensprinzips?
„Nein; denn die Pflanzen leben und denken doch nicht; sie besitzen nur organisches Leben. Intelligenz und Stoff sind von einander unabhängig, da ein Körper auch ohne Intelligenz leben kann. Aber letztere kann sich nur vermittelst materieller Organe manifestieren; es bedarf der Vereinigung mit dem Geist, um den tierischen Stoff intelligent zu machen.“
Die Intelligenz ist eine besondere, gewissen Klassen organischer Wesen eigene Fähigkeit, die ihnen nebst dem Gedanken auch den Willen zu handeln, das Bewusstsein ihres Daseins und ihrer Individualität, sowie die Mittel mit der Außenwelt in Beziehung zu treten und für ihre Bedürfnisse zu sorgen, verleiht. So lassen sich unterscheiden:
1. die unbeseelten, aus Stoff allein gebildeten Wesen ohne Leben und Intelligenz: grobe Materie;
2. die beseelten, nicht denkenden, aus Stoff gebildeten und belebten, aber der Intelligenz entbehrenden Wesen;
3. die beseelten, denkenden, aus Stoff gebildeten, beseelten Wesen, bei denen ein intelligentes Prinzip hinzukommt, das ihnen die Fähigkeit gibt zu denken.
„Nein; denn die Pflanzen leben und denken doch nicht; sie besitzen nur organisches Leben. Intelligenz und Stoff sind von einander unabhängig, da ein Körper auch ohne Intelligenz leben kann. Aber letztere kann sich nur vermittelst materieller Organe manifestieren; es bedarf der Vereinigung mit dem Geist, um den tierischen Stoff intelligent zu machen.“
Die Intelligenz ist eine besondere, gewissen Klassen organischer Wesen eigene Fähigkeit, die ihnen nebst dem Gedanken auch den Willen zu handeln, das Bewusstsein ihres Daseins und ihrer Individualität, sowie die Mittel mit der Außenwelt in Beziehung zu treten und für ihre Bedürfnisse zu sorgen, verleiht. So lassen sich unterscheiden:
1. die unbeseelten, aus Stoff allein gebildeten Wesen ohne Leben und Intelligenz: grobe Materie;
2. die beseelten, nicht denkenden, aus Stoff gebildeten und belebten, aber der Intelligenz entbehrenden Wesen;
3. die beseelten, denkenden, aus Stoff gebildeten, beseelten Wesen, bei denen ein intelligentes Prinzip hinzukommt, das ihnen die Fähigkeit gibt zu denken.
72. Was ist die Quelle der Intelligenz?
„Wir sagten es schon: die universelle Intelligenz.“
72a. Könnte man sagen, dass jedes Wesen einen Teil der Intelligenz aus der universellen Quelle schöpft und in sich verarbeitet, wie es das Prinzip des stofflichen Lebens in sich aufnimmt?
„Das ist nur ein Vergleich, aber kein genauer, da die Intelligenz eine jedem Wesen eigene Fähigkeit ist und dessen moralische Individualität begründet. Übrigens wisst ihr, dass es Dinge gibt, welche zu durchdringen dem Menschen nicht gegeben ist und zu diesen Dingen gehört auch jene Frage.“
„Wir sagten es schon: die universelle Intelligenz.“
72a. Könnte man sagen, dass jedes Wesen einen Teil der Intelligenz aus der universellen Quelle schöpft und in sich verarbeitet, wie es das Prinzip des stofflichen Lebens in sich aufnimmt?
„Das ist nur ein Vergleich, aber kein genauer, da die Intelligenz eine jedem Wesen eigene Fähigkeit ist und dessen moralische Individualität begründet. Übrigens wisst ihr, dass es Dinge gibt, welche zu durchdringen dem Menschen nicht gegeben ist und zu diesen Dingen gehört auch jene Frage.“
73. Ist der Instinkt unabhängig von der Intelligenz?
„Nein; das gerade nicht; denn er ist eine Art von Intelligenz. Er ist eine Intelligenz ohne Vernunft, mit der alle Wesen ihre Bedürfnisse befriedigen.“
„Nein; das gerade nicht; denn er ist eine Art von Intelligenz. Er ist eine Intelligenz ohne Vernunft, mit der alle Wesen ihre Bedürfnisse befriedigen.“
74. Kann zwischen Instinkt und Intelligenz eine Grenze gezogen werden, d. h. kann man angeben, wo das eine anfängt und das andere aufhört?
„Nein, denn sie gehen oft ineinander über, hingegen kann man sehr wohl die Handlungen, die dem einen oder dem anderen Gebiet angehören, unterscheiden.“
„Nein, denn sie gehen oft ineinander über, hingegen kann man sehr wohl die Handlungen, die dem einen oder dem anderen Gebiet angehören, unterscheiden.“
75. Ist es richtig, dass die Fähigkeiten des Instinktes in dem Maße abnehmen, als die der Intelligenz zu nehmen?
„Nein. Der Instinkt existiert immer, aber der Mensch vernach – lässigt ihn. Auch der Instinkt vermag zum Guten zu führen: Er leitet uns stets und oft sicherer als die Vernunft; er irrt niemals.“
75a. Warum ist die Vernunft nicht immer ein unfehlbarer Führer?
„Sie wäre unfehlbar, wenn sie nicht durch schlechte Erziehung, Hochmut und Egoismus gefälscht würde. Der Instinkt denkt nicht, die Vernunft aber lässt dem Menschen die Wahl und die freie Entscheidung.“
Der Instinkt ist nur ein Ansatz zur Intelligenz, der sich von letzterer im eigentlichen Sinn dadurch unterscheidet, dass seine Äußerungen fast immer unmittelbar sind, während die der Intelligenz das Produkt einer Kombination und eines übelegten Handelns sind.
Der Instinkt ist in seinen Äußerungen verschieden je nach den Gattungen und ihren Bedürfnissen. Bei den Wesen, die Bewusst – sein und Wahrnehmungsvermögen besitzen, verbindet er sich mit der Intelligenz, d. h. mit dem Willen und der Freiheit.
„Nein. Der Instinkt existiert immer, aber der Mensch vernach – lässigt ihn. Auch der Instinkt vermag zum Guten zu führen: Er leitet uns stets und oft sicherer als die Vernunft; er irrt niemals.“
75a. Warum ist die Vernunft nicht immer ein unfehlbarer Führer?
„Sie wäre unfehlbar, wenn sie nicht durch schlechte Erziehung, Hochmut und Egoismus gefälscht würde. Der Instinkt denkt nicht, die Vernunft aber lässt dem Menschen die Wahl und die freie Entscheidung.“
Der Instinkt ist nur ein Ansatz zur Intelligenz, der sich von letzterer im eigentlichen Sinn dadurch unterscheidet, dass seine Äußerungen fast immer unmittelbar sind, während die der Intelligenz das Produkt einer Kombination und eines übelegten Handelns sind.
Der Instinkt ist in seinen Äußerungen verschieden je nach den Gattungen und ihren Bedürfnissen. Bei den Wesen, die Bewusst – sein und Wahrnehmungsvermögen besitzen, verbindet er sich mit der Intelligenz, d. h. mit dem Willen und der Freiheit.