Himmel und Hölle oder Die göttliche Gerechtigkeit

Allan Kardec

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6. Der schuldige Geist leidet zunächst im geistigen Leben im Verhältnis zu dem Maß seiner Unvollkommenheiten. Dann wird ihm das körperliche Leben als Mittel zur Wiedergutmachung gegeben. Aus diesem Grund findet er sich dort wieder, sei es mit denen, die er gekränkt hat, sei es in ähnlichen Umgebungen, in denen er Böses getan hat, sei es in Situationen, die davon das Gegenteil sind, wie z.B. im Elend zu sein, wenn er ein schlechter Reicher gewesen oder in einer demütigen Lebensstellung, wenn er hochmütig gewesen ist.

Die Sühne stellt weder in der geistigen Welt noch auf der Erde eine doppelte Bestrafung für das Geistwesen dar. Sie ist dieselbe, die sich als Ergänzung auf Erden fortsetzt, um seine Verbesserung durch wirksame Arbeit zu erleichtern. Es hängt von ihm ab, diese zu nutzen. Ist es nicht besser für ihn auf die Erde zurückzukehren mit der Möglichkeit, den Himmel zu gewinnen, als ohne Gnade verdammt zu sein, wenn er sie verlässt? Die Freiheit, die ihm hier bewilligt wird, ist ein Zeugnis von der Weisheit, Güte und Gerechtigkeit Gottes, der will, dass der Mensch alles seinen eigenen Anstrengungen verdankt und der Architekt seiner Zukunft wird. Wenn er unglücklich ist und das mehr oder minder lang, kann er daher nur sich selbst dafür verantwortlich machen. Der Weg des Fortschritts steht ihm jederzeit offen.