13. Man erkennt die Eigenschaft der Geister an ihrer Sprache. Die der wahrhaft guten, höheren Geister ist stets würdig, edel, logisch und frei von Widersprüchen. Sie atmet Weisheit, Wohlwollen, Bescheidenheit und reinste Moral; sie ist kurz gefasst und ohne unnütze Worte. Bei den niederen, unwissenden oder hochmütigen Geistern wird die Gedankenarmut fast immer durch einen Überfluss an Worten ausgeglichen. Jeder offensichtlich falsche Gedanke, jeder der gesunden Moral entgegengesetzte Grundsatz, jeder lächerliche Rat, jeder grobe, gemeine oder schlichtweg leichtfertige Ausdruck, schließlich jedes Zeichen von Böswilligkeit, Überheblichkeit oder Arroganz sind unbestreitbare Zeichen der niedrigen Stufe eines Geistes.
Die höheren Geister befassen sich nur mit intelligenten Mitteilungen hinsichtlich unserer Belehrung. Wahrnehmbare oder rein materielle Manifestationen gehören mehr in den Bereich der niederen Geister, die allgemein als “Klopfgeister” bezeichnet werden. Wie unter uns, sind Kraftakte die Sache der Gaukler und nicht der Wissenschaftler. Es wäre absurd zu denken, dass - seien es noch so wenig - erhabene Geister sich ein Vergnügen daraus machen, sich zur Schau zu stellen. (“Was ist Spiritismus?”, Kap. 2, Abs. 37, 38, 39, 40 u. 60; “Buch der Geister”, 2. Buch, Kap. 1: Verschiedene Ordnungen der Geister; die Stufenleiter der Geister; “Buch der Medien”, 2. Teil, Kap. 24: Identität der Geistwesen, Unterscheidung der guten und der bösen Geister.)
Welcher ehrliche Mensch kann in diesen Vorschriften eine den erhabenen Geistern zugewiesene unwürdige Rolle erblicken? Nicht nur, dass der Spiritismus die Geister nicht vermischt, sondern, während man den Teufeln eine den Engeln gleiche Einsicht zuschreibt, stellt er durch Tatsachen fest, dass die niederen Geister mehr oder weniger unwissend sind, dass ihr geistiger Horizont beschränkt, ihr Scharfsinn begrenzt ist; dass sie von den Dingen eine oft falsche und unvollständige Vorstellung haben und unfähig sind, gewisse Fragen zu lösen, was alles es ihnen unmöglich machen würde, all das zu tun, was man den Teufeln zuschreibt.
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Himmel und Hölle oder Die göttliche Gerechtigkeit > Erster Teil - Die Lehre > Kapitel X - Manifestation von Teufeln in den modernen Kundgebungen > 13