Himmel und Hölle oder Die göttliche Gerechtigkeit

Allan Kardec

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12. Beim gewaltsamen Tod sind die Verhältnisse nicht genau die gleichen. Kein teilweise erfolgter Zerfall der Materie konnte die vorherige Trennung zwischen dem Körper und dem Perispirit herbeiführen. Das organische Leben wird in seiner ganzen Kraft plötzlich abgebrochen. Das Ablösen des Perispirits beginnt erst nach dem Tod und kann in diesem Fall, wie bei den anderen, nicht sofort erfolgen. Der Geist, unerwartet betroffen, ist wie betäubt. Da er aber fühlt, dass er denkt, glaubt er noch am Leben zu sein, und diese Täuschung dauert an, bis er sich über seine wirkliche Lage bewusst ist. Dieser Zustand zwischen dem körperlichen und dem geistigen Leben ist für die Erforschung einer der interessantesten, weil er das eigenartige Schauspiel eines Geistes gewährt, der seinen fluidischen Körper für seinen materiellen hält und alle Empfindungen des organischen Lebens hat. Er bietet eine unendliche Vielfalt von Abstufungen, je nach Charakter, Wissen und der moralischen Fortschrittsstufe des Geistes. Er ist von kurzer Dauer für jene, deren Seele geläutert ist, denn bei ihnen hat ein vorgezogenes Ablösen stattgefunden, dessen Vollendung den Tod, selbst wenn er noch plötzlich eintritt, lediglich beschleunigt. Bei anderen kann er sich über Jahre hinziehen. Dieser Zustand ist sehr häufig, selbst in den Fällen eines gewöhnlichen Todes und hat entsprechend der Eigenschaften des Geistes für einige nichts Schmerzliches, aber für andere ist es eine schreckliche Lage. Vor allem beim Selbstmord ist dieser Zustand besonders schmerzvoll. Der Körper hält mit allen seinen Fasern am Perispirit fest, alle Zuckungen des Körpers wirken sich auf die Seele aus, die dadurch entsetzlich leidet.