Himmel und Hölle oder Die göttliche Gerechtigkeit

Allan Kardec

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6. Die Lehre von den Teufeln hat also ihren Ursprung im alten Glauben an die zwei Prinzipien des Guten und Bösen. Wir prüfen dies hier nur vom christlichen Standpunkt aus und untersuchen, ob sie mit den genaueren Erkenntnissen vereinbar ist, die wir heute von den Eigenschaften der Gottheit haben.

Diese Eigenschaften sind der Ausgangspunkt, die Grundlage aller Religionen. Glaubenssätze, Kulte, Bräuche, Zeremonien und Moralvorstellungen: Alles steht in Beziehung mit den mehr oder weniger richtigen und erhabenen Begriffen, die man sich von Gott macht, von der Götzenanbetung bis hin zum Christentum. Auch wenn das innerste Wesen Gottes immer noch ein Geheimnis für unseren Verstand ist, verstehen wir es dank der Lehren Christi besser denn je. Das Christentum, in Übereinstimmung mit der Vernunft, lehrt uns, dass “Gott einzig ist, ewig, unwandelbar, immateriell, allmächtig, im höchsten Maße gerecht und gut und unendlich in all seinen Vollkommenheiten.”

Es ist so wie an anderer Stelle (Kap. 6, "Endlose Strafen") gesagt wurde: "Wenn man das kleinste Teilchen einer einzigen von den Eigenschaften Gottes wegnähme, dann hätte man keinen Gott mehr, weil ein vollkommeneres Wesen vorhanden sein könnte." Diese Eigenschaften sind in ihrer unumschränkten Fülle also das Erkennungszeichen aller Religionen, der Maßstab der Wahrheit einer jeden der Prinzipien, die sie lehren. Insofern eine dieser Prinzipien wahr ist, darf sie keine der Vollkommenheiten Gottes beeinträchtigen. Sehen wir, ob es sich mit der gewöhnlichen Lehre von den Teufeln so verhält.