Direktor des Industriemuseums in Brüssel, geboren in Baissey (HauteMarne), starb am 27. Oktober 1861 im Alter von 65 Jahren in Brüssel an einem plötzlichen Schlaganfall.
Herr Jobard war Ehrenvorsitzender der Spiritistischen Gesellschaft in Paris. Man nahm sich vor, ihn in der Sitzung vom 8. November anzurufen, als er diesem Wunsch zuvorkam und ohne Aufforderung von selbst folgende Mitteilung machte:
Hier bin ich, den ihr anrufen wollt. Ich will mich zuerst diesem Medium offenbaren, das ich bisher vergeblich ersucht habe.
Ich möchte euch zunächst meine Eindrücke zum Zeitpunkt der Trennung meiner Seele schildern. Ich fühlte eine unglaubliche Erschütterung und erinnerte mich plötzlich an meine Geburt, meine Jugend und mein reiferes Alter. Mein ganzes Leben hat sich wieder deutlich in meinem Gedächtnis abgezeichnet. Ich empfand nur den bescheidenen Wunsch, mich in den Regionen wiederzufinden, die sich durch unseren erhabenen Glauben eröffneten. Dann legte sich dieser ganze Tumult. Ich war frei und mein Körper lag regungslos da. Ach, meine Freunde, welch ein Glücksgefühl, die schwere Last des Körpers abzustreifen. Was für ein Glücksgefühl, das Universum zu umarmen! Glaubt jedoch nicht, dass ich plötzlich ein Auserwählter des Herrn geworden bin! Nein, ich gehöre zu den Geistern, die ein wenig behalten haben und noch viel lernen müssen. Ich habe nicht gezögert, mich an euch, meine Brüder im Exil zu erinnern. Ich versichere euch, meine ganze Zuneigung, all meine Wünsche halten euch umschlungen. Ihr wollt wissen, welche Art Geister mich empfangen haben? Was meine Eindrücke waren? Meine Freunde waren alle diejenigen, die wir anrufen, alle die Brüder, die an unseren Arbeiten teilgenommen hatten. Ich habe die Pracht gesehen, aber ich kann sie nicht beschreiben. Ich habe mich bemüht zu unterscheiden, was in den Mitteilungen wahr gewesen ist und war bereit, alle falschen Behauptungen zu korrigieren, endlich bereit, der Ritter der Wahrheit in der anderen Welt zu sein, so wie ich es in eurer gewesen bin.
Jobard
1. Zu Ihren Lebzeiten haben Sie uns empfohlen, dass wir Sie anrufen, wenn Sie die Erde verlassen haben. Wir tun dies nicht nur, um Ihrem Wunsch nachzukommen, sondern vor allem, um Ihnen das Zeugnis unserer lebhaften und aufrichtigen Verbundenheit und Zuneigung zu erneuern, auch im Interesse unserer Unterweisung, denn Sie sind besser als irgendjemand in der Lage, uns bestimmte Auskunft über die Welt zu geben, in der Sie sich befinden. Wir freuen uns daher, wenn Sie unsere Fragen beantworten wollen.
Antwort: Was in dieser Stunde das Wichtigste ist, ist eure Unterweisung. Was eure Anteilnahme und Zuneigung betrifft, so sehe ich diese und höre deren Ausdruck nicht mehr nur mit den Ohren, was einen großen Fortschritt darstellt.
2. Um unsere Gedanken festzuhalten und um nicht ins Leere zu reden, wollen wir Sie zunächst fragen, wo Sie sind und wie wir Sie sehen würden, wenn wir es könnten?
Antwort: Ich bin dem Medium nahe. Ihr würdet mich in der Erscheinung und dem Aussehen des Jobard sehen, der an eurem Tisch saß. Eure sterblichen, noch so beschränkten Augen können die Geister nur in ihrer sterblichen Gestalt sehen.
3. Wäre es Ihnen möglich, sich für uns sichtbar zu machen, und wenn Sie es nicht können, was stellt sich Ihnen entgegen?
Antwort: Zustand und Verfassung, die jedem Einzelnen anhaftet. Ein sehendes Medium würde mich sehen. Die anderen sehen mich nicht.
4. Dieser Platz ist derjenige, den Sie zu Ihren Lebzeiten eingenommen haben und den wir für Sie reserviert haben. Die also, von denen Sie dort gesehen worden sind, müssen sich vorstellen, Sie dort zu sehen, wie Sie damals waren. Wenn Sie nicht mit Ihrem materiellen Körper da sind, so sind Sie mit Ihrem seelischen Körper da, der die gleiche Form hat. Wenn wir Sie nicht mit leiblichen Augen sehen können, so sehen wir Sie mit denen des Gedankens. Wenn Sie sich nicht durch das gesprochene Wort mitteilen können, so können Sie es durch die Schrift mit Hilfe eines Vermittlers tun. Unsere Beziehungen zu Ihnen sind durch Ihren Tod also in keiner Weise unterbrochen und wir können uns mit Ihnen genauso leicht und vollständig unterhalten wie vorher. Ist das so?
Antwort: Ja, und das wisst ihr längst. Diesen Platz werde ich nun oft einnehmen und selbst ohne dass ihr es wisst, denn mein Geist wird unter euch weilen.
Bemerkung: Wir lenken die Aufmerksamkeit auf diese letzte Äußerung: "Mein Geist wird unter euch weilen". Unter den gegenwärtigen Umständen ist es keine Bildersprache, sondern Realität. Durch das Wissen, das uns der Spiritismus über die Natur der Geister vermittelt, weiß man, dass ein Geist nicht nur durch Gedanken unter uns sein kann, sondern mit seinem persönlichen Dasein, mit Hilfe seines ätherischen Körpers, der ein individuelles Wesen aus ihm macht. Ein Geist kann daher sowohl nach dem Tod als auch während der Lebenszeit seines Körpers unter uns weilen, und noch besser, da er kommen und gehen kann, wann er will. Wir haben also eine Menge unsichtbarer Begleiter, manche gleichgültig, andere durch Zuneigung an uns gebunden. Für letztere gelten besonders die Worte: “Sie weilen unter uns”, was wie folgt übersetzt werden kann: Sie stehen uns bei, inspirieren und beschützen uns.
5. Es ist noch nicht sehr lange her, da saßen Sie an dieser Stelle. Kommen Ihnen die Umstände, unter denen Sie sich da befinden, befremdend vor? Welche Wirkung ruft diese Änderung in Ihnen hervor?
Antwort: Diese Umstände erscheinen mir nicht befremdend, weil mein körperloser Geist sich einer Klarheit erfreut, die keine der betrachteten Fragen im Dunkeln stehen lässt.
6. Erinnern Sie sich, dass Sie vor Ihrer letzten Existenz in demselben Zustand waren? Und finden Sie da etwas verändert?
Antwort: Ich erinnere mich an meine früheren Existenzen und finde, dass ich mich verbessert habe. Ich sehe und eigne mir an, was ich sehe. In der Zeit nach meinen vorhergehenden Inkarnationen bemerkte ich als verwirrter Geist nur irdische Lücken.
7. Erinnern Sie sich an Ihre vorletzte Inkarnation, die Herrn Jobard vorausgegangen ist?
Antwort: In meinem vorletzten Dasein war ich ein Arbeiter an Triebwerken, zerfressen vom Elend und dem Wunsch, meine Arbeit zu vervollkommnen. Als Jobard verwirklichte ich die Träume des armen Arbeiters und ich lobe Gott, dessen unendliche Güte die Pflanze zum Keimen brachte, deren Samen er in mein Gehirn gelegt hatte.
8. Haben Sie sich schon woanders geäußert?
Antwort: Ich habe mich bisher nur wenig geäußert. An vielen Orten hat ein Geist meinen Namen angenommen. Manchmal war ich ihm nahe, ohne es direkt tun zu können. Mein Tod ist so frisch, dass ich noch gewissen irdischen Einflüssen unterliege. Es bedarf einer vollkommenen seelischen Sympathie dafür, dass ich meine Gedanken ausdrücken kann. In Kürze werde ich unterschiedslos handeln. Ich kann es noch nicht, das wiederhole ich. Wenn ein etwas bekannter Mensch stirbt, so wird er von allen Seiten gerufen. Tausend Geister beeilen sich, um seine Individualität anzunehmen. Das ist mir in mehreren Umständen passiert. Ich versichere euch, dass unmittelbar nach der Befreiung nur wenige Geister kommunizieren können, selbst mit einem vorzüglichen Medium.
9. Sehen Sie die Geister, die hier bei uns sind?
Antwort: Ich sehe besonders Lazarus und Erastus. Dann, weiter weg, den Geist der Wahrheit im Raume schwebend. Dann eine Menge befreundeter Geister, die euch umgeben, eifrig und wohlwollend. Seid glücklich, Freunde, denn gute Einflüsse schützen euch gegen die Nachteile des Irrtums.
10. Sie haben zu Ihren Lebzeiten die Meinung geteilt, welche von der Gestaltung der Erde durch Verkrustung von vier Wandelsternen ausgegangen ist, die zusammengeschweißt worden wären. Sind Sie heute noch derselben Ansicht?
Antwort: Es ist ein Irrtum. Die neuen geologischen und erdgeschichtlichen Entdeckungen belegen die Erschütterungen der Erde und ihre allmähliche Entstehung. Die Erde hat wie die anderen Planeten ihr eigenes Leben gehabt, und Gott hat dieser großen Unordnung oder der Anhäufung von Planeten nicht bedurft. Wasser und Feuer sind die einzigen organischen Elemente der Erde.
11. Sie dachten auch, die Menschen könnten auf unbegrenzte Zeit in Starrkrampf verfallen und dass die menschliche Rasse auf diese Weise auf die Erde gebracht wurde?
Antwort: Illusion meiner Vorstellungskraft, die immer über das Ziel hinausschoss. Der Starrkrampf kann lang sein, aber nicht endlos. Überlieferungen, Legenden verstärkt durch die Vorstellungskraft der Völker des Ostens. Meine Freunde, ich habe bereits viel gelitten, indem ich die Illusionen wieder durchlief, mit denen ich meinen Verstand fütterte, täuscht euch darin nicht. Ich hatte viel gelernt und ich kann sagen: mein Verstand, der sich diese umfangreichen und verschiedenartigen Forschungen schnell aneignete, hatte von meiner letzten Inkarnation her die Liebe zum Wunderbaren bewahrt, so wie zu der aus den Vorstellungen der Völker geschaffenen Vielfalt.
Ich habe mich noch wenig mit rein geistigen Fragen beschäftigt, in dem Sinne wie ihr es nehmt. Wie könnte ich es auch, geblendet, hingerissen wie ich bin, von dem wunderbaren Schauspiel, das mich umgibt? Das Band der Spiritistischen Lehre, stärker als ihr Menschen es fassen könnt, vermag es allein, mein Wesen zu dieser Erde hinzuziehen, die ich verlasse, zwar nicht mit Freude, das wäre Gottlosigkeit, aber mit tiefer Dankbarkeit für die Befreiung. Während der von der Gesellschaft zugunsten der Arbeiter von Lyon im Februar 1862 eröffneten Unterzeichnung hat ein Mitglied 50 Franken gespendet. Davon 25 auf eigene Kosten und 25 im Namen von Herrn Jobard. Der Letztere machte zu dieser Angelegenheit folgende Mitteilung: Es schmeichelt mir und ich bin dankbar dafür, dass ich unter meinen spiritistischen Brüdern nicht vergessen worden bin. Danke an das edelmütige Herz, das euch die Spende gebracht hat, die ich euch gegeben hätte, wenn ich noch auf eurer Welt gelebt hätte. In derjenigen, die ich jetzt bewohne, benötigt man kein Geld. Ich musste deshalb in die Tasche der Freundschaft greifen, um den materiellen Beweis zu erbringen, dass mir das Unglück meiner Brüder in Lyon nahe geht. Tapfere Arbeiter, die ihr eifrig den Weinberg des Herrn bebaut, wie sehr müsst ihr glauben, dass Nächstenliebe kein leeres Wort ist, da Groß und Klein euch Mitgefühl und Brüderlichkeit gezeigt haben. Ihr befindet euch auf dem großen, menschenfreundlichen Weg des Fortschritts. Möge Gott euch dort bewahren und möget Ihr glücklicher sein. Die befreundeten Geister werden euch unterstützen und ihr werdet den Sieg erringen. Ich beginne spirituell zu leben, bin friedvoller und weniger beunruhigt durch die allerorts auf mich niederregnenden Anrufungen. Mode, Brauch und Sitte herrschen selbst über die Geister. Zu der Zeit, wo die Mode Jobard einem anderen Platz machen wird und ich zurücktreten werde in das Nichts menschlicher Vergessenheit, werde ich meine ernsthaften Freunde bitten, und damit meine ich diejenigen, deren Intelligenz nicht vergisst. Ich werde sie bitten, mich anzurufen. Dann werden wir Fragen ergründen, die zu oberflächlich behandelt worden sind, und es wird euer vollständig umgewandelter Jobard nützlich sein können, was er sich von ganzem Herzen wünscht.
Jobard.
Nach der ersten Zeit, die der Beruhigung seiner Freunde gewidmet war, hat sich Herr Jobard unter den Geistern eingereiht, die aktiv für die Neubildung der gesellschaftlichen Verhältnisse arbeiten. Er erwartet seine nahe Inkarnation, um sich direkt daran zu beteiligen. Seit dieser Zeit hat er in der Pariser Gesellschaft, zu der er als Mitglied weiterhin gehört, oft Mitteilungen von unbestreitbar höherer Art gegeben, ohne von der Ursprünglichkeit und geistreichen Einfällen abzuweichen, die einen Grundzug seines Charakters bildeten und ihn wiedererkennen lassen, ehe er seine Unterschrift gegeben hat.