Die spiritistische Lehre ist in dem, was die zukünftigen Strafen angeht, genauso wenig auf eine vorgefasste Theorie gegründet wie in ihren anderen Teilen. Sie ist kein System, das ein anderes System ersetzt. Sie stützt sich in allem auf Beobachtungen und dies macht ihre Autorität aus. Niemand hat sich also eingebildet, dass sich die Seelen nach dem irdischen Tod in dieser oder jener Lage befinden müssten. Es sind die Wesen selber, die die Erde verlassen haben, die heute zu uns kommen und uns in die Geheimnisse des zukünftigen Lebens einweihen, ihre glückliche oder unglückliche Lage, ihre Eindrücke und ihre Verwandlung nach dem Tod des Körpers beschreiben, mit einem Wort: in diesem Punkt die Lehren Christi vervollständigen.
Es handelt sich hier keineswegs um den Bericht eines einzelnen Geistes, der die Dinge nur von seiner Sicht und unter einem einzigen Aspekt sieht oder von irdischen Vorurteilen beherrscht wird, noch um eine nur an einen Einzelnen gemachte Offenbarung, der sich durch den Schein betrügen lassen könnte, noch um eine ekstatische Vision, die sich Täuschungen hingibt und oft nur der Widerschein einer übersteigerten Vorstellungskraft ist (vgl. Kap. 6, Nr. 7 und Buch der Geister, Nr. 443 und 444). Es handelt sich hierbei vielmehr um unzählige Beispiele, die von allen Kategorien von Geistern gegeben wurden, von der höchsten bis zur untersten Sprosse der Leiter, empfangen mit Hilfe unzähliger Vermittler, die über alle Orte der Erde verstreut sind. Infolgedessen ist die Offenbarung von niemandem ein Vorrecht. Jeder ist imstande zu sehen und zu beobachten. Keiner ist verpflichtet, im Vertrauen auf andere zu glauben.
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Himmel und Hölle oder Die göttliche Gerechtigkeit > Erster Teil - Die Lehre > Kapitel VII - Die zukünftigen Strafen im Licht des Spiritismus > Quellen der spiritistischen Lehre über zukünftige Strafen